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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188505227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-22
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1885
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Plagwitz-Lindenau Forchheim i/Erzgeb. den 18. Mai 1885. Heute schenkte unS der Herr einen kräftigen Knaben, war hocherfreut Verwandten und Freunden anzeigen Dahle», Len 20. Mai 1885. Da». Stock. TiakonuS, ^ Ginmy Stocks geb. PaeßlDM- Die glückliche Geburt eines Jungen zeigen an — Leipzig. 20. Mai 1885. Herrmann Buschmann und Fraß. Am Mittwoch starb nach jahrelangen Leiden in HubertuSburg unser« liebe Schwester und Schwägerin Anna Bertrand. Die- zeigen an Leipzig. Plagwitz. Lieberlwolkwitz, den 21. Mai 1885. die Hinterbliebenen. Die glückliche Geburt eines strammen Mädchen» zeigen hiermit bocherlreut an vdnard Kamps. Hedwig Kämpf geb. Gugel. Santa Lriij. Provinz R o Grande do Sul, Brasilien, den 30. März. Gestern Morgn' ,11 Ubr verschied sanft und ruhig »ach längere» schwere» Leiden unier einziger gnrer Sohn.Bruder, Schwager u.Nesse Nlar SWmllllk, Lithograph. im Alter von 21 Jahren. Ui» stille» Beileid bittet die tiesbetrübte Familie A. Lchissmnnt» Die Beerdigung findet den 1. Pfingstseier- tag Vormittag II Uhr vom Trauerhause, ReichSstraße Nr. 25, auS statt. Gestern empfing ich die traurige Nachricht, daß unser geliebter Schwager und Onkel. Herr ludwig A. Martini, Generalagent der Elberselder Feuerversicherung in Grünberg, in der Nacht zum 20. d. M. am Gehirnlchlag verschieden ist, und theile dies im Nanieii der Verwandten hier, in Bonn, PanS, Dayton und Hamburg mit. Plagwitz, den 21. Mai 1885. LouiS Kltnger. Heute Mittag 'i,1 Uhr verschied »ach lange», schweren Leiden mein innigstgelicbter Gatte, unser treu sorgender guter Vater, Bruder, Schwiegersohn und Schwager, Herr Hermann Vietze im Alter von 55 Jahre». Tieferschüttert widmen nur hierdurch diese Trauerkunbe asten Verwandten und Freunden mit der Bitte um stilles Beileid. Annaberq und Hamburg, 20. Mai 1885. Die tiefgebeugten Hinterlassencn. Herzlichen Dank allen Freunden und Be kannten sür die liebevolle Theilnahme, reichen Blumenschmuck und zahlreiche Begleitung beim Begrübiiiß meines guten liebe» Manne- 4n«Ir«»« Ü1ei»er. Möge Gott ein gleiche- Schicksal noch lauge von Allen sern halten! Leipzig, den 21. Mai 1885. Die trauernde Wiitwc Angnft« Diener. M. Diener, Bruder. Gestern Abend '/,6 Uhr entschlief sanft nach langer schwerer Krankheit unsere tlieure. einzige Tochter, Schwester und Schwägerin Marie Lidouie Düring im 21. Lebensjahrr. Um stille Theilnahme bittend, zeigen die» nur hierdurch an Leipzig, Schloß Realo. Glauchau, 21. Mai 1885. die tieitranernSen Hinterbltebencn. D e Trauerleier findet Sonnabend Nach mittag 3 Uhr im Traucrhause Jnielstrasse 22, die Beerdigung um 5 Uhr aus dem Fried hose zu Gcossstädieln statt. Zurückgekehrt vom Grabe meine» geliebten Manne», drängt r» mich, lieben Freunde» und Bekannten sür die vielen Beweise auf- richliger Tbeilnahme und den reiche» Blumen- schmuck »ikiiie» innigsten Dank abzustatten. Ganz besonder» Herr» TiakonuS I>r. Krümer. sür leine TrostrSworte am Grabe, sowie seinem hochverehrte» Che! Herrn M. Schil ler sür seine überreiche Güte