Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188502284
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-28
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1885
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Grschsint täglich früh «V.UHr. Aetartisn und LrprOMon IohanneSgosse 33. -Pkrchki»»-tu -er Ne-actt« ««mittag 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. >»»««« »er ft, »te »ichftf»1,e«»e Am»«er Oeftt«»tn» Anser «te «, Mnchentagen tt» t Utzr Nnch»ttt«»s, r» Vs««» »»> Festtagen stütz »t» '<,» Uhr. 3« -,n Filialen für Ins.-Annatzme: VU« Klem«, Universitätsstraße 21. 8»«t» Lüsche, Katharinenstraßr 18»p. »», tls '/,» Uhr. SS. Zar geWgen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag» den L März, Bormittags nnr bis Uhr geöffnet. LxpeäMon äea I-elprlxer 'rnxvdluttvs. Amüicher Theil. Vrkamtmichml-. Trotz der Dorschrisie» in tz. 4. Absatz 3 der revi» dirteu Tparcaffonordnung vom 24 Juni 1877, wonach die bei der diesigen städtischen Sparcasie aus ein und dasselbe Spa-cassenbuch vrpcnirten Beträge die Summe von I1VV Mark nicht übersteige» dürfe», haben die Inhaber cincc größeren Anzabl von Sparkassenbüchern, deren Nummern nachstebenv unter b verzeichnet sind, durch zum T^eil während längerer Zeit unterbliebene Abhebung der Zinsen, ihre Einlagen über den Betrag von 1500 Mark anwachscn lasten. Unter Hinweis auf die obengedachte statutarische Be stimmung. sowie darauf, dah rückfichtlich der über 14VV Mark überschieftendcn Beträge die Der» unsung weggefatten ist, fordern wir demgemäß die Inhaber der betreffenden Sparkassenbücher aus, die ent sprechenden Mehrbeträge ehebatdigst zurückzunehmeu. Leipzig, den IS. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Freygang. Serie I. Nr. 6011 148^ 15394 23051 2S16S 27557 3N21 33541 87838 40957 41219 51K2K 52243 52404 57258 LSIII 63308 67364 68934 74291 75673 76442 80122 S1Ü1L AAL8 97198 S8S32. Serie N Nr 1318 1730 4243 6063 6383 7094 18315 11130 15911 16134 I«28l 17005 20353 25932 27396 28071 35276 36860 44115 48254 51402 58154 69021 72144 72611 77564 779,5. LMM und TagelllaH Bekanntmachung. lS einer Stiftung von Hei vr. Georgi. stiege!. Anzeiger. Orga« f«r Politik. Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Tonn«»««» dm 28. Februar 1885. Btlmmtmachmr. In einem Stalle de» Grundstückes Mühlgasse Rr. 6 ist unter den daselbst eingestellten Kühen die Ma»t» »»d K1a«e»senche auSgebrocheu. Indem wir dieses unter Bezugnahme ans tz. 65 der Ver ordnung des königlichen Ministerium des Innern vom 9. Mai 1884 zur öffentlichen Kcnntniß bringen, bemerken wir zugleich, baß für da« in den Ställen des fraglichen Grundstückes ein gestellte Rindvieh die Stallsperre angrordnet worden ist. Während der Dauer der letzteren dürfen Wiederkäuer »nd Schweine in das uurerwähnle Gehöft nicht eingesührt und ohne specielle Erlaubniß für jeden einzelnen Fall auch mcht auSaesührt werveo. Leipzig, am 26. Februar >885. Der Rath der Ttavt Leipzig. vr. Georgi. Hentschel. Bekanntmachung Die dem hiesigen Kausniann Herrn Rudolph Philipp Friedrich Wilhelm Graupenstein erlheille Äueessiv» zu Annahme und Beförderung von SckiffLpassagieren jeder Art nach überseeischen Häfen, sowie Abschließung hieraus bezüglicher UcbcrsahrtSverlräge im Austrage