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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188405026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-02
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1884
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- -»v.'c --> - - ' . Erschelvt täglich früh S'/.UHr. UH««« »H TrZehM« Fohmm—gaffe 38. HPrechkulltr« der Ue»«r1l«: vormittag« 10—11 Uhr. Nachmittag» b—6 Uhr. «t»»i tip.ugcr and TllgeblsÜ «sie, »« »-»»-Aestt«grit 2» k» KUiatr» für Zaf.-^anahmr: vtta Otem«, Uuiversttili»ftraß« »1, tot» Lösche, Kathartunlstraße 18, p. «ur di» >/,- Uhr. Anzeiger. AM Illi e>M, ÄMMi«Ie, Smd-l»-«» Meß-Aaflags L- Ah»»»e»e«»«rri» »iertelj. tnck. Vriugerloha » LN., durch die Post de^r» Jede einzelne Nmnmer 20 Pt vriegeremplar 10 Pf. Gedlldrcn für Extrabeilage» stn rag.-Klak!-Format arsliizt- »D»e Poftbef-rdrrnng M Mk. Mit Jostbes-rdrring »8 Ws. änftiA.'r «achaitem Helitztile LS Pf. Grdßru.' Schttfte» kaa» ansere» P—t». vrrzetchuth. »«delartschn ». Fiffm»s«tz nach hllh-» Paris. Kerl««» a»-erHi Let«tio»«strich dir EMllzett. »0 «. Sakral« fdid »-« «u dt« <K»e»tttO sendmn — NadutS wird »uh, ge»de». Lahtaag ^»«omaean-, «der darch P-st. ^ 123. Der am 15. lfb. Mt», dersioröene Freitag den 2. Mai 1884. Amtlicher Thetl. Herr Carl Christ««« Philipp Tauch«»*' 78. Jahrgang. wecken z» ^«müng "unsewr Verwaltung uuter^ellt «st dabei folgend« näher-! ile d« unvörwendtt welcher sch«, vei Lebzeiten durch großartig, Stiftungen, wir dürfen nunmehr nennen: di« ^Anonyme Stiftung'' für da» Krankenhan« im Betrage von 50,000 uk. gegründet am 3l. März l»82 und . .WohlkhStigen und «meinult die Stiftung für ein hier z» errichtende« Si-L-nhau« im Betrage von 400.000 gegründet am SO. Juni 1882. sttne« vermögen« au« «aw ' 4»«rk betragenden Nachlasse« mit al« hochherziger Wohlthäter sich erwiesen hatte, hat in seinem am 31. Mai l882 errichteten Testamente, .in Au«sühruug seiner «bsickt. den Aok> . „ «1» »t«r Mrütonrn ^ stecken bilden soll." Widmen," d,e Stadlaemeinde Leipzig zur Erbin seine» nach Abzug einer Anzakl von Vermächtnissen verbleibenden gelammten unbeweglichen » Leipzig zu Gu« tommeaora ^ unterstellt eingesetzt, .daß dassell, den Fond-einn für sich bestehenden Stiftung zu woblthätigen - allen oder einzelnen, hauptsächlich aber den unl-emttt.lten Emw-l^n^vn werden darf, uuserer Derwauuug unwr,,«« Der Erblasser hat diese Stiftung, welch« nicht nach seinem Namen benannt, für die aber jede sonst angemessen «rschemcndr sachliche ^^ ^od« wieder pr Capital« z« wachen. Reu« Zehnth ^ Da» StiftunoScapital selbst darf nie verwendet werden und ein Zehnthcil der auskommenden Zinsen ist mindesten» während ber ersten ^^Ä^rn Art^soweit dazu ein Brdiirfnrß vorhanden ist, vernwnvet werden; unvör jeweiligen Zinsen aber sollen — Nachdem davon vorab di« LeibrentenvermSchtiiisse. solange solche dauern, entrichte» sind — zu wohlthätigen Zwecken oer ^ M.r». «n» »a» -chlkhgne Zinsenbeträge