und ehrende Theil- nabme meine» herzlichsten Dank. Leipzig, de» 21. Mai 1885. Die tiestrauernde Wittwe Lelina Buschmann geb. Srtemrl. Heute früh entschlief ruhig nach langem Leiden unsere geliebte Mutter, Schwester und Schwägerin, Frau Mm M. MW B. M«. DirS zeigen hiermit tiesbrtrübt an Leipzig, den 21. Mai 1885. Die Hinterbltebenrn. Verlobt: Herr Robert Krauße in Dresden mit Frau Marie Hertz geb. Waller auf Dominium Tchmarlow i. d. Uckermark. Herr Wilhelm Adnert, Bürgerschullehrer in Lrim- milschnu, mit Frl. Fanny Schneider dai. Herr Richard Dödler in Lengenseld i. V. mit Frl. Minna Grßner das. Beruiühlt: Herr Georg Kraule in Dresden mit Frl. Clara Goltichalk dai. Herr Heinrich Wehrmaun in Dresden mit Frl. Helene Schnabel das. Herr Johanne» Schiller in Bautzen mit Frl. Martha Stange das. Herr Ernst Andrä m Frankenberg i. S. mit Frl. Martba Tbate das. Herr Hugo Dietrich, Kirchlchullehrer zu Oberschaar, mit Frl. Martha Voigt au» Dorschemnitz. Herr Ludwig Goihe in Halberstadt mit Frl. Marie Reinhardt au» Hainichen i. S. Herr Arthur Bech in Treuznach mit Frl. Margarethe Braun das. Geboren: Herrn Heinrich Schröder in Trachenbcrg ei» Sohn. Herrn L. Beriet in Penig eine Tochier. Gestorben: Frau Johanna Sophie Müller geb. Dietze in Dresden. Frau Willielmine verw. Heinrich in Dresden. Frau Antonie verehr!. I>r. Hauptmann geb. Palm in Cassel. Herr Peter Paul Büke in Bautzen. Herr» Tliicrbach's in Meißen Söhnchen Oskar. Herr Gustav Adolph Berge, Landbriesträger i» ToSwig. Frau Auguste Albert 1« Greiz. Herr» Benno Oehme'S in ErdiSdorsTöchterchra Frieda. Herrn Carl Haupt'» in Freiderg Sohn Earl. Frau Havlik'S in Zwickau Holm PelrnS. Herr Hermann D-etze in Annaberg. H rrn AnstallSiiisprctor Höckner'S in Zwickau Toci'ier Luise. Herr Friedrich August WeiSke, Kirchschulleiirer einer von Nauenhai». Herr Gotllieb Uhlig in Neustadt b. Chemnitz. Herr» Karl Hiekel'S in Chemnitz Tochier Anna. Herr Carl Gustav Türpe in Chemnitz. Herrn Richard Göhler'S in Chemnitz Söhnchen Arthur. Für die u»S bei dem schmerzlichen Verluste unseres lieben Gallen und Vater», de» He IN LuS. Lssslvr von allen Seiten so liebevoll vethLtitzte herzliche Theilnahme, den reichen Blumen schmuck und da» ehrende Geleit seiner Herren Vorgesetzten, zahlreichen College», Freunden und Bekannten zur letzten Ruhestätte, insbesondere aber auch Herrn TiakonuS Schuch sür seine trostreichen Worte sowohl im Trauerhause al» an der Grujt, können wir nicht unterlassen, an dieser Stelle unseren tiesempfundcneu Dank ausznsprechcn. Leipzig, den 20. Mai 1885. Die tranernde« Hinterlafienen. ?11r ckie ralilreicken öeveis« äse herrlichen Dlieilondwe dsi stem 8in- acbeiäen unsere« rdsurev Ontr u, Vaters uuä krnster», ste» üucddttockler» Herrn vsrl MMvlw MsrsodllrLsr «ixen hierdurch cken tiefqesükltea, innixen vnull I^ipeix, nw LexräbuissUixs, 20. ölsi 1885. «Ito traoerockea Moterdliedene». Die Beerdigung des Herrn 1-ouI» Dnsliopll« findet Kreitag, de« 22. d»^ Rachmittag» 2 Uhr statt, Versammlungsort: Oatt Uelrsti». pt». 1rt»«>li - in .-1»^- rninol»« m ve»>i«I»«-irM<t. Für Herren von8-'/,1u.4-9 Ubr. Damen v. 1-4 Uhr täglich. Wannen- u. HauSbiSer zu jeder Tage-zeit. 8odVÜMll-öL88tll 20 Damen: Dienst.. Donnerst, u. konnab. V,' 8opd1eu-vLä. 'i.liu. Montag.Mittw., Freitag v.'