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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188504231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-23
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1885
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...... , - .... .... — .--V- Miste Beilage zum Lchstger Tageblatt mb Anzeiger. ^ 1IZ. Donnerstag den 23. April 1885. 79. Jahrgang. Wochenbericht über Moden nnd Neuheiten aus dri» ffäcbtrte der Stoffsatrikatt-n. (AuS der „Wochenschrift für Spinnerei und Weberei".) Leipzig, 22. April. DaS Distingnirteste al-Straßcntoilette Kod Anzüge aus glatter schwarzer Faille. Der Fond des Rocke», a«S Blpacca oder Cashmir bestehend, ist am unteren Rand mit schmaler Tolle aus Doppclstoff umrändert. Hieraus sällt ein glattes Devant, da« reich mit einzelne» Figuren aus Perlpassemeiitrie und vrelots besetzt ist. Hieran schließt sich zu beiden Seiten ein in breite Falten gelegie» Scitntheil, welches gleichfalls nur bis an die Rand- tolle fällt. Die Hintere Rockbahn ist mit reichen Faill-puffeu bedeckt, a» welche sich unten ein breites getolltes Volant schließt. Um die Hüften ist eine schräge Schärpe von Stofs gelegt, welche in graciüse Bogen sällt und sich unter die Hinteren Bussen einlchiebt. Die glatte, vorn und hinten mit Schnebbe gearbeitete Taille ist mit reicher Schmelzsvitze garnict. die als Shawl um den Hais und vorn herunter bis io die Schnebbensvitze läuft. Zum Abschluß sind am Stehkragen eine Reihe weißer Wachsperlen angebrncdt, eine Dekoration, die sehr modern ist. Als Tonsection empfiehlt sich dazu ein Dolman mit Vorn längeren zugespitzlen Enden auS schwarzer wollener Spitze mit eingewirkien goldenen Blumendessin» und mit vieil'or Mer- veilleux gefüttert. Die letzte Neuheit in Spitzen ist das Tulpcn- dessio m spanischer Technik, in weib, cröme und schwarz und zwar ist diese Spitze in den genannte» Farben je in fünf Breiten zu haben. Das Tulpenmuster in dichter Ausführung hebt sich vor trefflich von dem lustigen spanischen Grund ab und der besondere Borzug ist, daß ma» dieses Muster gauz vorzüglich bemalen kann. Gemalte Spitzen sind wieder ganz niodera und werden in verschwenderiicher Fülle zu Empfangs- und kleinen Abend-Toiletten verwendet. Gleichfalls neu siud weiße oder ccSmesarbige seideuc Fantasie-Spitzen, die mit der Maschine mit seinen Goldfäden durchstickt und außerdem mit bunten Wach-perlen benäht sind. Diese Spitzen stellen sich keineswegs theuer und dabei ist ihr Effect geradezu erstaunlich. Wir iahen eiue Toilette au- himbeersarLigem Merveilleux. Der ruude Rocksond war vorn und aus de» Seilen mit einem in Tollsalten geiegien Tbeil bedeckt. Die obere Lag« der breite» Tolle war jedesmal mit der oben beschriebenen brillanten Spitze belegt, was ganz kostbar aussah. Die ties ausgeschnittene ärmelloie Untcrtaille ausHimbcer- Mcrveilleux schimmerte nur sanft durch die aus Spitzen jii/ainmcn- gesetzte Uebertaill« hindurch. Um die Hüsten schlang sich panierarlig eine Echarpe aus Stoff, die am uutere» Rande gleichfalls mit Spitzen besetzt war. Die Wirkung des Ganzen war höchst elegant. Eni ele- ganleS, aber etwas extravagantesCostum bestand«»« dunkel marineblauer schwerer Faille, über weichem eine lange saltigeTuniqueauS rother chinesischer Seide mir ausgcdruckle» blauen Points ruhte. Die Tunique war links offen, und über den «was handbreiten Spalten waren sieben Platten gespannt, di» auf beiden Seiten mit geschliffenen stählernen Hufeisen befestigt waren. Aus der rechten Seite war die Tunigue aus der Huste hoch gerafft und gleichfalls mit einem großen Hufeisen gehalten. Die Taille bestand aus marineblauen» AtlaS durchweg mit kleine» ponccaurothcn Hufeisen bestickt, Stehkragen, Ausschläge und Rever» der Borderiaille waren aus glatter Faille, doch mit kleinen stählernen Hufeisen besetzt. Born war ein breites Spitzenjabot ousgejetzt, da- gleichsalls mit ganz kleinen Hufeisen überstreut war. Das ganze Tostüm war Harmonisch und geschmackvoll, weun auch recht auffallend. Bon neuen für den Herbst be stimmten Stoffen erwähnen wir einen aus neue Art hergestellten Stoff. Bungalow, welcher in Genre der ElamineS mit kleinen Knoten versehen ist, neu ist ferner der Check Beige, der den carrirtcn