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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188507054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-07
- Tag1885-07-05
- Monat1885-07
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1885
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Erscheint taglttk ftüh -»/. Uhr. Aedarti»« «d rrPrtiti» Jobannesgasse 8. Sprechstunden -er Ue-artiou Lormittags 10—IS Uhr. Nachmittags b—6 Uhr. ü«r dt« Nlts,«d, «tu,rt,»»»«» tu st«d«ru»» »ich« ttp ügcr.Cagcblatt >»»«t»r »er für »t« >ichUf»l^«»« Nnmmer bestimmte« Auterale «u Wachentagrn bi» S Uhr Rachmitt««-, an Sann- «n» Festig,e« früh bt» '/,S Uhr. Zn den Filialen für Sns.-Ännahme: Anzeiger. Ott» Klemm, UniversitätSstraße 1. Louis Lösche, Kathariuenstr. 23» p. nur bi« '/H llstr. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. 186. Sonntag den 5. Juli 1885. Auflage L»,L0V. .^b,nnr»k«t»prri» Viertels. 4'/, MK. mcl. vrtngerioh» 5 Mt., durch dlr Post bezogen S VN. Jede einzelne Numm« SO Ps. Belrgeremplar 10 Pf. Gebstbren für Extrabeilagen (tn Tageblatt»Format gesalzt) «stne Aostbessrderung 3» Mk. «tt Postbestrderung 48 VN. Inserate «gespaltene Petitzeile 20 Pf. «rsßrre Gchrifü» laut »»t. Preis verzeichmg Tabellaristher ». Ziffernsatz nach höhrrm Tarij. Lerlamen «>ter dem Redaetioasstrich dlelgespalt. Zeile 50 Pf., vor den Familieunachrlchlen die ögespalteue geile 40 Ps. Inserate find stets au sie Erpesition zu jeudeu. — Rabatt wird nicht gegebeu. Zahlung prnenmvernuäo oder durch Post, aachnahaie. 79. Jahrgang. Amtlicher Theil. Beffentliche Sitzung -er Stadtverordneten Mittwoch, am 8. Juli L88S, Abend« «'/. Uhr im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: l. Bericht deS Verfassung-», Stiftung-«, Oekonomie» bei. Finanz- und SchulauSfchusseS Uber Regelung der Stol- gebühren, Begräbniß- und FriedhofSordnung für die Stadt Leipzig und Besetzung der erf»rd«rliche» Aemter für den südlichen Friedhof. II. Bericht de» Bau-, Oekonomie- und Finanzausschusses Uber: n. verkauf einer der Altgemeind« zu Gohlis zugehörigen Parcel!«; d. verkauf von Straßenarcal an der Ecke der Tauchaer und Mittelstraße an die Herren Breitfelv und Limburger. HI. Bericht de- Bau- und Schulau-schuffe- über Fuß- bodenrenovalion und bauliche Herstellungen ln den Volksschulen. IV. Bericht de- BauauSschuffeS Über Abbruch der Prediger- Häuser am Nicolaikirchhof. V. Bericht des Oekonomieausschusse- über ». Regulirung und bez. Neulegung der Trottoir- in der PeterSstraße; d. Herstellung einer Blitzableituna-anlage und An bringung von Dachrinnen und Fallrohren am Forst- Hause zu Cradefeld; o. Herabsetzung de» der Gemeinte LöSnig zu einem projeetirten Schleußenbau verwilligten Beitrag»; <1. Arealüberlaffung au die Gemeinde Reudnitz zur Anlegung eine- Fußwege». VI. Bericht de» Oekonomie- und Schulau-schuffe- über Herstellung der Trottoir- vor der II. Bürgerschule an der Vorkstraße. VN. Bericht de» Stiftung--, Oekonomie« und BauauS- scbusse- über Herstellung «ine- Abortgebäude- mit AblrittSgrube auf dem neuen Johanni-sriebhof. VIN. Bericht über di« RalhSvorlage betr. Einrichtung der Buch- und Caffenverwaltung der Ga-anstalten. IX. Bericht de- Finanzausschusses über Feststellung der Einheitssätze für den II. städtischen Einkommensteuer- Termin. Bekanntmachung, die Anmeldung znr Prüfung für de» «t»jLhrig- freiwilligen Dienst betr. Auf Grund von H. 91,2 der Ersatz-Orvnung vom 