<,2-5U t. i LieuSl..Donnerst .Sonnao. ',.b- UR«oI 8el>vimmdi»n,1o llflO Damen L KIt<R,RR4>,^0<t,4L, „nü WeIIend»«i nsl . 'i.N, Mvniaa. Mirnvow. Tlreilaa ' .2-5. Schletterstr. 11. Wannen» u. Kiefer«a»rlda«p», 0>,lR bäder bei Gicht, RbeumotiSmuS, ErkältunqSleiden re, ^ IltTttLl Po,'liira«e 7. Tigl. geönnel von Morgens bis Abend». Sonnraq» >„t MittaaS. Wannencurbader genau nach ärztlicher Verordn»»». rrtvckrivlisbLck"LV.7" vsme» 2-'-5. Tptiiranst. I.u.ll. Sonnabend: Sauerkraut mit Schweinefl. D.B. Jeatsch, ».Schindler. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Die „Neue Stetliner Zeitung" meldet auS Stettin vom 20. Mai: „Seit längerer Zeit war die Berliner Criminal- Polizei davon unterrichtet, daß au» einem hiesigen großen Etablissement Copien von der Admiralität gehörigen Zeichnungen verschwanden, die nachher in dem in letzter Zeit mehrfach genannten Kopenhagen er Bureau austauchleii. Sorgfältige Beobachtungen lenkten den Verdacht aus den Techniker M. und eine darauf von einem hiesigen und einem Berliner Criminalcommissariu« vorgenommene sorgfältige Untersuchung seine» Pulte- bestätigte diesen Berdackrt. Dem gemäß nahm man auch eine Durchsuchung von M.'s Wohnung in Grabow vor, in der man, wie wir hören, außer einer Ainahl von Briefen eine Summe von etwa 800 in baarem Gelbe vorsand. Die Möglichkeit, daß M. dieselbe von seinem Gehalt erspart haben könne, wird hierbei als ausgeschlossen erachtet. Auf die mehrstündige Haussuchung hin erfolgte die Verhaftung de» M., der noch am Abend desselben Tages unter der Bedeckung mehrerer Beamten nach Berlin gebracht wurde." * Wie der „Politischen Correspondenz" auS Rom, 17. Mai, geschrieben wird, hat die Deputirtenkammer mit 142 gegen 81 Stimmen daS Gesetz über die Handels marine angenommen. Dasselbe setzt nach dem Borbilde de» französischen Gesetze« vom Jahre 1882 Prämien für den Bau und die Schifffahrt von HandelSdampsern und Segelschiffen fest. Die in» italienischen Gesetze fixirten Prämien sind jedoch viel niedriger al» in Frankreich. E» ist indeß noch sehr zweifelhaft, ob der Senat da» Gesetz in der Fassung der Deputirtenkammer annrhmen wird. * Ueber Ejub Khan, dessen Verhaftung vor einigen Wochen auS Teheran gemeldet wurde, enthält da» neueste englische Blaubuch folgenden, am 17. April 1884 von dem persischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten und dem englischen Gesandten Unterzeichneten Vertrag: 1) Die persische Regierung wird dem Ejub Khan seinen Aufenthalt in Teheran oder in JSpahan oder in einer anderen ebensoweit von den Grenzen der Provinz Khorassan entfernten Localität anweisen; die Übrigen afghanischen Häuptlinge werden ebenso weit von den Grenzen von Khorassan entfernt werden. 2) Der persischen Negierung an Ordre de- Minister- der auswärtigen Angelegenheiten wird durch Vermittelung der englischen Gesandtschaft jährlich vom 1. Januar 1884 ab die Summe von 8000 Lstrl. zur Unterhaltung Ejub Khan'S und der übrigen afghanischen Häuptlinge gezahlt werden. DaS erste Trimester wird erst an dem Tage gezahlt werden, an welchem Ejub Khan an dem ihm gemäß Artikel 1 anzuwei- seiidcli Orte eiiigetrofsen ist. 3) Diese« Abkommen wird zwei Jabre lang, vom l. Januar 1884 gerechnet, in Kraft bleiben, cs sei den», daß die beiderseitigen Regierungen sich darüber verständigen, eö