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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 04.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189905046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990504
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGeneral-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-04
- Monat1899-05
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»»«WWWMW 2lits bewegter Zeit. II. (Nachdruck verboten.) Dev Strafen- und Hänscrkampf in DreSven vom 5. bis 8. Mai 1848. Erimiernngsblatt von Max Dittrich. Im Mai 1849 spitzten sich in der sächsischen Residenz die revolutionären Bewegungen der vvransgegangenen Monate derart z», daß cs zuletzt zum offenen Kampfe kam. Den Vorwand zu der Empörung gab bekanntlich die beharrliche Weigerung des Königs, die gar nicht zu Recht bestehende, sondern einseitig von der National versammlung in Frankfurt a. M. festgesetzte Neichsverfassung an- zuerkcnnc». Der Zeitpunkt zum Losschlagcn war seitens der Rebellen gar nicht iibfl gewählt. Bon den sächsische» Truppen stand der größte Theil im Felde im Kampse gegen die Dänen, der andere ver theilt im Lande, nämlich in Dresden, Leipzig und Chemnitz und im Vogtland. Einige Tage vor Beginn de- Aufstandes hatte der König Friedrich August II. den Landtag nach Hanse schicke» lassen und sich mit neuen Ministern umgeben, die fest entschlösse» waren, den Empörern die Stirn zu bieten. Dies galt vor Allem von dem Venen Kncgsmittister Obersf Rabenhorst, der mit Energie seine Maß regeln traf und vor Allem die Provin-garnisonen »ach Dresden bcvrdcrte, dessen schma l e Besatzung allein nicht im Stande war, den Slnjsta .d ,n tämpfen, ebenso Hilfe von Preußen erbat. Ter Herd des Aufruhrs war die Altstadt, das Hauptquartier der Ncbcllcn das dortige Ralhhans, ihr Kops der Russe und Berufs revolutionär Baknuiii, dessen Losungswort »Brand" war und vor dessen eiserner Energie sich Alle beugten, auch die sogenannte provisorische Regierung: Tzschirner, Heubner, Todt, gewählt am 4. Mai. Im Nathhanse befanden sich viele Zentner Pulver; dort wurden bei brennende» Zigarren Patronen und Pechkränze hcrgcstellt. Die innere Lladt war durch 108 kunstgerecht angelegte und meisterhaft ausgcführtc Barrikaden befestigt; die Granittrottoirs lieferten ein Material, das selbst den Zwölfpftindcrn der Geschütze widerstand. Der lönigl. Hojbaumcisicr Semper halte die Anleitung zu diesem Mnstcrbarrikadenbau gegeben, die stärksten Barrikaden, auf denen die schwarzrolhgvldene Fahne und das rothe Blutbanner der Revolution wehten, slandc» am Eingänge der Wilsdruffer Straße am Postplatz und am Eingang der Mvritzstraße am Neumarkt. Zur Besatzung der erstcren gehörte auch die bekannte exaltnte Barrikadcn-„He>d!n" Panlinc Wunderlich aus Weida bei Gera. Mit dem Berbarrikadiren der Stadt war gleichzeitig las Ausreißen des Pflasters, das Abdecken der Schlcußc», das Verrammeln der Thüre» cpfvlgt und an den Wichtigsten Punkten hatte man die Fenster, besonders die der Erker durch Verblendungen, meist mit Matratzen, in Verthcidigungszustand gesetzt. Bewaffnet waren die Insurgenten, deren Gesammtzahl sich an de» heißesten Kampftagen ans etwa 10,000 Mann belief, sehr «ul; sic führten viel Z,"u dnatclgewehre