Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188604249
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-04
- Tag1886-04-24
- Monat1886-04
- Jahr1886
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1886
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IUI Erscheint tögltch früh 6'/, Uhr. Letallim und LrprdUi»» J»do»ae«gasse 8. Aprrchstunbrn der Nrdaclioin Bormittag- 10—12 Uhr. Nachmürags ö—6 Uhr. tz^k »t« ««»»», «»ch« «« »4« »ich! orrdulkllch. au««»«» »kr kür »i« «rchVsil»e»»«x Nummer drstimmte« Jnfrrut» «» Wmtzeuta,»» »,» L U»r Ra»m't»au«, a,L«uu.uud Aettta,«» srü» dt«'/.» Uhr. In den /ttialrn für 2os.-Lnunh«e: vtt« Klemm, Unlverfllit-ftraße 1. Liuts Lösche, Karhartnenstr. 23,tz. nur di« '/.r Uhr. 114. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd GeschSstSvelkehr. Auflage tv,»S0. Adonnemrnl-prri» viertclj. 4'/, MN. iucl. Brngrrloha 5 Mk., durch die Post bezöge» v Mt. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Bclegereuiplar 10 PI. Gebühren für Exirabeilagen sin Tageblati-Forma» gesalzi) ohnr Pvübejürdrruug 50 Mk «it Postbrsörserung 60 Mk. Inserate Ogrspoltene Petitzcile LO Pf. Größere «chrisirn laut uns. Prei.-verzeichniß. Tabellarischer u.Z,fferusatz nach häherm Tarif. tlttiamen unter drm Red actioa« strich die «grspalt. kette SO Ps., vorbeaJamilienaachrichlea die Szespalieue Zeile 40 Ps. J-secatr st-d stell an die Vrprdillon za senden. — Rabatt wird nich! gegeben. Zahlung pnu-ouiueraucko oder durch Post- nachaahme. Sonnabend dm 24. April 1886. 8V. Jahrgang. L7- i« Mio Lrä aa> Uck. 870 8- 0.- « U.1K Q» lom>- 1781 li80 luo isa», 88> «M 11^- M.- «81 »N» »»- lIK80 NX.— SUt- >«1- l/?lo Ibkl>0 US- ux. - «- 47.- bOMV <ll0 k»— SU.- »!^- «- li«- li7a-o iZ7a« nv.— n«.- ,<n- rar- 7L- 8L- Äc ls»^ I8IY, EI) WLSO icux «127 4SUL. » 145 !L SprU- »5 X 0 ^ ia7»r- ltlldol — ^« P-Llai ». urure». S^I.. l. »',« '«rn»m 7 4 o. kn« Io. Sn« >6 3'/.. ir 3',.. cko. üo. wacker. * D«I»- > »XXt ackaald. 4-».74. „Sar. »«»psrr 4 Jur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den LS. April, Bormittags nur bis ^ Uhr geöffnet. Lxpeältlon Ues I.elprlser ^Lxelrlnltos. Amtlicher Theil. Drlianntllachmg. Nachdem dte Töpfer - Innung zu Leipzig ihre Auflösung Beschlüssen hat, bruiaen wir Uttlrr Bezug« nähme aus tzH. 03 und 04 d«r Gewerbeordnung diesen Aus» Ibsung-deschtusj mit brr Aufforderung zur öffentlichen Nenntnig, etvatge fhorderungen an die genannte Innung binnen dl Loschen nnd längstens bis zun, 17. Mai ds». JrS. bei der ui>ter;eich»elen AusiichlSbcbVrve unter näherer Begründung der elwaigen Ansprüche anzumeldeu, andernfalls aber sich zu gewärtigen, daß die Auflösung der Innung werde genebmigt werden. Leipzig, am 8. April 1886. Der Statb der Stadt Leipzig. vr. Gevrgi. Fröhlich. Bekanntmaihung" Da« shetlhalten jeder Art in den hiesigen städtischen ^Waldungen, »amciiilich auch während der Oster» und Pfingstseiertage wird hiermit untersagt und haben Zuwiveihanbelnve Geldstrafe bi» zu SO Mark oder Hast bis zu 14 Tagen zu gewärtigen. Leipzig, am 21. Avril 1886. Die Köaigl. AmtSha«pt«a»»schaft. vr. Platzen an». Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi^ Herwig, Br^nntmachmigl Die Herstellung von Erdarbeite,, in der Straße aus dem Areale der srührrei, Baycrischen DerbtadangSbahn auf deren Strecke von dem Ostplatze bis zu und mit der Krruzung mit dem Windmüblenwrge soll an eiaen Unternehmer in Accord verdungen werdend Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Ticsbau-Bcrwaltung. Ratbhau«, II. Etage, Zimmer Nr. 14, auS und lönnen daselbst eiogcsehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Grdarbeiten auf der alten Verbindungsbahn" versehe» ebenoaselbst und zwar d,S zum 6. Mai 1886 Nach mittags S Uhr einzureichen. Leipzig, am 19. April 1886. DcS RathS der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation. Bei dem Unterzeichneten Polizei-Amte sind in nächster Zeit einige Schutzmanns Stellen zu besetzen. Bewerber muffen in, stehenden Heere gedient und die UnterofficierS-Charge erreicht staben; sie muffen körperlich tüchtig und mindesten« 170 Ccnlinielcr groß sein, auch aus reichende geistige Befähigung durch abzulegende Prüfung Nachweisen. DcS Weiteren müssen sie sich über vollständige Unbescholtenheit glaubbast auSweiscn können, dürfen auch das 35. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Den Gesuchen sind ein selbstgeschriebener LebenSlauf nnd oie hiernach erforderten Zeugiiisse in Abschrift beizufügcn. Leipzig, am 22. April >886. DaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. B retschneider. Nichtamtlicher Theil. Die Lage in Spanien. * Wir haben vor einiger Zeit, gelegentlich der Be sprechung der Parteiverhältniffe Spanien» an der Hand thatsäeblicher Wahrnehmungen, daraus hingewiesea, daß die Einigkeit >m Kreise der Monarchisten, mit denen doch zumeist oie Regierung rechnen muffe, kaum noch von langer Dauer sein werde. WaS seither in Spanien dvrgegangen und noch vergeht, hat leider unsere Voraussicht nur allzu rasch bestätigt. Wie wir seit einigen Tagen den stimmst!hrenden spanischen Blättern entnehmen, liegt jetzt sogar nicht» Geringere« vor al» ein Angriff Canova» drt Castillo'S auf Sagasta. CanovaS hat nämlich, wie die Madrider Zeitungen melden, im Conservativen Club eine deftige Red« gegen Sagasta gehalten, dem er allerlei kleinliche Gehässig keiten ja sogar Wahlbeeinfluffungen zu Unguasten mehrerer konservativer Candidaten vrrgeworsen hat, weil diese nicht zu den persönliLen Freunden und Verehrern Sagasta'» zählen wollen. Man muß e« indessen dahingestellt sein kaffen, ob CanovaS milldieser Behauptung im Rechte ist. Wenn näm lich dem wirklich so wäre, so müßte da» Wahlergebniß sür die conservalive Partei »och erfreulicher sein, al» r» tbatsäch- lich au-gesalleu. Diese hat 70 Stimmen im Parlament und bildet die stärkste Minderheit, welcher die Regierung zufalleu muß, wenn e« zu einer allgemeinen Cabl»et«krist» kommen würde. Wenn aber die Conservativen, trotz der von CanovaS erwähnten Wahlbeeinfluffiingen Sagasta'«, Io stark bleiben konnten, nie mächtig wüßte diese Partei erst werden, fall» die Wahlen ohne Hinderaiffe verlausen wären! Inveß hat auch eine andere Gruppe rer Conservativen, unter der Fülirunz Römers Robledo'«. gemeinsam mit dem Führer der dynastischen Linken. General Lope« Domingur^ den Angriff aus Sagasta und die Liberale, eröffnet. Ter genannte pelitische Ge. erat bat im Kreise srnrer Freund« und Anhänger aus da» Bestimmteste erklärt. Sagasta ltberall uud »it alle» gesetzlichen Waffen zu bekämpfen. Dagegen soll da» Programm Sagasta'» aus folgende Puncte ich erstrecken: Unverletzlichkeit der Verfassung, Erlaß einr» Äarantie-Gesetze», mit besten Redaction die Herren Martinez und Montrro Rio« beauftragt werde« sollen: Reform