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Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189202203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920220
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-20
- Monat1892-02
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.02.1892
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Nr. 42 — IS. Jahrgang. Die an jedem Wochentag Abend (mit de« Dali»,, de» folgenden Lager > zur Ver sendung gelangende unparteiische Zeitung sächsischer LandeS-Anzeige^: mit täglich einem Exira-Beidlatt l- Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler » Sächsische <SerichtSzeit»»ng 4. Sächsisches Allerlei 5. Jvustr. llnierhaltttttgsblatt 6. Sonntanöblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestellen monatlich 7V Psg., bei de» Post Austalle» <ü Pig. «Lchstsche» BerbreltetsleS unparteiisches tägliche- Lokalblatt. Di« Haupt-lütter d«r „Sachs. Landes-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sondcr-Nnsgabe als; „Chemnitzer General-Anzeiger" fürCbcinnitz monatlich 40 Psg. frei inSHans; außerhalb Chemiiib monatlich 80 Psg. mit Zutragen. Poslzertungspre slistc für 1332- Nr. 1342. Sonnabend. 2V. Februar 1892. Der SSchs. LandeS-Anzeigcr ist für da« Jahr >893 eingetragen in der dentiche» Post-Zeitnngs-PreiSliste nnler Nr. "ü8S, in der österreichische» unter Nr. 26LL. FürAbonnenIenerscheint jecinuiallinJahr: JUnstr. Weihnachtsbmh (Jahresbuch). BrrlagS-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz. Theaterstraße Nr. k. Fcrnsprech-Anschlnb Nr. 138. Tclegr-Aor.: Landes-Anzcigcr, Chcnml-. AnzetgkiipreiS: Nanm der 6g«sp Irenen Corpnszeile (ca- 10 Silbe» fassend) süt^itt Sackrsc» Ivolmendc Jniercalc» 1b Psg., fiir auherlralb Sachsen ivosincnde Jnserenlen 20 Psg- — Bevorzugte Stell? (lrprltigc Pclttzeile) 30 Psg. — Unter »Kleine Anzeigen" dre 8geip,iltc»e Pcritzeile (ca. 8 Silbe» fassend) 10 Psg. " Anzeigen könne» nur Via Vormittag angenommen werden, da Drucks nnv Verbreitung der grogen Auilage längere Zm crsor en,.^ — Di« Anzeige» finde» ohne PrriSaiissmlag gleichzeitig Vcrbreiinng dnrch den »Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere So>wer-A >Änegabe der Hanptblättec des „Sächsischen Landea-Anzrigcrs" ohne d>sse» tägliche Eztra-Bei- lälter). Der Reichstag und die Armee Chemnitz, den 19. Februar. In de» letzte» Jahren vollzog sich die Vcrathnug dcS Militär etat- im Äicichslagc immer z'cmlrch schnell n»d rn ig: lvcrrri auch vielleicht G.lege»! e t siir längcre Debatte» gegeben war, so nahm t»a» doch dabo» Abstand, weil de ganze A.schäslslage keine allzn- günstige w r; »>a» nai e keine Zeit. Außerdem wurden auch die hauptsächlichste» Nrnsordernnge» sür die Armee dem Parlament in einer besonderen Vorlage iimerbrcilct »ud hierdurch die Brralhung de-Militärclats s.lbst abgekürzt. In d esem Jahre ist cS «»» anders gewesen. Wen» eS sich auch wc»ir>er um die Ncnfordcrnngt» handelte, die erste dcrsrlbrn von über » 0 Millionen Mark zum Besten der Artillerie war ja jcbvn i» der Vorberathnng in der Bl,daclcv»»nissio» ziemlich einslinlmig angenommen wordrn, so lagen doch andere Dinge vor, welche e n gründlich S Anssprcche» erwünscht machte». Der preußische Krieg-»», istcr labvrirt noch a» de» Folge» eines heftigen Influenza-'Anfalles, nnd so rrat der Reichskanzler Gras Caprivi per sönlich i» die Bnsche. Das; der lriiende Staatsmann eine sehr vielseitige Statur ist. bewein schon