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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188506255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-06
- Tag1885-06-25
- Monat1885-06
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1885
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früher, bevor da« Einkommensteuergesetz die Declaration«« »f " ' »ad dergl. »sticht auch aus die übrigen Zweite de« Einkommen« erstreckte, nur zu einem geradezu lächerlich genügen Theile versteuert worben ist, und daß e« erst allmälig gelingt, daflelbe einigermaßen vollständig herauzuziehen. — Auch der Grundsatz der Progression, der vor noch nicht langer Zeit von hervorragenden Volkswirihschaft«.Lehrern, wie Rau und Hermann, mit aller Entschiedenheit bekämpft wurde, ist durch die Erfahrung gegen weitere Angriffe sichergestellt. Die Er- kenntniß, daß die volle Besteuerung erst da beginnen kann, wo für die nothwendigru Bedürfnisse ausgiebig gesorgt ist, hat sich in immer weitere Kreise verbreitet. Ueber da« Maß und die Grenze der Pro« gressioa läßt sich allerdings streite»." Wir verweisen hiermit aus den mleressanten Aufsatz selbst. 6 Der Streik in der Erdma»n«dorser Fabrik hat nach einem Berichte des „Boten" auch i» der Spinuerei begonnen, in der fast ausschließlich Mädchen und Frauen beschäftigt sind. Ei» Ibeil der in der Spinnerei beschäftigten Arbeiterinnen hat bereit- die Arbeit ein. gestellt. Hier ist die beabsichtigte Abschaffung de« sogenannten Iah» gelbe« und die Läng« der Arbeitszeit Anlaß zum Streik. Wenn die übrigen Epiaaeriaaen sich anschließen, so wird der Streik von über 900 Arbeiter uud Arbeiterinnen au-gesührt. Da« Streikcomit« ist aus 12 Personen, darimter 4 Frauen, verstärkt. Berlin, 23. Juui. Der Minister Maybach hat die Beschwerde inländischer Eisenbahnwaggon-Fabrikanten wegen Ertheilung einer Lieferung an die ausländische Fabrik „Scandia" in RanderS al« uabegründet zurückgewiesen, weil die Erzeugnisse der letzteren denen der deutschen Fabriken qualitativ ebenbürtig und viel billiger seien. Der Auffassung, daß das Ausland bei Submissionen von Staat-lieserungen gänzlich au-zuschließen sei. müsse er entgegentreten, zumal wenn bei deutschen Fabriken die Tendenz hervortrete, die Preise zu einer die Production-kostea und einen angemessenen Gewinn erheblich übersteigenden Höhe hinaufzuschrauben. Die Bewilligung solcher Preise würde ein« Subvention au« Staatsmittel» an Fabriken bedeuten, welche 1V Procent Dividende zahlen und drin AuSlaude oft zu billigeren Preisen als dem Inland« liefern. Die sreihändlerischen Argumente de» Erlasses erregen große» Aufsehen. L Verl»«, 23. Juui. Nach 8- 4 de« Gesetze» vom 22. Mai d. I., betreffend die Abänderung deS ZolltarisgesetzeS vom IS. Juli 1879, bleibt in Betreff derjenigen Positionen de» Zolltarif», welche aus Grund de» 8- 1 des Gesetz», betreffend die vorläufige Einführung von Aendrrungeu des Zolltarif», vom 20. Februar d. I., durch Anordnung de- Reichskanzler» bereit» in vorläufige Hebung gesetzt find, diese Anordnung bi» zum 1. Juli d. I. in Kraft. Es tritt daher mit diesem Zeitpunkte die nur aus solche vorläufige Anordnungen bezügliche Bestimmung im st. 1 Absatz 2 de» vor stehend gedachten Gesetze» vom SO. Februar d. I. außer Krast, und kommen ausschließlich die in dem Gesetz vom S2. Mai d. I. festgesetzten Zollsätze für die im Z. 1 Absatz 1 de» Gesetzes vom 20. Februar d. I. genannte» Gegenstände in Geltung, ohne Rücksicht darauf, ob diese Gegenstände in Folge von Ber- trägen eingesührt werden, welche aachweiSlich vor dem IS. Januar d. I. abgeschlossen worden find oder nicht. Die Borschrist des 8 4 de» Gesetze« vom 22. Mai d. I. bezüglich de» eingehenden, in Spanien oder einem der vertragsmäßig meistbegünstigten Staaten nachweislich producirten Roggen» wird hierdurch nicht berührt. Der Finanzminister hat die Proainzial-Steuer-Direcloren unterm 19. d. M. veranlaßt, die Amt-stellen hiernach schleunigst mit Anweisung zu versehen »ad dieselben aus die Bestimmung im st 3 letzter Absatz de» Gesetze« vom 22. Mai d. I. besonder« aufmerksam zu machen, wo nach Ansprüche aus Rückerstattung der in Folge deS Gesetze» vom 20. Februar d. I. erhobeneu Mehrbeträge innerhalb vier Wochen nach dem 1. Juli d. I., al» dem Zeitpuncte des Inkrafttreten» der betreffenden Bestimmungen de» Gesetze» vom 22. Mai d. I. bei der Amtsstell«, an welcher die Waare zur EiugangSabfertigung an- gemeldet wird, geltend zu machen sind. L Berlin, 13. Juni. In der heutigeu Sitzung de» Bundes- rath» wurde die Frage, ob in Ausführung de» Gesetze» über die Erhebung der Reichsstempelabgaben Stempelmarten oder gestempelte Schlußscheine zur Anwendung kommen sollen, dahin ent- schieden, daß Stempelmarken zum Gebrauch gelangen sollen; die Herstellung der neuen Stemprlmarken erfolgt in der Reichsdruckerei; ferner