deS Direktor« Hamburg-Amerikanischen Packetfahrl-Äctien-Gesellschaft obrigkeitlich befugten Pasiagier-Exvebienteii Herrn Carl Diedrich Müller in Hamburg ist aus Ansuchen Ulld nachdem Herr Graupenstein die diesbezügliche Bevollmächtigung nachgcwiesen hat, unterm heutigen Tage dahin erstreckt worden, auch im Aufträge des obriakeitlich befugten Passagier- Expedienten Herrn August Bolten, Wm. Miller's Nachfolger in Hamburg derartige Beiträge adzuschtießen, was biermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Leipzig, am 24. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Uhlmann. ürtianiltmachnng. Die Heiden an- einer Stiftung von Heinrich Wieder kehrer, sonst Probst genannt, vom Jahre 1511 her rührenden Stipendien sür Sludircnde aus hiesiger Universität, im Betrage von je 3l 28 jährlich, sollen vou Ostern diese« Jahres an aus 2 Jahre vergeben werden. Hierbei sind nacheinander zu berücksichtigen: 1) Wicderkebrc.'sche Verwandte auS Willändtsheim, Iphosen oder Ochsensurt, 2) dergleichen auS dem Bistbum Würzburg, 3) Studirende aus den Ländern, deren Angehörige die ehemalige Bayerische oder Meißnische Nation auf kiesiger Universität bildeten. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden. welche sich in einer der gedachten Eigenschaften um diese Stipendien bewerben wollen, aus. ihre Gesuche sammt den erforderlichen Bescheinigungen bis zum 3l. März dieses IahrcS schnsllich bei uns einzureichen. Später eingehend« Gesuche wüsten für diesmal unberück sichtigt bleiben. Leipzig, am 7. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel. Bekanntmachung. Eni von Adam Müller (oder Möller), Bürger zu Leipzig 1554 gestiftetes Stipendium von 40 46 jährlich ist an kiesige Sluvireudc und zwar zunächst an Verwandte deS Stifters, in deren Ermangelung an Merseburger Stadtkinder und wenn deren keine die hiesige Universiiät besuchen, beliebig aus zwei Jahre von und mit Michaelis vor. Js. an zu vergeben. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche sich in einer der angegebenen Eigenschaften um dieses Stipendium bewerben wollen, hierdurch aus, ihre Gesuche mit den erfor derlichen Bescheinigungen bi» zum 31. März dS. IS. schriftlich bei un- einzureichen. Später eingehende Bewerbungen können Berücksichtigung nicht sinken. Leipzig, den 7. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. Krumb« Für den am 28. April 1864 zu Arustadt geborenen, etwa» schwachsinnigen, z. Zt. im hiesigen Georgenhause al» Der sorgtcr untcrgebracklen Wilhelm Carl August Ilnger wird seitens der Unterzeichneten Behörde ein Unterkommen als Laufbursche ic.. wozu Genannter nach ärztlichem Aus» fvrucke geeignet ist, gesucht. Würde sich Jemand bereit finden lassen, dem Unger r« seinem ferneren Fortkommen behilflich zu sein? Leipzig, den 25. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) Ludwig-Wolf. Hoher. Bekanntmachung. Hum Behuf der gegen Ende jedes akademischen Halbjahre» zu haltenden Revision der Universitäts-Bibliolhe! werden die Herren Studirenden, welche Bücher aus derselben entliehen haben, auf» gesordert. diese a« 28. Februar, 2. und 4. März gegen Zurückgabe der Empfangsbescheinigungen abzuliefrrn. Die Ablieserung wird in der Weis: zu geschehen haben, daß die- jeniqen, deren Namen mit einem der Buchstaben .4—11 ansangen, am 28. Februar, die, deren Namen mit einem der Buchstaben I—L beginnen, am 2. März, und die Uebrigeu am 4. März (srüh zwischen 10—I Ubr) abliesern. Alle übrigen Entleiher werden ausgesordert, die an sie v-rlieheneu Bücher am S., 10. uud 11. Mürz (während der gewöhnlichen Oeffnunge stunden) zurück zu geben. Wahrend der Revisionszeit (28. Februar brs 14. März incl.) können Bücher nicht auSgcliehen werden. Ebenso muß während derselben das Lesezimmer geschlossen bleiben. Leipzig, de» 24. Februar 1885. Tie Tirectian der UuiversttStS-vidliattzek. vr. Krehl. Bekanntmachung. Das Au-Heben von Schnee- und Märzglöckchen mit Zwiebeln and Wurzeln in den städtischen Waldungen wird hiermit bei Geldstrafe biS zu 11V Mark «der entsprechender Hast strafe untersagt. Gleichzeitig bringen wir oaS Verbot in Erinnerung, die städtische» Waldungen außerhalb der gebahnte» Wege z« betrete», verweisen in dieser Beziehung aus die an gebrachten Ptacate und bemerken, daß Vas Forst- und Auf sicht-personal angewiesen ist, aus strenge Durchführung der vorstehenden Verbote zu achten. Leipzig, den 25 Februar 1885. Drr Ratb der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stöß. VkkanntMchnng. Nachdem wir Herrn Carl Georg Peter GrastStraek kirr am heutigen Tage Eoncesston zur gewerbmäßigen Be förderung von Schiffe Passagieren jeder Art nach überieeii'chcn Häsen und Abschließung von Schisiscontracten im Aufträge der Rtederländiseh-Amcrtkanisehe» Dampfschiff fahetO-Gesellschaft zn Rotterdam ertheilt haben, bringen wrr die« hwrvmck zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, am 24. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leiprta. UHIMLNN. vr. Georgi. Für das von Frau Ernestine Friederike Wilhelmtnc verw. Aptstsch geb. Rackwitz in Eutritzsch hinterlassene Grundstück Fol. 136 des Grund- und Hypothekenbuchs, Nr. 181 des Brand- Kataster- und Rr. ^ neuen Flurbuchs für Eutritzsch, welches zum srriwilligeu Verkauf kommen soll, ist ein Gebot vou 9600 ^ erfolgt. Auf Antrag der Erben soll ein MehrbletungStermln abgehalten werden und ist hierzu der 10. März 1885 bestimmt worden. Diejenigen, welche daS gedachte Grundstück kaufen wollen, werden hierdurch ersucht, Mehrgebote auf dasselbe tzt» zu dem oben- gedachte» Tage an hiesiger Amtsstelle, parterre, Zimmer Nr. 80» abzugeben. Leipzig, den 26. Februar 1885. llöutgl. Amtsgericht, Avth. V, Sect. I. MaunSseld. Gtz. Im Besitze einer wegen Dirbstabls hier zvr Anzeige gebrachten Frauensperson hat sich rin Einhuiidkrtntarkschkitl vorgesuaden, welcden dieselbe aus strasbare Weise an sich gebracht zu haben ver dächtig erscheint. Ich bitte, sachdienliche Momente schriftlich oder mündlich hierher milzutheilen. Leipzig, am 25. Februar 1885. Königliche Staatsanwaltschaft. Ass. Berndt. Nichtamtlicher Theil. Der Schluß der Afrikanischen Conferenz. Die Schlußsitzung der Conferenz in Berlin hat »och eine lleberraschung gekrackt, nämlich den Beitritt der Inter nationalen Congogesellschast zu de» Beschlüssen der Cvuserenz und die Unterzeichnung derselben durch den Oberst Strauch. Durch diesen Act ist die Gesclli'chast al- gleichberechtigte Macht neben den übrigen Mächten, welche an den Mündungen und im Becken de» Congo Souverainctäts« oder