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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188510217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-10
- Tag1885-10-21
- Monat1885-10
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1885
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Vierte Anlage zum Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. 294. Mittwoch dm 21. Oktober 1885. 7A. JührgdNg. Königliches Landgericht. n. ktraskamwer. * Lelp«t>. so. October. (Vrscetz *,>»» Nachtzrttcks.) Gegen «le Bertreler der AciirugesellsLaft „Fabrik Leipziger Muiik- werk«, darin. Paul Ehrlich Ä Lot» Gohlis", dra «ech- uiichen Direcior Friedrich Ernst PL Ehrlich und dra kaus- mänuischeu Drector Friedrich Mar Dudr ln Gohlis, war eine Anklage wegen Verlesung der ßß 4. 18, 4L und 46, bezw. LI de« ReichS-Geletze- vom 11. Juni 1670, betreffend da« Urhederrechi au Schriftwerken, Abbildungen, musikalischen Lompastlioaeu und drama- tischen Werken, erhoben, die Eröffnung de« Hauptversahren« aus den ftaal-auwattichastttche» Antrag aber von der ersten Straf» kammer de« hiesigen königl. Landgerichts adgelehnt, jedoch aut die von der Staatsanwaltschaft beim königl. Od»r.Laade«g«richte »u Dresden eingelegt« Beschwerde aus Beschluß de« Letztere» ausgenommen und somit die Sache »ur Hanplverhandlung »erwteseu worden. Bekanntlich beireibt di» genannte Firma die Fabrikation sogen. „Aristo»«" in großartigem Maßstabe und die Instrumente gehe« «hatsächlich nach allen Wetttheileu, ohne daß bisher einer der zahl» reichen Lomponistea, deren Douschöpsuagea den Schwarzen io Alrika oder den anderen Völkerschaften durch jene« Aristo» vermittelt werden, daran ein Anstoß genommen Hütte. Ander« dachte der Somponist Wald man» in vre«la», der, al« er den von ihm com» ponirteo bekannten Walzer „So wie Du?" (auch „Schunkelwalzer" genannt) -ns einem solch«. Aristo, spielen hörte, darin «ine Ver letzung seiner Rechte erblickte und Strafantrag stellte. Bekanntlich werden die verschiedenen Stücke auf Note», scheiben gebracht und dann vermittelst mechanischer Vorrichtungen durch da« Aristo» wiedergrgebea: die Scheiben bilden daher einen Bestandtheii de« Instrument« und golangen mit diesem al- Musik« stücke zum verkauf. Nachdem Gutachten de« musikalischen Sachoerstüudigen«Verein«, von welchem da« königliche Over- Landesgerichr in seiner Entscheidung au-gegangen, werde» jene Noten» scheiden al- eine «echanische Vervielstltignng der «rwühnten Eomposttio» angesehen und gebe, sonach objectt» dt« Dhatbestaud«. ersordrrniff« für de, Nachdruck im Sinne des «rwühnten Reichs» geletze». Da« Ober»Lande«ger>chI hüll aber auch, wo« die subjeclive Seile onlongt, die Anwendung des in ß 18 jenes Gesetze« gegebenen Strasanlschließuugagrunde« <»ach welcher Bestimmung der veraustolter eine« Nachdrucke« dann ftraslo« »leiden lall, wenn er aus Grund ent schuldbare», «hatsüchlichen »der rechtliche, Irrlhum» in gutem Glauben gehandelt hat) nicht gerechtfertigt. Dl« Angeklagten hatte» sich nämlich daraus berufe», es seien von jeher Leierkasten und Spieldose» aus gegen Nachdruck geschützte Musikstücke eingerichtet worden, ohne daß d»r Urheber dieser Compofitionen sich »erletzt ge» fühlt Hütte», »nd es wäre sowohl deshalb, al« auch wegen der Schwierigkeit, «st welcher da« Ables«, der Lompositioa von de» lür die Ariftous gefertigten Noteascheiben verknüpft sei, der Ver sicherung der Angeklagten, »ach welcher sie in de« Notr»scheibe» nur Vesta,dtheile de« I»str»me»ts erblickt habe» wolle», Glaube» zu schenke». Da« Oberlandesgericht ist jedoch dieser Anffaffung »Icht betgr- trete», vielmehr der Ansicht, daß da« Hauptgewicht daraus z» legen sei. ob die N««e»Icheide» de» Aristo»« für die Musik den gleiche» Zweck erfülle» wie da« gewöhnliche Notenblatt tu An» sehnng anderer Instrumente, wat auch nach dem Aussprache der Sachverständige» unbedenklich angenommen werden mäste. Endlich hat da« Oberlande«gerich« a»« den Gewicht der da« erwähnte Gutachten stützenden Gründe in Verbindung damit, daß selbst der Laie unschwer z« erkennen vermöge, wie die Notenscheibe bei dem Aristo» keinem andern Zwecke dien», al« da« Notenblatt bei einem von Menschenhand -eipielten Instrumente, genügenden Verdacht dafür angenommen, daß die Beschuldigten, zumal ihre gewerbmüßige Beschäftigung aus dem hier in Betracht gelangenden