wurden einige AnSsührungsbcstimmungen in Bezug aus die Abänderungen de» Handels« und SchifsfahrtSvertrage» mit Spanien vom 12. Juli 1883 beschlossen. Bekanntlich mußten bisher auf Grund der Roggencloosel des deutsch-spauischen Handel» vertrage« bei Einfuhr von Roggeu nach Deutschland au- Ländern, welche mit Deutschland den Meistbegünstigung-Vertrag haben, Ur sprungsatteste beigebracht werden. Mit dem Inkrafttreten der be kannten Abänderungen des dciusch-spanischen Handel-vertrageS beträgt der Roggenzoll allgemein 3 .4l, und es entfällt somit die Noth- iveudigkeit der Beibringung von Ursprung-attesten. *— In einem Aussatze über die charakteristischen Merk» male der jetzt herrschenden Protection-Politik theilt „Die Nation" folgende interessante Thatsachc mit: „Am 23. April genehmigte der Reichstag, allerdings nur mit sehr knapper Mehr, heit, die von der Reichsregierung vo, geschlagene Erhöhung de» Zolls aus baumwollenes Nähgarn von 70 auf 120 An der Dresdener Börse stiegen infolge dessen rasch die Actien einer Näh- gurnsabrik, über deren Umwandlung in eine Actiengesellschast im Reichstage sehr harte Urtheile gefällt waren, der sächsischen Näh- fadenfabrik (vormals Heidenreich). In den Tagen vor dem Reichs, tagsbeschluß bewegten sich diese Actien aus dem bescheidenen Tours. Niveau von 47.50—46.25. Am 24. April, d. h. am Tage nach dem Reichstagsbeschlaß, bezahlte man dieselben 3'/, Proc. höher, d. h. mit 30, „wozu, wie der „Dresdener EourSbericht" bemerkt, der be ichlosscne höhere EingangSzoll aus ausländische Fabrikate die Veranlassung bot". In den folgenden Tagen avancirte der Cours weiter uud erreichte am 27. April seinen Höhepunct mit 52.50. Da» geträumte Glück war indessen von krrzer Dauer. Am 11. Mai verwarf der Reichstag in dritter Lesuug die Zollerhöhung, der Tours der Actien sank sofort wieder und stand am 15. d. M. wieder aus 45.75. — Genau derselbe Vorgang — so fügt der Berichterstatter der „Nation" hinzu, — welcher hier bei einer als Speculationspapicr dienende» Äctie in den amtlichen Eoursuvtirungen offen zu Tage getreten ist, vollzieht sich bei jedem Schutzzoll, bei jeder protectionistischen Maßregel. Die vou einer Zollerböyiing zu erwartende Steigerung der Rentabilität wächst capilalisirt dem Werth de« Unternehmen» zu. Verkauft in diesem Zeitpunkt der Besitzer sein Gut oder seine Fabrik, so hat mithin der Käufer diesen Bortheil aus der Zollerhühuna im Kaufpreise mit herauszuzahlen; da er demnach mit einen» entsprechend erhöhten An. lagecopital zu arbeiten hat, ist er durch die Zollerhühung keinesfalls günstiger gestellt gegen die ausländische Eoncurrenz. Der Schutzzoll bringt nicht dem Unternehinen selbst einen dauernden Nutzen, sou der» dem zeitweiligen Besitzer einen einmaligen Gewinn." L Nach den EinleituugSbestimmungen zum neuen Zolltarif sollen leer« Fässer, Stärke re., welche „zum Behüte de» Ein kaufs" von Oel, Getreide u. dergl. vom Auslände mit der Bestimmung de» Wiederau-gange» cingebracht werden, unter Fest. Haltung der Identität und nach eventueller Sicherstellung der Ein. gangSabgabe« Vom Eingangszolle frei bleiben. Diese Be siimmnng ist jedoch vielfach dazu benutzt worden, um Emballagen, wie Säcke, Fässer ». dergl., ohne daß sie „zum Behuse de» Ein kauf«" in da»Inland gebracht werden, zollfrei einzuführen. Unter Anerkennung dieser Thatsache haben sich die Vertreter sämmtlichcr Flgctionen des Reichstags über eineu Antrag geeinigt, weicher diesem llcbelstande Abhilfe verfchasten sollte. Weil aber die gedachte Be. slimmung de» Zolltarifgesetzes in den mit der Schweiz abgeschlosse nen Handelsvertrag übergegangen ist, und vielleicht auch, weil die Regierung glaubte, im administrativen Wege der Umgehung vor. beugen zu können, ist der Antrag in letzter Stunde im Reichstage zurückgezogen worden. Da ober mehrfach sich Händler etablirt haben, welche, ohne daß sie „den Einkauf" von Oel oder Getreide im Jalande beabsichtigen, mit den zollfrei eingesührten Säcken einen Handel treiben, so beabsichtigen die Interessenten von der Jute-Jn dustrie Erhebungen anzustellen, um auf Grund von Thatsachen bei den zuständigen Behörden eine Remedur herbeiznsühren. Die Hauptverwaltung der Staatsschulden macht daraus ausmerksam, daß von den gekündigten 3'/,Proc. preußischen Staatsschuldscheincn vom Jahre 1842 noch 1617 Stück nicht eingelöft sind, wenngleich die Verzinsung derselben bereit» am 1. Januar d. I- ausgehört hat. *— Neue» Finanzgeschäft. Die Deutsche Bank in Berlin hat in Gemeinschaft mit der „Hamburger Commerz- und DiScoutobank in Hamburg" 12 Millionen Kronen der 4'/,proc. Pfandbriefe der Sockholm - Jnpekuing» - Garantie- Actie-Bolag übernommen, die demnächst in Deutschland zur Aus- gab« gelangen sollen. *— Die Verwaltung de» „Deutschen Reich», »nd Prenßischen Staat-- Anzeiger»" bat in dem EtatSjahre 1884/85 einen