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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 06.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189910065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18991006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18991006
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGeneral-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-06
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«M-e« - ' ^Nr.23S.-1«SS.— - Diese verbreitetste imparteiisch« Zeitung erscheint Wochentags Abend« (mitDatnindeS nächsten Lage«) und lostet mit den siins wöchentlichen B eiklättern: Meine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jünstrirtes Unter- haltungsvlatt, bei den Postanstalten und bei den Ausgabestellen euouatlich 40 Pfennige. Soitllste: I. Nachtrag Nr 2877. . UdnI,: «nierakmjelger Svn>l»l»tzgeII« Rr. ras. General- Freitag, den 6. Oktober. Inserate» - Preis: Di, »Ws spalte»« Torpnszelle oder dereG Raum 20 Pfg. (PreiSverzelchq niste ä Zelle 25 Pfg.) — Be« vorzngte Stelle (Reklame-Zellch, SO Pfg. Bel voranSbestelltas' Wiedcryolnngen größerer I»« ferate entsprechender Nabatt. — Anzelgcu siir die Nachmittags erscheinende Nummer könne» nur bis Bormittag lO Uhr an» genonunen inerden. für Chemnitz und Umgegend. lSächsisch,» LandeS-A«,eig»r). — Gegründet 1V78 als „Rnieiger" re. Verlag «nd Rotattonsmaschtnen-Drnel vor» Alexander Wiede in Chemnitz, Lheaterstrah« Nr. C, Geschäftliche Anzeiger-Inserat« finden siir billigsten Preis zugleich Verbreitung durch dl» täglich erscheinende Chemnitz«» Eiseilbahll-Zettlmg.^ k."- Ainlliche Würgen. Handrlsreaister.Eintragnngen. Auf dem di'e Firma „Hugo Soren," in Chemnitz betreffenden Aolium 2311 wurde veclautbart, daß Herr Carl Hermann Robert Müller nicht mehr Prokurist ist, auf dem die Firma „Richard «lippgen L Co. Filiale Chemnitz" in Chemnitz, betreffenden Folium 4127 wurde verlautbart, daß Herr Hermann Ernst Drechsler und Herr Johann Friedrich vapp in Chemnitz Prokura.mit der Beschränkung ertheilt erhalten haben, daß sie die Firma nur genieinschaftlich vertreten dürfen. aus dem die Firma „Drechsler ch Lchnbert" in Chemnitz (Alt- chemnitz) betreffenden Folium 501 wurde verlautbart, daß Frau Jda Angnste gesch. Porsch geb. Schubert in Chemnitz am 1. Oktober >899 als Mitinhaberin auSgeschieden ist und auf den, die Firma „Wilh. Ziemer" in Chemnitz betreffenden Folium 2544 wurde vcrlautbart, daß Herr Oswald Hauschild «vo. in Chemnitz am»M. September 1899 als Mitinhaber auSgeschieden ist. " Versteigerung. Morgen Freitag Von Vormittags v Nhr ab sollen im Vcr' fteigerungSrauine des hiesigen Justizgebäudes folgende Pfandstüeke, al»: Möbel. Schreibtische, Nähmaschinen, Geldschränke, Oelgemäldc, Zweiräder, Regenschirme^turd Bestandthei e zu solche», Kontor- und Ladeneinrichtungen. 