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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188503245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-24
- Monat1885-03
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1885
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rffen Psz. eu Kaiser stSgcbtachl. preußische ein Hoch und die l Ektlinje Reise ali- ftuter'schen meuter llerie und i beglcilek, amai ab- rurcb ein e übrigen Tie Aufi >üzeln bei narsch Ler erkle», zu gtzung der gegen sie irlitlen be- ieuler'schen dem Vor- Zareba angegriffen der Feind engliscden » Ofsieicre Zur Ber eut, sowie tll. ich'en ist rückgcreist, nville er- „ England oille, auch tikeln der r dieselben kegienmg, n und die ! Gelegen- hrcuüasles bam'S an , Truppen Tobte be- 82 Mann enehmigte insübrung ikcl. unler ickten des llgcmeinen ü»»g über mpsle. — vürke sich Depesche ihiue von ist »ach mir von iiinte de» dp», de» und deü li Berli,/ «lein äl«>-r. Vierte Srilage zum Leidiger TageUatt und Anzeiger. ^ 83. Dienstag dm 24. Mürz 1885. 78. Jahrgang. Iluuineis- .4ll-i><Nft- iiarvirlüt ia-ci irülie tlnr') iäiütz') — 2'.6. — 3 nnek, -er -li, lite I i-litluil. st-n >,ek- nee-Ie- üs .o hiti-oet ms — 6" .-r^fi-bi?. i !l X e-I- cunle- am bs Ne» /rast. vie Aaijerfeier in Len Schulen u. »üripzig, 23. Marz. Ja der Sountag-aewrrbeschule »er Po>i>lech»ilche» Äeiellichast gestalieie sich die Kaiser- stier zu einem warren Gottesdienst. Nachdem sich die Schüler „d Lehrer der Anstalt, sowie Spitzen der Behörde» und Freunde Ldiilweirn« m dem mit ürn Husten von Kaiser Wilbclm und kSi, . Albert, sowie um Fahne» und Kränzen geschmückten Schul- Ü«l der II. BezirkSschule oersaiiimelt ha'tc», erüffnele der Gelang: .Led.'t dcn Herren rc." die Festlichkeit. Al« die ersten zwei Verse ge- j>,n e> worki!, Verla- der Direktor, Herr Paseinan», den 21. Psalm, der io rrchl als Weibewori für die Feier de- Tage- sich eignete. Hierous sotgtc der Gesang ded dritten PerseS, an welchen sich un. mineibar die Festrede de- Direktors schloß. Derselbe sprach zuerst jene Freude darüber au-, daß e- der Sonniag-qewerbe- jSule, die ihre Schüler >a nur Sonntag- zur Hand bade. Mich auch einmal vergönnt sei, ihre Liede und Verehrung gegen das kaiserliche Oberhaupt der Reiche-, an der es nie gefehlt h,de, durch eine besondere Feier an den log zu legen. Kcr Geburictag de- Kauers falle mitten in den stille» Frieven der Passionezeit hinein, die nicht nur an da- Wort: „Mein Reich ist nichl von dieser Welt!" sondern auch an da- itiebal Christ: ermnm: „Geber dem Kaiser, wa« de- Kaiser- ist, und Gotte, wc>- SolieS istl" Und der Kaiser, dem wir eiu Herz voll Liebe und Ehrfurcht entgegenbringen. er vollendet sein 85. Jahr. Lin >olches illier hat noch kein dem,cher Kaiser erreicht, und nur an Regierung-. Kahren dürste er nicht hi» -»reichen an einen Barbarossa. Friedrich li, Friedrich Wilhelm HI. In seinen grauen Haaren, die eine Krone der Lhre sind aus dem Wege der Gerrchlig. Ir», erstellt er sich einer seltenen Rüst gleit, die cS ibm möglich mach! auch unter der Last der Jahre nach dem Worte seine- Uragn-: „Ter König ist der erste D euer de- Staate-" zu sorgen und zu schonen jür das Wohl de- Reiches. I» uustrer Zeit, di» reich an Käi runge» ist, wo e- Kre»e giebt, in denen man blo- genießen, aber nicht erwerben will, ist die Pflichttreue de- Kosters, in dessen Krone die Zierde des Bürgers, die Arbeit, erglänzt, ein liehe,zigenSwerthe- Vorbild sür das ganze Volt. Weiler ernmcrle der Redner noch an manchen anderen Juwel in der Krone des Reichsoberhanples. an seine Einfachheit, Ofsenbeit und Wahrheit dem Napuleomsmus gegenüber, welcher sich durch Unzuveriäblichkeit tennzeich eie; an seine Milde und sein Wo! »vollen bei aller Würde, an leine Bescheidenheit notz aller Siege und andere lugenden mehr. Und nun üde.ri'ckre der Vortragende den Lebensweg de- Geleier,en von der Wieg! bis zum Kaiserlhron and bis zum bcnftgen Tage, kr schilderte ihn als Siebzehn;ihrigen, der schon am Kamps sur-Bote,, laad theilnaom, und als Unteetha» seines königlichen Balee« und Bruder», als welcher er eine Feuerprobe der Geduld und En! agung oil«zuhal»en hatte und der Menschen Gunst und Ungunst kennen lernte. Al- man schm 1848 iiiilkbeilie. daß an seinem Palms stünde: „Aationaleigenlbum", sagte er: „Mein Palaft» qeoöri dem Volke nicht, oder mein Her» wird ihm gehören, >r> lange ,« .ae", Rechl ergrcisend, schilderte der Redner auch die üblen Erfahrungen, die