Herreiistosscn ähnlich sieht. Sehr viel getragen nnd viel gekauft werden im Herbst AlpaccaS, die bereits in den neuen Fardeu- tönea chartreuse, goldbraun, «rbsengrün Beige, schiefer« grau vor uns »egen In Knicke rbocker sind auch einzelne ganz reizende Dessins erschiene», besonder- aus bleu de France Grund und aus braunem Grund. Eine entschiedene Neuheit bilden die Cashmir Kajiani, welche un- aus Cash»,ir-Äru»d große friss- arlig gebildete Figuren zeigen. Ja Fancq Mohairs erblicken wir alle Bekannte, welche wieder neu aus der Bildstäche erscheinen. In Ulster Cloth gehe» uns au» England neue carrirle cheviot- artige und glatte Muster für Regenmäntel bestimmt zu. Unser Berliner Lorrespondeul meidel uns, daß da- Con- sectionSgeschäst in der soeben abgelausenen Woche stecht lebhaft war, sowohl im EngroS- als tm Detaib-Verkehr. In Folge der günstigen Witterung liefen Bestellungen au- Deutschland von allen Seite» ein, viele Einkäufer waren persönlich bereits zum zweiten Male in dieser Saison anwesend, um entstandene Lücken zu comple- tire» und um die zuletzt erschienenen Nenheilea zu besichtigen, auch einige ausländische Käufer (Holländer) begingen den Markt. DaS Exportgeschäft dagegen ist recht ruhig. Englische Ordre« gehen vereinzelt, amerikanische gar nicht eia. Toillen-Auftrüge au« Amerika halten sich in rech» bescheidenen Grenzen. Der aus New-Uork an- wesende Ehcf der bedeutenden Firma Hirsch, Linsten» L Co. crtkeilte »och für Sommer einige Bestellungen geringeren Umfanges, »aus- mann L Co. aus Chicago legten ÖrdreS aus Loiiscclioiisstofse nach Berlin. ve»cinzelt auch aus Wintermäntel. Zwei Berliner Cou- sectionaire. Svecialität in Kindermänleln, sind nach Amerika gereist, »»» dort Bestellungen nach mit sich führenden Mustern oujzunehiurn. Die neuen Muster für den Winter komnien noch sehr spärlich aus Arbeit, so daß vor Ende dieses Monats die Collcctionen kaum in England sein dürsten. Tressen in neuen Dessin« (gemustert, rama- girl »c), Organsin-Litze, Tresfen-Rüsche», Chenille- Bordüren werden vielfach als Besatz verwandt. Berantmortlliher Mcdaeleiir Letorich Nhse I» ket»,!«. 8IK t« uwläalächill Lycü tzrclesssr Lr. O«c»c ltzoul w Lei«/»«-. Telegramme. k. Dresden, 22. April. Die heute hier stattgehabte General- Versammlung der Allgemeine» Versicherung«.Besellschast für See-, Fluß- und Land-TranSport beschloß di« Verth«. l«uge»uer Dividende von 75 Proc. (gegen 60 Proc. im Vorjahre.) ?. Dresden, 22. April. Die ebeiisalls heut« hier abgehaltene Generalversammlung der Sächsischen Rückversicherungs- Gesellschaft beschloß für da» abgelanfene Geschäftsjahr gleichfalls 7S Proc. Dividende (gegen 60 Proc. im Vorjahre) zu verthcilen. * Petersburg. 22. April. Der „Herold" berichtigt seine frühere Mittheiluiig, daß der Reichsrath die Louponsteuervorlage mit einem Amendement angeuommea habe, wonach für gewisse Anleihen Assidavit-Lcclificate behufs der Steuerbcsreiung eingesührt werden sollie», dahin, daß dieses vom Oekonomiedepartcment des ReichsraibS Herrührcnde Amendement vom Plenum des Reichsraths nicht an genommen worden sei. Die Ansicht des Plenums bedürfe indeß noch der Bestätigung durch den Kaiser. vom Tage. § Herrlicher Sonnenschein strahlt vom Himmel herab und erquickt die Menschheit nach den langen, kalten Wiutertagen. Der Frühling ist «»gezogen und bereit« sich vor, seinen Blüthenschmuck zu ent- falten. Ja, eS ist das alte Wunderspiel, das uns mtt seinem grünen Laub über die Bergänglichkeit hinweyläusckit, bis auch dies wieder dem Berwelken erliegt. Nun regen sich alle Keime zur Entfaltung. Der Sommer, die Krönung de« Frühling«, kommt gewiß. Die Natur folgt ihrem regelmäßigen Gang Nur ihr Geschöpf der Mensch läßt seiner Willkür freien Laus, mag er auch die Erde mit vergossenem Blnt erfüllen. Was kümmert ihn der Friede der Weil, obgleich noch so sehr von ihr erwünscht, wenn er glaubt, da« Ziel seines Ehrgeizes zu erreichen? Eben bange» wieder die Völker, ob eS Krieg oder Frieden geben werde. Heule scheint diese, morgen jene Eventualität den Borrang zu gewinnen. Jnoeß ist c« bereits ziemlich weit gekommen, wenn «tue solch« Depesche, wie die eben mitaetheilie aus Petersburg, an das englische Labinet abgeschickt werden tonnte, welche dem engli/chen Gcenzbevollmächiigten gern