vorher ablaufen zu lassen, und dasselbe wird durch Einverständniß der beiden Regierungen über diese» Taluiii hinaus verlängert werden können. Die Erweiterung der Atadtwafferkunst. * Leipzig, 21. Mai. Die für die gesammte hiesige Bewohnerschaft sehr wichtige Frage einer Erweiterung der städtischen Wasserwerke ist an die Stadtvertretung bereits vor mehreren Jahren herangetreten und nach den ver schiedensten Richtungen hin erörtert worden. Durch den neuesten Beschluß der Stadtverordneten, welche die bezügliche Ratbsvorlage einstimmig genehmigt haben, ist die ganze Angelegenheit zu einem gedeihlichen Abschluß gelaugt. Die Untersuchung der Bodenverhältnisse hat bereit« im Jabre 1877 begonnen und cS wurden die Gutachten de- Herrn Prof. Ilr. Hof mann, sowie des ans dem Gebiete der Wasser versorgung der Städte erfahrenen Techniker-, dcS Herrn Ingenieur A. Thiem, eingeholt. Die nächste Untersuchung erstreckte sich aus ein Feld mit ungefähr folgender Grenze: Südstraße, Connewitz. LöSnig, Dölitz, Markklecberg. Croste- witz, Zöbigker. CoSpuden. HartmannSvors, Knauthain, Knaut kleeberg, Groß- und Kleinzschocher, Plagwitz und Südstraße. Wenn schon die Quantität des Wasser- al» eine ausreichende sich herausstellte, so ergaben doch die von Herrn Professor vr. Hosniann auSgesührtrn chemischen Analysen einen so starken Eisengehalt de- ganzen GrundwasserstromeS, daß da» Ergcbniß in den Worten zusammenzusassen war: .Jede Wassergewinnung in den Niederungen der Elster. Pleiße und ihren Ableitungen ist ausgeschlossen und nur die etwa vor« bandenen Grundwasserströme der Hochebene, oder deren Ab leitungen. so lange diese sich nock nicht mit den Tbalwässern gemischt haben, können al- brauchbare Bezugsquelle angesehen werden." Nach Feststellung dieser Thaisachen mußten die Untersuchungen einen anderen Charakter annehmen und die Grenzen de» nun in Betracht zu ziehenden Versuchsfeldes weiter gesteckt werden, al» vordem. Sie erstreckten sich nörd lich bi» Seehausen, Hohcnhaida, südlich hi» Mazdeborn, Tanzberg, westlich di- Markranstädt und östlich bi» GerichS- hain, Naunhof. Wir können al» bekannt annehmen, welche gewaltigen An strengungen erforderlich waren, um die weiteren Untersuchungen zu eine», gedeihlichen Abschluß zu bringen. Herr Ingenieur Tbicm wandte sich zur Aufklärung befremdlicher Erscheinungen aus dem »ntersychten Porlitzer rc. Gebiet an Herrn Ober bergrath Prof. vr. Crebner, welcher durch feinen Rath schon die früheren Untersuchungen de- Herrn Pros. vr. Hos- mann und de« Herrn Ingenieur Tbiem in freundlichster und wirksamster Weife unterstützt hatte, und erfuhr, daß nach dessen neuesten Forschungen der alldiluviale Laus der Mulde über Naunhof, wo deren Bett in aller Schärfe und Un zweideutigkeit in Erscheinung trete, gegangen sei und in der Nähe von Leipzig sich mit Pleiße und Elster vereinigt habe. Daraus lag nun der Schluß nahe: DaS ehemalige Mulden- bell mit seinem grobsteinigen, wasserdurchlässigen, aus Fluß geschiebe» bestehenden Untergründe war die Vorbedingung sür den Wasserrcichthum de- erften Versuchsfeldes und das, waS sür die Gegend von Abtnaundorf gilt, muß auch für die Um gebung von Naunhof gelten, da» bei Abtnaundorf unzugäng liche Versuchsfeld ist einfach nach Naunhof zu verlegen. So war denn Lickt in die bisher