den> Kaiser in seiner Regieru»g«zeit von 62—86 nah traten, wo sich verschieben» Zerwürfnisse al« Irennnng-mauern zivisch?» ihn und sein Volk legen wolllcu (io daß sich kein Hu» rührte, wo er sich zeigte), und lenste dann den Blick aus die Kampje in Sch'eswig-Holstein, in Böhmen (wo er den Feldpredigern besohl, ja recht Demulh zn predigen) und Frankreich hin, wo er vor Ueberniuth warme und au-rien „Richi un-, Herr, sondern Deinem Namen sei Ehre!" Auch die Tage der Attentate ans den Kaiser erwähnte der Reoner, die trotz ihrer per ruchien Bosheit doch nicht vermochten, den heiligen Frieden seines mil Bott »eriöhnten Gemulyes zu stören, und ebenso wie- er hin ans seine Fürsorge sur den Lrbeiterstand, dessen Lage er esserie Gesetze heben will. Mit Segeu-wunjchen aster, mit der Mahnung, treu zu stehen zu durch verbe stst unser» gestiert«» Kai Kaiser und Reich, mit einem ehrlurcht-vollen Blick ans König Alber«, aus den gan» Demschland mit Stolz blicke, und der I» Irene zu Kaiser und Rrich da- beste Vorbild aeb-, ichloß die Rede, die, warm an« dem Herze» kommend, auch den Weg zu de» Herzen der Zu hörer san». Es ertönte nun der Gelang: „Den Kaiser segne Gatt!" und daran reihten sich eine Anzahl De.ffaniationcn: l) An den Kaiser; 2) Dem Kaiser; 3) Da- Lied vom ickiwarze» Adler; 4) E» Reichslied; 5! Vom Fels zum Meer; 6) Der Denttchc» Einheit Grund; 7) König Albert ein König und ein Mann! — weiche sämmilich geeignet waren, die so,erliche Siiminung zu erhöhen, Ter G sang: „Nun danket alle Gott!" gab dem Actu« einen erhebenden Abschluß Zu der kallrrllchen Seburt-tag-seier io der II. Fortbildung-, schule für Knaben hatte diesmal Herr Lehrer Grahl die Fest, rede übernommen, DcisDdema: „Wa- macht u„- unsere Zeit werth und theuer?" mußte als ein um io zeitgemäß re« gellen, als man heut zu läge nur zu oft darüber Klage» vernimmt, wie die Zeiten und Litten doch io schi-nnie gewoeden und di, sogenniime» „alten guten Zeiten" iür immer dahin ieien. Van diesem Gedanken an-gehend, sühne der Redner die Zuhörer im Geiste in die Zeilen de- Mittelalter- zurück und zeigte, wie allerdiniS da- Leben der Ritter und Adelig n aus ihren Burgen ein sehr romantiiche- gewesen sei, wie aber da- Leoen de» Bürger« und Bauer» ,»>l sein.» Em-rich- 'tungen, Sitten und Gebräuchen einen grellen Gegensatz zu jenem gebildet habe. Robh-it ln Sitte und Georanch, Inhuman«»» bei Vankdabung de- Rechte- und Gesetze- wnr gleichsam die Signatur j'ner Zeit, Zur Illustration jener Znstände warne der Folter, der ^ exenprocesse, der F'»er- un» Waiserprobe, sowie der iogenannieii iolleSmtdeile gedacht. Der cralie,ie Äbeiglaube lag wie em Alp aus den damaligen Generationen, da- Gemülh-- und Glauben-leben oerdnslernd. Im Handel und Wandel war durch die Verschiedenheit der Maße unt Gewichte und durch die Unvollkommenheit de- damalige» Gelde- und seiner Herstellung dem Betrüge thor und Ihm geöffnet. Di« össtnliiche Sicherheit war durch da- Raul ritierunivesen und die Un- oolliominenhint ke- damaligen Poliz"wes«ni- arg gesährdet. Nunmehr den Blick der Zuhörer aui die Gegenwart lenkend, zeigte Redner, wie sich die Zniiänbe aus alle» Gebieten zum größten rege» der gegenwärtigen und kommenaen Geschlechter geändert haben; wie durch Vervollkommnung der Reckuspflege, durch Hebung großer loleranz >n Glnubenssachen, durch Errichtung von Lebcns- und Feuerversicherungen, durw Linlübrnng von Krankencasse», ein- zeitlichem Münzen-, Maß- und Gewcht-system. Banoronnngen, durch Hebung des Heer- und Schulwesens unsere volit schüi, reli giösen und socialen Verhältnisse bei Weitem bessere geworden seien. Daß wir solche Hobe Errungenschaften in erster Linie der weisen Regierung unsere- Heidenkoiiers und seiner bewährten Staatsmänner zu banken haben, wurde besonder- hervorgehoden. Deklamationen seitens der Schüler, sowie ein liesempsundene- Gebet de« Herrn Direktor vr. Stoerl beschlossen die Frier. In der Deichmann'schen Privatschule wurde Kaiser« Geburt-tag l» rechl patriotijch.erhevend.'r Weise gestiert. An die Verlesung de- 103. PialmS schlossen sich Eborgesänqe der Mädchen und Deklamationen der Knaben; daraus folgte die Festrede de- Herrn vr. Pauli. Derselbe zeichnete ein sardenpröchl'ges Bi'd der Besreiung-kriege 1313, in denen Kaiser Wilhelm bereits »ittgekamoft, schilderte die Begristerung jener Zeit, die durch die Lieoer ein,» Arndt, Kor r, Lch.iikendor' erst die rechte Weihe erkicl», und verglich damit die ähnliche Tiimmung de« deutichen Volkes in den Jahren 187!) und 71, Mit ei, ei» sinnigen Hoch aus den Kaiser, »iS Verr Director vr. Roth im Ankchluß an di« Festrede (deren Gegen stand zur Verherrlichung de- läge- jo recht geeignet gewesen sei) mit schwungvolle» Worten einleiieie and in welches die Kinder laut und sreudig crasiimmten, schloß die Feier. Finanzieller Wochenbericht. Im Weltkircn« Han« man gespannt aus die Loentuakllät ekieS Kompses zwischen dem Löwen und Bären gelauscht, ivelche tn die Arena aelreten waren; indeß e« kam nicht dazu. Der Friede wurde der Welt erhalten. Der Line entschuldig!