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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188507236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-07
- Tag1885-07-23
- Monat1885-07
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1885
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-Hi «07» Ablatzg'biete wieder zu ersetze», versteht sich von feköft; doch «1 konnte dies Ziel nur mit großen Opsern an Zeit und Geld zum Theil erreicht weide». .*» Trcsdrn. 21. Juli. Lebensmittelverkehr aus dem hiesigen Leipziger Bahnhole im Juni o. I. Empfang: Butter 17,971 Kilogr,, Wild 553 Kilogr,, Geflügel 1750 Kilogr., frisches Fleisch 3388 Kilogr,, Fleische und Murstwaar-a 1778 Kilogr., frische Seefische 5527 Kilogr.. Spargel 3483 Kilogr., Blumenkohl 10,123 Kilogr., Irisches Obst 5508 Kilogr.. lebende Fische im Wasser 16,715 Kilogr. — II. Versandt: Lebende Fische im Wasser 4345 Kilogramm. *— Dresdener Bank. Die genannte Baak steht im Begriff, sich bei der Begründung eines größeren industriellen Etablissement- in Rußland zu betheiligen. Aus die Initiative des rcnommirten Spinnereibesitzers Schön in SoSnowice, der auch in Moskau und im Königreich Sachsen bedeutende Etablissements besitzt, beabsichtigt die Dresdener Bank, wie der „Pelersb. Herold" schreibt, in Los- nowire eine große Kammgarnspinnerei anzulegen, bei welchem Unternehmen sich auch Herr Schön mit bedeutenden Capi- talien betheiligen wird. Bei Köchlin in Mülhausen soll bereit« eine ganze Einrichtung von 15,000 Spindeln bestellt sein und wird die Spinnerei schon nach dem ersten Fahre in vollen Betrieb, d. h. mit 25,000 Spindeln kommen. Hauvisüchlich sollen seine Webgarne von 50—80er einfach und Zivirngarne mit zweifacher Kette, über» baupt nur die feinsten Nummern gesponnen werden, an denen der Bedarf in Folge der immensen Entwickelung der russischen Wollea- industric mit jedem Jahr steigt. ES werden alljährlich trotz der hohen Einfuhrzölle Garne im Werthe von mehreren Millionen aus dem AuSlande bezogen. Bei diesem Absatz, der Billigkeit der sich ausgezeichnet zu diesem Zweck eignenden Landeswollcn und besondcrs bei dem sehr hohe» Schutzzoll kann diesem Unternehmen ein günstiges Prognostik»» gestellt werden. Z Die Handelskammer zu Gera bezeichnet in ihrem Jahresberichte die Lage des Geschäft« in 1884 als im Allgemeinen befriedigend. Sei auch der Unternehmergewinn noch weiter zurück- gegangen und nur durch vergrößerte Umsätze eine angemessene Be» zinsuug deö angelegicn Capital- herbeigesührt, so sei der dadurch Herbeiq-führte lebhaftere Verkehr doch wesentlich den ,n der Industrie beschönigten Arbeitskräften zu Gute gekommen, die bei den aus fallend niedrigen Getreidepreisen bei im Allgemeinen nicht herab gesetzten Löhnen ihr gutes Auskommen gesunden haben dürsten. Nach einer Anerkennung der friedlichen Politik des Reichs, der Socialpolltik. der Colonialpolitik und der Dampiersubvenliouen be- spricht die Kammer die Präsidentenwahl in Nordamerika und giebt der Hoffnung Ausdruck, baß Präsident Clevelond durch eine ratio nelle Herabininderung der Eingangszölle oder einen gänzlichen Wechsel des Zollsystems bie durch die protektionistische Zollpolitik hervorgerusenc schlimme Praxis der Untersacturirung. die dem redlichen Fabrikanten die Concurrenz oft ganz unmöglich macht und durch kein Mittel wirkungsvoll zu bekämpfen ist, beseitigen wird. Sie weist ferner aus die belebende Wirkung des Handels vertrags mit Spanien hin, kein sie die Steigerung des Exports deutscher Textilwaarcn von 6.3 Millionen Mark in 1880 aus 9 Mill. in 1884 und der deutsche» Spiriiusausfuhr von 88,700 Doppel- centncr in 1881 aus 353,000 Doppelcentner in 1884 zuschceibt. Weniger günstig urtbeilt die Kammer über das Unfallversicherung-- gesetz und die Börsensteuer. Aus die Schwierigkeiten bei Ausführung des Kiankencasjcngesctzes wird hingcwiesen und die Besvrgniß aus- gesprochen, daß die Existenz der freien Hilsscasjea durch das Inkrafttreten des Unsallversicheruiigsgesetzes sehr erschwert w.rden wird, daß ihnen dann alle Unfälle bi» zu einer Krankheitsdauer von 13 Wochen zufallcn. Bei Erwähnung der Antwerpener Ausstellung weist die Kammer aus die A uS ste l l un g s m ü di g ke it der Industriellen ihres Bezirks hin und bemerkt, daß die von den Ausstellern bei dem gesteigerten LuxuS zu bringenden Opfer in keinem Verhältnisse zu dem zu erwartenden Nutzen stehen. Der Schluß deS Allgemeinen Theils beschäftigt sich mit Verkehrssragcn, der Vertagung der Eon- cession für Äera-Meuselwitz und der Ausstellung des Projekt« Gera - Prehlitz . der bevorstehenden Vollendung der Strecke Eichicht-Stockheim, der sich bewährenden Erweiterungsbauten des Bahnhofs in Gera und den besseren Anschluß an den Leipziger Schnellzug nach dem Norden, sowie die bessere Verbindung deS Hauptsteueramts mit der Bah». Dagegen führt die Kammer ernste Beschwerde