und Epitzkugelbüchsen, hatten auch an vielen Orte» vortreffliche Schutzen, nur Geschütz fehlte ihnen und erst am 5. Mai, als die Burgker Bergleute anrückten, erhielten sie durch diese 4 zweipsündige Kanonen, welche sofort ins Feuer gebracht wnrdcn. Die wenigen militärische» Strcilkräfte — 1346 Mann Jnfanlerie vom Regiment Albert, 431 Reiter und 240 Artilleristen — waren im Besitze der Neustadt, der Pulvermagazine in Friedrich stadt, des königl. Nesidcnzschlosscs und des Zeughauses. Der mehr tägige Barrikadenkampf nahm im Allgemeinen den Verlauf, daß die Truppen »ach dem Eintreffen der leichten Infanterie ans Leipzig und Markranstädt, des Leibregiments aus Chemnitz, der Reiterei affs Freiberg, Grimma, Borna u. s. w., sowie der Artillerie aus Nade- bcrg und der Preußen — I. und Füsilierbataillon vom Kaiser Alcxandcr-Garde-Grcuadier-Negimcnt — von der Neustadt ans rechts über den Zwingcrwall, links über die Brüht'sche Terrasse gegen Nen- nnd Altmarkt vergingen und dabei Anschluß an die im Schlosse und im alten Zeughausc verbliebenen Besatzungen gewannen. Das erste Blut floß am 3. Mai Nachmittags bei dem Zeug hause, >vo der alte Oberst Dietrich den Oberbefehl führte. Vor dem Zeughause waren Hn»dc>',e versammelt, welche unter Schreien und Toben Waffe» verlangten. Als 'daun »och ein Haufen Turner c»>- rückte, stieß man mit einem Leiterwagen das Gattcrthor bei der Zeug- hvfwache ein und das Volk drängte hinein. Der zur Thorvertheidigung ausgestellte Zug Infanterie unter Obcrstlculnant von Polenz weicht 20—30 Schritte zurück; der Offizier läßt dreimal Wirbel schlagen und dann 12 Mann Feuer geben Die Tumultuanten weichen zurück, 4 Tobte zurücklasscnd. Ei» Steinhagel Prasselt auf die Infanterie und die Turner feuern auf dieselbe und lödten den Leutnant v. Krug durch einen Schuß in den Hals. Die Infanterie mußte sich ins Zeughaus znrückziehc». Oberst Dietrich ließ zur Bestreichung des erbrochenen Eingangs 4 Geschütze am Salzthor ansfahren; im Innern des Zeughauses standen deren erst 8, dann 9, die mit Kartätschen geladen und gegen die geschlossenen Thore gerichtet waren. Die Rebellen luden einen der vier Erschossenen, einen alten Man», ans den Wagen »nd fuhren seine Leiche, „Rache" schreiend, durch die Straße». Nebenbei wurden mit kurzen Knüppeln beim Passiren des Wagens durch den Schloßplatz die Fenster des Schlosses cingeworfe». Als man den Todten dann nach der Klinik gegenüber dem Zcughause brachte, sprengte die erregte Menschenmasse das eine Zenghansthor.' In demselben Augenblick krachte ei» Kartälscheuschuß und 20 Tvdte und Verwundete deckten das Pflaster; denselben feuerte der Kanonier Richter ohne Kommando ab, als das Thor nnseinandersplitterte und rettete dadurch die geringe Besatzung. Die Insurgenten schosse» zu den Fenstern und zu dem Thore herein und tödteten den Zimmcr- man» Schubert. Die Besatzung aber begann nun das gesprengte Thor wie das an der Wache zn verrammeln. Das war der erste Akt in dem Kampfe der Dresdner Maitag?. Am 4. Mai Morgens 4'/z Uhr begab sich das KönigSpaar aus dringendes Anrathen feiner treuesten Diener mit dem Elbdampfer „Friedlich August" »nd unter dem Schutze der 7. Kompagnie des Jnfanterie-NtgimentS „Albert" sowie begleitet von den Ministern von Bcust und