« sich mit Vorsicht" gegen kriegerische« Beginnen und der Andere war vorerst zusrieden mit Dem, was er erreichte. Die Käufer, welche, erschreckt durch den Lärm der Zeitungen, eme Woche lang rücklialtend gewesen waren, drängten sich wieder zum Erwerbe von Renten aller Art, El fiel ihnen nicht e». den Finanzzuftand der betreffenden Lmissionsstaatea zu prüsen. Deficit« giebt es eben überall. Oesterreich und Ungarn hoben da« Eine vor Rußland voraus, daß sie je nur eine einzige staatlich. Goldanleibe ausgenomnie»; die öiterreichllche Moldanleibe hat es darum vermocht, einen jo hohen Stand zu erreichen, während die »»g,irische noch neu ist. Sonst sind die Finanzen Rußland- iowohl wie die Oesterreich» und Ungarn- hinfällig, die Valuten Aller e»t- iverthet. Alle die Illusionen, welche nian von der Ordnung der russische» Finanzen, Wiederherstellung der russischen Valuta re. cul> »vikte, sollten nur als Folie sür die russischen Geschäfte der Di-ronio- Gesellschaft dienen. Rußland- WirthschaslSwesen ist ein viel zu lpr-der Stoff, um daraus ein Gebilde, das allen Regeln der Soli dität genügt, verstellen zu können. Und dann, wa- machen denn die «»deren Staaten, welche wenigstens von dem Valma-Eleud (nach Einigen Baluiaglückt nicht heimgesucht sind? Man hilft sich durch Linsuhr-Zölle aus alle» Mögliche über die Deficit- hinweg. Wie würde e« in den finanziell al« säst gestttest geltenden Staaten ou-sehen, wenn sie in einen Krieg verwickelt würden? Welch« Notiruugen möchten da in dem Eour-zettel anftauchen! — Und wer vermag einen ewige« Frieden zn garantiren? — Haben wir nicht eben erlebt, wie die Friedeii-ücherheit ausgeschrecki wurde? Wie in einem Augenblick der Börlenhorizont in düstere Wolken sich hüllte, wir die theuer erworbenen Werlhe mit Verlust lo-geschlaqen wurden und statt de« sicher erhofften Gewinns die Russen-Engagement- nur Verlust brachten? — Welcher Zustand käme wohl über di« österreichisch- ungarischen Staai-sond-, über Italiener, wenn es hieße: „Aus,u de, Waffen!' — Da würde sich ein Abgrund oujthun, wie er an der Erinnerung der Börse seit lange verschwunden ist. — Die Nemerungen wissen daher wohl die Nmhwendl jkeil de« Frieden- zu würdige»; sie kennen, wa« aus dem Spiele steht, wenn zur ulum» rauo rszeium gegriffen werden muß. Die Schinßcourie dieser Woche unterscheiden sich im Ganzen s, „r wenig von denen der vorangegangenen. Damol- schon hatte dir Börie von London wie von Peter-burg au- friedliche Botschaften erbalten, welche va- eigentlich« Angstftadiuni abschlosse». Aber noch brüiete eine dumpse Lust im Mamman-tempel; «r(i vie Herabsejzung des Di-cont- in London und die Nachricht, daß der preugischc Slaat-rath die procentuale Börienüeuer aügelehnt habe, sch ene» die bösen Dunste, welche dir Spekulation beklemmten, zu verscheuchen. La« geschah in den letzten Tagen der Woche. Die Bankoividenden haben in diesem Jahre der Spekulation manche Enliämchung bereitet. Wie es dem Di-co»t»>Lom,nandit erging, wiederboll sich letzt bei Darmstädtern. Nur baß bei elfterer die D videnve. trotzdem sie höher war als per 1883, blo- den opti- unstlichen Erwirkungen der Lveculanieii nicht enljprach. während die Darmstädtcr Bank wie manche andere Bankinstitute nur eine nie drigere at- die vor>ährige Dividende zu v-rtheilen vermag. Wie andere Schweizer Bahnen, so hat auch die Nordostbahn, ttotzdem die Verbindung n»l dem Arlberg hinzugekominen ist, nicht blo- im Januar, sondern auch im Februar Mindereinnahmen ge- habt. Die Au«sichie» sür die österreichische» Lxportbohiie» find turch dir Zollabiperruneen der Länder gegen einander recht getrübt und ist, wenn nicht Lille« trügt, au> dieiem Gebiete da« laufende Jahr wohl al- ein verlorene- zu betrachten. lieber den Verlaus der Berliner Sonnabend-Börse wird Fol» ende- berichtet: „Die Börie eröffriete in lustloser Haltung, znm Ideil weil Wien sür Lredit etwa« mattere Coueie meldete, Die Bilanz