sind, nach Ermessen der Stiftung-Verwaltung, znm Capital« zu schlagen oder für künftige Verwendung zu rrscrviden. z-ltvielSweise. «icht als Vorschrift, find a>» s .FW , wt che für d« Nächste Z >. .... .. Ueber die Art der Verwendung der Stistung-ertrSgniss« hat der Testator keine in« Einzelne gehenden Vorschriften machen wollen» und «ur o p Dünschr» entsprechen würden und welch« er somit zur Berücksichtigung und Au-wahl vorschlägt, folgende genannt: »,»>«,t«nb vergrößern sollt«; Uuterstühung de» städtische« Krankenhaus— oder auch Beihilfe zur Errichtung einer oder mehrerer HilfSstativnea desselben, wenn die Stadl sich Unterstützung der städtischen Waiseaanstatt; , > . . Unterstützung de» projectirten städtische» Gieckenbaus—; . . , c>,^,,;^4n»ea vorzug-weise zu berücksichtig« sem wm»««. ^ .. . ^ ^ ^ ... Fürsorge für verwaiste unv einsamstehend« Jungfrauen, nach Art der ln Dresden in Segen bestehenden Austalt nnn Frauenschuh, wobei geboren» r. >pz ^ M,Nelu mcht i» Stande fem löschte, m solcher weif« helfend enijurretea. Unterstützung bedürftiger städtischer Lehrer und Beamten und deren Angehörigen in allen Fällen, in denen die Stadtgemeinde au- Mangel an cazu v . ^ »k» «A i» Iffentlichen Iuteresse wmischenSwerth ist; , . . /, Errichtung von zeitweiligen, ganzen oder halben Freistellen an den verschiedenen Schulen und Bildungsanstalten der Stadt: vor,aasweise a» geboren. Leiht!-«. Erthrilung von Reisestipendieu an junge talentvoll« Gewerb-gehilfrn, nameotlich au- der Buchdruckerei- und Schristgießereirranche, und -war eveniau, , » Stet« aber soll daran frstgehalten werden, daß ,, »u Gute komm«; ») die Stiftung lediglich zur Förderung wohllhätiger Zwecke für die Einwohner von Leipzig bestimmt ist. und zwar vorzug-weise soli^r. welch« ^ ^ d) nicht» unternommen oder ang,sangen werden darf, wodurch die Stadtgemeinde aenöthigt werden könnte, später au» ihren eigenen Mitteln znzuschiegen, .< ..... .......... ....... ^ - ' " ' ^ li-Mch- °d« »«'*« - »»» -»»» ^ und ohne jede st»? . unserer el nicht» für spccifisch kirchliche Zwecke, für Luxu-bauten und für da- Theater verwendet werden soll; und t) die aus der Stiftung hervoraehenden Lortbeile allen Bewobnern von Leipzig ohne Unterschied der Confession . der Bedürftigkeit nur di« sittliche Würdigkeit der zu Unterstützenden enlscheidet. . . , Stadtaemrinde indem wir zugleich km Rawsu derfelbo dem v«rstdrb-stt» Nachdem wir beschlossen haben, die Erbschaft auiutreten. bringen wir dieß und die von dem Erblasser getroffene» Bestimmungen zur Kenntniß der Mitglieder unserrr « ^ ' gMmenfchen al» verehrung-wiirdlge T«z«dr« gelten» l« herzlichsten Dank Nachrufen. Lat derselbe auch Untersaat, daß die Stiftung nach ihm benannt werde, sein Ram« wird, so lange opferfreudiger Bürgers.!,« und werktätige rreoe -a rer Stadt unvergessen sein, und i» treuem dankbar«, Gedenken genannt und gepriesen «erden. Leipzig, den SO. April 1884. Le. »«,v«u ^ rellixamchw-, Üte