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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188407232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-23
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1884
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3932 » die au» altdeutschen Krllze» den Erlanger N-ktar, der sich hinter München-Stoff nicht in Scham zu verkriechen braucht, schlürfen. Der wcinbrrauschte Bacchus, der über der bier beglückten Menschheit hier seinen riesigen Pokal schwingt, braucht sich seine- Volke- nicht zu schämen, denn sic machen ihm alle Ehre, die hier Hütten gebaut haben, ter „lakriscke Durst" ist ganz international. Für Ambrosia sorgt Herr Reumayer zum Nektar und der holden Frau Musica er klingen auch hier zu Lob und Preis die Trompete» und Pauken. Und wie eS beim Henninger ist, so ist es beim Riebeck, bei dem den SchUtzeniicSln. die Seklmayr und und Henninger al- Hebe engagirt haben, Mägdlein in schmucker, altdeutscher Tracht an Fixigkeit und Routine de- EredenzrnS nicht» nachgeben. E» sind alle- ..bildsaubere Madl", die sich in phantastischer Nationaltracht ans kein Fest platze priisentiren, und man sieht'-, da» Kaulbach sein „SchützenliSl" nach der Natur gemalt hat. Wie Herr Haas« den Trank von Riebeck. der nach Münchner Art emgebraut ist. vertritt, so läßt Herr Schumann den Stofs au« der Gohlis« Werkstätte de- (Yambrinus zu seinem Recht kommen, und auch bei ihm machen bayerische Mägdlein im rothen Rock und schwarzen Mieder Attentate aus da» wackere Schützenherz. Hier, wie un Eldorado der Berein-drauerei, wo Herr Stadtkoch Hosmann und Herr Restaurateur Net sch floriren, sind Tanzböden im Freien errichtet und lustig wirbeln die Pärchen zu Ehren Frau Tcrpsi- chore'S mit den üblichen Rodlern und Juchzern im Kreise herum. Man mag seinen Blick hinwenden, wohin man will, Frohsinn und Heiterkeit führen hier die Menschheit am Gängelband, uno die allgemeine Durst-Harmonie hat nock kein Mission getrübt, obwohl e- scheint, al- sollte die Devise deS deutsche» Studio, daß der kein braver Mann ist, der hier keinen Rausch gehabt, znr Wahrheit werden. Man braucht nur von Zelt zu Zelt zu wandern, um die heitersten Gruppen zu finden, dort ein Trifolium, da- auf Flöten so cm Red, das Steine erweichen, Mensche» rasend machen kann, bläßt, dort einen Schüheubruder. der unter dem obligaten Hochrufe» seiner Gemeinde eine Art Kapuzinerprcdigt hält, und die Bicrphilosophie zu Ehren bringt, und hier wieder fröhliche Sänger, zu deren Liedern der Rundreim kräftig mit- gesuugcn wirk. Hier steht die Welt im Zeichen de- »Fasse--, und man könnte glauben, da- Wort „udi dons idi patria" sei die Wahrheit, wenn nicht überall auch Gruppe» daran gemahnten, daß der echte Schütze seine Heimalh doch gar »immer vergißt, und wen»'- in der Fremde halt noch so schön ist. Da sitzen sie und schreiben aus die colorirten Post' karten in Poesie und Prosa an'S Nannerl und Grelbel da heim, und auch die schmucken Dirndel haben in den frühen Morgenstunden, wo der Durst noch nicht so anspruchsvoll ist, der Post wichtige HcrzenSgeheimnisse zu vertrauen, aus allen Karten aber, da- wird un» die Post gewiß bestätigen, steht der Satz: „Es lebe da- deutsche BundeSschießen in Leipzig! * Mit großer Weisheit hat da- Schützenfest. Eomits aus den dem Jahrmarkt-leben gewidmeten Theil des Fest: Platze- die Füll« der sich hierzu Meldenden ohne alle Be schränkung, wie eS scheint, zugelassen und dadurch zur gewiß eigenen großen Genugthuung zwei erhabene Erfolge erzielt .. m, dje Fi' - eine- TheilS den. xcstcafse durch die Platzmielhe nicht unwosentlich füllen zu