Gebiet« di« Erwägung aller, den Schutz de« Urheberrecht« must» kalischer Lomposinone» umsaffenden Fragen ihnen nahe leg«, die Noteuscheide» für den WnIdmaua'iMen Walzer die Möglichkeit eine« al« Nachdruck sich charakierisirende« Eingriffe« ,» di« Rechte de« Eonipouifte» sich zum Bewußisem gebracht, mit diesem Erfolg aber di, Dha« gewollt, all» vorsätzlich gehandelt, oder, daß sie doch bei der Vervielsültigung der Lompositio» einer Fahrlässig» kett sich schuldig gemacht haben, tnde« bet dem an ihrer Sorgfalt onzulegeudrn strengen Maßftab es ans einen Mangel an Umsicht und Ausmerksamkei» zurückznsühre» wür«. wen» sie da« vorlitgeu eine« Nachdrucke« nicht erkannt habe» sollten. In der Verhandlung bestritten die Angeklagte» da« vorbaadenseln eine« Nachdruck« und damit da« Gutachten des Sachverständigen. Vereins Die Behauptung de« Letzteren, es könne Jemand nach diesen Notenscheiben lesen und darnach spielen, sei unzutreffend, denn selbst der Direktor und der Notenblattverseriiger können dem Blatt nicht ansehe», welche- Lied daraus stünde, geschweige die Noten lesen; möglich sei die- bet ganz soigsältigem Studium. Die An geklagte» bestritten weiter die in dem Gutachten ausgesprochene Behauptung einer mechanischen Reproductioa, indem sie aurführten, e« würden von ihnen Sache» gespielt, bezüglich deren noch kein Autor etwa« dagegen gesagt habe, obgleich die Aristo»« bereits in Hunderttouieadea von Exemplare» tn die Welt gesetzt worden seien Die Dafel» könnte» n»r als ei» »othwrndiger Be- standlheil de« Instrument« gelten, ohne solch« spiel« da« letztere Sberhavpi nicht. (Eins dieser Aristo»« war im Gerich>«saal vor» Händen und wurde in Bewegung gesetzt, so daß die Verhaadluug eine musikalische genannt werde« konnte). Die königl. Staatsanwaltlchast stützte sich bei ihren An- trägen auf Verurtheilung der Angeklagten «nd aus Einziehung der Instrumente aus da« Gutachten jene« Sachverstündigen-Berein«. von Leiten der vertheidigoag dagegen wurde eia stras. barer Nachdruck entschieden bestritten; es sei keine mechanische ver» vielfältig«»» Vorhände»; e» sei überhaupt keine Vervielfältigung; eine solche sei die Herstellung einer gleichen Sache, die Pappdeckel aber seien in keiner Hinsicht gleich, weder der Form noch dem Zwecke nach, denn die P ippiaseiu seien nicht Notentasein zum Ge- brauch, sondern lediglich Theile eine« Instrumente« und können auch von Aiiderc» nicht gespielt werden; selbst der Erfinder de« Patent«, svwie die Mlisikvirecloren, welch« die Papptaskln entwerfe», vermöchten die Roten nicht weder zu leseu; e« lei aber auch keine mechanische Vervielfältigung; eine solche lei VolkswirWastliches. Mi W, dies«, Dhekk bestimmte, Scndirnge, st»d zu richte» -» de» mrautwortNchr» «edactenr deffelbe, T. G. L«»« i» >«>»«<» »ach dem Sinne de» Gesetze-, wie sich namentlich au« den Motiven nnd dem Eommission-berichie ergebe und i» der Literatur, wie namentlich vom Verfasser de« Gesetze«, Dambach, anerkannt und hervorgehoben worden, lediglich eine Lervieljäliigung mittelst Drucke«; eine solche graphische Darstellung aber enlhalteu di« Pappiaseln nicht, denn die Noten seien »ich! gedruckt, sonder» statt derselbe» nur Löcher, klebrigen« nahm die Berthe digung noch daraus Bezug, daß in Frankreich diese Frage zu Anfang der LOeIakre ausgetaucht und insbesondere vom Parlier Cassation«, os im Jahre 1803 durch Urtheil die Schweizer Musikwerke als Nachdruck erklärt, dagegen durch Gesetz vom 1b. Mai 1665 al« nicht unter Nachdruck sollend erachtet worden seien; aber auch erst im September vor. I-. habe die in Bern tagende, von säst alle» europäischen Staaten beschickte Eoaserenz zur Wahrung der Recht« der Autoren eine Resolution angenommen, wonach die Herstellung und der Verlaus von Musik- werken und ähnlichen Instrumenten nicht al« Nachdruck zu erachten sei. Der Ge eicht «bos, bestehend au- den Herren Landgericht«, käthe» Lehmann, Obeuau«, Adam, Siegel und Höffner verkündete heute da« Urtheil dahin, daß die Angeklagten sreizusprechen. der Antrag der Slaat-anwaltschast aus Einziehung de« Instrumente« abzulehuen und die Koste» de« Processe« der Staatskasse auszu- erleqen seien. In den Entscheidungsgründen wurde anS- geführt, daß da« Gericht, entgegen den AuSsührungen der Ver- lheidigung, einen Nachdruck im Sinne de« Gesetze« objektiv al- erwiesen angesehen habe, zu einer