Vfer-v»ok«»stern»s betrePn»». Nachdem da- Königlich« Krieg-Ministerium in Gemäßheit 1 der Verordnung, die Lu»hrbung von Pferden für den ärf der Armer Serresfend, vom 1. März 1877, in diesem Jahre eine allgemeine Musterung de« Psrrdebestande- an- aeordnet hat. so werde« die Pferdebesitzer der Gtwdt Letpztq hierdurch veranlaßt, ihre Pferde (mit Au-nahme der Fohlen unter S Jahren sowie der Lengste und Gluten) der Vor- musterungS-Eommisfion vorzusühre«. Die Stuten sind jedoch nur dann von der Vorführung befreit, wenn sie entweder hochtragend sind oder »och nicht länger al- 8T«ge abgesohlt haben m»v solche- durch obrigkeitliche Bescheinigung nackgewirsen wird. Die Vorführung erfolgt in nachstehender Weise, al»: L. vwr»»P«r»»g« Bezirk, welcher di« innere Stadt und Süvvorstavt Eat.-Abth. ^ Nr. 1 tt» 818 und L Nr. 1 bi» SIS incl. 1—9 Abth. 0 sowie Atth. O und L umfaßt, Mittwoch »-« »H. Mot d. I. und »war di« Pferdebesitzer, der« Namen beginne« mit dem Buchstaben: ^ bi» r früh Pnnct 8 Uhr, C » bl « « */«9 » I« » U » » */,10 « > 8 » 2 « » '/«1t » auf der BeetlhoveaftraGe — am neuen Concerthause; P. Dor«ost«r»»g» - Be-tek, wNcher di« Ostvorstadt Cat.-«bth. S Nr. SIS bi» 1200 knel. 10 di» 18 Abth. 0 umfaßt, Dounerstag de» I». M«t d. 2. und jwar die Pserdebesitzer. deren Name« beginne» «it de« Buchstaben r ^ bi» v früh Punct 8 Uhr, L « N » » */,9 » !, » 8 s «'/,1V » 8 - 2 . , '/.N . a»f der Veethoveaftra-e — am neue« Concerthause; l». Bor««fter»ng» - Bezirk, Idelcher die West- und Nordvorstadt Cat.-Abth. v 1201 bi» 1SI1 incl. 20 bi» 80 Abth. 0 und r umfaßt, die Pferde« b«sitzrr, deren Namen mit den VuLstaben X bia l, beginnen: Freitag de» I«. Mat d. I. ^ und zwar di« Buchstaben H. bi» r früh Punct 8 Uhr, » » Ü-H» »9» » « I-I-« «10» die Buchstaben bl bi» 2 aber Gounadend de» L7. Mal d. I »nd -war die Buchstabe, hl bi» 0 früh Punct 8 Uhr r P « L ».. - '/«9 « der » S » «V»1v * die - P . 2 « -'/.II, ans de« «lte> Exereirplatz am Pe-alozztstift bei Vermeidung de, Zwa,g«»orsühr»og. sowie der im §. 27 de« Reich«gesetze» vom 13. Äun» 1873 augrdrohte» Geldstrafe vis F, ISO pllnetlich vorznführeu. . Von der Verpflichtung zur vorsühmng ihrer Pferde find «»»aenommen: «) Mitglieder agierender deutscher Familien. 2) die Gesandten fremde« Mächte und da» Gesandtschaft«-' personal, . . . Wj Beamt« im NeichS- oder Staatsdienste hinsichtlich dev -um Dienstgebräuche, sowie Aerzte und Thierärzt, hin- . sichtlich der -ur Au-übun, ih^s Beruf» nothwendigrn Pferde, 4) die Posthalter hinsichtlich derjenigen Pserdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Posten contractmäßiq gehalten werden müssen. ü) die Königlichen Staat-gestütr. D« di« einzelnen Pferd« zu besichtigen find, so hat die Vorfühnmg von » »de, «eh« Pferde« durch mindesten» 2 Leut« zu erfolgen. Leipzig, den 2S. April 1884. Do »ch«t,liche Etott^omnmlff«. vr. jor. Grünler, Regierungsrath. In der Zeit vom 15. bi« mit 19. April 1884 erlangte» ba« hiesige Bürgerreckt: Hache. Paul Lonstaarin, Expedient an der Stoat-bah»; Herrmann, Heinrich Eduard. BoNlchaflner; KtlSel, Friedrich Hrrmanu, Maschinensührcr; Küdn, Carl Robert, UniversilLkS.OiiSstor; Langrock. Hermann lüeodor Oscar, Reisender: Lauf;» Earl Friedrich Otto, Billeteur an der CtaatSbahn; Mendte, Friedrich Theodor Hugo, Beamter der städt. Basallstalt; MrfferschMtSt. Heinrich Arthur, Bademeister; Vetzler. Franz Emil, Eilenbahn-AWent: Rcinert. Bottlieb Wilhelm Hermann, Expedient beim Rathsbauamt: Reich, Paul. Kaufmann: Röltzia, Carl August. Obertelegraphcn-Assisteut; ^"nmpf, Frtedrlch Arthur. Reifender; ckäUr, Carl Anton, Telegraphist; chnuert, Hermann, Tassirer bei der ReichSLauk; tielaw, Earl HanS Wolf. RcchrScandidat; chmtdt, Stephan Ludwig, Vr. jur.; taluer, Theodor Arthur, Reisender; töckert, Buido, Regender; Ttztmtcke, Franz Friedrich Ludwig, Expedient; THerer, Paul Albert. Kaufmann; Trautvetter, Ernst Robert, Oberschaffner: wtltsch, Feodor Arthur Paul, Secrctair bei der städt. Ga-aupolt Äimmcrmaun, Hans Wilhelm Georg, Thealcragent; Jimmermaiin. Johannes Paul. Kaufmann. Vekannlumchung. Die Pflasterarbeitcn iu der Gunao Adolph-Straße sind Vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Sub mittenten deshalb ihrer Offerten entbunden. Leipzig, de» 28. April >881. Do Rath der Stadl Betp-itz. Ciworr l)r. Georgi. dorm». Vom Unterzeichnete» Armclidircckorium ist der Preis für da» von der Armenbrodbäckerei zu liefernde Brod vv« L. Mat diese» Jabre» ab auf S« Pfenuiae pro Kilo festgesetzt worden, wa« de» Herren Tistrict-vorsteher» und Armenpflegern hiermit bekannt gegeben wird. Veipjig. den 30. April 1884. Da- Armen'Direetorta«. L n d w i g - W o l f. Nichtamtlicher Theil. Socialistengeseh «nd Anarchistenyesetz. Centrum und Freisinnige reichen sich in dem Bestreben die Hand, die Entscheidung über die brennende Frage der Verlängerung de- SocialistengesetzeS hinau-zuziehen und da» Nrtheil der Wähler über die ZwcckmSßiakcit der Mittel zur Abwendung der von den Sscialisten drohenden Gefahren zu verwirren. Dem gegenüber ist c« nothiveiidlg r» betonen, daß Untersuchungen und Berathunge», ob in Zukunft die Polizeibehörde befugt sein soll, eine socialdemokratische Ver sammlung zu verbretrn oder sie nur auszulösen, wenn die Redner dazu Anlaß a,beu. ob »in« Druckschrift nach ein- mafiger oder zweimaliger Verwarnung unterdrückt werden kann, ob der kleine Belagerungszustand nur in Berlin oder auch in Leipzig »nd Hamburg aufrecht erhalten werden soll, vollkommen überslüssig und zwecklos sind, weil der Vertreter de» BuiideSrathS sogleich bei der ersten Lcsuiig de- Ver- längerung-gcsehe- erklärt hat, daß dieser aus eine »nicndirung nickt eingebe» wird, sondern daß eine solche gleichbedeutend sei mit der Ablebnnng de» Gelehe-. In diesem Sinne bedeutete bereit- de« Beschluß, den Gesetzentwurf an eine Commission zu verweisen, die Ablehnung. Dieser Sachlage enlsprechenv ist denn auch da- öffentlich« Interesse an den