die Schuld ausbürden möchlc. Die engiiiche Regierung bereit« sich im Stille» vor; durch Besetzung von Port Hamilton hat sie Rußland einen wichtigen Vorsprung abgewonnen. London sandte am Dieu-tag weichende Consols« und Russen-Lourse. Die Börse war stau. Die Pariser Börse war weichend. Die Platzlage ist schwierig, Kauflust fehlt, die Exekutionen dauern fort. Dazu treten die un- günsngen Berichte über den ruisisch-englischen Consiict. DaS Abcnd- geschäs» setzt« die weichende Tendenz so«. Aus Wien wird vom Dienstag berichtet: Trotz der ungünstigen Nachrichten über den eiiglisch-ruffttchen Conslict und trotz der flauen Bonlev-rrdcouric bewahrle die heutige Borbörse eine recht feste Hai- lang, welche sich ausschließlich aus den Prolongations-Verhältnissen für Loulissepaviere ergab. Seit langer Zeit nämlich waren nicht so hohe Deports in Geltung wie heute, und die Spcculation reflettirte darum nicht weiter aus die politischen Momente, sondern war eher aus die Deckung des Decouverl» bedacht, besonders wo da« Leihgeld hoch gebalten war, wie bei ungarischer Goldeenl« (bis'/« fl ), Credit- acücn (bis V, st-) und StoatSbah» (bis 1',, fl.). Das Geschält ist ganz ungewöhnlich gering gebliebe» und aus wenige Papiere beschränkt. Im Schranken herrschte Geschäftslosigkeit. Valuten habe» sich steif gehalten. Die Millagöbürie nahm eine mattere Haltung an; die Börse war aber absolut geschäslsloS. Die Platz- speculaiion mag nicht« unternehmen, und die Wechselstuben, sowie die Banken sind unbeschäftigt. Credit 283; Abends 283.80. Bei der Ictziwüchenttichen Einnahme der österreichischen Südbahn, »elch« ein Piu» im Güterverkehr von über 7b,000 fl., dagegen ein Minus im Personenverkehr von säst 34,000 fl. ausweist, drängt sich wieder die Frage auf, woher die« Minus stammt, ob au« einer Ver minderung der Passagiere oder aut einer Herabsetzung des Per- sonentariss. Berlin hielt sich gleichfalls ans Reserve. Die Slimmung war gedrückt und erhielt sich die weichende Richtung auf der Tagesord nung. Das «Scichüsl blieb eng beschränkt und gewann nur in Russen eine größere AuSdebnunq. Lstpreußen »nd Marienburger blieben > st. Lredi» 464 <464'/,). Franzosen 403'/» (493), Lombarden 216 (216'/,). DarmstäLter 142 (142'/,), Deutsche Bank 144'/. (14b'<.). DiSconto 189 (189'/,), Mainzer 105°/, (lOb'i,), Marienburger 77'/, (76*/,), Ostpreußen 99°/. (99'/.), Mecklenburger 188'/, (189'/,). Werra 81 (80.50), Galizier 104.87 (105.12), Elbrthal 295 (297.50), Dnxer 144.25 (145), Gotthard 106 (106'/.), 1880er Russe» 76'/, (76), Russische Noten 198.25 (199.25), Ungar. Goldrente 77'/, (77'/,), Italiener 93 (93.37), Laura 95'/. (do.), Dortmunder 54 (53'/.). Traguch ist das Schicksal der insolventen Firma Bernfleiu. Zwei Inhaber derselben haben sich erschossen; ein dritter, jüngerer, ist flüchtig. Die Handlnnqs-Bllcher sind vernichtet, die Gläubiger erhalten nichts oder höchstens säst nichts. Mittwoch: Die früheren niedrigsten Course erscheinen Wiebe». Beiderseits flunkert man noch von Verhandlungen und sucht dem Gegner den Abbruch zuzuschieben. Bald koniml vielleicht die Zeit, «vo Thatsachen sprechen, die keines CommentarS bedürfen. Hegen die Leinengarn-ZvUerhöhung. Leipzig, 22. April. Die gestern Abend im Saale des „Eldorado" staltgebabte Versammlung der gegenwärtig hier an wesenden Leinenweb-Jiidustriellen war in Anbetracht der Umstände zahlreich besucht; neben den Vertretern der genannten Branche aus der Lausitz waren solche auch auS Bayern und anderen deutschen Distnetkn hcrbeigeeilt, un, an den Verhandlungen theilzunehinen. Der Gegenstand der Tagesordnung mußte allerdings daS größte Interesse beaoiprnchen, bandelte es sich doch darum, des Weiteren gegen eine beadsichtlgle Zollerböhung varzugehen, welche die Leinen- web-Jnduftrie nur schwer zu schädigen geeignet ist. Nachdem am gestrigen Abend die Wahl de« Borstandes, der sich au< den Herren Poul Rietzel (1. Vorsitzender), Kloß (stell»«- tretender Vorsitzender) und Rechtsanwalt vr. HLbler (Schrift führer) ziiiainiiienictzte, erfolgt war, leitete erstgenannter Herr die Verhandlungen mit d«r Verlesung einer schon früher an den Reichstag abgeganaeueu Petition ein. „Von der lontcommissio, de» deulscheit Reichstage» ist", so heißt «S ft, diesem