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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 24.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190812248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19081224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19081224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: S. 2016 [i.e. S. 1016]
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-24
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Erschein» DrenStag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgegeden und verlendet. AterteljahrSpret» I Mark 20 Pfennige ausschließlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. «lhkiibllltt Inserat« werde, mit W Pfennig,» für die «.gespaltene KorpuSzeile berechnet und dt» mittags 12 Uhr de» dem Tag, de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachweis und Osserten »Annahme 10 Pfennige Extragebühr. Fernsprech »Anschluß Nr. 12. für Zschopau MI und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Aintshauptmannschaft Mha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 152. Donnerstag, den 24. Dezember 1968. 76. Jahrgang. Auf dcm die Aktiengesellschaft Dittersdorfer Ailz- und Kratzentuchfabrik i» Dittersdorf betreffenden Blatt 123 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden: Die dem Kaufmann Max Riedel erteilte Prokura ist erloschen. Zschopau, den 22. Dezember 1908. Königliches Amtsgericht. Am zweiten Weihnachtsfeiertag vorm. 11—12 Uhr wird das Standesamt zur Entgegennahme der Anzeigen über Sterbe» fälle und das Polizeimetdeamt behufs An. und Abmeldung be urlaubter Soldaten geöffnet sein. Zschopau, den 23. Dezember 1908. Der S t a d t r a t. vr. Schneider. S. Eine der Zschvpauer Stadtfreiftellen in dcm Alumncum der Fürste»- und Landcsschule zu Grimma kommt voraussichtlich Ostern 1909 zur Erledigung. Bewerbungen darum sind bis zum 9. Januar 1909 bei dem Unterzeichneten Stadtratc einzureichen. Der Aufzunehmende muß mindestens zur Aufnahme in Untertertia eines Gym nasiums vorgebildet sein und das 13. Lebensjahr znrnckgclegt haben, darf aber beim Eintritte in die Untertertia der Fürstenschlilc das IS. Lebensjahr noch nicht über schritten haben. Bei der Verleihung haben Söhne von Mitgliedern der hiesigen Stadtgemeinde den Vorzug. Zschopau, am 22. Dezember 1908. Der Stadtrat. vr. Schneider. R. Weihnachtsgedanken. Da» liebe, heilige W-ihnachisieft kehrt alle Jahre zu der- selben Zeit wieder und hat in sich selbst immer dieselbe Be deutung, so daß et auch stet» di« gleiche Wirkung aus die Menschen autüben und j-deSmal dl« gleiche Fülle unendlichen Segen» htntirlossen müßte. Die christliche Bedeutung diese» an sich rein christlichen Feste» ist jedoch im Laus« der Zeit immer mehr in den Hintergrund getreten, und so sehr ist die W-ihnachltizeit eine Reihe von Familiensesten geworden, daß Viele Christen nicht einmal daran denken, daß ihnen der Heiland geboren ist, und daß selbst Juden sich am heiligen Abend um den Weihnacht»boum scharen. Daher kommt e» denn auch, daß wir selbst nicht immer weihnachtlich gestimmt sind, und weil un» selbst die rechte Stimmung fehlt, darum klingen die Saiten in unseren Herzen nicht wider; sie bleiben unberührt. Schon rein äußerliche Verhältnisse wirken ost bestimmend. Wenn statt schneebedeckter Bäume und Landschaften, bei leichtem Frost und Hellem, klarem Sonnenschein da» Auge drn Himmel nur grau in grau gemalt steht und Nebel den Fernblick verhüllen, wenn der Fuß, statt über trockene Straßen leicht dahin zu