des Verwaltungsdienste», wirlhschasttich-volitische Verbesserungen im Inneren »nd in den Eotonien, Vermehrung der Krieg», unv Handelsflotte und schließlich Reformen im Heer» wesen. Wa» letzter« betrifft, so will man zehn neue Infanterie - Regimenter errichten und im Hinblick aus einen Kriegssall sür die größere und rascher« Heran» Ziehung von Ecsatzmannschasten Sorge tragen. In dieser Be- j iehung ist man im Krieg-Ministerium zu Madrid schon längere Zeit mit den nblhiaen Studien und Vorarbeiten beschäftigt E« heißt indeß, daß im Lause der ersten Leai-latur-Periode, also dom 10. Mai bi» etwa Mitte Juli, noch kein« wichtigen RegierungS-Borlagen zu erwarten seien. BemerkrnSwerlh ist die Haltung der dem Kronprätendenten Don Carlo» ergebenen Blätter, welche die gegenwärtige Lage Spanien« sehr bedenklich und zukunst-lo» finden. Die car- lifttschen Organe haben auch vor einigen Tagen wiederholt erklärt, sie seien zu der bestimmten Versicherung ermächtigt, daß Ton Carlo« durchaus nicht gesonnen sri, auch nur den kleinsten Theil seiner Ansprüche aus den spanischen Thron aufzuaebeii. Bon der Absichl, seinen ältesten Sohn, Carlo« von Bourbon, genannt Carl VII., mit der Prinzessii, von Asturien. Donna Mercede«. Tochter Alfons»'« 2Ul.. zu ver mählen, wird jetzt wieder hänsiger gesprochen al« iu früherer Zeit. Die vorgeschrittenen, von CanovaS geführten Conser vativen würden wahrscheinlich eine solche Verbindung gern chen, aber e» fragt sich dennoch, ob sie auch wirklich zu Stande kommen wird. Die Blätter der verschiedenen Parteien beschäftigen sich noch immer mit dem Herzog von Sevilla. Derselbe »st bekanntlich begnadigt, aber nach den Balearen verbannt worden. E« wurde auch die in deutsche Blätter über» gegangene Nachricht verbreitet, man habe beabsichtigt, de» Herzog vollständig zu begnadigen, aber der Miulsterralh hätte dagegen Einsprache erhoben. Diese Meldung wird nun insofern al« richtig bezeichnet, al» der Negierung während der Gefangenschaft de« Herzog- höchst bedenkliche, an dirscn gerichtete Briese von notorischen Revolutionairrn in die Hände gefalle» seien, wodurch e» dringend geboten erschien, den Herzog nicht in Madrid zu belassen, sondern ihm eine» AuscnlhallSürt anzuwelscn. wo er unter der Aufsicht der Be hörden steht. Dem Gouverneur der Balearen ist de-halb auch die strenge veaussichtiguag de« Herzog« do» Sevilla ganz besonders empsohlen worden. lieber da» Befinden der Königin-Regentin bringen die Madrider Correspondenten gewisser Pariser Blätter schon seit einiger Zeit beunruhigende Nachrichten. Möglicherweise stehen diese Gerüchte mit Börsenspekulationen in Verbindung, kenn sie haben wirklich ein Weichen der Course zur Folge ge habt. Gaiiz grunvlo» sind indeß jene Nachrichlen de, Pariser Blätter jedenfalls nicht, weit selbst wiiiisterielle Madrider Zeitungen melden, daß die Königin-Regentin seit vierzehn Tagen an Neuralgie leide. Die amtliche .Gaceta de Madrid" läßt aber, bezeichnend genug, die Nachricht der ministeriellci, Organe über da» Leiden der Königin nicht gelten, sonder» versichert vielmehr mit sichtlich erzwungenem Ernst, die Königin-Regkiitin und die ganze königliche Familie befänden sich in bester Gesundheit. Daß solche Widersprüche von den Opposition-blättern zu allerlei hämischen Bemerkungen und Ausfällen gegen die vom Hos beeinflußle Presse benutzt werden, ist iin Hinblick aus die