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Sächsischer Landes-Anzeiger : 06.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189210069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18921006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18921006
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-06
- Monat1892-10
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 06.10.1892
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Ausgabe: Wochentags AhendS (mit Datum bei nächsten TageS). — Die Anzeige» finden ohne PreiSansschlag zngleichVer breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn'Zeitung. I Donnerstag, 6. Oktober 1892. Politische Nmrvschim. Chemnitz, den 5. Ociober. Deutsches Reich. — Kaiser Wilhelm nnd Fürst Bismarck. Der Kaiser Mt, nach der von Maximilian Harden herausgcgebenen „Zukunft", >ie glückliche Entbindung der Kaiserin telegraphisch dem Fürsten öismarck angezeigt. — Die Budapest«»' Thronrede. Die österreichische» »nd nigarischen Zeitungen bezeichne» die Thronrede des Kaisers Franz Joses >ls eine Kundgebung von hohem Werthe. Die Mitthcilnngen, welche er Kaiser betreffs der answärtigen Lage gemacht, seien zwar nicht illzn sensationell, noch allzu überraschend, aber Eröffnungen, welche m so anioritativer Seile über die internationale Lage ansgehen, iiren gewöhnlich um so befriedigender, je weniger Scnsatio» sie regen nnd je mehr sie mit dem Nnhebedürfniß der Völker im Eitt ing stehen. — Die Ta»»fe der jttngstgeboretie»» Tochter »»»»seres aiserpaares ist, wie verlautet, ans de» nächste» Geburtstag der liserin, 22. Ociober, bestimmt festgesetzt. In Berliner Hofkreisc» imbt man der Theilnahme der Königin Victoria von England au em feierliche» Act mit Gewißheit entgegensehe» zu können. Neber- aupt soll sich diese Feier besonders glanzvvll gestalte». Die junge Prinzessin entwickelt sich vorzüglich »ud wird von ihren prinzliche» Brüdern verehrt, die mit Ungeduld die Stunde erwarten, in der sie ihr einziges Schwesterchen sehen können. — Das „Marine - VerordmmgSblatt" veröffentlicht olgende kaiserliche Cabinetsvrdre betreffs der Maschinengewehre: „Auf >en Mir gehaltene» Vortrag genehmigle Ich die Einstellung des Z min Maxim-MaschinengewehreS in die Marineartillerie. Sie aben hiernach das Erforderliche zn veranlasse». Marmor-Palais, cn 19. September 1892. Wilhelm. I» Vertretung des Reichs- auzlerS: Hollmann. An den Reichskanzler (Reichs-Marineamt)." — Der deutsche Reichskanzler Wähler der dritten klaffe. Nach der neuen Eintheilnng der drei Wählerklasscn sür die ahlmäuner-Ersatzwahlen im ersten Berliner Landtagswahlbezirke ählen von den preußischen Ministern nur die Landwirthschasts- ninister von Heyden in der ersten» Miqnel nnd Thielen in der zweite», ^lle anderen Minister aber, der Reichskanzler an der Spitze, in der ritten Klasse. Die Eintheilnng der Klassen erfolgt nach der Stener- ün»ne; da Graf Caprivi 60,000 Mart Gehalt hat, so kan» man sich denken, welche Einkommen die Wähler der zweiten und ersten lasse habe». Der leitende deutsche Staatsmann wird also Schulter n Schulter mit seine», — Portier wählen. — Die neue MilitärvorlageI ist dem preußische» StaatS- iiiislerittin nicht zur Beschlußfassung, sonder» nur zur Kcnntnißnahme gegangen. Zugleich wird mitgctheilt, daß hinsichtlich derselben 'eittttngsvcrschiedcnheiten zwischen dem Reichskanzler und dem Finanz- cister Miqnel ansgebrochen seien. Diese Nachricht ist aber that- lich »»begründet; cs bestehen keinerlei Differenzen. — Der in Köln a.RH. bestehende Berel» zur Milder et- der Sonntagsruhe hat an den Kaiser eine Immediateingabe > ichtct, in welcher er unter Hinweis ans eine von 8005 Inhabern i iner Geschäfte in Köln an den Bnndesrath gerichtete Petition um e gründliche Durchsicht des Sonntagsruhegesetzes bittet. — Die internationale Mnnzeonferenz tritt, wie ein elegramm ans Washington meldet, am 22. November d. I. z» inimen. Als Sitz der Conferenz ist Brüssel gewählt worden. 