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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187410195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-10
- Tag1874-10-19
- Monat1874-10
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1874
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Erscheint tLgttck snch 6'/, Uhr. Üe-anloa uut Srpediliou J.-iannisgafic 33. Verantwortlicher Redacteur Ar. Oüttner in Reudnitz. Sprccl! stunde d. Liedaction Borniulag» vo» tl—II Uhr Nachmitiag» »on «— 8 Uhr. Annafime der für die nächst- lolgcnde Nummer bcstimmten Insrrnte an Äoilienma.n bi» 3Uhr Nachmittag), an «onn- nnd Akstlagrn früh bis '/,9 Uhr. Male für Znseralenannalimc: Otto Klemm, Univcrsitätsstr. 22, Louis Lüsche, Hainstr. 2t, Part. rsL. md TaaMaii Anzeiger. Organ für Politik, Localgkschichte, Handels- und GeschästSvnke-r. Montag den 19. Oktober. A»fl«se 12,000. ÄI>2.!i>emr»t»»rtt» viertelj. incl. Bringrrlohn l*/,-chi Jede einzelne Nummer 2'/, ^0» Belegexemplar 1 Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefördcrung 11 mit PostbefVrderung 14 ^ Inserate -tgesp BourgviSz. l'/,-Hb Ärößer« h-.caristeu laut unsere» PrriSverzeicbiliß. — Tabellarischer Latz nach döherem Tarif, veclamen »»irr dem Uedacttoaojirlch dir Lpaltzrile 3 ^ Inserate sind stets an d. SrprdlUo« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. — Zahlung baar, durch ftanweisung oder PostvorschuA. 1874. Bekanntmachung, die Urliften der für daS Ami eine- Geschworene» befähigten hiesigen Einwohner betreffend. Die von un« aufgestellte Liste derjenigen hiesigen Einwohner, welche zu dem Amte eine« Ge schworenen befähigt sind, wird vom 15. bis 30. laufenden Monat« mit Ausnahme der Sonntage in den Stunden von Vormittags 9—12 Uhr und Nachmittags von 3—6 Uhr auf dem Rathhause im von dem Geschworenen unter Beifügung der ersor- bei unS schriftlich einzureichcn. Ebenso kann innerhalb derselben Frist jeder volljährige und selbstständige OrtSeinwohner wegen Uebcrgehung seiner Person, bessern er zu dem Amte eines Geschworenen fähig zu sein glaubt, sowie wegen Uebcrgehung fähiger oder wegen erfolgter Eintragung unfähiger Personen Einspruch erheben. Leipzig, am 13. Oktober 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. ^ ' G. M, reu zu berücken Bescheinigungen innerhalb der vorstehend angegebenen vr. Koch. Nechler. Seschlüsse -es tlaths in -er Plrnarschnng vom 30. September.*) Zunächst wird beschlossen, für den Bau der Höheren Töchterschule aus dem Schletterplatze durch eine Commission Bauprogramm ausstellcn zu lassen, und dieses der gemischten Baudeputation zur Begutachtung vorzulegcn, öffentliche Con- currenz zur Einreichung von Skizzen für den Neubau auszuschreiben, für die drei besten Skizzen Preise von je 600 Mark, wogegen die prämiirten Skizzen Eigenthum der Stadt werden, auszusetzen, die technische Prüfung der eingehenden Skizzen dem Bauamt, die Bezeichnung der zu prämiiren- den Skizzen und die Feststellung des Bauprojekts der gemischten Baudeputation unter Zuziebung des Baudirectors zu übertragen, den beiden städtischen Collegien aber die Vcrwilligung der " ' ' der m Vernehmen zu treten. DaS vom Herrn Oberlandbaumeister Hänel über die bauliche Beschaffenheit des RathhauseS, dessen Reparatur, und über die in« Auge gefaßte Aussetzung einer zweiten Etage zur Beschaffung der dringend nöthigen städtischen Expeditionsräume spricht sich dahin aus, daß seit der technischen Untersuchung im Jahre 1863 die Bausälligkeit de« Gebäudes mehr und mehr fortgeschritten sei. und der Zeitpunkt der völligen Unbenutzbarkeit des Gebäudes in 10 Jahren fast mit Bestimmt heit zu erwarten stehe, daß ferner ein zu beach tendes Moment die dermalige unzeitgemäße und unpraktische Eintheilung de« Gebäude« und die geringe Ausbeutung des so werthvollen Grnnd- und