spanischen Verhältnisse selbstverständlich. Dem objektiven Beobachter kann e» auch nicht entgehen, daß gegenwärtig in Spanien eine gewisse Unruhe herischt. E« finden besonder» zahlreiche Truppen-Berschiebungen in der Richtung nach der französischen Grenze statt, und uuch de» Gouverneuren in diesen spanischen Grenzprovmzen ist von Madrid au» große Wachsamkeit eingcscha,st werde.,. Auch sind vier Schwadronen Cavallerie und zwei Bataillone In santerie nach Centa abgegangen, weil man dort eine Schild- erhcbung der Republikaner besorgt. Mil einem Wort, die gegenwärtige Lage Spanien« »st nicht» weniger al» Vertrauen erweckend. Leipzig, 24. April 1886. * In der am 2l. d. M. unter dem Vorsitz de« Staats minister» Staattsecretair« de» Innern von Boetticher abge» hattenen Plenarsitzung ertheilte, wie schon kurz erwähnt, der Bunde-rath den Gesetzenlwürsen, betreffend die Unsall- und Kranken-Versicherung der in land» und sorstwirthjchast- Belrikben beschäftigten Personen und betreffend die Un zulässigkeit der Pfändung von EisenbahnsahrbelriebSmittel», in bri, vom Reichstage beschlossenen Fassungen die Zu- stimmung. Den zuständigen Ausschüssen wurden über wiesen: der vom Reichstag angenommene, von den Ab geordneten Au-seld und Geilvffc» cingebrachte Entwurf eine» Gesetze», betreffend die Abänderung de» Zolltarisgesrtze«, die Uebereinkunst mit Großbritannien zum gegenseitige» Schutz der Rechte an Werke» der Literatur unv Kunst unv dir Vor lage wegen zollfreier Ablaffung metallener, zum Schiffbau bestimmter Materialien. Von der Erlheilung der Decbargc durch den Reichstag für die Rechnung der Caffe der Ober- Nechnung-kammer sür da» Etalöjahr 1883/84, insoweit dieselbe sich aus die Rrichsvcrwallung bezieht, nahm die Versammlung Kenntniß und beschloß, aus Eingabc». betreffend die Taravergütung bri der Verzollung von Honig in Fässern und wegen Erhebung einer örtlichen Berbrauch»abgabe von Braumalz ablehnenden Bescheid zu er- theilen/ einer Eingabe, betreffend die BnffcllungSverhältnisie der Mikitairanwärter bri der Eisenbabnverwaltung in Elsaß- Lothringen wegen Nichtcrschöpsung de» Inttanzeiizuge« keine Folge zu geben. Endlich wurde aus Anträge bezüglich Fest, stellung de» Ruhegehalt» mehrerer Reicbsbeaintru. über Er» gänzug der Nr. 15 der AuSsübrungSvorschrisle» zu», Reich»- stemprlgesetz, über die dem Kaiser wegen Besetzung einer Senats-Präsidenten- und 6 RatbSstellen beim Reichsgericht zu machende» Vorschläge, sowie über die geschäftliche Behand lung von Eingaben Beschluß gefaßt. * Die provisorische Errichtung einer dritten Land» wehrinspecti»» au» den Mitteln de» Di«position<> fand«, nachdem der Reich «tag die betreffende Forderung im Etat abqelehut hatte, scheint »in der deutsch frei» sinnigen Partei zu eine» großen hudgetrechilichr» Con» fl«ct ansgebauscht werken zu sollen. Ja fortschrittlichen Blättern wird der Reichstag ausqesordert, den Angriff au sein Budgetrecht energisch ahzu»«tzre» »nd di« Sache gleich bei Wiedereröffnung der parlamentarischen Verhandlungen zum AuStrag zu vringen. Eine ander« Angelegenheit soll von soriatvrmokratlscher Seite im Reichstag zur irörteruna gebracht werden, nämlich der Erlaß de« preu- jischen Minister« de« Innern über die Anwendung de« SocialistengcsetzeS bei Arbeitseinstellungen. Er wird darin eine Bedrohung der gesetzlich gewährleisteten Eoalition-sreiheit erblickt und e» ist