fast »och unerklärliche Erscheinung gebracht, daß das Entnahmcgebict sür die Grund- wasserversorgung Leipzig» in dem Parlhegebiet.zu suchen sei, einige Untersuchungen zwischen Naunhof und Großskeinbcrg bestätigten vollständig die Vcrmuthung. daß ein großer Wasser- reichlhum daselbst besiehe und der bei Abtnaundorf gesunde»: Grundwasscrstrym auch bei Naunhof vorhanden sei. Die größere Entfernung des BezugSortcS wurde mehr oder minder dadurch ausgewogen, daß er 20 Meter höher lag. ES nahmen von nun an die aus Beschluß beider städtischen Collegien angeordneten Arbeiten die bestimmte Richtung aus da- Naunhoser Gebiet an, welche die Grundlage für daS der malen zur Beschlußfassung vorliegende Projecl gebildet hat. Das Bedenken, welche« vielleicht auch hier der Verfolgung dieser Richtung hätte entgegcntrelen können, daß man nämlich, selbst wenn man Wasser in befriedigender Qualität und Quantität finden sollte, doch wieder an dem Widerspruch de- Besitzers de« Grunde-, de- StaalSsiScuS, scheitern würde, wurde von vornherein durch die entgegenkommenden Er klärungen des Herrn FinanzminisierS, Freiherrn von Könner,'tz, beseitigt, der überhaupt in der ganzen An gelegenheit immer das größte Wohlwollen sür die Stadt Leipzig bethätigt hat. lieber da» Projekt im Allgemeinen haben wir unS bereit« vor einigen Wochen und an der Hand de» vom Herrn Oberbürgermeister vr. Georgi au-gearbeiteten Berichts dcr in der Angelegenheit bekanntlich eingesetzten gemischten Deputation teS RatheS und der Stadtverordneten ausge sprochen. so daß wir aus eine Wiederholung verzichten können; auch die Beschlüsse des NathcS haben wir wiederholt und zwar zuletzt in der vorigen Nummer mitgetheilt. Die ganze RathSvorlage bat bei der Berathung im Bau-, Oekonomir» und Finanz-Ausschuß der Stavlverorvneten eine wohlwollende Beurtbciluiib erfahren; insbesondere hat man nach den gestrigen Mitthellungen des Referenten, de- Herrn vr. Berend, einmüthig die Klarheit deS tiefvurchdachten Project« und de» vom Herr» Oberbürgermeister darüber erstatteten Bericht- anerkannt. Man hat zwar bedauert, daß der Ort der Quellen so weit von Leipzig entfernt gelegen ist, allein man bat aber zugcben müssen, vaß die Nachlheile ver größere» Entfernung durch erhebliche Bortheile, insbesondere daß der StaatSsiScuS Eigenthümer deS Terrain- ist. aus gewogen werden. AuS dem Vertrag mit der hohen StaatS- regierung ergiebt sich, daß die Letztere die Grundrente zu der im Lanke üblichen Höhe berechnet. Der Ankauf de- Trommer'schen Gute- ist für die ganze Anlage von wesentlicher Bedeutung. Herr Oberbergrath Pros. vr. Credner entwickelte hieraus in kurzen Zügen ta» Resultat der angestellten Forschungen und gab am Schlüsse die beruhigende Versicherung ab. daß die Qualität de« Wassers eine vorzügliche unv die Befürchtung einer Versiechung de» Wasserreichtbum» ausgeschlossen sei. Der Herr Oberbürgermeister vr. Georgi stattete auch an dieser Stelle »och den Herren Pros. Hosniann und Obrr- bergrath Pros. Vr. Credner sür die unermüdliche Unter stützung der Bestrebungen der Stadtverordneten de» besonvere» Dank ab. bezeichnete eS al» eia besondereSGlück, in derPerson de- Herrn Ingenieur Thiem einen Mann gewonnen zu haben, der sich seiner Ausgabe in vollem Maße bewußt sei unv der vollständig aus der