28. Sep tember 1875 wird hierdurch bekannt gemacht, daß diejenigen innerhalb de- Leipziger Regierungsbezirke» wohnhaften, in der Zeit vom 1. Januar 1866 bi- mit l. August 1868 ge borenen jungen Leute, welche ihre wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Dienst in der bevorstehenden Hcrbstprüfung Nachweisen wollen, spätesten» bis zum 1. August diese« Jahre« schriftlich und unter genauer Angabe ibrer Adresse bei der Unterzeichneten Prüfung-- Commission (Rvßplatz 11, 1 Tr.) sich anzumeldcn haben. In dieser Meldung ist anzuaeben, in welchen 2 fremden Sprache» der Betreffende geprüft sein will, und sind außer dem beizusügen: a. MilitairgeburtSschein; d. EiuwilligungSattest de» Vater- oder Vormunde- mit der Erklärung Uber die Bereitwilligkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen während einer einjährigen activen Dienst zeit zu bekleiden, au-zurüsten und zu verpflegen; e. FührungSauSweiS „nd ä. ei» selbstgeschriebener LebenSlauf. Leipzig, den >. Juli 1885. König!. PrüfuagS-Eommifsio« für Glufälhrig» Freiwillige im Regierungsbezirke Leipzig. von Seckendorfs, I. V. Geh. Reg.-Rath. Wagner. Major. Graul. Vekamümichim-. Da- 5. Stück de» diesjährigen Gesetz- und Verordnung«» blatte- für da» Königreich Sachsen ist bei un- eingeaaagen nud wird bl- zum 22. Juli diese« Jahre« aus dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich au»hängea. Dasselbe entbält: Nr. 19. Verordnung, die Abtretung von Grundngenthum zur Erbauung einer normalspurtgen Secundair« eisenbabn von Geithain Uber Lausigk nach Leipzig betreffend; vom 28. Mai >885. Nr. 20. Verordnung, Erbcbungen über den Zug der Hagelwetter betreffend, vom 2. Juni 1885. Nr. 2l. Verordnung, die Abänderung und Ergänzung einiger Bestimmungen der zum allgemeinen Berggesetze ge» börige» Ausführungsverordnung vom 2. De- ccmber 1868 betreffend: vom 12. Juni 1885. Nc. 22. Bekanntmachung, die Eröffnung de» Güterverkehr- aus den Hallestellen Holzhau und HermSdors-Rehe« selv der Elsenbahnstrecke Bienenmühle-Moldau (Landesgrenze) betreffend; vom 20. Juni 1885. Nr. 23. Verordnung, die Abtretung von Grundeigenthum zur Erbauung der II. Sectio« der normalipurigen Secundaireisenbabn von Geitbain über Lausigk «ach Leipzig, betreffend; vom 28. Juni 1885. Leipzig, am 3. Juli 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel. retlmiitmachm-. Die Herstellung verschiedener Trvttoirübergänge mit Echlackcngl-ßsteinen soll au einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen unv Zeichnungen für di^e Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Rathhau«. II. Etage. Zimmer Nr. 14, au« und können daselbst «ingesehen, resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „TrattoirübergEuGe" versehen ebendaselbst uud zwar t»S zu» 1». Juli d. I. Nachmittag- 5 Uhr einzureichen. Leipzig, <u» 3. Juli 1885. De« Rath» der Stadt Leipzig Stratze«d«»^vep,tatto». Vetimtmechm-. Unter Hinweis auf di« Vorschriften de- Reich-impfgesetze- vom 8. April 1874 und nach Maßgabe der hierzu erlassenen königl. sächsischen Au-führungS-Verordnung vom 20. März 1875 machen wir hierdurch Folgende- bekannt: 1) Die Stadt Leipzig bildet einen selbstständigen Jnipf- bezirk, für welchen der Stadtwundarzt Herr vr. meä. Wil helm Conrad Blaß. KönigSstraße 8. als Jmpsarzl unv Herr vr. meä. Schellenberg, Bahnhofstraßr 19» als dessen Assistent verpflichtet sind. 2) Da« Jwpfloeal destadet sich tn der Central halle — Kaifersaai — (Eingang, Eentralstr. 