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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188408110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-11
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1884
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dr»ie>»e» erzielt hat, ohne sen.n Hauptzve.l, den Eparstna der ärmere» Bevölkerung zu sörtern. aus d>» Auge» zu lassen. ES geht dies daraus Hervar, daß so» 22,575 Bischer» 10.083 „nt Ein- I-g-n unter M .3667 mit 6'i—ISO ./d. 2767 mit 150—310 2t!5.3 „in 3i./I—60<>./i und "40., Biikher über 60g Vt waren. 3643 Bücher 'ins 1883 neu hiiizugekouinicu, 2246 dagegen adgethan worden. Das Eintagen-Couiv itteg durch 28,375 Posten im Betrage von 2,625,855 00 abzüglich 17,032 Nückzililiiiig/n iin Betrage vrn 8.665,068 41 st, aus 7,677,610.30 .sl Dcr R>servcjoud- erdob sich aus 373,120 98 -/1! Das ganze Zablencvnio balancirt in Aktiva und Pa siva „nt 8.499,799 93 .//. In .Hhvoibcke» sind 4,763,725.58 Gt angeiegi, in Effecten nur 2,616,212 50 ^1, wa» der Behauptung wilierivrichi, dag die in de» Spareassen angeieglen Capitale dem Iininobilicncreoir nicht zu Gute komme. Das erfreuliche Gedeihen und die ersprießliche Wirksamkeit der diesige» städtischen Tasse wird in der ganzen hiesigen Gegend anerkannt und verdiene auch die Würdigung der Telcginen für dcu deutschen Sparcassentag in Weimar. TonsolidirteS Braunkohlen-Bergwerk „Marie" bei Atzendorf. Der dem AuisichlSrath vom Vorstaude vorgelegte RechiiniigSabschluß dcS Bciriebsjahres 1883—81 ergiebt einen Rein, gewinn von 240.032 -/li gegen 244 959 im Vorjahre. Nach der „Magd. Zig." beschloß der Aussichlsrath, eine scchSprocent. Dividende zur Vertheilung zu bringen, 60,000 als außerordentliche Ab- ichreibung aus dem Eiscnbahn-Lonto zu verwenden und den Rest von 13,150 ^l sür da- AuS. und VorrichtungSkosteii Lonto in Reserve zu stellen. Der Rechenschaftsbericht wird in nächster Zeit zur Au-gabe gelangen. Tie Generalveriammlung sinket erst gegen Ende de- Monat» Oktober o. oder im Monat November e. statt, da in Folge de- neuen Aetiengesetze» zahlreich« Statutenänderungen vor» zuuehmen sind. *— Deutsche Grundcreditbank zu Gotha. Der starke Rückgang der Gothaer Griinderedit-Psandbriese ist eine be dauerliche Folge der Verlautbarungen dcS Aelionair-AuSschusseS. Renn der Bericht desselben auch aus Zuverlälsigkcit Anspruch machen kann, Io schildert er doch der Natur der Sache nach die gegen- wärtige Lage vermuthlich eher zu düster als zu rosig. Denn um Zugeständnisse von den Gläubigern zu erlangen, muß man ihnen klar machen, daß sie ohne crstere unberechenbar große Capitalvecluste erleiden würden. Die „Magdebnrgische Zeitung" bemerkt dazu: Unsere» Erachten» würde selbst im Falle eines Concursc», den zu verhindern die gothaische Negierung bczw. Gesetzgebung in der Lage ist, sich ein onnehmbarcs Gebot seiten» einer großen Hypotheken bank aus den gesanimten Hupolhikenbrsitz de» Nnternchni.ns erzielen lasten. Jedcnsall» sollten die Psanbbriesbesitzer, welche mit dem Verkauf ihrer Pfandbriefe bi» jetzt zurnckgehalten haben, es sich wohl überlegen, ob genügender Grund zum nunmehrigen Verkauf zu aber mal» so erheblich herabgesetzten Preisen am Platze ist. — Auch macht man die genannte Zeitung daraus aufmerksam, daß die Actionaire ihre S timmzettel zur Generalversammlung am 16. August bereit» Tag» vorher erheben oder erheben lassen müssen, um Zutritt zur Generalversammlung zu erhalten. ES ist die» eine ganz ungewöhnliche und de» Besuch der Versammlung sür die meist auswärtigen Actionaire überflüssig erschwerende Einrichtung. Denn überall werden die Stiinnizettel unmiNcldar vor den Verhandlungen am BerhandlungSorte selbst auSgehändigt. So geschah es auch in der zu einer gewissen Berühmtheit gelangte» großen Generalver sammlung der Berliner Handelsgcjcllschast 1883, ohne daß daran» sich irgend welche Ui'zillräglichkeite» sür die überaus zahlreichen Theilnehmer an der Versammlung ergeben hätten. Nebenbei bemerkt, wird ak» dasjenige AussichtSraIHSmitglied, welche» nach dem NevisionSbericht die meisten der zur Ausgabe gelangten Psandbriese zu einem hinter dcm Marktpreise der Psandbriese anderer Hypo theken erheblich zurückbleibenden Wcrthe übernahm, zweifelsohne die Berliner Handelsgesellschaft zu betrachten sein. Zn den als theilweise nothleidcnd bezeichneten großen Berliner Be leihungen der Gothaer Bank gehört die Wöhlert'sche Maschinenbau-Anstalt in Liq., aus welcher 1,500,000 ^l Hypotheken an erster Stelle ruhe». Denselben stehen bekanntlich die Theilschuldverschreibungen im Range nach. Es scheint nicht zweifel haft zu sein, daß bei Uebernabme de» großen Anwesens im Falle der ZahlungSuiisähigkcit der schuldnerischen Gesellschaft der ver pfändete Gegenstand durch Vermiethnng der vorhandenen Häuser, Werkstätten, Hof- und Lagerräume seilen- der Bank hin länglich nutzbar gemacht werden kann. Die von uns von je her, im Gegensatz zu andere», sür eine bedingungslose Zinsherabsetzung der Psandbriese sich erklärenden Blättern ver tretene Ansicht, daß eine Kürzung der Gläubiger nur noch Maß gabe der dafür vorhandenen Nothwendigkcit erfolgen dürfe, findet letzt auch in andern Zeitungen Ausdruck. So schreibt der mit einer bei ihm säst auffälligen Entschiedenheit für eine Luratelbestevung eintretende „B. B.