Helsen, andern Theil« den, den Be such«« wieder einmal «in Bild eine- solchen uneingeschränkten Treibens zu geben, wie «S ja un- aus d«, Leipziger Messen au« ethischen und räumlich«. Gründe« längst entzogen ist. Hier ist da- ander-! Raum für Alle hat der von der Renn- gesellschast aus» Bereitwilligste zu dem Feste geliehene Platz geböte«. Es kann über alle- Da« ein Bericht, wenn über haupt wünschen-werth, nur in humoristischer Form gegeben werde«; den« nur von diesem Standpunkt läßt sich der großen Mehrzahl de» Gegebenen ein wirkliche- Interesse abgewinnen. Aber diesen Humor bringt am besten Jeder selbst mit, sei ec za den Schaukeln, den Earroussel«, den Schieß- oder Photo graphie-Buden. den Hippodromen, den starken Mädchen re und de« viele« Berkaus-buden. Al» Etwa-, was anßer der Unterhaltung auch ein wirkliche-, d. h. lehrreiche- Interesse bietet, lalle« sich die Thierau-stellung von, hiesigen Thier händler Bode, vor Allem aber die Menagerie von Scholz au-nehmen, und daß von oieser da- Gesagte i« voller Wahrheit gilt, beweist wohl am besten der Um stand, daß, wir bekannt» sogar Sr. Majestät unser König bei seinem zweite» Besuch de- Festplatzes dieser Menagerie einen Besuch abaestattet und der Vorführung der Elephantcn- dreffur, die in der That eine sonst kaum gesehene ist, bei gewohnt hat. Einen Elcphantrn von solcher Größe frei ans gerichtet auf den Hmterbeineu stehen, ihn dasselbe dann umgekehrt mit den Vorderbeinen, also mit frei emporgehaltenem Hinterkörper, thuu zu sehen, ist ein wohl nur in dieser Menagerie gebotener Hochgenuß, und wer da- gelernt hat, de« ist ja natürlich alles Elephanten-Herkömmliche, z. B- Geld- aushebrn, allerhand musikalische Leistungen u s. w. der reine Pappenstiel. Möge diesem Elephanlenkünsil« ein lange- Leben zu seinem und Herrn Sckolz'S Heil beichert, möge ihm auch, wa« ja sicher zu hoffen ist. da- Schicksal seine- ge malten College» an der Außenseite der Menagerie erspart bleiben, welchem von der schnöde» Menschheit in wahrhaft rassinirt vielseitiger Weise, sogar durch Abbackcn de- Schweifes mit prosaischem Beil zu Leibe gegangen wird. Ist nun dieser Elepbant selbstvoständlich da- größte und gebildetste Ge schöpf in dieser Menagerie, so zeigt dieselbe aber auch an sonstigen Menageriethieren einen solchen Reicklhum, baß da- jüngere Menschengeschlecht seine zoologischen Kennt niste hier wesentlich bilden, da- ältere dieselben ebenso wesentlich aufsrischen kann. Löwen, Tiger, Leoparden, Puma, Hyänen beider Arten, Bären in 5 Arten, darunter der Eisbär und Lippenbär, Wölse, Schakal. Zibethkatze, Serval, Ocelot, Paco, Stachelschwein, Aguti, Känguruh, Guanaco, Zebra, Strauß, Casuar, Adler und noch eine Anzahl anderer sehenSwerther Thiere bieten, in Menageri weise dicht nebeneinander ausgestellt, rin reiche- Bild d schassenden Gestaltungskraft der Natur. Daß Papageien und die Herren Affen nicht fehlen, ist selbstverständlich, unter letz teren sind zwei Exemplare de» jetzt sehr selten gewordenen Magot oder türkischen Affen, der al- einziger europäischer Affe letzt noch aus der Landspitze von Gibraltar' leben soll, notabene wenn'- wabr ist. Bon Löwen, Piima und gefleckten Hyänen befinden sich in der Menagerie Thiere. welche da geboren und ausgewachsen sind, insbesondere möge in dieser Beziehung auf eine kaum 14 Tage alte junge Hyäne aus- merksam gemacht sein, welche in ihrer Art sür den Unkun digen schlechterdings noch nicht zu erkennen ist, dabei aber bereit» eine solche Muskelkraft entwickelt, daß gleichaltrige Thiere au» dem iKatzengeschlccht, also auch Löwen, hilflos dagegen erscheinen, eine merkwürdige, aber höchst