Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-27
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1759 von der biiz'ibehaltei'den Ducdalbinreihi in Aussicht genomilie». Die. selbe würde nui einer Reihe von groben Schuppen für den SeeichissS- verkehr, einer uuseeichende»Reihe vonSchiencng leisen und de» ersorder- lichen Borrnchlunnen zum Ein-, Aus- und Ablader» au-zustallen >:in und zu einen, Theile dem See-, zum andereu den, Flußverkehr diene». Lurch Anlegung einer neuen Verbindung-strahe würde endlich zwiich A der neuen Hasenaulage und der hochbelegenen Stadt eine für ^ «s-rkehr ausreichende Verbindung zu schaffen sein. D>e Besammii.glen der Bau-Ausiuhruuz sind aui 3 Millionen Mark veranschlagt. Vei der notorisch schlechten Finanzlage Altonas ist die Uebernahme de- GesanimtbelragcS derselbe» seitens dcr Stadt ua- Ihunlich, der Staat wird nach dem Beispiel- de» Reiches vielmehr n-cht umbin können, einen sehr erheblichen Theil derselben als Bei» Hilfe gewahren zu müssen. Ma» erwartet in Altona, daß etwa V, der Baukosten aus die Stadtcaffe übernommen werden, und giebt sich der Hoffnung hin, daß die Bereitstellung des Staatsbeitrages ohne Verzug, jedensalls noch in der laufeude» Session des Landtage-, in die Wege geleitet werden dürste. *— Annahme deutscher Neichsbanknoten inRußland. Zu den russischen Hauptjollstellen, welchen eS bereits früher gestaltet w ir. Casscnanwcisungen der Deutschen Rcichsbank unabhängig von Gold münzen und anderen Wcrlhen zu den gesetzlich anerkannten Preisen anzunehmen, ist durch Versiiauiig des Finanzministeriums setzt auch das Hauptzollamt Reval in Esthlaud getreten, welche Hafenstadt für die deutsche Waarencinsuhr von besonderer Wichtigkeit ist. Die deutschen Reichsbaukuvten werden jedoch bei der Zollentrichtung in Rußland, was nicht allgemein bekannt sein dürste, nur in ganzen Summen angenommen, d. h. ohne daß auf dieselben etwas heraus- gegeben wird. *— Erleichterungen im HandelSverkehr mitRnßland Den meisten an Eisenbahnen belegencn, sowie allen Hafenzollämtern war bereits früher durch verschiedene, von Seiten des Finanz» Ministeriums ergangene Verfügungen gestattet worden, au- dem Aus lände mit Personen,zügen cinlreffende frische Fische, frische Früchte, Lebensmittel und andere schneller Verderblich auSgesetzte Artikel ohne Abgabe besonderer Declarationen nur nach den Frachtbriefen zur Verzollung anzunehmen, wenn letztere die für die Declaration erforderlichen Angaben über Menge und Beschaffen heit der Maaren richtig enthalten. Da dieser ModuS in der Praxis nach de» eingegangenen Berichten zu Unzuträglichkeiten keinen Anlaß gegeben hat. so ist aus Antrag des russischen ZolldevartementS vom Finanzministerium nunmehr gestattet worden, diese Erleichterung ans alle Zollämter ohne Ausnahme auSzudehnen, über welche Maaren der vorbezeichneten Art eingehea. *— Dcr hochconservative „Relch-bote", welcher mit be» soliderer Wärme sür die wirthschaftliche Production eintritt, enthält eine Reihe von Untersuchungen über die WährangSfrage, deren Schluß dabia lautet: „Daher ist wohl die Währungssrage eine sehr wichtige sür die arbeitenden Stände, allein dieselbe in dcr Agitation für den internationalen BimetalliSmuS suchen zu wollen, heißt dem FuckS die todtgebissene Henne auch noch braten. Wir betrachten diese Frage als DaS. was sie ist, als eine Zweckmäßigkeus- und Umstaiidssiage. Ist dcr internationale Bimetallismus mit srcier Ausprägung unter den gegebenen Umständen nützlich oder angemessen und ist er zweckentsprechend, um den wirthfchaftlichen NothstauS zu beseitigen? Und nach beiden Richtungen hin lautet daS Ergebniß unserer bescheidenen Untersuchungen: Nein, und wir Halle» es >m Hinblick aus die Wichtigkeit der Sache sür geboten, das offen und ehrlich darzulegcn." »— Oppelner Cementsabrik. Nach dem Geschäftsbericht wurden im Jahre 1835 138,323 T. Ecment (6309 T. weniger als 1881) hergrstcllt und 135,203 T. (11,227 D. mehr als 1884) abgesctzt. Die Preise stellten sich durchschnittlich um 0.35 pro Tonne niedriger als 1881. Die vergrößerte Productionssähigkeit der Fabriken konnte nicht voll ansgenutzt werden, weil der Absatz unter Schwierigkeiten, zm» Tbcil durch Zollerhöhungcn seitens Rußlands und Oesterreichs, zu leiden batte. Der Robgewinn betrug 332,997 Nach Abzug der Unkosten, Reparaturen re., zusammen 114,606 ^i, der Ab» schreibungen von 49,059 X und dcr Zuweisung zum Reservefonds mit 10,000 erhalten die Actionaire eine Dividente von 4'/, Proc. (1884 5'/, Proc.) und 3106 Nll werden aus 1886 vorgetragen. *— Hannoversche Papierfabriken Alfred-Gronau. Die G.meralversanimlung setzte die Dividende aus 8 Proc. fest. Ein Antrag, die TanliSme des AussichtSraths aus ein Drittel dcr seit herigen Höhe herabznsetzen, wurde abgelehnt. *— Hannoversche Kautschuk-, Guttapercha» und Telegraphenwerke. Der Abschluß sür 1885 ergiebt einen Rein gewinn von 21,847 .