di« Rede davon, eine Interpellation darüber im Re ich «tag einzubringrn. An Stoff zu erregten Verhandlungen wird e« sonach nicht fehlen. * Dir Bilanz de« Reich«invalidensond» nach dem Stande vom SV. Juni >885 stellt sich nach dem schon er wähnten Berichte der Reichrlchuldci»»Comuiission folgender maßen: Dte Dotation de« Relch-Invalibensond- beträgt nach ß. t de« Geietzr« vom 23. Mai 1873 betreffend dl» Ärüudung unv Per- Wallung de« Neichstnvalidensond« 561,000 000 AuS der Lavttul- ubstanz d-iselben sind bi« jetzt seit dem Jahre 1873 61,516.809 ^ an Zuschüssen geleistet worden. Dle Hähe de« zur B-ftrcitunq der Ausgaben für die Ze» vom 1. April bis 30. Juni 1885 ersorder- lichen Taviialjuiidusse- sieht noch nicht fest und ist de«ha>d aus 1.600.334 50 udges-tiLtzt. Nu» Anrechnung Vieser 61,516.809 » eraiebt sich sür den 30. Juni 1885 ei» A c t i v t> r ft a a d von 499,483.191 Die demselben aegenüberstebendea verbiudltchkeite» berechnen sich sür denselben Zeitpunri wie solgt: Ja Folge de« Kriege« von 1870/1871 war »Sthlg an Densionen und an Pension-erhShungk» sür Osfirlerr, in dem Ojficierrange stehend» Miliiaträrzte, Militairbeamie, Maschinen- Ingenieure und Deckossieiere ein Jahrc-betrag von 8,187,807 »» Capitalwerih von 104,670,960 ^1, an Beimlllguiige» sür Hinter- bliebenr von Osficierrn rc. sowie sür Angebünge brr au« diesen Kategorien Vermissten ein JahreSbeleag von 565,575 >« im llapiial- werih von 8,Ä24.9«'>6 .4l, an Pensionen, Krieg«, und Verstümmelung-, zulngen, Anslellunqsenlschädigungen sür Mniiairpersonea der Unier- classe» ei» Jaliresbetrag von 11,907,276 im llapüalwerlh von 20t 265,.388 .4. a» Bewilligungen sür Hinterbliebene von Milliair. Personen der Unterklassen sowie sür Angehörige der a»« diesen Llassen Verinihte» ein IahreSbetrag von 1,822,320 ^l im Lapllolwerid von 20,29>!,0l<0 .Xl Die Enmmk der in Folge de« Kriege« von 1870/71 sich ergebenden Berbindlichkeilcn macht somit einen Jahre-betrag von 22,482,978 im Lapitalwerthe Von 334,454,374 ^l au«. Die Pensionen, PtnsioiiSecliüüungen und sonstige» Bewilligungen in Folge der Kriege vor 1870, mit Au-schluß der Bewilligungen sür Angehörige der vormals schleswiq - holsteinischen Armee, bedingten eine» IabreSdrtrag von 3,290,933 im Tapctal» wertdc von 44.895,611 ^l, die Pensionen und Unterstützungen sür Angehörige der vormals schlc-w>g-holsles»schen Armee und deren Mrttven und Waisen »ach dem Hesetz« vom 11. Mai 1877 einen l^ahre-be-rag von 383.356 -ch tm Latntalwerlh« von 3,971,196 die Pensionen und Unlerftützungen sür frühere Angehörige der vor. mal- schlrSwig.holsteinschen und der düntschrn Armee, sowie sür Äiilwen und Waisen solcher Angehöriger nach dein Gesetze vom 17. Juni 1878 eine» Jadresbetrag von 144,206 s,n Tavckalwerihe von 1,225,401 die Edrenzulagen sür die Inhaber des Eisernen Kreuze« vo» 1870/71 einen Iadresbeirag von 40.068 » im Eapiial- werih von 642,051 ^l, die Pensionen sür ehemalige französische Mttitairpersoi.eii einen Iadresbeirag von 511,793 im Lapiial- werlhe von 4,669 069 >l, dir Kasten der Involidrn.Institnte einen IahreSbetrag von 529,49l .4l im Lavilalwer de von 13,237,265 Die Gnadeiibewttligiingrii sür Wnlwen und Kinder der in Folge de« Knegrs >870/71 sür Invalide erklärten und deinnöchsi veisiorbenen Mttilairperso'ie» der Ober- nnd Unlerklassen sind aus rinen Jahre«, betrag vo« 350.000 im Lavilcilwerihe von 5,500,000 