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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188504307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-30
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1885
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Aber »»» di« Lieder »e. »II Plenoforkrl Borvori«« Jahr »IHN« ma» der«» „nur" VW, 1884 aber 819, gleich über LOO mehr. Äcj.i»L- mit Guitarre, Zither, Orgel. Harmonium erschien« solgnveise 2, 4, 1 und 1 (1833: 1, 7, 5, 5). Für Bühnenmusik wurde» 62 Werke gestochen (1833: NS). Die Sammlungen (Choräle und Liturgien aus der euren, Lieder sür Schule» aus der andern Seite) haben 1884 sich aus 108 belaufen <1883: 105). Lehrbücher sür Gesang erschienen 41 (1883: 30). Auch der Anhang verdient Beachtung. Wir finden dort 102 Bücher über Musik (1883 wurden deren 133 ausgeiührt). Tie Zahl der Zeitschriften und der Textbücher (46 und 33) blieb sich gleich. Bilder und Plastisches werden 30 ausgezählt (>8«3: 17). Das äußere Gesammtbild der miisikalischra Production ist insofern erfreulich, als eS von der auf allen Gebieten herrschenden betriebsanien Listigkeit Zeugniß ablegt. Daß die Bocalmusik einige numerische Fortschritte gemacht hat, berührt auch wohlthuend. Der deutsch« Musikalienverlag blüht also, wenn auch viel Lrant neben den Früchten und Blumen mit unterlausen mag. Kommt doch, wenn inan die Sonn- und Feiertage in Abzug bringt, aus jeden Wochen- tag eine neun« bi- zehnfache Novitätensendung. Und da» ist wohl genug. vr. Karl W. Nhistling. Literatur. - — Liedersammlung. 1S2 zwei» und dreistimmige Lieder kür höhere Schulen. Bearbeitet and herauSgegeben von Oskar Schwalm. Verlag von T. Becher, Hannover. Preis geh. 50 ged. 65 Es fehlt zwar nicht an Liederbüchern sür die Schule, indessen dürste die eben angeführte Sammlung doch allgemeiner« Berücksichtigung verdienen. Nach dem Gruodiatz, daß sür die Kinder da« Bes« gut genug sei und daß man gerade Kindern nur stet« Gute- bieten solle in jeder Beziehung, hat der Herausgeber in seine Sammlung auch nur solche Lieder ausgenommen, deren musikalischer Werth uvbestrittrn fest steht. Neben bekannten beste» Volkslieder», die den Kindern keiner Schute vorenrhallen »verden dürfen, enthält daS Liederbuch auch arraugirtc Lieder unserer hervorragenden Liedereomponift«, wie Schumann, Brahm«, Vo<kmann, Weber, Re>ne«ke »c. Die Aus wahl dieser Lieder ist eine dem Bcdürsniß höherer Schulen ange- paß«. Die Bearbeitung dieser Lieder, sowie ebenso der Volkslieder beweist, daß der Herausgeber wohl vertrant ist mit den Zielen de» Schulzesanges und daß ihm praktische Ersahrungc» in dieser . »zwei- bearbeitet von Oskar Schwalm. Verlag von L. Becher. Hannover. Preis 10 ^ Kür einen erstaunlich billigen Preis (IO bietet der Brrlag von L. Bech» in Hannover m t diesem kleinen Licscrhefte eine trefflich« Au-wahl patriotischer Gesänge. Für die verschiedenen patriotischen Festlichkeit« slod passende Lieder in dem Heftchen enthalten, so daß mit demselben daS zusammen geboten wird, waS ioust gewöhnlich sich nur zerstreut zu den verschiedenen Liederbüchern vorfindet. Auch dies« Lieder sind sehr saugbar gefetzt und hatten sich streng innerhalb de« angemessenen Stimmumfanges. Neben bekannteren Liedern sinh«» sich in der Sammlung auch 3 Originallleder von OSkar Schwalm, welche trefflich erfunden und sehr wirksam geletzt sind. Auch sür ALnnerchor eigne» sich dieselben vorzüglich, insbesondere das zur Eedaaseier componirte Lied „Die Rose Deutschlands", welches, vierstimmig gesetzt, vom Maanerchor mit Begeisterung vorgetragrn, uab«dingt darchgrciseud wirken müßte. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Der Gastnnrth H. za K. ist vom Landgericht wegea Betrug« vcrnrtbeill. Wie da« Bericht feststem, hat der Angeklagte im Mai 1882 bet dem Kaufmann L., dem Agent«» des Hause« K. in Lüdinghausen, 10.000 Cigarren zom Sesammtprei« von 360 ^l bestellt. Da L. den Angeklagten uur oberflächlich kannte, erkundigte er sich bei der Bestellung »ach dessen BermSgenSverhältniffen, Warans dieser erwiderte, sein Geschäft geht sehr gut; auch könne er von dem Bierbrauer E., der sein Beller sei, so viel Geld haben, als er «olle. Diesen Aeußerungen schenkte L. Glauben und jührte die Bestellung deSholb a«S. Die Bezahlung der Cigarren erfolg« ober nicht. Auch erwies« sich die Angaben des Angeklagte» als unwahr. Bierbrauer E. erklärte nämlich aus Befrag«, er habe an den Angeklagten, besten Sach« ans sek, Austeven gepfändet Word« seien, den Betrag von 2100 zu fordern und würde diesem, wenn er ihn aam haare» Selb anMwngen Hütte, solche» nicht gegeben haben. Da« Land» gericht bot r« als erwiesen erachtet, der Augeklag« Hab« dem L. di« falsch« Thal fach«, er köaue jederzeit bei E. so viel Geld lxibra als er wolle, vorgesviegelt und ans dessen Frag« nach seine» Bermögcnsverhältvist« di« wahre Thatsache unter- drückt, daß ihm bereit« sämmiklch- Sachen gepsündet gewesen seien. Auch hat es weiter festgestellt, derselbe habe hierdurch bei L. einen Irrthum über seine Zahlungsfähigkeit erregt oder unter halten und diesen so zur AuSsühruag der Bestellung veranlaß«; die» Hab« er aber uur in der Absicht gethan, sich ein« rechts widrigen BermögenSoortheil zu verichaffen. da es ihm unter den obwaltenden Umständen habe klar sein müssen, daß er die ge- schulde« Summe nicht werde zahlen können Die Revision de« Angeklagten, welche geltend macht, es lieg« ei» Betrug nichr vor, weil dir bei diesem vorausgesetzte Einwirkung auf den Wille» des Betrogenen nicht sesiqestellt sei, hat da« R -G., I. Strafsenat am 27. Ocwber v. I. verworfen, da feststeht, daß L. durch den bet chm hinsichtlich der Zahlungsfähigkeit des An geklagten erregten Jrrthum bestimmt wurde, die von demselben gemachte Bestellung auszusühren. Do» genüg«, um bau ursäch lichen Zusa mmenhang zwischen der Täuschung von L. nud der «ermägensbesibLdig«» g de« HaufeS K. sestzustell«. Daß der Wille de» L. in Folge de» bei ihm erregten oder miterhakteaea Jrrchums als ein der Willensmacht des Angeklagten unterworfener, unfreier auzusehen sei, ist nicht erforderlich. Die Annahme de« Landgericht», in der unwahren Angabe de» Angeklagten, sei» Geschäft gehe sehr gut nud er könne von feinem Letter E. so viel Geld erhallen al» er wolle, sei die Vorsviegelung einer falschen Thatsache und in der Ver schweigung des Umstande», daß seine sämmtlichen Mobilien gepfändet seien, die Unterdrückung einer wahren Thatsache zu finden, erscheint nicht als reebtsirrthümlich. Der Lausmann, welcher auf Credit Waaren bestellt, hat zwar an sich nicht die rechtlich« Verpflichtung, dem Verkäufer unausga- sordert Miktheilungen über seine BermögenSlag« >«c mach«. Auch liegt in einer solchen Bestellung nicht schon di- Behauptung, daß der Besteller zahlungssähig sei. Wen» der Besteller aber demjenigen, bei dem er Credit sucht, um diesen zu erhol«», seine Vermögenslage darlegt, so muß er bei dieser Darlegung wahrheitsgemäß verfahr«; ,'nSbesouderr ist er bau» hierzu verpskichtet, wenn er über den Stand seine« Vermögens befragt und dieTreditgewähruog von der AuSkuuft über die Vermögenslage abhängig gemacht ward« ist. »« 14. »»d W. ertzetzllcher, stieg jedoch «,ch Per wieder vom 18. an bis zu Ende der Woche. Im Allgemeinen war« die Sterblichkeit-Verhältnisse in der Berichtswoche günstigere al- in der vorkcrgegangenen Koche. — Di« allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl sür die deutschen Clüdte sank aus 25.7 von 25 9 der vvrhergcgangenen Woche (pro Mille und Jahr berechnet). Insbesondere war der Antheil deS Säuglings- alter» au der Sterblichkeit ein geringerer, während die Sterblichkeit in der Altersklasse über 60 Jahre erheblich gesteigert war. Bon 10,000 Lebende» starben aus» Jahr berechnet 76 Säuglinge gegen 78 der Borwoche; in Berlin 55, in München 128. Unter den TodeSuriachen haben von den Infektionskrankheiten Malern, Scharlack. Keuchhusten und Unterleib-lyphu- weniger, Diphtherie, Kintbettfieber, epidemische Genickstarre und in außerdentscheu Städten auch Pocken mehr Sterbesälle hervorgerusen. Auch Darm katarrhe der Kinder wurden häufiger TodcSvrranlassung. wShrrud arute entzündliche Processe der AthmungSorgane seltener zom Tode führten. — Die Zahl der Sterbesälle an Masern bat in Licgnitz, Köln, Wien, Amsterdam, Pari-, Glasgow, Manchester, Stockholm