Rabenyorst, die aber noch am nämlichen Tage nach Dresden znrückkehrte», »ach der Festung Köuigstein, wo in der Nacht vorher auch Prinz Johann von Weesenstein cintraf. Eine knappe Stunde nach der Abreise des Königspaarcs begannen die Rebellen ein heftiges Feuer von der Schloßgasse aus g-gen das Schloß, auch halte mit dem Morgengrauen das Sturmläuten und Gencralmarfch- schlagen in den Straßen begonnen. Im Schlosse befehligte Oberst von Fricderici, dessen Leute man durch gedruckte Proklamationen, welche durch die Fenster hercingewvrscn wurdeu, zur Untreue zu ver locken hoffte. Da versammelte der wackere Oberst die Mannschaft um sich, las ihnen de» Ausruf der Rebcllcnführer vor, ze>riß ihn nnd sagte: „Eine niederträchtige Rotte wagt cs, unsere Ehre zn beschimpfen; man hält uns für Vcrrälher! Jene Rebellen haben sich aber geirrt, sie treffen hier auf treue ehrenhafte Soldaten! Ich» Euer Oberst, schwöre hiermit vor Euch auf's Neue zu Gott, daß ich meinem Könige treu bleiben werde bis zum letzte» Hauche des Lebens! Wer nicht denkt wie ich — der gehe!" Mit donnerndem „Hnrrah l" antwortete die Mannschaft und gelobte, für König und Gesetz freudig in den Tod zu gehen. Mittags trafen die Schützen und Jäger aus Leipzig in Dresden ein. Die 3. Kompagnie rückte nach dem Zeug- Hanse. Da die Wache desselben infolge getroffenen Abkommens auch von Kvmunalgarde mit besetzt war, so gingen die „Schwarzen" zu nächst »ach der Neustadt zurück. Das Abkommen der Offiziere im Zcughause mit der Kommunalgarde war die Folge eines Mißver ständnisses bezüglich der zwischen dem Stadtkommandanten General von Schulz und einer Deputation des Dresdner Stadtraths behufs Vereitelung weiteren Blutvergießens abgeschlossenen Konvention, di« aber zu keinem Resultate führte. Am 4. Mai traf auch das Leib- rcgiment von Chemnitz in Dresden ein. Am 5. Mai begann, während aus de» Vorstädte» die Be völkerung in Helle» Haufe» flüchtete, der Kampf nntcr Leitung de» Generals von Schirnding. Auf dem linken Flügel gingen Abtheil- ungeu des Leibregiments und der Schützen, nachdem erst das Zeug haus wieder gesichert war, gegen die Barrikaden aus der kleinen Schießgass« und an der Rampischen Gaffe vor »nd nahmen sie, während andererseits vom Brühl'schen Palais und der Bildergallecie ans ein Plänklcrfeuer gegen das Hotel „S^.-l Rom" und „Hotel de Caxe" unterhalten wurde. Im Ze>>*.»m donnerte Nachmittags 5 Uhr vom GeoHeuthore ans der eiste Kanoncnschnß gegen die Barrikade an dem Hotel „Stadt Gotha" in der Schloßstraße, auch gegen die Barrikade am Eingänge der Mvritzstraße fielen gegen 6 Uhr von der Augustnsstraße aus mehrere Kanonenschüsse »nd erzielte» große Wirkungen. Aus dem rechten Flügel endlich wurde vom Leib« regimente (10. Kompagnie) der Zwingerwall genommen, nnd zwar gegen Abend, zu welcher Zeit auch die Füsiliere vom preußische» Kaiser Alexander-Grenadier-Regimeute in Dresden eintrafen. Politische Rundschau. Chemnitz, 3. Mai 1899. Deutsches Reich. — Der Beginn der Pfingstserien des Reichstages soll, -er „Nativnalztg." zufolge, nach der Absicht des Präsidiums möglichst weit hinausgeschoben werden. Man will snamentlich die zweite Be- rathung der Novelle znm Jnvaliditätsgesctz im Plenum bis zn den Ferien erledige». v — Die gegenwärtig im