über die völlige Unzulänglichkeit der Räume der Reichs post, der nur durch die Errichtung eines neuen PostgebäudeS grünb- lich abzuhelfen sei. Die Errichtung einer zweiten Postannahmestelle im industriellen Südwesten der Stadt ist an den unannehmbaren Bedingungen geicheitert, welche die Postverwaltung der Stadt Gera gestellt hat. Dankbar wird die bevorstehende Eröffnung deS TeliphoiidiensteS in Gera anerkannt. *— Bei der Beschlußfassung des BirndeSratheS über den bezüglich der Postdainpsersubvention mit dem Norddeutschen Lloyd abge'chloffencn Vertrag gab der Bevollmächtigte für Hamburg die Erklärung ab, „daß er beauftragt sei, bei der Frage über die Genchniiguiig des vorliegenden Vertrages sich der Stimme zu enthalten, zugleich aber die Erwartung auszusprechen, daß eine zur Heranziehung der aus Deutschland zu versendenden Ladungs güter nach den deutschen Häfen etwa zu bewirkende Ermäßigung der Eifenbahntarise nicht z» einer differenzicllen Begünstigung der siibventionirten Postdampser und deren Abgangshafen führe», sondern auch für die bestehenden Frachtdampserlinien nach Lstasieu und Australien, deren Abgangshafen Hamburg ist, in gleicher Weüe emireten werde". *— Gold beweg nag. Die Bezüge von Gold für Deutschland aus der englischen Bank haben, seitdem der Borrath derselben an deutschen Kronen crichüpst war, ausgehört. Die Sendungen von Gold nach Holland haben aber seit langer Zeit angehallen. Wie die „Hamb. B-H," jetzt meldet, sind neuerdings wieder in London 33,000 Lstrl. in Barren durch die Commerz- und Discontobank zur Verschiffung auf Hamburg gekauft worden. *— Deutsch.russischer Getreideverkehr. Aus Königs berg berichtet die „K. H. Z.": Die Zufuhr an russischem Getreide aus dem Landwege in der eben verflossenen Woche ist gegen die der Borwoche um 111 Waggons zurückgeblieben. Es gingen ein 317 Waggons mit ca. 2,853,000 Kilogr. oder 57.060 Lentner, gegen 428 Waggons in der Woche vom 5. bis 11. d. M. Aus dem Wasser wege war eine solch- Zufuhr nicht zu verzeichnen. *— Die Emissionen im ersten Semester 1885. Eine vor Kurzem auch von unS mitgetheilte Statistik über die Emissions- thätigkeit des verflossenen Halbjahres gab den Gesammlbetrag dki in der genannten Zeit an den deutschen Börsen zur Einführung ge langten inländischen Werlhe aus 80 Millionen Mark an. Nicht ganz übereinstimmend hiermit beziffert eine Statistik der Emissionen der Welt, welcher wir im ,,Mon. de« Int. Mat." begegnen, den Werth der deutschen Emissionen aus 93,85 Millionen Francs, wovon 37.07 Millionen Francs aus Staats - und Coniniunalanlehcn, 24.75 Millionen Francs aus Kreditinstitute und 32.03 Millionen Francs ous Eilenbahn- und Industrie - Gesellschaften entfallen. Die höchste Ziffer hat Frankreich (nebst Co lonien) erreicht, nämlich 624.15 Mil lionen Franc-; davon kamen aus Staat-- und städtische Anleihen 48.68 Millionen Francs, Credilinststule 501.5 Millionen Francs, Eisenbahnen und industrielle Gesellschaften 73.97 Millionen Francs. Demnächst folgt Großbritannien (nebst Colonien) mit 503.62 Mil- liviien Francs, wovon 405.88 Millionen Franc- der ersten der vor- bezeichnclen Kategorien angehören, 7.62 Millionen Francs der gveiten und 90.11 Millionen Franc- der drille». In letzter Reihe letzt auffälligerweise Belgien, welches nur 2.18 Millionen Francs, fast ausschließlich Eisenbahn- und Jndustriewerthc, emillirt da«. Amerika und Griechenland emiltiiten ausschließlich Eisenbahn- und Jndustricwertke, erstcreS 203.09 Millionen Franc-, letzteres 46 00 Millionen Francs; Asien und Serbien nur Staats- und städtische Anleihen im Betrage von 93.87, beziehungsweise 17.5 Millionen Francs. Jnsgesammt wurde der Capitolmarkt der ganze» Welt mit 189501 Millionen in Anspruch genommc». Abgesehen von diesen öffentliche» Crediibcgehren sind aber sicherlich auch aus dem Portefeuille der Banken noch eine ansehnliche Anzahl von Titres in das Publicum geflossen. Von obigen 1895 01 Millionen Francs sind 670.05 Millionen Francs Staats- und Communalanleihen, 589.05 Millionen Francs Bankwerthe und 635.91 Millionen Franc- Eisenbahn- und Jiidlistrievapiere. * — Preußische Ceutral-Bodencredit-Actiengefell- fchast. Vom 23. Juli d, I ab können gegen Einlieserung der im März dss Js. ausgegcbenen JnterimSbeschrinigungen die definitiven Stücke der 4proce»t. unkündbaren Cciitral-Pfandbriess-Anleihc von 1885 in Empfang genommen werden; den Jalcrinisbescheini- gungen ist ein Verzcichniß beizusüge». In Berlin erfolgt der Um tausch i»> Geschästslocale der Central-Bodencredit-Actiengesellschist. Die außerhalb Berlins wohnende» Subskribenten können sich wegen Vermittelung des Umtausches auch an ihre betreffende Zeichiiiings- pelle wenden. »— Vom Producteamarkt. Der erste Waggon »euen Roggens, welcher am Berliner Markt zu», Verkauf gelangte, wurde seitens einer Exportfirma zum Preise vo» 154'/« gekauft und zum Versandt »ach Thüringen gebracht. Ueberhaupt herrscht nach der „Boff. Ztg." für neue Was«, sofort verladbar, zu guten Preisen rege Nachfrage. *— Hagelversicherungen. Die Hagelversicherung-Gesell schaften werden, wie wir b/nitS erwähnten, in diesem Jahre wiederum einen sehr schweren Stand haben. Wie die „V. Börj.