abgenommen, während in München, Berlin, Wie«- baden, Hanau, London, Liverpool, Kopenhagen die Zahl etwas größer wurde. Da« Scharlachfieder zeigte sich all« gemei» milder, nur ln Mülheim a. Ruhr ist »och keine Ab nahme der Sterbesälle ersichtlich. — Dt« Sterblichkeit an Diph therie and Croup war in Königsberg, Stettin, Stolp, Bromberg, Plauen, Berlin, Potsdam, Hamburg, Barm«. Elberfeld, Wien, Pari«, Stockholm, Cbristiani» noch immer eiue größere, in München, Dresden, St. Petersburg, Warschau, Odessa sank die Zahl der Opfer. — Der Keuchhusten ries in Greiz, Köln, Dortmund, Bochum, Men, Manchester, Sdinburg mehr, in Berlin. London wrniger Todesfälle hervor. — Die Zahl der Sterbesälle an Unterleibstyphus war im Allgemeinen eine beschränkte, ,ur iu Berlin, Paris und St. PelerSburg stieg die Zahl derselben. — Todesfälle an Flecktyphus kamen au« Magdeburg, Idrakau, Amsterdam, St. Petersburg je 1, aus London 2 zur Mittheilung. — AuS deutschen Städten kam« 22 Sterbesälle an Kindbetlfiebcr zur Anzeige. — Dir Zahl der ge« meldeten Todesfälle an epidemischer Genickstarre stieg aus 10, von denen je 1 aus Eßlingen, Nordhausen, Breslau und Leipzig, je 2 aus Danzig, Berlin und Dortmund enisallen. — Einzelne Todesfälle an Pocken wurden au« Graudenz, Prag and Bens berichtet, ,neb» lache auS Zürich, Liverpool, Manchester, Alexandria, Paris, Rom, Venedig. Tun», St. Petersburg, Warschau, Odessa, Basel. I» großer Ausdehnung herrsche» Pocken in Wien und in London. — In der Ipaniichen Provinz Valencia sind um die Mitlr de« Monat« April mehrfache der Cholera verdächtige Erkrankungen vorgekommeu, doch war der Verlaus angeblich „eist ein ganstiger. Ja Bombay und Kalkutta war die Zahl der Sterbesälle an Cholera in der Mitte resp. ia der ersten Woche des März eine größere, in Madra» eine Nein«. Rachtrag. * Leipzig, 2S. April. AuS Anlaß de- Glückwunsch lelezramuieS bei Gelegenheit deS Kaiser- und BiSmarck- Commerse« der Gehilfenschaft de« Leipziger Bucb» und MusikalienhandclS am 28. März und der als baldigen Uebersendung cmeS Hcslchen» der „Feslliever" an den Reichskanzler Fürste» BiSmarck ist folgendes Dankschreiben eingegangen: Seiner Wohlgebor« Herrn Max Merseburger L Berlin, 20. April 1 Für die freundlichen Glückwünsche zn meinem siebzigsten Aebnrtstage bitte ich Sie, meinen verbindlichsten Dank ent gegeoznnehmen. von BiSmarck. * Leipzig. 2S. April. ES ist darauf hingewiesen worden, der 4. Mai er. als Termin sür den Beginn der in Sterblichkeitsbericht. * Gemäß den Veröffentlichungen de» kaiserlichen Gesundheits amtes sind in der 15. Iayrcsmoche von je lOOO Bewohnern, aus d« Jahresdurchschnitt berechnet, als ge starke» gemeldet: in Berlin 21.6, in BreSlau 20.4, i» Königsberg 35.3, in Köln 36.6, in Fronk- surt a. M. 20.4, in Hannover 23.7, in Kassel 17.9, in Magde burg 86.8, m Stettin L9.6, in Altona 27.5, m Straßburg 30.0, ia Metz 24.7, Manche» 34.3, in Nürnberg 30.0, in Augsburg 31.0, rn Dresden 23.7, in Leipzig 23.4, in Stuttgart 23.9, ia Araunichwerg 28.8, ia Karlsruhe 17.3, in Hamburg 26.6. in Lübeck —, ia WienSV.1, in Budapest —, in Prag 32 5, in Triest —, in Krakau 48.3, in Basel 37.0, in Brüssel 27.2. in Amsterdam 25L, in Pari« 28.4, in London 21.8, ia Glasgow 27.8, in Livervool 33.2. in Dublin 33.7, >n Edinburg 16.5, in Kopenhagen 26.6, in Stockholm 26.4, iu Ckriftiaiiia I7.l, in St. Petersburg 39.0. in Warschau 28.2, tn Odessa .'13.7. iu Roni 24 0. in Turin 26.9, in Bukarest 29.4, in Madrid —, in Aiexanbria 36.9. — Ferner in der Zeit vom 22. bi« 28. März: in New - syork 26.9, in Philadelvhia 23.4, in Chicago —. ia St. Louis —, in Nnemnati —, in San Francisco 26.7, in Kalkutta 26.9, tn Bombay 33 0, in Madras 41.1. Während der Berichtswoche heerfchten in Berlin, Köln, Münch« und Karlsruhe östliche und nordöstliche, in Berlin auch nördlich« Lusströmungen, die i» Köln am 14. nach Südwest, in den letzten Tagen der Woche jedoch wieder nach Ost zurückdreht«. An den u eigen Stalianrn überwogen zu Beginn der Noch« nordwestliche Winde, die in Hciligenstadt schon am 13., in Könitz, Breslau, Bremen erst am 16. nach Ost gingen und bis an das End« der Woche an« diesen Ricktungen