< die vollständig zu Rückstellungen verwendet werden. *— Tnchfabrlk Langensalza. Der Geschäftsbericht be merkt, daß die gedrückte Lage des TuchgeschäjteS noch immer herrschend zu bleiben scheine. Die Abschreibungen sind mit 16,564 Mark bemessen worden, die Rücklagen mit 2815 -4t Die Actionaire vczichen (wie 1884) eine bproc. Dividende und 1144 gehen aus neue Rechnung. *— Jlseder Hütte. Die Actionaire werden aus den 14. April zur dieSiädriqcn ordentlichen Generalversammlung einßcladea. Aus der Tagesordnung derselben siebt n. A, auch Beschlußfassung über die beanttagte Genehmigung der Begebung der restlichen 2,000,OM -4l Äittheilillicine der im Jahre 1881 genehmigten Hypotheken-Anlcihe von 4,000,000 *— Hamburgs Kafseebandel. In Hamburg hat sich nun- mchr ein „Verein der am Kaffechaiidel betheiligten Firmen" mit einigen 60 Mitgliedern gebildet. Der Leiter der Verhandlungen bemerkte bei Erörterung der Satzungen, daß nach (hernach erfolgter) Festsetzung der letzter» baldthunlichst weitere Zusammenkünste ein- beruscn werden wurden, um alle übrigen, den Kaffeehandel be treffenden Angelegenheiten, zumal aber die hinsichtlich dieses Handels augenblicklich gehegten Wünsche zu erörtern. *— Kohlenexport (Tarisconserenz), In den nächsten Tagen wird, wie das „D. Tagebl." erfährt, in Hamburg eine große Conferenz zwischen allen betheiligten Interessenten stattfinden, um über die beabsichtigte weitere Ermäßigung der Kohlensrachten von der Ruhr nach den deutschen Nordjeehäsen zu beratbcn. Theilnehmen 'v-rden u. A. die 'Hamburger und Bremer Handelskammern, der Norddeutsche Lloyd und die übrigen großen Bremer und Hamburger Rhedercien. Die Eisenbahndirection Altona wird die Verhand lungen leiten. *— Stettiner Chamottesabrik. Actiengejellschast, vorm. Didier, Stettin. Vor einigen Tagen sind an der Berliner Börse durch die Vaiiksirma Braun Lr. Co. die Ncticn dieses Unterneh mens zum Courie von 275 Proc. zuzüglich 4 Proc. Etückzinsen vom 1. Januar c. ab cingesührt worden. Die Gesellschaft ist ein Kind der Gründerzeit, cs wurde zuerst 15 Proc. Dividende vertheilt. Tann sank die Dividende für eine Reihe von Jahren aus 10 Proc., um für 1879 wiederum aus 15 Proc. festgesetzt zu werden. Für sie letzten Jahre betrug sic je 20 Proc. Es ist thatsächlich, daß die Gesellschaft gut sundirt ist und wahrscbeinlich, daß sie auch fernerhin eine ansehnliche Dividende geben wird, wenn auch gerade nicht von der Hübe der letzljäbrigeii. Unter keinen Umständen ist aber ein Preis von 275 Proc.gerechtfertigt. Denn abgesehen von dcr absonderlichen, aber sür die Zukunft aus Erfordern der Actionaire wohl zu ändernden Gepflogen heit der Verwaltung, die Dividende nur vo» 5 zu 5 Proc. zu erhöhen, bezw. herabznsetzen, ist eS einleuchtend, daß bei de,» »iedrigenActieneapital von 1,250,OM .4! eine geringe, ungünstige Coniunclur, wie sie jeden Augenblick emtrclcn kan», ausreicht, um den Gewinn ganz erheblich berabzndrücken. Solche Erwägungen mögen eS wohl auch gewesen sein, welche die Verwüstung veranlaßt haben, über die künftigen Aus- sichten sich ganz anszuiclnveigen und vom lausenden, doch schon vorg schriitencn Geschäftsjahre nur „befriedigende Resultate zu er hoffen". Befriedigend sind die Resnltale eineH Geschäftsjahres gewiß schon bei einer Dwidcnde von 6 bis 8 Proc. Denn das vv» den jetzigen Actteittauiern gezahlte Agio geht dcr Gejellschajt und ihrer Verwaltung a» sich nichts an. <5 Ueber neue Erschwernisse, welche der deutsche» Eisen industrie von Rußland drohen, schreibt der im oberschlesischen Moittanbezirke mastgelcnde „Oderschlesische Anzeiger", der die Stim mung in den Kreisen der Montaiimdustrielleii treu wicderziispiegeln pflegt: „Als die russische Eisenindustrie »och gar nicht oder doch nur wenig entwickelt war, da konnte Guß- und Roheisen als Rohmaterial zollfrei nach Rußland eingeiührt werden, da begrüßte man die Deutschen in Rußland als willkommene Mitarbeiter an der Erweckung und Hebung der so aothwendigen Eisenindustrie. 25 Jahre sind seitdem verstoßen und wir haben es erlebt, wie nach und nach von Seiten Rußlands ganz andere Register aufgezogen wurden, wie die russischen Eiienzölle immersort erhöht wurden. Auch aus dem letzten Eongreß ruisischer E senindustrieller wurde neuerdings die Forderung nach Erhöhung des Zolles aus Eisen und Eiiensabrikate laut, und es ist auzunehmcn. daß bei der acgrnwärligeo schutzzöllaerischcn Strömung, welch- sich bei der russische» Regierung geltend macht, in nicht allzu ferner Zeit eme neue Erhöhung dcr Eiienzölle ein- tretrn wird. Jetzt, nachdem die russische Eisenindustrie mit Hilfe deutscher Industrieller, deutscher Techniker und deutscher Arbeiter aus eigne Füße gestellt worden ist, jetzt braucht nia > der Deutschen nicht mehr — der Mohr kann gehen. Nach