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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-28
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1886
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"!! drei Kreisen gestellt werden, und eS genügte die Antragsfrist von drei Monaten. Ist ein Antrag aus Abänderung Le» Tarif» gestellt, so bat die Tarif-Commission über die vorliegenden Abänderung»« Anträge Beschluß zu fasten. Im Falle der Zustimmung tritt die beschlossene Abänderung mit dem folgenden l. Januar in Kraft. Dieser Pastu», der die bisherige Bestimmung über die Urabstimmung in Wegfall bringt, beruht darauf, daß die Vertreter der Gehilfenschaft nicht mehr in den Vororten allein, sondern durch Urabstimmung im Kreise gewählt werden sollen, also von vornherein Vertreter de» ganzen Kreise» sind. Nebrigen» sei bemerkt, Laß, um den neuen Tarif in Kraft treten zu lasten, für diese» Mal e» noch der Urabstimmung in allen Kreisen bedarf. So haben wir an dieser Stelle die wichtigsten Stellen au» dem neuen allgemeinen deutschen Buchdrucker-Tarif be kannt gegeben; möge derselbe, so wünsche» wir, aus lange Jahre hinaus da» vermittelnde Band zwischen Principal«! und Gehilfen sein und bleiben! Sedanfeier. * Die gestern ausgesprochene Hoffnung, daß eS gelingen werde, auch für da» Concert am Mittwoch Abend im Krystallpalast einen Redner zu gewinnen, hat sich erfüllt, indem Herr Buchhändler vr. Max Lange, ein frühere» wertbgeschätzte» Mitglied de» Seban-ComitLS, sich gütigst be reit finden ließ, die Ansprache zu halten. Damit wäre auch dieser Punct in bochbesricdigender Weise erledigt. Wir haben ferner die erfreuliche Nachricht mitzutheilen, daß Herr Ernst Busch bereit ist, sein schöne» Garten- Etablissement. da» Tivoli, der patriotischen Feier de» Sedan- tagcs zur Verfügung zu stellen. Demgemäß wird die Capelle des Hause» unter Leiturm de» Herrn Musikdirector Eule am Mittwoch Abend im Garten concertiren und der treffliche Gesangverein „Phönix" unter Direktion de» Herrn Kar« na hl mehrere Chöre vortragen; den idealen Mittelpunct der Feier wird gleichfalls eine patriotische Ansprache eine» noch zu bestimmenden Redner» bilden. Der Eintrittspreis wird auch hier nur 30^ betragen; der Reinertrag soll nach Herrn Busch'» dankbar zu begrüßender Entschließung der Festcaste zusallen; ein Grund mehr, auch diesem Unternehmen einen zahlreichen Besuch zu wünschen! Ucber die Theilnahme au» dem Kreise der hiesigen Ge werken erfahren wir, daß seitens de» JnnungS-AusschusseS 20 Innungen mit gegen 1300 Theilnehmern für den Fest zug angcineldet sind. Dieselben versammeln sich zum ersten Male gemeinsam am Panorama und werden dort mit Musik für den Fcstzuz eingeholt werden. Den hiesigen Lokalblättern war anonym eine Anfrage folgenden Wortlautes «»gesandt worden: „Melodie zum Festlied: „Denkst Du daran, mein tapfrer Lagienka". Giebt e» im deutschen Liederschatz eine geeignete Weise nicht, daß man zum deutschen Nationalsest eine polnische Anleihe machen muß? Um Antwort wird gebeten unter „Bismarck". Der Herr Einsender befindet sich in gröblicher Unkenntniß, wenn er behauptet, daß Text oder Weise dieses altbcrühmtcn Liedes c.uS Polen stamme. Eö ist bekanntlich von dem s. Z. sehr gefeierten Schriftsteller. Schauspieler und Necitator Carl Holtet gedichtet und auch in Musik gesetzt Worten und biltete eine Einlage in dessen oft gegebenem Schauspiel „Der alte Feldherr": in der Titelrolle ist damals, von 1832 ab, der Dichter selbst oft aufgetreten und hat durch seine Darstellung dem Stücke und dem Liede zu großem Er olge verholsen, so daß da» letztere in Wahrheit zu einem deutschen Votlsliede geworden ist. Von einer politischen Bedeutung desselben kann gar keine Rede sein. ES würde deshalb dem Haupt-Ausschuß der Sedanseier schlecht angestanden haben, das Fcstlicd unsere» verehrten heimischen Dichter», vr. Fr. Hof mann, blo» darum verwerfen zu wollen, weil die Melodie einem Volksliede angchört, welche» die persönlichen Empfindungen eine» bei dem polnischen Ausstande gegen die Russen (1830—1831) Betheiligten schildert. Möchte man doch, bevor