1 Eisschrank, Neujahrsglückwunsch- und Ansichtskarte», Filtrir-, Kork- und Kapselmaschine», 1 Doppelschrcibepult, verschiedene Weine in Fässern, Kognak, 1 Glaswand, l Pserd, 1 Pferdegeschirr, Musikwerke, Automaten, Korb- und Kastenwagen und Bersch, mehr, gegen sosortige Baarzahlung zwangsweise öffentlich versteigert werden. Des Transvaalkrieg, die öffentliche Meinung und die Regierung in Deutschland. HI Chemnitz, den 5. Oktober 1899. Ter Berliner Korrespondent der »Times- hat neulich Be schwerde darüber geführt, daß, obwohl die gebildete» Kreise in Denlschiand in der Transvaalfrage mit England sympathisirten, die böse Presse gegen England Pariei nähme. Ter Man», der aus dem Lande siammt, in dem die Presse am entwickeltsten ist, sollte doch tvohl wissen, Laß i» einer das Volk erregenden Frage die Presse sich unmöglich zu der Auffassung weiter Vollskrcise, insonderheit wen» dies die gebildeten Kreise sind, i» einen schneidenden Widerspruch setzen kann. Ein Beispiel dafür, wie die gebildeten Deutschen über Englands Verhalte» denken, ist das am letzten Sonnabend Abend in der Berliner „Ratio,lalzeilnng" veröffentlichte Gedicht von Hermann Grimm: „Dtünvit Deus ob äissipati sunt," in dem der greise Gelehrte» den man ohne Uebertreibung als einen Gipfel feinster deutscher Bildung bezeichnen kann, leihenschasilich das Schick, al der Annada ans die englische Flotle heraufbeschwvrt, welche die zur Unterdrückung der Bure» bestimmte» Truppen »ach Südafrika führt. Wir wollen nicht so weit gehe», wie der große Lilteraturhistoriker, sondern wir wollen anerkennen, daß auch die Buren nicht frei von Schuld und Oschle sind. Hätte» sie freiwillig nach und »ach die politischen Rechte der Ausländer gesteigert, hätten sie ihr eigenes Kulturnivcau gehoben, so würde es den Engländern schwer gefallen sein, einen Vorwand znm Kriege zu finde» und sich als die Pioniere des Fortschritts und die Hüter der Gerechtigkeit aufziispielen. Wenn man aber das Unrecht auf beiden Seile» aus einer Waage nicht englischen Fabrikats abwägt, so verhält sich das Unrecht Englands zu dem des Transvaals wie ein Mühlstein zu einer Neiherfeder. Es wird also den englischen Jesuiten »ichl gelingen, einen Unterschied zwilchen der öffentlichen Meinung Deutschlands und dem Ausdruck, den sie in der deutschen Presse findet, glaubhaft zu machen. Daß die Sympathieen der ganzen nichicnglischen Welt auf der Seite der Buren sind, darüber sollte man sich in England keinem Zweifel hingcbe». Man brauchte sich eigentlich um so weniger etwas vor- zulügen, als der englische Ho lnnuth ja an Selbstgenügsamkeit das Menschenmöglichste leistet und sich deshalb wenig um Sympathieen oder Autipalhiecn kümmert. Wenn diese Sympathieen oder Anti« Pathiecu einen aktiven Ausdruck fände» in einer diplomatischen oder gar »lililärischc» Intervention, würde man sich in England genöthigt sehen, daran z» denken, daß »ran nicht allein in der Welt ist. An eine derartige Intervention aber, ist — wenigstens seitens Deutschlands — nicht zu denken. Dazu fehlt cS zunächst an jeder Rechtsbafis. Kein einzelner Staat in der ganzen Welt ist dazu berufen, Sorge zu tragen, daß ein anderer Staat einem dritten Staate kein Unrecht zusüge, es sei denn, daß ein Bündniß mit dem dritten Staate zur» Eingr.ifen r «pflichte und berechtige. Mangels dieses Rechts aber wir) jeder St at, der sich einmischt, von allen andern Staate» als anmaßend betrachtet werden. Das Beispiel und das Schicksal Napoleons 11i. kann keinen europäischen Herrscher crmuthigen, sich in fremde Angelegenh iten zu mischen und die klägliche Blamage der europäischen Intervention (Teutschland zog sich zum Glück recht- zeitig