Bestrafung aber nicht g-langt sei. weil e« an dem subjektiven Dhalbestand fehle, da die Angeklaglen aus Grund eine« entschuldbaren thatsächlichen Irrthum«, daß die Rc- Production de« Walzer« eine mechanische Lervielsältigung de- Stücke- nicht sei, im guten Glauben, mithin weder vorsätzlich noch fahrlässig gehandelt haben. Aus Einziehung de« Instrumente« habe das Gericht nicht erkenne» könne», da eS in dieser Hinsicht de« nach Ansicht de- Gericht« uiibediugt erforderlichen Antrag« de« Verletzten gebreche. Die königliche Staal«,»wattschaft vertrat Herr Staatsanwalt Brückurr^d^Vertdeidi^u^^Her^^chi-anwaltECoirkad^iofimanii. Meranix-eriliiter «et-cirur Heinrich Utzl« >« ?«>»»>«- 8»r den mniUaia«.» Ltz«ü -roilhor 1>r. iv«c-r Paul in tzetvila. Telegramme. * Petersburg, 20. Oktober. Der „vörsenzeltuna" zufolge wird da» Ouantum de« im nächsten Jahr« von de» «oldwä scher» geaea fertige Münze riazutanschendea silberhaltigen Golde« ans ca. >140 Pud veranschlagt. Der Münzhof sei für 1886 beaus- ttagt. sich sür die chemisch« Sch-idung de« gedachte» Metallquantnm« bereit zu halten und Halbiniperlal« sür eo. SS Mtllinae», vokl- vroblge Sikbermünzeu sür V.L. silbern« Scheidemünzen laicht probe- haltige) sür 12 »ad Kupfermünze» für 0.1 Millionen ao-zuprägeu. — Die „Russische St. Pet»r«vurger Zeitung" will wissen, der Finanzminister habe im Reich«rathe einen Gesetzentwurf bezüglich eine« neuen Münzhosstatnt« und einer »e»t» Gold» »ad Stlbermünzprigung «ingebracht. ) vom Tage. ? Die Börse hat rlae Wandlung erlitte». La« düster« Gewölk, wc'.che« so lang, den Horizont einhüllte, tft im Weichen begriffe»; die Sonnenstrahlen haben dir feindliche Decke gesprengt und leuchten wieder sreundlicher Über die Erde hi». All,« rund herum schimmert in Hellem Glanz«. Ei, warmer Lufthauch befruchtet die Erde mit neuen Keimen. Bald prang» sie wieder im grüne» Schmuck, bald sprießen wieder überall Blüthe» hervor. Vergessen sind di« horten Zeiten, wo man sich nicht hinau«wage» durfte in die freie Lust, ohne von Gewitterstürmen bedrvht zu werden, wo finster« Phantome die Geister ängstigten und mit der Besorgniß vor nahendem Unheil er schreckten. Die Börse athmet wieder sreier auf; der -rieg«!Lrm wer» hallt, und die Lourse erhebe» neuerding« da« Haupt. Die Gefechte, da- Blutvergießen, welche- die Börse in Gedanken bereit« zu sehen wähnte, waren bla« eitel Einbildung gewesen. Die kleinen Laikan- staatcn beugen sich dem Willen der Mächte und heißen die ehr geizigen Wünsch« schweige». So lauten wenigsten« die »euesten Nachrichten. Der Lonflict würde danach einen Su-gana haben, ähnlich dem asghanistauische», eia stürmische« Apsbrausen midi dann, wenn die Spannung am höchsten scheint, ein plötzliche» verstummen. Bereit» eile» die Baissier« sich zu decke» and boncu wieder auf. wa« sie eingeriffea. E« sind starke Fortschritte, welch« diese Angstkäuse de» Lourse» am Montag verschafften. Man begreift die Eile, mit welcher dir Lonlremtne sich die Stücke zu verschaffen suchte, welche sie in Blanc» verkauft hatte, wenn mau sich zurückrust, daß r« im Verlause diese« Jahre« bereit« da« dritte Mal ist, wo die Politik zu Lntwerihung-operationen Anlaß gab, ohne daß da« Resultat irgendwie zu einem enlsprechendcn Erfolge führt«. London nottrte am Montag steigende Lourse. Au der Pariser Vörie entwickelte sich starke tzauffe aus allen Gebieten. Der Ausfall der Wahlen wirkte günstig aus Renten. Italiener, Türke», Ottoman» bank, Eghptcr und Ungar» erzielten lebhafte Reprise aus die Orient- uachrichten. Abend« stiegen Valeur- »och weiter. Dt« beruhigenden Nachrichten vom Balkan bewirkte» au der Wiener Borbörse natürlich eine Hauff« der Spielpapiere. Dt« Spekulation überhastete sich In Deckung-käusen und »ahm Meinung«, kaufe vor, bi« schließlich eine ruhigere Anffaffung die Ober» Hand gewann «nd die sorrirte Hausse al« »icht durch die Lage gerechtfertigt beurlheilte. Mau reolistrte wieder »heil- weise, und die Lourse schwächte» sich rntlprecheud ab. Die Mittagsbörse wartete aus au-wärtige Lourse; der Verkehr ge» stattete sich lnstlo«, und die Umsätze hielten sich in den engste» Grenzen, die Tendenz war jedoch fester aus verlia. Im Schranken mangelte reelle Kauflust, daher die gestiegene» Lourse sich uicht behauptrn konnten. Der Schluß der Börse war aber sest. Lredit 262. Abend- stiegen die Lourse »och wetter. Dt« enragirteo