eilen, viel leicht sogar im Schmutz stecken bleibt, wen» nicht da» liebliche Schellengeläute der sonst geräuschlo» dahinglettcnden Schlitten zum Ohre dringt und die Schlittschuhe hinter dem Oien rosten mästen, dann heißt «»: .Ich w-tß e» nicht, ich komme nicht in die rechte Weihnachttistimmung, aber sretlich, da» ist ja auch kein WeihnachtSwetter'. Dt« Wethnacht»fttmmung will auch nicht tn die Herzen derer einziehen, die sich vergeben» aus den Besuch lieber An gehörigen gefreut hiben. Ihre Gedanken lasten sich selbst durch den Hellen Schein der Weihnachl»kerzen nicht bannen, sie eilen vielmehr bi» in die weitesten Fernen und suchen wohl ost in banger Sorge die Ihrigen, die sie bitterschwer am eigenen Wethnachitttisch vermissen. Oder der Tod. dieser unerbittliche Schnitter und immer ungebetene Gast, hat mit dürrer Faust an di« Tür geköpft und sein Opfer gefordert, oder eiu ge- liebte» Glied der Familie ringt — von tückischer Krankheit be- sollen — mit dem Tode, oder — noch schlimmer I — ein Kind hat den Weg de» Laster» betreten und ist von Stuse zu Stufe gesunken, und niemand vermag, zu sagen, wie tief. Ist «» aber so, dann fragen wir, woher soll bte Weihnachttistimmung kommen? Und doch schallt «» von oben herab, auch zu den Traurigen und Tiefbelrübten: .Euch ist heute der Heiland geboren, auch euch gilt dies« Botschaft, auch für euch ist der Segen bereitet, aber ihr dürsl euch dem nicht verschließen I' Wie «» in den einzelnen Gliedern unsere» Volke» aussieht, Io schallt auch da» Echo durch da» ganze Volk. Ach, wie wenigen mag wohl weihnachtlich zu Mut« sein unter dem schweren Druck der Sorgen, die aus un» lasten. Schauen wir hineln in da» tägliche Lehen und sehen, wie viele unserer Brüder, tn deren Adern doch auch deutsche» Blut fließt, sich mehr und mehr dem Vaterland« und ihrem Volke entfremdet haben, in dem sie unerreichbaren Zielen nachjagen; woher soll un» dann die WeihnachtSfreude ko amen? Und wenn wir sehen oder hören, wie unsere äußeren Feinde List, Boiheik, Tücke und alle möglichen anderen niederen Mittel anwenden, um un» selbst bet unseren Freunden zu verdächllgen, wenn wir immer fester tn Wehr und Waffen starren wüsten, um allezeit gerüstet zu sein, dann klingt un» die Weihnacht»bolschasl: .Friede aus Erbenl" fast wie ein Hohn, und wieder sragen wir: .Woher soll un» die Weihnachttftreude kommen?' Nur gemach I Selbst in da» verzagteste Herz zieht sie ein, wenn wir un» nur recht bereiten. Ein Instrument, da» ver stimmt ist, bekommt in der geschickten Hand de» rechten Meister» seine Stimmung wieder, und die dann von ihm au»gehenden Töne klingen rein, zu mächtigen Akkorden anschwellend, hinau» und erfüllen den Saal. Also gehen auch wir an die ernste Arbeit, ziehen wir di« eine Satte unsere» Herzen» schärfer an, lasten wir die andere locker, schassen wir so da» richtige Gleich- und Ebenmaß in un», und dt« rechte Stimmung ist da, ehe wir «» noch glauben. Ja. je weniger Weihnacht»wetter tn der Politik herrscht, je mehr sich drohende Gewitterwolken am Ge sichtskreise zusammenballen, um so mehr müssen wir sür die recht« Stimmung sorgen, und diese liegt in dem festen Willen, der bereit ist, zur Tat zu werden, in dem Willen, nicht» sür un» zu tun, sondern alle» sür unseren Kaiser und König, alle», ja — wenn «» sein muß — selbst da» Leben sür unser teure» Vaterland hinzugeben. In solchem Willen liegen Krost, Stärke, Macht und Sieg. Stehen wir so, dann klingt die Wethnacht»- botschast auch tn un» wider, und der Welhnacht»seg«n bleibt nicht au». Aus