-Ztz." !> hört, sind dt« Schadenaasorderunarn ,» dies» Gesellschaften heule weit bedeutender als um dieselbe Zeit im Jahre 1880. *— Eisenberg.Lroisener Eisenbahn. Der fünfte Bericht über den Betrieb der Lisenberg-Crossener Eisenbahn umfaßt den Zeitraum vom 1. April 1884 bis 31. Mürz 1885. Die Gelammt- einnahine betrug 72,290.74 >t, das ist pro Jahr und Kilometer 8505 gegea 8333>t im Vorjahre und 6909 .St im ersten Jahre. Dieses Resultat hält sich gegen den Mitteldurchschnilt der sieben thüringischen Normalspurigen Lokalbahnen bedeutend höher, da letzterer mit 7145 »i für das verflossene Jahr angenommen werden kann. Befördert wurden im Ganzen 54,190 Personen mit einer Einnahme von 22,996.56 ^!, an Gütern insgesammt 34,010 Ton. mit einer Fracht von 44.216.37 Ncbeneinnahmen: 2618.16 im Güter verkehr, 2459,55 Gt an Mieihe und Pacht. Die Ausgaben betragen 44,448.34 ^l. er verbleibt mithin Bruttoüderfchuß 27,842.40 Dieser wurde verwendet: 1) Pachtrale an die Eiseabahn-Gesellschasl 9120 (d. i. 2'/,, Pcocenl des nominalen AnlagecapitalS) 2) Einlage in den Erneucrungsfonds der Gesellschaft für den Ober bau 3300 ^l, 3) Einlage in den Amortisationsfonds des Betriebs- Pachters zur Abschreibung (resp. Ergänzung) der von ihm im Werlhe von 86.000 .Sl beschafften Betriebsmittel und Belriebsgerätbe 4800 .Sl, 4) Staaiseisenbahnsteuer 215.69 ^t, 5) Hastvsiichtenlschädigung 2480 ^t, 6) Tantiömen und Prämien an die Beamten 614.54 -st. 7) an den Betriebspächter abgesührt als Zinsen seines im Betriebs park angelegten Capitals, sowie als Risicopräinie resp. Reingewinn 7312.17 >k, Summa 27,842.40 Der Uebcrichuß bat betragen: im Jahre 1880,81 284 ^l, im Jahre 1881/82 7000 >t, im Jahre 1882/83 8239 >«, im Jahre 1883/84 10,535 72 .X und in 1884/85 wie oben nachgemiesen 7312.17 und ist hauptsächlich wegen der oben aä 5 angegebcnen erheblichen HaslpflichlauSgaben diesmal geringer als früher. Hessische Ludwigsbahn. Wie die „Nat.-Ztg." erfährt, läßt im Zusammenhänge mit den bekannten Tarifänberungen bei der Hessischen Ludwigsbahn auch die Direction der Lbcrhessischen Eisenbahnen vom 1. September er. ab dle im Verkehr mit den Stationen der Oberhessifchen Bahnen bestehenden Transitsätze für Ludwig-Hasen, Mannheim (badische Bahn) und Mannheim (Hessische Ludwigsbahn) zur Aushebung gelange». Erbauung eines neuen Eisenwerkes. Wie der„Oberfchl. Anz." vernimmt, beabsichtigt die Teneraldirection der „Kaiser Ferdinands-Nordbahn"» in der Nähe des Bahnhoss Oestcrreichisch- Oberberg ein großartiges Eisenwerk zur Production von Eisenbahn- Bedarssmaterial zu erbauen. Mit den Vorarbeiten znm Bau ist bereits begonnen worden; das technische Personal für das Werk, welche« in zwei Jahren dem Betriebe wird übergeben werden können, ist für diesen Termin größteniheilS schon engagirt. C> AuS Bayer». 21, Juli. Die Loupoaprocesse gegen die- siuigea österreichischen Bahnen, welche sich weigern, die Zinsen in Gold zu zahle», hören trotz deS Antrages der bayerischen Regierung im VuadeSrathe noch nicht aus. Erst gestern Vormittag wurden in München wieder vier solche Wagen der Kaiserin Eliiabeidbahn ver- steigert. Spediteur Haas erstand die gepfändeten Waggons um den Preis von 2680 — Die Agitation für da- Bahnvroject Aug« bürg-Muroou-Partenkirchen.Mittenwald-JnnS- druck wird auch jetzt in der bohalosen Gegend von Partenkirchea und Miltenwald lebhaft betrieben. Petitionen zu Gunsten des Pro- jecteS werden also auch aus jenen Gegenden an den Landtag kommen. *— Die Böhmische Westbahn und die CouponS- Processe. Die Reihe der gegen die Verwaltung der Böhmischen Westbahn schwebenden Coupons-Processe hat sich neuerdings ver- mehrt, indem nach Mittheilung des königl. Landgerichts Frank furt a. M. die Firma Ferdinand Sander in Darmstadl aus Aus zahlung der in ihrem Besitz befindlichen 355 Obligationen zum vollen Betrage von 600 .st und von 349 Coupons zu 15 ./t gegen die Gesellschaft geklagt hat. Termin ist aus den 24. November vor dem königl. Landgericht Frankfurt a. M. angesetzt. Bekanntlich sucht sich die Böhmische Westbahn gegen die etwaigen Folgen solcher Processe dadurch zu schützen, daß sie ihre Güterwagen weder nach noch über Deutschland geben läßt. Um nun trotz dieser Besch'äukung den Anforderungen des Verkehrs zu genügen, hat die Bühmiiche Westbohn eine Anzahl Güterwagen von der Gcneraldirection der österreichischen Staatsbahnen geliehen. Diese mit der Aufschrift „Leihwagen der Böhmischen Westbahn" versehenen Wagen sind haupt'ächlich dazu bestimmt, den Verkehr mit Deutschland zu ver mitteln. ??6. Ungarisches Budget. Wie man