der Crediti'nstall wurde nicht günstig benrtbeilt; w e alljädrlich gab die Höhe des Debiiorencoitto Grund zu Einwendungen, ungeachket die immer erscheinenden Erläuterungen noch nicht bekannt sind und diele erst zu einer Beurttzrilung der Sachlage berechtigen. Da« Geickäst entwickelt« sich in sehr engen Grenzen, nur in rnsii'chea Anleihen fanden bemerkru-werthe Umiätze statt. Di- aus London „aus coutineiitale Käufe" gemeldete Hausse blieb ausingk eiaflnß- lo-, die Lourse waren drhnupte«, nur sür Orient enva- stster. Auch Roten war»» unverändert. Di« Lour-verän» In der höheren Privat schule de- Herrn Direktor Garled sprach Herr Doller über die colonialen Bestrebungen de« großen, Kursürsten. Anknüviend an die jetzige coloniale Be- weguug wurde aus dieselbe» '!'strebung,n de- großen Kursitliien l> »gewiesen, welche dieser vor inst genau zweihundert Jahre» »er- folgte. Au« den Schwierigkeiten des :-Giähru e» Klikge' rettete er sc», Land, da- aber später, während er selbst am Rheine die deutiche -^acke gegen Frank, eich verlacht, von den Lchweden arg verwüstet ivnldc. Um diklelhei, ngchh. ml., t:er zu belämpse», baute er eine Flotte, welche die brande»i>u, gsche Flagge aus die Weltmeere trug. N» sie knüpfte» sich seine Hvssnniigen aus colonialen Besitz, Nachdem vorher mit Dänemark wegen Trankelar und mit Spanien wegen Trinidad vergeblich verhandelt worden war wurde der Wunsch de- großen Kursürsten an der Küste von Guinea erfüllt. Hier legte der Major Friedrich von der Göden die Eolvifte Groß-Friedrich-durg an, allerdings unter große» Schwierigkeiten, die durch den Neid der Holländer liervorgernsen wurden, Eme in Berlin gegründete afrikanische Geiellichgst nahm den Handel mit Guinea in cie Hand. Andere Colonien befanden sich am Eav Blanko (Arguin) und ,uii der däniichen Jniel St. Thomas Die Hauplbesitznng Givß Friedrichsbnrg biuh e, io lange der Kursnisl lebte: »ach seinem Tode aber winde sic veenachlässtgt und kam endlich unler König Friedrich Wilhelm l. iür nur 72«»<i Tukiie» in den Besitz der Holländer, die schon lange Anstrengungen geni,ch! Hanen, die Deutschen an- Asr.ka wieder zu peilreiben. Die Be sitzung, welche in „Hollindia" »mgeiaust wurde, zerfiel und blieb lange undeachiet, b>- Ainang vorigen Jahre- EorveiiencapiliN» Slubenrauch mil der „Sophie" dieselbe betuchte und von da 'v'ir em alles Geschütz niitbrachte, da- jetzt im Berliner Zeughaus? steht. Dadurch hängt die srühere brandenburgijche Colonisalion mil der jetzigen deutlich, n eng zusammen. Aus die sesselnde, zeitgemäße Rede folgte Gesang und Deklamation patriolischer Lieder. In einer kurzen Ansprache wie- hierauf der Director ans da- gottbeanadeie Leben de- Kaffer« hin, da- in seinen W-chselsällen unb Er>o.ge,i eine» wuhrlan großartigen Eindruck mache. Ibm, der noch das oorigeJ ihrhnndert qe''> he», der den Schmerz Über dir Erniedrigung Dri ttichlands mit dürftg, sühll, der dann selbst in den R ibe» der sieg- re ch, n Frecheil kämpser gestanden, dann noch über ein halbe-Jabr- bnnderi die deuischen Stämme i» Hader und Zwietracht g.ffehe», ihm sei eö vergönnt gewesen, alle z» ver'ö ncn, die Wnn'che va» M llwne» zu eisüllen. Dit Golleesurcht, Treue und rastlos, Tiäligkeil unsere- Helteukaiser« führte der Direktor zugleich den Rbilnrieiiirn der Anhalt, die unter herzliche» Ermahnungen und Segenswünschen entlassen wurden, als leuchtendes Beispiel vor. Ein Hoch aus den Kaiser beschloß die Feier. Die Feier de- Geb»ri»tageS Seiner Majestät unsere» ollverehrten Kaffer- vereinigte heute Morgen um 8 Mir Lehrer und Schüler der össcnilichen Ha ndclslehra»stalt, sowie verschiedene Freunde derselbe» in der Turnhalle der Anstalt. Der Festredner. Herr Dr. Jenner, gedachte zunächst »>il warmen Worten de- schönen Verhältnisses, in dem Käfter Wilhelm zu seinem Bolle stel»; er stellte, ankiiüpsend an eine Aenßerimg unsere- Kaiser- selbst, dieses Verhältnih dar als ein gegenseitiges Treuverhällniß aus echl alt germanischer Grundlage. Durch Hu we>- aus die deutsche Geschichte und die deuiicheDichtung legte er klar, daß seit der Zeit desTacitu- und der Völkern anäernng bis aus unsere Tage, seit der Entstehung der deulsftiii! Heloensage hiS aus Schill,r'S „Wallenstein" der Deni'che sei» Ideal von diesem Treuvcrhältniß zwischen Fürst und Volk durch alle Wandelungen der Jahrhunderte hindurch sestgehalte» habe, und daß dieses Ideal durch Kaiser Wilhelm verwi klichl worden sei. Der R-wner ging sodann zu seinem eigentliche» Dh-ma über: „Die Eitttiehuiig und Eniwickelang der heuische» Frage und ihre Lösung durch Fürst Bismarck." Seit der Reformation, führte er an-, ist die deutsche Geschichte im Weseiulichen das Ringe» VolkswirWastliches. «L ftr tzf,f«, TheN ß-stimmten Sendungen find ,u richte» au de» verantwortliche» Redakteur desselben L. G. Laue ia Lelpzltz. derungen waren allermeist ohne Bedeutung. Credit waren 1 niedriger. Diseonio-Eoinmand t unverändert, Deutiche Bank bester. Von de» inlänoischen Bahnen wurden Mainzer und Mecklenburger etwas besser bezahlt, Lübecker, Ostpreußen und Mirirnbnrq-r etwas billiger abgegeben. Schweizer Bahnen blieben be aul»et. Union war steige,ib. Von den österreichischen Bahnen stellten sich Buichiiehrader und Franzoien etwa« niedriger. Galizier waren best r. Der mcnere Verlaus zeigte rech! feite Tendenz und wurden besonders sremde Renten »nb Anleihen b-vorzugl, gegen Schluß machie sich für die selben etwa« Realisatlonslust bemerkbar. Eredit waren zeitweise belebt. Eommandit wurden für süddeutsche Rechnung gekauft. In ländische Bahnen meist besser, aber ruhig London sandle am Soa»- avend »ich! nur -inen erhöhten Lonsoiscoiir-, soad.rn auch bedeutend erhöhte Notirungen für Rüsten. Pari- war gleichfalls steigend. Wien war nur für Renten günstig." Bekanntlich ist viel darüber geschrieben worden, daß der leitende Ltant-mann nur den Ackerbauer für wabrhaft productiv halte, den tzkausmann-stand aber wenig schätze Folgende Stelle au- der „Nationalzeitung" ist daher nicht ohne Interesse: „Von einem bedeut samen Vorgang gber nabm die Böeje keine »Notiz. Wir meinen da- Eintreten de- Reichskanzler- für die Siärknng de- mobile» Capital», leine Zurückweisung der Angriffe aus Gründer und Millionäre, deren Bedeutung in der Entmick l»ng de- allgemein wirft'ch-ft' -ben Wohlstände« der Fürst im Reichstag am letzten Frefta. . . icr Weffe anerkannte. Noch vor wenigen Lagen sprach sich die „Deutsche Bolkswirthschasrliche Eorreipvndenz", weiche d:e Par.ei de- Retch-ianzler- und sei»« Wirthschaftspolittk zu vcitreien vermeint, verächtlich gegen da- Geschlecht der Milüoaeiireichc» Bankier- aus, die den deutsche» Loloniaierwerbu».;.» ihre Hilfe versagen, und deren ganze« Thun darin besteht, „den Zin«suß der Renten der verschiedenen Staaten herabzuietzen, um bei diesen Operationen Geld zu verdienen" Diese Vertreter der Ge danken ihre- Meistere hatten keine Ahnung von der Wendung, die sich in dem Gebankengang desselben vollzogen hat. Wenn es nicht zu de» Lchaftizügen gehört, welch» der Reichskanzler zu gelegener Zeit, um einen gewissen Zweck zu erreichen, zu machen pflegt, so verdient seine Bertheidigung der „reich:» Häuser" als Symptom einer Bedankenanderung volle Beachtung. Der Fürst Bismarck er klärte: „Wenn wir sofort eia vaar hundert Millionäre im Lande schaffen könnten, fo würde da« besruchtenb aus die Arbeiter und den Verkehr »ach allen Seiten hin wirken; sic könnten ihr Geld nicht allein vermehre», sondern würden di« Zinsen daiur ausgcben. also wir hätten einen Borlheft davon, venn die Leute bei na« reich wären." Die rechte Seite de« Häuft», welche mit Angriffen gegen da« mobile Capital, mit Versuche», dessen Thätigkeit, Fruchtbarkeit und Ausnutzung durch vcraioriiche Lteuer- gefetze, durch Beengung privatlicher Unternehmen und dnrch Schutz zölle zu beichränken. bisher „:chl gegeizt hat. ichenkte den Worten des Kanzler« dcn lebhaftesten Beifall Vielleicht ichwGte dem st>ai-- maittie, der die Bildung ökonomischer Jnteress > g nopeu begünstigt, die Absperrung-Politik durch Zölle bi« zur Stunde verll>e,dig». um alle» Forderungen der verschiedenen B lu'-claiien zu genügen, in jene,» Augenblicke, da er zugleich seine coloninlpal iische» P,äae oer- theidigte. der Gedanke vor, daß die Tolonialpoiittl eine Machtaus- dehiiung de- Reich- bedeutet un» bedingt, die nur aus einer selten Vereinigung aller ökonomischen Kräfte beruht und durch Beiehdung, Spaltung und Zersplitterung brr letztere» »vsehlbar leiden und zun» Unheil führen würde." de- deutsche» BotteS «ach seiner nationalen Einheit geweftn gage« die teindliche» Gewalten de- Romani«»!»