Sachsen. Zschopau, den 23. Dezember 1908. — Oessentliche Slodtverordneten-Sitzung, Dien», tag, den IS. Dezember 1908. Anwesend 13 Stadtverordnete, sowie seilen» de» Rate» Herr Bürgermeister Or. Schneider. Bet Verlesung der Registrandeneingänge kommt zur Kenntni» der Versammlung, daß der Fabrikjchmted Albin Hunger, welcher die Annahme der bei der letzten Stadtverordneten-Ergänzung»- wahl aus ihn gefallenen Wahl a>» Stadtverordneter au» Be- rujSpsftchten abgelehnt hatte, sich noch nachträglich zur Annahme derselben bereit erklärt Hot, nachdem ihm von seinem Arbeit geber, Herrn Fabrikbesitzer Bodemer die Gewißheit geworden war, er habe nicht« gegen die Annahme der Wahl, vorausgesetzt, daß er dadurch nicht tn seiner beruflichen Tätigkeit ol» Fabrik, schmted behindert werde. Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten. 1. Die RatSvorloge, betr. dir Abänderung de» GehaltSregulativ» sür die städtischen Beamten — Berichterstatter Herr 1. Vorsteher Hübner — wird auf Vorschlag de» 1. und 4 Ausschüsse» bi» zum Zusammentritt de» neuen Kollegium» zurückgestellt. Inzwischen sollen in den Nachbarstädten Oedrran, Oibernhau, EhrensriederSdori, Wolkenftrin und Marienberg auch Erörterungen über die Lohn- und Arbeit»verhältniffe der dor tigen Kommun- und GaSanstoliSarbeiter angestellt werden, da mit darau» f-stgestellt werden kann, ob auch sür solche Arbeiter hier eine Lohnausbefferung notwendig erscheint. 2. Ueber die Rat»beschlüste s.) di« unentgeltliche lleberlassung eine» Bau platze» aus dem alten Stechen zur Errichtung einer Holzwaren- sabrik an die Fabrikanten Herklotz und Ludwig in Kunner»dors und die Beleihung dieser Fabrik, sowie b) die Ausarbeitung spezieller Pläne zur Herstellung einer Gleisanlage aus dem alten Stechen zum Anschluß der städtischen Parzellen Nr. 280, 281». 271 betr., berichtet Herr 1. Vorsteher Hübner. Von den Au»schllst«n wird hierzu nach einer vorauigegangenen OrtSbestchtigung aus dem alten Siechen vocgeschlagrn: u)den Holzwarensabrtkanten Herklotz und Ludwig in KuanrrSdorf nicht von der städtischen Parzelle Nr. 280, sondern von der Parzelle 281». ca. 3300 bi» 3900 Meter Bruland unter der Bedingung unentgelt lich zu überlassen, daß sie darauf innerhalb Jahretsrist etne Holzwarensabrik und ein Wohnhau» errichten, b) den Anschluß dieser Fabrik an die geplante Glei»anlage der Stadt zu gestatten, o) die Beleihung der Fabrikanlage bei einem Bauwerte von 27000 M. ohne Inventar mit 18000 M. in Aussicht zu stellen und zwar mit 13500 M. au» der Sparkasse unter den üblichen Bedingungen und mit 4500 M. au» dem freien Ver mögen der Stadt unter der Bedingung, daß nach Ablaut von drei Jahren eine Tilgung mit jährlich 500 M. «rsolgt, ä) den jetzt geplanten Gleisanschluß nunmehr von dem Ingenieur, Herrn König!. Baurat Pöge in Dre»den speziell ouSarbeiten dez. Pläne ansertigen zu lassen. Zeither schon war eine Gleis anlage aus dem alten Stechen »ach den Feldgrundstllcken der Herren Fabrikbesitzer Gebrüder Hübner geplant, welche auch bereit» die Genehmigung der Köntgl. Generaldirektion der Sächs. Sta»t»«1senbahnen zu Dr«»den gesunden hatte, dt« aber wegen Bedingungen der Herren Fabrikbesitzer Hübner, aus welche die städtischen Kollegien nicht etngehen konnten, nicht zur Au»sührung kommen kann. Dt« jetzt geplante Gleilanlage, zu welcher die Kgl. Eisenbahnbetrieb»direktion zu Chemnitz die Genehmigung ln Au»sicht gestellt hat, ist auf den der Stadt gehörigen Grundstücken in Aussicht genommen. Nach eingehen der Beratung der RatSvorlagen zu a und b wird den Vor schlägen der Au»ichüsse einstimmig betgetreten. 