-E.": „Tie Herabsetzung der Zinsen wird nur so weit erfolgen dürfen, als die» durch die Umstände dringend geboten ist, und jede Aenderung der Verhältnisse dars dem Unternehmen selbst »nd seinen Actionaire» niemal» zu statten kommen, so lange ein Abzug an den ursprünglich festgesetzten Zinsen der Psandbriese noihwendig ist. Demgemäß müßte vorgesehen werden, daß, so lange die ZinSherabsctzung andaucrt, etwaige Ueberschüsse nienial» zur Dividendenzahlung sür die Aktien, sondern zur Erhöhung der Zinsen aller herabgesetzten Psandbriese pro rat» der erlittenen ZinSver- ringerung zu verwenden wären." — Einen solchen Gedanken hatte bekanntlich eine vom „Berl. Tagebl." wiedergegebene Hamburger Zuschrift entwickelt. Dieses letztere Blatt kommt nun ebenfalls aus den genannten Vorschlag zurück, indem eS schreibt: „Den Interessen sowohl der Gläubiger wie der Actionaire wird ein Vor- schlag gerecht, den wir in Nr. 363 mitgetbeilt haben, der daraus binauSläuft, die Zinsen der Psandbriese zu stunden und noch jedem IahreSschluß der Bank sestzustellen, ob und wann die Restzinlen vergütet werden können." Endlich sei noch zu einer Mahnung der „Dr. Ztg." zur Beschickung der Dresdner Gläubigerversammlung behusS Erwählung eines ComitäS ohne bestimmten Auftrag bemerkt, daß heute, wo der Ausschußbericht bekannt, die Fragt einer etwaigen Verkürzung der Zinsen allerdings insofern spruchreif erscheint, als man von den Veranstaltern der Versammlung wohl eine rund« und nette Erklärung darüber verlangen kann, wir sie sich zu dieser Frage stellen. * Verl»», 9. August. Boa der Börse schreibt der „Verl. Act.": Dem lebhaften Geschäft und de» steigenden Toursea der Vorwoche ist ein gewisser Rückschlag bald ge folgt. Nicht, daß wir heut von große» LourSrückgängeu zu belichten hätten; im Gegentheil, die höchsten Tourse der Vorwoche sind sür die internationalen Spccu- lationS - Objecte so ungefähr erhalten geblieben. Immerhin gab eS keine weitere Vorwärts - Bewegung, auch fehlte da- auimirtere Ge schäft. Die Spcculation hat offenbar aus dem ihr gewiesenen Weg nicht recht Gefolgschaft geleistet. Und zwar mag es ihr bedenklich erschienen sein, Eredit-Actien und dergleichen zu haussiren, während einmal ununterbrochen schlechte Linnahme-Berichte sürdie österreichischen Bahnen eingingen, sodoß in Folge dessen die Course der betr.Aktien zurück- wicheu, und währenddem andererseits auch die erste Entwickelung der Geschäfte der Türkischen Tabak-Gesellschaft (deren Aktien die Tredit-Anstalt und ihre Gruppe bcsitzt) den gehegten Erwartungen keineswegs entspricht. In einigen EvmmuniquL» hat die Knut« duugu« durch die Presse aus das in Thatsachen allerdings documen- tirte eistene groß« Vertrauen der Grupp« zu dem Tabak-Geschäft hingeaiesen und hat weiter den ungünstigen Ansang durch die Ueber- gangSperiode erklären lasten. Alle» da» mag ja auch richtig sein und eine zu küusti ge Besserung wirklich in Aussicht stehen; zu leugnen ist aber doch nicht, zunächst haben die über da« Tabak-Geschäst publi- cirten Ziffern au- der Ge ge „wart einen sä lech en Eindruck gemacht, der alle ZnkunsiShossnungen überwog. Somit ward die Speku lation abgeschreckt, sich a»f Credit-Netten weiter einzulaffen, zumal angenommen ward, daß nun auch die beste Semester-Bilanz nur skeptisch ausgenommen werden würde, insofern ihre vermuthlich recht guten Ziffern immer die Frage nach dem Besitz an Tabak-Acricn und nach deren künftigem Schicksal gegenüber treten könnte. Andre- seit» haben die Börsen sehr gut verstanden, sich mit dem Scheitern der egyplischen Consercnz in Ehren avzusinden; eS ist die» FiaSco vorübergegangen, nahem ohne bemerkt zu werden. Jedenfalls hatte die Börse von der Vorwoche her noch einigen Thatendurst sich gerettet. Nur gerietst derselbe aus einen andern al» den von der Knute dangue vorgezelchneten Weg — sagen wir aus einen Nebenweg, der anicheinend sogar ein Holzweg gewesen ist. Da» alte abgetriebene Sleckenpscrd, die Verstaatlichung der Bahnen, ward zum tausendsten Male heivorgesuchts und verfehlte seine Wirkung nicht. Man mag »och so viel iagcn, eS spreche keinerlei Anzeichen dafür, daß da< Reich Bahnen erwerben wolle oder daß Preußen nach dem Besitz von selbstständig.n Linien in de» kleinen Nichbarstaaten trachte; man mag die Ziffern nennen, nach denen ei» Erwerb der noch vor- bandenen irgend nenneuswerthen preußischen Bahnen zu den jetzt möglichen Preisen ein sehr gewagte» Geschält sein würde — an der Börie folgt man doch immer und immer wieder jedem Raitensänger, der keck und kühn die alte Weise ans» Nene ertönen läßt. Die süßen Töne locken doch zu