Boden« bilde, daß ein theilweiser Reparatur- und Erweiterungsbau hierin nichts bessere, daß derselbe bei einem Kostenauswande von ca. 90,000 Thlr. nur ein unzulängliches Resultat für die Geschäftsräume liefere, ohne daß unerwartete Fälle und dadurch bedingte erhebliche Erhöhung der Kosten ausgeschlossen seien, daß Alles zusammengenommcn unbedingt auf einen völligen Neubau und zur Herstellung eines JnterimisticumS während des letzteren hindränge. In Beachtung dieses Gut achtens beschließt man nunmehr mit aller Be schleunigung die Vorbereitungen zum Neubau des RathbauseS sowohl als der städischen Grundstücke a« Raschmarkt, Salzgäßchen und der Reichsstraße zu treffen, und die Baudeputation mit Vorlegung des Bauprogramms und der Vorschläge über das Interimistikum zu beauftragen; auch den Bör senvorstand von der Sachlage und davon in Kenntniß zu setzen, daß durch das Projekt der Abbruch de« Börsengebäude« bedingt sei, weshalb anzuempfehlen sei, daß der Börsenvorstand in Zeiten Vorbereitung treffe und zur Vermeidun unangenehmer Eventualitäten dahin wirke, das die Erbauung de- auf dem Waageplatze projec tirten neuen Börsengebäudev mit aller Energie in Angriff genommen werde. Nach Vergebung zweier Mordeisen'schen theo logischen Stipendien auf 3 Jahre, nach Reguli rung der Miethverhältnisse in den angekaüsten Grundstücken Nr. 2, 3 deS SalzgäßchenS und Nr. 50 der Reichsstraße und nach Bewilligung von Unterstützungen von 20 Thlr. und 10 Thlr. aus der Mende-Stistung erfolgt die Mittheilung, daß daS KVnigl. Ministerium deS Innern der Gegenvorstellung de« RatheS ungeachtet die be züglich der die Straßenbreite überschreitenden Höhe «tue- NenbaueS au der Kohlenstraße von der Königl. KreiSdirection ertheilten DiSpension als bei den dortigen localen Verhältnissen unbedenk lich. aufrecht erhält: eS ist demgemäß die Bau- concession nunmehr zu ertheilen. Dem Anträge der Stadtverordneten, den Schleu- Weg bi« zur Brandbrücke längs der dort omf Conto de« JohanniSho-pitaleS anzulegenden Garten nicht blo« zu schütten, sondern vollständig chausseemaßig m einer Breite von 30 Ellen unter Beibehaltung der dermaligen Klußböschung herzu- stellen, wird statt gegeben; die in Folge besten er wachsenden Mehrkosten an 5978 Thlr. 24 Ngr. 5 Pf werden auf Rechnung deS JohanniShospi- tales verwilligt; die durch Verbreiterung der Straße auf der Seile des Gartenareals nöthige modificirte Eintheilung der Gartenparcellen wird genehmigt, dagegen wird der Antrag der Stadt verordneten, die dort anzulegenden Gärten nicht, wie der Rath wollte, für einen festen Pachtzins nach billiger Schätzung, sondern im Wege der Licitation zu verpachten, ebenso abgclehnt, wie baö Gesuch deS süvvorstädtischen BezirkövercinS, zu Zwecken deS zu begründenden Schieber- Ver eins der Südvorstadt von diesen Gärten ein Areal von mehreren Ackern zu überlasten, weil beides dem mit der Anlegung der Gärten verbundenen, bei dem früheren Beschlüsse dargelegten Zwecke völlig widerstreiten würde: dagegen will man in Anerkennung der gemeinnützigen Bestrebungen des Schrebervereuis, diesem anderes Areal in der SüdoorstadMermitteln und dessen Verpachtung an den Verein zusichern. Endlich erfolgt die Verabschiedung und das Ausscheiden des Vicebürgermcisters ür. Stephani auS dem Rathscollegium unter den herzlichsten Worten des Dankes und den besten Wünschen Seiten des Herrn Vorsitzenden und des Aus schei denden. Verschiedenes. — Das Badische Dampfboot „Stadt Con- stanz" wäre am 8. d. M. nahezu mit gegen 90 Passagieren und vielen Gütern in der Nähe von MccrSburg untergegangen. Dasselbe kam schwer beladen von Ueberlinqen, nahm in Meersdurg noch eine erkleckliche Anzahl Passagiere aus und wollte seinen CourS nach Constanz fortsetzen, als die un- hcildrohende Katastrophe begann. DaS Schiff war einseitig geladen, die