Netto-Ueberschuß von 98,430.43 >l ergeben. Bon diesem Betrage erhält die deutsche ReiMScaffe ein Drittel mit 32,810.21 „ch während zwei Drittel mit 65,620.42 -ckl der preußischen Staatseasse »»fließen. *—Nationale Leben»-Bersicher»»g».Gesellschaft aus Gegenseitigkeit. In Sachen dieser Gesellschaft hat da« köaigl. Kammergericht in Berlin am 19. Juni eine für die CoucurSmasse sehr günstige Entscheidung gefällt, indem e» die gegen die Ber- urtheikung erster Instanz rtngelegte Berufung «egen der Rachschuß. Prämien, welche sich ans ein Gutachten eine» gerichtlichen Bücher- revisor« stützte, wonach die vom Verwalter ausgestellte Bilanz Unrichtigkeiten enthielte, znrückgewiesen und der Bericht de« Bücher- revisors als unzutreffend bezeichnet worden ist. Nunmehr dürfte die Verurtheilung der Versicherten wegen der uoch ausstehenden und im Streit befangenen Nachschußprämien nach diesem Erkeuatuiß keinem jweisel unterliegen. *— Körbisdorser Zuckerfabrik. Die bereit» in unserer estrigen Nummer mitgetheilten Ziffern de« Jahresabschlüsse» der körbi-dorser Zuckerfabrik bildeten heute an der Börse da» Thema einer lebhaften Discussion. Man hatte wohl einen ungünstigen Abschluß in Aussicht genommen, doch glaubte mau sich bisher der Erwartung hingeben zu können, daß der Verlust, den die Fabrik zu erleiden gehabt hat. ein wesentlich geringer sein würde, al» er that- ächlich ist. Wie wir hören, haben zu der Verlustziffer nicht nur die erheblich niedrigeren Preise des Zucker», sondern auch ein wesent licher Ausfall in der Landwirtbschaft, speciell die Gerstenernte, bei- letragen. Für die Zukunft eröffnen sich für da» Unternehmen gün- tige Aussichten. Nicht nur sind die Zuckerpreise wieder namhaft in die Höhe gegangen, sondern e» berechtigt auch der Stand der Feldsrüchle zu den besten Hoffnungen. Es dürste daher gegründete Hoffnung vorhanden sein, daß da» lausende Jahr eiu solche» Er- >ebniß liefern wird, welche» nicht uur da» Verlustkonto beseitigt, ondern auch uoch für den Actionair eine Dividende übrig läßt. Da» Actiencapital ist verhältnißmäßig niedrig; es beträgt 2,700,000 Die finanziellen Verhältnisse des Unternehmen» sind vollständig con- olidirt und die Baulichkeiten desselben, sowie dir Felder iu der muster- Hastesten Ordnung. (-) Kassel, 23. Juni. Die Sommereonfereu» de» Eisen- bahn-Larisoerbaud«sfindetDoaner»tag,25.Juui,tuHarzburg tatt. Morgen tritt indessen bereit» die Commission zusammen, die u. A. den Entwurf eines Reglement» vorzuberrite» hat. welche» nähere Vorsichtsmaßnahmen für die Verladung vou leicht entzünd lichen Stoffen, al» Benzin, Naphtha, Petroleum uud dergl. mehr, enthalten soll. *— Dortmund.Gronau-Enscheder Eiseubahugesell- chaft. Dem Geschäftsbericht für da» BetriebSjahr 1884 ist zu entnehmen, daß die Einnahmen in Summa 1,387,225.56 ^l betrugen, und konnte außer der 4'/, Procent. Verzinsung der PrioritätS-Stamm- actien von 1,500,000 znm Betrage von 67,500 ^l für die Stammaktien eine Dividende von 2'/, Proc. gegen 2V, Proc. im Vorjahre festgesetzt werden. — Der Reservefonds wurde im ver- angenen Jahre mit 10,929 zum Wiederaufbau eine» Güter- chnppeiis aus Bahnhos KoeSfcld und einer Wartehalle aus Haltestelle Lette in Anspruch genommen. Diese beiden Gebäude wurden durch einen Orkan vollständig zerstört. Dessen ungeachtet hat der Reserve- ond» bereits die Höhe von 130,292.66 erreicht. — Der Er- ueuerung-fond» Hot im vergangenen Jahre wieder eine erfreuliche Zunahme in Höhe vou 124,232.19 erfahren. Er beziffert sich nunmehr nach Nr. 3 der Bilanz — Passivseite — aus 372.7Ä.41 Dieser günstige Stand wird dem guten Zustande de» Oberbaues verdankt. — Der Bau - ErgäuzunzungSsond« mußte im Lause de» Jahres 1884 für durchaus uothwendige planmäßig durchzusührende Verstärkungen der Gestelle der älteren Güterwagen, die sich schon seit längerer Zeit im Betriebe befinden, und für Umwandlung von 60 Stück offenen Güterwagen zu CoakSwage» mit einem Betrage von 67,586.57 herangezogen werden. — Die Gesellschaft besitzt nominell 658,900 Effecten. *—Straßeneisenbahn.Gesellschaft i« Hamburg. Aus der Tagesordnung der am 25. d. stattfindenden außerordentlichen Generalversammlung befinden sich folgende Anträge: Beschlußfassung betreffend Uebernahme einer neuen Bahn nach Eimsbüttel und Autorisation sür den Vorstand, von den unbcgebenen 1'/, Millionen Obligationen 600,000 »> zu diesem Zwecke auszugeben. IV. Conserenz. Die dreizehnte Delegirteu-Louferen z der Handelsplätze norddeutscher Seegegeudeu findet, wie wir hören, Donnerstag, den 2. Juli er. in Danzig statt, zu welcher auch aus Antrag Königsberg alle diejenigen Handelskammern ein- geladen sind, welche in Folge der bekannten Vorgänge aus dem letzten deutschen Handclstage aus demselben au-geschiedeu find. Bei der eigenartigen Zusammensetzung des letzteren hatten beispielsweise Bochum, Essen, Dortmund