18 änder haben die Theilnahme an der Conferenz zugesagt. — Wegen Beleidigung des Berliner Magistrats und er Lehrerschaft wnrde bekanntlich vor einiger Zeit der Rector Ahl mrdt vom Landgericht in Berlin zu vier Monaten Gcfängniß ver- rtheilt. Gegen dieses Urtheil legte Ahlwardt beim Reichsgericht in eipzig Revision ein, welches dieselbe jedoch am DienStag als völlig «begründet verwarf, l — Znin Besten der Postbeamten, welche den Dienst i» »mburg während der Choleraepidemie besorgt habe», solle» angeblich timmlnngc» unter den deutschen Postbeamte» stattfinde». Da könnte wntlich auch ohne Weiteres die Pvstkasse selbst einspringe». ! — Die Tavaköstener-Untersttchttttgscommissiott ist am Liistag Vormittag im Neichsschatzamt z»sa»»nengetreten. Der Hatzsccretär Frhr. von Maltzahn führt de» Vorsitz in der Conferenz. ' — Auf 60—65 Millionen find die Jahreökosten der »tcu deutsche» Militärvorlage nun glücklich sestgcstellt, »nd zur Aung ist in erster Reihe eine Erhöhung der Tabaksteuer in Ans- ft genommen. Die Berathungen hierüber, zn welcher zahlreiche Messenien und Sachverständige hinzngezoge» worden sind, habe» 1 Berlin im Neichsschatzamt begonnen. — Die Reichscommission für Reform des Börsen- pesenö nimmt am Donnerstag ihre Arbeite» wieder auf, diejenige jir Vorbereitung eines Reichssenchengesetzes hat ihre Arbeiten am Nvntag vor der Hand beendet. ! Oesterreich-UirlMik. — Die Ansprachen, welche bei der Eröffnung der delegationen des österreichisch-ungarischen Ncichsparlamcntes in lest gehalten worden sind, athmen einen überaus friedlichen Sin» ld werden mit lautem Beifall begrüßt. Kaiser Franz Josef hat be- liders bei de». Empfange der Abgeordnete» mit ganz besonderem jchdrnck erklärt, daß er de» Frieden nicht für gefährdet erachtet, jst die gesammte Presse äußert sich sehr befriedigt durch diese Dar- vlngen. — Die Cholera hat in Pest z,»genommen, aber t!h keine» besorgnißerrcgende» Eindruck gemacht. Die sanitntspoli- ziichen Maßregel» erfahren von Tag z» Tag Erweiterungen nnd tgcn »»gemein zur Beruhigung der Bevölkerung bei. — Einiges »ffehen erregt es, daß der tschechische Delcgirte Heym in de» ster Delegationen gegen de» Dreibund gesprochen hat. Er wurde essen von, Minister Grafen Kalnoky scharf abgewiesen und feinen Ausführungen wird auch keinerlei Bedeutung weiter beigelegt. Das Budget des Auswärtige» ist genehmigt worden. Frankreich. — Unter grossem Volköz«lanf wird in Carmaux der Proceß gegen die streikende» Bergleute verhandelt, welche sich an den dort staltgehabte» großen Tnmulte» bctheiligtc». Da die Grnben- gesellschaft jede Concession verweigerie,' nimmt die Bevölkerung vielfach die Partei der Angeklagten. Die bewaffnete Macht hat nun Crawalle verhüten müssen. Ans Anlaß der Vorkommnisse i» Carmaux wollen mehrere Abgeordnete in der Depntirtenkammer die Verstaatlichung aller Bergwerke beantrage». Das Gelingen dieses Planes ist freilich weniger schnell zu erwarten, als die Ausstellung. — Der deutsch- österreichische Distanzritt wird in Paris mit großer Theilnahme verfolgt, »nd man möchte gern etwas Aehnliches in's Werk setzen. Aber zwischen Paris nnd Petersburg läßt sich bei der gewaltigen Entfernung doch dergleichen