Wiener Baissier» fanden sich doch durch di« auswürttgru Börse» mttgezogen. Die österreichische Südbaha macht bekannt, daß dl» Strecke Kus- stein-Bozen sür den Gelanimivcrkehr wieder hergestellt sei. Um die Hande!r-Trnn«nclionen ihunlichst zu schonen, hat die Südbahn trotz der voean-sichtlich kurzen Dnuer der ia Dyrol stattgehabten verkehr«- unterdrechnngen rückstchilich der durch dieselben betroffenen Verkehr« mit den österreichische» Staat-bahneu und der italienischen Gesell» schaff de- adrialischen Netze« Hillsverkehre vereinbart. Die Differenzen zwi'chen den österreichischen Staatsbahnen und der Galiziichcn Karl»Ludwig«babn hinsichtlich der Interpretation einiger Bestimmungen de« neuen Tartels sind ausgeglichen. Ja Verl!» war di« Haltung Anfang« nicht allein sest, sie batte sogar einen etwa« animirten Lharakter. aber hauptsächlich gestützt aus Deckung-ankäufe. welche auch in Russen, Ungarn. Lrrdtt und Di-conto-Lommandit ein lebhafte» Leskväst veraulaßte». Nachdem der erste Auiaus der Deckung-ankäufe vollzogen war, schwächten sich die Lourse theilweise ab. d. h. die Avancen reducirte» sich etwa«. Auch die Lebhaftigkeit de- Umsatz»« verminderte sich. Die Lours» erhöhungen waren bedeutend; sie betrugen a. A. für Lredit 600 sür Di-conlo - Lommandit 2.20, Deutsche Baak 135 ,ud Darmstüdter O.SO. Di« von der Oesterreichiichen Staat«» und Südbahn gemeldeten bedentendea Minderein nahmen hatten keine» Einfluß; Franzose» waren 4.L0, Lom barden 2.00, Eldetbak b.25 . Dürer 1.7» nnd Galizier 0.7S steigend, letztere gingen bald von 90 kO ans 90. Auch Schweizer Bahnen waren steigend. Dabakactirn 1 Proc. bester bezahlt. Loa den inländischen Bahnen gewannen Mecklenburger 1.20. Lübecker 1.00, Ostpreußen 0.95 und Marieodurger 1.05 Proc. Mainzer waren aus die September-Einnahme niedriger. Ungarn avancirlea 1.00, Italiener 0.40, Serben 2 LO und Türken O b» Proc. 1880er Russe, waren 0 65 «nd Noten 1 » steigend. Im weiteren Verlause blieb Deckuiig-liift ununterbrochea vorherrschend, und di« höchste» Noli- rnnge» de« Tage« vermachten l» Folge Hesse» sich nahezu aas lämmtiichen Gebieten »oll zu behaupten. Dt« „vast. Ztg." bestätig» ihre Nachricht, daß der Verkehr zwischen Hamburg »nd Berlin wieder wie früher über di« Mecklen burgisch« «ad Lübecker Bahn geleitet werden wird, und theilt Nähere« darüber mit. Die Poi-Loiner Straßenbahn will »egen mangelhaster Verkehrs- «»»Wickelung ihr Capital um die Hälfte reducire». Lredit 460'/, (453). Franz-, en 4Ü0 (446), Lombarde, 212 («G^. Darmßädtrr 184V.. Den,sch» van« 14»',. (144V^, Dis» ISO-/. llSTV^. Mainzer 100 (99V^, M-rteubnrger 6S'/. (6SV.1. Ostpreußen »9 (98'/^, Mecklenburger 188',. (186'/.). «erra 87.80 (87 7b), Galicier SO (89 75). Norboft 26«. «Ibetbal 28« (229.S0), Dürer 122 LO (120.73). Gotthard 10LV,. 1880er Rüsten 8»V, (7SVH Russische Noten A» 7b (1VS.7S). Ungarische «oldrenie 79 (?7V,), Italiener 94.37 (93.87), Laura SS'/, (69), Dortmunder L4V. (LL). «erben 79'/^. Dien«»,,: Dt« Baissier« wehren sich möglichst gege» die Ueberrumpelung, welche sie erlitte». Neue Eisenbahnen in Italien. k. Dadurch, daß dte am Südfuße der Alpen entlang führende» Eisenbahnlinie», welch« al« Zusadrt-liaiea zu den Houptüoergaugs- routen über dir Alpen, der Gotthard- nab Breuucrbahu, dienen, gegenwärtig an mehrere» Punkten erweitert und vervollständigt werden, sinh Verschiedene südliche Alpenthäler dem Verkehr« mit Deutschland «ehr al« bisher erschlaffen worden. Au« diesem Grundt sind auch zwei neue Verkehrsader», welche wichiige Alpenthäler mit lenen Zusahrt«linir» am Fuße der Alpen verbinde», »icht blo« für die deutschen Touristen, svudern auch sür de» Waarenverkehr «U Deulschlaud nicht ohne Wichtigkeit. Die etae dieser beiden neue» Bahnlinie« lst die am 1b. Juni eröffnet« Strecke Lalico-Soudrio. Dieselbe beginnt zu Lolicv am Nordostende de« Eomer See« und führt in dem Ylumbale der Addo, dem bekannten Bal Telliua aber velilin. ouswärl« bi« Soudrio. Da da« tu östlicher Richtung sich h nziehend« Alpenthal nnr sehr ollmälig ansteiat und die Höben auf beiden Seiten einem ver- häffnißmLßig breiten Tbalgrunde Raum verstatteu» so hat die 40 Kilometer lange Bahnstrecke keine jener Schwierigkeiten ver ursacht, wie wir st« bei Alpendohle» gewöhnt stad, »ad auch dem Auge btelea sich keine reichen Abwechlelu gea und großartigen Prospekte dar. Immerhin