interessante» Schriftstück, welche« in beredten Worten die Lage dieser Industrie kennzeichnet, „zu Position 22 des Zoll- larijs, Leinengarn betrrsjeud, der Beschluß grsaß: wor den, über dir Regierungsvorlage hiuauSgehend, auch für Garne über Nr. 8—20 englisch eine Erhöhung de« Zolle« um 50 Pror., von s per 100 Kilogr. nämlich auf 9 dem NetchSIage vorzn- Volksmrthschastliches. AL» für tzlese» Lheff bestimmten Sendungen sind »o richten an de» verantwortliche« Nedacteur desselben T. G. Laue in Lelpzitz. schlagen. Gegen diese Zollerböhung müssen sich die (Unterzeichneten) Berlreler der Leinenwcb - Industrie und deren Hilssgcwcrdcn an- gehörenden Interessenten entschieden aussprechea." Das Schriitstück giebt nun eine aussährliche Darlegung des Sach. Verhaltes und gipfelt in folgende» das allgemeinste Interesse bean spruchenden Satze»: Eine Erhöhung der Zölle für Leinengarn über 8—20 englisch um 50 Proc. muß aufs Neue die Preisdifferenz zwiiche» Leinen und Baumwolle, sowie Wolle, zu llngunstcn der Leincninduslrie vergrößern und damit de» hei mischen Markt schädige», sie muß aber auch dem bereits geschwächten, mit der günstiger gestellten ausländischen (namentlich österreichischen) Cvncurrcnz schwer kämpfende» Export dcuijcher Lcinenweb - Industrielle» ein Ende bereiten, ja eS tritt die dringende Gefahr der Ein fuhr fremder Leinengewebe ans den deutschen Markt (böhmischer Rohlcine») wieder aus. Rach Verlesung dieser Petition brachte der Herr Vorsitzende noch ein dazu gehöriges Prcmenioria zur Kcnntnitz der Berianimelten: die strenge Sachlichkeit, mit der auch dieses letzte Schriftstück von deu Herren Steruenberg-Schwelm, Gcuiusius Herrnhut, vr. Lübner- Zittau versaßt war, ermöglichten Jedem die klarst« liederlich« und ließ den Wunsch, daß keine Erhöhung dieser Barnzölle nntrcte, sehr gerechtserttgt erscheinen. — Herr Rietzel erläuterte nunmehr, daß der von dem Lerbande deutscher Leinenindustrieller angestrebie Gewebe-Zoll bei Weitem nicht eiucn den Schaden der Garnzöllr entsprechenden Nutzen gewähre und die- ausdrücklich zu betonen, sei der Zweck der Resolution, welche er die Versammelten bitte, zu genehmigen, damit die Absendung derselben ehebaldigst erfolge» könne; denn Zeit sei durchaus nicht zu verlieren, wenn noch «was erreicht werden solle. An der darauf stallfindenden DiScnssion betheiligteu sich eine größere Anzahl Redner, die immer neues Malerial herbcibrachlen, »m sür die Resolution zu wirken. Sehr erwähnenswcrth sind in Hinsicht daraus die Ausführungen de- Herrn Gott lieb-Leipzig, wricher, im 76. Lebensjahr stehend, dem Leinengewerbe von K'noes- beiuen aus angedört hat uad der gegenwärtig noch vo» Leipzig au« alle Bewegungen in der Leinenindustrie mit den scharfen Augen eines gründlich durchgebildetcn Fachmannes veriolgt. Nach einer weiteren Reibe sachlicher Darlegungen, an denen ü. A. sich die Herren Kutschke, Glathe, Fähndrich, Kloß re. bc- «heiligten, gelangte einstimmig solgendc Resolution von Seite» der Versammlung zur Annahme: „Die am 21. April 1885 im „Eldorado" zu Leipzig versammelten Lelnenwcb-Jnduslrielleu stellen sich bezüglich der Abwendung der Erhöhung der Position 22 u, 3 des Zolltarifs aus den Boden der Lausitzer Petition vom 9. Avril 1885, sowie der Inhalt« desjenigen Promcmoria, welche« die Herren Siernenberg-Lchwelm, Gemuffus- Hcrrndul und vr. Lövncr-Zittau (letztere als Mitglieder der stän digen Lausitzer Commiisio» zur Wahrung der Interesse» der Weberei) behuss näherer Motwirulig der Sachlage an maßgebende» Stellen persönlich in Berlin überreicht haben. ,,»d die heul ge Versammlung erklärt mit Stiiniueneinheit gegenüber den Beschlüssen des soge nannten Berba..deS der deutsche» Leinenivdustricllen, wonach auch Erhöhung der Gewebe angestrebt werden soll, daß man als Web- Interessenten selbstredend solchen Bestrebungen zwar nicht principiell avwehread gegenüber«».!