schnirichleri ch. Gestern gewann e» freilich den Anschein, als sei auch ani diesem Gebiet die Zu,kraft vorüber, und wenn «nS nicht Alles läusibt. sind einzelne Entrepreneur» nun wieder dabei, die Kehrseite der Dinge hervorzuluchen. Sie haben zu den höchste» Tonrsen nicht nur d e vordem erworbene Wanre verkauft, io idern auch noch Einige» darüber, und müssen da» Letztere nun wieder billiger einlhun. Möglich, baß, nachdem die Episode der Eise»'ahnact en wieder einmal zu Ende, die Eveculation reuig zu de» Fleisch:öpfen der Treditacliea u»d der Di-coulo Gesellschaft zurückkehrti — In dieser Woche, um da» hier gleich zu erklären. »otirien Tredit 526 — 529—528— 587; DiScoiito-Commaudi« 204':, bi» 5—4. Die Gerüchte üoer ein» Verstaatlichung sind vornehmlich den Mecklenburgischen Aktien zu Gute gekom , en.die etwa 202'/,—204':« biS 204'/, noiirlen. Dann ivlglrn Lübeck Buchener 169.60 bi» 171.80 bi» 171.50 und Mainzer 110.75 bi- 111.75 Ostpreußen stiegen von 90 bi» 93.75 und 93'/,; Marienburg-Mlawka von 75.75 bi» 76.75 und 76.50. H>> stchtlim der bciden letzteren Papiere nä. rte man auch die yoffuung aus künftige bessere Einnahme». ES ist diese Hoffnung ^iurch nichts bisher gerechtserligt; der Verkehr ist that- jächlich in den lebten Tagen so trostlos gewesen wie nur je vorher. In diesem Monat kommt die Versenoung der neuen rnlsiichea Ernte; e» muß sich in seinem Verlauf also zeigen, ob mir der neuen Ernte der neue Verkehr hcrvorgerusen wird. Unsere» Erachtens nach wird es nicht der Fall 'ein. Die Verstaatlich»»!;-.Gerüchte anlangeud, so kommt in Betracht, daß von älteren größere» Bahnen in Preußen selbst nur Nordhauien - Erfurt, Oßpreußiiche Süobahn und Marienburg-Mlawka vorhanden sind; die Verbältniffe der beide» letzteren liege» aber doch der Art. daß möglicherweise dem Häuser die weitere Klärung crwünscht sein muß. Was aber die Bahnen außerhalb Preußen angeht, so liegt bisher auch »och nicht Las geringste Anzeichen vor, e» wolle Preußen die selbstständige» Prwalbahnen der kleinen Nachbarländer erwerbe» oder cs seien diele Nachbarländer bereit, ihm ihre Pr>vatbahnen zu überlasse». Noch weniger hat sich da» Reich al» Kaust,ebhader ausgespielt; zudem wurde sein erster Schritt in dieser Beziehung doch wohl weniger der Lübeck-Buchener Bahn gelten, als vielmehr aus Erwerb der preußi schen Sioatsbahnen gerichtet sein. *— Consulate. Der Kaiser hat im Namen de- Reich» den Kaufmann Egidio Rossi zum Vice-Tonsul in Tripolis (Nord- Afrika) ernannt. *— Victoria Hütte. Vorgestern Abend fand in Berlin eine Sitzuug der EomitSS derjenigru Actionaire statt, welche Zuzahlung geleistet haben. In derselben wurde constalirt, daß von 250,000 Obli gationen die Besitzer von 316,000 dem RecoiistructionSplan bei- getrcten sind, und daß der Betritt der restirenden 34,000 .st umso mehr zu erwarten steht, al- beabsichtigt wird, aus den Obligation-- bcsitzern ein Comilö zur Vertretung ihrer Interessen zu wühlen. Außerdem wird der Aussichtsrath ergänzt werden, um iu Verbindung mit dem ComilS die Reconstruction vorzunchmen. *— Bochumer Verein sür Bergbau und Guhstahl- sabrikation. Der „Berliner Actionair" bemerkt gegenüber der Nachricht der „Franksurter Zeitung", daß die Dividende de» Bochumer GußsiahlvereinS gar lO Proc. betrage» würde, die Angabe von 9Proc. rühre von den, Geucraldireclor der Grsellschast, Herrn Baare, selber her, der sie unmittelbar nach einer iu Köln abgchalteueu AussichtS- ralhssitzung an die Zeitungen versandt Hobe. *— Germania zu Stettin. Im Monat Juli wurden neu geschloffen 882 Versicherungen über 8.646.678 Gt Lavital — in den ersten 7 Monaten d. I. zuiamme» 5929 Versicherungen über 18,795,309 Der gelammte VcrsicherungSbestaiid belief sich am 1. August d. I. aus 138,648 Policen, durch welche 293,797,620 Capital und 393,375 ^ll jährliche Rente versichert sind. Die IahreS- einnabme der »Germania" an Prämien und Zinsen in 1883 betrug 13,134,449 », da» Gesammtvermögen am Schluffe ihre- 26. Rech- nungsjahre- 65.445.980 -4! In letzter Summe ist die Prämie»- rejerve mit 51'/,, Millionen, die Capital- und Extra-Reserve mit 1'/,, Millionen, da» Grundcapital mit 9 Millionen «nd die Divi denten.Reserve der Versicherten mit 2'/,, Millionen Mark enthalten. Seit Eröffnung des Geschäfts wurden für durch Tod uud bei Leb- zetten der Versicherten fällig gewordene Lapitaliru, Rente» re. 64.5 Millionen Mark ausgezabll und seit 1871 an die mit Gewiauautheil Versicherten 7,855,326 -// Dividende gewährt. Z Der Jahresbericht des Borsteheramtt der Kaufmann- schast zu Danzig für 1883, ein Folioheft von 62 Seiten, meldet, daß da» verflossene Jahr die günstigen Aussichten, die «S der kom merziellen und gewerblichen Thätigkeit zu eröffnen schien, nicht erfüllt hat. Der Getreidchandel hat im zweite» Halbjahre einen empfindlichen Niedergang erlitten und auch iu anderen Geschäfts zweigen. wo im Jahre 1888 eine Besserung der Verhältnisse ein getreten war, ist in 1883 meist wieder verloren