den bisherigen Erfahrungen würden wir uns sogar nicht allzusehr verwundern, wenn Rußland jetzt, nachdem seine eigenen Lande-kinder von Deutschen heranqebildet sind, diese nunmell über die Grenze wiese. Der Mohr hat ja seine Pflicht gethaa." *— Marieuburg-Mlawkarr Eisenbahn. Aus Grund eiarr Eingabe der Tanziger Kaufmannschaft hat der Eisenbahn minister, wie das „D. Tagebl." erfährt, seine frühere Verordnung zurückgeiioiiimeu, wor,u die Marienburg-MIawkaer Bah» angewi.'en wurde, im russische» Getteidcvcekehr nach Lanz.g uua Neusohrwasser keine niedrigeren Einheitssätze zu berechnen als die Lüpieußiiche Südbalin. ES tritt vielmehr von sitzt ab bei Berechnung der Au- tdcile für die Strecken Jllowo-Marieuviirg und Marienvurg-Danzig- Ncusalirwasser wieder das jrühcre Verbättniß ein, iniowcil die Trans porte ohne dirccte Betriebsverluste auSgesührt werden könne». *— Oesterreictniche Eartell - Verhandlungen. Die Bemühungen, ei» Eartell der österreichisch-ungarischen Eisenwerke zn Stande zu bringe», haben - ungeackstet aller gegenideiligr» Mit- theilunge» — keine Unterbrechung erfahren. ES wird vielmehr von compctcuter Stelle versichert, daß von ben größeren Werken »am hafte Opfer gebracht wurden, um das Ziel zu erreichen und möglichst viele Werke zur Annahme der Carlellbcdingungen z» veranlassen. Es wird der sicheren Hoffnung Ausdruck gegeben, daß im Lause der nächsten Lage die Verhandlungen zu Ende geführt und damit die dritte Etappe a»s dem Wege dcr Earteilirung zurückgelrgt sein wird. *— Die Elbeschi fssahrt. Die immer allgemeinere Aner kennung und Würdigung findende vcrkebrspoliüsche und wirlbschast« liche Bedeutung der Wasserstraßen gelangt in der erhöhte» Auf merksamkeit, welche dniseloeu von den Regierungen zuge.oendet wird, znm sichtbaren Ausdrucke. Es ist zu coustaiireu, daß der Wunsch der Elöeschiffcr aus Erncuerung dcr Elbe-Acte seiner Reali- sirunz nähcrruckt und hoffentlich in nicht ferner Zeit verwirklicht werden wird. Eine weitere Frage, mit welcher sich die österreichiiche Regierung beschäftigt, ist jene der Anlage von Wluterdiscn. Aus Grund der im Vorjahre unter Bciziehung der Jnier- esjenten abgehaltencn Elbestromschau bat das Ministerium des Innern vorerst die Anlage eines Winterhafens in Auing beschlossen, doch soll damit die Actio» nicht abgeschlossen, sondern die Errichtung weiterer Wmterdä' u in Erwäg» ig gezogen werden, wobei daS Princip sestgehalten wird, dag diese Haien nur in Verbindung mit Unischlagplätzen errichtet werden. Auch die Er zielung einheitlicher internat-onaler Normen sür d:e Tonnage, ein langgehegter Wunsch der Elbeschisscr, toll ihrer Rcalijirung zugeilihrt werden, und soll die österreichisch- Regierung bereits ihre Bereit willigkeit ausgesprochen haben, in Vieser Frage die sächsischen Normen zu acceptice». Endlich wird auch dcr Ketleiischiffsahrt ans de. Elbe besonderen Beachtung zugewcndet. Paris, 24. März. Einer Privcttdepesche des „Paciier Börsen blattes" aus Kimberlcy vom 22. März zusolge hat ein enormer Nees-fall in den Diamantminen von Dulortspa» stalt- gcsundea, wodurch die Minen der Anglo - Asrican und Phoenix- Compagnie beinahe gänzlich verschüttet worden sind. * Haag» 25. März. Die Zweite Kammer hat die Anträge, wonach in Niederländisch-Indien Dissercntial-AuSgangs- zölle cingesührt und die bestehenden AuSgangszöile aus gehoben werde» sollten, abgelehnt und die Regierungsvorlage, nach welcher die Ausgangszölle in Niederländisch-Jndien herab gesetzt und die EingangszüUe vermehrt werden, mit 42 gegen 34 Stimmen angenommen. *— Petroleumsunde in Egypten. Ein dem „Standard" auS Kairo zugchendcS Telegramm rätli, die Nachrichten über die Petroleumsunde an der Küste des Rothe» Meeres mtt grüß,ec Vor sicht auszunehmea. Die wirklichen Resultate dcr erste» Bohrung seien mager, und die Hoffnung, welche ans der geo.»gischen For- mation deü Bodens basirc, möge sich, so lange nicht weitere Boh rungen vorgeuomiucn jcico, als voleitig erweise», wenn auch manche Zeichen daraus hindeutelen, daß große Peti oleumlager in der Zu- kunft wahrscheinlich seien. Ehe man der Entdeckung eine ernstlichere Wichtigkeit bciinessen dürfe, seien noch weitere praktische Beweise von Nöthen. *— Herr von LessepS in Panama. Der „Panama Star L Herold" veröffentlicht spaltcnlange Berichte über die Festlichkeiten, welche zu Ehren der Herrn von LessepS und der Delcgirtcn bei ihrer Ankunst mit dem Dampfer „Medwah" in Colon und ipaler auch iu Panama veranstaltet worden sind. Wo Herr von LessepS sich zeigte, wurde er von dcr Volksmenge mit größtem Enthusiasmus begrüßt; kirchliche und Staatswürdenlräger überreichten ihm Bewillkommuiigs- adrcssen, die Damen bolen ihm Blumen an, impvsaitte Processionen zogen vor ihm her, prächtige Triumphbogen mit allegorischen und historischen Figuren waren ihm zu Ehren errichtet, die Häuser mit Flaggen und Guirlanden geschmückt. Ueber die Hauptsache, den Befund der Arbeiten am Panamacanal, sagt der Bericht nichts. Rew-Port. 13. März. (N. H. H.