Schntzreckte au»üben, anerkannt. Die Unterzeichnung der Conserenz- beschlüss» war die natürliche Folge der Anerkennung des Congostaate« durch die Mächte, und erst jetzt ist cs klar, wes halb. der Schluß der Conferenz bis zum 26. Februar ver zögert wurde Wenn nickt besonderer Werth daraus gelegt worden wäre, den Congostaat in die Reibe der übrigen Conferenzmächte al« gleichberechtigte Macht auszunehmen, dann hätte man e» füglich diesem Staate überlassen können, Auflage L8,7S0 Zbonnrmknlsprris Viertels. 4". Mk. incl. Bringerlohn 5 Mk, durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pj. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren lür Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt! ohne Poftdes-rderung 39 Mk. »Zt Postbesärderung 48 Mk. Inserate «gespaltene Petitzelle 20 Pf. Größere Schriften laut uns. PreiSverzeichaiß. Tabellarischer u. Ziffernsay nach höherm taris. UecltMtN unter dem Redactionsstrich die4gespalt. Zelle 50 Ps., vor den Familien Nachrichten die 6gcspaltene Zeile 40 Pf. Inserate find sie:s a» die Eypröltiou za sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruevuim-rulläo oder durch Post. Nachnahme. 79. Jahrgang: x« »-« e»>»i AÄ"N,m-!!> NA-'- Frankreich zu eimgen. daß da» Conserenz- ait Stanley » der Ueder.eugung. ° ^ werk nur halb ss^haa I-, sein Siegel unter d» Conaostaat m der Lage gewesrn ware , ^zeichnete ,n Conserenzbeschlüsse ^ ^vollsten seiner Schlußrede d-n <Loug°staat a!» -m- Der Slützen für den Bestand be«W'I Werke», denn L°L°Ä« ist -Im ,s-t».n r»-i>- stigm. Ntchl fehlt; wir crmn-rn nur an d.e '^N^ew-Orleans "L w» di- .°-i»i„ r>A-»-. Charakw/ da-^eiue Hau'ptelement und die wissenschaftliche RL2 KL biw-Ki- geographisch sestgestellt war. trat der Gedanke der dauernden Besitznal'ine der errichteten Stationen in den Borvergrun^ Stanley hatte erkannt, daß da» Eongogebiet die Bedingungen sür Gründung eine» Staatswesen» „ach mroPäckchen, Muster erfülle und batte deshalb seme ganze Kraft d'tsrm Unter nehmen gewidmet. E» hat mcht an großen und schweren Hindernissen gefehlt. Sn Gras Brazza -rstandd-rCongo- ocsellsckast ein gefährlicher Mitbewerber, weil er die Macht Frankreich» hinter sich hatte. Aus solche Hcks«ssuellen kollnlc der kühne Forscher Stanley nicht rechnen, 'hm stand nur der König von Belgien zur Sc»t« und da« moralische Gewutzt, welche» ihm seiue Eigenschaft °l« amertkansscher Bürger verlieb; im klebrigen war er auf sich selbst. scwe Tbatkrast u»d seine Klugheit angewiesen. Er hat diese.Mittel m wahrhaft bewunderungswürdiger Weis« zur Ausrichtung de» neuen Staatswesen» benutzt, und «» liegen sehr triftige Gründe vor. ihn zu den erreichten Erfolgen zu beglückwünschen. Als die Afrikanische Conferenz nach Berlin berufen wurde, batten sich England und Portugal vereinigt, um daS Werk Stanley'« zu vernichten. Die beiden Verbündeten legten die Hand auf die Congomündungen und wollten Zollschranken errichten, welche dem Conaostaat den Lebensnerv durch schnitten Kälten. Da war aber glücklicherweise Frankreichs als dritter Wettbewerber vorhanden, welcher die portugiesisch- englischen Abmachungen unter Hinweis aus den Vertrag von Madrid durchkreuzte. DaS war da» Moment, welche» dem Fürsten BiSmarck die Handhabe bot. um eine Uebercinkunst der