nicht arrangiren. — Das Bcgräbniß des verstorbenen bekannten Gelehrter» Ernst Renan findet am Freitag i» Paris anf Staatskosten »nd zwar in streng bürger licher Weise ohne Theilnahme der Geistlichkeit statt. Renan hatte sich auch jeden geistlichen Zuspruch anf dem Sterbebett verbeten. — Exkönig Milan's Pläne. Der Pariser „Eclaire" erzählt eine krause Geschichte von den Zuknnstspläne» des ehemaligen Königs Milan. Er stehe mit dem dortigen rumänische» Gesandten Lahovary i» Unterhandlung wegen seiner Natnralisirnng als rumänischer Unter- than; er wolle eine Nichte des Ministerpräsidenten Catargin heiratheu, die 100 Millionen Mitgift besitze, »nd als Graf Takowo als Oberst im Heere Dienst nehmen. Im Kriegsfälle würde ihm gestattet werden, ans seinem Dienstverhältnisse anSznscheiden. Belgien. — In Belgien, wo die Cholera in» Berschwiuden ist, ist »im doch noch ein Crawall vorgekomme», und zwar in Lüttich, wo der Gemeinderath die Octobermesse Verbote» hatte. Die Väter der Stadt wurden insullirt und es fanden ernste Tnmulte statt, bis mit blanker Waffe die Ordnung hergestellt wurde. GvosMitmmiei«. — Wie verlautet, gewährte die englische Regier»»»»- der britischen Ostasrika-Gesellschast 12,000 Pfund Subvention, um das centralafrikanische Reich Uganda »och ei» Vierteljahr zu halte». Späterhin »»iß die Gesellschaft selbst znsehen, wie sie fertig wird. Die Londoner Regierung wird nur einen Commissar dort belassen. — Prinz nnd Prinzessin Heinrich von Preußen sind zum Besuche der Königin Victoria, ihrer Großmutter, wohlbehalten in Schottland angekommen. Orient. — Die türkische Negierung ist von Rußland wegen der noch rückständigen Kriegskostenrechnnng energisch gemahnt worden. Die Erinnerung wird aber in Konstantinopel nicht eben allznlragisch ausgenommen; die türkische» Staatsmänner sind an russische Rippenstöße, wie die vorliegende Rechnung einer ist, milder Zeit gewöhnt worden. Sächsisches. Hofnachrichten. Auf Befehl der Königs sind die an dem Distanzritte Wien-Berlin nnd Berlin-Wien tbeilnehmendcn öster reichischen »nd dcnlschcn Officiere, sowie die Mitglieder der beider seitigen Comitecs, die bekanntlich am 12. Oclvber zn einer Ver einigung in Dresden znsammeiilrcffen, für den genannten Tag, Nach mittags ^5 Uhr, zn einer königliche» Tafel in den Paradesälen des König!. Residenzschlosses eingeladen worden. — Verleihttttge». Dem in Ruhestand getretenen Pastor Schmidt in Schönefcld wnrde das Ritterkreuz I. Klasse vom Albrechtsordc», dem Banralh Otlo Hofmann in Pirna das Ritter kreuz 1. Klasse des Civilverdienstordeus verliehen. — Todtenliste. I» Bad Elster starb der dortige, viel seitig bekannte Brunnen- nnd Badearzt Geh. Hofrath vr. Flechsig. — Amtscinweisttttgctt. In Flöhe erfolgte am 3. Olt. Mittags die Einweisung des zur Leitung der dortigen königlichen Amts- haiiptmannschaft bernscnen Herr» Rcgicrnngsraths Hans Karl v. Tendern in sei» neues Amt. Herr Kreishauptmann Schmiedel ans Zwickau nahm die Verpflichtung des neue» Amtshanplmauns vor nnd zwar in Gegenwart einer größere» Anzahl geladener Herren (Bezirksausschuß, Bczirksversammlnng. die Bürgermeister der 4 Be zirksstädte, Bezirksbeamte fürs Forst-, Gewerbe-, Medicinal-, Militär-, Schul-, Steuer- und Straßenwesen, Gendamerie, Beamte der Amts- hauptmanschaft). — In Frankenberg wurde am gleichen Tage der neuernanntc Leiter dcS dortigen Amtsgerichts, Herr Amtsgerichtsralh Wähner, bisher i» Ehrenfriedersdvrs, durch Herr» Langerichts- Präsident Inst aus Chemnitz in sein neues Amt eingewiese». — Zn»: Belehrung für Zeitungsinserenten. I» einem Berusnngsprozeß ist