-Z.) DaS Geschäft am Maaren- und Productenmarkte ist, wenn auch nicht sehr lebhaft und von großem Umsang, im Ganzen genommen doch ziemlich befriedigend verlausen. Weizen konnte im Terminhandcl bei mäßig lebhaftem Geschäft die höchsten Notirungen dcr Wache nicht behaupten und hat sür den Export wieder sehr wenig Beachtung gesunde». Mais begegnete dagegen »ach dieser Richtung zu den niedrigeren Preisen, die im Lause der Woche eiutraten, an einzelnen Tagen sehr reger Nachfrage, auch seitens einheimischer Consumenten. Weizen mehl verkehrte trotz stillem Geschäft in stetiger Preissteigerung. Im Befrachtungsgeschäft macht sich noch immer keine Besserung bemerlbar. Am Baumwollenmarkte herrschte Anfangs wieder große Regsamkeit, die >edoch in dcr letzten Hälfte der Woche, bei allniüiig weichenden Notirungen, einem ruhigeren GcschästS- verlaus Platz machte. Für einheimische Wolle gelangte eine willigere Stimmung zur Geltung. Brasilische Kaffees haben, obgleich nur mäßig begehrt, im Werthe noch weiter ungezogen, reinschmeckeiide Sorten sind ebenfalls fester. Rohzucker verkehrte in Ermangelung irgend welcher Nachträge von Belang >» vorwiegend williger Haltung. Von Thce sauden OolcmgS und die geringeren Grade japanischen Thces ziemlich viel Beachtung, grüne Sorte» waren dagegen vernachlässigt. Schmalz begegnete z» etwas höheren Nolirnngen znnchniendcm Exvortbcgehr, während Schweinefleisch und Speck wieder sehr wenig Nachfrage gesunden und im Preise keine wesentlichen Veränderungen erfahren haben. Terpentinöl war weniger lebhaft und Harz sehr still. Rasfinirles Petroleum ist zn den Noii- rungen flau Pipe linc CerlificntcS konnten die Anfangs der Woche erzielte Preiserhöhung nicht behaupten und sind in Folge wichtiger neuer Quellen im Washington-Districte 3e gefallen und schließen flau zu 77'/»c G. Am Metallmarkt gab sich aus den meisten Ge bieten ein fester Ton kund. DaS Geschäft in fremden und ein heimischen Manusaclurwaarc» war ruhig. — Der Import fremder Webstosse beträgt sür die heute beendele Woche 2,9l2,564 Dollars gegen 2,119,182 Doll, in der Parallclwoche des Vorjahres. *— G o l d v c r i ch i s s»ii g aus Amerika. Aus Philadelphia wird der „Times" gemeldet, daß die umfassende Goldauesuhr den Gegenstand zahlreicher Betrachtungen bilde. Vergangene Woche Warden 5,242,422 S namentlich nach Paris versandt und seit I. Januar iiisgesammt 18,866,239 s gegen 7,200,950 s im gleichen Zeitraum 1884. Die ungünstige Handelsbilanz der Bereinigten Staaten und die amerikanischen Änkäuse von amerikanischen Fonds in London verstärken diese Richtung. *— Nach dem „Deutschen Handels-Archiv" waren die commer- ziellcii Verhältnisse in Yokohama im Jahre 1884 nicht erfreu lich. Die Nachfrage nach Einsuhrwaaren war wechselnd und unge wiß, und wenn auch Verluste, wie sie das Jahr 1883 aiiswieS, ver mieden worden sein dürften, so waren Verkäufe mit Gewinn doch nur selten. Gegen Jahresschluß wurde das Geschäft lebhafter, als es seit langer Zeit gewesen war, aber die Zahle» zeige» trotzdem sür das ganze Jahr in der Einfuhr wie im Absatz im Vergleich mit den bereits zurückgegangenen Ziffern dcS Jahre? 1883 einen weiteren Ausfall. Allein die Einfuhr von Baumwollengarn zeigte eine Ab nahme von 38,000 Pikuls und die während d-s Jahres stallgebabten Verkäufe weisen einen Aussall von 19,OM Pikuls aui. Auch die Ausfuhr wein eine Abnahme aus, welche durch die geringere Nach- srage hauptsächlich sür japanische Producle juud insbesondere für Seide vorhanden war. W-s Deutschlands Handel mit Ja pan nnbetrifft, so betrug der Wcrtd desselben im Jahre 1884 40,891,444 Silber-Den gegen 44,917,627 Silber-Ucn in 1883. Da- van entfielen aus Lik Einsuhr 19,433,361 sge» und aus die Ausfuhr 21,458,083 Aen. Hieran waren die in Yokohama ansässigen deutschen Handelsfirmen m» 6,866,586 Ben (ca. 25,090,026 -<t> oder etwa 15 Proc. vom Gesamnithandelswerth betheiligl; also gegen daS Jahr 1883 eine Zunahme von 841,586 Pen (3,198,026 -4i); davon ent fielen aus die Gesammleinftihr Yokohamas 4,475,461 „nd aus die Aussubr 2,391,125 Aen. Direct aus Dcukichland von deutschen Handelshäusern wurden Waaren iu« Werthe von 1,276,677 Be» cingesührt, während die von denselben nach Deutschland exportiete» Waaren sich dem Wertbe nach aus 312,072 Neu bczisfcrten. Der direkte Handel der in Bittvhama an- ISisigen Lcutichen war mithin im Ganzen mit 1,588,769 ?ftn (ca. 6 Millionen Mark) betheiligt. Ti- ne»ucns>vcrrhestcn aus Deutsch land eiugekührten Artikel waren: Bücher, Pavier. wissenjchasllichc Instru mente, Maschinen, Maschinenthrile, Arzneien, Droquen, Chemikalien, Farben, Glas, eiserne Platten, eiserne Nägel und