vollen Frachtstücke standen oben anstatt unten in dem dazu bestimmten Schiffs raum, zudem soll noch ein Theil des Schiffes Wasser gefaßt haben, kurz, das Schiss legte sich bei einer Biegung aus die Seite, das Wasser drang in einem Moment in die Cajüle und überfluthete das Verdeck. Eine schreckliche Scene begann. Ein Theil der Passagiere wollte schon über Bord springen, um das nicht gar ferne Land durch Schwimmen zu gewinnen, andere, die den gewissen Tod vor Augen zu sehen glaubten, geriethen in Verzweiflung; die Nothflagge wurde aufgezogen, und die Schiffskanone brüllte um Hülse über den See gegen Constanz; in MccrSburg ertönte die Sturmglocke und händeringend standen die Be wohner am Ufer und konnten keine schnelle Hülse bringen, da ein weiteres Dampsboot nicht vor handen war. Noch einige Minuten, und das Schiff wäre untergegangen. Dock der Besonnenheit des Steuermannes, Per mit der letzten Kraft der Maschine, die nur noch mit einem Rade im Wasser arbeitete, während das andere in der Luft sich be wegte, das Schiss gegen daS Land leitete, war die Rettung so vieler Menschlebcn zu verdanken. DaS Schiff sank wohl, aber cS bekam Grund und blieb sitzen. DaS schnell von Constanz aus ab- kommandirte Schiff „Germania" nahm die Passa giere und Güter auf und die „Stadt Constanz" selbst in das Schlepptau und bugsirte sie nach der genannten Stadt. — AuS Genf wird folgender kleine Roman mitgetheilt: Die Annalen der cLU8e8 csledre8 werden um eine tragische Geschichte reicher, welche diesmal in den höchsten aristokratischen Familien Gens'- seine Opfer sucht. Es ist eine Liebesge schichte; ewig alt, ewig neu. Ein junger Sohn aus guter Familie liebte die Tochter eine« ange sehenen Staatsmannes. Die Mutter begünstigt heimlich dieses Verhältniß; der Vater will nichts von diesem E,dam wissen, theils auS privaten, theils aus politischen Gründen. Die Liebenden entschließen sich, nicht von einander zu lassen und zu diesem Behuse — zu entfliehen. Sie fliehen nach dem schönen Italien. Unterdessen will die Mutter den Vater versöhnen. Der Vater bleibt hartherzig und läßt die Geliebten verfolgen. Sie werden verhaftet in Turin, auf dem Perron des Bahnhöfe«. Der Bräutigam fragt erstaunt, mit welchem Rechte, und wird rasend vor Wuth, al« er Kört, daß gegen ihn ein verhaftSbesehl al« aegen den Räuber eines Kindes und Dieb von Fr. 40,000 Diamanten vorlieae. Die Braut fällt in Ohnmacht. Der Angeklagte wird abge- sührt, in dreimonatlicher Untersuchungshaft fest- gehalten und gefesselt, wobei er die Gesellschaft eines schon fünfmal zum Tode verurtheilten ita lienischen Banditen, Ciocco, genießt und dieser seine einzige Unterhaltung wahrend des täglich ein- stündigen Spaziergangs im Garten bildet. Mit Hüffe seines Geldes kann er wenigstens in einigen Sachen seine Lage etwas verbessern. Unterdessen eilt die Tochter nach Genf zurück und sucht Hülfe bei ihren Verwandten und den Angehörigen ihres Geliebten. Sie erklärt, daß sie diesem freiwillig gefolgt sei, daß sie bloS ihre eigenen Diamanten mitgenommen und Niemand etwas gestohlen oder sie gezwungen habe. Der Vater ist so angegriffen, vaß er Niemand, selbst seine eigene Tochter, mehr vorläßt und auf seinem Landgute in düsterer Schwermuth seinen Klagen gegen den Treulosen Ausdruck giebt. Der Unglückliche im Kerker zu Turin kommt dieser Tage zurück und verlangt nun von dem grausamen Vater zu seiner Ehren rettung die Tochter und Fr. 100,000 Schaden ersatz. Fünf Avvocaten sollen sich ihm frei willig zur Verfügung gestellt haben, und der junge Liebesheld C. soll endlich dem Advocaten R. seine Klage gegen den Pater F. definitiv über geben haben, ^schon jetzt werden die Karten zu diesem Proteste aus der llautv moiulv behufs Ein tritt in den Gerichssaal verlangt. (Eingesandt.) Znr Denkmals-Frage. Die Mehrzahl der in