man solche Zweifel an die Oefscntlichkeit bringt, sich erst genauer unterrichten, und möchte man ferner dem gesunden Gefühl der Mitglieder des Hanpt-AuSschnsseS da» Vertrauen schenken, daß er den Fest theilnehmern nichts unpatriotisches zumuthcn wird. Es ist auch der Wunsch laut geworden, daß al» allge meine» aus dem Markte zu singendes Fcstlied „Die Wacht am Rhein" oder „Deutschland über Alles in der Welt" ge wählt werde, weil der Text derselben Allen bekannt sei. Dieses Letztere bezweifeln wir, man befrage sich im Kreise seiner Bekannten, und man wird hören, daß manche wobl den Wortlaut dcS 1. Verses, sehr wenige aber den der übri gen Verse auswendig singen können. Der Text des Festliedes Vr. Hvsmann's befindet sich im Programm der Sevaufeicr und ist also jedem Festthcilnebmer zugängig gemacht worden; außerdem sorgt schon der geschäftliche Sinn unserer fliegende: Buchhändler dafür, daß die Liedcrtextc iu besonderen Ab drücken auf dem Markte zum Verkauf kommen, so daß Jeder, welcher die kleine Spende von 10 anfwcnden will, im Stande ist, in den allgemeinen Gesang mit einzustimmen. Die beiden obengenannten herrlichen BatcrlandSlicter werden übrigen» aus der Festwiese allgemein gesungen, und ihr Wort laut ist mit in da» Programm ausgenommen werden. Unser städtisches Museum in seiner Neugestaltung, n. Nach derselben Grundidee wie die im letzten Berichte be trachtete Hauptsatzade entwickeln sich auch die drei anderen Fronten de« Gebäudes, am einfachsten die Rückseite, reicher die schmälere Ost- und Westseite. Diese beiden letzteren zeigen i:n Souterrain und ersten Geschoß die gleich kräftige Rusiica, die Ostseite bat einen schwächeren, die Westseite einen bedeu tend stärker vortretenden Mittelrisalit in der Breite von drei Aren, mit unten kleineren, oben größeren Nundbogensenstern und gegliedert von einer durchgehenden Säulcnficllung, unten dorische Rustica-, oben jonische Treiviertetsäulen. Die Wand- flachen zu beiden Seilen der Risalite sind unten Von je einem Fenster durchbrochen, denen im Obergeschoß halbrunde Nischen entsprechen. In den Nischen der Ostfront sind die von Werner Stein mcdellirten Statuen de» Rafael und Michel angelo ausgestellt, in denen der Westfront die de» RubenS und Reinbrandt von der Hand Professor» zur Straßen, lieber dieselben wurde schon früher berichtet. Der unter dem HauptgcsimS lausende breite FrieS zeigt nur an den Risaliten Neliesschmuck. Die Hintersa^ave ist im Mitteltract unver ändert geblieben. Die beiden Flüaelanbanten zeigen Mittel risalite, unten mit je drei Nundbogensenstern, oben mit je einer offenen, von Nischen flankirlen Loggia. Diese Nischen sind für späteren Sculpturenschmuck. ebenso die beiden auch noch leeren Nischen im ersten Geschoß der Flilgelanbauten Vorn an den noch der Terrasse zugewendeten Seiten. Betritt man das Innere de» Museum» durch da» Portal an der Hauptsaoade, so gelangt man in ein gegen die srübere Anordnung wesentlich verbreitertes Vestibül, welche» in ernster, edler römischer Renaissance gehalten, vortrefflich den Ueber- gang von der dorischen Fayade zu den reicher geschmückten Innenräumen vermittelt. An den Wänden recht» und link» fuhren kräftig umrahmte, mit dreieckigen Giebeln bekrönte Lhüren «nerlcitS in die KunstverclnSräume, andererseits in die Garderobe, den dabinterliegcnden Cartonsaal und die Kupserstichsammlunq. In der Cassettirung der Decke zeigen sich ebenso energische wie schöne Verhältnisse. Geradau« sübren drei Eingänge in einen achteckigen Raum, da» den Sern de« Gebäude» bildende, sogenannt« Oktogon, ei» mittlerer mitRundbogenschlußvon schön cassettirter Leibung, daneben zwei mit fcheitreLtem Bogen und darüber- liegcnder viereckiger Lichtöffnung. Da» Oktogon hat durch Wegsall der drei EintrittSstusen wegen Tieserlrgung de» Fuß boden» an Höhe gewonnen und durch die Durchbrechung aller seiner acht Wände mit rundbogig geschlossenen Durchgängen an Licht, Geräumigkeit und interessanten Durchblicken. Im Uebrigcn ist r» in demselben Charakter wie da» Vestibül ge halten. Geradeaus gelangt man vom Oktogon, wie früher, aus einem jetzt um einige Stufen