je 3 resp. 4 Stimmen, während Berlin, Hamburg, Bremen nur je 1 Stimme besitzen, so daß e» den west deutschen Plätzen gelingen konnte» im ost einseitigen Interesse den Handelstog zu majorisiren, wodurch eine geeignete Vertretung der nord- und ostdeutschen Handelsinteressen schwer angängig war. Ueber 24 größere Handelsplätze verzichteten somit durch ihre» Austritt aus dieselbe, und nun soll aus Grand einer eingeheuden Revision der Statuten in obiger Conserenz berathen werden, ob nunmehr der collective Wiedereintritt in den deutschen Handelstag geratheu scheint. Ferner steht aus der Tagesordnung besagter Conserenz eine Be- rathung über die Connaiffements-Clauseln der Secdampfschiffe und über die Revision der deutschen Hafengeldertarife mit Rücksicht aus die Küstensrachtsahrt. *— Bierexport bayerischer Städte. Zur Versendung ans gelangten Wagenladungen von bUU) »Uo 10,000 »ll« in München 5170 4560 - Kulmbach 936 2670 - Nürnberg 938 1818 - Eciangen 1003 1291 » Würzburg 217 175 - Ansbach 129 109 mit an den genannten sechs Orten 8393 Wagenladungen von 5000 Kilo und 11,623 Wagenladungen von 10,000 Kilo, welche zu- sammen mehr als eine Million Hektoliter Bier enthielten. Der Versandt in München, welcher nahezu die Hälfte der Gesammt- Versendungen beträgt, früher aber hinter den Orten Kulmbach, Nürnberg und Erlangen zurückstand, erfuhr eine imposante Steige rung, welche allem Anscheine nach noch nicht zum Abschluß gelangt ist. (A. Z.) X Bon der böhmischen Grenze, 23. Juni. Au» Anlaß de» zu erneuernden Handelsvertrages zwischen Oesterreich und Rumänien werden den österreichischen Handelskammern durch die zu ihren Bezirken gehörigen Industriellen allerlei Wünsche vor getragen, die bei einem neuen Handelsvertrag« berücksichtigt werden sollen. Da die Donau als billige Wasserstraße zwischen beiden genannten Ländern dient, so ist es natürlich, daß Oesterreichs Jndu strie mit Rumänien größere Verbindungen unterhält. Für die deutsche Industrie sind diese Wünsche auch lehrreich, weil sie eine Aendcrung des Zoll- und Gerichtswesens in Rumänien anstreben. Vor allen Dingen wird gewünscht, daß eine Erhöhung der Zölle vermirthen, die Werthzölle in Gewichtszölle umgewandelt, die Zölle aus Glaswaaren speciell um 5 Proc. vermindert, und daß bei Zollerhebungen nur die letzten Hüllen al» Emballage in Betracht gezogen werden möchten. Man kann es den öfter reichischen Geschäftsleuten nicht verdenken, daß sie wünschen, eS möchten in dem neuen Handelsverträge in Betreff des Ein. gangszolleS an Deutschland und Frankreich keine besonderen Zoll. Vergünstigungen gewährt oder es möchten solche auch aus öster reichische Maaren ausgedehnt werden; doch wird die deutsche Re gierung die Interessen ihrer Unterthanen gewiß energisch vertreten. Wenn man in Oesterreich die Herabsetzung der Frachten sür die nach Rumänien gehenden Güter erlangt, so wird Deutschland, das doch bei dem Export nach Rumänien die österreichischen Verkehrs wege ost benutzen musi, auch dabei profitiren. Dasselbe gilt von den Wünschen betreffs eines Rechtshilfe- und Schifsjahrtsvertrages zwischen den beiden Nachbarländern Oesterreich-Ungarn und Rumänien. Bei den schlechten Lreditverhältnissen des letztgenannten Landes müssen auch deutsche Geschäftsleute eine Herabsetzung der Gerichts- kosten erstreben. Inwieweit die Wünsche Berücksichtigung finden, läßt sich nicht einmal annähernd sagen. *— Nach der „N. Fr. Pr." hat sich die österreichisch ungarische Staatsbabn um die Conccssion sür eine Eisen bahnlinie „Semcndrie-Velika-Plana" beworben, welche die Verbindung mit den serb.scheu Bahnen bilden würde. *— Die Tarissrage im österreichisch-ungarischen Getreide- und Mehlgeschäste. Die in letzter Zeit stattgehab- ten Lonsercnzen der Eisenbahnverwaltungen galten in erster Linie der Frage der Reform der Eisenbahntarise und dies zeigt, daß selbst die Eisenbahnen die Notlnvendigkeit einer Abhilse in dieser Richtung würdigen. Auch die österreichisch - ungarischen Reffortministerien schenken dieser wichtigen Frage gebührende Aufmerksamkeit und hat ein SectionSrath des ungarischen CommunicationS-Ministeriums eine auSsührlichc Studie über das jetzige Vcrhältniß der Eisenbahn Frachttarife zum Export veranlaßt. Der Export habe zwar gelitten heißt es, könne sich aber unter günstigen Umständen wieder heben Die Hauptveränderung sei, daß früher mehr Weizen, jetzt mehr Mehl exportirt wird, trotzdem der Preis des Getreides aus ein niederes Niveau gesunken ist. Das wichtigste Hinderniß gegen den Export sei eben die vergleichsweise Theuerung der Production in Oesterreich-Ungarn. Man sehe jährlich da» Steigen der Eoncurrenz und die zunehmenden Schwierigkeiten der Situation. Aber die beliebte Qualität de- ungarischen Weizens und Mehle» gewähre trotzdem die Hoffnung, daß durch sorgsame Benutzung oller Hilft« mittel