Höbe der Technik stebe; endlich dankte der Herr Redner den Ausschüssen der Stadtverordneten und dem Herrn Referenten sür die wohlwollende Behandlung der Angelegenheit, woraus dann, wie bekannt, ti« einstimmige Genehmigung der RathSvorlage erfolgte Allgemeiner Deutscher Jagdschutz-Verein. s Dresden, 2t. Mai. In Anwesenheit Sr. Majestät de- Königs und Sr. königlichen Hoheit de- Prinzen Georg hielt der Allgemeine Deutsche Jagdschutz-Verein, welcher seinen Sitz in Dresden hat, während daS Präsidium, Fürst zu Hohenlohe-Langenburg und Freiherr von Mirbach-Sorquitten, in Württemberg, bez. Preußen domicilirt, beute Vormittag auf dem Belvedere der Brühl- schen Terrasse seine 10. Generalversammlung ab. An der selben betheiligten sich circa 100 Mitglieder auS allen Theilcn deS Reiche». In Behinderung der beiden Präsi denten führte der Reichstag»»Abgeordnete Ritterguts besitzer Reick aus Biehla den Vorsitz. Derselbe be grüßte Se. Maj. den König bei Allerhöchsidessen Erscheinen mit einem dreifachen Hoch, in daS die Versammlung enthu siastisch einstimmte, und hieß Se. Majestät und Se. königl. Hoheit im Namen dcr gesammten deutschen Jägerwelt herz lich willkommen. Die Versammlung eröffnet« RegierungSratb Lohe auS Sayda mit einem kurzen geschichtlichen Rückblick auf daS Entstehen und die Entwickelung des Allgemeinen Deutschen Jagdschutz-VereinS. welcher cS in der 10jährigen Zeit seines Bestehens aus eine Milgliederzahl von 6815 gebracht hat und sich der Protection sämmtlicher Fürsten Deutschlands erfreut. Hieraus erstattete Professor Nitzsche auS Tharandt Namen» der ii» vorigen Jahre in Stettin hierzu eingesetzten Coinmission eingehcnre» Bericht über die Frage der Ein führung nicht „heimischer Wüdartrn" in den deutsche» Jagd gebiete». Derselbe gelangte in seinen Ausführungen letiglich zu einem negativen Resultat und empfahl, daS deutsche Wild pfleglich zu behandeln und schonend abzuschießcn, um einen wetteren Niedergang de« deutschen HochwilvstantcS zu verhüten. Im Anschluß hieran stellte Erbprinz von Natibor den Antrag: Dem 8- 1 dcr Statuten de» „Allgemeinen Deutschen Jagd schutz-Vereins" folgenden Zusatz zu geben: „alle Bestrebungen zu unterstützen, welche geeignet sind, eine waidmänaischc Pflege des Wilder (einichliehllch der Ein führung nicht heimischer Wildarten) unter Wahrung der Interessen der Forst- und Landwirthichast, sowie eine rationelle Ausübung der Jagd zu sördcrn und zu beleben." Ter Antragsteller theilte gleichzeitig mit, daß daS Präsi dium dem an dasselbe gerichteten diesbezügliche» Anlrage ent sprechen und ein ConcurrcnzauSschreibcn betreffs dcr Begut achtung der Frage der Eiittühruug srenitcr und der Pflege heimischer Wildarten erlasse» werde. Nach kurzer Debatte wurde obiger Antrag einstimmig angenommen. Mittags 12 Ubr wurde die Versammlung auf kurze Zeit abgebrochen. Se. Majestät der König uud Se. königl. Hoheit Prinz Georg verließen dieselbe unter begeisterten Hochrufen der Anwesenden. In der Nachmittag» fortgesetzten Versammlung gelangte ein Antrag de» DtrectoriumS zur Berathung, dahingehend: „nur aller 2 Jahre eine Generalversammlung abzuhaltcn". Derselbe ward anstandslos angenommen, mit de», vom Erb prinzen von Ratibor beantragten Zusätze: „Laß daS Direclorium aller 6 Jahre neu zu wählen ist." Ueber einen