verminderten Abstieg in den alten Sculpturensaal, der selbst im Wesentlichen unverändert geblieben ist, nur daß link» und recht» durch die neuen An bauten einige, derselben Bestimmung gewidmete schöne neue Räume dazu gekommen sind. Nach link» gelangt man au» dem Oktogon durch eine Durchgang-Hall« und eine nach beiden Seiten offene Loggia in einen neuen, durch zwei Geschosse hindurch gehenden, prachtvoll eingerichteten Sculpturensaal, von dem weiter die Rede sein soll, nach recht» in da» groß artige, reich und würdig geschmückte Treppenhau». E» fesselt den Beschauer theil» durch seine Weiträumigkeit und dabei doch schön proportionirte Gliederung, theil» durch die Schönheit de» edlen Material» und die geschmackvolle sarbensatte Behandlung. Bon zwei Säulen au» blauem polirten Granit slankirt, steigt die Treppe m der Mitte in einem Laus von 18 breiten Stufen aus. Bon dem mittleren Podeste führen sodann K Stufen rechts und link» nach höheren Podesten und damit zu den beiden zum obersten Podest führenden Armen von abermals 18 Stufen. Die Stufen bestehen auS weißem Salzburger Marmor mit polirter Steigung und, der bequemeren Fußfassung wegen, gestocktem, da» ist matt behandeltem Austritt. Die Treppenbalustradcn und ihre Pfeiler bestehen auS herrlichem Hellrothen Salz burger Marmor von feinster Politur. Der Fußboden des Treppenhauses und die Podeste sind mit mosaikartig wirkendem, aus denselben Marmorarlen hergestelltcin Terrazzo in schöner Musterung belegt. Die Wände sind mit dem den Marmor« effcct wunderbar täuschend nachabineiidcn in reichster Polychromie gehaltenen sogenannten Ltucco Instro bekleidet. Die unteren Wandselker bis zur Höhe de» oberste» Podeste- sind in dunklerem Roth gehalten. Ein hellgraues Mäander relief und ei» dunkelgrüner Streifen trennt sie von den oberen Feldern, die durchgängig in Hellem Roth gehalten sind, mit passender Umrahmung. durch graue Streifen und breite dunkclgchaltene arabeSkengeschmücktc Pilasterstreisen getrennt. An den Seitenwänden erblickt man zwei kolossale, in weißem Marmor auSgesührtc Medaillonportrait», links das von Grassi. rechts das von Schlelter. Das letztere, von Ernst Nietschel modellirt, wurde au» dem alten Treppenbause herübergenommen. Da» erster«, von Werner Stein modellirt, bildet ein würdiges Gegenstück dazu. Unter den Medaillon» befindliche große Taselns von dunkel grauem schlesischen Marmor, in bronzeseslongefchmückter Um rahmung von bellrotheu-. Salzburger Marmor nennen dieNamen der beiden Stifter. Da» kräftig und schön profilirte Kranz- aesimS ist durch Bronze belebt. Die von Schultz und Schutt componirten und ausgeführten Malereien in den Vouten der Decke sind ebenso geschmackvoll wie wirksam und vor Allein harmonisch zur Gcsammtwirkung abzcstimmt. In den Ecken zeigen sie auf goldgrundartig wirkendem Grunde gemalte Balustraden mit darauf liegenden Sphinxen, da zwischen liegen in neutralen, bläulich-grauen Tinten gehaltene Felder mit allegorischen Darstellungen. Den Spiegel der Decke bildet ein großes, in schönem Teppichmuster gehaltene» reiche Beleuchtung spendendes Oberlicht. Wenn einst später schöne Marmor- und Bronzebildwerke die Pfeiler und Podeste diese» Treppenhauses schmücken werden, wird e» mit den vor nehmsten Bauten dieser Art ruhig in Wettbewerb treten können. Adolf WeiSk«. Neues Theater. Leipzig, 27. August. Die gestrige Vorstellung im Neuen Theater brachte un» neben der Wiederholung de» Töpser'schen Lustspiel» „DeS König» Befehl" Gottfchall'S zweiactiges Drama „Die Rose vom Kaukasus". Diese russisch - tschcrkcssische Bühnendichtung, eine der frühesten Arbeiten de» Dichters, ist hier lange nicht, wenn wir nicht irren, zur Zeit als Magda Irschick kurze Zeit unserer Bühne angehörte, zur Ausführung gelangt. Es war die Aera der auf Deutschland schwer lastenden politischen Reaclion. jene Zeit, als Herr von Gerlach in der „Kreuzzeitung" den Kaiser Nicolans von Rußland, den Bändiger der europäischen Revolution, als den „Vater Deutschlands" pricS. Damals hielt eö jeder junge deutsche Dichter für seinen heiligsten Poetenberuf, auch seinerseits dem Hasse der Nation