unS aas Pest meldet, wird daS ungarische Budget sür das Jahr 1886 eine Steigerung der Ausgaben um einige Millionen, gleichzeitig aber auch eine solche der Bedeckung ausweisea. Es hat sich z. B. die Reform der Spiritus steuer so erfolgreich erwiesen, daß dieselbe in diesem Jahre bis Ende Mai um 2'/, Millionen Gulden mehr ergeben hat als im Vorjahre, Ferner hebt sich die Bedeckung — ohne Erhöhung der Steuern — auch bei der Capttalzius- und Unternehmungssieucr, beim Tabak und bei de» Gebühren. ES ist somit eine günstigere Gestaltung der Bilanz zu erwarten. *— Die Tunnelbauten der Simplonbahn. Die Durch bohrung der großen Tunnels am Gotthard, Mont Cenis und Art- berg haben zu bemerkenswerthe» Beobachtungen und Ersadrungen in geologiicher Beziehung geführt. Beiipielswciie haben jene Arbeiten einige wichtige Anbalispnucte geliefert zur Beurtbcilung und Klärung der Frage nach der inneren Wärme des Erdballes und nach der Fälligkeit der verschiedene» Fclsichichten als Waimeleiter und -Ver breiter. Aus diesem Wege hat man auch die bisher nur selten gebotene Gclcgenbeit gehabt, über die Wärme von Erdschichten von größerer Mächtigkeit in das Klare zu kommen, was wiederum die Gelehrte» in den Stand gesetzt hat, zu präciscren Schlüssen als den bisher ganz allgemein adoptirten, aus verwandten Ge- bieten zu gelangen. Dank den Ergebnissen dieser Expcrinienie ist man nunmehr im Stande, wenigstens annähernd de» Temperaturgrad innerhalb des zu durchbohrenden Gestem-, unter Berücksichtigung der Dichtigkeit der durchboyrten Schichten und der Mächtigkeit des zu bearbeitenden GebirgSstockeS, vorher icstzustellen. Es sind alle diese Erscheinungen namentlich bei den jetzt im Zuge befindlichen Ba»ten de» SimplontunnelS praktisch verwerthet worden; aber auch die Wissenichast hat ihre Lehren daraus gezogen. Der die Bauten am Simplon leitende Ingenieur hat, gestutzt aus diese Lehren und die Resultate, die er an anderer Stelle bezüglich eines transversalen Durchschnittes gewonnen, in Gemeinschaft mit den hervorragendsten Geologen Frankreichs, der Schweiz und Italiens Eurven construirt, die für jede» Punct der Trace den dort herrschen den Temperaturgrad ergeben. Es sind diese Berechnungen auch aus den Montblanc ausgedehnt und mit der größten Peinlichkeit und Gewissenhaftigkeit sind dort ebenfalls Lurven construirt worden, welche die wahrscheinlichen Temveraturen, die man bei einer Durchstechung der Rippe jenes Bergricsen anzutreffen erwartet, näher anzeigen. Es stellen diese Curven gewissermaßen da« Längcn- prosil der zu durchbohrenden Bergniasfc dar. Am genauesten ist die Berechnung und Festlegung bisher bei den Gotthardcurven geschehen; von großem Interesse aber sind die vier verschiedenen Curven, die den vier Simvlonbaknprojecten entsprechen. Bei den selben hat man in hohem Grade den Umstand in Erwägung ziehen müssen, daß die Temperaturen, sobald sie gewisse Wärmegrade über- schreiten, sür den Bau ein geradezu unüberwindliches Hinderniß abgeben können. Die höchste Temperatur bei dem Gotthardtunnel beirug 32 Grad, bei dem Mont Cenis 29 Grad, Ziffern, die man nicht gut überschreiten konnte, da die Arbeit sonst aushörte. Bei Wärmegraden, wie die vorstehend ausgesührtcn, sind die Leute aus bas Höchste abgespannt durch die Hitze und außer Stande, etwas vorzunetmien. Nach den Berechnungen, die bisher in Bezug aus eine» Montblanc-Tunnel angcstclli wurden, scheint eS in Folge der Temperaturichwierigkeit sebr zweifelhaft, ob dort ein Tunnelbau inöglich sein wird. Die Wärme beläuft sich dort unter de» böchsten Spitzen deS Bergriese» aus ca. 50 Grad, wie herausgcrechnet worden, so daß es sehr comvlicirter und fast unaussührbarer Ventilalions- Vorkehrungen bedürfen würde. Für den Simplon-Tunnel hat man jetzt eine Kurve gesunden. die einen Wärmegrad unter 35 Grad im Tunnel zeigt. Bei diesem Project erhält der letztere eine ganze Länge von circa 20,000 Meter. Er münvet nördlich in die von den Rhoncgletichern gebildete Alluvialebenc 690 Meter über dem Meeresspiegel und 250 Meter über dem Niveau der Stadt Brigue, welüie die ZusahrtSstalion aus der schweizerischen Seite bildet. Die südliche Tunnclmündung liegt bei dieser Trace 688 Meter über dem Meere. Bon dcn Lustjchachtcn ist der eine 6000 Meter von dem nördlichen Ausgang entfernt und hat eine Tiefe von 700 Meter; der andere ist 4500 Mcter von der füdlichen Tunncl- uiündung ab gelegen und stellt einen 800 Meter langen Schornstein dar. Tie nördliche Tunnelramp- >» einer Lange von 9500 Meter I iS zur Höbe von 708 Meter läuft da»» 273 Meter in diesem Niveau fort und senkt sich mit einem Fall von 0.008 und in einer Länge von 10 Kilometer dem südliche,i Ausgange zu. Ter Simplvn- Iiinnel wird an seinem Nord nde bei Brigue mit dem ichivc'zer-schen und an seinem Südenbe bei Arona mit dem italieniichen Buhnnctz »»ltklsl bejondercr Zufahrisärrcke» in Vervinbiinq