wahrscheinlich! mit dem größer» oder geringer» Grad der Mutterliebe bei den verschiedenen Thierartrn zusammenhängende Erscheinung, da ja bei geringerer Fürsorge der Mutter eine srühere Selbstständigkeit der Jungen nothwendig ist. * Wir wolle« nachträglich bemerken, daß unter den Begrüßungs-Telegrammen, die beim großen Fest- banwt am Sonntag zur Verlesung kamen, sich auch ein solche- von Sr. Hoheit dem Herzog Ernst von Sachsen. Evbura-Gotha befand. Dasselbe lautete: tz«n vuadeSschieße», das durch die Anwesenheit de- königlichen Lauve-Hwru ausgezeichnet iss, sende ich, eingedenk der Gründung d^ deutschen Schützcnbunde» und Angesicht» der erfüllte» Hoffnung «ff Hessen dauernde günstige Entwickelung, herzlichen Gruß! Ernst. * Am bentiaen Vormittag versammelten sich die Mit» glieder deS Vornande» de» deutschen Schützenbunde-, de« Eentral-Festau-schusse» und derFachau-schnssr aus die von den zum Feste entsendeten Vertretern der Stadt München ergangene Einladung zn einem opulenten Früh stück im Scdlmayr'schen Tribünen - Restaurant. ES erschien zu dieser Festlichkeit, bei welcher herzliche Worte brüderlicher Zufaminrngehörigkeit und der Freude über den schöne» Ver laus de- Festes auSgetauscht wurde», auch Se. köuigl. Hoheit Prinz Max Einanucl von Bayern, ter Bruder der Kaiserin von Oesterreich,, welcher durch sein leutselige- Wesen rasch alle Herzen gewann. * Bei dem heutigen sogenannten kleinen Banket in der Fest balle riefe» zwei Trinksprüche großen Beifall hervor. Der Führer der Wiener Schütze» und Reich-rath-abzeorvnete I>r. Kopp. welcher bei seinen früheren rednerischen Kund gebungen aus den deutschen Schützenfesten nicht immer allgemeinen Beifall fand, brachte einen recht geschicklen und warmen Toast au-, in welchem er da- gegenwärtige wlitische Bcrbältniß zwischen Deutschland und Oesterreich reudig begrüßte und als den realen Verhältnissen ent sprechend vezrichnete. Der Redner stellte sich vollständig aus den Boden de- bestehende» thatsächlicheo Zustande» und fand mit seiner Ansprache, insonderheit mit der Bemerkung; daß die Deutschen in Oesterreich und in Deutschland eine gemeinsame Mutter hätten, enthusiastische Zustimmung. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi drückte seine lebhafte Freude an-, einer solchen Auffassung zu begegnen und brachte «in mit stürmischen Beifall aufgenommenes Hoch auf di« öster reichischen Schützen au». * Am Dien«tag Mittag faud zum ersten Male die ver. theiluag der erschossenen Ehrenbecher und Uhren. Prämien statt. Eine Anzahl der glücklichen Schützen begab sich unter Führung von Schießau-schuß-Mitgliedern und unter Borantritt eine» MusikcorpS au» der Sckießhalle nach dem Gabentempel, um die Beweise sür ihre SchießtÜcbtigkeit in Empfang zu nehmen. Die Sieger wurden der Reihe nach verleicn und sobald einer derselben die Stufen zum Gaben tempel hinaufschritt, ertönte jede-mal ein Musiktusch, in den da- Publicum durch Hochrufen mit eiustimmte. W. Eine Festgabe von künstlerischem Werthr. die sich so recht sür unsere Schützengäste zur Erinnerung an Leipzig und die hier verlebten frohen Tage eignet, ist gewiß da- im Berlage der Kunsthandlung von Hermann Vogel (Goethestraße 2) erschienene „Album von Leipzig-. In hübscher gepreßter Leinwanddeckr mit zierlicher Tctelvignelle vereinigt dasselbe zwölf sauber und mit künstlerischem Ge- schmackr au-gesührte photographische Originalausnahmen von interessanten Leipziger Oertlichkeiten. obenan natürlich die Festplatzbautrn, und an der Spitze dieser wieder die imposanten Kaffsack'schen Colossalsiguren de» Eingang-portal» zum Fest- Platze. Trotz der für die Westentasche