Ungarn sich aus dem Weltmarkt« behaupten könne. Be klagenswerth sei, daß heute russisches Getreide nach allen Plätzen Böhmens vordringt und daher besseres Rendiment biete als Deutsch, land. Die Roggenseiibniigen beispielsweise seien sehr bedeutend und hätten die Roggenprcise in Böhmen so sehr herabgedruckt. Zu den Schwierigkeiten, welche dem Export eutgegensteden, übergebend, werden die Larissragen. die Einführung eine« gesunden Tarif'ystemS besprochen. Der Verfasser tritt nicht gegen da« Priacip der Ab« nähme der Frachtsteiqerung bei Zunahme der Distanz aus und spricht sür größere Eiuheit der Getreidetarffe. Wa» die Export- tarife betrifft, dürfen die österreichisch-ungarischen Bahnen nicht höhere Frachtentarife in Anspruch nehmen, als die bctheiligten aus ländischen Bahnen. Der Verfasser kritifirt die eigennützige und auf den Weltverkehr nicht Rücksicht nehmende Tartspolitik der Bahnen und findet, daß dieselben noch weit entfernt sind von jener Grenze der Tarif-Ermäßigung, wo di« Rentabilität aufhört. k. 6. Ungarische Handelsbilanz. Bon beachtenSwerther Seite schreibt man u»S au- Budapest, 22.Juni: Die Ergebnisse de- Waareuverkehr« Ungarn« im Jahre 1881 sind soeben veröffent- licht worden. ES hatte auf dieselben nicht nur der Umstaad, daß die Production in diesem Jahre ungünstig auSfiel, die Preise niedrig waren und io Folge dessen sich die AuSsuhr ungünstig gestaltete, einen wesentlichen Einfluß genommen, sondern e« hatten auch ander weitige Umstände in dieser Richtung ihre Wirkung geäußert. Einer- eitS ist der Postverkehr mit Beginn Januar 1884 zum ersten Male in die Statistik ausgenommen worden, wodurch die Ziffer der Ein fuhr wesentlich gestiegen ist, da die feineren und werlhvollerea Artikel de- Auslandes zum große» Theile aus dem Postwege nach Ungarn besördert werden. ES hat somit bisher in der Berkehrsstalistik Ungarn- «in sich aus viele Millionen beziffernder Posten gesehlt, so daß die früher ausgestellten Handelsbilanzen unrichtige waren. Ferner muß iu Betracht gezogen werden, daß die Abschätzungen der mit der Bestimmung der Werthe betrauten Commission, die Feststellung der schwankenden Marktpreise und der Durchschnittspreise nach Gruppen unter dem Einflüsse zufälliger und Snderlicher Faktoren stehen und der Abschätzung eiu weiter Spielraum gelassen ist. Diese Thatsachen müssen im Auge behalten werden, wenn man nicht durch Ziffern des Ausweise- über den Waarenverkehr Ungarn« im Jahre 1884 und durch die Vergleichung derselben mir den Ausweisen srüherer Jahre irregesührt werdea soll. Wenn ma» daher wahruimmt, daß im Jahre 1884 die Einfuhr sich mit 484,439,487 fl., die Ausfuhr mit 393,694,494 fl. beziffert, die Handelsbilanz somit ein Minu» von 90,744,993 fl. ergiebt, während im Jahre 1883 die Einfuhr 475,830,568 fl., die Ausfuhr 454,578,278 fl. betrug, die Handelsbilanz somit blos eia Miau» von 21,252,290 fl. auswies und 1882 die Handelsbilanz ogar ein Plu» von 7,508,332 fl. ergeben hatte; da di« Einfuhr 438,972,702 fl., die Ausfuhr 446,481,034 fl. betrug, so bars man aus diesen Resultaten nicht ans einen Niedergang schließen. Diese Differenzen hängen theilS mit der Production, der Ausfuhr und den Preisen deS Getreides zusammen, zum Thcil sind sie auf den er wähnten Umstand zurückzusühren, daß in die Ausweise von 1882 und 1883 der Postverkehr nicht ausgenommen war. ES ist eine Thatsache, daß in der Waarenverkehr-statistik die VI. Gruppe (Getreide, Mahlgut und Hülsenfrüchte), VII. Gruppe (Trauben und Obst) und XIII. Grupp« (Wein) zusammen im Jahre 1884 ein Ausfuhr. Plu» von blo» 154,862,102 fl. aufweisen, während 1883 ein Aussuhr-Plu» von 193,737,221 fl. und 1882 ein Plu» von 189,209,826 fl. resultlrtr, eine Differenz von 30—35 Mill., die auf die Bilanz einen ausschlaggebenden Einfluß hatte. Daun zeigt sich auf der anderen Seite, bei Jnbetrachtuahme auch nur jener 44 Waarenkategorien, bei deren Beförderung die Post eine wesentliche Rolle spielt, daß sich die Einfuhr 1884 auf 83,357,961 fl., die Aus uhr auf 14,544,865 fl. beziffert hat, so daß die Bilanz in Folge der Ausnahme dieses neuen Posten» allein um beinahe 70 Millionen lesunken ist. Wenn man diese zwei Thatsachen in Erwägung rieht, o ergiebt sich, daß der Waarenverkehr Ungarn», ja man darf be haupten, selbst seine Handelsbilanz» sich auch im Jahre 1884 nicht verschlimmert, sondern sich günstig entwickelt hat. *— Ungarische Goldrente. Der Linlösunacour» sür die Eoupons der ungarischen Goldrente ist aus 20.40 festgesetzt worden. ?. 