gegangen, wie z. B. in der Rhederei. und wo, wie im Holzhandel, schon 1882 di« Geschäftslage schwierig gewesen war, hat sie sich noch ungünstiger gestaltet. Nur da» Speditionsgeschäft hat eine« wirklich befriedigende»! Verlaus genommen, denn auch die vorübergehende Loiijunctur. di« dcm Waarenhandei zu Gute gekommen ist, hat nicht bi- zur Jahres wende vorgehalten. Allerdings scheinen die Zahlen über die Be wegung des Seeverkehr- >m Jahre 1883 die» ungünstige Urtheil nicht zu bestätijttU- denn e» siud 1883 au» dem Danziger Hosen 2063 Schiffe von 675.664 Echiffstonncu auSgegangen und 2042 Schiffe von 867,382 Schiffstonnen eiiiqelaiisen, 17 resp. 81 Schiffe weniger mit 89,113 resp. 61,748 SchiffStoimen «kehr, aber von den auSgcgangcnen Schiffen sind 226 von 163.266 Tonnen in Ballast auSgegangen und auch bei den übrigen 1803 Schiffen ist die Be ladung eine unzulänglichere gewesen, als bei den 1925 Schiffen de» Vorjahres. Der scheinbare Mehrexport verwandelt sich iu eine MindcrauSsuhr von 2l,736. Speciell der Export von Getreide und Mühlensabrikalen ist um 66 570 Tonnen zurückgegangcn und diese Abnahme wird durch die MehrauSsuhr von 11,070 Tonnen Holz, 5400 Tonnen Sprit und Spiritus, 23,635 T. Rohzucker, 2375 T. Melasse» 2280 Tonnen Kartoffeln, zusammcu 44,750 Tonnen um so weniger ausgewogen, da diese meist nur in Spedition über den Danziger Hasen verladen sind. Der Rückgang de- GetreideexportS um 65,300 T. beträgt 20 Proc. de» VoijahreS und fällt auSichlicßlich aus da- zweite Halbjahr. Er hat selbstverständ lich die gesammteu Erwerbsvcrhältmffe in Danzig schwer bedrückt, da auch der Kleinhandel, da» Handwerk rc. von einer gedeihlichen Gestaltung der großen SrehandelSzweige mehr oder weniger ab hängig sind. Auch hat dnS Absatzgebiet Danzig« sür Salz, Petro leum, Steinkohlen oder Massenartikel, welche als Rückfracht sür die auslaufenden Schiffe von Wichtigkeit sind, weitere Einbuße erlitten. Die Versorgung de« Hinterlandes mit Salz geschieht steigend durch die binnenländischen Salzwerke, der Petroleumhandel hat durch die Einführung dx- billigen russischen Petroleum- seinen Absatz in Polen eingebüßt. Die Rbcderei hat eine weitere verschlech- terung ihrer Lage zu beklagen, die Segelschiffrhederci tonnte eine bescheidene Rente nur dadurch erzielen, daß die Schiffe unversichert sahrcu, weil die Frachten die Secversiche- rungSprämie nicht mehr deckten. Noch schlimmer ist e« 1884 geworden. Die Ursachen dieser allgemein ungünstigen Geschäfts Verhältnisse findet da» Vorsteheramt thrilS in der schlechten Ernte de» Vorjahre-, »heilt in den veränderten Getreidetariseu und den durch russischen Sackzoll herbeigesührte» BerkehrSerschwerungen. Von dem Sackzoll sagt der Bericht: Er gehört zu einer Kategorie moderner handelspolitischer Maßregeln, die zwar ihren eigentlichen Zweck in der Hauvisache zu verjehlen pflegen, wohl aber dazu angethan sind, dem Verkehr zwecklose und auch kaum beabsichtigte Umständlichkeiten und Erschwerungen zu bereiten. Wenn in diesem Falle die Absicht leitend gewesen ist, der Fabrikation neuer Jute- und Leinenläcke in Rußland Vorschub zu leiste», so ist da» insofern nicht gelungen, al» seitdem die Transporte russischer Getreide aus den Eisenbahnen in der Regel ohne Emballage, in loser Schüttung über die Grenze gehen. Freilich sind dabei hinsichtlich der Ausnutzung de« Wagen- parke- der betheiliglen Bahnen wegen der Einrichtung der Wagen sür die Ausnahme loser geschalteter Getreide, der Umladung am Srenzübrrga.ige, der Feststellung und Eontrole de- Gewichte- der Sendungen, sowie der Regelung der bahnseitigen Haftpflicht u. s. w. manchcrlei nicht unerhebliche technische und formelle Schwierigkeiten ausgetreten und sür die Abfertigung de» Getreidevcrkehr« ivesent- lich umständlichere Manipulationen al» früher noihwendig geworden. So liegt denn die Nothwendigkcit vor, durch Verbesserung und Vervollständigung der VerkebrScinrichtuiigen. namentlich durch den Bau einer Speicher-Eüenbahn, Er- Weiterung de» Bahnhöfe» und der Gleise Sorge z» tragen, daß Danzig wieder vortheilhaft« Loncurrenzbedingungen erhält. Außer den erwähnten Gründen haben auch die gesteigerten transatlantischen Getrcideziisuhrea noch Danzig- gewohnten Absatzmärkten, insbesondere England», zu dem Rückgänge de« GetreideexvortS nicht unwesentlich beigetragen. Seit Aniaug de» neue» Jahre» ist uns da« Absatz- gebiet indischer, californischer und nordanierikanilcher Weizen immer näher gerückt. Auch die dänischen und schwedischen Mühlen, welche vorher ihren Bedarf fast ausschließlich an den preußischen und russische» Ostseehäfen zu decken pflegten, haben angefangen, große Mengen amerikanischer und indischer Weizen zu beziehen, von welchen einzelne Importe sogar bi» an unseren eigenen Mark» kamen. Der Niedergang de» Getreidehandel« bat sich auch iu dem neuen Jahre 1884 in sehr bedauerlichem Maße fortgesetzt, denn gegenüber einer Tee-AuSsuhr von mehr al» 150,000 Tonnen Getreide in den 