der Urnstand, daß er mit gleicher Ansjnhr- lichkcit s. Zt. ür er d,e neuen Handelsverträge, dann über das BolkS- schulg-setz i»> vre»wiche» Landtage, nnd um, wicd-r über wichtige Mililärsragen gewroche» hat. Gras Cavrivi war erst Gene al, da»» wurke cr Rrichskaiizlec, und sei» Airstcele» bei der Vrrt e.digruig des Miiiläretats be >es anch, daß er sich hier so recht i» seiner» Ere- »lenle fühlie. Den Anlaß z» den umfangreichen Erörterungen, die trotz aller Entschiedenheit aber doch eine» ruhigen Chai acter behielte», gab die Frage der Lvldaicnmißhanblmigcn in der Armee, von welchen seit d.m Brknnntwerden dcS Erlasses de- P.inzcn Georg von Sachsen n>er die-es tra»ri,e Therna so viel die Rede gewesen ist. Von Seilen b S PerchSta..cs la,,e» zwei Aniräge vor, die sich mit der Slage!egc»hril bcslästrglc». Der eine, von der Evmmissivu ans gehend nno dort vv» den Eons,rvat>ve» und der Eerrlrnrnsparlci beschlossen, e-inchic n>» N> formen des Milrtärstrafverfahrcirs, ,dec ander e, r on szex „ativnr.l iveralcn und der freisinnige» Partei gestellt, »aliniF r irret Bezug ans die vorgekominenc» Miß Handlungen vv» Soldaten nnd erachtete zu dem Zw.ck der Ab.,itse nnd der Abstellnng solcher ^orwnnniiisse Rcsormen sür dringend rrötgig. Drn Hanptliliicrschied zwi'che» de» beiden Anträgen bildete die Ton art. Ter Reichskanzler gab das Bedauerliche, der Vorkommnisse z». hielt aber an der Anj assiuig fest, baß in solchen militärischen Frage» di« inititärischc» Arrlvrrtären in bedingt das letzte Wort haben mußten, die Wrrnsre »ad Anträge des Reichstages also nicht »taßgevenbe Gcsichtspn» lc sc» könnten. Der Reichskanzler flederte das Vcr trancn der Vv kc-verrrelung siir die Militärverwaltung. daß Liese „ach Kräslen solcher bcklagenswertbe» Vorkemurnisse» ealgegentrcren ln d dis Rcflrrne» vornehmen und selbst veranlassen werde, die ihr möglich »iid nützlich crllhienc». Ter Standpunkt des Reichskanzlers bi tct nichts Rens, cs der. ivelchcr von alle» Kriegs,»inrstecn n»d auch vv» de» obersten Kriegsherren im deutsche» Reiche stets v. »treten ijt. Trog a cle a wird g>wiß diese Mililärdr batte im Reichs tags gute, prak rjche Folgen habe», den» sic wird >i»e Warnung für alle liejenigen w.itilärpcrsone» flirr, welche leicht die Hcrrschajt nb.r sich srlvst v.r icre >. E-src» ich ist es, daß i»> Reichstage keine Stimn.e die Soldutenmißhaiidlnngcn a S vesondc.e» Sport der denljchen Armee hinuclue. wie cs i» de» letzte» Wochen in recht bedauerlichen uns gchüjjg-n Uebertreidniigcn gesagt ist. Es »ruß ja viel gelha» w. rdc». »ad der rn im- To», »> welcher» die ganze Lebatie g.hatte., war, gicbl der Hvjjn»^, a»ch Gewähr, daß vitt gelha» werden wir». Die deais e w.itiiarver>v»llniig hat ten gute» n»d d.shec von keiner Serie a»g> tasten» Ruf, die er,rli>lstc und sparsamste in Enrv.a zn sei». Sparsam sott selbstverständlich hier bedeute», daß von den bewilligten Gel-ern der richtigste »ad treffendste Gebrauch gr macht Wird. Jn's Blanc hinein z» operire», ist b i n»s keine Mode. Es ist sehr leicht »achzirw.iic», daß d.m nicht überall so ist. Bekam» ist der bcrn mtc Bericht dcS russischen Generals Tragvmirvw über die l tzte» d. rtrgc» große» Manöver, worin cs Hieß, daß d.r für d e Mannschast.n ge iescrle Proviant z» drei B.errelu nngenießbar, das He» für die Pferde fast durch die Bank aber verfault gewe>cn >ci. B.kaiim i t nelr d.r Bericht des mir Recht als Slv.lriisjc gel tenden Grasen G»r v, welcher