gegen Rußland und feinen Zaren Ausdruck zu geben, und auS dem entlegensten Dachkäinuicrlein sausten scharfe archilochische Pfeile gegen den nordischen Selbst herrscher. Zwar batte man von der russischen llulerjochung der Völker deS Kaukasus keine unmittelbare Gefahr für Europa gefürchtet; doch sah man in dem unaufhaltsamen Hinmorden dieser freien Gebirgöslämme ein beunruhigender Vorzeichen dessen, was einst der westlichen Cultur von Ruß land bevorstehcn könnte. DcS Fürsten Tjcherikoff'S Worte waren wohl damals mehr als bloße Ruhmredigkeit: Ohnmächtige l Unseres Kaisers Macht ist groß! Der lialbc Erdkreis liegt zu unser» Füße»; Der Moskowiter Banner ivctit gebiekeno Lurch alle Ionen — seinem Machispruch beugt Sich Fiankistan und Chinas Mauern zittern; Er winkt — und der Gedanke schweigt im Weste», Er winkt — und aus Len Knieen liegt der Osten, Da» wankende Europa hält sein Arm, Wo die Empörung durch die Lande wuchert. — Erst mit der völligen Besiegung Rußland» im Krimkriege und dem Tode des NicolauS wurde Allen dieser beklemmende Alp von der Brust genommen: Europa athmetc wieder auf. Aus dieser Stimmung heraus, der z. B. auch seine sturm- bewegte epische Krieg«rhapsodie: „Sebastopol" ihre Entstehung verdankt, ist auch diese schwungvolle unv sarbenglühende Zugenbdicbtnng Gottschall'S geschrieben. Die „Rose vom Kaukasus" ist eine Art von Miniatur-Tragödie im Westentaschenformat, ein rührendes dramatisches Genrebild, das sich ans dem Hintergründe deS grandiosen kaukasischen Hochgebirges abzeichnet. Die Dichtung enthält alle Elemente einer groß angelegten Tragödie; aber die unausgeführte Ge slalt derselben läßt die Motive sich nicht recht ausleben. Sie macht den Eindruck de» Unfertigen und Episodenhaften, wie LaS Lagcrleben. innerhalb dessen sic sich abspiclt. So kommt eS, Laß der bedeutsame Conflict, welcher in der Seele der Heldin vorgeht, zwar seine Lösung findet: sie sübnt die Schuld, die sie durch die Liebe zu Dicherikoss und den Berrath an ihre Hciinath begeht. Lurch eine That. die sie zu einer Art Johanna d'Arc LeS Kaukasus macht; aber ihr Tod hinterläßt Loch keinen genügend intensiven Eindruck, und wenn der Prophet sie zuletzt nennt: Die Heldin, die de» Weibe» Schuld gesühnt, so fühlt man, daß diese Worte die äußere ästhetische Correct, heit dcS Stücke« gewissermaßen bestätigen sollen, ohne daß sie jedoch als inneres Ergebnis de» Vorangegangenrn die Situa tion stimmungsvoll auSklingen lassen. Um die Ausführung der Dichtung macht« sich in erster Linie Frau LewinSki (Sarema) verdient, ebenso die Herren Baxmann (Dscbcrikoff) und Borcbardt lal» Godunofs). Dieser Letztere ist übrigen» eine Art wellschmerzlich zerrissene Byron-Figur, nur in KosakenosficierSuniform und mit einer starken alkoholischen Beimischung. Herr Hartmann al» Aßlan prälentirte sich gestern zum ersten Mal« und zwar nicht ungünstig dem hiesigen Publicum al» Nachfolger deS Herrn Hosmann. Doch müssen wir noch bedeutendere Leistungen abwarten, um zu entscheiden, wie weit er auch in hochtragischen Partien al« wirklicher Ersatz sür seinen Vor gängrr angesehen werden kann. Moritz Brasch. Musik. —r.Meiningen,26.August. Der nordsränkische Sänger, bnud feierte jein letztes Buiidessest im Jahre 1884; seit jener Zeit hielt man e» sür geraihen, eine längere Pause ein treten zu lassen, da ähnliche Festlichkeiten in den letzten Jahren nicht garade zu den Seltenheiten gehörten. DaS sür dieses Jahr bestimmte BundeSseft wurde mit Rücksicht aus da» größere Gesangsest in Loburg aus spätere Zeit verschoben. — Im Herzrgthum Coburg bestand bereit» seit 18öt ein Sängerbund der coburgücheu Liedertafeln mit 17 Vereinen. Im Jahr 1862 wurde der nordsränkssche Sängerbund gebildet; der die Vereine Säagerkranz Coburg, Gelangt»»«» Sonneberg, Säugerkranz Meiningen, Thalia Meinigrn, Harmonie Meinigea, Gelangverein Sräsenthal, Liedertafel Römdild, Liederkranz Suhl, Liebrrkranz Loburg, Liederkränzchen Eisseld und Liederkranz Neustadt umlaßle. In demselben Jahre wurde ain 21. September der allgemeine deutsche Sängerlag in Coburg abgehalten, dem in den nächsten Jahren mehrere nordsränkische