5 Monaten Januar bis Mai 1883 sind in derselben Zeit 188t kaum 30.000 Tonnen seewärts abgeladen, wa» eine Abnahme um 120,000 Tonnen oder 80 Proe. aii-macht. Der Getreidevcrkehr Danzig« ist damit in Grenzen zurückgegangen, wie man sie so enge sei« lange nicht gekannt Kat. Von dem >m vormen Jahre Danzig ziigeiührlen 302,000 Donnen Getreide, Hülftnsrüchte und Ocliaalcn waren »ach Angabe de» Hanptzollaints 226.103 Tonne» ausländischen Ur sprung». Vom Transitlager exportirt wurden 170.000 Tonnen. Durch die tvachiende Eoncurrenz der überseeischen Länder, namentlich Amerika» und nenerding» auch Indien», wird auch die deutsche Müdleniudnstrie mehr und mebr au» den westeuropäischen Märkten verdräng«; sie ist in Folge dessen hauptsächlich aus Skandinavien und da» Inland angewiesen. Tine nicht »aempsindltche Schädigung de« MehlexportS hat der Erlaß de« Finanzministers vom 26. October v. I. herbeigeiührt. Während nämlich bis dahin gestattet war, die iür den Export von Mehl und Kleie erforderlichen Säcke im Transits - Bei kehr zollfrei aus den, AuS.anbe einzufnhren. ist man jetzt gezwungen, diese Lacke zu verzollen oder semen B-dars bei inländischen Iutesabriten zu Lecken, welche »m beinahe den Betrag des ganzen Zoll» theurer lind, als die ausländische». Exvoriirt wurden 7,711,534 Kilo Mehl und 4,254,473 Kilo Kleie und Malzkeime. Einen sekr bedeutenden Aufschwung hat das SpirituSgeschäst eriahrea. Danzig beginnt endlich die ihm wegen 'einer Lage innerhalb eine» großen ProductionS- gebietes zustehente Stellung einzunebmen. Besonder- nmiangreich war da« Geschäft nach Spanien, wohin seit Oktober 1883 regelmäßig 2 Damvsec monatlich expedirt werde». Das Geschäft mit Frankreich hat iu Folge des erdöbien LingaiigSzoll» gänzlich ausgehört. Von dcu eingejnhrten 131,800 Hektolitern winden 131,700 ausgelützrt resp. iu Danzig in Loniiun gebracht. Eine erhebliche Zunahme erfuhr auch da- Zuckergejchäst, uud die Entwickelung Danzig» zum Zuckerexporthaien ist eine außerordentlich schnelle gewesen. Im Rückgänge war die Oelinduftrie. Einen sehr »ngüiistigen Verlaus bezüglich der Rentabilität nahm da« volzgeschäst. da» n 870 Ladungen 440,903 Festmeter im Wcrthe von 16,490.000 .si seewärts exporürtc. Der Petr oleum Handel hat durch die Con- currenz des russischen Petrolcumhaiidei- viel von seiner Bedeutung ver- loren. Ungünstig war das Geschäft in amerikanischem Schma lz. Im Hering-Handel wurden 155,956 Io. im Gesanimtgcwichi von S3.394.400Kilo mit ei»emGesgmmnverlhevou4.957.000^l eingejührt, und 165,294 Tonnen verkauft. Im Zalzhandel war der Umsatz kleiner, al- in den Vorjahren. Für die Bierbrauereien, welche vorzugsweise russische, saalijche und syriische Gerste verarbeiteten, war da-Geschäftsjahr kein Gewinn bringende-. Der Weinhandel bewegte sich in deiilelben Grenzen wie in den Vorjahren. Im Steinkohlenhandel, der 242.667 Tonnen steinkoklen und 5921 Tonnen Loakt seewärts und 34,915 Tonne» schlesische Stein kohlen bahnivärt» einsührte, machte sich die schwere Coiieurrenz der durch die niedrigen AuSnnhmetarise begünstigten schlesischen Stein kohlen im Hinterlande entschiedener geltend. Im Bernstein handel fand eine Steigerung statt. Die Papier-, Pappen- und Papierstoss-Fobrikation litt unter dem Rückgänge der Preise, ebenso die Fabrikation der Danziger Glashütir. welche über 3,100,000 Flaschen sabricirle und 1,800.000 im Wertbe von 760,700 Gi exportirle. Wenig befriedigend war der eigene Handel in Droguea, in vollem Beiriebe die chemische Fabrik für SuperphoSphale, Potaiche und Knochciiverarbeitung. Die Schiffs werften, die Eisengießerei und der Maschinenbau, welche zwischen 540 und 740 Arbeiter beschäftigten, waren ausreichend be- schästigt. *— Am 1b. d. M. wird im Bezirk der königlichen Eisenbahn- Direction zu Bromberg die I7.3KiIom. lange Nestslrecke Barnow- Bütow der Eisenbahnlinie Zollbrück-Bütow mit den Haltestellen Borntuchen und Damerkow, sowie der Station Bütow dem öffeut- lichea Verkehr übergeben. An» Franken. Da» Organ de» „Deutschen HopfenvereinS" die „Allg. Br - und Hopsen-Zcilung", hat den drille» Bericht für da» Jahr 1884 erstattet, welchem wir entnehmen, daß Bayern hinsicht lich der Hopfenernte im großen Ganzen eine gute Miuelernte zu erwarten hat. Die Drahtanlagen Ihaben sich de» Staiigenhopscn überlegt gezeigt, insbesondere die niederen Hormauu'schen Anlagen. Die deuiiche Hopsenernte wird einen befriedigenden Durchschnitts- ertrag liefern. Teutschland wird daher in der kommenden Laison ziemliche Mengen für de» Export erübrigen könne». Unter solchen Umständen wird die Gestaltung der Preise in und während der nächsten Saison ausschließlich durch die Toncurrenzsähigkcit der übrigen exportireudea Staaten und durch deu Bedarf England-, respektive durch den Ausfall der englischen Ernte bedingt. Böhmen wird eine Miltelernte machen, überhaupt wird Oesterreich - Ungarn nur seinen eigenen Bedarf decken können, England wird besten Fall» nur eine Drittelernte