und di« Koste» der Berualiung de- NeichSmral.densondS und sür Bearbeitung der Javalideusacheu in Folge de- K iege« von 1870,71 aus eine» Iahresbetrag voa 122,914 » tm Lapttalwrrthe von 1,810,598 veranschlagt. Die Gesammtsumme der Verbindlichkeiten besteht somit tn einem JahreSdelragk von 27,860,739 tm Capital- werihe von 410,405,575 Mllhiu übersteigt der Aktiv bestand den Capitalwerth der Lerbindlichkeitea um 89,077,616 » * « * Die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bringt einen auSsührlichen Arlikel über die Bedeutung de« öfter- reicdische» Landslurm-Gesetze«, welcher mit den Worte» schließt: .Deutschland kann nur mit Freuden die neue, der Wehrkraft de» verbündeten und befreundeten Nachbar reiche» ein so wichtige» Element der Stärkung zusühreiioe Landsturm- organisatio» begrüßen und dem patriotischen Entschluß der gesetzgebenden Facloren, die letzlen Consequenzen der all- geuieincu Wehrpflicht zu ziehen, von Herzen Beisall zollen." * Tie Nothwendigkeit, einer möglichen Ausbreitung oer Cbolera von Italien nordwärt» rechtzeitig vor- zubeugen, ist auch in der Schweiz anerkannt worden. Um aus alle Fälle gerüstet zu sein, ist vom eidgenössische» Departe ment de« Innern schon seit einiger Zeit der Eutwurs zu einem Epidemiegesetze vorbereitet und nunmehr zur Vorlage an den BundcSralh sestgesiellt worden. Der Entwurf ist gegenüber dem früheren Gcsrtzeövorschlage, welcher vom Volke bekanntlich abgelehnt worden, bedeutend vereinfacht und sind in denselben nur die nolbweudigsten Bestimmungen aus genommen worden. Der BuukeSrath wird die neue Vorlage vielleicht schon diese Woche in Beralhung riehen, um sie der Bundesversammlung noch aus der Iunisession unterbreiten zu können. Wie sehr auch Deutschland an dem Erfolge der deregten Vorlage interessirt ist, bedarf im Hinblick aus die geographische Lage der Schweiz als inlernationalen Bindegllebc» zwischen unserem Lande uud Italien keine näheren Au»rinandersetzung. * Au» Konstantin»»«! wirb der Wortlaut de» Tele» gramme» bekannt, mittelst dessen der Großvezier Kiamil Pascha die Anzeige de« Fürsten Alexander von Bul garien. betreffend die Annahme de» modisicirteu türkisch- bulgarifchen Ucdereinlommen«, beantwortet hat. Derselbe lautet, wie solgt: A» S». Hobelt den Fürste» vo» Bulgarien! Ich Hobe die Ehre, den Ewpssug de« Telegramme« zu besillllcien, da« Euere Hoheit gestern an mich gesrndet hoben. Indem ich dem Eifer, welchen Euere Hoheit an den Tag gelegt haben, die En«, schridung der Lonseren» anzunehmen, einem Eiser, der die höchste Befriedigung Sr. Maiestüt de« Sultan« erregt Hai, auch meiner- seit« die volle Anerkennung zolle, schütze sch mich glücklich, Euerer Hoheit uitine ausrichtigsten Glückwünsche zu Ihrer neuen und dolie» Würde auszudrücken. Der kackerllche Fniiinn, der Euerer Höhe t da« Generalgouvernement von Ostrumrlien überträgt, Wied deren« vorbereitet, um Euerer Hoheit übersendet zu werden. Inzwischen sind der Brlgadegeneral Schatir Pascha und Major Mehemed Bcy zu Delegirte» der hokeu Psorie sür d,e «reniregvIirun»«.Eommcksion ernannt worden. Wat die Bildung der Ecmmiisioa sür die Ne- »isian dc« »strninkliiche» organischen Statut« belrifft, ist Gadbaa Effendl beaufirogl worden, sich dw«bezüglich m» Euerer Hehci» in« Etuvernedme» zu setzen. Der Großvezier Kiamil. * Einem Schreiben au« Sals nichi vom 10. April ent nimmt di« .Politische