der Presse über die Ent würfe für das hiesige Siegesdenkmal laut ge wordenen Urtheile ist zu Gunsten desSiemering'schen Entwurfes ausgefallen, und während man an der von Johanne« Schilling gelieferten Arbeit rück haltlos die Mängel gerügt hat, ist der dritte, der Donndorf'sche Entwurf fast todtgeschwiegen worden. Es läßt sich nicht leugnen, für den ersten Eindruck ist die Wirkung deS Siemering'schen Motivs mit seinen vier vorspringcndenReitergestalten,in seiner in größeren! Maßstabe gehaltenen und detaillirteren Aussührung, eine bestechende. DaS Auge des Künst lers sieht aber sofort und der Laie muß eS bei einigermaßen eingehender Betrachtung auch sehen, daß Siemering bei Lösung seiner Aufgabe zwischen realer und idealer Auffassung geschwankt hat, so daß das Kunstwerk kein einheitliches geworden ist, sondern in zwei zusammenhanglose Theilc zerfällt. Man hat es zwar einen Vorzug des Sieme- rina'schen Entwurfes genannt, wenn in ihm die reale Darstellung von Persönlichkeiten und Epi soden sich findet. Zunächst fragt sich aber: welche Auffassung war für die dem Künstler vorgeschrie bene Ausgabe die angemessenere; inwieweit sind die localen Beziehungen auSvrückbar und unter welchen Bedingungen haben sie ein Recht zur Dar stellung? Angesichts der vorgeschriebenen Aus gabe: „die Großthaten des Krieges von 1870—71, die Wicderaufrichtung deS Deutschen Reiches und das Gedächtmß der gefallenen Söhne Leipzigs zu verherrlichen", haben Portraitfianren und Epi soden nur die Bedeutung von Illustrationen — ein Recht zur Darstellung erst dann, wenn diese Hauvtmomente wieder gegeben sind. Bei Siemc- rina ist diese Illustration in dem dominirenden Postament zur Hauptsache erhoben und das Auge trifft verwundert aus die allegorische Figur der Germania, während man doch, von den episodi schen Darstellungen am Postamente und den vor springenden Reitergestalten auS zu urtheilen, als Spitze deS Ganzen den Kaiser erwartet! Ein Hauptmoment deS Denkmal-: daS Gc- dächtniß der gefallenen Söhne zu feiern, findet auf der Rückseite de« Postament« in dem Tode deS Generals von CrauShaar Darstellung. Wer der Gefallene ist, den man hinwegträgt, erfährt der Beschauer erst durch die Unterschrift. Dieser eine Held wird allein von den vielen Tausenden, die mit ihm gefallen, gefeiert; er, der Berufs soldat, repräsentirt daS Volk in Waffen, das freudig in den Opsertod ging! Um wie VieleS scköner ist die an hervorragender Stelle an gebrachte ideale Darstellung de« Donndors'schen Entwurfs, die keiner Unterschrift bedarf! DaS Relief: „der Rector entläßt die Studenten" ist selbst für ein eigens von Leipzig errichtetes Denkmal zu speciell, wenn so viele andere Söhne Leipzigs, welche ebenfalls unter den Waffen ge wesen sind, keine Repräsentation finden. Die vordere Scene: Treuschwur aus deS Kaisers Schwert" wirkt theatralisch, denn das moderne Costüm will mit der symbolischen Handlung nicht übcreinstimmcn. Ebenso erscheinen un« die monoton sich wiederholenden Fahnenträger, welche einen auf- fäuig großen Platz einnehmen, als reine Statisten Wenn man von mancher Seite die Unbestimmt heit der vier Reitergestalten gar al« einen Vorzug rühmt, ko zeugt Die« offenbar von Unbekaant- schaft mn künstlerischem Schaffen und Denken, denn e« würde sich ja darum handeln, zu einer Schablone den Inhalt zu suchen. Bor Alle» sind erst diese Persönlichkeiten zu bestimme«, da hiervon die Idee deS Denkmals abhängt: ob es sächsischen, allgemein deutschen oder rein mili» tairischcn Charakter tragen soll. An der Namens losigkcit der Reiter kommt die Unklarheit der künstlerischen Intention zum Auslrag. In Uebcr- einstlmmung mit den Darstellungen am Postament könnten eS nur sächsische Generale mit ihre« CorpSführern sein, und e- gestaltet sich dann das Postament zu einem solchen für eine entsprechende