wehend blieben Ti« Temperatur der Luft entsprach in Berlin der normal«, in Könitz und Bremen lag sie etwa» unter, an den übrigen Beobachtungsstationcn etwa» über derselben. Leichte Nackstiröste warben a»S Komtz, München, Heiligen« stabt und Berlin gemewet. Niederschläge erfolgten selten und nicht ergiebig. AuS München wird vom 15. der Niedergang eine- Ge« imrter« gemeldet. — Ter beim Wochenbeginn niedrige Druck der Lust aabm an de» meiste» Stationen im Lause der Noch» stetig zu. nur an den süddenttchen Statior-n und i„ Köln sank der Snfldrnck daß diesem Jahre in der Grimm ai scheu Straße vorzuneh menden Arbeiten (Verlegung von Gasrohren. Neuher- stellung der Trottoirs und Äsphaltirung der Fahrstraße) des halb unglücklich gewählt sei, weil dann der Verkehr in genannter Straße gerade in der lebhaftesten Geschäftszeit durch diese Arbeiten empfindlich gestört werde. Es haben jedoch, wie un» an kompetenter Stelle mitgetheilt wurde, sür die Wahl de« obengenannten Termine- im vor liegenden Falle gewichtige Gründe vor Zunächst kommt in Betracht, daß in diese« Jahre außer "den Arbeit« ia der Grimmaischen Straße in der inneren Stadt noch folgende andere Zur Ausführung gebracht werden sollen: der Schleußenbau, die Legung von GaS« und Wasserleitung»- rohren in der PetcrSsiraße, die Regulirung der Trottoir» an der Westseite de» Markte» und die Pflasterung der Hain straße. Um nun die durch die unvermeidlichen Sperrungen hervorgerusenen Störungen aus da» geringste Maß reduciren, ist e» erforderlich, diese Bauausführungen mögli nacheinander vorzunehmen und deshalb mit denselben so zeitig als thuolich zu beginn«. Daß gerade die Arbeiten iu der Grimmaischen Straße zuerst in Angriff genommen werden müssen, ist außer durch den Umfang der Arbeiten in derselben noch darin begründet, daß sür diese bereis im vorigen Jahre alle Vorbereitung« getroffen werden konnten, während die übrig« in der inner« Stadt vorzunehmenden, zum Thekl erst neuerding» beschlossenen Arbeite» noch nicht soweit haben vorbereitet werden können. Weiter aber handelt eS sich darum, die fraglichen Arbeit«, welche auch in der ein zelnen Straße nur nach einander vorgenommrn werden können, vor der Michaeli-meffe zu beenden, und die» zu ermög lichen, würde, wenn der Anfangstermin, wie mehrfach vor geschlagen worden ist, bis nach Pfingsten verlegt werden sollte, bei der bis zur MichaeliSmcffe knapp bemessenen Zeit zweifel haft sein, zumal wenn durch ungünstige WillerungSverhält- nifse oder auS sonstigen Gründen die Arbeiten nicht mit der nölhigm Schnelligkeit auSgeführt werden könnten. * Leipzig, 29. April. AuS Anlaß deS heutigen Buß tag» in Preußen brachten schon die erst« Morgenzüge der verschieden«Eisenbahnen zahlreiche Meßbesucher nach Leipzig, deren Zahl sich >m Laufe de» Tage« noch ansehnlich mehrte, da daS schöne Wetter zu einer Reise hierher sür Biele mit bestimmend gewesen war. Die Meßverkäufer rechnen bei ihren Einnahmen hauptsächlich mit aus diesen Tag und haben denn auch diesmal ein gutes Geschäft gemacht; dasselbe gilt von dm Inhabern der verschieden« Schaustellung« re. aus dem Königs- und Roßplatze, während Abends die Ehester, der Krystallpalast, die Centralhalle, der Circu» rc. von der Mehr zahl der Fremden sreqnentirl wurden. — Di« soebm erschienene Nr. 12 de» „Micther" (Organ der Mielher-Vereine) mthält einen längeren Artikel de» Her« Direktor vr. Hasse über die Lage des markte» in einigen großen Städten. — Sehr schenSwerth sind die Bilder au» den Nil- ländern, welche in der gegenwärtigen Woche im Welt Panorama gezeigt werden; man erhält hier eine klar« Borstellung von der Pracht und Großartigkeit der Bauwerke der Pharaonen und von den Monumenten auS arabischer Zeit, den Tempelruinen, Pyramiden, Kaliseugräbern :c.; besonderes Interesse lenkt fick dem vielgenannten Assuan, den Nilkatarakten rc. zu; dabei ist da» neuere Egypten nicht vergessen und eS entrollen sich vor dem Auge de» Beschauer- Kairo, der Snezcanal rc., so daß der Besuch des Panorama» nur ernout empsohlen werden kann. Zn der nächst« Woche kommt Palästina an die Reßhe. — Der Nath hat dem Gesuche d«S Herrn EircuS- besitzer» Althosf