6. Die Krise des Geldmarktes io Griechenland. Man schreibt uns zu diesem Gegenstände aus Athen: „Schon seit mehr als einem Jahre schwebt über Griechenland das Damokles- chwert einer finanziellen Krisis. Bor einem Jahre setzte man noch alle Hoffnungen auf die Korinthenernte, eia starker, durch längere Zeit während der Ernte anhaltender Regenguß hat aber diese Hoff nungen vernichtet uud den Peloponnes stark mitgenommen. Dan» klammerte man sich an «inen Strohhalm, an die Aushebung des Zwangsconrjes, eine Maßregel, die namentlich die damalige oppo- itionelle und jetzige Regierungspartei als «ine Uuiversal-Pauacöe bezeichnet«, wiewohl sie vor einer Ueberstürzuug warnte. Der Zwangscours wurde ausgehoben — allein die finanzielle Noth hat sich nicht nur nicht gemindert, sondern eher gesteigert. Die Athener Börse verharrt in voller Stagnation, die Werthe, die dort gehandelt werden, haben im Vergleiche mit 1883 eine nuglauliche Herabrninderuug erfahren. Um sich ein Bild dieser Werthverminderung zu machen, bleibt sestzustellen, daß der Conrsverlust an Staatspapiereu, wenn man den Stand der Course im Mai 1883 mit denjenigen im Mai 1885 vergleicht, 33 Millionen Drachmen beträgt. Bei Bankpapicren ergiebt derselbe Ber- gleichungsmoduS eine Werthreductio» von39Mill. Da ferner die Werth minderung der Actien der bedeutenderen, insbesondere industriellen Gesellschaften sich auf weit mehr als 30 Mill. Drachmen beziffert — bei den Aciien der Laurion-GewerkschastS^Nesellschaft erreicht dieselbe allein die Summe von 14.7 Millionen — so beläuft sich der ganze Rück gang im Marktwerthe der auf den griechischen Börsen gehandelten griechischen Werthpapiere auf weit über 100 Millionen Drachmen. Im Augenblicke stehen wir vor der Möglichkeit, ja Wahrscheinlich eit, daß die Athener Börse, für welche vor Kurzem erst eiu Pracht bau eröffnet wurde, bei einer weiteren Fortdauer der gegenwärtigen Geschäftsstille ihre schönen Hallen für längere Zeit wird schließen müssen, falls ihr nicht hilfreich unter die Arme gegriffen werden sollte. In einer analogen Situation befinden sich auch unsere be deulenderen Handelsplätze, wie der Piräus, Patras, Syra rc., an welchen ein auffallendes Zurückgehen des geschäftlichen Lebens zu be- merken ist. — Was die Börse in Athen und Piräus betrifft, so heißt es, daß sich die Regierung ernstlich mit dem Studium ihrer Lage beschäftigt. Die unmittelbare Veranlassung hierzu bietet der ihr von der Börsenkammer behufs Genehmigung unterbreitete Entwurf eines Reglements sür den Börsenverkehr, welches dem hiesigen Platze außerordentlich noth thut und schon seit Jahren in Folge innerer Zerrissenheit der Parteien vergeblich angestrebt wird. Vor Allem aber wird von den mit den hiesigen Platzverhältniffen vertrauten Personen eine gesetzliche Regelung des Verkehres mit auf den Ueberbriuger lautenden Werthen als außerordentlich dringend bezeichnet, da nach den bisherigen Bestimmungen die Ueberiragung von dem alten aus den neuen Besitzer an allzu viele Formalitäten gebunden ist und die Lombardirung dcr>elben kann deshalb nur mit großem Zeitverluste und niii Kosten bewerkstelligt werden. — Als eine der wichtigsten Ursachen der heutigen finanziellen Calainilät des Landes wird aber das Bestreben der Nationalbank bezeichnet, möglichst hohe Dividenden sür ihre Acttonaire zu erzielen, w-shalb sie sich sträubt, von ihrem hohen Zinsfüße für den Escomptc und den Lombard herabzugehen. So lange diese Verhältnisse an dauern, wird sich das fremde Capital, dessen Griechenland so sehr bedarf, nicht in das Land hereinwagen und das schon placirte immer mehr die Neigung fühlen, sich zurückzuziehen. Fremden Capitalcs bedürfte Griechenland vor Allem zur Gründung von landwirthichast- lichen Creditbanken, die nicht nur selbst vorzügliche Geschäfte machen könnten, sondern auch sür den Land- und Ackerbau» sowie für den Mobiliarbesitz vou segensreichen Folgen wären. Rcw-Aork, 23. Juni. Der Werth der Productenausfllhr in der letzten Woche betrug 6,971,000 Dollar. *— Australische Steinkohlen. Australien hat der Zahl von Artikeln, mit welchen es den europäischen Producten mehr und mehr Eoncurrenz macht, in neuester Zeit einen neuen zugesügt. importirt nämlich via Suez und zwar hauptsächlich sür spanische Gassabriken eine Sleinkohlensorte (kannelkohle), die den besten schottischen Marken gleichkommt und sich zur Verwendung sür Be leuchtungszwecke ganz vorzüglich eignen soll. *— Kassee. Aus Geschäftskreisen wird der „Köln. Ztg." ge schrieben: Die Lage dieses Artikels hat seit einiger Zeit mehr denn je die Aufmerksamkeit sowohl des Kaffeehandels selbst, als auch unter, nehmender Capitalisten aus sich gezogen, und man kann mit Recht sagen, daß die innere,, Verhältnisse des Marktes sich wesentlich ge- bessert haben. Das Gespenst der großen 1884/85 er Ernten von 4 000,000 Ballen in Rio und 2,000,000 Ballen in Santos ist durch die vollendete Thatsachc verscheucht worden; denn trotz dieser großen Ernten sind die Vorräihe in Europa kleiner geworden. Da die nächste Java-Ernte osficicll mit 300,000 Ballen kleiner beziffert wird, auch die Santos- und Rio-Ernten mäßig geschätzt werden, so kann man mit einiger