Beratbungen der Comniissioa sür da» Gocialistengesetz gleich Null. Man bat sich >*cht die Mühe gegeben, die Winvthorst'schen Ab« äudcrungSvorschlSge z» prüfe« oder auch nur sie zu lrsen. weit man weiß, daß sie dock nur leere» Sirob sind mit rer Bestimmung, die bestehende Spannung und Aufregung in der Bevölkerung um mehrere Monate zu verlängern. Erst dir Enthüllung des Abgeordneten Eugen Richter über ei» angebliche» Attentat der Anarchisten ««« da« DenkA K -E cn. k», Hirn dNTielvL ciatistencommisslon zu beleben, diese« Interesse statt ab« nicht der Person de- Enthkllcr« und der von ,hm dertretenm Partei, sondern der Sacke. E« ging ein Schrei der Ent rüstung durch ganz Deutschland liker den frevelhaften Plan und nian erkannte daraus nur in erhöhtem Maße v,e Nothwendigkcit. sich gegen di« von der Uinsturzpartei drohenden Gefahren mit wirksamen Schutzwehre« zum um geben. Eugen Richter theilt die allgemeine Entrüstung über den teuflischen Plan, aber er zieht au» der Sache eine Ruhanwendnng, welche an Thorheit kaum ühertrvffen werden kann. Nack seiner Auffassung wird durch da» Attentat nur der BelveiS geliefert, daß da- Socialistengesctz nicht- genützt habe, weil e» solche Früchte nicht Hab« ver hindern können. Ankere gehen noch weiter und meinen, daß die Erbitterung über da» Socialistengesetz diese Früchte erst gezeitigt habe. Da- heißt denn doch di« Thatsachen geradezu auf den Kopf stellen. Nach den in der ganzen Welt geltenden Regeln pflegt man der bestehende« Neigung zu An-schreitungen durch vorbeugend« Schritte und Maß regeln entgegenzutreten. Wenn junge Leute in ihrem Uebermulh die von der Sitte und der Ordnung gezcgenen Schranken überschreiten, so zeigt ihnen eia vernünftiger Vater und Lehrer Strenge, er legt der schrankenlosen Freiheit Zügel an, überwacht und beaufsichtigt die seiner Obhut anvcrtrauten Söhne und Zögling« und sucht sie dadurch zur Beachtung der bestehenden Gesetze zurück- zusühren. Die SlaatSregirrung ist solchen Staatsbürgern gegenüber, welche die bestehende Ordnung Umstürzen wollen, u gleicher Abivehr und Vorsicht berechtigt und verpflichtet, er Grundsatz, „gleiches Recht für Alle" hat nur unter der Voraussetzung einen Sinn, daß die, welche Rechte beanspruchen, auck ihre Pflichten kennen und üben. Wer die bestehende Rechtsordnung durchbricht, macht sich dadurch straf, fällig und wird vor den Richter gestellt, da- ist der gewöhnliche Lauf dcc Dinge, aber anders liegt die Sache, wenn eine ganze Kategorie von Staatsbürgern den Umsturz der bestehenden staatlichen Ordnung al» Ziel ihrer Bestrebungen öffentlich verkündigt TaS ist rin außerordentlicher Vorgang, welcher in den Rahmen der bestehenden staatlichen Ordnung nicht hineinpaßt und deshalb auch mit außerordentlichen Mitttln bekämpft werden muß. Als ein solches Mittel ist das Socialistengesetz von den Bniidesregierungen im Jahre 1878 in Vorschlag gebracht unv von der Mehrheit der Volks vertretung als zweckmäßig anerkannt