BiiiideSiängerfeste folgten; der Vund betheiligte sich auch zahlreich beim ersten deutschen Sängerfeste in Dresden; schlummerte aber dann von 1868 bis 1872 durch Nach lässigkeit einiger leitender Persönlichkeiten. Durch Beseitigung derselben konnte sich der Bund noch in> letzten Augenblicke an dem großen Sängerjeste in München bethcillgc». Eine neue Aera ist von jener Zeit sür den Bund «»getreten. Neue Vorstände und neue Vereine suchten durch frische gesangliche Thätigkeit den Bund neu zu beleben und zu kräftigen. Im Juni 1870 wurde daS erste Sängersest de nen ausgeleblen nordsräntischen Sängerbünde» in Sonneseid ab gehalten, zu dem über 400 activc Sänger erschienen waren, zu den nächsten Festen 1880, 1882 und 1884 wirkten stets 26 dis 28 Vereine mit. Für dieses Jahr ist nun statt des verschobenen BundeSseste» ein Sängerconiuikrs in Aussicht genommen, welcher am 13. September in den Fürster'schen Lokalitäten in Neustadt adgehalien werden soll. Gesamniichüre werden den Haiipttheil der gesanglichen Unterhaltung bilden, jedoch werden auch veischicdene Einzeivorträge ihre Ber« werthung finden. —r. Loburg, 26. August. Unser Opernsänger, erster Baryton Max Büttner ist bei Gelegenheit seiner Vermählung mit der Tochter deS Hoslheater-Intendanten, LabinetSraih Becker, von Sr. Hoheit dem Herzog durch Verleihung de» PrädicalS „herzogl. Kammersänger" ausgezeichnet worden. — Im Hostheaier wird eisrig an der Einrichtung des Wagncr'schea OpcrudrainaS „Walküre" gearbeitet. * Von der internationalen Stiftung „Mozarteum" in Salz burg erhalten wir ein Circular, worin in Bezug darauf, daß am 29. October 1887 ein Jahrhundert seit dem Tage verflossen sein wird, an welchem Mozartseinen „DonGiovanni" zum ersten Male in Prag zur Ausführung brachte, die Zuversicht ausgesprochen wird, daß dieser Gedenktag überall gestiert werden wird. Auch das k. k. Ministerium sür CultuS und Unterricht hat den Bestrebungen des Vorstandes de» Vereins, der Jubiläumsfeier den Charakter einer internakionalen Huldigung zu verleiben, kräftige Unterstützung z» Theil werden lassen, und namentlich in Betreff ber Festschrift, welche die internationale Stiftung „Mozarieuin" zu», Jubel tage herallszugeben gedenkt, jegliche Unterstützung zugesagt. Ta dieser Festschrift ein umfassendes und reichhaltige» historisch- statistisches Material zu Grunde liegen soll, ersucht der gefertigte Borstand der Internationalen Stiftung „Mozarteum" alle Vor stände von Opcrnbüüiicit, Musikinstituten und Gesangvereinen, welche au der Dou-Juan-Jubelseier eiu Interesse uehmeu, um gütige Zusendung: aller aus die geplante Jubelfeier tm Jahre 1387 Bezug uehmenden Berichte» ZeitungSmiltheilungea und soustlgei» Druck schristeu; von allenfalls vorfindlichen alten Theaterzetteln über die Auf führungen von „To» Inan" seit dem vorigen Jahrhundert bis Ostern 1886, von alten Costümbildern, Zeitungsreferateu, Er- inuerungszeichen und anderen noch unverössentlichtenMozartiana; schließlich um gülige Mttlbeilung, an welchem Tage „Don Juan" an den betreffenden Lpernbühnen zuerst zur Aufführung gelangte, und wie oft daS Werk bi» Ostern 1886 daselbst ge geben worden ist, und welche allgemein bekanntea Künstler bei diese» Aufsührungeu allcnsalls mitgewirkt haben. Anträge und Vorschläge, sowie literarische Beiträge zur Jubel, frier, beziehungsweise zur erwähnten Festschrift werden dankbarst entgegengenommen und Anfragen bereitwilligst beantwortet. Literatur. * Hermann Protze. Drei Lieder für gemischten Chor. Dem Verein „Harmonie" zu Leipzig freuadlichst gewidmet von seinem Dirigenten. Leipzig, Wilhelm Dietrich. Partitur und Stimmen 1.80 Stimme apart ä 30 -H. Durchaus anspruch-lose Tom positionen. welche weae» ihrer Emsachheit in Lhntichen Kreisen sich leicht einbürgern möchte». Tic Texte sind von Clemens Wagen«, Jul. v. Rodenberg u. Ncinick. * Im Oktober ist in Paris bei Rouam das Erscheinen eines Buche- über R chard Wagner aug.kündigt. Dasselbe wird den Titel sübren: Richard Wagner. Sein Leben und seine Werte von Adolphe Jullien. Dasselbe wirb 400 Seiten gr. 8° stark broäuet 40 Frcs. kosten, 14PvrtiaiIs des Cvmvonisten, iiiebr als 100 Gravuren ans Opernscencn. Caricature», Theater ansichtc», autogravhirten Piecen, Thealeranzugen re. bringen. ES sollen 30 Luxus-Exemplare ü 100 FrcS. abgezogen werden. 