3. Herr 1. Vorsteher Hübner bringt eine von dem Kaus- mann Herrn Otto Berger hier an Ratsstelle abgegebene Er klärung zur Verlesung, nach welcher derselbe bedauert, daß die von ihm in der am 24 v. Mt», im Stern stattgesundenen Einwohnerversammlung getane Aeußerung .«tn paar lntelligent« Sozialdemokraten seien ihm lieber al» alte Mummelsritzen" von den jetzigen Mitgliedern de» Stodtverordnetenkollegtum» aus sich bezogen worden ist. E» habe ihm völlig fern gelegen, diesen Ausdruck aus dt« jetzigen Stadtverordneten anzuwenden. Von der Versammlung wird hieraus gegen «ine Stimme be schlossen, e» bet der von Herrn Berger an Rat»stelle abgegebenen Erklärung bewenden zu lasten. 4. lieber den HauShaltplan der Stadlkaffe nebst Anhängen s.) der Stadtschulvenltlgungtikaffe, d) der Pension»kaffe und oj der Feuerlöschkasse auf da» Jahr 1909 berichtet Herr 1. Vvrsteher Hübner sür den 1., 2., 3. und 4. Bu»schuß. Hier bei werden zur Errichtung eine» eisernen Steigerturme» sür die städtische Feuerwehr an Stelle de« desekt gewordenen und nicht mehr brauchbaren 1420 Mark bewilligt. Do» Gehalt de» Schutzmann» Kluge wird um jährlich 100 Mk. sowie dt« Besoldung der Nochtpolizetdiener Oehme und Baumann um je 75 Mk. jährlich erhöht Zur Herstellung eine» Plattensuß- wege» an der Waldkirchnerstraße vor den Häusern Brand- Kataster-Nummer 265 L bi» 265 8 werden 3426 Mk. und zur Erneuerung de» Plattcnsußwege» am Königsplotz vor den Häusern Brand-Kataster-Nummer 279/80 bi» 89, 4000 Mk., sowie zur Herstellung einer gementrohriwleuse von der Chem- nitzrrgaffe nach der JohanniSstraße zu 830 Mk. bewilligt. Zu dem Abschnitt, öffentliche Straßenbeleuchtung betr., wird aus Vorschlag de» Herrn 1. Vorsteher Hübner beschlossen, den Stadtrat zu ersuchen, eine in der Näh« de» Hause» Brand - Kataster-Nummer 511 in der Wiesenftraße befindliche Gar laterne al» sogen. Spttzlaterne brennen zu lasten. Der Haul- haltplan der Ga»anftalltkasse, welcher tn Bedarf und Dickung mit 76650 Mk — Psg abschließt, wird einstimmig genehmigt. Der Reingewinn ist mit 8150 Mk. eingestellt, gegenüber dem Vorjahre 2750 Mk. mehr infolge vermehrten Ga»konsum». Gegen den Hau»haltpian der Ktrchenkaffe aus 1909 werden Einwendungen nicht erhoben und al» Zuschuß au» der Stadt- kaffe 6300 Mk. bewilligt. Der Sesamihaulhaltplan der Stabtkasse samt Anhängen schließt tn Bedarf und Deckung mlt 164300 Mk. ab, so daß der durch Anlagen auszubringend« Betrag sür die Stadt-, Armen-, Schul- und Ktrchenkaffe 71850 Mk. beträgt, gegenüber dem Vorjahr« 1050 Mark weniger. In dieser Sitzung nahm Herr 1. Vorsteher Hübner Ver anlassung aus da« von dem Sozialdemokratischen Verein hier bei der letzten Stadtverordneten-Ergänzung»wahl herausgegebene Flugblatt, welche» «ine Meng« Unrichtigkeiten und falsch« Be hauptungen enthält, etwa» einzugehen. Herr 1. Vorsteher Hübner stellt dabet fest, daß nach dem von den Stadtverord neten im vorigen Jahre genihmtgten abgeänderten Regulativ über Gewährung von Tagegeldern und Reisekosten zu Gunsten der Mitglieder der städtischen Kollegien nicht eine Erhöhung, vielmehr eine wesentliche Herabsetzung der Sätze beschlossen worden ist. Bon den im Flugblatt erwähnten Gehalt»zulagen an die städtischen Beamten tm Betrage von 10224 Mark tst kein Wort wahr. Mit Ausnahme der Bürgerichullehrer, deren Gehälter aus Grund Gesetze» zu erhöhen waren, und der Er höhung de» Bürgermeistergehalte», sind den städtischen Beamten
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