zurück) bei den kretische» und griechisch-türkischen Wirren kann ebenfalls nicht zu einer Intervention begeistern. Man sagt nun, Deutschland habe sehr wohl ein Interesse daran, daß England nicht durch eine» erfolgreichen Krieg gänzlich die Ober hand in Südafrika erlange, weil dadurch die Bedeutung der dentschen Kolonie» in Sndwest- und Sndost-Asrika herabgcdrückt würde. Zu gegeben: aber ist nicht auch die überragende Bedeutung, die Deutschland durch dcn Krieg von 1670/71 in Mitteleuropa erlangte, manchem Staate nnbcgncm gewesen? Und doch würde» wir cs für ei» großes Unrecht erachtet habe», wenn sich etwa ein dritter Staat zu Gunsten Frankreichs in dcn Waffengaiig eingemischt hätte. . . Wollte sich die deutsche Diplomatie bei dem Transvaalstreite zn»> Volstrecker der Sympathien der öffentlichen Meinung machen, so wütde mau i» Frankreich und Rußland eine Helle Freude daran habe». Ten Nachbarn iiii Osten und Westen aber ein Gaudium zu bereiten, gehört zu de» weniger dringlichen Aufgaben der deutsche» Diplvmalie. Sv kann also die deutsche auswärtige Politik in der Transvaal- tlngclcgenhcit nur eine strikte Neutralität befolgen und es hieße ihre Aufgabe erschweren, wen» mau von ihr verlangen wollte, eine der Lage der Dinge „ach unmögliche Politik zu befolgen. Wenn man aber in England erwartet und verlangt, daß das deutsche Volk Sympathien für das englische Borgehe» habe, und wenn inan sich über die Presse beschwert, die den Mangel an Sympathien zun» Ausdruck bringt, so liegt darin jene Anmaßung, die dem Deutschen de» Engländer nachgerade viel unleidlicher gemacht hat als den Franzosen: den» die französische Eitelkeit und Ueberheblichkeit beruhen auf der Basis einer gewisse Naivetüt, die englische Anmaßung aber entspringt der bewußte» Verlogenheit gegen sich selbst und gegen Andere. Politische Nimvscha«. Chemnitz, ö. Oktober 1399. Deutsches Reich. — Die »Berliner Korrespondenz- berichtigt die Blättermeldung, nach der tdie endgiltige Einrichtung der zolltechnischen und handelspolitischen Abtheilung im ReichSamt des Innern geplant, sei, dahin, daß die Abtheilung sür Handelspolitik und Produktionsstatistik bereits dauernd dort eingerichtet ist und die zolltechnischen Geschäfte der Neichsverwaltung in den Bereich des Reichs-Schatzamts gehören. — Am Mittwoch ist der Geographen-Kvngreß in Berlin geschlossen worden. Die Ergebnisse der Berathungen zusammen fassend, nahm der Geographentag 17 Resolutionen bez. Anträge an, ...... unter denen folgende hervorzuhebcn sind: Der Kongreß setzt eine weiter, diese Erfolge und diese Loyalität des Volkes sür die nationale hervorhebt. Auch die Königin telegraphirte an Crispi und prach ihm ihre herzliche», warmen »nd aufrichtigen Glückwünsche au». Frankreich« Au» Paris wird unterm 4. Oktober gemeldet: m heutigen Ministerrath machte der Ministerpräsident Waldeck- touffeau Mittheilungen über den Ausstand in Le Creuzot und berichtete über die Verhaltungsmaßregeln, die er dem dortigen Präfekten zugehen ließ. Serbien. Die Skuptschina wurde, wie au» Belgrad gemeldet wird, am Mittwoch vom König Alexander persönlich mit einer Thronrede eröffnet, in der er kvnstatirt, daß die Beziehungen Serbiens zu allen europäischen Staaten im vollständigen Einvernehmen mit den