« und der mii ihm ver bündeten hib-bnrgischeii Po ilik. Er vi-rsolgle dann diese» Kamps duich die verschiedenen Lladien seinet Eauvickelung hindurch Luther reißt sein Volk von Rom lo« und bringt ihm einen »nermeßlicheu geistigen Fvetsftiiitt; aber die Große de« gewaltige» Manne- ist zu gleich leine tragische Schwäche; er drückt dem ganzen Kampfe einen emftitiq kirchliche» Charakter aus; die Pvitftsche Lene der Bewegung bieivc i.itt'ktiiftiichftgi. De-nalb bleibt der Fortschritt der R sormatto» steck n. da- Gegenspiel setzt mit neuer Kraft ein, die Folge ist der ftOjähnge Krieg mil leinen unheilvolle,-Folgen sür unser Vaterland. Da riugi sich i„, Nordosten Deutschlands der Slatt der Hohen- zollein empor, der Erbe der Reformation; leine Geschichte je» dem Große» Mirsüistkn b>S aus Friedrich den Großen ist ein unanshail- iamr» Wachschum; m 7 jährigen Kriege platzen die Gegensätze, die sich im 3t)jährige» K>,ege :elä, ipst batten, von Neuem aui einander. Seit Friedrich dem Großen ist dl« deutsche Geschichte tm Wesent lichen ein Wettkampf Preußens und Oesterreichs um die Führer» ichasr in Deutschland. Die gegenseitige Etsersucht und Uneinig keit der druftch,» Großmächie verschuldet die napoleonische Knechtschaft, die Mißgunst Oesterreich- gegen Preußen bringt letztere- unv das deutiche Volk um die Früchte der heidenmiirhige» Erhebung des Ja re- 1813. Allem die Bewegung ist nicht auszuhalten; denn cs handelt sich um eine Leden-trage de- deutschen Volkes. Mit erneuter Gewalt bricht der nationale Gedanke in der Bewegung des Jahres l848 dervar; aber die damalige preußische Regierung oersiedt nicht, sich denielben dienstbar zu machen, ibre unklare, roiiinnlische Gesütft poltt k ziebt ihr eine schwere N eberlage dnrch O sterreich zu. Da endlich ruft ein gütige» Geschick die rechten Männer an die rechte Stelle: König Wilhelm und Fürst BiSmarck — denn die beiden sind nicht von einander zu trennen. Redner ging da»» dazu über, den Entwickelung-gang des Fürsten Bismarck in kurze» Zügen zu zeichnen Aus dem vereinigten vreiißischen Landtage des I ihres 1847 tritt er als streng coifter. votivm Politiker hervor; er vertheidigt sogar entschloss n die Man- teiissel'sche Politik von Olmütz. Aber trotz alledem läßt sich schon hier ftine Grüße und Bedeutung nicht verkennen. Dann folgt seine Ttiäiigkeir al» preußischer Gesandischaft-secreiair am Bund; durch dieselbe gewinnt er eine Einsicht in die Jämmerlichkeit des deutschen Bundes und in die lluhaltbnrkeit der bestehenden politischen Verhält nisse. In feinen A i'ft'auungen geht eine tiefgreifende Umwandlung vor, besonders in Bezug aus Oesterreich, in dem er nunmehr klar den Antipoden, de» heinilichen Feind Preußens in bei: deutsche» Angelegenheiten erkennt. Au- dieser neugewonnene» Smsichl reist sein Eiiiichftiß, Oesterreich au- seiner doniinirrnden Stellung in Deiiftftiland zn verdrängen, die deutsche Frage durch -ine cv>lseq»ente, egoistiiche peeußiiche Politik zu lösen. Mit unzerbrechlich r Energie führt er, seit 1862 an der Spitze de« preußischen M iusteriuinS, diesen Entlchluß m den Jahre» 1863 bi« 1866 durch. Renner giebt »un eine gedrängte llebersiftu über die Riesenlhätigkeit des g«. wattigen Mannes in jenen Jahre» und saßt dann die wunder baren Erfolge derselben übersichtlich zusammen. Er bcionk be sonders die friedliche Mftsion de- neuen deuischen Reiche- und den Zustnnd größerer Sieiigkeit und Festigkeit, den die Gesammtverhält- nisse von ganz Europa durch dessen Errichtung erlangt baden. Zum Schlüsse weist er aus die Unsumme des Dankes hin, die das deutsche Volk seinem großen Kantter schuldig geworden ist und noch täglich schuldig wird. Am würdigsten, schließt ec, werden wir unserem große» Wodlthäter baöurch danken, daß wir ihm nacheifern i» allen den hohen Tugenden, in denen er un« ein leuchtendes Vorbild ist; da« wird auch zugleich der Dank sein, den er allein begehrt. »eriiiltporllx-er Rebrcteur Heinrlltz üble i» ketpilg. Für bei, mußsiiNiche» Lh«ä Proicisir Ur. Oscar Paul in relpzt» Credit . . 14. Mär, . »1» »1 Mär, blo'/, Franzose» . bOö'/. 231' , b,V Lombarde» . , , , . 232 Darmstädter. , . , , l-x . 116'/. Deutsche Bank , . , , I.'>3' . 153 Diskonto . . , , , , 203" . 201',. 10«' . Mainzer . . Marienburger , , ' 108--. . , , 85' . 83',. Ostpreußen . , 100' . 33' , Mecklenburger , . , , 131'/. 134' . Galizier . . , 110.5- l 10..,' Nordwest . , , , , 285 »K7 Elbethakbah, , . , , 313 312-s) Duxer . . . , , . , 153.75 153.5' Gotthard . . , , 103' . ,08- . 1880er Russe, » 81',. 82',. Ruffisch. Rat» . » . , »10.25 21225 Ungarische Goldrente . . 