beauemen Kleinheit de» Visitenkartenformates ist die photographische Schärfe und Klarheit der Bilder «ine bedeutende. * Wir bemerken, daß für die Mitglieder der verschiedenen Ausschüsse de» VIII. deutschen BundeSschießen» der Gaben tempel auf dem Festplatze heute Mittwoch von früh 9—1l Uhr geöffnet sein wird. * Zu Ehren der hier anwesenden deutschen Schützen ver anstaltet der Schützenbund Leipzig» östlicher Um gebung am morgenden Donner-tag Abend in den Räumen ve» Schloßkeller» in Reudnitz einen Schützen-Cvm- ni e rS, verbunden mit Militair-Eoncert und darauf folgendem Ball. Da» Program« für die Festlichkeit, sür welche um fassend« Vorkehrungen getroffen worden sind (unter Andern, hat der Inhaber de» Etablissement» dazu ein besondere- bayerisch«» Schankbier au- der Kapuzinerbrauerei Martt- leuthen in Bayern kommen lassen), ist ein sehr reichhaltige- und e» ist auch Gäste» der Zutritt gestattet. * Am Montag sind 18,22» Eintrittbillet«, da« Stück zu 50 Pfennige, verkauft worden, worau» erhellt, daß, da eine weit beträchtlichere Anzahl Personen aus Abonne- mcntbillet» Eintritt gefunden haben, die Frequenz an diesem Tage eine sehr bedeutend« war. Wir können über de» Eonsum in der Festhalle bei Gelegenheit ve» Empfana-abend» (Sonnabend) und de» Fest- banket- am Sonntag folgende Bielen gewiß interessante Zahlen mittheilen: ES wurden verzehrt 200 Lenden. 50 eng lische Braten, 900 Pfund Aal, 500 Hühner zum Fricassec, zum Garniren 20 frische Zungen, eine Müsse KalbSzungen, Bröschen und t2 Schock Krebse, ferner t2 Hwsch« ü 200 bi« 250 Pfund, 174 Formen Ei« k 1 Liter und 174 Torten. Der Eonsum an Wein und Ehampagner bei dieser Gelegen heit beziffert sich aus 4500 Flaschen. * Ein Borkommniß, welche» un» al- verbürgt gemeldet wird, ist so reizend, daß wir dasselbe unseren Lesern nicht vorent halten wollen. Ein Scbützenverein im bayerischen Hochland Hütte beschlossen, in ziemlicher Anzahl da« Fest zu besuchen, und es war denn auch mehr al» ein Dutzend seiner Mitglieder nach München ausgrbrochen, um sich dort dem Extrazug nach Leipzig anzuschließrn. In München scheint die Mehrzabl der biederen Aelpler aber etwa» tief in de» Maßkrug sich versenkt zu haben, kurz, al« der Zug ab ging, war nur der Fahnenträger mit seinen beiden Begleitern zur Hand und diese mußten sich wohl oder übel entschließen, ihre Eollegen dem Schicksal zu überlassen und allein die Weiterreise nach der Keststadt anzutreten. E» ist un» »gekannt, ob die aus solche Weise Sitzengeblirbene» nachträAch hier eingetroffen sind * Weitere Schießresultate am Montag und Dienßtag vtandbecher: Loui« Schlegel, Gohli«. L. Säbisch. Spremkerg. F. Rother, Greiz. Bödecker jr., Bremen. Rieh. Lehmann. Neukirchen. R. Eidner, Dresden. M. König, Pfaffenhofen. R. Vierer, Gera. W. Bitterling, Magdeburg. E. Heimburg, Gotha. A. Schmidt, Arnstadt Beckmeyer jr., Hannover. E. Erk», Graz. A. Schütte. Nordhausen. Wiedemann. München. Hulcke, Stade. N. Gottschalk, Chemnitz. S. Büste, Laus. S. Stumps, Ruhla. P. W. Schmidt. Frankfurt a. M. Ioh. Geyer, München. G. Stohrer, Stuttgart. A. Friyer, St. Zeno. L. Fürsattel. Lauf bei Nürnberg. Iac. Kuchen» rcuter, Regensburg M. Seidel, Zirndorf. O. Sern, Spremberg. L. Zeh, Niederamstabt. E. Merrbach, Gotha. Carl Gras v. Arco-Balley. München. T. Fuhse, Walter-Hausen. Gg. Licbtmanegger, Berge» (Bayern). A. Dember. Güttingen. H. George, Kronach. G. Spörl, Hof. O. GrriSner. Bamberg. P. L. Gerth. Edenbosen. G. Beyer, Brvnitz. >. Reuseldt. Elbing. A. Gras, Deggendorf. A. Bernhardt. Heerklotz. R Pinne. Osterode a/H. O. Kästner, Chemnitz. O. Martschint, Bautzen. Ioh. Pfaff, Kronach. A. Beyer. Neustadt