4847 Gesängniß verwandelt werden kann. Einer derartige» GrsttzeS- verletzunq hatte sich der Schai»'pieldir>etor Herr Theodor Ferdinand Julius Claar auS Halle o/S. schuldig gemacht, indem er am 28. April d. I. im Schntzenlause zu Borna das Lustspiel „Tilly" von Fr. Stahl ohne besondere Genehmigung des Autors bezw. de» Agenten desselben, Felix Bl ach in Berlin, zur Ausführung gebracht hatte. Herr Claar. der diese Tkatsache zugestand, stellte zu feiner Lut- schuldigung vor. daß er etwas Straffällige- darin nicht gesunden, zumal er mit Bloch in steter Geschäftsverbindung gestanden und dem selben Geld zugewendet habe; das Honorar sür das vorftebend ge dachte Stück würde etwa 8 ^1 betragen haben. Gemäß dem All trage der königl. Staatsanwaltschaft, welche sich selbst sür eine ge- riuge Strafe verwendete, wurde aus 15 Mark Geldstrafe erkannt. II. Der Handarbeiter Gustav Arthur Oehler auS Glauchau, wrlcher beim hiesigen Reichsbankbau mit beschäftigt war, hatte dem Maurerpolier einen Lohiizettel auf einen höheren Betrag, al» er wirklich zu fordern batte, vorgelegt und da» Geld auch erhalten, während eine zweite derartige Betrugshandlung in dea Grenze» de» Versuch» geblieben war. Oehler hatte dann heimlich da» Weite gesucht und in Altstadt Borna eineu Einbruchsdiebstahl ta der Behausung eine» Maurers verübt, wobei er eine Uhr und ein Portemonnaie mit einer geringen Baarschast rutweodete. In Borna selbst war der Aagektagte am 1. Juli d. I. wegen verschiedener anderer Diebstähle bereits zu 7 Wochen Gesänguiß verurtheilt worden, und diese Strase wurde wegen der obenerwähutea Urkundenfälschung und de- Betrugs in eine Gesammtftrase vou 5 Monaten verwandelt, sür den zuletzt verübten schwer«, Dieb stahl aber aus eine Strase von 10 Monaten Gesängniß erkannt. Hl. Der frühere Schreiber und zuletzt als ProvisionSreiseuder sür eine Buchhandlung in Borna beschäftigte Johann Haß au» Libla bei Köln, bereit» wiederholt criminell bestraft, hotte seinem Prinzipal am 25. Juli d. I. Bestellzettel aus angeblich vom RegimenlSschreiber H. in Grimma abonnirte Exemplare eine» Werke« lmsgegeben und daraus die Provision erhalten, während sich heraus« stellte, daß die Bestellungen gar nicht erfolgt wäre». Der An geklagte wurde wegen Betrugs uud Urkundenfälschung uuter Au»- jchluß mildernder Umstände zu IJahr Zuchthau- uud 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. Der Gerichtsbos bestand aus den Herren LandgertchtS-Rätbea Lehmann (Präsid), Melsch, Schreiber. Böhme und Assessor von Sommcrlatt: die Anklage führte Herr Ober-Staatsanwalt Vber-Juftlzrath Hoffman». Verein Leipziger Lehrer. ir Leipzig, 26. Anglist. Die erste Sitzung nach den Ferien hielt der Verein Leipziger Lehrer gestern unler dem Borsitz deS Herrn Direktor A. Richter im Tiieffchler'scheu Saale ab. Nachdem die Anwesenden, linier welchen ein Gast, herzlich begrüßt und einige Anträge und geschäftliche Dinge erledigt worden waren, dielt Heer Direktor vr. Wolfs, welcher »och kurz vorher für dc» eigcnilicheii Redner des AbenSS eingesprunge» war, seine» gütigst zugescigten Vortrag. Als Tbcina balle er sich die Freiheit deS Willens gewählt, eine Frage, welche die Pädagogik tief berührt. In klarer und geistvoller Weile erläuterle er die Antinomie, welche in dem einen Gebiete der Wissenschaft scheinbar sich hervordräugi. Denn die Naturwissenschaft verlangt streng noibwendig Caujalnexus in dem Gebiete der Tblttiachcn. Die GettleSirisscnjehast, obenan die Etbik, die Pädagogik, aber ebenso auch die Jnrisorudenz und Staats- Wissenschaft verlangen Freiheit des Willens. Die Bedeutung des Problems hat stets die riessien Denker beichäftigt. Zuletzt vereinigen die strengste» Deteriniiiisten mit der Noldivciidigkcit eine gewisse Freiheit, die strengsten Jndelerministen mit der Freiheit eine gewisse Nolbwendigkeit. Dies erläutert der Herr Redner kurz an dem System der Denker Spinoza, Kant, Schopenhauer. Den