ist die Linie auch für den Tounste» von großem Bortbrile, da sie den Weg über da« berühmte «Ulster Joch durch da- Beltliu nach dem Lomer Lee bedeutend erleichtert. Denn während man bi« jetzt geaötliigt war, die 108 Kilomeier Euisernuug »wischen dem am Fuße de« Stiillcr Joch« gelegeoeu Bade Bormio bi« nach Lotte» aus der Post in 14V, Stunden «urückzulkgen, kann man jetzt wenigsten« «ia reichliche« Dritttheil bequemer und rascher mit der Eisenbahn durchmeffcn. — Dir Hauptbedeutung der Bahn besteht aber darin, daß da« Lettlin durch dieselbe dem allgemeinen Verkehre erschlaffe» wird und sür seine Product«, vor Allem sür seinen feurigen Wein, erleichterten Absatz zu staden vermag. Freilich erschwert der Umstand, daß die Verbindung zwischen Lolicv und Lecco vorläufig nur durch da« Dampsschiff vermittelt wird, die völlige Ausnutzung der durch die Bahn dem Thale gebrachten Berkrdilvortheil«. Ob freilich die bei den Eröffnuag-seierlichkeitrn mit Begeisterung ausgrnomnienen guten Wünsche und Hoffnungen aus eiae Forisührung der Bahnstrecke da- Thal auftvärtt und über die Alpen hinweg nach dem große» Berkehrscentrum de« Bodens«« bald in Erfüllung gehen werde», muß stark bezweifelt werden. Laß e« mit der Strecke Lolico-Sondri» nickt aus eine Hauptliaie für den Weltverkehr abgesehen tft. beweist die Anlage de« Trakte«, der dehus« möglichster Ersparung an Arbeiter, und Expropriationen lang« Strecken au die alte Poffffraße angelehnt tft. Bei der anderen Bahattate, der am 21. Juni eröffnet»» Strecke Breöcia-Iseo, handelt e« sich gkeichfall« darum, eia Alpentbal mit de» Hanptverkehrsadern de« «deritottenilchr» vahnnrtze« >a Verbindung zu setzen, nnr mit dem Unterschied«, daßdiese Linie »nr an de» Au«gaag«punci de« Alveutdale« führt. Liese« Alpenthal. da« Bai Lamnmca. weiche« durch seinen bedeutenden Seidenbau und besonder« durch seine Eisen werke wichtig ist, stößt im Süden aus den Jseose«, «elcher durch die neue Eisenbahn näher mtt dem wichtigen Knotenpunkte vrescia verbunden wird. Lie 24 Kilometer lange Bahnlinie geht bald hinter BreScia über die Mrlla, welche aas einer eisernen vitterbrücke von 44 Meter» Länge überschritten wird, und sübr, dann bei Maudolosta, Lastagneto, Poderuo. Pafftrono und Provaglio vorüber nach der Stadt Jseo, welch« dem See, au dem sie liegt, de» Namen gegeben hat. Gegenüber der bisher schon vorhandenen Linie Polazzolo» Parottto wird der Weg «wischen dem Ser von Iiev und der Hauvt- linie nach Verona, sowie nach Bre-cia selbst bedeutend abgekürzt, ganz abgeledru davon, daß die bisherige Linie nur da« Südeuv« de« See- und den Ausfluß de« Oglio au« demselben (wo der End» punct dieser Bah» Parotico, ein unbedeutender Flecken gegenüber Earuico, liegt) mit der Baba von Mailand nach Verona verbindet, während die vene Linie direct von Bretcia nach Jseo selbst, dem Hauptorte am Seegestade, geht. Obwohl da» Terrain, welche« dir neue Linie durchlchneidet, zum Theil noch dem Gebiete der lombar dische« Ebene gehört und nur bi« an den Fuß der Alpen sührt, so macht sich deren Herrschast doch schon tu so fern geltend, ak» bedeutende Steigungen za überwinde» waren, weiche auch den Betrieb der Baba sehr erschweren werden. Au« diesen Terrainverbältnlffen, welch« tiefe Einschnitt« und zwei große Viadutte außer der Mella Brück« »öthig machte», erklären sich auch die »icht »nbeträchilichen Koste» der kiel»«» Linie iw Gelammtbetrag« »«, 2 MM,«ne» Lire. Während dies« beide» Linien den Verkehr zweier Alpenthäler mit der fruchtbare» »nd arwerbihätige» lombardische» Ebene und dadurch z»-leich mit dem Gesammteiseubabaaetz Italien« erleichtern, detiehungsivtise erst vermitteln sollen, dienen zwei andere kürzere Bahnstrecke» dazu, die Entfernung zwischen dem Tyrrhenischen und dem Adriatischen Meere zu kürzen. Am 12. Juli ward di« Linie Foggia-Maiisredonia «ingeweiht, welch« Neapel aus dem kürzesten Wege über Beaevento und Foagia mtt dem Adriatischra Meer« ver- binde». Während dir dte Halbinsel dnrchschneidend« Eisenbahn von Neapel nach Fagsti». welch« am letzteren Ort« dir di« Küste de« Adriatische» Meere« entlang führend» Hauptbahn linie erreicht, b,«h,r keine direkte verlängern,, »ach Oste» dem Meere »u bat»,, so daß man dtrle« erst berührt«, nachdem man entweder in nördlicher Richtung bi« Tennoli oder «ach Lüden z, bi« Barletta jene Küstenbah» brnntzl batte, s« sührt