/?» könne, daß mau deren Realisation nicht um den PrelS der Erhöhung der Garnzölle erkauft sehen wolle, und daß man daher die Beibehaltung der gegenwärtigen Sätze der Position 22 de« Toris« sür die Weberei c»» erträglichsten erachte." Nachdem noch dem Vorsitzenden, Herrn Rietzel, der Dank der Versammlung votirt worden war, schloß diese Berjaiiin.iung der gegenwärtig hier anwesenden Leinenweb-Jndustriellca, Der 1. Mai 1885. n. Der unter diesem Titel jüngst an dieser Stelle veröffentlichte Artikel ist nicht zum Mindesten dadurch veranlaßt worden, daß be- 'reitS einzelne Gerüchte viel weitrrgehende Ansprüche an Diejenigen stellten, welche ihre Zeichen erneuern wollten, als mit dem Wort laute und dem Geiste des Gesetzes vereinbar erscheint. Seit jener Veröffentlichung ist in dieser Beziehung eine neue Hebung bekannt und damit eine neue Frag« praktisch geworden, welche wichlig genug ist, hier besprochen zu werde»: Welchen Anforderungen haben Ausländer zu genügen, »im ihr Zeichenrecht bei un« u erhalten? Der Registerrichter am königlichen Amtsqericht eipzig hat nämlich üi seiner Eigenschaft als Eintrag«, ichter die Forderung an Gewerbetreibende, welche im Jnlande eine Handels niederlassung nicht besitzen, gestellt, nachzuweiien, daß deren Schutz- recht im Auslande noch foridauere. Letzteres kan» wohl nur als Ausfluß des 8- 20, Ziffer 3 des Mnrken/chntzgesetzes ersche.ncn. Wenn die Bu-sühru„gen dem Geiste des Gesetzes entsprechen, welche wir uns bezüglich de« ff. 5 Ansatz 3 des MarkenschutzgeietzeS jüngst hier gestatteten, dann kann die Antwort aus die gestellte Frage keine schwierige sein. Das Aushören des Zeichenrech!« im Sttine dieses ff. 5 ist eine Verjährung, welche unterbrochen wird durch die Anmeldung der wetteren Beibehaltung. Iu welcher Weise daS bei Waarenzcichen vo» Gewerbetreibenden, welche im Jnlande eine Handelsniederlassung besitzen, geschieht, ist bereit« srudcr gezeigt worden. E« fragt sich also nur, ob für Ausländer die schon citirte Ziffer 3 de« ff. 20 gleichzeitig auch noch zur Anwendung zu ge langen habe. Diese letztere Bestimmung lautet nun: „Die Anmel- düng begründet ein Recht aus da« Zeichen nur insofern, als in dem fremden Staate der Anmeldende in der Benutzung de» Zeichen- geschützt ist". Allein bei der in Frage flehenden Erneueiung Han- delt eS sich einmal nicht mehr um die Begründung eine« Rechts, sondern um die Erhaltung desselben, um den Schutz gegen seine» Untergang. Allerdings hat daS Gesetz einen Unterschied gemocht bei der Be gründung deS Waarenzeichrn - Rechts zroiichen Gewerbetreibenden, welche Niederlassungen i» Deutschland haben, und solchen, welche nicht; aber es hat diesen Unterichied nach dem klaren Wortlaute des Gesetzes nicht auch gemacht bei der Erneuerung de» Rechts, deutlicher gesagt, bei dem zur Unterbrechung der Beriährung eines Waarenzeichrn - Recht« vorgeichriebenen Verjähren. Es kann also sicher auch nicht verlangt werden, daß bei der Erneuerung Vv» Zeichen von sollt en Gewerbetreibendeu, welche in Deutschland keine Handelsniederlassung baben, eine besondere Beglaubigung vorgelegl werde, inhaltlicd welcher sie in dem Heimath - Staate, wo sie ihre Handclsmedcrlaffung haben, in der Benutzung de« Zeichens geschützt werden. Auch schon au« allgemeinen Rechtsqründen geht daS hervor: di« Gesetzgebung pflegt, und gewiß in ganz naiürlicker Wesse, zur Unlcibtcchung der Verjährung von Rccbien i» der Regel geringere Anloi dri linge» zu stellen als behuss ihrer Begründung und Entstehung. Windlcheid. Lehrbuch der Pandekten Band l., sagt beispielsweise t« der Lehre von der Verjährung der Ansprüche: „Schon da« genügt zum Ausschluß der Verjährung, daß der Berechtigte das Selnlge tkllt, »m sich die Besriedigung seines Anspruches z» sicher»." ES ist aber liiich sonst gar nicht cinzusehen, warum bei der Erneue rung vo» Zeichen von Gewei betreibenden, welche im Jnlande eine Handels» iedlriassilug nicht besitzen, die Forderung de« Nachweises des Schutzes inc Ausland« geiordert werden sollte. Diese damit geschussene Erschwerung ist »m so empfindlicher, als dieser Nachweis nicht »linier leuti« zu beschaffe» ist. Ist doch auch vom Reichs- gerichte in Strafsachen (Band 6, pax. 273 der Enlschcidungen) in zwischen entschiede» worden: „Nicht erforderlich ist sür den Schutz der Ausländer, daß Zeichen, Namen und Firmen in aus ländischen Staaten den gleichen Schutz genieße» wie in Deutsch land, sondern nur, daß sie „einen Schutz" genießen. Darnach genügte also beispielsweise der Schutz der in Frankreich aus Grund des Loclo civil wegen der cucurrerics ckölozals ge währt/ wird. Darüber ist ein Zeugnis; aber kaum beizu- brnigen. — Zum Schluffe