bei der Jnfoeen»» eiucr Festung von neue» Werte», für tue längst das Geld angewieien n»d ve ansgabr war, lei,e Svnr rör aud. Bon lleinere» Geschichte» brauchr man min schon gar nicht mehr zu rele». Daß die Parier Militürrer- waliring mit den wrillivne» F nrgee all spielt, ist aller Wclr bclr»»l. BvnlangcrS Melinit-Bombe» kastele» 50 Millionen; heute Iplichl kein Mensch mehr dnve». Auß rcem hat auch rer tckanulc Alvoil- machuag versuch dcS Arme cvrps Vv» Toulouse gezeigt, wie viel anch i» Frankreich mir auf den, Papier sie». England hat eiae vom Parlament sehr jorgiam couirvl.rle Militärverwaltung, der Kricgs- urinestcr ist immer ein Mitglied der herrschende» pol tische» Partei ater trotzdem herrschte tort doch eine recht tone Wirthschcht. Tie krummgi vogriie» Bajonette nnd Säbel sius nicht das Enizige, was hie» gerügt zu werde» verdient. Und Alles das geschieht, trotzdem ei» strenges Parlaments-Regiment besteht. Der deutsche Reichstag sieht d.r deutsche» Militärverwaltung, wie cs seine Pflicht, >c»a» an> die Tasche, und wen» wir m S auch nicht entfernt ülwr die hohen Mili'üra»?gabcn z» srencri branchc», davon könnrii »vir weuigstcus überzeugt sci», cs wird keilt Geld sortgeworse». Alle Kj.lt wünscht ei» witkiches Sparen bei den Armeen; ater die Erfüllung dieses Wunsche» wird wohl »och lange gcuug »i» schvucr Traum bleiben, vhne Abrüstung kein Spa.e» — aber wann lommt die Abrüstuug? P-Iitische Nnndscha». . Chemnitz, de» 19. Februar. Deutsches Reich. Ttk Grostherzog von .Hesse» leidet, wie aus Darmstadl gkttitldet wird, au Herzerweiterung; sern Zupand ist zroar »licht ge« fährlich, i'mmcrhi'» muß cr sich »choiie». Der Erbgroßherzog, welch.« au der Influenza erkrankt war, reist zur Erholung nach Italien. Minister Hevrf»»rth. Die »Allg. Ztg." in München >» ldet, in Parlamentarischen Kreise» verlaute, daß der Minister Herrsnrlh wegcnseinrS Nie enleidens beabsichtige seiue» Abschied zu nehme». Von einem Nicienleite» des Ministers deSJuncru hat dis in die jüngste Zeit nichts verlautet. — Der BttndeSrath i» Berlin hielt am Donnerstag eine Sitzung ab. I» derselben wnrdc der GcsetzcMwnrf be r. das Answ »deri»igswese» de» z»sln»digr„ ^Ausschüssen über- Wiese». Außerdem wnrde» noch verschiedene kleine Völligen ge nehmigt. — Die Bttvgeteominifsiott des Reichstages begann a»> Donnerstag die Brrathnng des Marincelals. und genehmigte ei».» größere» Th.il desselben ahne sehr crhe liche Absti che. Prcnsjisches Abgeordnetenhaus. Nach »uhrtägigerPanse »ah», das Abgeordnetenhaus am Donnerstag seine Arbeite» mit der Bcrathmig des E ats d« Eiscribahlwerwaltruig wieder auf. Minister Thiele» wies daraus hin, daß unter der allgemeinen Ungunst der Verhältnisse auch die Eiseuliahneinnalime» z» leiden hätte». Es sei deshalb die äußerste Sparsamkeit geboten. Abg. von Pnttkairrer (coui.) ist gegen eiae Herab ctzrrng der Eisenbahntarife sür Personen, da die Preise b.llig gering seien, stricht aber snr Beibehaltung der Stafsellariie nach dem Ost ». Der Staatc-bahnvcrwa't nrg spricht Redner ieirie vollste Arierkcnining aus. Abg. Simo »(»atlib.s sicht die Ver .älin sse ter Staatsbahucn als ziemlich »»günstige an »ud lwdaiie t, daß dadurch die gcsammte Finanzlage des Staates in Mit leidenschaft gezogen wird. Er H ill eine gründliche Reform sar »oth- wcirdig. Mit.ister Thielen weist ans die oll,c,nein »ngiuitiige» wirthschafllicln» Verhältnisse hin, gegen die sich auch die Slaalsbahn »ich wehre» kö»»c. Abgg. Schmieoing und Ham mach cr (»all! >.) eracht.