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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 05.11.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190811052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19081105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19081105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-05
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Erscheint Dtenltag, Do««er»tag and Sonnabend und wird am Abend vorher auigegeben und versendet. vterteljahr»pret» l Mark 20 Pfennige aurschließltch Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von de« Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. «ihkilllllltt Inserat« «erd» mit io Pfennig«» für die «-gespaltene Korpudzeile berechnet und bi« mittag» 12 Uhr de» dem Lag« de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachwei» und Offerten-Annahme 10 Pfennige Extragebühr. Fernsprech-Anschluß Nr. 12. für Zschopau WLund Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 131. Donnerstag, den S. November 1S68 76. Jahrgang. Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe am Jahrmarkt- Sonntag, den 8. November 1S68, betr. Für den Jahrmarkt-Sonntag, 8. November 1908, wird die Geschäftszeit im Haudelsgelverbe wie nachstehend unter T ersichtlich ist, festgesetzt. Zschopau, am 2. November 1908. Der Stadtrat. vr. Schneider. W. Handel mit Fleisch und Fleischwaren: Vormittags '/,8—'/2O und II—IS, nachmittags von I—v. Handel mit Brot und weißen Bäckerwaren — jedoch ausschließlich der Konditorwarcn —: Den ganzen Tag bis abends Iv Uhr. Handel mit Milch: Vormittags V-S—'/av Uhr und II IS, nachmittags U—S. Handel mit Trink-, Eß> und Materialwaren, einschließlich des Handels mit Tabak und Zigarren, Konditor waren, Butter, Käse, Eier, grüner Ware und Deli- katessen, sowie Kleinhandel mit Heiz- und Be- leuchtungsgegenständen. Handel mit allen übrigen Waren vormittags '/all-'/rl, nachmittags I-S. Handel mit sämtlichen vorstehends aufgeführten Waren in Markt buden und Ständen auf öffentlichen Plätzen: Von mittags IS bis I« Uhr abends. Vormittags '/.8-V-» und II—IS nachmittags von I—v. Auf dem den Consumverein Dittersdorf im Erzgebirge, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Dittersdorf betreffenden Blatt b des Genossenschaftsregisters ist heute eingetragen worden: Karl Hermann Melzer ist nicht mehr Mitglied des Vorstandes. Der Fabrikarbeiter Franz Ott» Viertel in Dittersdorf ist Mitglied des Vorstandes. Zschopau, den 3. November 1908. Königliches Amtsgericht. Oesfentliche Stadtverordneten - Sitzung Donnerstag, den 5. dieses Monats abends 8 Uhr. Hübner, Vorsteher. Tagesordnung: 1. .Ergänzungswahlen in das Ratskollegium. 2. Wahl der Gemcindewaisenräte. Bestellungen auf das Wochenblatt werden jederzeit in der Expedition und bei allen Zeitungsboten angenommen. Die Expedition des Wochenblattes. Aus Sachsen. gschova«. den 4. November 1908. — Ueber mehrere ln voriger Nacht hier beobachtete Erd- stiiße gehen un» von geschätzter Sette nachstehende Notizen zu: In den heutigen Tage»zritungen dürsten verschieden, seitige Mitteilungen über Erderschülterungen zu lesen sein. Diese Wahrnehmungen find auch hier gemacht worden, durch langanhaltende» bonnerähnltLe» Getös«. Zuerst gestern Mittag 1 Uhr, dann V-2 Uhr, V-3 Uhr (ziemltch stark, sodoß die Fenster klirrten), V-4 Uhr, V»7 Uhr da» allerstiiikfte, sodatz die Erschütterung tm Erdboden sehr deutlich vernommen wurde. E» hat die« sortgedauert bi« gegen 12 Uhr mit kürzeren und längeren Unterbrechungen. Heule srüh von V-S Uhr bi« 8 Uhr hat e» tu sehr kurzen Zwischenpausen gedröhnt. Ferner: Dienitag, den 8. Nov., abend» II Uhr ein leichter Erd stoß, abend» V-12 Uhr etwa» stärker und heut« Morgen 4 Uhr 34 Mtn. so stark, daß die Türen klapperten und Leute dadurch au» dem sesten Schlaf geweckt wurden. — Neue Erderschütterungen sind am Montag srüh b Uhr SO Mtn. und 6 Uhr 20 Min., sowie in der voran«- gegangenen Nacht, am 30. zum 31 Oktober, srüh und mittag» ln Blombach wahlgenommen worden. Ferner wurden auch in Klingenthal und Zwota noch leichte Erdstöße verspürt, und zwar am 30. Oktober srüh. In Zwota nahm man an diesem Tag« ein nahezu süns Minuten lang andauernde» schwache» Beben der Erde wahr, da» von einem