81'/, 8L'l, Italiener 37.37 37.7b Laura 100 100'/. Dortmunder b? S8'/, ES ist natürlich unmöglich, in das G-webe de- Kamps,-- um die Course eine» Einblick zu gewinnen, die Positionen der Spieler in Berlin und London zu erkenne». Wo Gewinn und Verlust ist, muß sich erst am Schluß der Rechnung answeisen. Eben heute (Montag) ist wieder die Berliner Börse von dem Säbeiraffeln in London und dem Russenangebot von dort hcimgejucht worden. Mark, Franc oder Neugulden? Die Aeußerungea und Gutachten über die vor Kurzem im ungarischen Flnaiizau-schussc und vor längerer Zeit im österreichische» Vudgciau'schusse vorgeschlagene Verkleinerung unserer Münzeinheit me! re» sich mit jedem Tage und bis dik vom Finanz,iiftuster i» Aussicht gestellte Enquete sür dies« Sache zusammenl, itt, diftsten sie zn einer even so großen Zahl auschwelle», wie die Vorträge, Reden und Journalartikel über die Valuiasrage. Nach der Meinung des Herrn von Duiiajkwski hängt die Lösung der Frage der Werth- heradjetzung unserer Münzeinheit sogar direct mit d r schwebenden WäbrnngSjrage zusammen, was eben daraus schließen li »e, daß trotz Enqu tc und trotz der bereit« länger andanernden „Beschäftigung" der beiderseitigen Regierungen mit der M>i.>zverklei»erung-.Fr„ge die allge mein jüe »vthwendig erachtete Resoriu noch m Jahren nicht zu Stande kommen wird, den» nur der eingefleischte Optimist kö. nte sich ein- reden, daß wir auch nur vor dem Anfänge des Ansangs zur Regelung der Valuiasrage stehen. Ist denn aber auch wirklich die Berkamcruiig unserer Münzeinheit noihw- nd g ni» der Regelung der Baluln verbuude», so daß Lic elftere ei»e Fnnciw» der lctzler:» wäre, wie düs der Finanzuftnistcr bchauptel und kan» nicht d e eine Reform selbst- »ändig, wenn auch in vorläufig nicht allen Ansprüchen geiiügender Weise, durchgesührt werden, ohne die Bcrbft'dung mit der andere» und viel schwierigeren N.svlm. wie d es der Abg ordnete N-uwirtl, und vor ihm der Aogeordnete Tausche behaupten«? ES giebt Mensch-» w lche über keine Si> ißenprügelet berichten können, ohne i» ihrer Erzählung mit der Erschaffung der Welt zu beginnen, und solche, welche kein« Anekdote anzuhöre» vermögen, odne die Pointe durch eine lange Auseinandersetziing zu verwässern. Es giebt über haupt Menschen, welche »ich!» emjach und klar zu sehen vermöge», welche in Allem den pH loiophische» Zu'ainmenhaug iümmilichcr Dinc» erkennen und Schwierigkeiten zu constraire» oder antzuthurmen rn Talent besitze», ivelche» il>-icn niemals geiialtel, zum reinen Ge- nulse des Augenblicks zu gelangen. Zu diese» Mensche» scheinen Diejenigen zu ge^öee», ivelche die Frage der Verkleinerung unserer Münzeinheit mit einer Löinng der Balutasrage verquicke» zu müssen glaube», und brieit« l-arü er streiten, od wir dos Markiyüem d S deut ichen Reiche- oder bas Franc-und Liresystem, tbeils unftrer iud- ländlichen Nachbarn, thcil« der orientalisch-» Völkerschaften, mit welchen wir Handel treiben, annehme» solle», wahre»« es doch so naheliegend ist, bei unierem guien, ebrlichi i> Gulden z» bleiben, den Jeoerinan» kennt, dessen Werth oder Uaiperlh ein traditioneller ist und mit den, sich die vorläufige Reform zu allen Zwecken, welche durch die Verkleinerung der Munzeinheil crsirel'i werden, ganz gut durchführen läßt, durch eine» einiachen Gesetzentwurf in den Parlamenten beid r Halsten der Monarchie, durch einen einfachen Auftrag an die Mü izstätt-n beider Reich-Hälften. Man präge statt des LilberguldenS ei»-» Neugulden an-, welcher genau die gzälit« des Feingehalte« des jetzigen Guldenstuckes hat. man ziehe die de. stehenden Staats- und Banknote» a.'Imälig ein, um an ihre Stelle solche aus Neiigulden auS;ug'ben, von weichen genau je zwei einem allen Gn-oen ive.ih -richtet rverd » und man präge Scheidemünzen in Sltder und Kupier »n Werth« von öO. 20, 10, ö, 2 und 1 Neu- krenzer au-, bezüglich deren ebenlall» sestzuhalten ist, daß aus je einen allen K-euzer »der vormaligen „Neukreuzer" zwei nunmehrige, allerneu« t- Ncukrenzer koniine» Wa» immer dnrch die Berkleine. rung der Munzemheil erreicht werden soll, jedw-d: Bedeutung, die man ihr >n kommerziell«!, finanzieller und socialer Beziehung zu- schreibt, es wird erreicht, wenn an Stelle de- alte» KreuzecS der neue Kreuzer m>t halbem Werthe, an Stelle de» alten Gul- den- der neue Gulden mit rbensall- dem halben Werthe tritt, und jedwede weiter» Reiorm. wie sie mit der Lö-ung der Balutasrage anqesirebt wird, ist dadurch in keiner Wette gehindert, i» in mancher Beziehung iogar gefordert Stoßt ma» diese einfache Lösung der Fra«e »an der Hand, dann null mau sie riusach nicht löse», und daun kan» auch die Lösung nicht zu Stande kommen, ehe sehr, sehr viel Wasser die Donau abwärts stießt, wie