gewinnen. Eine Steigerung der Preise, sowohl iu England al« ans dem Continent, ist «ater diese» Umständen unausbleiblich. Amerika und Australien werde» gute Ernte haben. — Bezüglich der Errichtung einer staatlich geleitete» Mobiliar- Feuerversicherung-.Anstalt hat da» landwirthschastliche Kreis- coniitä für Untcrsranken in seiner letzten Sitzung beschlossen, sich dahin zu äußern: Angesilki« der Thatiache, daß die Magdeburger FeuerversicherunqSgescllichaft vor einigen Jahre» landwirthschastliche Verbände int Leben gerufen habe, mit denen sie ollen billigen Wünschen der Landwirthe hinsichtlich der Höhe der Prämien, der BresicherungSbedingungen, der Geschäftsführung und Schadrnregu- liruug zur vollen Zufriedenheit der Betheiliglen rutgegeiigetommeu sei, vermöge das KreiScomilö ein absolute» Bedürfnis riner staatlich geleiteten Mobiliar-FeuerversicherungS-Anstalt nicht anzuerkenue»; nichtsdestoweniger würde e» ein solche» Institut, im Interesse der Landwirlh«, als eine weitere Eoucurreuj - Anstalt mit Freuden begrüßen. *— Die Zuckerrüben-Ernte und die Aussichten der Zuckercampagne. Da- Organ de» TentralvereiuS der Zucker- Industriellen iu Oesterreich vublicirt eine Reihe von Berichten über die bevorstehende Rüben-Ernte und gelangt zu dem folgenden Resumö: „Bezüglich de» quanlitaven Ergebnisses der künftigen Ernte begegnet man vorwiegend günstigen Urtheilrn; noch manchen derselben ist eine quantitativ merklich stärkere al» die vorjährige Ernte schon jetzt völlig gewiß. Daß e» an Rübenmaterial in der nächsten Campagne keinen Mangel und an Rnbensteuer genug geben wird, kann nach Allem, maS über den Ltand der Rübe» verlaute», heute kaum noch einem Zweifel unterliegen; über die Qualität der Rüben kann man sich dagegen bisher nur in vagen Vermuthungea ergehen, denn hohe Polarisationen, wie man solche hier und da verzeichnet, bieten in nichts eine Gewähr, daß die Rübe auch zur entscheidenden Zeit vou guter qualtitativer Beschaffenheit sein werde; wäre die» aber auch später der Fall, und dadurch Anwartschaft aus eine merklich gesteigerte Zucker- Production gegeben, so befände man sich doch erst wieder im Zweifel darüber, ob sür die letztere auch eine entiprechende Verwendung ge- suudea werden und nicht elwa eben iu Folge der gesteigerlea Pro- ductiou noch eine Verschärfung der besürchtetea Verluste einlrelen würde, lieber die Schwierigkeit der Lage täuscht sich heute bei uu» Niemand. Im AuSlaude siud die Aussichten sür die künftigen Rüben- Ernten nicht minder günstig als bei uu» iu Oesterreich; namentlich in Deutschland scheinen dicielbeu nichts zu wünschen übrig zu lasse»; e» läuft die- aus dos gerade Gegentheil von dein hinaus, wa- zu einer künftigen leidlichen Sanirung der Lage der Zucker-Industrie vonnölhen gewesen wäre, und man dars gespannt sein, wrlcheS das Ende sein wird; jedcnsall» stehen große N "Wälzungen bevor, »nd wird die nächste Lampagne voraussichtlich über da» Sein oder Nichtsein eines bedeutenden TH/ileS sowohl der conliirentalen Rüben- wie auch der Zucker-Jndustrie überhaupt entscheiden. Dieser Lage und ZukunftS-Perspcctive entsprechend ist auch die Signatur der Zuckcruiärkle. Allenthalben geht eS noch immer weiter abwärts, ohne Ziel. Tonjumenten wie Producenten sind von der Furcht beherrscht, daß e» noch schlechter kommen kännte, und danach halten die Einen mit Anschaffungen zurück, während die anderen beinahe jede» Preisgebot glauben acceplire« zu müssen. Nirgend» sieht man auch uoch, daß di» Eveculation Anstalten treffen würde, um sich eine» Artikels zu bemächtige», sür den e«. nachdem er im Wende schon längst unter den G> l'tcyungSkoften angelangt ist, ja doch endlich in der absteigenden Preisbewegung etie Grenze geben muß. Wenn man mit dem Eingreifen zuwarten wollte, bi- e» völlig klar ist, daß die zweitsolgende Ruben-Lampagne in Folge Zusammenbruchs zahlreicher Fabriken eine wohlthätige Beschränkung der Zucker. Production bringen werde, wäre eS vielleicht schon zu spät, da in diesem Falle denn Loch auch die »itact bleibenden Fabriken ihren Borlheil nicht außer Acht lagen würden. Im Weiteren trauen wir den beispiellos billigen Preisen in Bezug aus den Cousum vou Zucker eine bedeutende Wirkung zu." *— Loavertirung 3proc. britischer TousolS. Einer amtlichen Kundmachung des SchatzkanzlerS zufolge wird die vom Parlamente jüngst genehmigte Conversion der 3proc. Eonlol- in 2'/, und 2'/, proc. in der Zeit vom 2. September bi« 17. October vollzogen werden. Für je 100 Lstrl. 3proc. Consol« werdcu ent weder 102 Lstrl. 2':.proc. oder 108 Lstrl. 2'/,pro«, verabfolgt. Königliches Amtsgericht Leipzig. Haiivclsrrgtilrr. Am 8. Angnst eingetragen: Der Kaufmann Herr Joachim Hermann Felix Wolf hier al» Mitinbabrr der hiesigen Firma JulinS Lentsch; — Firma H. Heine in Leipzig (Kalbarinenstraße Nr. 3) und als deren Inhaber Herr August Heinrich Heine daselbst; — Firma F. 