-» einen Systemwechsel für geboten. Heute stehe es mit kein Lla.>tsbah»we1e» nun schon so, daß nicht einmal dringende Reformen Platz greife» könnten. Abgg. Pteß (Elr.) meint, diePrivalbahne» seien heule ebenso schlecht dran, wie die Staatsbahucn. Abg. Brömel (freis.) fordert eine Nesorr» der Bahttlarise. Minister Thiele» antwortet, daß die allgemeine denlsche Tarisrrform hanpl- iächlich durch die Abnciqrnig einiger süddeutscher Staaten bisher ver- hind-lt worden sei. Nachdem »och Aog. Gras Limburg (cvrrs.) der Staarsbahnver raltung seine volle Anerkennung ausgesprochen, wird die Sitzung auf Freitag vertagt. . , -cv dentscht» Reichs- post. In einer Gesammtsitznng des Reicl spvstamles hal der Staals- seerelär von Slephan milgel^ eilt, daß das financiclle Ergebnis; des lausenden Etalsjahrcs den Voranschlag noch nicht ganz erre cht hat, so daß es »ölbig geworden sei, in den Ausgabe» der Verwaltung lhuiilichne Sparsanikcit zu bco-achlen. In de» srühecc» Jahren halten die Ergcbuisse stets die Ansätze des Etats um mehnrc Millionen überholt, diesmal dagegen ist dies nicht der Fall. Die Ursache findet der Siaats'ccrclär in dem Darniederli.-gcn der a lgcmcine» Vrrhältnisse. Dieses wäre hegrandct in der Erhöhung aller Le-Hens- »mie.prcßc, in de» üble» Nachwirknuge» der Arheileransstände. de> Bargängc» a» der Bör e nnd de» vvlilischen Wirren in w chli en überseeischr» Absatzgcbic en, inScesoncere in Südamerika und Ehsta. In l ohcm Maße halten fc-nec die ilordaaierikanischc Zollgcs.-tzgcbnug (Mac Kiuley Bill) eiucrs i s und andere.scits das stärkere Anzuhea der S-Hntzzollschra»bc in Rußland, sowie die russischen Gclrei.canS- suhrvcrbolc lahmend ans nuserc Haiidel-bczichnugen ein ervcrkc. In Folge der Mac Kialey Bill sci in einzelnen I» nstriegcgc» en der 'A s>tz nach der» Anslance ganz erheblich verringert worden. Desto Mißstäridc» gezeuiibcc degrüßie der Staalssecrelar das Adschlicßcn der Har delsve.träge als ein das ErncrbS und Verkchrsleden der Naliorr vr n beengende» Fessel» beste errdcs Ereigni'ß. D.e Wirkung werde nicht lange auf sich warlcn lasst». Zum «eue» prr„sjis<1» u Bolkösch»«lllesetz schreibt VIe „Köln. Ztg.": „Alle uns vorliegenden Naclnichtcn stimme» darin überein, daß der Kaiser den entschiedenen Wchlc» hat, dar- Volksschulgcietz im Einverständnis; mit den Freiconserralive» und National ibcralen zu Staute zu bringen. In der Commis»»» haben die Eoniervatrvc» bisher allerdings keine Neigung bekundet, vom Ccntrnm adzuwciche». Dennoch werde» sich za lrciche constrvalive Abgeordnele überzeugt haben, daß sie st» Sinne i rer Wähler handeln, wenn sie dazu »rilwirkeri, daS Miuistcriili» von der Landcank adzu- bringen, auf der cs init seiner clcrical constrvc.t.ve» Politik sengc- fahrcn in. Um so anfsälli'gee ist es, daß der Mriiistervräsidcnt Gras Eaprivi sich »och immer snr de» bernuglnclte» Entwurf in die Bresche stellt." Daß der Kaiser tu» Wunsch hegt, das Gesetz in der vten erwähnten Fass »rg z» Star.de zu bringe r, ist wohl zrve fellos; zu gleich besteht aber auch der Wunsch, an den Grundsätze» der Vorlage scstznhallcn. Attö West- «ttd Siidvetttschlattd »erde» neue Schuec- stürme nnd Vcrtehrsstocknnge» gemeloct. DaS Tors Lcopolbsremh im daycrirchen Ward- ist frst dis zu de» Schornstciiien verschneit. Die Verpflegung ist sehr schwierig. Die „Hambtttgisclie Börsenstalle" meldet: Ter Besitzer einer