Saxonia. Gesellt man aber zu den beiden Kron prinzen noch andere Corpsführer, um die rein militairische Seite der Einigung darzustellen, so erscheinen bei dieser Auffassung die Reliesdar« stellungen in ihrer Bedeutung dürftig, und wo bleibt dann der oberste Kriegsherr, der Kaiser? Denkt man sich endlich neben den zwei fürstlichen Corpsführern Bismarck und Mvltke, die Paladine des Reiches, so kann der Kaiser noch weniger in der vorderen theatralischen Scenerie figuriren, sondern muß die Spitze des Denkmals bilden. So ist der Künstler durch die Cumulation der idealen und realen Darstellung in ein Dilemma aerathcn, welches erst dann, wenn er sich für die PortraitS dcr beiden unbestimmten Reitergestalten entscheiden muß, recht zum Austrag kommen wird. Für Leipzig in seiner Bedeutung als deutsche Sieaesstadt. mit dem historischen Hintergründe der Völkerschlacht war eine rein ideale Auffassung der darzustellenven großen Ereignisse geboten. Donndorf hat dies vollkommen ersaßt und so ist sein Werk ein einheitliches geworden Wenn man sich bei der realistischen Richtung der Zeit gegen allegorische Figuren verwahrt, so mag man doch nur be denken, waS Uniform in der Kunst bedeutet! Der deutsche Glaube, die deutsche Kraft, Intelligenz und Vatcrlandsbegeisterung errangen den Sieg, sie sollen verherrlicht werben und auf dieser festen Basis, nicht auf sterblichen Menschen, soll steh die triumphirende Germania erheben. Auch der Donndorf'sche Entwurf, wir wollen da« nicht verkennen, hat Mängel; sie sind aber der Hauptsache nach formaler Natur, und der Künstler, der durch monumentale Ausführungen Garantie bietet, wird sie zu beseitigen wissen. s<i nab«»- von 2—14 Jahre» bei L. LnLnsrt, Nemnarkt Nr ». «ock rilLllllto für und empfiehlt die Fabrik von <i. Neumarkt Nr 11. OedrllSor SoaulLlls, ZilUllLllll L vo. Petroleum " billig! Anfgeboten wurden am 20. Sonntage «ach Trinitatis znm L. Mal: ThomaSkirche: I) G- Adam, kais. Postsecr. zu Hanau, mit C. Th. Th. C. Cramer, Buchhändl. zu Glauchau Tochter. 2) F. H. Koch, Steindrucker hier, mit E. B. Falke, Bürgers und Webermeisters in Reichenbach i. V. Tochter. 3) H. C. F. Holtsch, Candidat deS Predigtamts und Realschul-Ober- lehrer zu Borna, mitA. A. Morgenstern, Bürgers und Kaufmann- hier hinterl. Tochter. 4) E. A. edrich, Schlosser hier, mit I. M. A. Börner, Schuhmachers hier Tochter. 5) A. F. Teichmann, Bürger und Restaurateur hier, mit Frau A. M. Esche, Bürgers und Restaurateurs hier hinteri. Wittwe. 6) F. L. Bamberg, Eomptoirist und Einwohner m Lindencm, mit A. C. Röder. Bäcker meister« in Tann hinterl. Tochter. 7) E. F. G Ungewiß, Kaufmann hier, mit R. Doberenz, Guts besitzers zu Rathendorf hinter!. Tochter. 8) F. W. ler hier, mit A. W. Dnl - U Brandt, Prodnctenhändler hier, mit A.W.Derpsch, Schuhmachermeisters in Lauchstädt Tochter, ty F. G. A. Schröter, HandlungScommiS hier und Ein wohner in Neufchönefcld, mit E. A. Mühlbach. BeamtenS der Staatsbahn hier Tochter. 10) C F.W. Wechsler, Maurer undEinwohner in Kleinzschocher, mit Ehr. W. Stolle hier. 11) C. A. Schü- michen, Bürger und Kaufmann hier, mit C. M. riedrich, Bürgers, Privatm. und Hausbesitzers hier wchter. 12) C F. vradc, Tischler hier, mit W.A. Höser, Zimmermann- in Eutritzsch hinter!. Tochter. 13) F. A Senke, Handarbeiter hier, mit Frau M. A. Gunold, Klempners hier hinter!. Wittwe. 14) B. R. Blaßia, Bürger und Stellmacher hier, mit C Gräfe, Schaffner- der Thüringer Eisen bahn hier hinterl. Tochter. 15) F. G A. König. Bürger und Kaufmann hier, mit I. S. I. Veit, Bürger« und Schneidermeister« hier Tochter. 16) G F Jäckel, Schneider hier, mit E L. H. Naß, Schreiber« ^u Duderstadt hinter! Tochter. 17) F. H. W Meyer. HandlungSbuchhalter zn Aschertleben, mit A. C. Mmn, Couditors hier.
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