Heiligen Lande weilende Münchener Pilgerkarawane sandte, wie die „Germania" mittheilt, dem Kaiser am 30. April aus Jerusalem folgendes Telegramm: „Anläßlich des ersten feierlichen Gottesdienstes, der heute aus der „Dormilion" abgchalten wurde, entbieten Euer Majestät aus begeistertem Herzen ehrerbietigsten Dank und Gruß. Die Mitglieder der Münchener Pitgerklirawanc. — Eugen Richter ist gestern eine anläßlich seine- 60. Geburts tages gesammelte Engen Richter-Stiftung überreicht worden. Die 65000 Mk. betragende Summe soll den Zwecken der Freisinnigen VolkSpartci dienen. — In Berlin sind 2500 Holzarbeiter wegen der Mai feier auf etliche Tage, resp. eine Woche von der Arbeit ausgesperrt worden, da sie, trotz einer Bekanntmachung der Vereinigung der Holzindustriellen, daß sie bei etwaiger Feier de» 1. Mai mehrere Tage von der Arbeit ausgesperrt würde», am 1. Mai di« Arbeit ruhe» ließen. — Auf Anregung aus Bnrgcrkreiscn ln Stolp wird dem ver storbenen Staatssekretär von Stephan daselbst ein Denkmal er richtet werde». — Wie der „Germania" mitgetheilt wird, haben die Barm herzigen Brüder, deren Mutterhaus sich in Trier befindet, die Erlanbniß zu einer Niederlassung in der Rcichshauptstadt erhalten. Die Barmherzigen Brüder gedenke» sich vornehmlich mit ambulanter Krankenpflege zu beschästigen. — Das Amtsgericht in Graudenz verurtheilte den Redakteur Majewsli von der „Gazeta grndziondzka" wegen groben Unfugs in zwei Artikeln zu 12 Wochen Gcfängniß. In den Artikeln war -ie Aufforderung enthalte», daß jed-s polnische Kind außerhalb der Schule nur polnisch sprechen solle. — Eine „Epistel an de» demüthige», sauste», christlichen und patriotische» Klosterbruder des Obcrschw. Anzeigers" ist im demokratischen „Neuen Albb." zu lese». Der Verfasser ist der Vor sitzende des Ausschusses der Vvlkspartei I. O. Galler. Diesen volks- parteilichcn Auseincinde« setzungeil mit dem Zentrum, die in der üblichen deutlichen Sprache gehalten sind, möge» hier nachstehende Krafistcllen entnommen sein: „Es wird nicht gelingen, mit alle» Schimpfworte» der Welt, di« That- fache auS der Welt zu schaffe», daß ein Mensch, dir ei» OrdenSgclübde ab legt, der Welt uud alle» ihren Werke» zu entsage» verspricht. Und zum Weltliche» gehöre» auch alle Beziehungen, welche uns mit dem Familie n- und Nationallcbeu verbinden. Wer logisch denken gekernt hat, kann diese Konsequenzen nicht leugnen, dazu braucht man weder die Ordensregeln des Augustin »och Benedicts re. studirt zu habe». Zudem liegt die Oberleitung der Orden außerhalb deS Landes in Rom, deren Befehle blindlings befolgt werden müssen. Ei» nationales Mönchthum gicbt es nicht — sondern nur ein römisches, das weiß Jeder; auch der, welcher sich einem Orden auschließt, ist darüber nicht im Unklare». Die mit der Aufnahme verbundenen Zeremonien stellen shnibolisch dar, wie der Novize nunmehr der Welt gegen über als abgestorben zu be.rächten ist; man legt sogar seine» Name» ab. Um so komischer machen sich die Lopalitätsphraseu deS Klosterbruders, der mit Begeisterung an feinem Herrscherhanse hängen will nnd der mit seiner „reinen", „iutensivcu" und „geheiligten" Liebe zu Württemberg scheinheilig paradirt. Wenn er soviel Liebe zninVaterlande Hai, dann hätte er sich nicht feige hinter