fortdauernde» Bemühungen Serbiens stehen, ei» Element der Ordnung, des Friedens und der Zivilisation auf dem Balkan zu sein und die besten Beziehungen mit de» Nachbarstaaten zu erhalten. In der Thronrede wird weiter die aus der hochherzigen Initiative des Zaren hervorgegangene, durch- die Friedenskonferenz geschaffene und für die internationalen Beziehungen segensreiche Neuerung mit warmen Worten begrüßt'. Die zwischen der Türkei und Serbien vereinbarten Maßnahmen würden einer Wiederholung der, übrigen» lokalen Ursachen entsprungenen, Grenzkonflikte Vorbeugen. Die Thronrede gedenkt ferner der durch die Durchführung des Regierung»« Programms errungenen bedeutenden Erfolge, der Entwickelung de» Heeres, der Hebung des Wohlstandes und der Rückkehr de» Volke» von der politischen Agitation zur produktiven Arbeit. Daun heißt e» internationale Kommission sür die Organisation magnetisch-metereo logischer Arbeiten bei Südpol-Expeditionen ein und euwsiehlt die allgemeine Anwendung eines metrischen Maaßes und GMnchtcs in der Wissenschaft und die Beibehaltung der gegenwärtigen Zeit- und Gradeinthcilung, unbeschadet einer späteren Aenderung der Grad eintheiluiig. Der Kongreß stimmt der Gründung einer internationalen söismologischen Gesellschaft zu, beauftragt die Geschäftsführung, eine Kommission für internationale Erdbebenforschnng zu konstituiren, empfiehlt den Regierungen die Durchführung der Beschlüsse der Stockholmer ozeanographischen Konferenz vom Juli 1899, beschließt die Vorbereitung und Herstellung einer einheitlichen Erdkarte im Maßstabe von 1 zu 1000000 und erllärt das dänische Meteorologische In stitnt für die geeignet« Zentralstelle der TreibeiK-Fvrschniig. Weiter werden Vefchlnßaiiträge über, subozcanische Noiiienclatur, über die Vervollkommnung der Kartographie, über die Rechtschreibung geo graphischer Namen und über Bevölkerungsstatistik angenommen. Der Antrag ans Herstellung bevölkeriingsstatisti'scher Grnndkarten wird von der Tagesordnung abgesetzt. — Nachdem die Vorträge programmmäßig erledigt worden sind, giebt der Präsident des Kon gresse» Freiherr v. Nichthofen einen Ueberblick über die Tagung des Kongresses, zu dem sich 1253 Mitglieder und 407 Theilnchmer ein- gcfunden halten. Der Redner feiert die internationale Bedeutung des Kongresses, de» Jdeenanstansch und die Stärkung der freund- schastlichen Beziehungen der Nationen unter einander und theilt das lebhafte Bedauern des Kaisers mit, durch Neisedisposilioncn an der Theiluahme verhindert gewesen zu sein, Szemenow dankt im Namen der russischen Station für die freundliche Aufnahme und wcist auf die erzielten Erfolge des Kongresses hin. Der Fürst von Monaco feiert das internationale Züsammenarbeitrn und dankt dem Kaiser, der Negierung, der Stadt Berlin und namentlich dem Präsidenten des Kongresses. Gauthivt dankt in deutscher Sprache im Namen der Franzosen für das seine» Landsleuten hier erwiesene Entgegenkommen und weist dann in französischer Sprache auf die vom Kongreß sür die Zivilisation und die Humanität erzielten Ergebnisse hin. Zichy und' Forel danken der Geographischen Gesellschaft, Dalla Vedov der Kongreßleitnng und Murray dem Damenkoniitö. Hierauf erklärt der Präsident des Kongresses mit dem Wunsche auf ein baldiges