Mächte über die Freiheit von Handel und Schifffahrt auf dein Congo herbciznsühren. Aus diesen Anfängen hat sich ei» Werk entwickelt, das in seiner heute erlangten Größe noch kaum geahnt werden konnte. Freiheit von Handel und Schifffahrt aus den beiden Hauptströineu CentralasrikaS ist gewiß ein großer und der Unterstützung wcrlhcr Gedanke; aber was hätte e« schließlich sür praktischen Nutzen gehabt, diesen Grundsatz feierlich zu verkünden, wenn eö an Denen gefehlt hätte, welche sich diesen Grundsatz zu Nutze machen wollten und konnten? Wenn der Streit, welchen die Con- serenz in Ecntralasrika vorsand, dem Ausgleich zwischen den Belhciligten überlassen worben wäre, wenn man sich in Berlin um die Grenzstreitigkeiten zwischen der Congogcscllschast uud zwischen Portugal und Frankreich andererseits nicht gekümmert hätte, dann wäre da- Ergebniß der Congoconserenz ein der Hauptsache nach theoretische» geblieben. Praktischen Werlh erlangt es erst dadurch, daß ein Factor vorhanden ist, welcher ein bedeutende- Interesse daran hat, daß dem Grniivsatzc der Freiheit vou Handel und Schifffahrt im Congozebiet Geltung verschafft wird. Dieser Factor ist die internationale Congogesellschast, welche da» Werk der Civilisation de» Cougogebietes unter Stanley'- energischer und kluger Leitung schon um ein gut Stück ge fördert hat. Wenn Portugal sein EigenthumSrecht an den Congomündungen eigensinnig behauptete, dann blieb der Congogesellschast nur übrig, ihr Recht mit Len Waffen in der Hand gegenüber Portugal zu wahren. Das wäre Wasser aus die englische Mühle gewesen und der Krieg wäre der bleibende Zustand an den Usern des Congo geworden statt de« jetzt zum Heile von ganz Europa hergestellten Friedens. Verdienst, diesen Frieden verbürgt zu haben, gebührt dem Fürsten Bismarck, welcher die Bedeutung des Congo- staatcs sür die Zukunft von Centralasrika im entscheidenden Momente richtig erkannte. Portugal hat zwar die Gunst der Verhältnisse in übern,Sßiger Meise zur Wahrnehmung seines BortheileS ausgebeutel und der Congogesellschast nur Das zugestanbcn, waS zu ihrer LebenSfäbigkcit absolut un- entbehrlich war; aber es fragt sich, ob Portugal auch die Fähigkeit besitzt, das Behauptete de» Verhältnissen ent- sprechend zu verwerthen. Bleibt der portugiesische Besitz an den Congomündungen wie bisher brach liegen, so ist der Borthcil, welchen Portugal sich so eifrig zu sichern bestrebt gebildeter und der Löwenantbeil durch Handel und Verkehr fällt Dem zu. welchem er gebührt, dem neuen aufbtuhenbe» StaatSwcsen, welche« Stanley aearündet bat Hmter St-.'l-Y steht heute nicht nur Belgien, fonvern auch das in die Cvlomalbewegung eingetretene deutsche R-ich D,e Biindesgenosienschaft zwischen diesem und dem Conm ' ^ die Theilnabme Deutschlands an vand^u^ N' ,"7^5 Erschließung Centralasrika« sür Handel und Verkehr bietet, selb,.verständlich ,st. Das Gebiet der Longvgesellschafl ist so umfangreich, daß es der deulschen Coionisat.on voll- Gelegenheit zur Entsattuna aemäbr Handelsverbindungen mit Deutschland können den? Com o' „aale nur erwünscht sein. Venn dadurch werden dm An. ÄbLLn^L bat. willkommme Loiayguellen eröffnet. Es kommt sür den deulschen Hantel daraus an, daß Deutschland selbst een Schutz m fernen Gegenden ausübt. sondern daß der Sckun welcher den EolonisationSbcstrebunge» gewährt wird, tn^Vn deutsche» Eolovisteu zu Gute kommt. Dessen kann Deutsch, lanb im Congostaate sicher sein und deshalb wird cS auch das Seinigc zur Brsestigung de» Congostaate« beitragen. In diesem Sinne war da- Wort deS Fürsten Bismarck offenbar gemeint: »Der Congostaat ist eine der wichtigsten Slützen für den Bestand des Werke« der Consereliz.