entsprach« «nd die ihm ertheilte Frist str dre Vorstellungen um 4 Tage verlängert. — DaS Programm der Künstler-Vorstellungen in der Centralballe, welches neuerdings wieder einige Be reicherungen erfahren hat. bringt in den nächsten Tagen eine abermalige Abwechslung, indem an Stelle der von der Damengesellschast Hcidler dargestellten lebenden Bilder .Marmorbtlder" treten werden. * Leipzig, 29. April. Der Vorstand de» diesigen Bnreau-Beamten-BereinS hat in seiner letzten Sitzung da» Eommerprogramm sür t:e Ecsclligkeitspslege im Verein neben den allwöchentlichen Zniammciiknuslsabenden scstgcstcllt. Nack demselben findet am 2. Mai c. zur Feier des StistungS- tage» der Liedertafel des Vereins im Saale de» Zobanmk- tbal-Kestauranl» ein allgemeiner CcmmerS.am ersten Sonntag eine» jeden Monat» ein geselliger Spaziergang brz. Ausflug per Bahn nutz am 8. Juli «. im vonorand'sch« Etablissement da» diesjährige Sonimersest de» Verein» statt. DaS Circular, mit welchem der BereinSvorstand daS obenerwähnte Programm an die Vereinlmitglieder versendet, weist auf die vielseitige Thätigkeit de» Vereins und aus eine Reihe von Vergünsti gungen bin. welche jedem Mitglied« geboten werden. Zn ersterer Hinsicht ist erwähnt die den Vorschriften de» ReichS- esetzeS entsprechend behördlich bestätigte Kranken» und Zegräbnißcasse, die allgemeine Unterstützung»«!)«, die PensionScasie, die Sparkasse, da» UnterrichlSwesen, die Bibliothek, die ZeitungSlesecirkel, die GesangSabtheilung, der Eckachclub, der Stenographenclub; die erwähnten Vergünstigungen sind bedeutende Preisermäßigungen, weiche den Mitgliedern sür den Besuch verschiedener öffent licher Bäder, Concertlocalr. Bor- und Ausstellungen, theils durch freundliche« Entgegenkommen Dritter, theil» mit Opfern au» BereinSmitteln eingeräumt werden. Die Betheiligung an dem thätigen Verein kann man den sür ihn verrchneten Kreisen nur empfehlen. UnterrichtScurse sind« zwar in der Regel nur in den Wintermonaten statt, zahlreichere al» die seither hierfür geäußert« Wünsche würden aber sicher die Abhaltung eine- stenographischen Lehrcurse» auch während de» SommerhalbjahreS zur Folge haben. H Leipzig. 29. April. Vor kurzer Zeit halt« sich drei Personen, eine BandwirkcrSebesrau au» EpSdors und zwei Handelsmänner, in der Schloßgaffe eingemiethet und waren zuerst die Männer, dann aber die Frau verschwunden, ohne die ausgelaufene Rechnung von 54 zu bezahlen. Gestern Abend nun wurde die Frau in einem hiesigen Gast bause betroffen und von der Polizei in Haft genommen. — Vergangene Nacht mußte die Polizei in einer Anzahl Fällen einschreit«, um anf derSlraße stattsindendeRuhefiörungen bez. Schlägereien zu bcseitigcn. So schlug sich u. A. aus dem König-Platz unter großem Auslauf ein Schleifer mit seiner von ibm getrennt lebenden Ehefrau herum, während aus dem Thomastirchhcs zwei Handarbeiter sich mit ihren Fäusten bearbeiteten, so daß sie schließlich arretirt und einge steckt werden mußten. An einem Psesserkuchenstande aus dem AiignstuSplatz soppten eine Anzahl Handln ngScommi» die Verkäuferinnen, sodaß schließlich Scandal entstand und Arretur vorgenomm« werden mußte, da die Ruhestörer obendrein noch mit einem Bubenwächrer in Schlägerei gerietben. — Zn einer Gärtnerri siel gestern Abend ein Arbeiter in die Glasscheiben eine» Mistbcetsenster» und zog sich derselbe an dem rechten Arme so bedeutende Verletzungen zu. daß er, nachdem ihm aus der nächsten Polizeiwache ein Nolhverband angelegt Word« war. im Kraiitenbause untergebracht werden mußte. — Zn der Liebiastraße wurde gesternder8jährigeKnabe eine- Feuerwehrmannes von einem Kohlenwagen umgeriffrn und am rechten Fuße, glücklicher Weise nur unbedeutend verletzt. — AIS heule Nachmittag eine Anzahl Kinder an einem aus Schimmel'S (Aule stehenden Göpclwerk hernmdrebt«, grrielh ein 9 Zahre alter Knabe mit dem rechten Bein m die Kammräder, wobei ihm ein Stück Fleisch abgequelscht wurde; derselbe wurde in die elterliche Wohnung gebracht. * Leipzig. 29. April. Von der vierten Strafkammer deS hiesige» königl. Landgerichts wurden in den heutigen Hauplverhandlungcn derurlheill: 1) der Dienstknechl Gottlob Hermann Ritter au» Muyscben weg« Widerstand« gegen die Staatsgewalt zu 3 Monaten, 2) der Lehrling Theodor Zeiler au« Pegau wegen Urkundenfälschung zu 4 Monaten, 3) der Schuhmacher Anton Roth er aus Tittowitz wegen Widerstands. Hausfriedensbruchs rc. zu 3 Monat« Gesängniß und 4 Wochen Hast, 4) die Dienstmagd Clara Seytitz hier wegen versuchter Nöthigung zu 2 Wochen und 5) der Tischler- geselle Eduard Heinrich Plöttner auS Crimmitschau weg« Rücksallödiebstahl« zu 5 Monaten Gesängniß und 2 Zähren Verlust der Ehrenrechte. * Eonnewitz, 29. April. Dir gedacht« kürzlich bereit» der günstigen Finanzlage unsere» Orte», welche auch in diesem Zahre in der Herabsetzung de» Schulgelde» ihr« Aus druck gesund« hat. Ebenso sind aber auch seit einigen Zähren die Übrig« Gememdeabgaben stetig vermindert wor den. So ist seit 1882 die Glundsteuer von 14 aus kl -s pro Einheit, sowie der Normalsteuersatz auf da» Einkommen erst um 10 Proc., dann sogar um 20 Proc ermäßigt worden. Sehr wesentlich sür Diejenigen, die ihren Sommeraufenl- hall in unserem Orte nehmen wollen, ist e» auch, daß da» Einkommen solcher, welche eine ständige Wobnung hier be sitz«, nur mit einem Achtel (früher ein Viertel), und da» Einkommen der vorübergehend hier Wohnenden mit einem Viertel (früher die Hälfte) zur Veranlagung gebracht wird. * Plagwih, 29. April. Unser Hauthaltplan sür diese» Zahr schließt gegenüber dem Vorjahre mit einem er heblich höheren Fehlbeträge ab. Während der letztere pro 1884 nur aus 80,028 ^ 80 veranschlagt war, ist derselbe pro 1885 mit 116.341 -ck 99 eingerückt worden. Hiervon kommen allerdings auf die Kircbencasse etwa» über 18,400 ^ck (rin Betrag, der im verflossenen Zahre nicht auszubringen war),allein abzüglich dessen verbleiben immernoch«. lOO.OOO^ck, also 20,000 ^ mehr al» l884 zu decken. Dies« Summe entfällt säst ausschließlich auf die Gemeindecasse, und zwar mit »ngrsähr 14,000 mehr sür Capital», bez. Hypotheken- zinsm und Amortisation, sowie 5000 -ckl mehr sür Straßen- und Schleußenbau. Zur Deckung de» höheren Fehlbeträge» ist in diesem Jahre der Gemeinde-Einkommen-Steuersatz vom tlsachen aus daS lZfachc erhöht worden; hoffentlich wird sür nächste» Jahr wieder eine Herabsetzung stattsinden können. * Stötteritz, 29. April. Von den BorortSgemeind« Leipzig» hat wohl keine eine größere Armenlast z» tragen, al« wie die unselige. Für dieses Zahr sind sür die Ver sorgung der Armen in unserem HauShaltplane 0600 bud getirt, wa» aus den Kops der Bevölkerung gerechnet 2 beträgt. Der Zuschuß au» der Geineindecasse ist auf 7800 Mark beziffert worden. Die regelmäßig zu zahlenden Unter stützungen belaufen sich aus 2857 28 die Erziehung»- beitrüge für Waisen aus 1288 die Kosten für Verpflegung der Armenhauöbewobner aus 2000 die Zahlungen an auswärtige Krankenhäuser und an die BersorgungSanstalt aus 1564 u. s. w. Di« angrenzenden Gemeinden, wie Thonberg und Neurcudnitz, sind in dieser Hinsicht lange nicht so stark belastet, als Stötteritz. LH Wurzen. 29. April. Gestern Abend in der 9. Stunde ist ein dem Gutsbesitzer Krauße in Denbengehöriger S tr ohseim niedergebranut. Als der Brandstiftung verdächtig wurden drei junge Leut« in Hast genommen, welche »in die fragliche Zeit in der Nähe de» Feim» sich befunden hatten. — Eben falls gessern fand man den Zimmermann O. au» Groß- zschepa in einem Gehölz bei Lehnitz erhängt aus. k Hainichen, 29. April. Am gestrigen Nachmittag brach in der Laubholzwaldung de- ParkgutSbesitzcrS Ganzel in Ottendorf Feuer auS, welche» aus eine beträchtliche Strecke hin da- GraS und die Streu vermchtele, ohne den Bäum« selbst größeren Schaden zuzusügen. : Schneeberg. 