wollen wir nicht verhehlen, daß die be wußte Ziffer drei verschiedene» Commeutatoren allerdings einiges Kopfweh verursach! Hai. McveS geh» B. so weit, überhaupt in Zweifel zu ziehen, ob eine Wiederholung der Niimcldung für der artige Zeichen nöthig ist, um eine Löschung derselben zu verhindern. Doch entscheidet auch er: »ach dem dieser Anordnung zu Grunde liegenden Principe der Annahme eines stillschweigende» Verzichts aus das Zeichenrecht, welches auch dem Auslände gegenüber Geltung de- Hallen müsse, erscheine die Forderung derselben gerechtfertigt. Ende- man», „Der Markenschutz nach dein Reichsgesetz", hält cs aber für schlechterdings selbstverständlich, daß die Anmeldung de- ausländischen WaarcnzeichenS alle 10 Jahre erneuert werden müsse, um den Schutz zu erhalten, gleichviel ob dieses zur Erhaltung des ausländischen Schutzrechts nöthig ist, ober nicht. Wir glauben, daß dem nichts weiter bcizusügen ist als nur daS Eiue, daß ja die Waarenzcichen mit ihrer Erneuerung nicht mehr definitiv »nd unanfechtbar sind, als vorher auch, vielmehr jeden Augenblick aus Grund der Ziffer 3 deS ff. 20 des MarkcnschntzgesetzeS beseitigt werden können, umso weniger ist cinzusehen, warum nun gerade bei der Erneuerung die Forderung des Beweises gestellt werden wollte. Muauheim. vr. Laudgraf. Gehe L Lo. in Dresden. HanSelSbcrtcht per Ilprtl 1885. Der weit auSgesührtea Einleitung entnehmen wir folgende Stellen: Ansehnlicher Umsatz bei gedrückten Preisen, daS ist. soweit unsere Erfahrungen reichen, die Signatur des verflossenen Geschäftsjahres. Hat ma« es, nicht ohne Grund, der Politik der verflossenen zwei Menschcnaller zum Vorwurf gemacht, daß sie, die Natur der Dinge mißachtend, nach willkürlichen Conceptionen Gebäude anszujühren unternahm, die sich hinterher al« Kartenhäuser erwiesen, so fürchten wir sür die gegenwärtige, jedes leitende» Planes, jeder Rücksicht aus den Zusammenhang der Dinge ermangelnde Improvisation beliebiger Zölle nach der Convenienz einzelner Interessenten, schließlich ein gleiches Schicksal. Die Artikel unseres Faches, der Troguen- und Chemikalienbranche, sind, abgesehen von einigen bei der Ncuseststellung des gegenwärtige» Zolltarifs geschaffenen oder erhöhten Zöllen auf einzelne Artikel der chemischen Großindustrie, von diesem Treiben bis zetzt glücklicher Weise nur wenig /berührt worden. In den Jahren 1880—1883 zeigt die Einfuhr über daS deutsche Zollgebiet von Droguen, Rohprodukten und Fabrikaten der chemischen Industrie natürlich ein PluS der Einfuhr über die Ausfuhr von 436.8 Millionen Mark wegen der nothwendigea kostbaren erotischen Heil- und bezw. technischen Hiljsstosfe. Die vorgesührten Tabellen zeigen das WachSÜium ver einheimischen Production. Es find di« reicheren, industriell entwickelten Länder, welche al- KLuser bei unS austrctcn, während die der Capitalzusuhr bedürftigen osteuropäischen, iowie fast alle außereuropäischen überwiegend Product« anbielc». Diese Thalsacde wirst ein eigenthümlicheS Licht aus die Verheißungen jener überjchwcnglichen Prediger einer deutschen Coionialpolttik, welche durch möglichste Einschränkung deS Verkehrs mit den europäischen Culturvülkeru und Vermehrung der Beziehungen mit barbarischen Nationen den deutschen Handel aus seiner, nur in ihrer Einbildung vorhandenen Passivität erlösen zu können meinen. In der Zollpolitik ist nahezu em Krieg Aller gegen Alle ent brannt, indem der Eine die Zollcrhühungcn des Anderen zum Anlaß sür Retorsionsmaßregeln nimmt» die dann wieder mit neuen Ver- scbärsungen beantwortet werden, und so weiter io inünitum. Er freulich ist dem gegenüber, daß inmitten der aus vermehrte Ab sonderung der europäischen Völker vo» einander gerichteten zoll- poiilijchen Bestrebuugen gleichjam instinctiv daS Streben nach Transporlerleichlerungen sich in Geltung erhalte» bat. obwohl doch unschwer vorauszissehen ist, daß jede »othwendig nach beiden Seiten wirk same BrsscheindierieNalioncntrciinendcii Na.'urschiankeiidcm Streben nach Fs.rsichlcin diametral entgcgenwirkt. Diese Erfahrung hat man im Allgemeinen mit den wohlfeilen Eiseiibahniariscn gemacht, die deSbalb auch schon Gegenstand heftiger Anseindungen geworden sind, ebenso wie die von Deutschland erst unler großen Opfern mit zu Stande gebrachte