nun «ine Linie »an der Prodtnzialhanpt-adt Foggia direct in »nedSftlicher Richtung dem Meer« zu. da« fi« tet »er südlich dom Mont« Gargano gelegene» Hafenstadt Mansredonia erreicht. — Bei der anderen neue, Bahn linie »on Aldaccina, einer Station der Linie Foligno-Nncona (der erste» Station hinter Fabrian» nach Ancona »»), nach Lwita »ova am Adrwttschr» Meere wird »war auch die Entfernung zwilchen Follgno und diesem Theile der Ostküfir abgekürzt »nd dadurch auch Livtta »ova. sowie die au der neuen Linie gelegene Stadt Macerata näher mit Rom. beziehungsweise Florenz verbunden, ober drr ver- kehr dieser noch tm Bau begriffenen Bah» soll doch mehr den ge- nannten Städte» und deren Landgebtete, al« dem großen Transit- verkehr« zwischen dem Tyrrhenischen »nd dem Adrialischen Meere zu Gut« komm«. . Vermischtes. LD Leipzig. »0. Oktober, von brr königl. preußische» Eisenbahn-Auskua stsftelle ist der Handelskammer aus ihr Ersuchen eiae Zusammenstellung über dte Benutzung der Ein richtung seitens de« Publicum« während der Sommermonate zage« langen, welcher wir Folgende- -ntnehmra. Lie Zahl drr mündlich llnsrogeiideo wird sür den Ma> aus 100 bis ILO Personen täglich, ür den Juni auf ISO bis 200 für den In« »al «0 bis 800. sür den August auf WO bis WO, für den September ans 100 bis 120 täglich angegeben. Lie nachstehend« Labelle umfaßt nnr de» schriftliche» Au- rnge-Berkehr und den Berkaas von Rundreisebillel«. Für den Güterverkehr ist. da et» Gesuch um Auskunft sich oft aus mehrere Relationen bezieht, »ach die Zahl drr Nelottoaea angegeben. Die bei de« Etattonen de« königl. Preußische» Lileabahii-Directto»»- Be»irkt Erfurt bestellten und au diele überwiesenen Nundretiedillelt inb in die Uebersicht nlchi ausgenommen, sondern nur die unmittelbar bei der Auögabestelle bestellten. Wir lassen aaamehr die Tabelle selbst folgen. IS». ll>io»^r: Au»i«tn> ^»riiill», lote»«« im «Ulkr-1 «m 482 L2» KOI 409 -verkehr Uber iRelatione« 1333 1352 14KS 1430 173S IlS »nl'br -"ös- 108 187 120 71 bertiu/l« iiiu.arril-lnlltt« Letzt Sl6 »27 1101 774 363 'Mi »rl»« 20.626.74 28.109 01 60,6/>0.53 41.859.62 ,18,600 83 164,846'TZ— Mai uni uli ugust September >374^7319 bSS Zur Vergleichung sei noch erwähnt, daß t» den entsprechenden Monoteu de« Vorjahres, von der Eräffnung im Juli an, die Zahl der schriftlichen Anfragen sich wie solgt stellt«: im Jul, über 435 Relationen des Güterverkehrs, b Fragen aus dem Personenverkehr, im August 603 uud S. im September 1b3L and 8. Leipziger Wechslerbaak l» Ltynldatio». Zuber heute Nachmittag unter dem Vorsitz des Herr» Loalul Huste «bge- haltearn ordentlichen Generalversammlung der Leipziger WechSler- bauk in Liquidation hatten sich 9 Actioaäre eingesiinden, welche eiae» Besitz von 781 Actie» mit 1LS Stimme» repräseniirtr». Aus verlesen de« GeschislSderichtes — au« welchem wir das Wichtigste bereit« früher niilgetheilt habe» — wurde Verzicht geleistet. Zu demselben wurde seilen« de« Herrn Iustizrath Richter ergänzend de- merk», daß außer de» beim Reich-geeicht noch avbängigeo beide» Proeeffeu, ir welchen Termin aus den 2. März nächsten Jahre« an- gesetzl sei, die übrigen noch schwebende» Proceste durch Zurücknahme der Klagen seitens der Kläger ihre Erledigung gesunde» haben. Die beim Reichtgericht andüngigen Processe drehen sich am ein klagobjec» nebst Zinsen >c in Höbe van ca. L3.000 di« Geiellschasltorgaa« aeben ch indeß der Hoffnung hin, in die Lage versetzt zu werden, schon Ende dieses Monat« eine Sitzung abhattev »u können, in welcher über ein« an die Actionairr zu leistende Abschlagszahlung Veikdluß gelobt werden soll. E« sei drr s-halichste Wunsch des Aussicht«. ratheS, so rasch wie möglich deuienigeu Betrag aa die Attionair« zurückznblru zu können, welcher der Sperre nicht mehr unterworfen >ei. — Hierauf wurde drr Geschästtbericht. sowie die Viianz und da» Gewiau- nnd Berlust-Lonlo genehmigt uud dem Aussichitrolhe und den Herreu Liguidaiorea Dechorge ertheiit. Der nach dem Turnus aus dem Auisich>»ratbe scheidende Herr Nödiqer wurde per Acclomalion wieder gewählt und nahm derlelbe die Wahl aa. Wie nolhwendig eine r»ich«gesrtzliche Regelung der Lonatogöruh« ist, erfadeeu jetzt manche Firmen in Sachsen. Bekanntlich ist bei nn« da- verbot der Sonu»ag«arbkit durchgesührt, indeffea stad in sehr liberaler Weile bisher viele Autuabmeu gestattet geweien. Man