Wiedersehen die Sitzungen für geschlossen. — Eine Abnahme der Geburten in Deutschland stellt I)r. Meyerhof Hildesheim in der neuesten Nummer der „Deutsch. Mcdiz. Wochenschr." fest. Länge Zeit hielt man de» Rückgang der Geburtensrequenz für eine spezifisch französische Erscheinung. Dem gegenüber weist Or. Meyerhof nach, daß auch die angelsächsischen Lanier und Deutschland das gleiche Phänomen in stetigem Wachc- thum zeitigen, wenn auch der augenblickliche industrielle Aufschwung über de» wahren Sachverhalt insofern hinwegtäuscht, als er die Endsumme» der VoUszählung von dieser Abnahme unbeeinflußt zeigt. Wenn sich auch von 1871—95 die städtische Bevölkerung im Reich stetig und erheblich vermehrt hat, so beweist doch die Statistik, daß gerade in den Städten eine starke Abnahme der Geburtenfreciuenz zu verzeichnen ist. Ausland. Oesterreich-Ungarn» Wie das „N. Wien. Jour».- von autoritativer Seile erfährt, sagte Kaiser Franz Josef gelegentlich Dynastie konnten jenen Elementen des Umsturz«» nicht passe», die behufs der Zerstörung der gesetzlichen Ordnung ihre Zuflucht zu einem Komplvt genommen und den Arm eines seile» Individuum» gednngen habe», um Milan zu ermorden, dessen Leben den» König Alexander, der Armee und dem Volke so werthvoll sei. Hierdurch sei die Verhängung des inzwischen wieder aufgehobenenLZelagerlmgs- znstandes verursacht gewesen, dessen nachträgliche GAhmiguug der Skuptschina obliege. Die Thronrede wur e mit Whafteii Zivio- Rufe» ausgenommen und der König bei der Rückfahrt durch di« Stadt mit freudigen Zurufe» begrüße Transvaal. Aus verschiedenen Mittheilimgen läßt sich schon jetzt der Feldzug SPlan der Buren ersahen. DieHanptstreit- kräfte der Buren werden den schmalen Streifen, von Natal umringen, der zwischen Transvaal lind dem Oranje-Freistaat liegt.--" Dk« Kommandos von Transvaal werden Laiiigsneck, Charlestow» und Dundee bedrohen, während die Kommandos vom Oranje-Freistaat von Harrismith und vom Vanreenaiis-Paß ans operiren und Ladysmith bedrohen sollen. Itmfchäll im Lande. — Dresden. Ter König und die Königin von Sachsen kamen am Mittwoch Vormittag 11»/« Uhr zur Besichtigung des neue» Lloyd-Dampfers „König Albert" in Bremen an, der seine erste Reise »ach Ostasien anlrilt. Der König, der von dem Aufsichtsrath und der Direttion des Norddeutschen Lloyd empfangen wurde) machte um 12 Uhr bei stürmischem Wetter eine Fahrt in See. Die Königin trat um 12'/z Uhr die Rückreise an. — Leipzig. Vermißt wird seit dem 25. v. M. der Schul knabe Alfred Wege, geboren am 15. Februar 1666 in Lindcnau, daselbst Weststraßc 47 wühnhast. Wege hat sich am gedachten Tage nach Schönau begeben wolle.,, ist aber iveder dort gesehen worden, noch in die Wohnung zurückgekchrt. Vermuthlich ist dem Knaben ei» Unglück ziigcstoßen. Er hat hellblondes, knrzgcschnitteues Haar, hohe Stirn, rundes, gesundes Gesicht, blaue Augen »nd am linken Nasenflügel eine Narbe. Bekleidet ist er mit braunem Jaquet, grau» karrirter Hose, weiß- und rothkarrirlem Heinde, Krimmermütze und Schaftstiefeln. — Aufgegriffe» wurde hier ei» 17 Jahre alter Schüler aus Wiesbaden, der seinen Eltern einen größere» Geldbetrag ent wendet und hierauf das Weite gesucht hat. Im Besitze des jungen Mannes, dcr sich hier auch einmal das