sienen, Paris, 21. Juli. Die »am Ni er lehnte III t 253 gegen 200 Stimmen den Antrag Ballue, betreffend die aümi-isiou rem- porairs von Baumwollengarnen ab. *— Durchdrungen von der Erkennlniß der Wichtigkeit, welche dem Hochieesischcrci - Betriebe als einer unversiegbaren Quelle nationalen Reichthums ziitvmm», wendet gegenwärtig die sranzösische Regierung ihr ernstes Augenmerk dcn Nachrichten z». welche die Zukunft der französischen Fischerei auk den Ncwiound- laadbäak«» als gefährd«» hi»ft»ll«n, Daraach soll aämltch im Parlament vorgedachter Insel ein Gesetzentwurf eingebrecht sein, welcher der dortigen Bevölkerung strenge untersagt, an „Ausländer", d. b. an die Franzosen, den Fischköder fernerhin zu verkaufen, desseo diese zur Ausübung des vou ihren dortigen Fijchereistoltcn betriebenen CabliausaiigkS durchaus bedürfen. Nach einem Bericht des sranzösischen BvisäiajierS in London war der englischen Regierung von einem solche» Vorhaben de- newsoondländischen Parlament« nichts bekannt. Gleicbwohl hat das bloße Gerücht den französischen Handel, soweit er aus dem dortigen Fischsauge beruht, dermaßen in Angst und Auf regung versetzt, daß Herr de Freycinet, der französische Minister deS Auswärtigen, ta einem von den Blättern veröffentlichten Schreiben an ein Mitglied der Deputirtenkammer eS für nölhig befunden hat, zu betonen, daß die Regierung der Republik in keinem Falle diese Angelegenheit au« den Augen verlieren werde, und insbesondere daiür sorgen werde, daß dem Handel mit Fischköder keine Schwierig keiten in den Weg gelegt werden. Denn wenn ein Gesetz wie daS oben erwähnte in Newfoundland Eingang finden sollte, so wäre daS gleichbedeutend mit dem totalen Ruin der sranzösischen Fischerei ans den dortigen Bänken. — Thatsächltch herrscht in New foundland schon lang« ein heftiger Coucurrenztampf zwischen den daselbst sischereiberechtigten Nationen, und hat eine Lage ge schaffen, welche seit geraumer Zeit Gegenstand eifriger Verband- lungen zwischen den Cabineten von London und Paris ist. Trotz des aus beiden Seiten vorhandenen gute» Willen» war die Erzielung eines allen Wünschen gerecht werdenden TompromisseS bis jetzt un- möglich. Dennoch gtebt man die Hoffnung nicht aus, eine Einigung herbeizusührea. Gegenwärtig werden zwei Lösungen de« Problems vorzugsweise empfohlen. Die ein» besteht in der Ueberweisuug sester Küftenstationea an die französisch«» Fischer, und zwar aus dem jenigen Küstenstrich, der an die sranzösische Fischereizone grenzt; der andere besteht in der Freigebuug des Fischsange- ans der ge- lammten Erstreckung der Fischereigründe für die Interessenten beider Nationen. Jedenfalls scheint eine definitive Regelung der Frage un erläßlich. -x- Dir Streiks tu DSuemark» von denen wir vorgestern berichleteu, nehmen immer größere Dimensionen an. Neben den Schlossern der großen Actiengesellschasten haben die Stein- nad Granithauer, die Vergolder und Stuhlmacher, die Schmiede- und Maschineaarbeiter, die Töpser und Osensetzech in vielen Werkstätten die Arbeit niedergelegt. Die Haltung der Fabrikanten, so schreibt „Dannevirke", wird nach Ansicht solcher Männer, welche dem öko nomischen Kampfe mit Aufmerksamkeit und Jutereffe folgen, binnen kurzer Zeit einen großen Anschluß vo» Arbeitgebern zur Folge haben. — Interessant auch für deutsche Leser ist, daß man daran gedacht hat, Mittel herbeizuschaffen, um einige Tausende der in den Vereinigten Staaten jetzt uothleidenden Ar beiter herüberkommen zu lassen, da dieselben sich ohne Zweifel mit Freuden verpflichten würden, bei freier Uebersahrt und Zusicherung eine- längeren Engagements in Kopenhagen zu arbeiten. Von Norwegen, Schweden und England (auch von Deutschland; Res. deS „Leipziger Tagebl.") würde man auch, falls die nöthigen Geldmittel zusammenkommen, Arbeiter genug bekommen können. Gefälschte Füafundzwonzig-Rnbelscheine. Lei den in England angesertigtea falschen Fünsundzwanzig-Rubelscheinen gleichen die Druckfarbe und das Papier sehr den echten Scheinen, so daß man beim flüchtigen Anblick allein sie noch nicht als Falsicate erkennen kann. Die Wasserschrist ist aber sehr schwach, das Gesicht deS Czaren fast gar nicht zu sehen. Auch ist die Farbe etwas durchs Papier durchgedrungen und ans der Rückseite zu sehen, welche bei den richtigen Scheinen vollständig weiß ist. Einige Zeilen der seinen Schrift sind bei dcn englischen Falsificaten etwas länger als bei den echten Scheinen. — Bon allen Falsificaten ist diese englische Ausgabe die am genauesten gearbeitete. *— Ruisische Zucker-Export-Prämie. Wie die „Nowosti" au» zuverlässiger Quelle erfahren, ist dieser Tage maßgebenden Ortes die Bestimmung getroffen worden, daß den russischen Zucker- Fabrikanten aus jedes Pud Zucker, das zum Export gelangt, 65 Kopeken Accise zurückerstattet und eine Prämie von einem Rubel ouSgezahlt werden soll. Diese Bestimmung soll