Antrag de» LandeSvorstandeS der Pro vinz Sachse«, Grasen von Hohenthal, aus „Ausarbeitung und Verbreitung einer möglichst einfachen und verständlichen Instruction über die Ausübung de» Jagdschutzes durch Privat beamte" referirte Rittergutsbesitzer von AlvenSleben- Redekin, unter Anführung zahlreicher aus dem Lebrn ge griffener Beispiele, durch welche er die Nothwendigkeil einer solchen Instruction darlegte. Aus Antrag dcS Grasen von Hohentbal-Dölkau be schloß die Versammlung »ach längerer Debatte: „1) da» Bedürsiiib einer Instruction über die Ausübung de» Iagdicknitze» durch Privatbeamte wird anerkannt und 2) den LandeSvereinen empiohlen, sür die Ausarbeitung einer solchen Justructüm sür ihren Bezirk zu sorgen." Vom LandeSverei« Ostpreußen war der Antrag eingebrackt worden: „DaS Präsidium zu braustragen, mit allen Mitteln ein Verbot zn erwirken, Waffen und Geralde, welche sich wesentlich al- HilsS- mittel zum Wilddiebstahl keunzejchaen, öffentlich oiizuprcisen und seilzubalten". Veranlassung zu diesem Anlrage gab die Thatsackc. daß eS der Waffenlrchiiik gelungen sei, einen leicht zerlegbaren Earabiner zu construiren, welcher die Abgabe eine- sicheren Schusses bi» aus 100 Schritte gestatte unv zwar obne Knall, also ein WilvviebSgcwehr, wie r» schlimmer nicht gedacht werben kann. Ueber diesen Antrag wurde aus Vorschlag de» Erb prinzen von Ratibor zur Tagesordnung übergegange». Schließlich wurde beschlossen, die nächste Generalversamm lung im Jahre 1887 in Gisenach abzuhalteu. Musik. Erinnerung an Richard Wagner. Der Geburt-lag Richard Wagner'S. den wir heute durch die Ausführung des deutschesten seiner Werke festlich begehen, hat noch eine zweite Weihe durch eine soeben erschie nene vortreffliche Schnfl erhalten, die wir unseren Lesern hiermit anzuzeigen uns beeilen: Der Charakter der Senta und seine ideale Darstellung. Ein Beitrag zum Verständnisse der Oper von Richard Wagner „Ter fliegende Holländer" von Wilhelm Broesel. Leipzig, E- W. Fritzsch. XVII und 65 S. Mit einem Bildnisse von Magdalena Jahn» als Senta. Preis l ./k 80 -s. Licktcnberg sagt einmal, daß ein Baum nicht bloS dem vorübcrziebende«' Wanderer kühlenden Schallen und er quickende Früchte zu bieten vermöge, sondern auch noch dem Botaniker Gelegenbett ru allerhand mikroskopischen, seinen Bau. sein WachSthum, sowie die beste Art seiner Pfleg« an gehenden Untersuchungen. Ein solcher Baum ist Wagner'S Werk, und eine solche Untersuchung Herrn Broesel'S Schrift. In elf Capitcln gicbt dieselbe einen fortlaufenden Commentar zum Charakter dcr Senta, von ihrem ersten träumerischen Verjunkensein in die Betrachtung des Hollänter- bildes an bis zur erlösenden Thal, den Sprung vom Riff inS Meer. WaS in der Stellung, den Bewegungen der Hände, dem Ausdruck der Mienen und Worte irgend von Wichtigkeit sein kann, wird sorgfältig erörtert und mittelst dieser Zeichen des Seelischen die Seele selber dieser wunder bare» Frauengrstalt gleichsam vor un« enthüllt. Wir bekennen rückhaltlos, durch Herrn Broesel einen neuen höheren Begriff nicht bloS von der Senta, sondern von dem ganzen Holländer-Drama er halten zu haben. Ei» besondere» Interesse sür Leipzig erhält aber Herrn Broesel'S Schrift noch durch ihre Beziehung aus die Senta deS Frl. Jahns. Wie Herr Broesel bekennt, durch