2). 3) Daselbst finden die öffentlichen Jmpsunge» von hier aufhältlichen Kindern in der Zeit vom L3 Mat bi« einschlie-lieh IS. Jnlt «nd von» IS. Augnst bi« «insehltehltch SV. Sepieneber diese« Jahre«, unv zwar bi« aus Weiteres an jevem Mittwoch von ^,3 bi» 5 Uhr Nachmittag», unentgeltlich statt. Daselbst sind auch die Impflinge an dem bei der Impfung näher zu bestimmend«! Tage zur Revision vorzustellen. 4) Im Lause diese» Jahre» sind der Impfung zu unterziehen: I. diejenigen Kinder, n. welche im Jahre 1884 geboren worden, d. welche in den Jahren 1874 bi- 1883 geboren sind und im Jahre 1884 der Jmpss-flicht noch nicht vollständig genügt haben (erfolglos geimpft oder wegen Krankheit nicht geimpft); II. diejenigen Zöglinge öffentlicher Lehranstalten und Privat» schulen. n. welche im Jahre 1873 geboren sind. d. welcbe in den Jahren 1863 bi» 1872 geboren sind und im Jahre 1884 der Jmpfpflicbt noch nicht vollständig genügt haben (erfolglos wievergeimpft »der wegen Krankheit nicht wiedergeimpft). 5) Alle hiesigen Einwohner sinv berechtigt, ihre wie zu 4 unter I» »nd b bemerkt, impfpflichtigen Kinder dort (Kalser- saal der Centralhalle) unentgeltlich impfen zu lassen. 6) Für jede» Kind, welche- zur Impfung gebracht wird, ist gleichzeitig ein Zettel zu Übergeben, aus welchem Name, Geburtsjahr und Geburtstag ve» Kinde», sowie Name, Stand und Wohnung de» Vater», Pflegevater» oder Vormunde», beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich ver zeichnet ist. 7) Die Eltern der im lausenden Jahre impfpflichtigen Kinder werden daher hierdurch unter ausdrücklicher Verwar nung vor den im tz. 14 Abs. 2 de» Jmpfgesetze« angedrohten bi- zu 50 ^ in Geld oder 3 Tagen Haft ansteigenden Strafen aufgesordert, mit ihren Kindern in den anberaumten Impf- beziehentlich Revisionsterminen bebuf- der Impfung und ihrer Control« zu erscheinen, oder die Befreiung von der Jmpspflicht durch ärztliche Zeugnisse hier nachzuweisen. 8/Wegen Anberaumung der Impf- und RevisionSterminr zur Wiever-Jmpsung, beziebeiitlich Controle der oben unter II» und d gedachten impfpflichtigen Zöglinge wird an die Schulvorstehrr besondere Weisung ergehen. 9) Diejenigen Eltern, Pflegeeltern und Vormünder aber, welche ihre im Jahre 1885 impfpflichtigen Kinder und Pflege befohlenen, wie ihnen sreigestellt ist, durch Privatärzte der Impfung unterziehen lasten wollen, werden hierdurch ausge- sordert, bi» längsten« zum 30. September 1885 die erforder lichen Impfungen au-sühren zu lasten, sowie die vorgefchrie- benen Bescheinigungen darüber, daß die Impfung beziehentlich Wieder-Jmpfung erfolgt oder au- einem gesetzlichen Grunde unterblieben ist. in der Jmpfexpedition im Stadthause. Obst- markl 3, II. Stock, Zimmer Nr. 115, vorzulegen» widrigen» fall« sie nach erfolgloser amtlicher Aufforderung zur Nach holung de« JmpfenlassenS binnen angemessener Frist Geld strafe bi« zu 50 ^tk oder Haft bl« zu 3 Tagen zu gewärtige» haben würden. Nus Familien und Hänsern, in denen ansteckend« Krank heiten. wie Maser», Keuch huste», Diphtheritt«, Scharlach, Rose u. s. w., bestehen, darfein impspflichtiges Kind in keinem Kall« in da« Jmpflocal gebracht werden. Leipzig» am 27. April 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Renker. Die zur Verlängerung der Schleuß« in der Waldstraße bi« zum Graben der I. südlichen Borfiuthschleuße jenseits der Elster, nebst Herstellung eine» gemauerten Ducker- unter