- Der Congo staat verdankt seine Existenz wesentlich dem Fürsten Bwmarck und dieser wird auch dafür Sorge tragen, daß seine Wohl fahrt i» Zukunst keinen Schaden leidet. * » * « Wir knüpfen cm di« vorstehende Betrachtung noch die folgende Corresponden, über den Schluß der Conferenz; ** Berlin, 26. Februar. Di« heutige Schlußsitzung der Afrikanische» Conferenz begann um 2'/» Uhr unter dem Vorsitze de- Fürsten BiSmarck. In der Er öffnungsrede gab der Fürst der Befriedigung darüber Aus druck, baß es gelungen sei, über die einzelnen Pnncte de« Eonferenzprogramw» eine Einigung zu erzielen. Der Prä- sident resumirte sodann kurz die einzelnen von der Conferenz gefaßten, jetzt in einer Generalacte vereinigten Beschlüsse und rollte dem versöhnlichen Geiste Anerkennung, der sowohl bei ven Berathunaen der Couscrenz selbst wie bei den außerhalb derselben zur Regelung der territorialen Fragen stattaehabten Verhandlungen obgewnltet habe. Der unter den Anspicien Sr. Maj. de« Königs der Belgier gegründete, jetzt von fast allen Mächten anerkannte neue Congostaat werde eine der werthvollslen Stützen für den Bestand de« Werke« der Cou- serenz bilden. Der Präsident schloß, indem er im Namen Sr. Maj. deS Kaiser» und Königs den anwesenden Bevoll mächtigten sowie den Delegirten den Dank sür ihre erfolg reiche Bkilwirkung an den Arbeiten der Couscrenz aussprach. Demnächst erhob sich drr italienische Botschafter Graf Launay, uni als Doyen im Namen der Versammlung zu danken und der hohen Verdienste zu gedenke», welche sich Fürst Bismarck selbst um da- glückliche Gelingen de» Conserenz- werke« erworben habe. Fürst Bismarck »achte hierauf den Anwesenden di« Mit- theiluna, daß die Internationale Gesellschaft de- Conas ibren Beitritt zn den Beschlüssen der Conserenz erklärt habe und Verla» da» daraus bezügliche, von dem Obersten Strauch als Bevollmächtigten der Gesellschaft unterzeichnet« Schriftstück. Die Versammlung schritt sodann zur Unterzeichnung der auf einem besonderen Tische auSgekreiteten, aus Pergament -«druckten 14 BertragSinstrumente. Nach Beendigung dieser eieriichleit wurde um S'/, Uhr die Sitzung durch den Fürsten ikmarck geschloffen. ** Unseren bi»herigen Mittheilungen über dieAsrikanilche Conferenz lassen wir nachstehend noch da» die „allgeuieiuea Bestimmungen- enthaltende letzte Eapitel (Vll) der Ge neral acte folgen. Der Inhalt desselben lautet: „Artikel 36. Die UaterzcichnungSmächte gegenwärtiger Genernlacte behalte, sich vor, in dieselbe nachträglich uns aus Grund gemeinsamer Ueberei»- kunft diejenigen Abänderungen oder Verbesserungen auszunebme», deren Nützlichkeit durch die Ersalirung dargeihan werde» sollte. Artikel 37. Die Mächte, welche gegenwärtige Gencralacte nicht unterzeichnet haben werde,, können ihren Bestimmungen durch eine Sonderacte beitretcn. Die Zustimmung jeder Macht wird aus