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Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189204148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920414
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-14
- Monat1892-04
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.04.1892
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Ri. 87. — 12. Jahrgang. Dir an jedem Wachenlas Abend (mit de« Tamm de« folgenden Tages' zur Ber« fe»r»'»g gelonkirnd« unparteiische Zeitung „TSchstscher Londrs-Unieiger": mit täglich einem Extra-Beiblatt l «leine Botschaft 2 Sächsischer Erzähler rr Sächsische Gerichtszeitun- 4. Sächsische- Allerlei r> Jllupr. llnterhaltnngSblatt s. Eonntagöblatt 7. Luftiges Bilderbuch kopet bei Ausgabestellen »ional'.icki 70 Pfg-, bei Post-Anstalten monatlich 75 Psg. Sächsischer M-es-AlljkMl. verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Di« Hauptblätter de» »Eächs. LandeS-Auzeiger»- erscheinen (ohne dessen Extra-Vriblättrr) auch In einer billigeren Sonder-Ausgabe alt: Chemnitzer General-Anzeiger für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei int Hau»; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Pfg. mit Zutragen. Donnerstag, 14. April 1892. Der ..Sächsisch« LandeS-Anzei,tr ist in der deutscheu Post-Zeitungt-Prritlist« unter Nr. 5580 ei»q«ragen. (Oesterreickiiich. Zeilnugskatalog Nr. 2651.) Der ..Chemnitzer «nieral-Anzriarr- ist in der deutschen Poft-ZeitungS-Brei-lifte »nler Nr- l342 eingetragen. (Oesterreichisch. ZeitnngSkaialog Nr- 5SS.) BcrlagS-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Skr. 5. Fernsprech'Anschluß Nr. 136. Telegr-Adr.: LandeS-Anzeiger, Chemnitz. Anzeigenpreis: 6gelp'l!e»eCirp»Szeile (ca 9 Silben fastend) oder deren Rauui 15Psg. — Bevorzugte Stelle (6g,spaltenePetitzeile ca. 11 Silbe» fastend) oder deren Raum 30 Psg. Bei wiederholter Aufnahme entsprechend billiger. — Anzeigen können nnr bis Bormittag angenommen werde», da Truck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern.—Die Anzeigen finden ohne P re iransschlag gleichzeitig Verbreitung durch den »Chemnitzer General-Anzeiger-. Politisch« Rimdschan. Chemnitz, den 13. April 1892. Deutsches Reich. Der Kaiser hat auf Bortrag des Ministers des Aus wärtigen da» i» der Dirciplinarßrase gegen den Gesandten z. D. Grafen Limburg-Stimm ergangene Crkeniituiß b stätigt und gleich zeitig dem Grafen Limburg die gegen ihn festgesetzte Strafe der Dicustcntlassniig im Gnadenwege erlassen- In» „ReichSauzrlger" veröffentlicht der Stellvertreter de» Reichskanzlers Grafen Caprivi da» Regulativ für die Errichtung einer Commission für Arbeiterslaiistik. Der deutsche Colouialrath soll am 20. d. M. zusammen trete». Das Material, welches ihm zur Brrathnng unterbreitet werden soll, ist nur geringe» Umfanges, so daß voraussichtlich auch die Zahl der Sitzungen keine erhebliche sein wird. Zur Heeresvorlage. Im Hinblick auf die angeblich in der nächsten Session z» erwartende Hceresoorlagr schreibt die »Nat.-Lib.- Cvrr.