Zuversicht der Entwicklung de» Geschäft- entgegensetzen. *— vom 1. Jult ab könne» nach Bulgarie» Zahlungen dt» zum Betrage von 500 Franken im Wege der Postanweisung durch die deutsche» Postanstallen vermittelt werde». Aus den Post anweisungen, zu deren Ausstellung Formulare der sür den inter- nationalen Postanweisung-Verkehr vorgeichriebenen Art zu verwenden sind, ist der dem Empfänger zu zahlende Betrag vom Absender in Franken und Centime» anzugeben; die Umrechnung auf den in der Markwährung einzuzahlenden Betrag wird durch die Auf- gabe-Postanstalt bewirkt. Die Postanweisungsgebühr beträgt 20 ^ für je 20 >l, mindestens jedoch 40 Der Abschnitt der Postanweisung darf nur die Angabe des Zahlungsbetrages, die Be- >eichnung der Absender- und Vas Datum der Einzahlung enthalten, lieber die sonstigen BersenbungSbedingungen ertheilen die Post- austalten aus Erfordern Auskunft. Königliches Amtsgericht Leipzig. t Leipzig, 24. Juni. Ueber das Vermögen des Schneider- Paul Teßmanu zu Reudnitz, Chausseestrabe 7, I. wurde heute Mittag» 12 Uhr vom hiesigen königl. Amtsgericht das Concurs- versahren eröffne t. Verwalter Herr ReäitSanwalt Klinqhardt hier; Anmeldefrist bi» zum 27. Juli 1885 einschl., offener Arrest mit Anzeigefrist bi» zum 24. Juli 1885 einschl.; Wahliermin am 9. Juli 1885 Vormittag» 11 Uhr, Prüsungstermin am 7. August 1885 Nachmittags 3V, Uhr. Handelsregister. N« SS. Juni eingetragen: Da» Erlöschen der dem Herrn Emil Michaelseu sür die hiesige jirma Philipp Feist ertheill gewesenen Procura. — Die hiesige jirma F. C. Rumps Nachflg. ist gelöscht worden. Handelsgerichtssache« t» Königreich Sachse«. Veränderungen: Herr F. C. H. Boden in Meerane ist aus der dortigen Firma Christian Pohl L Co. auSgeschiedea und Herr C. W. Hochberg in Glauchau al» Mitiah. eingeireten. — Tie Firma Richard Mchlhorn in Geyer ist aus Frau A. W. verw. Mehlhorn das. übergegangen. — Die Firma Julius Höppner jun. hat ihren Sitz von Frankenberg nach Niederlichtenau verlegt. — Die Firma C. E. Liebschcr in Sebnttz ist auf Frau O. CH. verw. Licbscher das. übergegangen. — Herr E. G. Fährmann ist aus der Firma C. G. Fährmann in Großschönau ausgeschieden. — Herr G. G. R. Gärtner ist aus der Firma Kollbeck L Gärtner in Dresden ausgeschieden. — Die Firma ohannes Robe das. lautet jetzt Paul Ziegenbalg. — Die Firma i. Chr. Hahn das. ist auf Herrn G. C. R. Müller in Blasewitz übergegangen und lautet jetzt G. CH. Hahn Nachsolger. — Die Firma „Rsuniou", Tabak- uud Cigarrenrollensabrik Carl Herm.Lillmann in Dresden ist aus Herrn Ll. E. Liebe das. übergegangen und lautet jetzt Tabak- »nd Cigarettensabrik „Röunion", C. E. Liebe. — Die Firma Etzolt L Kießling hat ihren Sitz von Werdau nach LeitelS- Hain verlegt. — Herr F. A. Feßler in Mügeln ist A»h. der dorti gen Firma Johannes Gatzschnick. — Herr K. H. B. Seiseri in Reichenbach ist Mitinh. der dortigen Firma G. Mingramm Nachs. und firmier dieselbe künftig Freudenberg L Seifert vorm. Mingramm Nachs. — Die Firma Feiler L Reotsch in Mhlau firmirt künftig Robert Feiler. — Herr F. E. Ebcrsbach ist aus der Firma F. Ebersbach in Limbach ausgeschieden. — Herr T. B. Uhle in Chemnitz ist aus der dortigen Firma Uhle L Eo. ausgeschieden. — Htrr C. B. Uhle das. ist Mitinh. der dortigen Firma Alexander v. Wagner und firmirt dieselbe künftig Uhle L v. Wagner. — Frau B. Fr. verw. Duderstädt in Döbeln ist jetzige Inhaberin der dortigen Firma Richard Duderstädt. — Die Actiengesellschast „BertrauenSgrube zu Glauchau" ist ausgelöst. Erloschen die Firmen: Gärtner und Schwär in Oberodcrwitz. — Vaterländische Hagel- BersicherungS-Gesellschaft zu Elberfeld, Zweigniederlassung in Dresden. — Carl Turr in Glauchau. — H. F. Rost — Franz Müller — Friedrich Boge» — I. G. Blechschmidt — Louis Geucke — A. H. Horn — Carl Werner — Gustav Gerber — Clemens Grunert — F. A. Lange — Gustav Göttsching — I. Brendel — W,lh. Bayer — B. Weigel — Th. Wagner — William Panzer — August Gehle — E. Junge — Buch- und Kunsthandlung B. Schilg — und L. Hänge korb, sämmllich in Meerane. Landwirthschaftliches. —r. Meiningen, 23. Juni. Aus dem oberen Werrathale wird der Stand der Feldsrüchle im Allgemeinen als ein befriedigender bezeichnet, zumal durch mehrere durchdringend« Regen auch die Sommersaaten und Kartoffeln wesentlich gewonnen baden. Die be- gonneuc Heuernte läßt aus sehr trockenen Wiesen allerdings in vielen Fällen hinsichtlich des Ertrags zu wünschen übrig; die feuchten Werrawicsen befriedigen dagegen im großen Ganzen sehr. Ist auch die Menge des gewachsenen Futters nicht so bedeutend, so ist da- gegen die Güte und der damit verbundene hohe Nährgeholt geradezu ausgezeichnet. Auch die Obsternte wird nicht so gering auSiallen, als man vor einigen Wochen, nach den immerhin starken Frösten, befürchtete; an Kirsche» ist voraussichtlich kein Mangel, und sind die Preise, obgleich