a/Aisch. Mühlmann, Heidelberg. E. F. Zenker, Ehemnih H. West- vhal, Peine. Herm. Frahnert, Dresden. F. Glosath. Linz. Schweiger. Ramsau. Felddech«,, '' K. Zenker. Chemnitz. Knbe. Bautzen. Trietschler, Leipzig. Sckönherr. tzllrth. H«y»e. Magdeburg. Loni» Blume, Erfurt. Gust. Blume. Erfurt. Carl B-rchel-, Wiesbaden. W. Seltsam, Markranstädt. Th. H.r.i, Nürnberg. E. Klöpsel, Erfurt. E. Schönseld.Schandau. G-Kirchmaver. München. B. Harten stein, Werdau. C. Schneider. Lübben. Fabrikant Scholz» LudwigSdorf. L. Sevffert. HelmbrrchlS. R. Butz. Konstanz. S. Fleischmann» Fürth. K. Kcstial, Hohenelbe. vr. B. Fron müller, Fürlh. Stüber». Erding. Dominik Rauscher, Kassel. Stößt, HoLssädt. Zapfe, Königs«. Peter Schönberger, HauSkauer. Earl Stiegel«, München. Hcinr. Biktrofs. Erfurt. Vr. v. Hardegg«, GruSbach. E. Bannert. Graz. K Jene, Hohenelbe. I. Engelschalk. Velden. F. Limp, Wien. D. M'ssslld, Kiel. O- Lang«. Gotha. G Müller. Prag. F. Vcrkman», Nürnberg. L. Neureuter. Innsbruck. N Merle». St. Ivkann. D. Hubeny, Prag. H. Fecke, Tre-de». C. Deb»S, Markran städt. I. Lenz, Waldhau». G- Mondors, Wiesbaden. CH. Gebhard. Nürnberg. A. Waldhauser. Scbönfeld. C. Peintner. Erding. Knott, Nürnberg. A. Otto. Neusalza. A. Fröhlich, Wien. Völck, Fürth, von Stavcr». Erding. Dreykorn, Laus. E. Schmidt, Zwönitz. G. E'ssländer, Hannover. M. Lrhmer, Oertingen. C Petzoldt. Ouer- surt. PH. Geyer. Wiesbaden. Hellmcister, Mainz. I. Hengler, Valley. Johann Bücher, Sau-Haben, von Scanzoni, Zinneberg. Ernst Schade. Spremberg. 8. FuchS, Heidelberg. Ehr. Trautmann, Allmünster. Ioh. Stiebral, Wien. G. Esser, München. Biersack. Braun- schweig. G- Krem». Schweinsurt. M. Beyerlein, Schwabach. R. Sterzing, Gotha. G Muschweck. Wien. Becker, Mainz. O. Greiner, Bamberg. H. Keßler, Eibenstock. * Daß die von dem PreßauSschuß herau-gegekene Fest- zeitung zum achten deutschen BundeSschießen nicht eine beliebige Sammlung von Aussätzen, Notizen und Bildern st. sondern nach einem Wohlerwogenen Plane zusammen- gestell» wird, in welchem ernste, belehrende Aussätze historischen und kulturhistorischen Inhalt» mit heiteren belletristischen Beiträgen. Prosa mit Versen, schwungvolle patriotische Ge dichte mit lustigen Schnadahüpfeln, Fcstillustrationen mit geist» und geschmackvollen freien künstlerifchen Leistungen ab wechseln, stellt sich mit jeder Nummer mehr heran«, un» da«, wa» die Zeitung leistet und bietet, ist um so anerkennen»- werther, al» die bei der Redaction derselben betheiligten Herren wohl zum größten Theil ihre Kräfte noch nie an einer derartigen Aufgabe versucht haben. Aber eben weil die Zeitung augenscheinlich nach einem bestimmten Plane ver jährt. wird mit der einzelnen Nummer wohl den Wenigsten gedient sein; die Zeitung will al- Ganze» betrachtet sein und man wird daher gut thun, sich womöglich eine complrte Serie aller 12 Nummern (AbonnemcntSprei» 3 Gl) bei Zeiten u sichern. Die soeben auSgegebene siebente Nummer »ringt an ihrer Spitze Schnadahüpfeln von Carl Stiel«, ferner einen interessanten Aussatz von Robert Keil über da« Schützenwesen in Altweimar (der zur Noth auch die Ueber- schrist tragen könnte: Carl August und Goethe al« Schützen), sodann die Fortsetzung der hübsch erfundenm und frisch er- ählten ScbÜtzcnsessnovclle, endlich einen sehr eingehenden Zestbrricht über die ersten beiden Festtage. Der überau» fruchtbare Bliemchcn fehlt natürlich auch die-mal nicht. Jllustrirt ist diese Nummer, wohl in Folge de» großen Raume», den der Festbericht in Anspruch genommen hat, nicht ganz so reich wie ihre Vorgängerinnen, doch wird die», wie wir hören, in den folgenden, im Laufe der Festwoche erscheinenden Nummern binreichend au-geglichen werben, da der PreßauSschuß noch eine Anzahl der prächtigsten Illustra tionen jn petto hat. Also nochmal»: abonnirenl Nicht da» Geld sür einzelne Nummern Weggehen! Die zwölf Hefte der Festzeitung al» Ganze» werden eine der schönsten Er innerungen an da» Fest bilden. Festprogramm für Mittwoch, den 23. Iulir 7—1 Uhr: Schießen. 