vom Herbste deS „o 4» für jede, Brief verpflichte« ist. Wie ger»e dseütrira die Versender von Geldbriesen und Wertbpackete» nur eine» Werth von 600 wofür bekanntlich von der Post der Mindestbetrog von 10 an Versicherungsgebüyr ohne Unterschied der Entfernung er hoben wird, während m solchen Sendungen oft bedeutende Werth- summea enthalten sind! Sie pflege» hierbei aus die Ehrlichkeit der betheiligteu Beamten und aus gut Gluck zu bauen, bedenke« aber nicht, daß sie erstere unter Umständen aus eine harte Probe stellen und letzteres sich in da- Gegentheil uniwandelt, wenn nicht di» Rückversicherungs-Gesellschaften, deren Basis einzig nur aus der Ehrlichkeit der Postbeamten beruht, gegen geringer berechnete BersicherungSgebühr Vorschub letiicn müssen. Wir wollen i« Weiteren unerörter» lassen, welch hoher Procenisatz von Packetea mit werthvollem Inhalte als undeciarirtes Gut mit der Dost Le. sörverung erhält. Die Berieader von Packele» ohne Werthangabe habe« zwar nur das billige Packetporto zu zahlen. auß"rdem sind die BersenduugSbedingungen eiasachere und bequemere; in Berlnft- oder BeschädigungSsällen vergütet jedoch die Postverwaltung nach dem oben angezogenen Gesetze nur de» wirklich erlittenen Schaben, jedoch niemals inehr als 3 sür jedes Psund der ganzen Sendung. Die Absender möchten sich daher vor Auslieferung ihrer, werthvolle Maaren enthaltenden Postgüter reiflich überlegen, ob es nicht rath- samer wäre, lieber die geringe Werth - Versicherungsgebühr von 5 sür je 300 zu zahlen, als sich eventuell erheblichen Ver lusten auSzusetzen. Wennschon die Post eriahrungsmäßig mit größter Exaciität arbeitet und allen anderen Ländern zuvor bei sicherer Be'örderung auch eine schnelle Beförderung zu Wege bringt, so ist doch hie und da ein Verlust- oder Beichadigungssall unvermeidlich, und in solchen Füllen haben dann die Versender eventuell sür die Folgen ihrer allzugroßen Vertrauensseligkeit einzustehen. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. >m 2V. Juli eingetragen: Daß die Inhaberin der Firma Gustav Günther hier. Frau Anna verw. Günther geb. Klemm, nach erfolgter anderweiter Verehelichung, den Familiennamen Stove führt; — Firma Paul Iulitz in Leipzig (Ecdmaunstraße Nr. 3) und als deren Inhaber Herr Paul Gottfried Iulitz daselbst; — Firma W. Topschall in Leipzig (Colonnadeu- straße Nr. 23) and als deren Inhaber Herr Wilhelm Erdmaan Lud- wig Topschall daselbst. Harrbelsgerkchtsfachen t» Königreich Lachse«. Veränderungen: Herr D. G. Meyer in Leipzig ist Mitinh. der Firma Preuße L La. in Liadeuau. — Herr L. P. Leichsenring in Zwickau ist jetziger Iah. der dort. Firma E. F. Leichsenring. — Die Firma E-Hrrnbeck L Sontag in Altstadtwaldenburg ist ansgelöst und Herr G. A. Rueff in Glauchau Liquidator. — Herr A. E. Ulbricht i, Mittweida ist Mitiah. der dort. Firma C. F. Glauch Nachfolger. — Frau L. Th. verw. Weiueck in Meißen ist jetzige Iah. der dort. Firma Weineck L Soha. — Herr I. L. P. Wittig in Dresden ist Mitinh. der dort. Firma H. Wittig, welche künftig Gebrüder Wittia lautet. — Die Firma Rettig L Frenzel da!, firmirt künftig Emil Renig. — Herr B. Aren« in Lhemnitz ist Mitinh. der dort. Firma User L Hahmann, welche künftig User, Areas L Hahmaun firmirt. — Herr G. E. Just das. ist Mitinh. der dort. Firma Frank L Just. Die Firma Lombardbank zu Zwickau ist ausgelöst und er sind die Herren Rentier Aust. Wagner, vr. meä. I. H. Beyer und Ge», das. Liquidatoren. — Herr W. Otc. Lürichen io Cölln bei Meißen setzt das Handelsgeschäft der aufgelösten Gesellschaft F. W. Düriche, unter unveränderter Firma sort. — Herr F. L. A. Schnellster si> Altchemnitz ist Theilhaber der Firma Kellner L Dehling iu Hart- maunsdors. LandwirthfchaftlicheS. sd Mittweida, 21. Juli. Infolge der größeren Wärme diese» JahreS rückt auch die diesjährige Ernte etwa« früher lauseuoen Jahres bis zum Herbste de« Jahre- 1887 zur Anwendung heran als in anderen Jahren, und man kann schon an einzelner» Stellen die ersten Erntearbeiten beobachten, während sonst dieselben erst in die allerletzten Tage diese« Monat« fielen. Durch einige in der letzten Zeit oiedergegangene Gewitterregen hat sich der Roggen zwar etwas gelagert, was ihm aber keinen besonderen Schaden kommen. Ncw-Nork, 21. Juli. Der Werth der ProductrnauSsuhr in der letzten Woche betrug 6,123,000 Dollars. Nrw Pork, 10. Juli. (N -N-H.