der alten Elster hinweg erforderlichen Arbeiten sind vergeben und entlasten wir dl« unberückftchligt gebliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Offerten. Leipzig, den 26. Juni >885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. G e orgi. Krumbiegel. Bekanntmachung. Zur Bewerbung um das neuaegrönvete Dta?o»at zu Lia-ena» wird hierdurch mit dem Bemerken anderweit aufgefordert, daß dasselbe nicht, wie in unserer Bekannt machung vom 23. vorigen Monat- angegeben ist, außer ver freie» A«t«»oh»üng nur mit 2100 sondern mit 24V0 Mark Gehalt auSgestatlet ist und Bewerbung». gefuche unter Beifügung von Zeugnissen bi- zum 18. laufenden Monat« bei un- einzurrichen sind. Leipzig, den 8. Juli 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Krelschi »mer. Bekanntmachung. auf cord ver- Die Herstellung eine« Fußwege« au» dem Roßplatz« soll an eine» Unternehmer in düngen werden. Die Bedingungen für diese Arbeite» liegen in unserer Tiesdau-Verwattuna, Ralhhau», II. Etage, Zimmer Nr. 14, au- und können daselbst emgesehen. resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Mosaik»eg »»s de»» Rostplatze" versehen ebendaselbst und zwar di- zum lb. Juli 1885, Nachmittag» 5 Uhr, einzurrichen. Leipzig, am 3. stnli 1885. ^ De« Ratp» der Stadt Leipzig Straste»da«»Dep«tatto». Der »eu angelegte Fußweg, welcher aus dem Streitdamm und auf den: rechten Ufer der Pleiße nach Connewitz führt, ist fertig gestellt. Indem wir denselben dem Verkehr über geben, mache» wir bekannt, daß da» Betreten der Damm böschungen. sowie da- Befahren de- Damme» mit Kinder wagen bei Geldstrafe bi« 1b oder entsprechender Hast verboten ist. Leipzig, den 4. Juli 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hrntschel. Die Au-führung der Erd-, Macadamisirung«- und Pflaster- arbeiten innerhalb d«< Grundstück« der II. Gasanstalt soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathbauS. II. Etage. Zimmer Nr. 14, au» und können daselbst eingesehen, resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Grd-, MacadanetllrangS- «»d Psiasterardetten tn der II. Gasanstalt" versehen ebendaselbst und zwar bis rum 16. Juli 1885, Nach mittag» 5 Uhr, einzureichcn. Leipzig, den 3. Juli 188b. DeS Rath« Deputation za den Gasanstalte». Gesucht wird die Expedienteiiwittwe Julie Elisabeth Göhring, geboren den 26. April 1849 Hierselbst, welche zur Fürsorae für ihr hier durch Waisenpflege unterstütztes Kind Margarethe Göbring anzubalten ist. Leipzig, den 2. Juli 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. (Araeenanet.) Ludwig-Wolf. Hoher. Loncurrenj-Allsschreiben. Behufs Erlangung von Planskizzea zu einem neuen vldliothek- gebSubr für die Uuiversilät Leipzig wird hierdurch im Aufträge des königlichen Ministeriums de- Lultu» und öffentlichen Unterrichts öffentliche Toacurrenz ausgeschrieben. Di« Plüu« sind im Maßstabe von 1/900 d« wirkliche» «röße zu entwerfen und mit Motto versehen unter Beifügung eiites dasselbe Mott» t-agendei,, verschlossenen TouvertS, welche- den Namen und öi« Adresse de» Verfasser- enthält, bis zum 7. vrtsder 1885. Mitta,« 1» «dr an da« UniversitätS-Rentamt in Leipzig grgru Empsangsbeschetaignng einzurrichen. Später eingehende Entwürfe sind von der Toncnrrenz ausgeschlossen. Für diejenigen drei Entwürfe, welche von dem nachbeuauoten Preisgericht als die relativ bellen bezeichnet werden und zugleich den Bedingungen des Programms entsprechen, werde» Prelle