10—12 Uhr: Musikaussührung auf dem Festplatze. 12—1 Uhr: Bertheilung der Becher- und Uhrcnprämien im Gabentempel. 1—S Uhr: Kleine- Banket mit bayerisch-österreichischer Originalküche und Tafel musik in der Festhalle. 3—8 Uhr: Schießen. 8 Uhr: Ver- theilung der Becher- und Uhrenprämirn im Gabentempel. 4—7 und 7—11 Uhr: Musikaussührung aus dem Festplatze. 8 Uhr: Liedervorlräge hiesiger Männergesangvereine in der Fesihalle. Bertheilung der Festmebaillen rm Burea« aus dem Festplatz«: 8—1 und 3—8 Uhr. vermischtes. — Guben, 21. Juli. In dem Restaurant „Zur Hopfen- blüthe" schoß gestern Nachmittag rin junger Mann von etwa 16—17 Jahren aus die anwesende Schenkmamsell und verwundete dieselbe, wenn muh nicht lebenSgesährlich. Darauf richtete er die Waffe gegen sich selbst und tvdtete sich. — Pell, 19. Juli. Für da» AiSberer Gestüt ist von der k. ungar. Regierung durch den Grafen Ivan Szapary in England vom Herzog von Wcstminster ein Deckhengst um den Preis von 8000 Pfund Sterling, da» sind 160,000 ^e, angekaust worden. Briefkasten. ,err kram Kaller. Wenn der brtr. Herr oder überhaupt die betr. Herren Gewicht aus die Veröffentlichung gelegt haben, so konnten sie un» ihre Wünsche mittheilen, welche wir gern erfüllt Hütten. Buch Sie nennen di« betr. Namen nicht und muthen un» »u, genaue Erörterungen anzustelle», womöglich über jede Kleinig keit. Mögen doch die Gewerbtretbendea nn» gef. vorher ihre An- liegen selbst mtttheilen; nn« freut es, wenn wir Gute» über die heimisch« Industrie berichte» kSnaen. Kt» »lt«r Ldonnant. Bemühe« Eie sich aach dem Rathhau»; Sie erhalte« dort genaue Auskunft. Telegraphische vrpeschru. * Konstanz, 22. Juli. Ihr« Majestät die Kaiserin traf heute srüh gegen 5 Uhr auf der Station Reichenau ein und deaah sich von dort zu Wagen «ach der Mainau. * Wien, 21. Juli. Betreff- der von dem Journal „Rarodni Listy^' neuerding» wieder gebrachten alarmirenden Berichte au« Lettin je über einen angeblichen Protest Mon tenegro« gegen österreichische Befestigungen verweist die „Polit. Corresp." aus ihre vor Kurzem «folgte entschiedene Wider legung dieser Berichte, zugleich erklärt dieselbe die Aufnahme dieser Berichte von Seiten der „Narodni Listy" für eine lediglich aus bewußte Irreführung und Beunruhigung be rechnete Methode, di« sich von selbst verurtheile. * Pari», 21. Juli. Im Senat Verla» der Vorsitzende der RevisionS-Commission, Dauphin, den CommissionSbericht, der sich sür eine Revision der Verfassung au-spricbt, von derselben aber den Artikel 8 über die finanziellen Befugnisse de» Senat» ausgeschlossen wissen will. Dauphin sprach die Hoffnung aus «ine schließlich« Verständigung mit der Kammer au» und beantragte für di« Vorlage die Dringlichkeit, die al-bald beschlossen wurde. Die Berathung der Vorlage wurde auf nächsten Donner-tag festgesetzt. — Die Dcpu- tirtenkammer brrieth den sür Madagaskar geforderten Credit von 5 Millionen. PSrin sprach sich gegen die Be willigung a»S, Bischof Freppel und Lanessan träten für die Bewilligung ei«. Der Deputirte Delasosse wie« ans die feindlichen Umtrieb« der englischen Methodisten hin. durch welch« die Howa» aufgereizt würden. Der Marineminister Peyroa erklärte, Admiral Miot werde außer Tamatave und Majunga auch andere Punkte