Vergnügen machte, in Dameu- kleidnng ein größtes Vcrgnügnngslokal zu besuchen, wurden noch mehrere Hundert Mark gesunde». — Eine in Halle wohnhafte Dame verlor hierselbst einen Pompadour, enthaltend 3600 Mk. in StaatS- papieren und ein Sparbuch mit 500 Mk. Einlage. In dem Augen blick, als die Dame Anzeige erstattete, wurde der werthvolle Beutel von einem pensivnirlen Bahnbeamten als gefunden abgegeben. — Oberlungwitz. Emem hiesigen Gutsbesitzer sind in der Nacht zum 28. September ans seinem aus der sogenannten Holz« wiese hier gelegne» Tci.he ungefähr 70 Stück Karpfen, 80 Stück Schleie» und mehrere Hechte im Werthe von zirka 70 Mk. gestohlen worden. Zu diese», Zwecke haben die Diebe ein großes Loch in den Damm des Teiches gehackt und das Wasser abgclasfen, was sicher mehrere Stunden Zeit in Anspruch genommen hat. Früh hat man . , in der Nähe des Teiches eine leere Branntwciiiflasche, sowie ein« einer Audienz zu dem liberalen Abgeordneten Or. Pergelt, er wolle Hacke und eine Schaufel vorgesuudcn, welche wahrscheinlich den den Deutschen sehr Wohl, und wisse, daß der Patriotismus der Spitzbuben gehören und znm Aufhackeu des Dammes verwendet Deutschen in Oesterreich übcr jeden Zweifel erhaben sei. Ferner wird > worden sind. Tie Hacke ist mit „G. H." gezeichnet, vielleicht gelingt gemeldet, daß der Ministerpräsident Graf Clary Besprechungen mit den Führern sämmtlicher Parteien hält. Die Erörterung gilt der Form der Aushebung der Sprachenverordnuiigen und der zu schassenden Sprachengesetze. Der Reichsrath wird für den 17. d. M. ei»berufe» und das Exekutivkoinits der Mehrheitsparteieu tritt infolge des Drängens der Juitgtscheche» in den nächsten Tagen zusammen. Italien. Anläßlich des 80. Geburtstags CriSpiS ist Palermo reich beflaggt. Es herrscht festlich gehobene Stimmung. Ans ganz Sicilien und vom italienischen Kontinent trafen Glück wunschtelegramme ein. In vielen Städten und Ortschaften wird das Fest mit Festreden, Banketten, Konzerten und Illumination gefeiert. König Humbert sandte ein Glückwunschtelegramm, in dem er an die wichtigen Dienste, welche Crispi der Sache der Freiheit und der Un abhängigkeit Italiens geleistet, erinnert und seine dauernde Hingabe an die nationale Sache und seine warme Anhänglichkeit an ihn, den es, dadurch die noch unbekannte» Diebe zu ermitteln. — Bergen bei Jalkenstei». Ter Urheber des Brandes, durch den am 3. August der Zentralgasthvf des Herrn Seifert ei,«geäschert worden war, ist infolge der eifrigen Nachforschungen des Gendarmen Herrn Siebert in Bergen ermittelt „nd festgeiiomme» worden. Der Mensch, der seine That bereits eingestande» hat, ist kurz vor Aus bruch des Feuers mit einem brennenden Licht »ach einer Boden kammer gegangen. Als er zu seiner eine Treppe tiefer befindlichen Stube jürückschritt, wurde er von einem Herrn beobachtet, der im Begriffe war, einen Spaziergang zu unternehmen. Kurz darauf brannte e» in dem betreffende» Zimmer über und über. — Plauen «. B. Beim Fenstcrputze» abgestürzt ist am Montag Vormittag ein Dienstmädchen in der Wiiidmühlenstraße. Da» Mädchen fiel glücklicherweise auf weiche» Gartenland untz^ka» mit einer leichte» Fußverstauchung davon. — Vom Tode des Er- ... ' > '
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