in Höhe von 4000, 3000 und 1500 auSgesetzt. Außerdem behält sich das königliche Ministerium de- TulinS uud öffentlichen Unterrichts vor, nach dem Vorschläge des Preisgerichts den einen oder andere» der nicht prSmitrten Entwürfe zum Preise von 1000 ^l anzukausen. Da- Preisgericht wird bestehen aus den Herren: Geheimer tzofrath Professor vr. Krehl, Vorstand der Universität». Bibliothek in Leipzig, Oberlandbnumeister Eanzler In Dresden, Baurath Heyn. Professor am köntgl. Polytechnikum tn Dresden, Bauraih Weiybach, Pros, am königl. Polytechnikum tn Dresden, Bauratb Müller io Leipzig. Nach der Entscheidung de- Preisgerichts werdeu sämmtliche ein gegangenen Entwürfe 8 Tage lang öffentlich ausgestellt. Da- ausführliche Bauprogramm mit den näheren Loncurrruz- bedingungen kann nebst einer Skizze des Bauplatzes kosteufret durch da» unterzeichnet» Rentamt bezogen werden. Leipzig, den 3. Juli 1885. Da« Untversttnts-Rcntamt. Bras. Nichtamtlicher Theil. Die Besetzung des erzbischöflichen Stuhles in Köln. Durch die Berufung de« Erzbischof« Paulus Melcher» nach Rom uud die Ernennung de- Bischof- Krementz von Ermeland zu seinem Nachfolger in der Erzdiöcese Köln ist wiederum e,u neuer Schritt zur Herstellung de- Ausgleich» zwischen Staat und Kirche in Preußen gethan; von allen durch den Eulturkamps erledigten BischosSfitzen ist nur der in Posen noch unbesetzt. Neue Bischöse sind feit einigen Jahren ernannt in Trier» BreSlau, Fulda, Limburg uud Köln, und von Geistlichen, welche den staatlichen Anforderungen nicht entsprachen, ist der größte Theil diSpensirt worden. ES ist darau» zu erkennen, daß trotz aller heftige» parlamen tarische» Debatten da» Berhältuiß zwischen Staat und Kirche sich immer besser gestaltet hat, unv die Erwartung ist gerecht fertigt, daß in nicht zu langer Zeit alle Zwistigkeiten beseitigt sei» werden. Bon großer Wichtigkeit für di« zukünftige Gestaltung de« verhältinsse- zwischen Staat und Kirche ist auch der Erlaß de- Bischof» von Paderborn an die Geistlichen, daß sie die Studirende» der katholische» Theologie zur Absolvirung de« Lriennium« aus einer vom preußischen Staate anerkannten Universität, aus dem Lycrum zu Eichstätt oder der Akademie zu Münster anhaltcn;«- ist damit indirekt die Unterwerfung Ver Kirche unter die vo« Staate gestellten Bedingungen er- füllt. E« ist ein« immer wiederkehrrnd« Erscheinung, daß dann, wenn di« Curie sich zu neuen Zugeständnissen an dir preußische Regierung entschließt, von Seiten de- Eentrum- stet« di« Nachricht verbreitet wird, daß Stockungen in den Verhandlungen zwischen dem Vatikan und Berlin eiagetreten sind; das gehört mit zu den Kunstgriffen dieser Part« und muß mit in den Kauf genommen werden. Noch im Jcchr« 1884 wurde wegen der Nichtbegnadigung de, Erzbischöfe Melcher« und Ledochow«ki von den Führen, de« Eentrum« im preußi schen Abgeordnetenhaus« eia Scaudal ohne Gleichen hervor- gerufen, der aber au« dem Grund« ohne Wirkung bliev, «eil der Enltu-minister v. Goßler sich nicht außer Fassung bringe» ließ und die Würde der Staat-regierung in vollendeter Weise zur Geltung brachte. Der moralische Sieg der Regierung über da« Crntrum wurde dadurch um so größer, daß dw Centrum-sührer mit ihren lärmenden Angriffen nur at« Ver treter eine- rohen Tone- und schlechter parlamentarischer Formen erschienen, während der Minister v. Goßler in ruhiger und anständiger Weise die Gründe darlegt«, welche die