-Z.) Ta» Geschäft am Waareu- and Provuctenmarkt entbehrte auch in der verflossenen Woche aus säst allen Gebieten fast jeglicher Regsamkeit und ist in Folge der Umerbrechunq, die eS durch die Feier deS Unabhangigkeilsjcstes erlitten hat, an Umsang noch kleiner gewesen als bisher. Lrodsiosse haben stillen legitimen Verkehr und >m Ganzen genommen schleppen, den Terminhandel und willigere PreiSIendenz gehabt. DaS Besrach- tnngsqeschäst ist ruhig geblieben und Raten baden keine Besserung ersahrcn Disponible Baumwolle fand sür Export weniger Beachtung, wurde aber sür Rechnung einheimischer Spinner in grünerem Umfang gekauft als in den Vorwochen; Termine haben träges Geschäft gehabt und eine im Lause der Woche erzielte Avance wieder eingebüßt. Am Wollmarkt habe» sich Preise trotz schwacher, aus Deckung des nächsten Bedarfs beschränkter Uragc recht gut behauptet. Brasilkaffces waren ebenso wie reinichiiieckeiide Sorten still, aber fest. Rohzucker batte lebhaftere Nachsraqe und ungeachtet der matteren Haltung des Lon- doner Marktes entschieden feste Preistendenz. Am Theemarkt gab sich bei anhaltend schleppendem Geschäft eine willigere Stimmung kund. Schmalz, Schweinefleisch und Speck fanden nur wenig Be achtung und stellten sich anfangs in Sympathie mit de» Getreide märkten niedriger, sind aber in den letzten Tagen angesichts der ver- hältnißniäßig kleinen Schweinezufuhren an den westlichen Märkten wieder sester gewesen. RasfinirteS Petroleum ruhig und fest. Pipe line Certificate« schlossen in fester Tendenz zu 97'/, v. Gd. Ter pentinöl verkehrte in steigender Tendenz. Harz stand zu höheren Noliruiigea in lebhafter Frage. Von Metallen hatten Zinn und Blei steigende Tendenz, während Kupfer still und williger und Eisen flau und im Werthe nominell war. Der Import fremder Webstoffe beträgt sür die beendete Woche 1,840,863 Doll, gegen 1,631,731 Doll, in der Parallelwoche des Vorjahres. *— Insolvente amerikanische Bahnen. Während der ersten sechs Monate diese- JahreS gelangten fünfzehn Eisenbahnen, deren Insolvenz sich bereits aus früherer Zeit datirte, mit zusammen 1l2l Meilen GleiS und 37,299,000 Dollar- in Actien und 37,605,000 Doll, in Bonds repräsentirend, zum Subhastations- verkaus. Während des ganzen JahreS 1884 kam nur eine gleiche Anzahl Bahnen zum Berkaus. Ja die Hände des Receiver» ge- langten im ersten Semester d. I. 36 Bahnen mit 6439 Meilen Gleis und 347,780,000 Doll, in Bonds und Actien repräsentirend. Die meisten dieser Bahne» waren ziemlich klein; wenn aber die Concurrenzsehde nicht zum Einhalt gelangt und die großen Dahnen sortjaliren, Güter und Passigiere unter dem Kostenpreise zu trans portircn, so ist ernstliche Gefahr vorhanden, daß nicht wenige der größten amerikanischen Compagnien in die Bankcrottliste einzustclle» sein werden, ehe das Jahr endet, *— Zur Geschäftslage in Nordamerika schreibt die „New- orker Handcls-Zeitung", „daß das Gefühl der Enimuthigung und edrncktheit, welches in unserer Handelswelt seit Mitte 1881 die Oberhand gehabt und in der Finanzkrisis im Mai vorigen Jahres gipfelte, jetzt allmalig zu schwinden beginnt. Wir befinden u»S ent schieden ans dem Wege der Wiederherstellung. Zeiten, wie wir sie 1879 bis 1881 gehabt, können wir allerdings nicht erwarten; die selben sind aber auch durchaus nicht wünschenswerth, denn der darin genommene Aufschwung aus allen Handelsgebieten war ein so fieber hast übertriebener, daß er den heiligen Rückschlag, unter welchem wir dann zu leiden gehabt, als natürliche Folge nach sich ziehen mußte. Alle Grundbedingungen zur Blüthe der Vereinigten Staaten liegen jetzt in gleichem Grade vor, wie dies jemals der Fall ge wesen, es kommt nur daraus an, sie richtig und weise auszunutzen." *— Japanische Finanzen. Aus Japan bringt der am 6. Juli in San Francisco eingetroffene Dampfer „Oceanic" die folgenden Postnachiichlen: Die japanische Regierung wird am I l. Januar 1886 die Hartgeldzablungen wieder ausnetmien. Die Regierung giebt wieder einlösbare Schlitzanweisnngen aus und das Papiergeld steht bereits io doch wie Silber. Der Betrag des i» Circulalion besindiichen Papiergeldes wird aus 120,500,l)00 Lollars Mus geschätzt. Post- und Telegraphenwefen. *— Nach einer Miitheilung der eghptischen Postverwal tung ist es nunmehr gestattet, Tabaksendungen jeder Art zur Be förderung nach Egypten aiizuiiehmen, wobei jedoch die Absender : daraus aufmerksam zu machen sind, daß solche Sendungen, gleichviel ob deren Inhalt aus Tabak in Blättern oder aus verarbeitetem , Tabak (Cigarren, Eigaretten, Rauch- oder Schnupftabak) bestehe, im - genannten Lande einem Eingangszoll von 10 Frcs. per Kilogramm ' unterworfen sind. ! *— Wied-rho't möchten wir liniere geehrte» Leser, besonders die > aus der Geig äitswelt, daraus aufmerksam machen, daß sie sich nur j dadurch bei der Versendung von erheblichen Werthobjecten bezw. werthvollenWaaren mit derPostvorVerlusien schützen können, wenn sie eine dem Wertbe des VericndiiiigSgeqenstandes 'entsprechende Wcrtlideclaration bewirken. Wie häufig kommt es vor, daß Einschreibbriefe Werthe vo» vielen Tausenden i enthalten, während die Postverwaltung im Falle des Verlustes nach ? dem Vostgesetzc vom 28. Lctobcr 1881 nur r» einer Ersatzleistung mehr gethan hat. Auch von Unkraut ist er ziemlich rein. Tra der anhaltenden Trockenheit im Juni hat sich das Stroh zu eine» ganz ansehnlichen Länge entwickelt; die