Conespiubrnz" folgend« Datatt« über di« fortgesetzten Rüstungen der Türkei, insbesondere an der tUrkisch-tbrssalischen Grenze: .Mct dem vorgestern in Salonictn eingelrosjenen KriegSdampser „Serifi Rrschan" wurden etwa 300 in Kleinasieii auSgehobene Rrcruten, 72 Pferde und rlwa 140 Cavalleristrn hierher gebracht. Mit dem Dampfer .Mttylene" sind au- Syrien 1VÖ0 Artilleristen in Salonichl gelandet. Dir beiden genannten Schisse brachien auch Mrhl und Munition mit, di« jedoch noch nicht ausgeschisst wurden. Die Artilleristen dleibrn hier bi« zur Ankunft einer weiteren Anzahl. Dieselbe» sollen säininllich sür die Befestigung am großen und kleinen Karakurin» brstimml sein. — Vor einigen Tagen haben die hiesigen Mttitairdehörden a» 200 Bauern- iragen reqnirirt, welche in aller Eile mit Zwieback, Re>» unv ander«» Lebensmitteln nach den Positionen an der griechischen Grenze dirigirt wurden, weil daselbst ein großer Mangel a» Lebensmitteln herrschen soll. Insbesondere hat mau auS Elasjcna sehr aus die möglichst rasche Avsenvung von Lebens mitteln gedrungen. — Seit der Emberusung von noch zwei Etasse» griechischer Reservisten »st hier unter den türkischen Truppen eine sehr lebhafte Bewegung wabrzunehinen. Alle Positionen au der Grenze wurden ansehnlich verstärkt, um jeden Einsall der Griechen rasch und kiäslig abwc»sen ru können. — Von dem türkischen Zivang-anleben wurden für das Vilajet von Salomch» Obligationen im Gesammlbrtrage von 25,000 türkischen Livre« übersendet. Der Genrral- Gouvernenr läßt bereit- die Liste sür die Zeichnungen cir- culircn. Wer kann sich davon «««schließen? E» sollen auch christliche Kausleute aus diese« ZwangSanlrhen gezeichnet haben". * AuS Athen. 11. April, wird der .Politischen Corre- pondenz" gemeldet: „AuS den Verhandlungen der Kammer über die Vertrauensfrage, welche bekanntlich mit dem Siege de» CabiuelS Delhanni» mit einer Majorität von 2t8 gegen t29 Stimmen (6 Dcputirte enthielten sich der Abstim mung) endete, verdient ein Moment hervorgehoben zu werden, da» Interesse bietet: c» ist die» der von fast jedem oppositio nellen Redner immer wieder von Neuem der Regierung des Herrn DelyanniS gemachte Vorwurf, daß die Regierung e» versäumt habe, noch im September Ianina und Elaffona at« Garantie sür die im Berliner Vertrage Griechenland verheißene Grenzlinie zu occupiren. Im ersten Abschnitte der Kammerscjsio», e» war im Orlober v. I., gab DelyanniS dirSsaU» die Erklärung ab, daß die Regierung sich zu einem solchen Schritte nicht zu entschließen vermochte, weil sie sich nicht demseiben Vorwürfe auLsetzen wollte, welchen sie gegen de» Fürsten Alexander und die bulgarischen Staatt- männer erhoben hatte und noch erhebe. I»> Widerspruch mit dieser Erklärung sagte nun Herr Delyjanni» plötzlich, daß im vorigen September von den damals unter den Waffen stehenden Truppen nur 5000 Mann zu rinrm solchen mililairischen Schrille zur Verfügung stände» und daß er e» de-halb nicht sür angczeigt hielt, mit einer solchen kleinen Truppenzahl in Aktion zu treten. Da erhob sich der Abgeordnete Zygomala», der im Oktober v. I. da» UnterrichtSporteseuille u» Cabinete DelyanniS inne halte, um zu erklären, daß der damalige Kriegs,»inistcr. Herr Roma», im Minislerratbe «in Gegen- tbeile die Versicherung gab, daß zu diesem Zwecke an den Grenzen allein 10.000 Mann versügbar sichen und zwar acht Bataillone Evzoncn, acht