-: »Nach unserer Ueberzengnug darf die Militärverwaltung ver trauen, daß ihr die Volksvertretung, wenn auch vielleicht erst nach schwere» Kämpfen» Alles bewilligen wird, wa» zur Erhaltung unseres Heere» ans der vollen Höhe der Leistnngsfäbigkeit erforderlich ist. Aber an. esichtS der Fülle der neuen Anforderungen, welche sie a» den Reichstag stellen will, hätte die Militärverwaltung doch doppelt nud dreifach Veranlassung, ernstlich zu erwägen, wie sie gewissen, ihr freilich „»bequeme» Wünsche» des Reichstags entgegenkomme» könne. Betreffs der großen Frage der Militärgerichtsbarkeit würde es schon rincn bcfriedigcndcn Eindruck machen, wenn man überhaupt einmal sä! e. daß die Arbeiten von der Stelle rückten. Denn die Schwierig keit » gerade dieser Gcsetzgrbungsaufgabe werden ja von keinem Unbefangene» verkannt. Dagegen sollte man meinen, daß in der Wnchtposlcusrage, die lediglich in die Competenz der Verwaltung fäll,, rccht bald etwas in der Richtung der bekannten RcichslagS- resotution geschehen könnte, was die in diesem Punkte neuerdings so ost erregte BvltSstimmung bemhigen würde. ES wäre nicht wohl- gctlian, wollte man an maßgebender Stelle jene Resolution einfach ignorircn." Vorstehendes giebt die »Germania- mit der Bemerkung wieder: »Da kann man der Nationalliberalen Corrrspondrnz einmal vollständig znstimMe».- ' Eisenbahn-Unfälle. Nach der im Neichs-Eisenbahnamt auf gestellten Nachweis»»,, der auf deutschen Eisenbahnen — ausschließlich Bayer»- — im Monat Februar d. I. beim Eisenbahnbetriebe vorge- kvmmenen Unfälle Ware» im Ganze» zu verzeichnen: 7 Entgleisungen u»ü 4 Zusammenstöße ans freier Bahn, 25 Entgleisungen und 22 Zn- sao menstöße in Stationen und 190 sonstige Unfälle. Bei diesen Un fällen sind i»> Ganzen, und zwar glößtentheils durch eigenes Vcr- schulde», 199 Personen verunglückt» sowie 38 Eisenbahnfahrzeuge er heblich n»d 185 unerheblich beschädigt. Von den beförderte» Reisenden wnrdcn 3 getödlcl und 2 verletzt. Von Bahnbeamten und Arbeitern im Dienst wurde» bei» eigentlichen Eisenbahnbetriebe 29 gewdtct und 140 verletz«, von Steuer- rc. Beamten 3 verletzt, von fremden Personen (einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Bahnbeamten u»v Arbeiier) 13 gelobtet und 9 verletzt. Außerdem wurden bei Rcbeubeschäsligttugen 42 Beamte verletzt. Von den säminlliche» Un fälle» beim Eisenbahnbetriebe entfallen ans: Sloatsbahue» und n» er Staatsverwaltung stehende Bahnen 235 Fälle. L. Privat bahnen 13 Fälle. Zrxkerexport. Die auffallende Erscheinung, daß in dem ersten Quartal dieses Jahres weder aus Hamburg, noch ans Magdeburg e » Pfund Zucker »ach den Vereinigten Staate» von Nordamerika abgegangen ist, findet ihre Erklärung dadurch, daß i» der Union sich rin Zuckerring gebildet hat, der sich »ach »nd nach die »Conlrole" liber fasl olle dortigen Raffinerie» des Laudes verschafft hat »nd die Preise in Deutschland zn drücken versuchte. Rewyork, Philadelphia» St. Louis »nd Cincinnatie sind hauptsächlich i» diesem Ringe vertrete». Die günstige Witterung ans Kuba hatte eS ermöglicht, mit dem von dort imporlirten Zucker einstweilen den Bedarf zn decken und cS wird, fall» das Wetter eine Zeit lang weiter günstig bleibt, voraussichtlich noch einige Wochen möglich so», ohne Zuckercinfuhr aus Deutschland Urtig zu werden. Aus die Tauer aber ist das g»iz undenkbar, »nd es wird für zweifellos gehalten, daß der amerikanische Znckerring schon bald erfahren wird, wie falsch er spekulirtc. Die deutschen Exporteure, «welche die Situation vollständig überblicke», haben sich nicht einjchüchiern lassen. Jedenfalls wird i» nuterrichtetcu Kreisen nicht daran gezweiselt, daß der so vollständig unterbr chene Zncker- rxpvrl etwa Ende dieses Monats eine» bedenlende» Ausichwung rehmen wird und daß bis zum Ende des Jahres der Aussall der ersten Quartals wieder eiugebracht sein dürfte. Im Freihaseugebicle rc» Hamburg lagern allein 150,000Tons Zucker verschiffung-bereit. Zur Maifeier. In dreizehn Lokalen werde» sich am l. Mai die Socialdemokcnten in Berti» znsaiinnensinden, »»> die Maifeier z» begehen. Bon d.n Ausflügen in die Umgegend hat man im Allge meine» Abstand genommen. Die „Unabhängigen" werden sich »ach FriedrichShagen ausmachen und sich u. A. auch dort an der Ausführung eines lebenden Bildes: „Die Marseillaise" belustigen. Ans den in den größeren Städten preußischer Provinzen geplanten Umzügen dürfte wohl nichts werden, bis jetzt l at die Polizei nirgends die Erlaubniß dazu ertheilt. Wie der Londoner »Globe" miltheil«, soll die deutsche Regierung für die Marine nach vielen Versuchen 180 Marinegeschütze bestellt habe» Weitere Austräge für die Armee würde» folge». Bestätigt sich diese Nachricht, dann müßten die ..vielen Versuche" sehr glücklich anSgcsallen sei»; bekanntlich war ei» solches Maximgeschütz, welches durchaus nicht losgehen wollte, mit an dem Untergänge der Expedition ZrlewSki schuld Oesterreich Ungarn. Zum «r-nnngSlndilänm. Wie ans Wien gemeldet wird, werden alle dortige» Botschafter und Gesandten für die Dauer der Festlichkeiten ans «„laß der LSjühri-e» Wiederkehr dn Krönung de» Kaiser» Franz Josef znm König von Ungarn nach Pest übersirdeln Private Anfragen, ob die Wiener Stadlvertrelung geneigt sei. a» dem Feste theilzunehmen, wurden rückhaltlos bejabend erwidert. Die Tycil- nahme de» österreichischen Parlaments gilt als zweifellos, weil e» auch bei der Krönung im Jahre 1867 durch eine Abordnung vertrete» war. — Der Finanzminister Wckerle hatte gestern von 11 bi» 3 Ubr eine Eouferciiz mit dem Jiuaiizmiuister Steinbach. Am Abend wurden die Conserenzen über die Valntaregulirung fortgesetzt. In erster Reihe ivird das Münzgesch scstgestellt. Italic»». Anarchistisches Manifest. Ein anarchistische» Manifest, ge druckt in italienischer Sprache in Lausanne, ist von Lugano aus über ganz Italien verbreitet worden. Das Manifest kündigt die erfolg reiche Gründung einer internationalen revolutionären Union an, die alle entschlossenen Anarchisten umfaßt. Die Periode der theoretische» TiScnjsionen wird für abgeschlossen und die Aera der bewaffneten Revolte für eröffnet erklärt. Das Manifest veröffentlicht ferner das Programm der sofortigen Actio», nach dem i» den Städten Dynamit und aus dem flachen Lande Feuerwaffen angewandt werden sollen. Es sollen Jnsurgeiitenbande» gebildet lverden, die in Bergen und Wäldern versteckt bald in Massen Deserteure aus der Armee hcra»- ziehen werden. Die Union verspricht schließlich allen Rebellen Geld- nnterstützungcn, falls solch« behufs Ausführung einer Aktion gebraucht werde» sollten. Frankreich. Bei der Berathnng der Deputirtenkammer über die Kredite für Dahomey erklärte der frühere Untcrstaatssecrelär für die Colonien, Etienne, er hätte 1890 die Absicht gehabt, de» König von Dahomey zu züchtigen nud zu dem Zweck nach Abvmey und Whiddah vorzugeben. Die Regierung sei jedoch der Meinung gewesen, daß die Ergebnisse einer solche» Expedition die gebrachten Opfer nicht auf- iviegcn würden. Tie Regierung müsst ihre Colonialpolitik darlege». Das Land widerstrebe jeglicher Expedition. Der UnterstaatSsecretär für die Colonien, Jamais, gab die Zusage ab, daß nur die in Se negal stalionirten Tiralleurs »ach Dahomey entsendet werden sollte». Es sei ihm aber nicht möglich, gegenwärtig die geplanten Operationen in allen Einzrlnheiten darzulegen. Die Regierung sei der Ansicht, daß Frankreich für mehrere Jahre aus jegliche colonialen Eroberungen verzichten, andererseits aber den"g,inze» gegenwärtigen Besitzstand au Colonien erhallen und die letztere» organisiren müsse. Der geforderte Credit wurde mit 314 gegen 177 Stimmen bewilligt. — Die drei hundert Mann Marine-Infanterie, welche nach Dahomey eingeschifft lverden sollte», erhielten Befehl, nach Bordeaux zurückznkelire», da man die in Senegal befindlichen Schutzlruppen zn der Expedition gegen Dahomey für ausreichend erachtet. Belgien. Die soeben in Brüstet vollzogene Einigung der beiden grosten liberalen Gruppen ist gegenwärtig das bedeut samste Ereigniß. An diese Einigung wird bereits die Erwartung geknüpft, daß es nicht bloß gelinge» werde, sämintliche Abgeordnelen- Mandale der Hauptstadt für die liberale Sache zu erobern, sonder» auch den Sturz des clericalen Systems herb.iziiführen. — Eine »vüthende Menge belagerte in Diso» das Wohnhaus eines Anar» chistensührecs. Bei dein unternommene» Sturm auf da» Hans wurde dasselbe theilweise zerstört. Präsect, Staatsanwalt und Ccnlralcom- missar eilten mit einem starken Aufgebot von Polizei und Gensdarmen hervci und trieben mit blanker Waffe die Menge zurück. Rutzland. Dafi der Finanzminister Wyschnegradski, auch wenn re von seiner Krankheit genesen sollte, nickt mehr in sein Amt zurück- kehren wird, erscheint als nahezu unzweifelhaft. Er wird sich, sobald es sein Gesundheitszustand zuläßt, mit längerem Urlaub i» das Aus. taud begeben. Wyschncgradski war der Hauptvertreier der Hochschutz zöllnerei und des engherzigen Abschließungssystems, welches in dem Fremden-Uknse gipfelte und Jahr ans, Jahr ein zu neuen Maßnahme» gegen die deutsche Einfuhr in Rußland führte. Hand in Hand mit dieser Politik ging das Bestreben, den Curs der Valuta »nd der russischen Werlhe zu hebe» und einen mächtigen Kriegsschatz z» saminel». I» seinem Finanzbericht vom Januar 1ü88 führte Herr Wyschnegradski die Enlwerlhnng des Rubels ans einige künstliche Maßnahmen des Auslandes zurück. Herr Wyschnegradski verstand cS, das Weiter an den europäischen Börsen zu machen. ZinShcrab- etznngen und Anleihe» vermehrte» seine Mittel in einem Maße, daß er selbst der Bank von Englanv Gold darlcihen konnte. Fast alle seine Erfolge aber wurde» durch das wachsende Mißtraue» in Rußlands Friedensliebe und durch den Nvlhstand wett gemacht. Wen» Herr Wyschncgradski jetzt als kranker Mann an- dem Finanzministerium scheidet» so läßt er dasselbe in traurigerem Zustande zurück, als er cs übernommen hatte. Ob ein »euer Man» an seiner Stelle auch einen „neuen Curs" bedeutet, das bleibt abznwarte». Orient. Zwischen ver Pforte und Bulgarien wird Klarheit geschaffen. Der Empfang des neue» bulgarische» Agenten in Cvnstanlinopel, Dimilrvw, hals bereits einen Thcil der herrschenden Mißverständnisse beseitigt; wie a»S Slambal gemeldet wird, sprachen der Sultan und Timitrow ohne Vermittlung eines Dolmetsch türkisch mit einander und Abdul Hamid soll Veranlassung genommen haben, sich sehr offen über alle schwebenden Fragen anSzusprechen, wie er auch seiner Sympathie für das Fürslenlhnin und deise» Staatsmänner, sowie der Entrüstung über die Attentate und Mordanschläge Aus druck verlieh. In Sofia hat der Bericht DimitrowS über die Audienz einen ausgezeichneten Eindruck hervvrgcrufcn. Prinz Ferdinand zeichnete sofort den türkischen Vertreter ans. Er empfing Süniiabeud den türlische» Couuuissar Reschid Bcy, welcher AbendS znr Berichter stattung nach Eonstantinopcl abreistk. In der Audienz wurde dem- selbe» eine prachtvoll« Busennadrl überreicht. — A»»ch Ser-ie« beginnt sich seiner inlernatioualen Pstichlea -e-enk-er Vnlgari,» zu »rinnern. WützMd aus tz»m Umwege Bukarest gemeldet wird, daß die AnSwe.sung sämmtlicher bulgarischer Flüchtlinge au» Serbien bevorstehe, sagt eine andere Nachricht, daß die serbische Negierung dem Emigranten Rizow befiehlt, mit de» ersten Schiff, welches nach Odessa geht, den serbische» Boden z» verlasse». Asien. Der Emir von Afghanistan hat eine Schrift verfaßt und unter die Notabel» von Afghanistan vertheilt, in weiter er er klärt, daß er die englische Freundschaft der russischen vorziehr. Die Russe», sagt er, wolle» nicht Afghanistan besitzen, sonoern nur al* Etappe nach Indien benützen. Wenn die Afghane» für sie Partei nehme», würden sie von der russischen Armee als Zielscheibe für eng lische Kanonen und Gewehre gestellt werden. Die Russen würde« die Afghanen ihrer Waffe» und Lebensmittel beraube», deren Fraur« behelligen, die Afghanen morde», wenn sie sich rächen. Der Zweck der Russen sei, in den Besitz von Indien zu gelangen, zu dessen Er reichung die Afghanen vernichtet werden müßte». Es sei den Afghanen daher unmöglich, Freunde der Russen zu sei». — Die Antwort von Petersburg ivird wohl nicht lange ausbleiben. Sächsisches. — Zahlttttgscinstelluuge«. Bauunternehmer F. A. Schramm in Luga». — Kaufmann G. O. ThomaS-Hebestreit in Riesa. — Produktenhändler E. A. Börner in Picna. — Eisenbahnwesen. Ans der Bahnlinie St. Egidien- Höhlteich wird am I. Mai d. I. an Stelle deS bisherige» Sekuudär- betricbeS der Normatbetrieb eingeführt. — Dresdner Pferde-Ansstellnug. Die königl. General- dir-ctio» der Sächsische» Slaatseijenbahne» hat genehmigt: daß für diejenigen Pferde und Gegenstände, weiche aus der vom 23. bi» 25. April d. I. in Dresden stattfindenden Pferde Ausstellung a»S- geslellt werden und unverkauft oder unvcrtoofl bleiben, freier Rück transport auf den Sächsische» Staatsbahnlinieu gewährt wird. Vor aussetzung ist, daß der Rücktransport innerhalb 14 Tagen nach Schluß der Ausstellung und unter gemissrn anderen Bedingung«» erfolg». Die Ausstellung verspricht mit Pferden aller Art, Wagen und Jndnstrirerzengnisjen sehr zahlreich besucht zu werden. Die namhafteste» deutschen, sprciell sächsischen Händler stellen au». Auch haben bedeutende österreichische Firmen Anmeldungen ergehen kaffen. Wiederum lverden sächsische Remonien vorgefnhrt lverden. Da di« schöne» Au-stellnngSräniiie auf der Wie enthorstiaße alsbald abge brochen werde», findet mit dieser 17. Ausstellung die letzte Dresdner Pferdea»ss!elln»g patt. — Markthallen-Bau in Dresden. Für de» Ban der Markthalle» an der Stistsstraße und an der Hauptstraße laßt dn Rath im Einverständnisse mit dem gemischten