Aehrenbildung ist durch schnittlich eine gute, doch findet man nichl selten, daß am Rand« der Getreidefelder die Nehren hinsichtlich ihrer Ausbildung etwa» zurückgeblieben sind. Der Kürneransatz ist im Allgemeinen ein zufriedenstellender, and die einzelnen Körner haben normale Größe erlangt. Weizen ist im Wachslhnme etwas zurückgeblieben, namentlich wird der Ertrag desselben an Stroh hinter dem Ertrag« anderer Jahre zurückstehen» die KörnerauSbeute hingegen verspricht eine befriedigende »u werden. Gerste wird in bedeutenderem Um fange in ver nächsten Umgebung nicht gebaut, und ous diesem Grunde will ich von den wenige» Stücken, die sich finden, als von Ausnahmesällcn, gar nicht reden. Dem Haser, welcher unter der Trockenheit im April und Juni litt» ist zwar der in den letzten Wochen mehrmals auftretende Regen noch zu statten gekommen, reichte aber nicht aus, um ihn überall normal sich entwickelu zu lassen. Im Stroh ist er durchschnittlich etwas zurückgeblieben, die Rispen und wohl ausgebildet, doch dürsten die Körner nicht überall die Zufriedenheit und den Beifall der Oekonomen ge winnen. — Die Kirschen sind in außerordentlicher Menge gediehen, reisen aber infolge deS lange anhalteuden warmen Wellers fasl gleichzeitig, so baß die Massen kaum mit einem Mole zu be wältigen sind. Die Preise dasür sind etwas gedrückt und würden es vielleicht noch mehr werden, wenn nur etliche Tage Nässe eintreteu sollte, wonach der Himmel heute ganz da-Aussehen hatte. Zu be dauern ist nur, daß in unserer Umgebung, welche dem Anbau der Kirschen überaus günstig zu sein scheint, meist weiche Arten gebaut werden, die beim Transport weit empfindlicher als härtere Sorten sind. Ob vielleicht die Bodenverhältnisse den festeren Sorten nicht zuträglich sind, darüber habe ich nichts in Erfahrung bringen können. Birnen und Aepsel, die im Frühjahre eine ungeheuer reiche Ernte versprachen, haben die aus sie gesetzten Erwartungen nicht ganz er füllt, woran lbeils Trockenheit, theils der Sturm vom 14. d. MtS. die Hauptschuld tragen. Der namentlich durch den Sturm ange- richteie Schaden ist zwar nicht überall der gleiche, hat aber doch dte Aussichten aus eine lehr rriche Ernte in der Art herabgedrückt, daß man nur noch eine Miitelernte erwarten darf. Erdbeeren, deren Anbau in den letzten Jahren «Heils zum eigenen Gebrauch, theils zum Berkaus an Ausdehnung etwas gewonnen, trugen reichlich und erzielten auch annehmbare Preise, litten aber in der letzten Zeit ihrer Ernte durch Trockenheit, so daß ein guter Theil nicht zur vollftän- dlgc» Entwickelung kam, ivndern vor erlangter Reise abfiel. Heidel beere» trüge» gleichjalls sehr reichlich, konnten aber aus die Dauer keinen Preis halten, da die Zufuhr von außen eine bcdeulende war. Infolge des massenhasten Angebotes ginge» sie aus einen Preis becunier, aus dcu sie seit länger als 10 Jahren nicht gekommen waren. Zahlungs - Einstellungen. *— Aus Amerika werden solgenoe Zahlungs Einstellungen ge- meldet: JnNcw-Dork: IohnRoach, ei» hervorragender Schiffs- bauer, hat sich zahlunqsunsähig erklärt. Die Zahlungseinstellung soll die Folge von Schwierigkeiten sein, welche die Admiralität io Betreff dcr Abnahme von Schiffen machte, die Roach sür Rechnung deS Staates erbaut balle. Die Zahl dcr von dem genannten Unter- nehmer bisher beschäftigten Arbeiter beträgt 3000. — Ferner Crane L Crane, Händler in Wollwaaren; John R. Terry, Hutbändler; in Bridgcport (Conn.) die „Howe Nähmaschinen- sabrik". Einnahme - Answeife. *— Königlich Württembergische StaatSeifenbahnen. Juni 2,244,878 ./l (-j- 34,519 >»), seit 1. Januar 12,752,200 (-f- 18,576 ,«). *— Mährisch-Schlesische Centralbahn. Vom 8. bis incl. 16. Juli 19,070.45 fl, (— 907,81 fl,), vom 1,-16, Jul, — 2063,29 fl. *— Schweizerische Centralbadn. Juni. », Eigenes Netz: 856,000 Frcs. (— 29i6 Frcs.), ieit 1. Januar 4,682.234 Frcs. (— 1t!8,529 Frcs.) b. Lerbindungsbahn Basel: 19,000 Frcs. (— 507 Frcs.), seit 1. Januar 105,128 Frcs. (— 17,875 Frcs.) e. Aargauische Sttdbahn: 90,000 Frcs. (— 984 Frcs.), seit 1. Januar 548,586 Frcs. (— 40 313 Frcs.). *— Vereinigte Sckiwcizcrbcihnen. Juni. ». Hauptnetz: 573,000 Frcs. (Z- 19 572 Frcs.), seit 1. Januar 3,180,979 Frcs. l-j- 167,073 Frcs.) >>, Wlil-Ebena«: 25,990 Frcs. (Z- 1467 Frcs.), seit I. Januar 134,787 Frcs. (-s- 4710 Frcs.). c. Wald-Rüti: 5350 Frcs. <-f- 18 Fres.), seil 1. Januar 29,668 FrcS. (-f- 169 Frcs ). ä Ravperswyl-Pjuftikon: 1980Frcs. (-f- 15Frcs.), seit 1. Januar 11,238 FrcS. (Z- 360 FrcS.s. *— Schweizerische Nordostbahn. Juni. ». Hauptbahn: 1,062,000 Frcs. ( - 17,322 Frcs.l, seit 1. Januar 5,834,303 Frc«, (— 93,559 Frc-.>. d. Züricb-Z,>7. Luzern: 167,000 Frcs. <-f- 10 373 Frcs.), seit 1, Januar 836,835 Frcs. (Z- 34,968 Frcs.). o. Bötzbcrg- dahn: 161,000 FrcS, (Z- L092 Frc».), seit 1. Januar 1,040,844 Frcs.
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