Bataillone Infanterie, zner Batail lone Artillerie und ein Bataillon Genie. Herr Zygomala» fügte noch hinzu, e» sei damals auch als bekannt mitgetheilt worden, daß die türkischen Grenzdrstricle von türkischen Truppen fast ganz entblößt waren. Herr Noma«, der damalige Krieg-minister, bestätigte vollkommen diese Angaben seine- einstigen College» Zygomala» mit de». Beifügen, daß damals nicht nur Herr Zygomala«, sondern auch 1er Vorsikende im Mimstcrralhe, Herr DelyanniS und alle übrigen Mit glieder desselben sür eine sofortige Aktion waren. Ueberbie» bestäligte Herr Noma», daß damals auch d>e Flotte unter dem Admiral Kanaris zur sofortigen Adsegelung bereit stand. Diese Aufklärungen haben nicht verfehlt, die größte Sen sation zu machen. Ein diesiges gut accreditirte« Blatt, die .EphimcriS", sügt diese» CnllMungen noch die weitere, wie e« sagt, vollkommen aulhentischc Mitlbeilung bei. daß die Regierung damals auch den Beschluß gefaßt habe, daß Minister Noma» sich aus die griechische Flotte einschisscn und Kreta im Namen de» König-Georg in Besitz nehmen soll." * Mit einer seltsamen NeujahrSseier haben die Birmane» da» noch ihrer Zeitrechnung am l4. d». be ginnende Jahr 1243 angelreten: DaroitS und Anhänger de» .mächtigsten und surchlbarsirn" Thronbewerber» der Alompra- Dynastik, de« Prinzen Myinzaing. haben am frühen Morgen re» 15. die Hauplsladt der neuerworbenen britische» Provinz Oberdirma, Mandalay, an srch» verschiedenen Stellen in Brand gesteckt und tbeilweise eingeäschert. Obgleich bereits am 2. April ei» ähnlicher Versuch vorangegangen war, wobei nicht weniger ats 600 Wohnbiitle» ein Raub der Flamme» wurden, und obczlcich, wie der .TimeS" berichtet wird, schon seit einigen Tagen !n Mandalay die Nachricht umging, daß sür den NeujahrS- tag ein ähnlicher Anschlag geplant sei, waren unbegrcislicher- weise nicht die geringsten Vorsichtsmaßregel» getroffen, unv wenn die Truppen glaubten, an einem Ende der Stadt de» Feuer» Herr geworden z» sein, so wurde bereits an zwei, drei anderen Stellen ihre Hilfe beansprucht. Trotz der übel» Erfahrungen der letzten Monale scheint der rasche SiegeSzug, in dem General Prcndergast da« Land eroberte, tie Engländer in eine Sicherheit gewiegt zu haben, die ihnen lcickl ver- bäiignißvoU werben könnte, und obwohl eS sicherlich leichter ist, mit einem woblgeschutlen Heere die zuchtlosen Banden eine» einflußlosen König- vor sich herzutreiben, als ein in Hellem Anirubr begriffene», große« und zum Theil noch un bekanntes Land z» beruhigen, hat man. statt die Truppen zu verstärken, einen Theil derselbe» zurückgezogen und die in erster Linie nolblhurnte Errichlung einer geordneten und aus reichenden Polizeimacht immer länger hinauSgcschoben. Und wie rin Unglück selten allein kommt, so überholt brreit» eine Hiobspost die andere. In Sawaddh. 25Kiloni. von Bbamo. ward eine vom Elatthaller gegen die Kalchyen» «„«gesandte .nglische Triippen-Abibeilung angegriffen und znrückgeschlagen, wobei ei» Hanplmann und zebn Artilleristen verwundet wurden. Ferner wart der englische Polczeipesten in Meegandrt, 8 kilom. südlich von Mandalay. von Dacoi!« umringt und gesanaen genommrn. Die Dacoit« banden die Gefangenen not Stricken und mochten 23 derselben unter grausamen Qualen nieder. Tre vo» Statthalter zu sHUse gesandte» Retter kamen zu spät.
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