man ii» Volke sagt. Stellt man sich ttämlich aus dcn Standpunkt, das; zwischen der Verkleinerung der Münzeinheit und der Lösung der Balumsragr auch nur der allergeimgsie Zusammenhang besteht, dann muß sofort der Sireit un, die Mark oder de» Franc beginnen und wie sich bereiis zeigt, würden nicht viele Wochen vergeben, ehe der nationale Kamps zwischen Ezechc» und Deutichen, zwischen Slowenen und Italiener» u. s. w. sich auch diffcs Objectes bemächtigt Kulte, bi« nicht der Ezeche »nd Pole von der Gcrmanisirung Oefierreichs sprechen, soll« die Mark angenommen wird. n»d der Deutsche von der Gallisirung. von der Franzoienseuchelei und wa- noch mehr der Ausdrücke des nationalen Hasse- und der nationalen Unduldsamkeit »» Umlause sind. Der Kamps zwilchen dcn Bimetallisleu und den Anhänger« der reinen Goldwährung würde sich mit dem Kavipse der Naiionalitälen verweben und wenn Alles zum glücklichen Ab- ichlnsse gebracht ist, würde eS sich zeigen, daß wir ohne große Un- jnköminlichkeiten weder die reine deutsche Mark, noch de» reinen Franc oder die ganze Lire einsübren können, daß „och minier rin kleiner Unterschied, welcher so viel wiegt wie der allergrößte, übrig bleibt, es sei denn, daß die Goldwährung imheschränft durchgesührt, die existirende SilbeiWahrung also vollständig aus gelassen wird und selbst dann »och würde» Dutzende kleinerer Schwierigkeiten übrig bleiben, welche die Re'vnn hinansziiichieben geeignet sind. (Schönberger'» B.- u. Hdlsb.) Vermischtes. Leipzig. 23 März. § Aus der Fremde. Die Medioliquidation in Paris vollzog sich bei hohen Compeiisattonscounc» uns niedrigen Prolongalions- iätzen. Die durch die abgehobenen Prämien Heran' fiten D ck-ings- käuse kamen den Course» sehr zu Statte». Die Stelle der 4'i,pro- centtgen Rente ist seit geraumer Zeit von der dinprocentigen ein» genommen, welche die Lpeculal.on cultiviri. Abgesehen von der Besserung des Verhältnisses zwisch-n England »nd Ruß.and, waren es Friedenegerüchle au« China, welche de» Börsen,,lännern Ver anlassung zn Evolutionen ä I» h»ua»« gaben. Die Bank von Frankreich erhielt Gold au« Belgien und Silber aus Ital en. An» längs der Woche ging auch etwa- Bald nach London, aber mit dem Fall des Wc hseleourieS dahier Härte der Export ans. Die lrtz.wöch-»tliche Linnaame c s Lu g-Laual- zeigt cm Minus vo» 3fti),iXltt Frc». gegen vorige« Jahr. D e Prolecionisten haben einen vollständigen Sieg erlangt. Nicht bl,>s die erhöhte» Betr,idezü!le sind votirt, iondecu auch die Vieh» zölle. Monarch'ste» und Ministerielle stimmien kinmul -g dafür, Letztere au« Rücksicht aus die ländliche Beuö keruug. welftie noch minier die Maioriiät des Landes bildet. Kanin waren die Zölle b.w-lligt, so gelangte» nicht weniger al« 16 Vorifti^ > a» die Kammer, welche Sohin zielte», die Einkünfte au- ve» Zeilen den agrarischen Jni-resse» zuzuwenden, wie Nack aß der Landlaxe, Anlage von Landstraßen u. s. w. Aber der Fmanzmiiuster erklärt«: „quoü non", das biauche er selbst zur Deckung seines 'chw'erigen Budget« Die Bäcker von Paris haben mast g wariei, bis der Senat sein Votum abgegeben, sondern e-cvmviirie» dasselbe und erhöhte» den Brobprei« um l Sou, und die F.rischer werden nicht Anstand ncbmen, s,-m Beispiel zu folgen, od-le ch der /.ckerbau- »ii'iister. gerade wie es in Verl», gesa>euen, doch uns theuer ver sicherte. da» der Zoll von dem fremden Importeur oder den Zwischenhändlern und nicht von den Eonjumeaten getragen werden würbe Die bevorstehende Zusammenkunft der Lateinischen Union bat die bimetallistft'chen Schriftsteller ins Feld geruft». Allard, Director der Bruisclrr Münze, und Emile de Lav.-Iah« puvliciren »ftochuren und Artikel über die Krisis. welche durch den Mangel a» Umlauss- mittcln hervorg.-brachl würde, eine längst w-dcrftqie Fabel. Cernuschi meldet sich mit einer Sammlung seiner Artikel »» „Li^cle", be titelt: „Metülltttttche Assignnttn", so nennt er die «es-p!-che Silber- münze, namentiich tue italienische. Aus einem P riisaii der Latei nischen Union hoi er sich in «inen Gegner derselben verwandelt »nd verlangt deren Auslöning, un, die italienische Regierung tn Brr- legend«! zu setzen, welche einen großen Tbeil ikres Goldvorroth» oi-'w-nden müßie, um die 300 Millionen ihrer Silbclmünze zurück- zunrhme», welche in Fr mkrcich circuliren. Der Gkietzentwurs zur Legalisiruuz der Dermingeschäfte ist jetzt avch »om^«evar angenommen wospsv. — Wie ttes der Häuft, weritz
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