Klostermaucr» znrückznzich«» gebraucht, um dort in Beschaulich keit, entrückt den Lebenslämpfeu, ein sorgeiilcses Dasein zu führen. Daß die Mönche in der That geistig (nicht materiell) vateUandslos sind, ist unwider legbar; sie sind sozusagen n»r die Vorlrnppen einer sremdeu Macht, deren Generalstab in Rom sitzt. Der Gegenbeweis wird nicht z» erbringen sein. .. Ans die schwülstigen Lohalüätsdnfcleien und die mehr als verdächtigen Lokal- patrioliSmnSbcihenernngeii eines Mönches gebe ich keinen Deut Vorschuß, weil männiglich weiß, daß er morgen auf Gehriß seines römischen Oberen genau das Gcgentheil von dem ihn» muß, was er heute rührselig schreibt und niarktschreicrifch als Reklame nnd Empsehlnngskarle hinansposaunt. Mehr Bescheidenheit wäre für einen Mann angebracht, der wissen muß, daß er absolut nichts Anderes ist als eine willenlose Drahtpuppe in den Hände» von Ausländer». Seine läpperige „BaierlandSdnselci" kann nur anf Halb- invalide» deS Denkens berechnet sei»." Ausland. Oesterreich-Ungarn. In einer Versammlung der Textil arbeiier in Brünn ist beschlossen worbe», zu den Fabrikanten eine Abordnung zu entsende», die den zehnstündigen Arbeitstag ver langen soll. Wenn die Fabrikanten diese Forderung ablehnen, wvllen die Arbeiter in den Ausstand treten. — Am Dienstag traten die beim Baue der Eisenbahnstrecke Hauenstein-Warta beschäftigten italienischen Arbeiter aus der Arbeit und zogen bewaffnet »ach Wickwitz. Vor diesem Orte kam es zu einem Handgemenge mit deutschen Arbeitern, wobei einige Italiener schwer und andere leicht verwundet wurden. Die Gendarmerie hat vie Ruhe wieder hergestellt. Die Zahl der Aus ständigen beträgt 1500. Frankreich. Der Wiederznsammentritt der fran zösischen Kammer hat sich in Ruhe vollzogen. Präsident Dcschanel brachte zahlreiche Anträge und Interpellationen zur Ver lesung Ministerpräsident Dupnh bat, die Besprechung aller anf die Dreyfus-Angelegenheit bezüglichen Interpellationen bis nach der Fällung des Spruches des Kaffativnshofes zu vertagen. Nach einigen Bemerkungen Vivianis, der an de» Ministerpräsidenten die Anfrage richtete, ob er eine Untersuchung über die Unterschlagung gewisser Aktenstücke angeordnet habe, und ob er bereit sei, sogleich »ach der Entscheidung des Kassationshofes Maßregel» gegen alle kompromit- tirtcn Persönlichkeiten zu ergreifen, welches auch immer ihr Rang und ihre Stellung sein möge, nimmt die Kammer den Vorschlag des Ministerpräsidenten an. Belgien. Die Zahl der Ausständigen in dem Becken von Charleroi hat sich am Dienstag noch vermehrt und beträgt nunmehr 25,000. Mehrere Erzhütten mußten wegen Mangels an Kohlen hren Betrieb einstellen oder die Produktion beschränken. Dagegen hat sich die Zahl der Ausständigen im Becken von Mons um etwa 5000 verringert. Im Bassin du Centre ist die Lage unverändert. Amerika. Der französische Botschafter Cambon hat aus der Bank in Washington Anweisung!!, auf 20,000,000 Dollars hinter legt, die er in Gemäßheit des Friedensvertrags für Spanien erhalten hat. Das Einkassiren der Anweisungen dürste durch die New-Aorker Bank erfolgen. Hinsichtlich der Uebermittelung der Summe »ach Europa erwartet man die Anordnungen der spanischen Regierung. Umschau im Laude. — Liiban. Für die hier am 22., 23. und 24. Mai tagende 38. Generalversammlung des sächsischen Stcnographentages ist folgende Festvrdnung festgesetzt worden: Montag, den 22. Mai: I) Bon Mittags V-I2 Uhr ab bei jedem ankommcnden Zuge Empfang der Gäste ans dem Bahnhofe und Führung derselben turch die Mitglieder des Empsangsausschusses »ich dem Hotel „Wettiner Hof". Daselbst Aushändigung der verschiedenen Festpapi.re und das Lösen der Tafel- karten. 