Dampskurnmnhle, Mchlhäntler LadigeS in Lockstedt, wurde vec- haslct, weil derselbe bedeutende Ouanlilüte» Mehl mit Sand ver sa schlc. Auch der Wcrksührcr »nd ei» Heizer wnrden wegen Bei hilfe verhaslct. Oesterreich Ungarn. Tie Erkrank««»»! der jiingst.» Tochter Kaiser Franz Josephs, Erzhcrz gin Marie Valerie, an Ln»,ie»c»'zr»id»ng, erregt allgemeine Theilnal.me. Der Zustand der junge» Prinzessin ist nicht gerade bedenklich, doch >>t große Schonung geboten. Der Kaiser ist durch die neue ernste Erkrankung in seiner Familie ans'S Tiefste erschüttert. — Der «ngarische Reichstag ist am Donnerstag ia Pest zusamlnengetrcte». Italien. Attö den: Batiean. Wre ans Nom gemeldet wird, solle» im nächsten Consislvrinm der Fürstbischof De. Kupp von Breslau und der Erzbischof von Po,'«»,. Or. v. Stablewrki, zu Cardinälen er, an»! »Verden. — Arbeiterdenionstration in Ron». Gegen 100 Vertreter von 23 Arbeitervcreiiiigitttge» »ahmen am Mittwoch in einer Versammlung eine Tagesordnung an, in welcher die Vertreter särnn.t ichcc Vlrbcilcrvcreiiiign ge» änfgcivrderl wcrdc», in Werkstätten »nd ans Baiizlätzen dafür Propaganda zu machen, am >9. d. M. e»e» allgemeinen Ansstand z» beginnen. Tie Arbeiter» rein« sollen daf.ir sorgen, daß die Werkstätten und Waarennragaziue so lange geschlossen bleibe», bis die Regierung wirksame Maßregeln für d e Arbeiter i» Rom getroffen habe. — Bei einbrcchcndcr Dunkelheit näherte sich am Mittwoch >» Nom ein Arbeiter der Lchrldivache vor dem Kammcrgebände und versuchte diese be zu entwaffnen. E- gelang den. Wach Posten, den Anguss abzawehrc» und den Arbeiter z» verhaften. Frankreich. Anarchistische Umtriebe. Tic französische» Anarchisten haben bei der Anslvvsnng der Rekruten in Saint-Dcnis den Versuch ge macht, eine» kleine» Putsch zu insce» re». Da vorher hcrcils Anlitß z» Vcsocgnlssen vorlag, halte die Behörde ihre Bo»sichtsmaßregeln gclrv. c». Die A»archrsten hatte» nämlich an den Tagen var der Ansloosnng bezügliche Drohnngen vcrnchmer, lasse», sow e aufrührerische Plakate verbreitet. So war denn die Mairie von Sainl-Tenis von Geiisdarmci, z>, Fuß nnd z» Pferde bewacht. Ai» Tage der Ans- tvoliuig warse» nun verschie ene Jndividne» Nummern des anar chistische» Organs „La Conscrrl", daS in Brüssel gebrockt wird, durch die Fcnster der Mairie. Ir, dieser» Blatte werde» die Sie tu»,,S- pflichli'gcu zur Nclicllio» ansgrsardert. Die Agenten crgr sfei, die vcrschied.iien Exemplare »nd verh. fielen alißcc kern Ansührcr gerrisre» noch sieben Tiimnllna.rleli, die sich nnler dcm Rnfc:, Vivo I'nirnrotrrv!^ an der Verbreitung dcS AnarchistenblailcS belheiligic». Rntzland. Born Spielerkönittt. Exkönig Milan l'cß durch die ruisi'che Bolichasl in Paris »»> seine Ausnahme i» den rusr.scheu Unterthancn- verband ansiiche». In Kruse», welche dem frü ere» Serbcnhcrrs.chcr »aliestehc», wird versichert, daß der Exkönig Se teils Nnßlands eine Dotation erhalle, wobei cr tie Verpflicht», g nberna m, sich einen Thcil des Jahres in Rußland anfznhallcn Mit der» Wiener Hos hat Milan sämmtlrche Beziehungen abgebrochen. Das heißt, in Wie» will mau von M l»r nichts mehr wissen, und ei» Camniiicglä des »Fremdenvlatl,* daß »ran erwarte. Milan werde von der Inhaber« schaft d.s ihr» im Jahre 1d83 vc.leh iieii 97. vstcrr. Jnfiiitccie- re^imcii.s zilriicktretc», läßt an D.ullichkc.t nichlS zu ivünstycn ü^rig. Afrika. Betreffs der bevorstetikttve» detttsch-englische«, Grcttz- regeiltttg in Ostasnka