Goilhardbahn, deren Wirkungen man jetzt durch besondere Zölle neuiralisiren möchte. Unbekchrt durch diese Erfahrungen erwärmt man sich jetzt sür künst liche Wasserstraßen, welche die einen natürlichen Schutzwall bildenden Transportkosten zwischen dem Innern und der Grenze noch weiter herabdrücken solle», als eS die billigsten Erienbahntarisc vermöchten. Ja selbst über die Landesgrenzen hinaus erstrecken sich diese Ae- mühnngen, wie die neulich vom deutschen Reichstage genehmigten Damplersubventioiie» zeigen, welche in ihrem Endeffectc doch wieder einen Bruch mit dem Absonderungsstrkden bedeuten. Wenn bei der Colonialpolitik die jetzt so lehr gewünschte eigene Erzeugung tropischer Producte durch oeutsche Colonien in einigem Umsange sich verw rkliche» sollte, so könnte das eine Wirkung haben, welche Den jenigen. welche sich am meisten dasiir inlcressirca, keineswegs ange- nehm sein dürste. Unser ganze» Zoll- und Finanzlystem ist aus die gegentheilige Voraussetzung gegründet. Deshalb konnte Kaffee zum ergiebigste» Belast»,igsobjecl gemacht, die Coissunttion von Rohrzucker zu Gunsten deS Rübenzucker« nahezu ausgeschlossen werden. Nun liegt aber aus der Hand, daß das erste, was i>ur Hebung von Pslaiizuiigscolonien, wie sie in Dculjchlaiid jetzt erstreb« werden, zu geschehen hat, die Förderung de» Absatzes ihrer Producte sein muß, ein Verlangen, welches mit den bisher bei uns festgehaltenen zollpolitischen Grund- sätzen in schneideuden Gegensatz tritt. Wenn man bei Gelegenheit der Dainpfersubventione» den Grund satz auigclyroche» hat, Laß CchisslahrlSli.iicu der Seestädte lediglich als di« Fortjetzuiigen der inländischen Lisenbahnroulen anznsehen seien, so müsse» wir dieser Erleuutniß unsere freudige Zustimmunq widmen. Möge man folgerichtig uur auch bedacht fein, den Ueber- gang des Land- in den Seeverkehr und umgekehrt so gkatt nnd leicht zu gestalten als nur immer »lüglich! Wie viel in dieser Beziehung jetzt noch zu thun bleibt, und wie wenig sich die deutsche» Einrictstungcu an promptem Ineinander- greisen mit den englischen messen könne», mit anderen Worten, welchen Vorsprung die Benutzung der letzteren gewährt, möge nach stehende- Factum zeigen. Während eine Waare, die heute in Liverpool anSgeladen wird, den folgenden Tag per Eisenbahn in London disponibel ist, vergehen aus gleiche Ent/ernung von Hamburg nach innerdeutschen Plätzen, wie uns eigene leidige Erfahrungen gelehrt haben, manchmal zehn bis zwölf Tage, wovon der größere Thcil aus die Expedition in Hamburg kommt. Daß bei dem Elbschiffsahr tsverkehre, der ohnehin unter den kli matischen Verhältnissen Deutschlands mit häufigeren und nachhalti- geren Störungen zu rechnen hat ak« der entsprechende Verkehr in England, noch weit größere Verzögerungen in den Kaus zu nehmen sind, von denen wiederum ein guter Theil durch das Warten an der RevisionSstclle bedingt ist, dürfen wir als allgemein bekannt voraussetzen. Die Unzulänglichkeit der Einrichtungen in Hamburg für den Uebergang vo» Gütern vom Schiff zur Bahn, oder vom Flußschiff zum Seeschiff wird zum Schluß »och berührt. Wir werde« in einem zweiten Artikel einiges aus den Epecialitile» mittheilen. Leipziger Mefibericht H. Nachdruck verboten. -K- Lelpzl,. 22. April. Tuche. DaS Jahr 1385 ließ sich sehr gut au in der Buckskin-Fabrikation uud find wohl noch nie zur Lstermeffe so wenig halbschwere Stoffe znm Verkauf gebracht worden. Von Forst und Sprcmberg waren verschiedene Fabrikanten, die sonst regelmäßige Meßbesucher find, gor nicht gekommen, weil sie keine Waare übrig hatten. Wenige Wochen vor der Messe war in de» Appreturen von Forst so geräumt worden, daß kaum etwa« Nennen«- werthes zusamme»zusi»de» war. Auch Crimmitschau uud Werdau konnten sich über den Verlaus der Messe nicht beklagen, auch sie batten im Frühjahr massenhafte Käufer aus Lager gehabt, nnd jedes Stück guter Waare fand schnell seinen Mann. Dabei war der Preis eher steigend, was um so mehr von den Grossisten bewilligt wurde, als sich daS Material «nd die Muster entschieden gegen früher zu ihrem Bortheil auszeichneten. Soviel Ballen und Bällchen haben sich diese 4 Fabrikation-Plätze in den letzten Jahren wohl nicht uachfenden lassen wie gerade diese Messe. — Dagegen hatten TottbuS und Peitz mit