gerichtliche Entscheidung dahin ergangen, daß nur Behörden das Recht haben, ihre» Veröffentlichungen das Wort „Be kanntmachung" vorzusctzen. In dem Hervorrufen der falschen Meinung, daß die Ankündigung eines Private» eine amtliche Ver öffentlichung sei, fand das Gericht eine straffällige Belästigung des Publikums. — Bon der Sonntagsruhe. Der Verband Dentschcr Hand lungsgehilfen in Leipzig versendet ein Cirkular an die Handels kammern, in welchem er sich entschieden gegen die jetzt beliebte Agi tation auf Beseitigung der Bestimmungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe ausspricht. I» dem Rundschreiben wird dargelegt, wie die Socialdcmokratie neuerdings sich eifrig bemühe, in den Kreisen der Handlungsgehilfen Eingang zn erhalte», wie aber anderer seits, nicht zum wcnigsten Dank der Gegenagitation des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfe», diese Bestrebungen zurückgewicsen seien. Die Bemühungen der Socialdemokratie stützten sich auf thatsächlich bestehende sociale Uehelstände im Handelsgewerbe und da heiße es nur der Socialdemokratie Vorschub leisten, wenn jetzt di« mühsam erkämpfte Sonntagsruhe wieder beseitigt werde. „Man sollte eher darauf bedacht sein", heißt cS in dem Rundschreiben, „die Angestellte» in den Handelshäusern durch Verkürznng der wochentäglichen Ge schäftszeit, wo diese zwölf »ud mehr Stunden einnimmt, »och weiter znsriede» zu machen, als daß man ihnen den Genuß der immerhin wenigen freien SonntagSstunden wieder rauben möchte." Di« Handels kammern werden schließlich ersucht, in geeigneter Weise auf die Ge schäftsinhaber einznwirken, daß sie den Ansturm gegen die eingeführt« Sonntagsruhe unterlassen und daß sie sür eine Abkürzung der über« mäßig ausgedehnten Geschäftszeit besorgt sein möchten. — Retter Frühling ist gekommen. Seit Ende ver gangener Woche stehe» aus der Chaussee zwischen Dresden und Cotta eine Anzahl Aepselbäume in diesem Jahre zum zweite» Male in schönstem Blüthenschmuck; desgleichen auch in der Lößnitz. — Nachtwächter abgeschafft. In Bischofswerda ist am I. Octvber das Institut der Nachtwächter zu Ende gegangen. Der Nachtpolizeidienst wird von der Schutzmannschnft auSgeübt. — Keine Kellnerinnen »»»ehr. I» einer jetzt stattgefundenrn Nathssitznng i» Meerane wnrde u. A. die Zustimmung zn dem Beschlüsse der Polizeibehörde ertheilt, die durch Verfügung vom 10. März 1834 ans Widerruf ertheilte Genehmigung zum Halten weiblicher Bedienung zurückzuziehen. Den betreffenden Lokalinhabrrn ist daher die Anstellung von Kellnerinnen untersagt. — Ungetreuer Postbeamter. Der schon erwähnte Post- defrandant Grohmann ans Leipzig hat nicht blos 4669 Mk., sondern ca. 9500 Mk. unterschlagen, »nd zwar 8500 Mk. in baarem Gelbe nnd 1000 Mk. in Coupons und anderen Papieren. Anf die Er greifung GrvhmannS hat die Oberpostdirection 500 Mk. Belohnung, ansgesetzt. — Meißner Most. Ans Meißen schreibt man: Der tropisch Sommer ist natürlich anf die Entwickelung der Weintraube» >- große», Einfluß gewesen, »nd der milde Herbst hat vollends gut » macht, was jener angefange» hatte. Wenn auch die Weinernte, d. Anfangs Oktober beginne» soll, keine überreichliche sein dürste, sr wird dafür die Qualität des 92erS eine ganz außerordentliche sein, wie wir sie seit Jahren nicht erlebt haben. Schon jetzt übertrifit das Mostgewicht jenes des trefflichen 89ers, nnd wir haben deSlp in etwa 8—14 Tagen einen Most zu erwarten, der de» kühnsten Erwartungen entspricht. Me liier und in dcr lkmgegcnd geplameü' Mostfesie dürfen daher diesmal anf zahlreichen Zuspruch aus ganz Sachsen