Be- gnadigungker Erzbischöfe Melcher- und LedochowSki unmöglich machen. Wmdlhorst spielte damal- den Trumpf au«, daß der Minister v. Gvßler durch seinen Au<svruch, daß im Falle der Be gnadigung der beiden Erzbischöfe da« Ministerium seine Entlastung fordern würde, in die Vorrechte der Krone ringegriffen habe. Der von diesem Wurf erwartete Gewinn blieb aber au-, und die Revanche dafür ist die beute vollzogene Thatsache der end- giltigen Beseitigung de- Erzbischof» Melcher- au- der Erz diöcese Köln. Di« Curie geht bei dem Ausgleich-Werke nur langsam und allmälig zu Werk«, um nicht m dir Lage deS Besiegten versetzt >u werdeu; aber der Fortschritt de- AuS- glcichSwerke« ist so unverkennbar, daß er nicht geleugnet werden kann. Der päpstliche Stuhl hat e« nicht «m dem üblichen Kanonen donner zur MaSkirung des Rückzuge« fehlen lasten. Ter Er- laß gegen die Freimaurer erschien so aggressiv und rücksichts los wie möglich, uns dennoch war er nur Mittel zum Zweck, hinter welchem sich die Rückzugsbewegung verbarg. Al» dir per sönlichen Btumhu»gen de» Papste» beim Kronprinzen de» deut schen Reiche- und von Preußen sich al- vergeblich erwiesen hatten, erfolgte diese Kundgebung, welche ja viel Staub aufge- wirbelt hat, aber trotzdem da« AuSgleichSwerk nicht zu stören vermochte. E» ist klar, daß nach den Thatsache», welche die neueste Zeit gebracht hat, da» Centrum und seine Organe sich mit um so größerer Hartnäckigkeit an die noch unbesetzte Erzdiöcese Posrn-Gnesen anklammern werden. Dieser letzte Rückzug«ort erscheint um so wichtiger, al» damit die polnische Frage zusammenhängt. In diesem Punkte ist aber die Staat-regierung unbeugsam, sie wird mit Sicherheit nur einem solchen Erzbischof ihre Zustimmung geben, welcher die deutsche Sache gegenüber der polnischen vertritt; ein Candidat, welcher al» Prima« von Polen in Aussicht genommen werden könnte, wird den erzbischöflichen Stuhl der Diöcese Posen-Gnesen niemal» besteigen. Die „Germania" fühlt etwa- wie Todesahnung, und darum ist sie auch so heftig gegen ven Erlaß de» Bischofs von Pader born ausgetreten. Da» Blatt bittet um baldige Belehrung über Schwierigkeiten, di« e« selbst nicht zu lösen vermag. Die Antwort darauf ist nicht au-geblieben, sie wurde gegeben durch die Einziehung des „Moniteur de Rome". Der Papst ist eS müde, sich vou Leuten belehren und bevornmnden zn lassen, welch« die Interessen der Kirche mrr für ihr« persönlichen und Parteizwecke au-beuten, er verlangt unbedingte Unterwerfung unter seinen Willen, wie der Erlaß an den Cardinal Pitra bewiesen hat. Die Zeit de« Kampfe- hat ein Geschlecht vou ultramontaueu Journalisten groß gezogen» welche schließlich durch ihr« Lordringlichkeit sich unbequem gemacht haben und »velche einer nach dem andern kalt gestellt werden. Majunke ist schon längst vom Schauplatz der kirchenpolitischen Tätig keit abgetreten» Gigl treibt zwar sein Wesen noch, aber balv wird auch er darüber belehrt werden, daß dle Zeiten Piu»' IX. vorüber sind. Die „Germania" welkt zusehend« hin, die fetten Jahre sind für sie vorüber. E« ist rin eigenthümliche«, aber «icht rein zufällige- Zu sammentreffen, daß die Wiederbefeyung de- Erzoi-thumS Köln und der Erlaß de- Bischof- von Paderborn mit der Aus schließung de» Herzog- von Cumberlanv von der Thronfolge in Braunschwcig zusammensallen. Die Führer des Centrums hatten ihre Blicke gleichzettig nach Köln und Posen, nach Braunschweig und Hannover