2) 3 Uhr Spaziergang »ach dem Berghotel „Honigbrunnen", von da direkt oder über „Gcldkeller" oder „Schwarzen Winkel" »ach dem „Friedrich-August-Thnrm". 3) Von 'Abends 6 Uhr ab General versammlung im Gartenrestaurant „Zur Funkenburg". 4) Von Abends 9 Uhr ab gesellige Vereinigung und Begrüßung der Gäste im „Wettiner Hos". Dienstag, 23. Mai: 1) Vormittags 9 Uhr Generalversammlung im Gartenrestaurant „Zur Fnnkenburg". 2) Mittags 1 Uhr Festmahl im Hotel „Wettiner Hos", großer Saal (Gedeck ohne Wein 2 Ml.) 3) Abends 8 Uhr Ball im Hotel „Zum Lamm". Mittwoch, 24. Mai: Vormittags 8 Uhr Sammeln im „Wettiner Hos". Partie »ach dem Kollmar, Nvthstei», nach Herrn hut, Besuch des ethnographische» Museums der Brüdergemeine» Spaziergang nach dem Hutbcrg oder bei genügender Betheiligung Ausflug nach dem Czornebvh. — Für die Besichtigung der Aus stellung literarischer und künstlerischer Erzeugnisse ans dem Gcbiele der Gabelsöcrgcr'schen Stenographie sind folgende Zeilen in Aussicht genommen: Montag: Nachmittags 3 bis 6 Uhr, Dienstag: Vor mittags 11 bis 1 Uhr, Mittwoch: Vormittags 9 bis 12 Uhr. Die Ausstellung befindet sich im neuen Bürgecschnlgebäude. — Meerane. Ein aufregender Vorgang spielte sich am Sonntag Nachmittag bei der Thnrinseilproduktio» anf dem Schütz »- platze ab. Einer der Seilkünstlcr, der die schwindelnde Bahn durch laufen hatte, war eben anf dem Ansgangsbrctt wieder angelangt und ein Anderer hatte bereits cinen Fuß auf das Seil gesetzt, uni eben falls dasselbe zu überschreite», als plötzlich ans dem ZnfchanerkreiS energische Hallrufe ertönten. Die oben am Seil stehenden vier Personen blickte» herunter, um nach der Ursache der Warnnngsrnfe Nr. 1V2. - isvs. Diese verbreitetste unparteiische Zeitung erscheint Wochentag- Abends (mit Talmudes nächsten Tages) und kostet mit den flllif wöchentlichen Beiblättern: «leine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllnstrirtes Nnter- haltnngsblatt, sei de» Poslanstaltc» und bei den Ausgabestellen monatlich 40 Pfennige, Postliste: Nach,rag Nr-2877. Telegramm«Adresse: Geaeralanzesger. Semspiechslellc Nr. IS«. General- Donnerstag, den 4. Mai. für Chemnitz und Umgegend. (Sächsischer Landes-Anzeiger). — Gegründet 1873 als „Anzeiger" re. Verlag und Rotation»maschi»««n«Druck von Alexander Wied« l» Chemnitz, Lheaterstraß« Nr. 8. Anzeigenpreis: Szespaltea» Corp„Szeile(ca.9 SilbcinfafsenH oder oercn Rani» 20 Pfz (Preis» Verzeichnisse L Zeile LöPfg.) — Bevorzugte Stelle (6 gespalten» Petit-Zeile circa ll Alben fassend) 40 Pfg. — Anzeige,» können nur bis Vormittag tO tlhv aiigcnommen werden, da Druck Und Verdrehung der große» Auflage längere Zeit erfordern. Geschäftliche Anzeiger-Inserat« finde» für billigsten Preis, zugleich Verbreitung durch dia täglich erscheinend« Chemnitzer« Elsettbalin-Zeitttng.
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