besetzen, deren Besetzung dem selben nothwendig erscheine. Ministerpräsident Fenv be merkte. e« werde da» nickt hindern, in d« madagassischen Angelegenheit mit großer Vorsicht zu Werke zu gehen, d>« Regierung werde ihre neue und entschlossene Politik Madagaskar gegenüber mit derjenigen Klugheit zu vereinigen wissen, die ihr durch di« augenblicklichen Umstände auserlegt würden. Der verlangte Credit wurde mit 372 gegen 83 Stimmen bewillig!. - Pari», 21. Juli. Der „National" schreibt, die ver- Handlungen Frankreich» mit Marokko wegen der Regulirung der Grenzen seien su«pendirt worden, die Regierung werde dieselben wieder ausnebmen, sobald sie mit den Mächten, welche gegen diese Grenzregulirung Einwendungen erhoben hätten, zu einem Einvernehmen gelängt sei. — Die Gerüchte von der Entdeckung eine» orleanistilchen Complot», welche bi« circulirtcn, werden von den Abendblättern für un begründet erklärt. * Pari», 22. Juli. Ein« Melkung der „Agence Havas" zufolge thcilte Fcrry dem Minisierrathe mit, die Verhandlungen mit China nähmen einen guten Ver lauf. Tsn»g-Li-?)inien habe den Vicekönig von Nanking be auftragt, dce schwebenden Fragen, namentlich die Entsckädi- gnngSfrage mit Palenolre zu regeln. Die baldige Lösung ebe bevor. Ein französische- Geschwader solle bi- zur voll ständigen Zahlung der EnlschiidigungSsumme vor Foutchou bleibe». * Pari-, 21. Juli. Seit heute Vormittag- 10 Uhr sind in Marseille 21 und in Touion 12 Personen a» der Cholera gestorben. * Pari-, 22. Juli. In der gestrigen Sitzung de- MunceipalratheS erklärle der Dcrector der Abtheilunq sür öffentliche Hilfe, in den .Vo-piläleru sei weder eia Fall von asiatischer, noch sporadischer Cholera constatirt. Die Personen, welche man als an der Cholera verstorben, be zeichnet, wärenKrankheiten erlege«. welche mit der Cholera absolut nicht zusammcnhingen. * Madrid, 22. Juli. Die von auswärtigen Blättern gebrachte Nachricht von dem Auftreten der Cholera in Madrid wird von authentisch« Seite für durchaus nnbc- gründet «klärt. C» ist weder in einem hiesigen Ho»pital »och an einem anderen Ort« irgend ein Cholerasall vorgc- kommen. * London, 21. Juli. (Unterbau».) Der Präsident de- Local Government. Board Dilke, theilte mit. daß die Einfuhr von Lumpen an- Marseille und Toulon verboten worden sei. daß eS aber nicht in der Absicht der Regierung liege, die Einfuhr von Lumpen au» ganz Frankreich zu verbieten. * London, 21. Juli. Im Hydepark fand heute eine große Kundgebung sür die Wahlrrsormbill und gegen deren Ablehnung durch da» Oberhau» statt. Der au» Dclegirten der verschiedene» Gewerbe mit ihren Fahnen und Embleme», sowie Mitgliedern politisch« Verein« und Deputationen länd licher Arbciier bestehende Zug bildete sich am Themsequai und begab sich von da nach Hydepark. wo 7 Meeting» abgehalten wurden, bei denen ParlamentSdeputirte den Vorsitz führten. Es wurden Resolutionen angenommen, in welchen eine Herbst session de- Parlament- zur abermaligen Beralhung der Wahl reformbill anempsohlen und da- Verhalten de- Oberhauses gemißbilligt wird, dessen Macht, den Willen des Volke» zu hemmen, nicht» beitrage zur Wohlfahrt der Nation. Die Zahl der Theilnehmcr an d« Kundgebung wird auf 50,000 bc» 70,000 geschätzt, e» herrschte die größte Ordnung, die Manifestation war vorzüglich organisirt, ermangelte aber des jenigen Grade» von Enthusiasmus, den man erwartet hatte. * Petersburg, 22. Juli. Der erste Secretär d« rus sischen Gesandtschaft in Teheran, Argyropulo», ist zum Mlnistrrresidenten in Cettinje ernannt worden. — Zum Gouverneur von Kjelze ist an Stelle de- krankheit-halber zurückgetretenen bisherigen Gouverneur» Lcstschoff der Lire gouverneur Iwanenko in Siedler ernannt. Nach Schloß der Redartion eingegangea. * Pari-, 22. Juli. Die Kammer beschloß, den Antrag Consian-, betreffend die Wiederherstellung de- Listen- scruliniilm» sür Deputirtenwahlen, in Erwägung zu ziehen Fcrry empfing Vormittag- den chinesischen Botschafter Lifvngpao. D,e Negierung beschloß, in diesem Jahre die Manöver in Südfrankreich nicht statlsinden zu lassem * London, 22. Juli. Die Conserenz, welcher Grau- ville präsidirte, trat heute Nachmittag zusammen. Sämmt- liche Delcairte waren mit den finanziellen Beigeordneten an wesend. Um 4 Uhr vertagte sich die Conserenz, ohne den Tag der nächsten Sitzung festzusetzen. Meteorologische Leobachtnngen »nt -er 8ter«wart« in I-elprlx. Höbe: 118 Uetvr über äem Neer 2«it üer Lsobncdtaoz-. 91. 5nli Xd. 8 U 22.7uü Korx.8 klm. 2 v»rom. 1°d»rn»>-! L«I»Uve Vloä- r«1. -nf k«>tek- ricktn»« n. !»>«iIUm.! ür»ä». ! tixlc. RLr^s. SIn>w»l»- Xll»tedr. Ibr^ 750.8 749.3 750.8 -s- 14.5! -j-17.0 -s-22.0 82 66 50 Llsrimnm 4« Temperatur — -s- 21'.4. kl IV W 1V81V Uinlwum — 1 beeilet säet Iclar dewöllct -i- U'.S Wetterdericht As» 8. l»»t1tr>S«» vaob Xugade üer Leereart« nnü vixensn Oepeaoüo« vom SG. Gull 8 Uür Uorxeu». Slatloni-Kaw« r 2 Kiektnn? und StLrks de» Würde» Wett« Itod» 756 KKO lsiebt woiki? 11 llaparaod» .... 754 KO wLssi? ktexea 11 SkndesnLs .... 760 K milsei? wolki? -t- 11 Ltockbolw .... 755 WKW isicbt bedeokt - 12 Lopenkaxe« . .. 761 KW leiekt kalb bedeckt - 14 Llemel 760 W8W mLssl? bedeckt ^ 15 Swmemllnd« . . . 761 still bald bedeckt - 16 Skaxeu ...... 759 W scbwaotr Keiler -t- is 87>t 761 0 leiekt bedeckt -i- 13 Uamburx. » ,» . 761 still Dunst -s- 14 »«««<» 761 W8W leiekt bedeckt -4- 16 Okerdour? .... — — — Lrset ...«»«» 766 W ecbwaek Dunst -4- 16 » « « » « 761 KW leiekt bedeckt -I t- " ««»»»»« 761 OKO isick. ke?sn ' ' -18 Kaiserslautern . . 762 KW mLssi? wolki? s- 15 Lamder? 759 KW leiekt kiexen - 15 Xltkirck...... 764 8W krisek bedeckt - 18 ilüoeke« ..... 762 W mL«i? bedeckt - 16 Dresden 761 80 »ekwacd wolkr? i- 17 Bitten 76« 8 m»«i? wolkix - 17 Obswnit» 7M 8W leiekt beiter - 16 klauen 760 still bedeckt - - 15 Xvnaber? 761 80 leiekt wnlki? s- 12 Petersburg .... — — — — Uerwanustadt . . 755 KW lsiokt bedeckt 13 761 Still bedeckt -4- 21 Olermcrnt..... 766 W mLssi? Willkür 4- 18 762 WKW leiekt bedeckt Xderdee« ..... 759 80 leiekt bedeckt t- 12 Uoderiiebr üer Wittern»?. Lei lelckteu ne^Iickeo Winckav ueed«Its in ?anr Laotu«, beiter«», visllaok vollcenlo»«» Wetter mit starb« Lencülka«?, üi« iu Atlau xsetern Vormitt»?, in Obewnitr beute bloe?«n »» leiekten Lexxenscdauero, in k!»aeu «estero Xbeuä rn aokalteaäu» XiecieisoiilLxen lUNrte. Oie Temperatur ist io lanxsawem 3tei?eu be?riäe», l>e?t jeciocb uoob erdeblicb unter «isr normalen — Heber dem mittleren veutsedlami Kat sieb eins üaed« Veoreasiov entwickelt, die io kierli» Ost-, io Master Kord-, in Künobe» West- uml io Ora? Südwind« von nur ?erio?er StLrke verursaebt, jedoek von meist crübem Wetter und »telleowei» von Ke?en b»- ?leitet ist. Iw Uebri?eo ist der l,ufi druck über Oentralenrvp» riemliok ?Ieiekm4»»i? vertbsilt und ist di« Temperatur iw mitt leren und sUdlicken Ocuweklanä etwa, ?e,ti«?eo. Xamer 4« e.wökoten Depression laxen voek kerver über Sedottlauci, der nSrdliebeo Ostaee und vaek dem «bwarrao Heere je «ine Da- premion. witdrend über dem weetllcbe» u»d «üdliobe» JAulKraioä Kober l/nftdruek kerraedt. ^Ittvrmixs ttr 8»» »». I«U. 8ebw»obe Lustbewe«»»?, vertlnderllob« KewlklN»«? »tt reltweisea KledersekIIlxea, wenlx verltndort« T«wp«r»t»r.
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