gerichtet, der Herzog von Cumber- land sollte al» Herzog von Braunschweig die Fahne de« Jesuiti-mu- Hochhalte», unv in Köln und Posen sollten Ge sinnungsgenossen dafür Sorge tragen, daß sicy di« einzelnen Theile des dcutschen Reiche» nicht zu fest an einander schloffen. Diese Rechnung hat sich bereit» zu zwei Dritteln al» falsch erwies««»; in Braunschwcig und in Köln ist fortan kein Platz mehr für Agitationen, welchen Windthorst unv Schorlemer- Alst da- Gepräge geben. Der durch sein taktvolle- Verhalten in langer schwerer Zeit bewährte Bischof Krementz wird die hochgehenden Fluthen der ultramontanen Leidenschaften in Köln beruhigen, uud in Braunschweig wird ein Fürst die Zügel der Regierung ergreifen, welcher für die deutschen Interessen Herz und Berständniß besitzt. Es hat langer, sehr langer Zeit bedurft, bis der unheim liche Spuk der CenlrumSwirthschaft im deutschen Reiche einer reineren und gesunderen Atmosphäre wich; um so freudiger begrüßen wir die Moraenrvthe einer neuen Zeit, in welcher die aufdringlichen Rufer zum Kampfe der Kirche gegen den Staat nicht mehr ihre verderblich« ThLtiakeit auSüben, sondern sich vom Schauplatz ihrer Thaten in die Abgeschiedenheit zurück- ziehcn werden. E- giebt darunter allerdiogS viele, welche der lieb- gcwordenen Gewohnheit de- politischen Klopfscchten« »icht frei willig entsagen werden, und für diese hat die „Germania" bercit- den Wcg, den sie cinzuschlagen haben, angedeutet: „Diejenigen Katholiken, welche an der siegreichen Durchführung de« Eultur- kamps» verzweifeln sollten, werden fast au-nahioölo- nicht zu den Bi-marckparteien abfallen, sondern link« vom Centrum ihren Platz finden, die unteren Stände mehr bei der Social demokratie, die mittleren und höheren bei der Demckratie und dem linken Flüarl der Deutschfreisinnigen." Da- sind freilich nur fromme Wünsche «ine» im steten Niedergang be griffenen Parteiorgane», aber sie deuten doch die Richtung an. in welcher sich di« Gedanken seiner Auftraggeber bewegen: „Vloetore si neguso suzwro», >okvrontL movsbo." (Wenn ich den Papst nicht für mich gewinnen kann, gehe ich zu den Socialdemokraten.) * Leipzig, b. Jvli 1885. * Man schreibt un- au- Berlin: >l» die ersten cotonialvoUtlsche» Re-ungen Deutschland» s» begeisterte Zustimmung fanden in den breitesten Schichten der Ration, sehltr e« »Übt au Leuten, welche in dieser allgemeinen Stim«»», ,«e schnell verflackernde- Struhseuer zu erblicken vermochten: hent«. »» mir schon einige Meile» znrückgelegt haben auf dem Wege unserer colonialen Entwickelung, mag di« Bewegung an der Oberfläche wohl eine ruhigere geworden sein, aber die Gtr-nnrna an sich ist vertieft und verstärkt: die Thatsache« haben jene Propheten als falsche gekennzeichnet. Wir gehen »ohl nicht fehl, wen« wir bet dem Programme des Devtsche» Lolont alveretns anch tn der beständig fortschreitenden Ausdehnung diese« Vereins über sämmtliche Staaten und Provinze» des Reichs einen Beweis erblicken» daß die col»»ial»»litisch»» Anf- gaben Deutschlands io immer größeren Schichte» nuferes Volks Berständniß finden »nd immer mehr und mehr sich die Ueberzengung Bah» bricht, daß die Fragen der Lolouialpvlitik dom nationalen »ad »icht vom Standpnnctr der Partetpolitik »u betrachten find. Be- sonders bemerkenswertst ist es in bieser Beziehnna, daß es dem Vereine gelungen ist, auch t» den Städten der Ostsee» die bis jetzt
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