scheint nun jetzt davon zurückznkommen uud da« verbot strenger durchzusüdren. Diele strengere Handhabung de« Gesetze« bat aber für sächsische Firmen deu geoßen Nachideil, daß sie Lomtnisstoneu. welche umgehend auSzusühren sind und welch« biöder Sonntag» outaesührt würben, bi« Montag liegen kaffen müssen, aa welchem Tage sich nun di« Arbeit s» häuft, daß oft eine Verzögerung bi« Dientlag einirit«. Die Firmen, weicv« in ihren Artikeln besonder» schnrs mtt preußischen Geschäften coneurriren, di« eine Beschränkung ihrer Arbeittzeit nicht kennen, kommen daher oft in die Verlegenheit, erst zwei und drei Tage später tteser» zu kü.ine» al» die concurrlrende» preußische» Firmen; eine Tdoisache, die gerade jetzt bei Legion de« WeidaachtSgeschäst« mit dem lebhaften Packetverkehr lehr nachiheilig ist. Man siehr, wir hier rrichögesetz iche Avhilse noth «dut, d>« zu diesem Zeirpunete aber auch in Sachsen da« verbot der konntogsarbei» nicht z» streng gehondhabt werde» darf Venig, 19 Oktober. Am IS. Oktober versammelten sich aus die Einladung »nleres Bürgermeister« M ü cklich hm eia Anzahl hiesiger Herren — Meist Vertreter der diesigen Großindustrie — ,m Hotel zur Liadt Leipzig zu einer Besprechung über di« Stellungnahme unserer Einwohnerschaft z» de« in den Nackbarstädten »nftouchende» Eisrn- bohn-Projecien. Da inan darüber völlig einig war, daß mau aur für ein Proiett krüstig einlrete» könne, welche« den Interesse» Penia« diene und diesen zam vorlheil gereich«, io wurde von der Velheitt- guug an einer Agitation sür Erbauung »t»«r Linie Limboch-Waldea- durg-Attenbnrg von »ornhern» odgesehrn. Dagegen beschloß man, wenn sich nur irgend welche Aulsickt aus dle Verwirklichung dahin- aebender Pläne bieten sollte, sür die Erbauung einer Eisen bahu- liai« Wüstendrand-Limback - Burgstädt - Peaig-Altea- bnrg oder „ch Mlttwrida.vurgstädt.Penig Altrnbnrg voll ml» ein,u>re»«a und zu diesem Zweck« mit den Nachbarorten Burg, städt undLimdaäi und insbesondere witAtteaburg wegea gemcinichaft. lieben Vorgehen« ia Beraevmea zu trete». Da« erftere Projec» scheint besondere Beachtung zu verdienen, weil durch dasselbe den Lugauer »ad Meuselwitzer Kohlenbecken ein »euer Absatztvea geschaffen nnd deu von der Bahnlinie berührten Orte» da« Begehen der Kohle er leichtert werden würde, weil ferner durch! die Linie Slanchau-Penig- Burgstädl eine Entlastung der Strecke Glauchau-Chemnitz voa deu Kohleatron-porteu au« dem Zwickauer Becken sich ermöglichen ließe, weil die Linie Altenburg-Wüstenbraud dem gelammten Verkehr von Chemnitz und dem dahinterttegendru Sachsen über AUenbura einen dieecten Weg nach Thüringen — ohne Umwege über Leipzig uud Glauchau — eröffnen würde und weil den industrieretchen und ans- strebenden Städten Penia, Burgstädt und Limbach ein diretter Ver kehr unter einander und ein leichter Zugang »ach Altenburg und weiter geschaffen, auch nach Eröffnung der Strecke Stollberg-Zwönttz die Verbindung mit dem oberen Erzgebirge und Böhmen erheblich erleichtert werden würde. Bon der Versammlung wurden Bürger meister Mücklich, RechtSanwalt De. iur. Meischner und Lommer- zirnrath Vogel mtt der Vornahme der vorbereitenden Schritte be traut nnd darf man seiten« der Genannten eine energische und um- sichtige Vertretung der Interesse» unserer Stadt vor Allem dann erwarten, wenn e« ihnen gelingt, auch die maß lebenden Kreise in Limbach, Burgstädt und Altendurg für dte Augelegeuhett zu Inter- rssiren und sür unsere Bestrebungen zu gewinnen. (LH. T.) tt Plauen. 19. October. Der hiesige Stwrrbeverei», der sich eia eigene« Heim geschaffen hat. beabsichtig! tn demselben eine Mustersammlung aller im Vogtland« gesertigtea Gegenständ« anzulegea, theil« um Vorbilder für die Gewerbetreibenden zu schaffen, theil« um der kommende» Generation »inen Ueberblick über dte Leistungen der Vergangenheit zu gewädrra. -r- Klingruthal, 19. October. Gestern Nachmittag versammelten sich in der Restauration zur Post hier -egen SO Herren, um die generellen Vorarbeiten sür da- Bahaprvject Adors-Elster- Roßbach-Hof ia Aiigenscheia zu nehmen, die Petitton um Au-bau der Linie aus Staatskosten au da« Hobe Finanzministerium zu be- rathen und die Frage wegea der Ausbringung der Gelder, welche die Vorarbeiten kosten, zu erledigen. Die von Herr» Ingenieur Leo aus« Genaueste au-geführteu Pläne, sowie eine Anzahl litho- gravhirter