'Beerholdt in Leipzig (Markt Nr. 5) und alt deren Inhaber Herr Johann Friedrich Beerholdt ta'elbst. LandwirthschaftlicheS. js HiscNäch, 8. .lug»!!. L.. z,wig>irtcu-I»>vcctor Jäger hier tbcill über de Wirkung der Bovendedeckung durch Mist folgende, nicht unw chtige Erfahrung mit: Der auf der Süd- ieile hiesi,er Liadt liegende Ack.rboden besteht au« Adichwemmstoffen de» „lvaliiegenhen" zähen Eisentbonl, mit grobem Sand und zahl reich:» g'ö errn O»a>>- nnd Po v-ürstücken gemilcht. Derselbe ist »ech uiiculuoirt, rrcck n, überaus hart »nd immer kalt, uud erst Lurch reichliche Dürr»»" mit Mikt und pflanzlichen Vestaudtheilrn mürbe und gut bereitbar, also auch fruchtbar. Ich ließ solchen Bode», wie er am Fuß« de- Berge« abgelagert war, »u Gartenland Her richten «dd anderthalb Fuß tief rigole«, so daß der kümmerliche Grasboden in die Tiefe kam. Wo Gemüse gebaut werden sollt«, wurde zugleich vieliach Stallmist in halber Tiefe untcrgegraben. Nachdem dieser gebreitet und ein Theil »ntergeaibeitet war, trat plötzlich harter Fron ein, und die Arbeit blieb liegen. AIS sie im Frühjahr wieder ausgenommen wurde, war ich erstaunt, den rigolte» Boden unter der Mistbedeckung ganz locker und mürbe zu finden, so daß sofort seine Geniüjcsame» darauf gesiet werde» konnten, di« zwar nicht üppig, aber doch gut gediehen. Der nicht mit Mist bedeckt gewesene, gleichsnlls vor Winter rigolte Boden desselben Stückes war trocken, oberhalb steinhart und konnte nur mühsam zum Kartosielba» zubereitel werden. — I» einem anderen Falle aus Bode» derselbe» Beschaffenheit, aus einer Wiodbruchftelle in, Park zu Wilhelmskbal, war der Boden auf Plätzen, wo viele kleine Fichte,izweige uud Nadeln liege» geblieben waren, mürbe, während unbedeckt gebliebener hart war und nur mühsam gepflügt wer den konnte. *— Die Ernte iaPreußeu. Dal statistische Bureau publieirt soeben die Ergebnisse der von den landwirthschaftlichen Vereinen im Juli 1884 kre sweisc bewirkten Schätzung der Lrnteaussichten, welche iür die preußische Monarchie das üöchg erfreuliche Ergebniß einer Mitlcleruie in allen Haupisruchtarten: Weizen, Roggen, Gerste, Laser, Hül'enfrüchlen, Kanoffcln, Raps, Klee- uud Wresenhe», con- staliren. Da unter einer Mitlelernlc nach dem bisherigen Sprach, gebrauch eine gute, jo besonders reiche Ernte zu verstehen ist, so isi da» Jahr, abgesehen von den kleineren Landstrichen, welche durcr Ueberschwcmmuiigcn und Hagelichlag gelitten haben, al- ein reich geiegneleS zu bezeichnen. Da- Wetter ist mit seine» häufigen Negenschauern zwar der Ernie nicht güustig, sie wird vielfach ver zögert, auch die Qualität der Früchte leidet hin und wieder — indeß bleibt in der Hnnvtsache doch ein gute» Endresultat zu er warten. Für den preußischen Staat stellt sich (eine Mittelernic — 100 gerechnet) der Dnichig niit sür Weizen aus 98, für Roggen apf 99, sür Gerste ans 98, snr Hafer aus 96, sür Hülscnirüchle aus 97, für Kartoffel» ans 98, sür RapS und Rüpten aus 98, sür Kieeheu aus 102 und sür Wiesenheu aus 106. Unter den- selbe» Rubriken benagt das Maximum bez. 133, 142, 150, 170, 150. 15". 150. 180, 161, das Minimum 50. 30, 69, 37, 40, 40, 50. 20. 47. London, 4. August. Ernte-Bericht. Der „Mark Laue Expreß" ichreibt: „Die willkommene Aenderung zu brillantem Som- merwetter von säst tropischem Charakter hat die Lage der Weizen- ernte gegen vor 8 Tagen unvergleichlich gebessert. Es ist wahr, daß etlicher dcS stärksten Weizens sich in bisher noch' nicht da- gkwesruem Maße gcleift hat, so daß er flach und gerade ans dem Erdboden liegt. Aber diese liegenden Pflanzen werden jetzt rasch mit dcr Hand geichnilten und ein großer Theil derselben steht schon in Korbei, und sieht in der Regel erheblich besser auS, als erwartct worden ist. Wo» denjenigen Weizen anbelangt, der so rasch ein inchsigeS A sehen gewonnen hat. so scheint derselbe aller Wahr- scheiulichkeit nach ein Korn von besserer Qualität zu gehen, als er wartet worden ist, und in Wahrheit wird der Weizen durch den tropischen Sonnenschein rasch gereist, welcher, wenn er lange genug anhält, die 1884er Wcizencriite zu einer der besten seit dem Jahre 1868 machen dürfte. Wo der Weizen in Garben steht, scheint im Allgemeinen eben so viel Stroh wie gewöhnlich Vorhände» und die Garben scheinen am unteren Ende dick z» sein. Dies be zieht sich natürlich aus die besten und kräftigste» Pflanzen, welche zuerst geschnitten sind, weil sie sich so stark gelegt haben. Die Erntc- arbeit macht rasche Fortschritte und vo» Weizen wie auch Hafer ist in den letzten Tage» schon Vieles geschnitten. Ja etlichen der Midland- und nördlichen Grafschaften hat der spät gesäete Reizen sich kräftig entwickelt und steht letzt in Blüthe. Bexste hat sich auch vorzüglich gemacht uud im Allgemeinen ist erheblich mehr Stroh und ein bester»-Erträgniß vorhanden, al» vor dem jüngst gefallenen Regen erhofft werden konnte." Literatur. Im Commission-Verlage von Kramer L Baum in Lreseld erschien soeben: „Probe-Vilanzen in Ser Doppelten vnchhal- tnnn mit und ohne L«nto-t5orrcut-Luch. üin