Stifte, Blei, Cemeut, Baumwollenzeuge, WaffeniKanonen). Muni'ion, Flanell,wollencTccken, wollene und halbwollene Waaren, Muffeline, Jtalian Cloth, SatinS, Seide-, und seidenqemischte Waaren : nach Deutschland ausgejührl wurden RapSsaat, Fischöl, Lcderpapier, Lack- und Porzellanwaaren. lieber die für Deutschlands Handel wichtigeren Artikel ist nach dem Bericht Folgendes zu bemerken: Die Eiojuhr von wollenen Flanellen in 1884 wird auf etwa 7000 Stück gemusterte und 2000 Stück eii'» sarbig« veranschlagt und zeigte gegen da« Iabr 1883 eine weseutliche Zuaohmr, Weiße Flanelle — wollene wie halbwollene —werden soff nur von Deutschland bezogen Ter Gesaumttabsatz von Tuchen in Japan war so außcrordcnllich gcringsügig. daß er einen günstigen Schluß aus das nationale Vermögen nicht zulaßt. Der Artikel ul jast ausschließlich deutschen Ursprungs und einigeMarkeu aeiveßeii hobcsAn- selie» und wurden überall blindlings gelauit. Das Eiiisubrgeschäft in Buckskins liegt in Hände» deuiicher Fabrikanten. D-c Artikel wird fast nur zu europäiichen >> leider» verwandt. Das Geschäft vcrlics in. Allgemeinen rech! günstig und hat ivobl eine seltene Höhr er reicht. In Halbseide, e.i SatinS Hai der Conmm bedeutend zu- genomnic». Der jährliche Gejammlaksatz, welcher sich in de» Vor igeren aus 7000 Stück belief, errcichle m 1684 die Höhe von 20,000 Siuck. Die Eiusnhr überstieg de» Eons»»» trotz dcr Zunahme de- letzteren. Der Artikel wird von Deutschland, Fraulreich und der Schweiz trogen »na kann in Japan nick« hergestecki werden. In Umschläge» lücher» bat sich die Geschmacksrichtung vo» gewirkten den Flanell- gewcb v. zn ,ew.»idt. Die Niusche Industrie leistete in dieser Svecialnät sehr Lchön-'S. In Dischdeck.» war der Absatz beschränkt; die Waare wird lediglich aus Tcuis.hlaiid cingesührt Der Teppichhandcl wie? gegen 1833 eine kicine Ziiii ihme aui. Der Artikel wird säst nur aus scste Bestellung cinqein'.'n sowohl vo» Deutschland wie von Eng land. Einige de ieiche Fabriken leiste» sawaht in Qualität wie in Mustern Vorzügliches. Der G'i'ammteoiis.iiii in gebleichten Leinen betrug in 1881 etwa IM Stuck. Der Artikel kommt nur ans Deutschland. Bedrucktes Oeltuch wird von Deutsch!,«,id und Eng- land cingesührt: das Geschäft hierin war nur unbedeutend. Ter Gesamaitumiatz in F l,hüten bezifferte sich ans etwa 45M Dutzend; der größte Tbeil der Einfuhr lam uns Deutschland. Auch dcr Ab- salz a» Sliol'huten hat zugeiiomme»; eS wurden ,m Ganzen 2500 Dutzend abgesctzt. Die meiste» Sirphhüte kamen aus Deutsch- land und Imttsn- An dcr Einfuhr von Stahl- und Stahl- giutten, rohem Zml, Zinkblech, volinem Eiskiidraht. Draht- 'ersten war Drmichland lebhaft betheiligt. Die Eiiisnbr von chemischen und pyarmaeeutiichen Präparaten von Deutschland ist Dank Sem Bestrebe» der Fabrikanten, mit Bezug ans Qualität und Ausinnchung da? Beste zu liesein, erst blich gestiegen; es wird versichert, Laß V« der Gesaniinteinsuhr deutsch i, Ursprunges gewesen ist. Die baiw.iaäiliel,''.„ Gegenstände dcr Ausfuhr waren: Seide »u Werthe van l l.008.666 Aen, Seidenwiirni C er im Wernhe vo» 40,708 ?)en. Thee im Werihe von 3,536,n!>2 ?siu, Tabak im Werthe von 246.989 7)en re. — Während des Jahres l884 haben 298 ausländische Kaussahrteischiffe von 570,577 L. de» Hasen von Yokohama besucht, dneuntcr waren 39 deutsche Schisse, und zwar 15 Dampfer und 14 Segelschiffe in der Ankunft gegen .38 deutsche Schiffe in Abgang, linier diesen 15 Dampfern besanden sich 11 der deutich-n Dampsschiff-Rhederci von 11,994 T. (gegen b Dampfer von 5215 T. in 1883). 21. 1V-I. PreiSabnahme der Metalle von 1874 bis 1884. In der „Naiiirivissenschastlich Technischen Umschau" finden wir eine interessante Zusammenstellung über die Preise dcr Metalle in den Jahre» 1874 und 1884, die wir hier wietergcben. ES betrug näm- lich dcr Pr Osmium cis tür 398!) je ein Kilogramm: 3410 Frcö. Wsmitth 1871 22.50 LIM FrcS. Iridium 3875 25M - Cadmium 19.20 11.10 - Gold 3490 35M - Quecksilber 5.40 4.74 Platin 1407 1190 - Zinn 2.92 1.12 - Thallium 1325 2->0 - Kupfer 2.22 1.55 - Magnesium 566 IM Arien 1.84 1.00 >KlliU»I 280 212 - Antimon 1.45 1.12 - Silber 21? 186 O Blei 0.64 0.31 - Aluminium IM 10« > - Zink 0.60 0.39 - Kobalt 95 M - Stahl 0.30 0.17 - Natrium 39 24 . Slabeisea 0.24 014 - Nickel 30 8.60 - Gußeisen 0.11 0.06 - HicrauS geht hervor, daß fast alle Metalle im Werthe gcsuick.n sind und zwar vor Allem Iridium. Thallium, Magnesium, Kobalt, Nickel. Cadmium, Zinn, Kupser, Arsen, Bici, Zink, Stahl, Eise». Im Preise ist seit 1874 »ur allein da- Go!d gestiegen, während Aiumi- »ilim und W^muld völlig gleichwcrthig geblieben sind. Die PcciS- tabclle sür 1884 zeigt überdies noch, daß die WerthiakeilSsolge der Melalle seil 1874 manche Aenderuug erfahren hat. So sind Nickel gcgcnuhrr Wismut!) und Cadmium, Magnesium gegenüber Kalium und Silber, Zinn dem Kupfer gegenüber und Zi ck im V-rhättniß zum Blei billiger geworben. Und überblicken wir endlich die obige Zusammenstellung im Allgemeinen, so ergiebt sich, daß wir in Bezug aus die Preisverchältnisse die Melalle in drei Gruppen scheiden !