dumpfen donnerähnltchen Geräusch begleitet war. E» liegen noch solgende Meldungen vor: Seit gestern mittag 12 Uhr trat tn Falkenflein und tm oberen Vogtland« wieder eine ununterbrochene Reihe von hes- tigen Erdbebenftößen aus. Der erste heftig« Stoß wurde kurz Vor 1 Uhr und dte beiden heiligsten um 1 Uhr 3 Minuten und 2 Uhr 27 Minuten bemerkt. Diese beiden Stöße waren so stark, daß die Fenster klirrten, die Türen schlugen, die Gegenstände sich bewegten und eine Kirchhos»mouer zusammen- stürzte. Da» Rollen de» Boden» konnte man deutlich hören. Die Stöße gingen meist nach Südoften und waren von unter irdischem Getöse begleitet In Brambach hat man vorgestern von 11 Uhr 9 Mtn. bi» nachmittag» 2V» Uhr einige 60 Erd- erschütterungen gezählt. Ebenso hestig« Stöße werden um 2V» Uhr au» Untersachsenberg gemeldet. — Wie der .Vogtl Anz." meldet, dauern die Erd- «rschütterungen sort. Auch tn Plauen wurden gestern abend in v'),chtedenen Stadtteilen Erschütterungen wahrgenommeu und z 77 um 6 Uhr 2ö Minuten zwei auseinander solgende Erdsch' kungen. In Klingenthal find Stöße von bi»her nicht bekan7>7 Hiillke und ebenso tn Untersachsenberg und Brambach verspürt ätvrden, sodaß die Bevölkerung mit großer Beunruhigung der Nacht '.ntgegenfieht. (Siehe auch Telegramme und neueste Nachrichten). — Astern nachmittag tn der 2. Stunde stürzt« tn Wilischtal von der über die Zschopau fühlenden Brücke der "sekundärbahn der mit Au»besterung»arbeit«n beschäftigte !L..^k«r Albin Seidel au» Hopsgarten so unglücklich herab, daß ,r stbs schwer« innere und äußerliche Verletzungen zuzog. Der Bedauerntwerte, der sich selbst noch au» dem gegenwärtig irvckengelegten vrlrteb»-raben h«rou»arbrtt«n konnte, wurde mittelst Stechkorbe« nach Schartenstetn zur ärztlichen Hilfe leistung gebracht. Nach Anlegung eine» Notverbande» ordnete der Arzt seine Uebersührung nach dem Chemnitzer Stadt- krankenhau» an, dte gegen 4 Uhr mittel» Eisenbahn ersolgte. Seidel ist verheiratet. — Der Rektor der Universität Leipzig über die Prager Tumulte. Beim Rekioratlwechsel der Universität Leipzig, der am 31. Oktober eriolgt ist, hat der an diesem Tage abgetretene seitherige Rektor Geh. Holrat Pros. Or. Chun, tn seinem Rückblick aus da» verflossene Studienjahr sich am Schluffe seiner Rede auch über die schweren Au»schreitungeu de» tschechischen Pöbel» gegen die deutschen Studenten in Prag geäußert. Er hob hervor, daß Leipzig, dieselbe Stadt, ln der vor nunmehr beinahe SOV Jahren dte deutschen Prager Studenten vor den tschechischen Vergewaltigungen Zuflucht gesucht und gesunden hatten, Hunderte von slawischen Studenten gastlich ausnehme, während in der Mutteruniversilät Prag die schlecht geschützten deutschen Studierenden der verhetzten Uebermacht de» Pöbel» aus der Straße pret»geg«ben seien. Er ruse ihnen aber zu; Berzwetselt nicht und harret au»I KOO Jahre lang habe sich deutsche Wissenschaft in Prag gehalten und so werde und müsse sie auch dort weiterhin mit Ehren bestehen bleiben. In dem schweren verantwortlichen Kawpse, suhr der Rektor sort, den Ihr mit Zähigkeit durchzusechten habt, ist da» Gefühl der ver- wandtschastlichen Bande bet un» mächtig zum Durchbruch ge kommen. Warmherzig reichen wir Euch die Hand und wenn Ihr zum Fünshundertjahr-Jubiläum Euch «infindet, sollen dt« Mißhandelten den Ehrenplatz erhalten und jubelnd wird die Tochter dte Mutter ousnehmeni Mächtiger Beisoll der glänzen den Versammlung, an der die Spitzen der Behörden, de» Reich», de» Lande» und der Stadt, u. o. der Kultu»minifter Or. Beck, und der ganze Lehrkörper der Universität tetlnahmen, folgte diesen Worten. — Einen guten Fang machte dte Polizei In Mtttwelda mit der Festnahme eine» älteren Manne», der In den letzten Tagen dortige Familien aussuchte, vorgab, lungenkrank zu sein und um Unterstützung zur Heimreise bat. Der Monn war sehr gut gekleidet und machte einen durchau» vorteilhasten Eindruck Wie sich herau»stellte, wurde tn der Person de» .würdigen Herrn" «in alter Verbrecher ausgegriffen, ein 68 Jahre alter Damastweder au» Weißenstadt in Bayern, der schon viele Jahre tm Zuchthaus« verbrachte und langjährige Strafen wegen schwerer Einbrüche verbüßte. Man sand bet ihm allerhand Sachen vor, di« jedensall» auch gestohlen waren, u. o. «ine