diplomatischem Wege zur Kcnntniß der deutschen ReichSregiecung und von dieser zur Kenntniß aller UnterzeichnungS- oder BeitrittSstaalen gebracht. Sie bring! zu vollem Rechte die Annahme aller Bcrpslichtungen und die Zulassung zu allen Bortbcilcn mit sich, welche durch gegen wärtige Gencralacte vereinbart sind. Artikel 88. Gegeawärttae Generalacte wird binnen möglichst kurzer und keiaensall» den Zeitraum eines Jahre» überschreitender Frist ratificirt werden. Sie wird sür jede Macht vom Datum ihrer Ratification ab in Kraft treten. Inzwischen verpflichten sich die Unterzeichniingsmächtc gegen wärtiger Generalact«, keinerlei Maßregel zu adoptircn, welche den Bestimmungen besagter Acle zuwider sein würde. Jede Macht wird ihre Ratification a» die deutsche Reichsregierung richten, dnrch deren Vermittelung allen anderen Unterzeichnungs- Mächten gegenwärtiger Gencralacte davon Kcnntniß gegeben werden wird. Die Ratificationen aller Mächte werden in den Archiven der deutschen Reichsregierung niedergelcgt bleiben. Wenn alle Rati- ficatione» vollzogen sein werden, wird über den Niederlegung-acl ein Protokoll ausgenommen, daS von den Vertretern aller Mächte, die an der Berliner Eoaserenz theilgenommen haben, unicrzeichnek und wovon eine beglaubigte Abschrift an alle Mächte geliefert werden wird. Zur Bekräftigung dessen haben die resp. Bevollmächtigten gegen wärtige Generalact« unterzeichnet und untersicgrlt. Geschehen zu Berlin, am ... Tage d«S MonalS Februar Eintausendachthuadertundsünsundachizig." Leipzig, 28. Februar 1885. * Der Bericht der Commission über das Dampfer- subveutionsgesetz, erstattet von dem Alg. Lrömel. ist soeben zur Dcrtheilunq gelangt, ein sehr umfangreiches Aclen- stück, welches über die vielverschlungene» Verhandlungen in der Coniinission eingehend reserirl. Bei der Abstimmung über den ganze» Gesetzentwurf wurde derselbe bekanntlich mit 14 gegen 7 Stimme» gl'gclehnt. Der Bericht schließt: „Der Commission bleibt bei tiefem Ergebniß »ichlö übrig, als dem Reichstage den vorstehenden Bericht über ihre Berathungen ohne jeden Antrag zu unterbreite»." * Drr „Hannoversche Courier" schreibt im Anschluß an die Gerüchte wegen Regelung der braun schweigischen Frage, die sich an die Reise de» Erb großherzogS von Oldenburg erst nach Gmunden und dann nach Berlin knüpfen: „Thaiiache ist, daß die welsische Agitation im braunschweigischen Lande in den letzten Monate» mit aller Energie und mit Auswon? großer materieller HilsSmiltel mehr oder weniger latent betrieben ist. und daß Hand in Hand mit derselben die Versuche bei dem Herzog von Eumberland fortgesetzt sind, ihn zu dem Schritte zu bewegen, welcher es ihm crmöglichen würde, den braunschweigischen Thron zu besteigen und seiner Nachkommenschaft diesen Thron zu l'chk'u. Tbatiache scheint ferner nach sehr glaubwürdigen Berichten, daß diese Einwirkungen nicht ohne Erfolg geblicbcn sind. Ter Herzog von Eumberland soll seinen bisher aufrecht erhalte»!» Widerstand onsgegcbea haben und bereit sein, die Vcrzichtlcistung aus sein» Anrechte auf Hannover anszusprechen. Molivirt wird dieier Beschluß damit, daß er einer höheren Pflicht a!S der der Autrcchtcrhaltung seiner eigenen Rechlsanspcüchc an Hannover
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