rechne». j,, — „Zwievel-Borna". Aus Borna schreibt man: Nicht nmsonst banc» unsere Feldgärtner mit Vorliebe Zwiebel an. Dieselbe ist als Handelsartikel nicht »»bedeutend und wird alljährlich ni» diese Zeit i» Tausenden von Centncrn hier anfgekanst nnd vorwiegend nach England aiisgeführt. Die Beschaffenheit der in diesem Jahre bei »ns erbaute» Zwiebeln ist eine ganz vorzügliche; festfleischige, nicht zn große Früchte sind vorherrschend und der Preis von 4—5 Mk. der Ccnlner ist ein die Mühe und Arbeit der Zwiebelbaner lohnender. Wie bei jedem Ausfuhrartikel, ist der Preis der Zwiebel ein schwankender, es wurden in manchem Jahre anfänglich 3 Mk., später II—12 Mk. für den Centncr bezahlt. — Zweite Heideldcer-Ernte. Ans Falkensteil», wird berichtet: Gegenwärtig kann man in den umliegenden Wälder», die seltene Wahrnehmnng machen, daß die im August znm zweiten Mal zur Blüthe gelangte» Schwarzbcersträncher mit völlig reisen Beeren versehe» sind. Die Schwarzbeeren zweiter Ernte sind groß und vor züglich i»> Geschmack und stehen denjenigen der ersten Ernte in keiner Weise nach. — Tragisches Geschick. Eil, solches ereilte am Sonntag, den 2. Ociober, den nur 30 Jahre alten Gutsbesitzer Mai in Fra» keil st ei». Derselbe stieg, als er aus dem Kreise seiner Freunde heim- gekehrt war, da er den Hansschlüsscl vergessen hatte, durch das Fenster in seine Wohnstube ein. Dabei zersprang eine Scheibe, nnd durch die Scherb. ii erlitt Mai einen tiefen Schnitt am Beine. Der Verletzte legte sich, die Wunde nicht weiter beachtend, aus das Sopha, woselbst er am Montag Morgen als Leiche anfgcsunden wnrde; er hatte sich während der Nacht verblutet. —li. Nenkirchen. Die seltene Erscheinung, daß Aepfclbäume im Herbste blühen, ist jetzt, wie vielfach anderwärts, auch in unserem Orte zn sehen. Im Garten des Hausbesitzers Herr» Eduard Müller hier steht ei» Apfelbaum in schönster Blüthe. — I», Gasthof „Znm goldnc» Stern" hier giebt Herr Schauspieler Lißner gegenwärtig Vorstellungen. — Der hiesige Stenographcn-Vercin «öffnete am Sonntag, den 2. Ociober, i» Puschmanns Schankwirlhschaft hier einen neuen UnterrichtS-CnrsuS in Gabelsbcrgers Stenographie. — An demselben Tage hielt der hiesige Schntzenvercin im Schützcnhanse sein alljährlich s Königs-Scheibenschießen ab. Scheibenkonig wnrde der ehemalige Vogelkünig Herr Bäckermeister E. Böhnisch. — Ermittelter Rnsreißer. Kürzlich wurde mitgctheilt, daß sich bei der Dresdner Polizei ei» etwa 13 Jahre alter Knabe, an scheinend aus der Gegend von Chemnitz, in Hast befinde, der falsche Angaben mache. Dieser kleine Schlingel ist nun endlich ent larvt worden. Es ist der Sohn eines Arbeiters in Chemnitz. Er ist Mitte vorigen Monats von zn Hanse fortgclausen, nachdem er wiederholt die Schule geschwänzt hatte, nnd hat sich bis Dresden durchgeschlagen. Erst als ihm hier seine Mutter gegenübcrtrat und ihn als ihr Kind rccognvscirte, bequemte er sich dazu, seinen richtige» Name» z» neunen. — Unmenschliche Eltern. Eine» Act der größte» Rohheit beging ei» Ehepaar in Zwicka u am 3. Ociober an seiner 11jährigen Tochter. Das Kind war wegen notorisch schlechter Behandlung fort gelaufen und am genannten Tage wieder erlangt worden. Die Eltern schlugen nun das Kind mit einem starken Stock so fürchterlich, daß das Kind vielfach Wunden am Körper, namentlich am Kopfe und im Gesichte erlitt, dann haben sic das veklagcnswerthe Geschöpf voll ständig entkleidet, die Hände und Füße mit Bindfäden znsa»»»«»- gekncbelt, die Knie nach der Brust gedrückt, einen Stock zwischen di«
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