worden. Die Bewegung hat nach Bereitstellung diese« Mittels nachgewiesenermaßen an Sckärse und Gewaltsamkeit erheblich emgebUß«. an die Stelle wüsten Geschreies und wahnwitzer Forderungen ist die parlamentarische DiScussion getreten, die Socialisten haben sich den bestehenden gesetzlichen Vorschriften anzupaffen gesucht und lassen e« sich daran genügen.ihre Forderungen m, Rcich-tagacltend s "V-a"' memen. baß diese Wirkung de« SocialisteugeseheS den Erwartungen, welche man darauf der- nünftlger Weise setzen konnte, durchaus entsprochen hat Nun kommen aber da« Centrum und die freisinnige Partei mit der durch nicht« bewiesenen Behauptung, daß da« Toeialistm- gesetz nicht nur Nicht» genützt, sondern direct geschadet habe und H"r Sugrn Richter führt al« «ewei, diesn Bebauptung da« angeblich beab,,chklgte Attentat aus dem Niederwald an. Die Socialdemokraten weisen bekanntlich jede Gemeinschaft mit den Dynamilpolitikern weit von sich und verlangen, daß om'" durch nicht« au«zusüllenden Unterschied zwischen L Da« soll dankend aeeeptirt wer^n. aber gerate deshalb ist e« auch geboten, daß beide Formen Vestrri!„^?"k^"^ "der Umsturz de« Bestehenden berechnete lmlb k'na>'ter getrennt gehalten «nd de«. I,a!b auch mit tnrcha»« verickiedenen Mitteln bckämvkt ^"den. Wotim die schrankenlose Duldung der social- '-anx^llUation führt, haben wir im Jahre ,878 3^,0"' Möchten auch die beiden Attentate gegen Kaiser L-,.kelm damit ui keinem unmittelbaren §usam,i,en^«»' gel-ai'.dcn haben, wa« mindestens brsirittrr? werde-, kinÜ ° .war dock auch abgesehen davon der lu-ck ^i- . A«ß«»S ßp «wCvIssiiN «vokOn. daß kr bvv Abhilfe dringend bedurste. Lies« Äbhtlste Pick da» SoriaNsttzn- »cfetz gebracht, «C wir vettrichne» «8 al« die wichtigste m;d die Hanptwirknag dies«» d«H di« Socküvnnokkvt« jede Ganeinschnft «it d« Uanrchtste» kant «nd entschi-da, von fick wessen. W»U Wie »der ««»ich«, daß »wische», beiden feindlichen Aatrgoeien «icht itn Lvaße dse Zeit ei« Vttttke gebaut wird, öf «vei»» sie sich die Hände reich«, daß sich nicht eine» Tage« Ankn-pfoWmnchr sind«, welche heute a»ch nicht vorhanden sind, deshald wollen wir die besteh«de« Vor sichtsmaßregeln gegen «affoavchchchttnnqrn der TvtikNsi« «msrrcht halte« nnv stimmen de-hchb für Verlängerung de» Sociatistengrfeve». Gegm di, Verflolgang de« Mißbraucht» von Sprengstoffen «mtzerde« haben wie uut dem Abgeprdnet« Richter nicht« -inzuwendm. ' » rriprtz, r. M»i ,884. * Nute« de« Vorsitz« de» Stachwmmister» v. Boetricher wurde am 28. April ein« Plenarhitznng de« Bundes» rath» abgehalte«. Von der Vorlage, betreffend di« lieber- sichten über die ans den deutsch« Münrstätten im Jahre l88» erfolgt« Aa-prägung« dvn ReichS-Gold- und Silber- münz«, sowie eine Zufamm«stell«»g der Ergebnisse der im Jahre 1888 anf dm einzelnen Münzstätten geprägten Reich«- Gold- und Silbermünzm an gestellten Untersuch»»»«, nahm die Versammlung Kenntniß. Dem Herrn Reichkkcinzler wurdm überwiesen: der Beschluß de« Reichstag« vom 23. April d. 3, betreffend dm PensionSansptuch ehemaliger MiÜta'w- verfon« au« Aulaß der in, Krieg« erlittenen innere:, Dienst« befchädigung«; eine Eingabe, betreffend die Einführung von Papier.Normal-Formaten; eine Eingabe wegen Revision de» Gerichtskostengesetze-. Dem Vorschlag« des Herrn Reich-, kanzler« gemäß wurde die Herstellung einer Beleuchtung de» Elbstrom« bei den elbfeitigen sog«, langen Brücken der Zoll abfertigungsstelle am Eatmwärver zu Hamburg beschlossen. Auf ein« Eingabe weg« Abänderung de« Gesetze» über die Beurkundung de« Personenstände« erthrilte die Versammlung ablehnend« Bescheid. * Die ReichstagSbau-Commission hat bekannllich in diesen Tagen endgültig den umgearbeiteten Wallot'sch« Bauplan für da» um« Parlamentshau- genehiuiat und be schlossen, den Kaiser zu ersuch«, demnächst b« Termin sür die Grundsteinlegung zu bestimm«. Wie zuverlässig ver- lautet, will Se. Majestät erst di« Annahme de» Socialist«»- gesehe- abwart«, ehe er dies« Termin »nsetzt. Au» dieser «inen Tbatsache dürste ebenfalls zur Genüge erhellen, welchen Anlheil der Kaiser an der Durchdringung dieser Vorlage nimmt. * Di« „Provinzial - Lorrefpondenz- bespricht an der Spitz« ihre, letzten N»»««r in einem Artikel: .Halb« und ganzrGegn«, de»Goeiattstengese»,-' die dem Socialisteu-esetzi» Reichstag« entgegentrrtend« Opposition in folgender Weise: do» -Mt verschied««» Geck, he« siad >rrs»ch, angestellt worden, dl« Wahl »»«scheu «mwtz», »,d Abl-hiüiaa de« Antrag»« auf Brrläageruag der Gettaußsdaaer de» Soetattstea- «'''dtt», vermeid«. Den dlrecten Weg etnzüschlag« and, der «rsprLqli»« »dfich« gemSß. p, de« N»g«ern»g»-»,rase einfach Ai" »» M«. h-ltta die Vpvosillonlperteie« ntcht «ehr kür St, wissen, daß ttn solch- Barchen nicht or »« entlchieden« Widerspruch der »ffrnMchr, Metuun, tzeransi beschw-re». sonder« »aateich dt» Paneidisciplto «>f Pwben kr«»» würde, welchen d'cklb. »lck «»ich,, tzaüe, deruiSch«,. «» blted für dlr Gegner de« Sotialißengckd- „r dann,He An» schlag«,, «udirettrr. aus gewunden«, Psadr an da« nämlich« Litt Weg» »drlg. M't diese» ha» man — versucht. Der miß. vr. «mdthorst ha« Vorschläge ringedrncht, welche da« Soeiakiften- »esetz »« seine LchSrs, dringen »nd dadm» flir Diejenigen «öch». v« mache» sollen, die duflelb« a« ltrdsil» vollständig k ' mSchtra — seiten« der „deutschen freisinnigen Partei" adrr ' man. dnrch ein verschärft- «es.» gegen d- »-r«ch »«« .. stoffen ». dergl. die Lücke auSsüllen zu kSnnea, welch, durch Hebung d— SoriaNftengrses— entstehen würde. dem Erweise, hgg beide in vottchlag gebrachte RuSkunsl». mittel durch,»« »nz»r-'che«d wären, genügt die ttnsach» Sriuneruag an die Adstch:. welche bei Erlaß de« Kaeiellstenzesedeo rersolx' Eff— amsaßre da« vllndche desser, was noch ko- !:«yt der vrrbündrien Rcgiernnaen norhwendia war, um bru durch die Eretguiffr d— Jahr— 1878 klargrlrgtr» Gefahren zu begegne,
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