goldene Brille, di« er bei der Festnahme trug, Operngläser, Klemmer, Kelten, Ringe, Anzüge ,c. Der alt« Verbrecher wurde dem Gericht übergeben. — Di« Fertigstellung der Annaberg-Buchholzer Posamentensachschule, die in Buchholz nahe der Grenze Annaberg» steht, erinnert an einen Vorgang, der typisch ist für dte Abneigung der Handwerk»meister gegen die Maschinen In srüheren Zetten. Al» im ersten Jahrzehnt de» 19. Jahrhundert» dte Annaberger Handel»herren Benedikt, Etsenstuck u. Comp, «inen au»ländischen Bandstuhl im nahen Wiesenbad ousftellen ließen, um zu erproben, wie die Bandweberei vervollkommnet und konkurrenzfähig gemacht werden könne, da zogen Annaberger Posamentierer, weil sie von der Etnsührung der neuen Maschine eine Schädigung ihre» Gewerbe» besürchteten, ln geschloffenem Zug« nach dem Nachbarort«, zerstörten mit Gewalt den Stuhl und marschierten mit dem Hochgesühle, eine gute Lot vollbracht zu haben, wieder zurück. Einen ähnlichen Auszug bewerk stelligten ihre Nachkommen Im Herbste 1846, al» sich da» Ge rücht verbreitet hatte, daß di« Firma Eisenftuck u. Comp, tu ihren Geschästiräumen eine sogenannte Drillier-Fransen-Maschlne ausgestellt habe. Durch diese» sinnlose Vorgehen gegen die Neuerungen haben jene Posamentierer zu ihrem Schaden bewirkt, daß jahrhundertlang di« sehr einträglich gewesene Bandsablika- tton dem Aullande gegenüber konkurrenzunsähtg wurde. — Ein Offizier tn Martenberg zog ein Dienst mädchen, da» in einen Teich gesprungen war, um sich zu er tränken, au» dem Wasser und vereitelte so de« Erfolg der Tat. — Bel einer Fasanevjagd aus dem Rittergut« Saal- Hausen wurde, wie den ,L. N. N." gemeldet wird, der Rtttergutlbefltzer Franz Schubert schwer verletzt. Ein ab irrender Schuß verletzt« ihn beim linken Auge. Leben»gesahr ist zwar nicht vorhanden, doch dürste die Sehkrast verloren gehen. Der unglückliche Schütze konnte bi»h«r nicht mit Be stimmtheit sestgrstellt werden. — Der alte Apelt In Reichenau b. Zittau, d. h. Pri vatier Gottfried Apelt, ist am Sonnabend im 104. LebenI- jahre gestorben. Damit ist die älteste Person Im Königreich Sachsen au» dem Leben geschieden. — In threrWohnung tn Leipzig tn der Wiadmühlenstr. 21 find am Montag der 61jährige Schristsetzerinvaltd Georg O»k«r Friedrich und seine 60jährige Ehesrau ermordet worden. Ihren Lebengunterhalt verdienten sich die alten Leute durch Abver mietung an Schlasburschen. Al» diese vormittag» zur Arbeit gingen, verließen sie da» Ehepaar »och lebend. Al» mittag» einer von ihnen nach Hause kam, sand er sämtlich« Türen ver schlossen. Ein Zimmer wurde ausgebrochen. In diesem lag mit zertrümmertem Schädel der Ehemann, in einem Hinter zimmer, gletchsall» tot, dte Ehesrau. Au» Blulspurea ist zu schließen, daß letztere vom vorderzimmer in da» Htnterzimmer geschleift worden war. Sämtliche Behältnisse waren erbrochen, Geld und Schmucklochen geraubt. Di« Bluttat ist zweisello» vormittag» 9 Uhr verübt worden, da die unter dem Ehepaar wohnenden Leute um diese Zeit zwei schwer« Fäll« und Ge polter gehört hatten. Kurz »ach Entdeckung der Tat «eilten der Oberstaat»aawalt, ein Stoatlanwolt, der Chef der Krimt- nalabtetlung und der Direktor de» Institut» sür gerichtliche Medizin Professor Kockel am Tatorte. Letzterer stellte lest, daß die beiden Leute durch Schläge mit einem schweren In strument aus die Schädeldecke getötet worden find, wobei sich der Täter stark mit Blut besudelt haben muß. Aus de« Treppengeländer sand man zahllos« Blutspureu, dte vom vierten Stockwerk bi» tn da» erst« Stockwerk htnuntersührten. Bon dem Täter fehlt noch jede Spur. — Zu dem Doppelmord in der Windmühlenstraße 21 berichtet da» .Leipziger Tageblatt": Wenn auch über die Täter selbst keine bestimmten Berdacht»- gründe vorliegen, so dürste doch dte solgende Au»sühru»g von wesentlichem Vorteil sür die Ermittelung der Mörder sein: Ja dem Logt» der Friedrichschen Eheleute wohnten zuletzt vier Untermieter. Ein Zimmer war frei. Neben diesem wohnte der Kellner Roick Der Kellner, der zuletzt weggegongen ist, hat nun eine Wahrnehmung gemacht, die von großer Bedeutung tst. Vor seinem Weggange au» der Wohnung Hot er nämlich zwei Personen in de« sonst unbewohnten Zimmer spreche«
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