Beitrag zur Praxis der systeniatüche» Buchführung, mit bcionderer Berücksichii» gung de» gewöhnlichen Waaren- und Fabrikgeschäftes. Bon T. H. Perpäet." Der Verfasser ist eia im Dienste dcr Buchhaltung und de» Unterrichts derselben ergrauter Herr, welchem eine überaus reich« Erlahrung zur Seite steht, die er in dem genannte» Merkchen nieder gelegt hat. Bon der Thaifache ausgehend, daß die doppelte Buch- Haltung, welche die Berhältniffe de- Geschäfts iu jeder Beziehung am zuverlässigsten zur Darstellung bringt, immer mehr Verbreitung findet, dagegen die Proben — sogen. Probe-Bilanzen — ihrer, aus mangelhafter Kcnntniß oder Ueoung entspringenden Schwierigkeit wegen oft genug vernachlässig» worden, infolge dessen Differenzen bei den Abschlüßen übergangen, bezw. in unzulässiger Weise ausge glichen werden, w daß der eigentliche Zweck, dir Präcision der Buch- siidrung bccinti ächtigt wird, gicbt er eine erschöpfend«, leicht faßliche Darstellung dieser Probe-Bilanzen. Wer da» Merkchen durchlieft, wird erstaun» sein über die Füllt dcr praktischen Rathschläge, die ertheilt werden, sowie über die Art, mit welcher die Uebung der Probe-Bilanzen gelehrt wird. Da» Merkchen stellt sich somit al» ein unentbehrlicher Aithgeber bei der Buchführung dar und sollte bei seinem düngen Preise (1 ^i) daher aus keinem Comptoir fehlen. Die ka»s»iiiti»ische» Fristen t« Handel», und Wechsel» verkehre unv Sie Rrchtsnachthrile det deren veriüumnlS ist dcr Titel einer vor Kurzem in I. T. C. Bruu'S Verlag in Minden erschienenen Schrift von Gustav Freudenstein, Doctor der Rechte, welche für ein weitere- Publicum Nutzen zu stiften geeignet ist. Im Rechicleben ist e» keineswegs auSrnchend, daß wir unsere Rechte besitzen, sondern wir müssen vor Allem belacht sein, daß wir uns dieselben auch bewahre». Wo aber wäre wohl eine größere, nach allen Richtungen hiu sich verbreitend« Aiismcrkiamkeit am Platze, als bei den Fristen. — ES erschien al< eia verdienstliches, von vr. jur. Freudensteiu mit großer Sach- kcnniniß diirchgesührtc» B ginnen, die verschiedenen Fristen uud Termine, die in dcm Gesetzbuch de- Deutschen Handel», und Wechsel- recht» nirgend» an einer Stelle vereint, sondern durch die virlra Materien zcrftrci» sich finden, zu sammeln und theoretisch zu erklären. Dabei kann es dein Autor nicht hoch genug anaerechaet werden, daß er auch die Rechtsnachtheile, die an ein Verpaffen der Frist sich an- knüvsen, und weiche meist seile» auSsührlich und oft weniger scharf im Geictz ielbst l-crvoigehoben sind, zur Erörterung bringt und so in den wichtigste» Punkten ausklärendc Belehrung schafft. Da» vor stehend besprochen: Werk reiht sich vr. Freudenstein'» früheren zahlreichen Piiblicationcn aus dem Gebiete des Handelsrecht» würdig an. Es wurde — besonders iin kauiiiiännischea Verkehr — viel Unkui: v »hütet. w:n» sich die am Handelsrecht Jnteressirtea wollten frühzeitig seilst die benöthigte Kcnntniß desselben — wozu ihnen die Freu Len stein'schen Arbeiten eine billige und zuverlässige Gelegenheit biet-n — verschaff«», anstatt, wie so ost, wenn e» zu spät ist, einem Scribisax in die Hände zu fallen, der dann den Ziest des zu rettenden Vermögens an sich dringt. Die Neine Schrift kostet nur 1 ^lt. Druck und sonstige Ausstattung sind vortrefflich. 2ub«»issione» in» August. 18. Leipzig, Stlaßenbail-Deputation, Erdarbeiten; 18. Leipzig, Siroß nbau-Deputation, Anstreichcrarbeiteu; 19. Leipzig, Straßenbau-Deputation, Trottoirs; 20. Coblenz. Jn:end. 8. Armre-Corrs, Wäsche; 20. Stettin, Aetriebsamt Berlin-Stettin, Granitschwell« «.) 21. Dessau, Betriebsam», Brückcnanstrich; 21. Lucka», Slra ansialt, Auciio» v. Kupserkesseln; 23. Dortmund, Bclricbsamr, Zimmerard. n. Mat.; 23. Strahbnrg, RcichSeisenbahnen, Materialien. E isenbahn - Einnahmen. *— MoSka u-R iäi a n. I in, >.!4.855 Rnb. (—42,238 Nub.), bi» Ende J»»i 3.'A»,862 Ruo. (-ft 133.248 Rub.). *— K o S ! oio - Wvro nes l, Rostow Juni 573,026 Rud. (-ft 26,176 Rnb ), bis Ende Juni 3,449.564 Rub. (-ft 76.049 Rub.). Creselder Eiscnoabii. Tic Einnahme im Juli betrug 25,306 -/« und von, 1 Avril bi- 31. Juli 100,577 uE gegen 99,820 in der gleiche» Periode des Vorjahre». Börsen- nnd Handelsberichte. L Brrlitt, 9 Anguß. Di: h.iitige Börse cröffnele mit großer Zurnlkbattiing aur allen Gebiete», erst narb nnd nach ver mochte sich der bei Beginn sehr imtrpoende Verkehr etwa- zu be leben. lamii griff eine bessere Slimmung Platz, in Folge deren Li» gegen gestern eri'iäßi. !en Nouruiigr» zn Erholungen gelangten. Der Schluß war i hr iest. — Man nottrte: Creditacrien 526—7'/, b S 8'/„ Franzose» 526':,—7':,—8':,. Lombarden 252'/,. Mecklen burger 203'/,—4'/,—4' ,. Mainzer III'/,—Lübeck-Büchener 17""/.—1'/.—Marienburgrr 76'/, —Gotlhardbab» 93'/«. Llbelhalbahn 305'/,. Disconiogesellichnst 203'/,—4—'/,. Ost> Preußen 93—3':,—3'/,, Deutsche Bank 154' ,—'/» Laurahütte ly- dt» 6'/,—?'/» Dortmunder Union 73'/,—4'/»
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