ihren leichten Sommerstoffen eine» schwierigen Stand. Die Detail-Kundschaft uud Consections-Geschäsle hatten bei dem rauhen Frühlingswetter bi« zur Messe hin nichis darin absetzen können, und waren daher bei den Grossisten die Nachbestellungen nicht eingegangen. Gar mancher Fabrikant ließ sich eine PreiSreduetion gcsalle», um mit dem Sommerlager zu räumen, und bei gar zu niedrigem Angebot wurde auch mancher Ballen wieder mit nach Hause genommen, aus warmes Wetter hoffend, was ja nicht auSbleiden wird. — Görlitz, Schwiebus, Sorau, Sagan, Finsterwalde werden sehr unzusrieden mit ihren Resultaten sein, da ja da» Exportgeschäft so sehr ungünstig liegt, und der einheimische Bedarf sür deren Bedarf durch die schönen Kammgarnstoffe vollständig verdrängt ivordei» »st. — Bon größeren Abschlüssen, mit der Ausnabnic vo» Brasilien in schwarzen oder couleurlen Tuchen, ist nichts bekannt geworden. — Dagegen haben Kirchberg und Lengenseld in ihren geringen Qualitäten sür die Schweiz »nd Süddeuischland flotten Absatz gehabt. — Reudamm mit seinen Mililairtuchen und Köpern zieht sich immer mehr vom Meß- gcschäst, weil nicht lohnend Waare mitzudringen. zurück. Die größere» Fabrikanten kommen zwar her, ober mit Mustern. Ebenso bringt Kamen; viel weniger zur Messe al- sonst, um Spesen zu sparen, da der Verkauf ihrer Qualitäten ein zu schleppender ist. — Großenhain in seine» schönen Anzugstoffcn mit Seide, iowie Lucken walde in seinen Rockstoffen habe» immer ihre treuen Abnehmer im denticheii Geschäft. Auch Leisnig bringt jetzt recht schöne Dessin- ,»ir Seide durchwoben, die gewiß auch gern ausgenommen würden, wen» sich Wir die dortige» Fabrikanten dazu verstehen wollten, die Waare krumpfen und 140 Ceutim. breit zu liefern, wie es ihre Großenhainer College» tduu. — Da« Wetier war die ganze En groswoche entzückend schön, und sreuten sich Käufer dessen, wie Ver läufer, dagegen ärgern sich beide über das miserabK Pflaster in der Hamstraßc sowohl wie in der Flcischergasse und aus dem Neukicchhosc. Dem schon gebrachten Garleder.Meßbericht fügen wir heute noch Folgendes hinzu über Wild HL nie: Wegen Mangels an paffen der Waare waren die Zufuhren vo» Wildhäute» beschränkt, und wurde auch nur wenig zu den allerdings sehr festen bisherigen Preisen genommen. Kipse, in allen Gattungen verirelen, dürsten viel verknust worden sein in Folge de« guten Geschäftsganges gerade diese« Fabrikat«. Die Preise sür KipS waren folgende: 1» 130—150.6, ll» 105 bi« 120 -si, Ill-e 75—110 IV» 50—75 .6 per Centner. Uru- g»ay und Mondevidco gesalzene. 62—70 -H. Rio Grande Ochsen, schwere 61—65 /H, do. Kühe 52—60 .H, gc/alze»c Rio de Janeiro Ochsen 51—58 do. Kühe, schwere, 54—60 do. Kühe, leichte, 42—50 schwere trockene Buenos AyrcS 110—125 H, do. Kühe 93—110 -H, trockene Rio Grande 90—103 Guatemala, Ango- stura, Puerto Cabcllo 93—105 Ceara 80—90 sh per '/, Kilogr. Der mischte». Sechzig, 32. April. *— ES liegen unS die revidirten Statuten deS Ereditoren» Vereins in Berlin vor, als dessen Zweck folgender angegebea wird: 1) Credit«, welche seine Mitglieder gewähren wollen, aus Brmid ihrer Anträge qu« zu heißen oder abzulehiien. 2) Die L^>- trolle über die gntgeheißenen Credit« während ihrer Dauer anS- zuüben. 3) Säumige» Schulvnern gegenüber die Abwickelung in die Hand zu nehme». 4) Die gerichtliche Vertretung, ohne den Gläubigern Koste,ivorschüsse auszuiegen, zu übernehmen. 5) Verluste, welche gutgeheißene Sredite erleiden, den Crcditgebern ans den, theil« durch Mitglieder - Beiträge, theil« durch Provisionen aus. gesammelte» Fonds zu ersetzen. *— Erbländisch ritterschastllcher Credit - Vrrein. Die am 2l. d. abqehaltene 40. ordentliche Generalversammlung war von 34 Mitgliedern, welche 14» Stimmen vertraten, besnckl. Die- leibe juftifikirtk die Jahresbilanz und ertheilte de« Vorstände Decharge. Nachdem in Wiederergänzung de« Borst»»de- nn» der Nevisions-Devuittion die ertorderliche» Wahlen stattgefunden batten und die durch dos neue TubhastationSgesetz nothwendig gewordene revidirte Fassung de» betreffenden Paragraphen 48 bei Statut- beschlossen worden war, wurde über mehrere beantragte Stabilen. änderungen berathen, welche hauptsächlich die Eröffnung einer nrne» h
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