Karten mit der Angabe über die Richtung und die Steigung«verhättn>ffe der Bahn erregten den allseitig«!, Beisakl. Ls sei daran« erwähnt, daß die Bahn von Adorf bi« Elster eine Steigung von 1:L0 ouswcist, da- bi« Roßbach eine solche voa 1:80, von dort bi- Posseck 1:100 und von da ab bi« Hos ein Fall 1:120 vorkommt. Der bei Hos über die Saale zu erbauende Biaduct ist der einzige Kunstbau, weshalb auch auf baherilcher beite der Kilometer im Durchschnitt etwa« theurer kommt al« aus sächsischer. Für Sachsen würde, wenn dte Bahu Vollbahn würde, eia Kosten- auswond voa etwa 2.7 Mill. und für Bayern eia solcher von etwa 10 Mill. Mark entstehen. Nicht allein sür Adorf, sondern für alle an drr Lhemitttz-Aue-Adorser Bahn gelegenen Orte bis Lhemnitz hin. sowie sür die Schneederger, Schwarzeuberger und Iohanngeorgen- städter Geaend wird durch diese Bahn der Weg nach Bayern um 42.6Kil»m. abgekürzt, wa« gewiß von allgemeiner Wichtig, kett ist. Im Locakverkehr nach Hos kommen 2 7 Kilom. Abkürzung mehr zur Berechnung, da dort eia zweiter Bahnhof sür die Stadt Hos errichtet werden könnte. Au- diesem Grunde werden auch die Gemeinden der zwischen Ldemaitz and Adorf an der Bahn gelegenen Orte noch Veranlassung erhalten. sich sür die aeuproieclirlk Liai« zu interesstren. Selbst sür Auerbach, Falkenstcia. Lengenseld «. wird damit ein weit kürzerer Wen geschaffen, der, wen» die Linie Faikensteia-Hammerbrllck sertig sein wird, diese Orie um circa 24 Kilom näher an Hos rücken würde. Alle diese Zahlen sprechen deutlich genug, daß da- schon vor länger al- einem Jahrzehnt er wachte Streben, der Them»itz-A»e>Adorser Bahn eine Fortsetzung bi« Hos zu schaffe», voll berechtigt ist. Die Kosten sür die Vor- arbeiten werdeo in der Hauptsache die belheiligten Gemeinden ousbringen. 77 Die Dresdner Handels wirb sich in ihrer au! den 22. d Plenarsitzung nun eben fall« mit der . . „Abkürzung der Leipziger Messen' beschäftigen. De», Bernehmcn noch dürfte sich da- Votum der Dresdner Kammer dem der Leipziger anschließen. 77 Culmbacher Exportbrauerei „Mönch-Hos" (vorm. Simon Hering-. In der am Soniilage i» Calmbach slatt-iebabten Sitzung de- Aussichi-rathcS der vorgenannte» Aclirngesellichisl ge langte die Viianz iür da- den Zeitraum von c«. 7 Monate» um- fassende 1. Geschäit-jahr de- Unternehmen« zur Vorlage. Aus Grund de- befriedigend auügcsallkncu Abschlüsse« ward deich.offen, der am 7. k M. in Dresden stallfindendea 1. oideittiicheii General versammlung die Leriljciluug eiuer Dividende von 4 Proc. pro »uoo vorzuichloqe». *—Sächsiiche tz o lz - I n du st r ie - G es e k l s ch a st zu Rabenau. Die in Nr. 233 de- Reich-anzeiger« ausgcschriebene ordentliche Generalversammlung soll am 22 d. M. in Helbig'S Etablissement slattfinden. Da die betreffende Einladung von Rabenau au- darirt tst, so könnte man glanven, daß sich da« Helbig'sche Etablissement in Rabcnan befindet uns dort d>e General versammlung abgekalten wird. Dem ist indessen nicht io; e« ist da« Helbig'sche Eiabliffement in Dresden gemeint und haben sich also diejenigen Acttonaire, welche an dieser Generalversammlung theilzunehme» gesonnen sind, in DreSde» und nicht in Rabenau einzustnden. E- wäre doch wohl di« Direktion der Sächsische» Hvlz-Industrtk-Gelelllchas» zu Ravenou verpflichtet, auch den Ort anzugrben, wo di- Generalversammlung stattsindel. *— Altenburger Actie »-Brauerei. Wie wir hören, hat vorgestern eine Sitzung de- Auiffcht-rath- stattgesunden, in welcher der VeichöllSabschlub sür 1884 85 vorgrlegt und sesigrstellt wurde. Der Abschluß gestattet sich wiederum lehr günstig und e« wird der Generalveriamiulung bei sehr reichlich bemessenen Rückiagen und Ab schreibungen die Veriheiluug einer Dividende von 15 Prare nt (vorige- Jahr 13V, Proc) empjohlc» werde». Berlin, 19. Oktober. Stempelung der Lesstonen von Nlamenl-Acttei». Nachdem die Dochventändiqen-Loinmission der Fond«bSrs» aus Grund der mehrerwagnlen reich-geritllichen Eni- scheiduag beschlossen hat. Namen-pavierc mit Lessionen und Indossa menten. mögen dieselbe» voll ober Blanko au-geserttgt lein, so lange sür nicht lieserbar zu erklären, bis der gesetzlichen Stempel- Pflicht genüg« ist, und nachdem aus diese Weise drr Vrrkäuser vcr- und Gewerbekammer M. einberusenen öffentliche» so viel ventilirten Frage der
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