Ausschüsse für Er- richmng von Markthallen bereits die Planungen aiisertigeii. Die Aussührung des letzteren Baues wird so lange beanstandet, bis der ck-iarkthallenbau aus dem Antoiisplatze vollendet ist, um die hier ge machten Erfahrungen bei dem Markihallenban i» der Neustadt ver» werlhe» zn können. Die ersterwähnte Halle kommt in die Weißeritz- pronienade» und auf Areal deS jetzigen Flußbettes zu stehen; sie ivird mit der Eisenbahn durch Zweiggeleije veronnde», so daß die mit der Bahn eingeiieserten Produkte der Halle uu»>itielbar zngcfnhrt werden können. Der Betrieb dieser Bahn wird von der Staalsbay»- verwaltung übernommen w.rde». — Ein enttäuschter Idealist. Das »Sächsische Kirchen- und Schnlblalt" veröffentlicht eine be»icrke»swerlhe Erklärung deS vormaligen Pfarrers Lenk i» Bühle» bei Rötha, dessen freiwillige Anitsniederleguiig und Austritt ans der sächsischen Landeskirche vor zwei Jahre» i» weit.» kreüe» Aussehen erregte. In einer besonderen Schrift rechtfertigte er diesen Schritt mit der Behauptung, »es könne ei» bclenntnißtrcuer Lutheraner in Sachse», wenn anders er ein Glied der wahre» lutherischen Kirche sei» wolle, nicht mehr der sächsischen Landeskirche angchören, sondern muffe sich der Freikirche, als der wahren lntyerijcheii Kirche, anschlleßen." Tiefentiänscht ist derselbe »unmchr »ach einjähriger Wirksamkeit als Geistlicher au einer Gemeinde der niissvnrsichen Freikirche Nordamerikas »ach Sachieil znrückgekehrt. Tie Erfahrungen und Beobachtungen, die er i» jener Gemeinde in Betreff des geistliche» Levens machte, haben so wenig dem gehegten Ideale entsprochen, daß er nnter offenem Bekenntnis, daß seine frühere Ansicht ein Jruhum war, wieder in die sächsische Landeskirche zurnckgelrcten ist, »n> deiselben erneut seine Dienste zu widmen. Pastor Lenk hat zunächst scimu Wohnsitz in Stiieje» bei Dresden genommen. — Das Ende einer alten Linde. Ans Niederfrohna bei Linibach wird berichtet: Im vorigen Monat ist ein altes Wahr zeichen unseres Ortes gefalle», nämlich die Linde am Woynhansgiebel dcS Gutsbesitzers G, Glanz. Ihre Größe entsprach ihr in Aller, das man aus wcitigüenS 350 Jahre schätzte. Sic hatte eine Höhe von reichlich 24 m und an ihrem Fuße einen Umfang von 7,5 m erreicht. I» einer Höhe von 7 in besaß sie noch eine Stärke von 1,5 w. Wäre der Bain» gesund gewesen, so hätte der Stamm 23 Festmeier Holz geliefert. Derselbe war ober sammt den Hanptäslen so hohl, daß er nur etwa 0,25 m feste Umfassung übrig hatte und in dem so ausge.,öhlicn Stamme 8 Man» Rau», fanden. Bis vor etwa 50 Jahren hat die Linde »och einen riesige» Wipsel gezeigt. Bo« da an war er aber allmä, lich abgestorben und durch einen Blitzschlag vor zwei Jahren so geschädigt, daß er für die angrenzenden Dächer Gefahr brachte. Daher mußte sich der Besitzer, wiewohl »»gern, zum Fällen diese» ehrwürdigen Zeugen alter Zeilen entschließe», was aber nur mit vieler Anstrengung »nd Vorsicht geschehe» konnte. I» de» Umgtgeud ist wohl kaum «in Baum zu finde» von der Größe der gefällten Linde in Nieüersrohna. — Der Mörder de- Forstgehilfe« »edel. Jener Wild- dich, welcher in der Rächt zun» Montag den Forstgehilsen Gebe!am Thammrnhain bei Wurzen erschossen ha«, ist t» der Pcrjo«, d» aurer» Roth« aus Prvdsthain bei Schilda« ««littest Word»
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