hört »ran von uirtecrichictcr Leite, daß Dr. Peters sich schon seit rinig-r Zeit in dem fraglichen Gcviei >»»gc' sehen trat. Anch werden natürlich die in ivl t en Fallen erforderliche» Weisungen nicht erst am Borat end der sllilichliche > Regelung ent worfen. Ir» Westen ivar vhneh n, wie eS h ißt, die Regelung schon >c,t einiger Zeit in Angriff genommen. — BczirkSyattplma»» Krcnzler in Tanga, de. die lczle» Kämpfe gegen die Wadigv- ruilmachte, ist, wie bereits gemeldet, am pc rnici.se» Fieber gestorben. a>rcn,lcr, srir cr Arlrlleri vssicier in Uln,' kam Ende Januar 1886 nach Zanzibar und trat in die Dienste der dcnrsh-vrlairik,irische» Geßlljchasl. Sp. tcr trnrbc er von Wrßmarr» in die Schn(trapp« irberrivmmc». -- Die Eittttahincn ai«s den Einfttchrzöllett i»l .Kamcrtttt während des ersten Hutdjahrks drS EiarS.alires 1891,92 zei e» gegen de» gleiche» Zeitraum des Vorjahres eine bcdcnlcnve Sie acrrrng, sis beirngen 179,0/2 Mk. gegen I I6 780 Mk>. dagegen sind die Lirenza.gave» und Tonncngcbrih en sart in g'eicher Höhe geblieben r 21,500 Mk. gegen 21,000 Mk. und 6v0^> Mk. gegen 5724 Mark. Aincrika. Ein« Hcldcntchat. In Bnsfalo erregte vor einige» Tagen der irst.c, dem »Tyiiawilstiigcl" an eiörige A.i'tarvr l>r. O'Connor eine» Hcidc-.rl.,r»i im Narhharrie. Ivo gerade ei» A rrschnß eine Sitzung abhiclt. Er trat plötzlich in s Zimmer »nd wollle eine Rede »rer das Irland zngefrrglc Unrecht halten. Der Pjürliicr wvllre de» Eiri- dringling a» die Lhür befördern. Ta ka » er aber bei O Evnnor an de» Unrechten. Dieser zog eine Tynamrlbvrnbe ans der Tasche »> d drohte, das ganze NaihhanS in tie Luft zn sprc»;en. Pförtner »nd Sladrvälec stoben »ach allen Nichlurigen ansc »ander, »») bald war kei. e Mcnschcrrscclc in dem großen Ralhhanse mehr anznlressen. Nach Vieser» Heldenstück hat der tagsere Tyrramilcrich es übrigens doch vorgezvge», die freie Lust der vereinigte» Slaalc» von Norbam rika gegen die in diesem F.llc »och freiere Lnsl Canadas zn ve trnscheri. — U«»rttl)ett in Bvttsrliett. Im Norde» Brasiliens si d bedenk liche Unruhen ausgedroche». lieber Paris wird ans Pernamdrico berichlet, daß unter der Bevö.kernng in der Provinz Ceara ein.- große Ansr gririg herrsche, und daß die Bevölkerung den Gouverneur ver jagt habe. Asien. Ztt dc» Wachltttti-ttlien in Japan, lieber die Wahl»! rrihcn iu Japan, worüber wir b reits gestern bcrichtclc» ivi'rd »oh neiler gcmcldet, daß cs i» verschiedenen Orlen z» solche» Ruhestörungen kam, drß Barrrcadcn gebanl nnd mehre>c Personen ir» Srraßeukamps ge ödrct wurde». Es werden noch größere E aroallc des-irchlet. — .Hnngcr-önoU) in Indien. In mehrere» Disiri.tcr, Indiens berrscht großer Not.stnnd. Ans Calcntla wirü dacüdcr gemeldet: Tie Lage in dc» »olhleicendc» D stricte» wird immer trauriger. In der Präsrdcnisch. st Madras wächst die Zahl Tcrjeni e», welche a» dc» Nv.hbanlcn beschäst gt sirrd oder össeniliche Unterstützung erhalten, mmcr mehr. S^.lcm ist je.t anch amllich für eine» District erklärt worden, in welche», die sür HnngcrSrroth gc.tendei; Vorschriften zur Anwendung gelang n. In den Di ricien Kurrinl, Brllavy, Arantapur und Knddapeh im Tekka» ist die Nolh größer, als irgendwo ander». Tie Negierung von Bombay hat amtlich co rstalirt, daß ei» Nothsiand herrscht, »nd die Borschrisrc» über HungerSnotü aus Bidschapnr »nd Thrile der District« Belgaum und Darwar Air anwendbar erklärt
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