die einheimischen Erzeugnisse noch nicht aus dem Markte erscheinen, durch starke Zufuhr aus Bayern bereits erheblich herunter- gegangen. Königreich Prenftcn. Stand der Saaten. Die mit dem 20. Juni beendete Woche hat recht viel Regen gebracht, doch kamen auch warme Tage vor, so daß im Ganzen die Witterung eine un beständige gewesen ist. Die Berichte über den Saatenstand lauten deshalb auch sehr auseiiiandcrgehcnd und vielfach sogar widersprechend, indem aus manchen Districicn erbebliche Schäden gemeldet werden, welche die Nachtfröste den Kartoffeln und dem blühenden Roggen zugesügt haben solle». In anderen Gegenden wird die Lage der Dinge hingegen al- überaus befriedigend hinqestelll, so daß ein ein heitliches Urtheil sür jetzt sich nicht gewinnen läßt. Die Wiesen liefern jedenfalls viel Gras und ist stellenweise mit vcm Schnitt schon begonnen, der Klee steht in Bliithe und verspricht guten Ertrag. In den Obstgärten macht sich „i Folge der kühleren Witterung wenig Ungeziefer bemerkbar, und die Fruchtknoten entwickeln sich gut. Der Weizen ist hochgeschossen »nd wird langes Stroh geben, auch der Halm des Roggens ist befriedigend. Hafer dagegen ist nicht allent- halben so, wie gewünscht wird. Vor allen Dingen ist jetzt warmes sommerliches Wetter erforderlich, um den Pflanzen Gelegenheit zu gebe», die ihnen reichlich zugcsührte Feuchligkeit nun auch verarbeiten zu können. Zahlungs-Einstellungen. Post- und Telegraphenwefen. *— Vom l. Juli ab können auS Deutschland nach Adrianopel und Philippopel, sowie umgekehrt, Zahlungen bis z»m Betrage von 500 Franken im Wege der Postanweisung bewirkt werden. In Deulschland erfolgt die Einzahlung — wie nach Salonichi, Beirut und Smyrna — unter Nnmeiiduna des für den internationalen Bcrkehr vorgeichriebenen Pvstanweimngssormular». Der auszu- zatflende Betrag ist auf dem Formular in der Frankenwährung anzugeben; die Umrechnung aus den in der Markwährung einzu- zahlenden Betrag wird durch die Ausgabc-Postanstalt besorgt. Die im Voraus zu entrichtende Postaiiweisung-gebübr beträgt 20 für je 29 oder einen Tbeil von 20 ^2, mindestens jedoch 40 H. Der Abschnitt der Postanweisung kann zu schriftliche» Mittheilungen jeder Art benutzt werden. sl.mm Wohnort Amtsgericht ? --' -5^ s -1 ff Zß -SL L- Emil Marlensen, Kaufmann, ln Firma C. Iefsen's Nachfolger Josef DirSncr, Kaufmann Avrnrade Avenrade —I" 18.» 2D7 77 Bettmaringen Bonndorf l-.6 :r.7 177 >7 7 H. W. F. Rekiek, Mühlendesitze: ökora Belden, Kaufmann Hude Düren Delmenhorst MN I.st.7 207 27 7 Düren >i.7 «criNi. Bestem-»,». pkdcrdanNkr Sssc» Esten La.« 18.7 27.7 277 H. Beckers, Kaufmann. Inbaberi der Firma W. BcckerS Löhne M.-(Aladbach M.-Ostadba» IS.« l'!7 -1.7 27.7 Iosevb Kruchcn, Kaufmann M.-Gladbach M^Gladdach 19.8 >80.7 <7 W8 FirmaIlfelder.ParquelfilßbodeN' fadrik (S. Hebestreit» Olftld Ilfeld 20.6 I 1.8 11.7 29.8 Tbcvror iverqn, Lieniadrikani Köniassera Königsberg >8.4 .i>7 77 28.8 Wilhelm Hammcr. Kiiusmann Mannheim Mannheim 20.8 2 ,7 15.7 88 Otto SalowSki, Kaufmann Mehlauken Mehlauken 18.8 2i.x 11.7 249 Lliimsl. övltoweti, .itausmänn Moqilno Mogilno 20.8 ,0.7 I>7 .97 Therese Mater. Si.,.<SicI<I>.-änb München München 18.6 10.7 188 188 H. Bauer, ^oldleistenfabrikant, Firma Görtz L Bamr Magdeburg Neustad t-M. 20.8 208 4.7 198 H. Görtz, Goldleistenfabrikant, Firma Görtz L Bauer Magdeburg Neuftadi-M. 20.8 20.8 4.7 198 Ltto Nntbony, Kaufmann Stralsund Stralsund 198 i8.7 i:i7 18 Eaniille Brii. gkd. Kiintzmann, Mode,eichäst Gtraßburg Straßburg Strakburg Straßburg 20.6 M7 207 20.7 Joses Bloch. Kaufmann 21.8 18.7 117 2.V7 Traugon Kornay, Kaufmann Wehlau Wehlau 21.8 18.7 ,8.7 27.7 Frankfurt a. M-, 23. Juni. (Boss. Ztg^) Die Firma Wagner L Schoemanu in Trier ist insolvent. Die Activa betragen drei Millionen, die Passiven 4 Millionen. Die Firma gehört zu den ältesten Firmen Triers, war in den letzten Jahren jedoch schon schwach. Die Katastrophe ist veranlaßt durch die Insolvenzen Löser L Co. in Köln und Trier. Auszahlungen. Nordhausen-Ersurter Eisenbahn. Vom 1. Juli ». e. ab erfolgt die Zahlung der Dividende vro 1884 sür die Stamm- Prioritäts-Actien im Betrage von 15 pro Actie gegen Einlösung de» Dividendenscheines Nr. 5, Serie II, desgleichen von 3.75 .« Nachzahlung aus die Stamm-PrioritätS-Actien gegen Einlie°crung des Dividendeuscheine» Nr. 1 vom Jahre 1870 der Stamm Priori- täts-Actien, resp. gegen Eiolieserung der obgestempelten Tividenden- schein« Nr. 5, Serie II zu den abgestempelten Slainniastien bezw. der zu letzteren ausgestellten LegitimationSscheine pro 1884. Behuf- Erhebung ist in beiden Füllen die Einreichung eine- nach der Reihen- folge geordneten Verzeichnisse» der Nummer» der Dividenden-, resp. LegitimationSscheine erforderlich. Die Zahlung ers»lgt hier beitem Baukhause H. L. Plant.
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