AUF BERGSTRASSEN UND -PFADEN THEODOR SCHÄFER lenn der Fremdling sich an Dresden und seinen Kunstschätzen er- Jgötzt hat und nun auf dem Dampfschiffe der Sächsischen Schweiz zustrebt, erfreut ihn wohl während der Fahrt der Anblick, den die rechtsufrigen,steilenTalhänge gewähren mitdenstolzenAlbrechts- schlössern,den zahlreichen Landhäusern, die aus grünem Versteck hervorlugen, und den freundlichen, von weitgedehnten Obstgärten eingehegten Dorfschaf- ten; aber er macht sich keine Vorstellung von den mannigfaltigen Reizen, die diese Landschaft dem enthüllt, der ihr eine etwa halbtägige Wanderung wid met. Nur sie lassen es erklärlich erscheinen, daf der ganze Uferstreifen bis über Pillnitz hinaus immer und immer wieder von Dichtern, Schriftstellern und Ge lehrten, Malern und Tonkünstlern aufgesudit und damit zu einem klassischen Boden geweiht wurde, der in Deutschland seinesgleichen nur an der Ilm und dem Neckar findet. Wir erinnern an Schiller, Körner, Julius Hammer, den Histo riker Karl von Weber, den Shakespeare-Ubersetzer Graf Baudissin, Jean Paul, die Maler Gerhard von Kügelgen, Ludwig Richter, Ed. Leonhardi, Guido Hammer, H. Vogel, an G. Bähr, der mit der Loschwitzer Kirche gleichsam das Modell zu seiner Frauenkirche in Dresden schuf, an die Meister im Reiche der Töne, C. Maria von Weber, Richard Wagner, G. Merkel, Ignaz Moscheies, Friedrich Wieck, Robert Schumann und viele andere — sie alle weilten in diesem Gelände und fanden Erholung und künstlerische Sammlung oder auch die Stätte für neue, schöpferische Tätigkeit. Die in folgendem geschilderte Wanderung führt uns in reichem Wechsel und fortwährender Steigerung einen Teil der ver borgenen Schönheiten der Loschwitz-Pillnitzer Berglehne vor Augen. Bis zu der „Saloppe“ benutzen wir entweder das Dampfschiff oder die Strafenbahn; in letzterem Falle wenden wir uns von der Haltestelle rechts auf die Brockhausstrafe, die uns am Rande des hier zu Ende gehenden, vom „Zschorrwasser“ durchflossenen, „Schotengrundes“ beim I. Städtischen Wasser werk nach dem Elbuferweg bringt. Wir haben damit die alteBautzner Strafe