ö inen, iiäml ch in sehr ibeure. mittclniäßig theure und billige. Zur eisten Gruppe gehören Osmium, Iridium, Gold, Platt» und Thü..im», von denen die erste» beiden, wie da? letztere vberbanpi sehr selten sind. Billige Metalle haben wir einmal >m Zmn. 8uvscr, Arsen und Antimon »ud dann al- ganz billige Blei. Zink, sowie daS Eisen in seinen verschiebeucn Ai teu. Alle übrige» Metalle würde» unter die Gruppe dcr »iitteliuäßii t! euren zu rechnen sein. Otttscheidirnften des Ncichsgerichts. Der Inhaber vo» Dividen benscheine» ,ii »ach einem Urt!"il des R iw'-gerichts. k. CivstsenatS, vom 28. November v. I. durch diesen Besitz zwar berechtigt zur Erhebung des zur Verth üung an die Actionaire durch die Abschlußakte aug>>r>iei,»cu Gewinne-, Laa-geii sieht ihm nicht das ll'echi daraus zu, daß die Ab>ch,»siaelc ciilsprcchciid dem Gesellschaft,:stau,t betliäligt werden; dieses R cht steht nur dem Aetionair zu. Ist eine Bestimmung und V rlhkiluag des Gewinnes in staiutnndriger Weise durch G>sell'cba''t l'e'chluß er folgt, so steht dem dadurch geschädigten Dwidciidcuichciiie-besitze«' als solchem dagegen kein Einspi achsrecht z». — In dem zum Gelinde liegenden Falle batte dcr Bankier K. zu Berlin, als B.gitzer von je 492 Divideiidcuschcinen der Jahre 1873 und 1874 von Slamm- priorilätsaclien der Mnrk.-Poirner Ciskub.lm-Gcsellickiasi, vo» dieser in Liquidation befindlichen Gesellschaft, sowie vom preusi. Eisenbahn- siscus (welcher die Schulden derGesellschatt übernommen lmtte' Zahlung desjenigen Betrage?, der als bilanzmäßiger Gewinn :er G schästS- jahre 1873 und 1871 aus diese DividcndcusÄ'iue Hütte gezahlt wer- den sclle». während die hetrrsfcnden Beträge aus di- Divideudeii- scheine früherer Jahre bez -h't worden sind, mit 17,220-/k verlangt. Tie jetzt verstaatlichte Mäik..Poicner Eisenbahngeieüscliatt gewährte nämlich nach ihrem Statut den auSgegebencu Siawmpriorilals- Aclien, wen» sie aus dem Gewinne des lausenden Jahres keine Dirideude bis zu 5 Proc. ihres Nominalbetrages erkalten konnten, ein Nachbeziiqsrecht aus dem Gewinn späterer Jahre. Bis zu den Jahren 1875.76 wurden Vv» de» Gesellschiitsorganen zuvoidcist die nnch- bezugsb rechtigten älteren Dividend, »scheine bezahlt und ihnen die lausen de» Dividendenrechte des Jahre«, dessen-Gewinn zu verll>eilen war,nach- gcsctzt. Dieses Verjähren ist später,» verschiedene» Processen vom Reichs- Oberhaiidelsgericht und sodan » vom Reichsgericht als statulwidrig be zeichnet >v»ae„, mit d-r Entscheidung, daß noch dem Gescllschastsstalut dcr lauicudc Tividciideuscheiu vor den, nachbezugsbercchiigle» zur Hebung ...u kommen hatte. Aus diese Vorgänge stützte nunmehr Bankier K. sein Klagcbegehreu von 17,220 ./i DaS Landgericht I. zu Berlin wies die Klage ab, dagegen mrurlheille das Kammcrgericht auf die Berufung des Klägers die Beklagte» in »oliüum zur Zahlung der Klageiummc. Aus die Revision der Beklagten hob da? Reichsgericht da? llrtheil des Kammergcrichts aus und stebir das llagec-bweiiendc Urtbeil des Landgerichts wieder her, indem eS begründend aiio>uhrte: „Die Auslassung (dcs Kamniergcr ichls) köiiittc sür zutreffend nicht erachtet und dem bloßen Dividendenschei»bcs!tz:r ei» Recht, wie das geltend g-- machte. nicht zugesproche» werden. Gewiß ist der Unierschied, ob in dem GcsellswasiSstaiut die Feststellung der Höbe des Rem,?w-»ncS und seine Bcriheilung dem Belieben eines GejeUschastSoeichtuges anheim- gegeben ist oder feste Normen, wodurch sich die Höh- und die Art d-r Bertheüiing ohne Weiteres ergeben, au'gestcllt sind, sür den Actioiicie liheblick'. Im letztgedachten Falle kan» derselbe ent sprechend jene» Normen trotz eines denselben widersprechrnden GcscllschaslsbkichlusjcS Aukzahliing des enisprechcndcn Gewinnes fordern Aber der Actionair kann auch einen solchen Beschluß mit scincm Interesse vereinbar, ihn demselben entsprechend erachten und ihm zustimnien wollen. ES ist daher, wenn inan zunächst von einer Eoll sion zwischen dem Aciionair und einem ron ihm verschiedenen selbstständigen Inhaber des eul'prechenden Dividendcnicbeincs abjieht, unzweisclhoft.Laß, sojern eineAbweichung von de» stalutarischc» Normen in Betreff der Feststellung oder Vertheilnng des Gewinnes n»r da? Interesse der Nclionalcc berührt, die Actionaire durch ausdeiicklichc oder concludeiite Genehmigung der Abweichung diese wirksam machen. Demnach erscheint eS nicht begründet, wenn man insbesondere einen GeneralvcrsanimlnngSbelchluß bloS» weil er den statutarisch den Rctionairen eingeraumlen, aber durchaus seiten» dieser verzickubaren Rechten zuwiderlüuit, sür schlechthin rechtlich als »ich: vorhanden ansieht. — Wäre die Folge der Au-gadc von Dividendcnscheine» ans den Inhaber mit den Actien die, daß dem Divideiidenicheinbe- siyer daS Gewiiinbezngsrechi. so wie eS sich entsprechend den statutari schen Normen ergeben müßte, ohne Rücksicht aus hiervon ab weichende Gescklschastsbcschlüsje erworben wäre, so wäre daS Ergebniß, daß derselbe Acttonair, wacher dem abweichenden Ge- lellichastsbelchlusje zugestimmt hatte, sich den Folgen des Beschlusses durch Ueberlassung des LividendenjcheinS an einen Kanier entziehen könnte, sowie ferner, daß auch, abgesehen von solcher besond-rer Absicht, eine abweichend- Beschlußiossung unter Zustimmung aller Aelionaire, so lang- nicht alle Diviöei'kenscheine einqezoqen ooer entsprechend obgesteiiipUl wärc.i. die Acl -:>. .jetlschast niemals vor Ansprüchen, welche unter Jgnorirniig der geschehenen Ausführung diese- Beschlüsse- erhoben würden, schützen könnle. Da- den au«- gegebenen Divibeudenscheinen, auch wenn sie aus Jahobrr gestellt sind, eine Selbstständigkeit i» diesem Umfange nicht beizumesjen ist. laß» sich aus den ge'rtzsiche» Bestimmungen »bee die Act -Eies. — nur die dcs H.-G.-A. und derRov. vom l l.Juni 1870 kommen i» Betracht — Nachweisen. ... In Doclrin und Praxis ist daher darüber kein Ziveiftl. daß dem bloße» Besitzer des Dwidendeuscheins, auch wenn »»t der Feststellung der Bilanz nach dem Statut ohne Weiteres die Höbe des auszuzahlenden Gewinnes gegeben wäre, weder das Recht zusteht» so lange eine stitute». emoß sestgestellte Bilanz »och nickt vorliegt, selbst wen» deren Feststelluiig zu Unrecht verschoben wäre, die Zahlung de- Gewinns entsprechend eiiier Bilanz, wie sie gemäß den Geschäfts» ergebniffen je"z»stellen wäre, zu verlange», noch das Recht, in An fechtung der Büanzscstslellung, weil sie »icht nach den gesetzlichen oder statutenmäßigen Grundsätzen erfolgt sei, einen Höheren Gewinn- antdeil zu beanspruche». Rrchl anders aber ist der Fall zu behandeln, daß zwar die Bilanzseststellung, »ach welcher sich der vertheilungs- sähige Reingewinn crgiebl, staltgesuuden l at, zugleich aber innerhalb der betreffenden Abschlnßact« für das Geschäftsjahr die Verwendung des Reingewinns z» andere» Zwecken als einer Vertheiluna aus die Gewinndercchtigungeii für di:seS Jahr beschlossen worden ist. Torifivesen. Mil dem 1. Avril d. I. treten im Berlia-sächsischen, Magdeburg-sächsische» und norddeutsch-sächsischen Ber- bandsverkehre für die Beförderung von Fahrzeugen und lebenden Thieren v«rschiedene Aenderungen und Ergänzungen der in den b treffenden Tarife» enthaltenen Zusatzbestinuiiungen zuin BclriebS-llkcglcmeut und zu den Tarisvorschriflen ein. Soweit mit diesen, bei den betheiligten Eisenbahnverwaltungen aus Anfrage zu erfahrenden Aenderungen Erlnöhuugeii gegenüber der seitherigen Frachlbereckmiiiig verbunden sind, erlange» dieselben erst vom 10. Mai d. I. ab Gilligkeil. Vost- und Teleflraphentvefen. Juternatinnaler PostauftragSdienst. Vom 1. April ersäh-t der ii.ierna-eil,le Poitausiragsdieust in Folge Inkrafttretens des Lissaboner Poslauslrags llebereinkommenS vom 21. März l88o jvlgeiide wesentliche Aenderungen: 1) Theilnkkmende Länder. Nach dem Uebereinkommen sind Postauslräqe zulässig zwischen Deutschland, Egypten, Frankreich mit Algier und Tunis, Helgoland, Italien, Lurembnrg, Oesterreich. Ungarn, Portugal und der Schmelz. Der zwischen Deutschland und Niederland bereits bestehende PostaustragSdienst erfährt keine Aenderungeii. da Nicderland sich dem internationalen Ueberkommen nicht angcschlossen hat. Nur da« für letzteren eiagesührte Formular kommt auch bei Nicderland Wr Anwendung. 2) Meistbetrag. Im Verein-Verkehr (also mit Ausschluß von Nieder!,ind) ist der Meistdel rog aus 1000 Franken — 800 ^ — 4M Gulden --- 180 M.lreiS festgesetzt. 3) PostaustragSsormirlar. E» ist ela neues PostaustragS- sormular mit Vordruck in deutscher und französischer Sprache ein- geführt. Dasselbe muß mit lateinischen Buchstaben und arabischen Zahlen auSgesüll» werden. 4) Anlagen. Im Vereinsverkehr (ohne Niederland also) darf eine und dieselbe Sendung mehrere Werthpapiere ent halten, welche durch eine und dieselbe Postanstalt von mehreren Zahlungspflichtigen zu Gunsten eines und desselben Absender- einz»,ieben sind. 5) Ablenkung. Der Auftraggeber hat den Postanstrog nebst Anlage» unter Umschlag an die Postanstalt, welche die Einziehung bewirken toll, unter Eiiischreibiing abzuscnden. Ausgenommen find die nach Portugal nebst Madeira und den Azoren gerichtete» Post- aiisträge; diese sind an da? Postamt Lissabon zn adressirea, welches sür die Weiterbeförderung sorgt. Dir Adresse hat zu lauten: „Valeurs ä recourror (Postauftrag) „lliurerrn cke poito ü . . . , . „UeeomiunUilS!" Aus dem Umschlag ist auch der Name und Adresse de» Absendrr- aii(iigeben. 