Begriff „Freiheit" näher entwickelnd. wieS er hin auf die physische Freiheit', di« Gedankeiisreiheit, die Wrhlsreiheit, die mora lische Freiheit und die Freiheit des Willens, welche letztere er an einer Handlung darlegte. DaS punctum »alietw sei, daß der Willensact, ehe er zum Entschluß gelange, von zwei Kräften gewissermaßen, den undämonistüchen Pnncipicn und den moralischen Principien beeinflußt werde und daß dieses Problem somit mit dem nalurwissenschasltichen, welche» in den, Parallelogramm der Kräfte seinen Ausdruck finde, ans eine Linie z„ stehen komnie. So war in der lnteressanicslen Weise daS Problem der Freiheit deS Willens aus da rein »aluriviffenschllstlich.iiiechanische Problem zurückgesührt. Die Lösung de» Preblemes kan» nur aus der Wissenschaft der Logik er- folgen, denn alle die Punkte, die dabei in Betracht kommen, find logischer Natur. Sie sind: Das Wesen des Willens, der Nothwendig- t«t und Lauialität. Alle drei wurden eingehend erläutert und so gelangte der Herr Redner zu dem Schluß, daß die Nolbwendigkeit nur im Gebiete deS Denken-, die Freiheit und Gesetzmäßigkeit da gegen im Gebiete de» Seins sei und so obige scheinbare Antinomie gelöst erschien. Ain Schluß stellte der Redner als Ausgabe de» Leben» das Streben hin, dem sittlichen Faclor immer mehr Einfluß aus die Handlungen des Menschen zu sichern. Lebhafter Beisall folgte dem Redner, welchem auch vom Vorsitzenden noch besonderer Dank aus- gesprochen wurde. Es folgte sodann ei», Debatte, an welcher sich dir Herren: vr. Geyer, Dir. Vr. Tcherfia betheiligtru. Nachdem der Herr Resereut aus verschiedene Einwürr« geantwortet und die selben wiedrrlegt hatte, wurde die Sitzung geschlossen Königliches Landgericht. Kerien-Strafkamwer I» l. Nach A. 54 deS Re chsgesetzes vom 11. Juni 1870, betreffend da» Urheberrecht an Schriftwerke» re., ist Derjenige, welcher vorsätz lich oder aus Fahrlässigkeit ei» dramatische«, musikalische» oder dramatisch-musikalische« Werk vollständig oder mit unwesentliche» Aenderuuaeu unbesngter Weise öffentlich oussührt, den Urheber oder dessen Rechtsnachfolger z» eittschädigen verpflichtet und wird außerdem mit einer Geldstrafe bestraft, die nach de« A. 18 deSelbe» Ges«»«» bi» aus 3000 Mark auflelgea eventuell 1» Nachtrag. * Leipzig, 27. August. Die königliche Amt«hauptmann» schast hier erläßt folgende Bekanntmachung: Am Vorabend des diesjährigen Sedantage», Mittwoch, den 1. September, in den Abeiibstunde» von 7'/, Uhr ab bleibt die Straße von Thonberg nach Probstheida auf dem Tracte von der Wegeabzweignng nach Stötteritz bis an die nach dem Südfriedhos« führende Straße, sowie diese selbst wegen de» zu dieser Zeit ftatt- findeiiden Auszuges bis »ach bewirkte», Rückzug sür allen Fahrver kehr gesperrt, insbesondere dürfe» auch Wagen und Reiter währeud dieser Zeit aus dem bezeichnet«, Straßeittracte nicht halte». Zu widerhandlungen werden mit Geld bis zu 50 eventuell mit ent sprechender Hast bestraft. -Zugleich nimmt man Veranlassung, da» Publicum vor dem uu- besugten Betreten der in der Nähe deS Napoleonsteines gelegeueu Felbgrundstücke, namentlich der Karlosfelselder, zu warnen, mit dem Bemerken, daß nach ß. 368 »ud 9 des ReichSstrasgesetzbuch» «tue derartige Uebertrctung mit Geldstrafe bis zu 60 oder mit Hast bis zu 14 Tagen bestraft wird. Im Uebrigen will die königl. AmtShaupIniannschaft hierbei nicht unterlassen, mit Rücksicht aus den bei der Sedauseier iu frühere» Jahren durch Abseueru von Schießgewehre«, und Ab brennen von Feuerwerkskörperu inehrsach verübten Unfug, auf das Unstatthafte und Straft-are des letzteren hinzuwcisen, mit dem Bemerken, daß die Ortspolizeibehörden bereit- iu frühere» Jahren angewiesen worden sind, stnwideibaadelnde aus Gruud g. 360 unter 11 bez. 8Z. 36? unter 8 und 368 unter 7 de» Reich»« strafgesetzblichs unnachpchtlich zu bestrafen. * Leipzig, 27. August. Für die Errichtung de» Moaumeittalbrunne»» aus dem hiesige» Augustu»- platze hatte Frau verw. Mende bekanntlich eine Summe von 150,000 .ckl gestiftet. Der gesummte Bau wird sich nun aber, wie wir vernehmen, aus gegen 170,000 ^ stellen; allein dieser