29. April. Die vom königl. Ministerium de» Innern diese Ostern in eine vierclassige Anstalt umge wandelte bez. erweiterte königl. Gewerb-Zeichen schule zu Schneeberg weist jetzt einen Gc'ammtcölnS von 85 aus; eS sind die» 70 Knaben, den verschiedensten gewerblichen BerusSarlen angehörcnd, und 15 Mädchen, Schülerinnen der hiesigen königl. Sp>tzc»klkppcl-Mustcrschule. Daß die Schule einem wirklichen Bedürsniß entspricht und ihre Erweiterung hier mit altteitiger Freude begrüßt wird, geht schon au» der heurigen Ausnaluneziffer hervor, Aufnahme fanden 36 Schüler und 6 Schülerinnen. Die städtischen Cellegien verwilligten seiner Zeit sür die Schule eine jährliche Subvention von 300 außer Local, Heizung. Beleuchtung und Reinigung und bekundet« hierbei der Negierung besonderen Dank sür daS unserer Statt, dem Gewerbe und der Industrie derselben und der Umgegend erneut bewiesene Wohlwollen. Don Wichtigkeit sür die Schule ist namentlich auch, daß Herr Oberlehrer kla»«. der sai« bewshrt« »rast de» -Nflitul- jchou längere Zeit gewidmet hat, nunmehr au-schlieMich su die Anstatt aiiaesteut ist. Der Lehrplan für die Kuaben- abtheilung (3 Class«) wsist auf: Fr«iband-, geometrisches, ProjectionS- und Fawreichnen. deutsch« Sprach« und gewerb liche Buchführung. Die Mädchen erhall« Uttterrlcht im geometrischen und im Freihandzeichnen, sowie im Zeichnen und Stechen von Spitzenmustern. Der Schule wüusch« wir auch sür die Zukunst Blüh« und Gedeih«! -s Dresden, 29. April. Zn den pharmaceutisch« Kreis« unserer Stadt spricht man auaenblicklich viel von z»ei bevor stehenden Jubelfeiern: übermorgen begeht da» Hau» Gehe L Co. sein fünfzigjährige« Jubiläum, und im Juni dieses Zahre» feiert der sächsische Corv«-StabS- apotheker, Herr Bucker, da» vierzigjährige. DaS jetzige Welthau» Gehe Sr Eo. wurde im Jahre l835 al» kleine Handlung von dem »alt«" Geh« gegründet, der iu Dresden stadtbekannt war, und dessen Name durch bi« viel« wobl- tbätigm Vermächtnisse unv hauptsächlich durch die noch im Werden begriffene .Gehe-Stistung" bi- in die fernen Zeiten fortlcben wird. Die von Gehe gegründet« Handlung sükrle sich gut ein. und bald hatte ihr Name im ganzen Sachscn- laade einen guten Klang; schnell wuchs da» Geschäft, „nd in verhältnißmäßig kurzer Zeit batte dasselbe einen Nmsang angenommen, der dm Namen Gehe'» in alle Welk- lheile trug. Zm Zahre 1887 vergrößerte sich die Handlung um die an der Leipziger Straße errichtete chemische Fabrik, und so stand da» Hau» Gehe, schon lange bevor sein Gründer da» Zeitliche segnete, als ein WclthauS ersten Range» da. Nach dem vor drei Jahren erfolgten Ableben de» „alten" Gehe übernahm fein Schwiegersohn, Herr vr. Luboldt. dec ihm schon viele Zahre treu zur Seite gestanden, da» Geschäft, »nd jetzt seierl dieser und mit ihm da» au» ungefähr 300 Per sonen zusammengesetzte Personal da» fünfzigjährige Bestehen deS in vollster Llülbe prangenden Hause«. ch Dresden. 29. Aprii. Zum Dresdner Schuh mach c r st r e i k. Der hiesige „Schuhmacher-Gewerbe-Berein". welcher sich au» den nicht zur Schuhmacher-Znuung gehörigen selbstständigen Schuhmachern Drr-den» recrutirt. balle ans gestern Abend eiue öffentliche Versammlung selbstständiger Schnhniacher nach dem Saale de» „Odeum" einberusen. mir der Tagesordnung: „Die verhalt« wir uo» dem Streik der Gesellen gegenüber?" Die etwa 400 Köpf« zählende Ver sammlung (darunter zahlreiche Gesell«) erkannte nach nahezu vierstündiger lebhafter Debatte die Forderung« der streikenden Gesellen durchweg al» gerechtfertigt an und einigte sich schließ lich in solgender Resolution: 1) „Die heute Abend im Odeu» tagende Bersannnlung selbstständiger Schuhmacher Dresden» erkennt, daß die Forderungen der Gesellen gerechte sind und daß der von der Lohncvmmission der Streikenden ausgestellte Lohn tags den bestehenden Verhältnissen entspricht; 2) Die Versammlung macht e» dem Schuhmacher-Gc- werbcvcrein zur Pflicht, die erhöhten Preise für bestellte Waaren dem Publicum gegenüber mittelst Bekannt machung in den öffentlichen Blätter» zu rechtfertigen." E» wurde constatirt. daß von 71 dem Schnhmacher- Gewerbeverein angehörenden Arbeitgebern mit 245 Gesellen gestern 29 den um 15 Proeeut erhöht« 1872 er Lohutaris eingesührt und 42 sich dessen geweigert haben, sowie ferner, daß von der ra. 1200 Köpfe zählenden Gescllmschast nur etwa ein Dritttheil streikt. Der Vorstand wurde ermächtigt, alle weiteren Schritte in die Hand zu »chm«, um den Forderungen der streikenden Gesellen gerecht zu werdm. Gegen Mittemacht ging die Versammlung auseinander. — Zum besseren Ver- stänvniß der Sachlage sei hierzu bemerkt, daß di« hier herrschenden Lohnverhältnisse der Schuhmacher allerdings sehr