deren Darstellung zu seinen eigenen Gedanken über die Senta angeregt werden zu sein, so gicbt er auch einen fort laufenden Bericht über diese Darstellung. Dieser Bericht macht den Versuch, „deS Augenblicks geschwinde Scköpsung" auch sür eine späte Erinnerung festzuhalkcn, und ist somit sicherlich die schönste Huldigung, die der Künstlerin, der leider von unserer Bühne scheidenden*), dar gebracht werden kann. *) W>r können an diesen der Oper, speciell unserem Stadttheoter drohenden Verlust nicht recht glauben, sondern hoffen, daß Frl. Jahns auch nach ihrer Verehelichung eine Zierde unserer Oper sein wird. D. Red. * Leipzig, 21. Mai. Ter seit seinem 4. Lebensjahre erblindete Pianist, Herr Ferd. Leb er mann, der in den größten Städten Europas, zuletzt in Berlin und Dresden, mit bestem Erfolge concerlirte, ist bier angekommen und beabsichtigt, >m Lause nächster Woche ein Concert zu veran stalten, da« wir dem hiesigen Pnblicum. sowohl vom Staud- plincte der Kunst als von dem der Humanität au-, ausS Beste empfehlen. Gesang-Schule der Frau Unger-Hanpt. Leipzig, 21. Mai. Einer Anzahl von Schülern und Schäle- rinnen dcr als Sängerin und Gesanglehrerin gleich hochgeschätzten Frau Unger-Haupt wurde gestern von derselben zun, erste» Male Gelegenheit geboten, vor einem grösseren eingeladenen Pubttcuni ihre Fähigkeiten und erworbene Äcickucklichkeit zu beweise». Zu gleicher Zeit konnte man bei Gelegenheit dieses „ersten niusika- liichen Abends", der i» dem akustisch recht guten Saale deS Lehrcr-VercinShanirS abgehalte» wurde, ein Bild gewinnen von der Zweckmässigkeit, Solidität und den» Erfolge dcr GeiangSmelhode, nach welcher Frau Unger-Haupt ihre Schüler unterrichtet. Ohne aus jede einzelne Leistung einzugekcn, muss man zunächst con- statiren, dass sämintliche Beiheiligte, sü»f Tamcii und zwei Herren, ohne einen gleichen Grad von Vollkommenheit erreicht u haben, dieselben Vorzüge zeigten. Ein gesunder, von Manieren reier Ton-Ansgtz, nicistcnS reine Intonation, denlüche TexiauS- spracke und verständige Vortragsweise zeichnete» säiiimttichc Vor träge aus. Einzelne Productionen erhoben sich ohne Weitere- bereits über alles Schülerhafte, aiiderc berechtigen zu den schönsten Hoffnungen sür die Zukunft. Aucgezeichnetes boten die Damen Fräulein Emel» Meyerowitz aus Königsberg i. Pr., die mit schöner, namentlich auch in der Mitlellage sehr sonorer Stimme, ganz vortrefflicher AuS'prache und künstlerischem Geschmack eine Arie au» „ObysseuS" von Max Bruch und zwei Lieder von Weber und Schubert sang; Fräulein Bertha Arsch aus Braunichweig, die bei dem Portrage der Alt-Arie „Ach. ich habe sie verloren" au» „Orpheus" von Gluck ein ganz hervorragend grosses und ichvneS Slimnieii-Malerial zeigte, sowie die sür den Stil dieser Arie pas. sende AuSdrucksiveiie fand und Fräulein Margarethe Gross ist, ups auS Leipzig, die. gleichfalls mit bedeutenden Mitteln aus- gestatte», drei Lieder von Fr Nie», Schlcnlher und Rub,»stein eff ctvoll zum Vortrag brachte. Nach den gestern gemachten Wahrnehmungen bürste Frl. Meyerowitz eine bedeutende Zukunsl als Liederiäugerin, Frl. Busch eine ebcniolche als Oratoriensängerin zu prognosticiren iein. Sehr NiierkcnnungSwerlheS wurde ferner von den Damen Fräulein
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