Feblbetraq fällt nicht der Stadt zur Last, wie man vielleicht irriger Weise a»»ek:nc>i könnte, sondern er ist durch Len Zinsencrtrag gedeckt. * Leipzig, 27. August. Die Frequenz in den sächsischen Badeorten betrug bis zu»r 15. August in Augustusbad bei Radeberg 709. B:rgg!eshiibcl 145. Einsiedel 1IÖ, Elster 1141 (außer 619 Durchreisenden), Gottleuba 2tt, JonSbors 296, Königobrnlin bei Köiiigslein 256, Kreischa 144, Langebrück 613, Liege,u bei Radeberg 305, Mulda 434, Oybin 482, Sck'wcizcrmühle 940, Schandau 2675 (außer 20,027 Durchreisend-» i, Tharandt 613, Warmbad bei Wolkea stein 653, Weißer Hirsch bei Dresden 949 Personen. * Leipzig. 27. August. Wir konnten in einer der letzten Nummern die Mittheit»»g sür »nbegriindct erklären, daß bei dem hiesigen Rath da? Gesuch um Concessionirung eine» OmuihuS-llnlerilehmeiiS in Leipzig cingereicht worden sei. Ei» solches Gesuch ist auch beule noch nicht eingereicht. eS scheint aber doch, als ob die Vorbereitungen dazu im Gange sind. Wir finden in auswärtigen Blättern folgende Miltucilitng: Für Leipzig wird ein größeres OmnibuSuiiternehmen geplant. Ein Berliner Consorlium ist bereits mit den Maßnahmen und Vorbereitungen beschäftigt, welche das Unternehmen erfordert, cbc die Conccssion uachgesutl werden kann. Durch einen in Leipzig ansässigen Vertreter der Gffell'chast werde» augenblicklich die ersorder- liehen Berechnungen, Feststellungen der Belkehrslinien und Ein- zcichnungen derselben in den Stadtplaa vorgenommen, und gleich zeitig findet in einer Berliner Waagonsabrik der Bau eine» Probe- wageus statt, der mit der Einreichung des Eoncessionsgesuch» den maßgebenden Behörden vorqesührt und der polizeilichen Prüfung »itterstellt werden ioll. Tie sür den Betrieb der OininbuSliiiien iu Aussicht genommenen Wagen entsprechen in» Großen uud Ganzen denjenigen der neuen OmnibusgeseUschaft in Berlin, sind aber mit wesentlichen, sehr sinnreichen Verbesserungen der Federconftructiou versehen, außerdem ist durch eine geschickie Zahnradcombiuation der Gang der Haupträder zur höchstiiiüglichcn Leichtigkeit gesteigert. Die CoupäS des neuen Omnibus sollen auss Glänzendste eingerlchtet werden und so elastisch in Federn ruhen, daß fast jede» Stoßen vermiede» wird. — ES möge hiermit erklärt sei», daß daS in der letzten Nummer enthaltene „Eingesandt", betreffend die Beschaffen heit der bei einem Neubau in der Körnerstraße verwendeten Ziegelsteine, sich nicht aus den Neubau der Herren Sch urig L Krieger daselbst bezieht. --- Am Montag, den 30. d»., findet im Krystallpalast ein großes Extra-Conccrt der Eapelle der kaiserl. 2. Matrosen« Division unter Leitung ihres CapellmeistcrS F. Wöhlbier auS Wilhelmshaven statt. — Da« gestern Abend in Bonorand'S Etablisse ment stattgesundene Concert, mit welchem ein von dem Kunst- und Tbealcrseiierwerker Herrn Nob. Mann ver anstaltetes Feuerwerk verbunden war, hatte sich infolge deS günstigen Wetters eines recht zahlreichen Besuche» zu «srcuen. DaS Feuerwerk begann zwar beträchtlich später, als in der Ankündigung festgesetzt Word«, war, seine präch tige und woblgelungcne Beschaffenheit beseitigte indessen die hier und da vorbantene Mißstimmung; namentlich da» große Schlußtableau fand durch seine glänzende AuSstaitung den lebhaften Beisall de» Publicum». — Am nächsten Sonntag Abend wird in dem gedachten Etablissement einConcert der Marine-Capelle an» Wilhelmshaven staltfinven, nachdem ein solche» am Nachmittage desselben Tages im Scbitlerschlößchen zu Gohlis vorau»geganaen sein wird. Diese Capelle, welche sich eine» sebr guten Rufe» erfreut, leitet der von feiner Thätigkeit al» Eorp»sührer bei der Capelle de» 107. Infanterie - Regiment» noch in gutem Andenken stehende Direktor Herr Wöhlbier. ) Leipzig, 27. August. Ein lbjiihrige» Dienst mädchen hier wurde gestern festaenommen, »eil e« seiner Herrschaft zuwiederboltenMalen, jedensall» «»»«Rache. Keine Quantitäten Salzsäure in den Kaffee und da« Bier ge schüttet hatte. Gestern gegen Abend fuhr iu der Dre«dne> Straß« eia hiesiger Schüler mit feinem Zweirad eia
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