ungleichartige sind. Bereit- i. Z. »872 wurde zwischen Gesellen und Meistern ein Lohntags vereinbart, auf besten Bast» m der Ankunft die Löhne bezahlt werden sollten, wa« jedoch in der best« Zeit nur von ca. 30 Proc. der hiesig« Meister geschah. Etwa 70 Proc. der hiesigen selbstständig« Schuhmacher aber er achteten sich im Lause der Zahre nicht mehr so stricte «u» dies« 1872er Lohntarif gebunden, sondern zahlt« die Löhne je nach freier besonderer Vereinbarung mit ihren Gesellen. Der» gab vielfach zu Unzuträglichkeiten und speciell den Gehilfen zu dem jetzigen Streik Anlaß. Die Gesellen Hab« nun. wie be kannt. selbstständig durch ihre Commission ein« neu« Lohn tags ausgestellt, welcher die Löhne gegen den 1872er Tarif um etwa 15 Proc. erhöht. Dem gegenüber hat die hiesige Schuhmacher-Innung al» solche von vornherein erklärt, an dem 1872cr Tarif als bleibende Bast» sür me Normirung der Arbeitslöhne scsthaltm zu wollen, eS aber den eiuzelncn Meistern resp. ZnnungSmilgliedern zu überlassen, in AuSnahmesällcn, wie sür ganz besonder» gute oder feine Arbeit, nach eigenem Ermessen noch mehr zu zahl«. Die Lücken, welche durch den Streik in den Werkstätten der ZnnungSmeister entstand« sind, haben durch Zuzug von auSwLrl» zum Theil wieder an»- gefüllt werden können, so daß verhältnißmäßig nur noch eine geringe Zahl von Arbeitgebern unter dem Streik leidet. Für die streikenden Gesellen hat demnach die Arbeitseinstellung bi» jetzt nur einen halben Erfolg gehabt. Der „Schuhmacher- Gewerbeverein" macht eS sich nun zur Aufgabe, di« z. Z. noch bestehend« Ungleichheiten bezüglich der Lohnverhältnisse durch gütliche Verhandlung« zu beseitigen. s Dresden, 29. April. Zn der verflossenen Nacht find au» einem in der Wallstraße geleg«« GeschäsSlocal eine» Schuhmacher» gegen 20 ^ baare» Geld, 2 Dutzend Herren- und Damenstieseln, sowie 1 Dutzend Kinderschuke gestohlen worden. Der Dieb batte sowohl die HauSthüre. wie die Ladenthüre durch Nachschlüssel geöffnet und ist mit seiner Beute unbemerkt entkommen. — Zn einem Hause der Grenadierstraße entstand gestern Nachmittag aus noch unauf geklärte Weise ein Keller brand, der jedoch durch die schnell herbeigerufene Feuerwehr gelöscht wurde, noch bevor da» Feuer größere Dimensionen äuuahm. Der angerichtete Schaden ist immerhin ein beträchtlicher. Sitzung -er Stadtverordneten. Vorläufiger Bericht. * Leipzig. 29. April. Am RathStische anwesend: die erren Oberbürgermeister vr. Georgi, Stadträthe Hcltze, echler» Roch, vr. Wangcmann, Schleißner, SchmiU- Söhlmann und Ludwig-Wolf. Unter den Registranden-Eingängen befindet sich eine Petition einer größeren Anzahl Geschäftsinhaber der Grim« maischen Straße, inhalt» deren da» Collegium gebet« wird, eiue Hinausschiebung der beschlossenen Verlegung der Gas rohre rc. in der genannten Straße bi» nach Pfingsten unter Hinwei» auf die empfindliche GeschästSfiSrung und materielle Schädigung de» Gewerbebetriebe» zu befürworten. Da» Collegium tritt sofort in die Berathung der Petition, die Herr O. Meißner zu der seinigen «achte, ein und Herr Sußmann stellte den Antrag, die projectirten Arbeiten in Rücksicht auf die von dm Petenten geltend gemachbin Nach theile bi» auf Dienstag, den 28. Mar» zu verschiebe». Herr Stadtrath Mechler erklärt, daß da» Pl«um de» Ratbe» in seiner heutigen Sitzung die Petition nochmal» beooth«, dieselbe jedoch einstimmig äbgelehnt habe. E»e verzGaeoung de» Beginn» bringe die Gefahr mit sich, daß di« Arbeiten, zumal ja auch die PeterSstraße. Hainstraße rc.. in Frage komme, bi» zur Herbstmesse kaum zu bewältigen sein würden; zudem werde man aber auch nicht die Arbeit«, wie irrig angenommen zu werdm scheine, aus dem ganz« fraglichen Tracte mit einem Mal in Angriff nehmen» sondern nur aus ganz beschränkten Strecken, so daß beispielsweise die Nord seite der Grimmaischen Straße vor Pfingsten gänzlich außer dem Bereich der Arbeiten bliebe, aus der Südseite aber, wie gesagt, allemal nur eine kurz« Strecke in Angriff genommen werde, wie denn überhaupt vom Rathe Alle» geihan werd« würde, um den GeschäslSverkrhr so waig al» «»glich zu beeinträchtigen.
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