6) Am PostaustragSdienst lheilnehmeude Orte. Post« aus - ig? find nach allen den Orten zulässig, welche am PostanweisnngS- diei ne lbeiluehmeii. 7) Eiiiziebniigsgebühr. Für jede? elnzolösende Papier. Werlhpap er (EinzicliuiigSvosten) wird eine Gebühr von 10 er hoben. Bei dcr Einlirserung müssen die PoflaustrSge nach der Taxe der Eiilschr. ibebricfe sranklrt werden. Bei Postc-usträgen nach Frank reich Gerbt es bei Len bisherigen Bestimmungen. 8) Prötester Hebung. Wechselproteste werden wie bisher im Verkehr Mit Belgien. Frankreich, dcr Schweiz und vom 1. April auch mit Luxemburg vermittelt. 9) Lagersrist sür nicht eingelüste Wcrthpapiere. Die bei der Vorzeigung nicht eingelösten Anlagen beiden 48 Stunden, im Verkehr mit Lekk-rreich-Ungarn 7 Tage zur Verfügung bezw. Einlö'ung des Schulch.crs bei der Adreßpostanstalt liegen; der Schuldner wird davon öenarkirichllgt. 10) Abwickelung des Postauftrag». Die eiagezogeuea Geldbeträge werden dem Aufgeber dcS Auftrag- nach Kürzung der Einzichungs« und PoslanweisiingSgebübr mittelst einer solchen von der einziehenden Postanstalt übersandt. Es wird nur eine Post anweisung über jeden Poslauftrnq ausgestellt ohne Rücksicht aus den sonst sür Postaiiwe siingen gektenden Meistbctrag. Die nicht ein- gelöste» Anlagen werden dem Ausgeber eventuell mit der Post anweisung über die eingelüsten Anlagen zurückqesandt nebst eiaeni Aorechiiiingszettel. Die Rücksendung etwaiger Anlage» erfolgt unter Einschreibung, wenn sich darunter Werthpapiere befinden. Patentes Patent-Vmueldungen. Tie nachjolgend Genannicn aus Sachse» haben um die Er- «Heilung eines Patentes sür den daneben angegebenen Gegenstand nachgeiuchi. Die Anmeldung hat die angegebene Nummer erhalten. Der Gegenstand der Anmeldung ist einstweilen gegen unbesügte Benutzung geschützt. Nr. 3125. „Bconcir-Apporat sür Buchbinderzwecke"; Zusatz zu dem Patent Nr. 34,243. — Alfred Sperling in Leipzig-Reudnitz. El. II. Nr. 4242. „Verfahren zur Zurichtung von Druckflächen". — Julius Mäser in Leipzig-Reudnitz. Cl. 15. Nr. 3490. „Klauenkupplung sür Maschinen znm gleichzeitigen AuS- stanzen mehrerer Rolenblülter"; Zusatz zum Patent Nr. 33198. — Fabrik LeipzigcrMnsikwerke, vo7iii.PouIEHrlichLi.Co., Acticngesell'chaft in GohliS-Leipzig. Cl. 51. Uebertraguiig von Patenten. Dem nachfolgend Genannten aus Sachsen wurde die unter der angegebenen Nummer der Palcntrolle ini Reichs-Anzeiger bekannt gemachte Patenl-Erthciluiig übcrttagcn. Nr. 34944. C. Lührig in Dresden. — . Wasserklärvorrichtuvg mit gleichzeitigerSchlammgeivinnuiig sür Aufbereitungsanlagen"re. Vom 12. Juni 1885 ab. Cl. 1. Mittheilnnqen überObst- undO)artenbau. HerauSgegebcn vom Landes-Obstbau-Berein, Die Perlzwiebel. (Nachdruck verboten.) Bis vor Kurzem war man noch nicht darüber einig, ob die Perl zwiebel vom Porree abstanim: oder ob sie eine eigene Art der Milium oder Lauctiarlcn sür sich bilde. In dcr „Tculsckien Gärtner- Zeilung" ist diese Frage au-sührlich besprochen und behandelt und ist »acbgewicsen worden, da» sie ein Abkömmling unseres Porrees ist. Es wird solches manchem Leser kaum glaublich erscheinen, denn der Porree hat eine langgestreckte Form mit weicher Schale und die Perlzwicbel ist rundlich-eckig und sestschalig. und doch ist es nicht anders. Die meisten unserer Geminearic» sind übrigens ja ebenfalls von ihren Slammellern sel r abweichend und vo» diesen oft so unter schieden, daß man gleichialls tbre Abstammung bezwciseln möchte; doch mchr wie hunderftährige Lultur, Kreuzungen re. können eine Pflanze sehr verändern. Ma» benutz! die Perlzwiebel zum Einniache» und nimmt hierzu die grüßte», ungesahr haßclnußgroße» Zwicbelchen. Die kleineren werden zur Fortpflanzung verwendet und im Sommer und Herbst in die Erde gebracht. Man kann sie wie Samen dann breilwürfig ans das Land säen und mit einer Harke oder Hacke kinhaclcn, oder ma» zieht kleine, eng aneinander liegende Furchen, »reut i» vieie die Zwiebclcheu und bedeckt sie dann mit Erde. Kommendes Jahr »reiben sie dann Kraut, welches im Bor- soinmer schon wieder a! stirl l. In dieser Zeit beginnt dann di« Ernte. Gewöhnlich sucht nun hierbei nur die größeren Zwicbelchen au» und läßt die kleiner»» zur Fortpflanzung gleich im Boden. Die Perl- zwiebel verm-hr! sich ringe -euer und man bat oft seine Nolh, sie wieder wegm , mgen. An Stelle», wo man sie wieder los sein will, ist e» an, zio ckmäßigstca. sie zu einer Zeit auSzugraben, wo fit im vollen Kraule stehen; ma» kann sie a» diesem dann gut mit den Händen fassen und es bleibt so leicht k> ,ue in der Erde stecken. Will man sie aber erst wcgbrmge». wen» das Kraul abgestorben ist, so ist solche Alwrvtluug wegen der zahlreichen 'lenen Zwiebelchen, welch: sich nicht gut finden lasten, äußerst schwierig. (Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung ) .
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder