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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-25
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1886
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476» *— Berbaad westdeutscher Blechfobrlkautr». In der am SO. d. M. in Köln stattgehabteu Beueralversammlung de» Ler- baadeS westdeutscher Blechsabiikauteu wurde die Bildung eine- ueueu Verbände- beschlossen, der auf deuselbeu Grundlagen wir der jetzige beruht vud am 16. September d. I. in Kraft tritt. »— Rheinisch-Westfälische Schwefelsäure-Industrie. Di, „Kölu. Ztg." schreibt: Die Verhältnisse der rhemisch-westsälischen Schtveselsäure-Fabrikea gehen einer einschneidenden Aenderung ent gegen, da nunmehr die Auslosung der für diesen Betriebszweig bisher bestehenden Vereinigung für Rheinland und Westsalen beschlossen ist. Mehrere Jahrzehnte hindurch hat diese Bereinigung bestanden und trotz ihres recht verwickelten Verfahrens erfreulich gewirkt. Deo Anstob zur Auslösung gab der Verkauf einer rheinische» Schwesel- fäure-Fabrik an «ine außerhalb des verbandögebiete» bestehende Gesellschaft, die der Bereinigung nicht beitrat. Die Auslösung der Vereinigung dürste namentlich den kleinere» westsälischea Schwefel- säure-Fobttken verhäagnißvoll werden. *— Die Ueberproduction ist iu westfälischen Stein- kohlenrevieren «ine Thatsache, mag auch von den Interessenten oder in schutzzölloerischea Blättern ihr Vorhandensein, geleugnet werden; sie ist ganz direct auf die überstürzte, ungesunde Ent- Wickelung, welche der Eteiukohlenbargbau in den Jahren 1872—74 genommen ha», zurückziiführen. Die rheinisch - westfälische Kohlen- industrie steht heute vollständig unter dem Einflüsse deS Welt- markte« und muß den „wilden Wettbewerb" der englischen, belgischen, französischen Kohlen mitmache». Damit ist auch die eigenthümlich« Erscheinung zu erklären. daß der schlesische Kohleubergbau sich, wenn auch nicht in guten, so doch in erträg lichen Verhältnissen befindet, der sächsische sogar in der Lage ist. eine nicht unerhebliche Erhöhung der Preise vorzunehmea, der uiederrhrinisch - westfälische aber einer bedenklichen Krisis entgegenschreitet, oder richtiger ausgedrückt, sich schon darin befindet. Bremen. 23. August. Der Antwerpener „Precurseur" will wissen, der Norddeutsche Llovd wolle in einem europäischen Hasenplatze »och eine neue Anlegestelle errichten für die Schiff« der australischen Linie. — Es handelt sich, wie die „W -Z." erfährt, bei dieser Nachricht wohl um Southampton, dessen Aus nahme in di« Reihe der anzulausendea Plätze aber längst bekannt ist. Ein fernerer Hasen ist nicht in Frage gekommen. G AuS Bayern, 23. August. Für die Localbahn Erlangen- Gräseuberg ist das SchieoengleiS vollständig fertig, so daß schon am 1. September die Uebergabe der Bahn möglich sein würde. — Während sowohl in England, wie in Norddeutschland die Baum wollspinnerei sehr schlecht geht, haben einige süddeutsche Baum- wollenspinaereieu jetzt sehr viel zu thun. Die Spinnerei am Stadt- kach in Augsburg ist z. B. bis zum April 1887 mit Aufträgen versehen. — DieAugSburgerGaSanstalt, eine Actiengesellschast, zahlt sür» letzte Geschäftsjahr 7 Proc. Dividende. 1VTS. Amsterdam, 23. August. Da die bisher fortgesetzten Bemühungen, da- nöthige Capital herbeizuschaffen, um die Dorre- -aal'schc Bank zu retten, keinen Erfolg gehabt haben, so hat daS Unternehmen ein Moratorium nachgesucht. Warschau, 23. August. Bon ausländischen Blättern verbreitete Nachrichten über bevorstehende Erhöhung eines Einfuhrzolles aus eiserne Maschinen und Maschinentheile bezeichnen gut unterrichtete Kreise als vollständig unbegründet. *— Die Tabakproductioo Rußlands 1885. — In dem vom französischen Finanzministerium herausgegebenen „Bulletin de Statistiquc *)" werden über den TabokSanbau und die TabakS- produclio» in Rußland innerhalb der letztverflossenen Jahre schätzen-- »verthe Mittheilungen veröffentlicht. Wir entnehmen dieser Quelle, daß im europäischen Rußland einschließlich d«S Königreiches Polen im Jahre 1885 136.816, im westlichen Sibirien 4952 und im Kau kasus 10,777 Tabakspflanzungca (znsammea 152,545 gegen 135,704 im Jahre 1884) gezählt wnrdeu. Dieselben bestockten im europäischen Rußland einschließlich des Königreiches Polen 45,029 Dessätinen") (5597 mehr als im Vorjahre), im westlichen Sibirien 524 Dessätinen (131 mehr als im Vorjahre) und im Kaukasus 1761 Dessätineu (102 mehr als im Vorjahre). Der Ertrag dieser LabakSplantageu wurde geschätzt: im europäischen Rußland ius«*" elnschl. deS Königreiche- Pud -«> »>» . Pu» Polen auf 1,136,391 2,965.44? ^-829.056 im westlichen Sibirien. . . 34,851 31,450 — 3,401 im Kaukasus . . . . . - 101,852 117,202 -4- 15,950 »esr (4-). «emger <—), Zusammen .. 8,272,494 3,114,099 -f-841,605 In überwiegendem Umfange gelangten geringere Tabaksotten zum Anban, deren Erntcertrag von 1,462,291 Pud im Jahre 1884 aus 2^18,149 Pud im Jahre 1885 stieg; gleichfalls eine Zunahme, von 692.507 Pud auf 746,469 Pud, wird für den türkischen Tabak »achgewiesen, während der Ertrag her mit amerikanischen Tabak- sotten bestellten Flächen von 117,696 im Jahre 1884 auf 49,481 Pud im Jahre 1885 »urückging. *— Sibirisches Bahaprojeet. Nach einer Petersburger Meldung deS ..Neuen Wiener Tagebl." ist eine Gesellschaft amerika nischer Unternehmer bei der Regierung um die Concessioa einer Eisenbahn durch ganz Sibirien bis Bladhwostok eingeschritten. Die ConcessionSdauer soll fünfzig Jahre betragen und die Bahn binnen drei Jahren auSgebaut werden. Die Amerikaner verlangen Steuer freiheit. unentgeltliche Abtretung deS uöthigen Grundes und daS Branntwein-Monopol läng- der Bahn in der Ausdehnung eines Breitegrades. F Aus Batschani in Rumänien berichtet das österreichische Eon- sulat, daß, während der Bezug von Maaren aus Oesterreich in Folge de- Zollkriegs nur noch von äußerst geringem Um angc ist, der Ver kehr mit Deutschland einen großartigen Aufschwung zu nehmen scheint. Boa 105,300 FrcS. Import kamen aus Deutsch land 89,200, auf Oesterreich nur noch 16,100. Die größten Waaren- mengen unter den ouS Deutschland eingesührten waren 80,476 Kiloqr. Roheisen, 59,054 Kilogr. Zucker. 20,000 Kilogr. Cemeut, 12,714 Kilogr. londwirtbschaftliche Maschinen, 10,400 Kilogr. Tafelblech, 11,395 Kiloqr. Nägel, 4675 Kilogr. Potalche, 2250 Kilogr. Mineral wasser, 2093 Kilogr. Eisenwaaren, 1372 Kiloqr. Manusacturwaaren, 896 Kilogr. GlaSwaaren. Auch aus Braila wird berichtet, daß für den Herbst- und Winterbedars Bestellungen nach Oesterreich fast gar nicht gemocht sind, die Kleider, und Schuhwaarenbranche viel mehr ihre Verbindungen in Frankreich und Deutschland, die Eisen- vaarenbrauche lediglich in Deutschland sucht. Auch ousGalatz wird berichtet, daß im ConsectionS- und Schuhwaorengeschäst Deuttchland die meisten Chancen aus Erfolg zu haben scheint, während auf dem Znckermarkte sich Rußland und Deutschland und in jüngster Zeit auch Frankreich den Rang streitig machen. In Jassy hat der Im- Port iu Folge der große» Jahrmärkte im Juli 700,000 Goldsrancs betrogen, davon 600,000 Manusacturwaaren aus England u..- Deutschland. k. 6. Sonstantiuopel. 17. August. Türkische Staats- forste. Die i» der letzten Zeit vielfach ventilirte Frage der Aus beutung der türkischen Staatssorfte, welche dem Reiche eine er giebige Einnahmequelle sichern würden, hat in der letzteren Zeit den Miuisterrath wiederholt beschäftigt. Die Ausführung des ins Auge gefaßten ProjecteS, die Concession zur Ausbeutung der Forste gewissen, sich um dieselbe bewerbende» Gesellschaften zu ertheilen, bietet für den Augenblick so enorme Schwierigkeiten dar. daß an dieselbe vor dem Ablaute mehrerer Jahre gar nicht zu denken ist. So reich der türkische Boden an Wäldern ist, so wenig geordnet find die privatrechtlichen Ansprüche der verschiedenen Grundbesitzer. Von einer Abgrenzung ist seit dem Bestand« der Türkei keine Rede gewesen und von Forstgejetzen ist keine Spur vorhanden Unzählige Gewohnheitsrechte der Bevölkerung, welche durch Generationen h...- durch von derselben auSgeübt werden, müßte» vorerst geregelt und überhaupt erst geordnete Zustände geschaffen werden, bevor man an eine, einer Gesellschaft zu ertheilende Concession denken könnte, weil die sich nachträglich herauSstellenden Schwierigkeiten, beziehungsweise Rechtsstreitigkeiten geradezu zahllos wären. Erwägt man weiter, daß Jedermann im Walde Holz fällen konnte, ohne seitens der Be hörden hieran behindert zu werden, und daß selbstverständlich als Object der Fällung immer die Eiche gewählt wurde, während die Buch» stehen blieb, so wird man begreislich finden, daß die türkische» Wälder meistens Buchenwälder sind. Diese» Erwägungen, welche bereit- seiten« de« StaatSratheS entsprechend gewürdigt wurden, konnte sich auch selbstverständlich der Ministerrath nicht verschließen, und konnte daher nach dieser Richtung hin keinerlei Beschluß gefaßt werden. Um die Abgrenzung der Wälder vorzunebmen und eine Forstorganisation zu schaffen, wie sie andere europäische Staaten besitzen, bedarf es noch vieler Jahre, und vor der Schaffung ge- »rdneter Forstverhältniffe ist wohl an eine ConcessionS - Ertheiluug nicht zu denken. *— Ja England fanden im Jahre 1885 durch Eisenbahn. Unfälle aller Ar» 957 Personen ihren Tod. während 3457 Verletzungen davontrugen. Bo» dieser Anzahl waren 102 ge- »ödtete und 1129 verletzte Paffagiere, von denen in Folge von Ent gleisungen oder Zusammenstößen von Zügen 6 getödtet und 436 ver letzt wurden, während die Tüdtunq und Verletzung der übrigen Paffagiere verschiedenen anderen Ursachen, hauptiächlich jedoch dem Mangel an Vorsicht seitens der Individuen selber zuzuschreibe» ist. Die übrige» 451 Tobten und 2117 verwundeten waren Beamte oder Bedienstete der Eisenbahngesellschasteu. *— Ungeachtet des Druckes, der auf verschiedenen großen In dustrien England« lastete, ist der Kohlenverkehr aus den englischen Eisenbahnen und Lauälen von 1884 aus 1885 nicht un- bedeutend gestiegen und hat die enorme Höhe von 104,700,000 T. erreicht. Die Erklärung dieser Zunahme dürste zum Theil aus den strengen Winter Ende 1885 zurückzusühreu sein, für welche Annahme auch der Umstand spricht, daß die Zufuhr nach Loudoa im Jahre 1885 gegen das Vorjahr ein Mehr von 501,000 Tonnen nachweist Die Lerkehrsziffern des Jahres 1885 zeigen neuerdings, daß der größte Theil des Kohlentransvorts von den Eisenbahnen vermittelt wird, und zwar gelangten auf den Eisenbahnen 98,182.000 Tonnen, auf den Canäle» 6,634,000 Tonnen zur Besärderung. Der TrauS- Port aus den Eisenbahnen zeigt gegen 1884 eine Zunahme um 610,000 T„ der der Tonäle ist um 188,000 T. zurückgegangen. Brisbane (Australien), 20. August. Ein Telegrainm des „Reuter'jchen Bureau" meldet: Dem der Legislatur von QueenS- laud vorgelegtcn Finanzausweise zufolge sind die Einkünfte der Kolonie pro 1886/87 auf 3,OM,000 Lstrl., die Ausgaben aus 3,069,OM Lstrl. veranschlagt. Es verbleibt sonach ein Deficit von 69,000 Lstrl., welcher der Finanzminister der Einstellung der Land- verkäusc in Gemäßheit des neuen Landgesetzes und den Wirkungen einer vierjährigen beispiellos heftigen Dürre zuschreibt. Die Dürre ist jedoch jetzt gänzlich verschwunden, und aus Grund der vereinigien Wirkungen einer günstigen Jahreszeit, der wesentlichen Steigerung der Wollpreise, einer Zuckercrnte von über 50,OM Tonnen und deS Aufschwunges der Bergbau-Jndustrie und der Landwirthschast werden bessere Zeiten erwartet. Zur Deckung der unverzüglichen Bedürfnisse empfiehlt der Finanzminister eine Erhöhung der ack vaiorem Zölle von 5 auf ?V, Proc. und die Auferlegung einer Erbschaftssteuer aus Realvermögen. *— Verschiffungen von Silber nach Ostindien, Eblna and den Straits vom 1. Januar bis 19. August lbe-». Ab London nach: Ostindien 3,052.210 S gegen 4.457,521 6 in 1885, China 249,690 » » , 567,998 - » » den Strait» 375,377 - - 536,782 - - - Total 3,677,277 Ab Venedig — Marseille 197,654 gegen 5,562,301 . 150,000 - 220,500 < in 1885. Briefkasten. X. hier. Der Rückgang des CourseS des Papiers hängt zu sammen mit Berichten aus der betreffenden Industrie-Branche, denen zufolge die Preise der Producte sich nicht unwesentlich ermäßigt haben. Wir glauben aber, daß man doch die augenblicklich allerdings ungünstige Conjunctur in etwas übermäßiger Weise in den Coursen zum Ausdruck bringt. LandwirthschaftlicheS. —u. Gatha. 22. August. In dem heute hier abgehaltenen Congreß der Bienenzüchter des Herzogthums Gotha reserirte u. a. Bienenzüchter Monde-Erfurt über den Werth der Bienenzucht sür den Landwirth. Derselbe bezeichnet« die Bienenzucht alS eine mit gutem Erwerb verbundene Nebenbeschäftigung für den Landwirth, denn dieselbe ersordere nur ein geringes An- lagecaznial und erbringe einen bedeutenden Ertrag. Gegenwärtig wandere viel deutsches Geld sür Honig in» Ausland, dies sei nicht nöthig, Deutschland könne seinen Bedarf an Honig vollständig selbst decken; die Landwirthe müßte» sich nur mehr als bisher der Bienen zucht mit Fleiß und Ausmerksamkcit znwendeu und dieselbe rationell betreiben. Dabei sei der Anschluß der einzelnen Landwirthe an die bestehenden Bienenzüchtervereine sehr nothwendig und nicht genug zu empfehlen. Hier können sie sich Raths erholen, die neueren Fortschritte aneignen und die gemachten Erfahrungen gegen- seitig auStauschen. — Hervorgehoben wurde noch die Nothwendigkeit, der unter den Landleuten noch vielfach verbreiteten ialjchen Ansicht, daß durch die Entnahme des Honigs der Nährwerth der Pslanzeo verringert werde, entgegenzutreten und den Umstand in den weitesten Kreisen ausreichend bekannt zu machen, daß sür die Pflanzen durch Uebertragung des BlütkenstaubeS ein bedeutender Nutzen erwachse. Die große volkswirthschastliche Bedeutung der rationellen Bienenzucht sür die Landwirthschast müsse den einzelnen Laudwirthen immer wieder klar gemacht w-rden. <5 Ueber die Ausdehnung der landwirthschaftliche» Creditgenossenschasten in Württemberg giebt der Rechen, schastsbericht deS Verbands sür 1385 Auskunft. Danach zählte der Verband 136 Vereine mit etwa 12,3M Mitgliedern, 17 Vereine mit 1281 Mitgliedern mehr, als im Vorjahre. Bon 111 Vereinen, deren Geschäftsjahr mit Ende des Jahres abschlicßt, liegen Rechen- schaftSabschlüsse vor, nach denen ihr Gesammtumsatz 7.6 Millionen Mark, ihre Active» 2.5 Millionen, ihre Passiven 2.4 Mill. betragen. DaS gemeinsame Einkaussgeschäst hat an Ausdehnung gen neu, da von 41 Vereinen sür 36,370 Futter- und Düngemittel, Sämereien, Rebvsäble u. s. w. angekaust wurden. U Sger» 23. August. Nachdem die Getreideernte im Egerthale in der Hauptsache beendet ist, läßt sich sagen, daß daS Ergebniß ziemlich gut ist. Zwar hat der Hagel an einzelnen Feldern großen Schoden angerichtet: aber immerhin ist dort, wo das Getreide unverletzt blieb, sowohl der Stroh-, wie der Körner ertrag ein guter. Weizen stand überall prächtig; der Roggen hatte sich stellenweise gelagert; Gerste wird nur einen mittleren Ertrag geben; Hafer aber wird besser als im Vorjahre auSsallen. So ist die ganze Landwirthschast, die um den Ausfall der Ernte sehr be kümmert war, wieder von frischen Hoffnungen belebt worden. «) Februarhest 1886. - ") "*) 1 P»d » 16.88 Kilogr. 1 Deffättue - 1.0S Hektar. - Entscheidungen des Reichsgerichts. ^ *— Ist der Commissionär (Bankier) vom Committenteu durch Täuschung zur Ausführung der Commission verleitet worden, so steht nach einem Urtheil des Reichsgerichts, H. CivilsenatS, vom 25. Mai d. I., dem Commissionär frei, daS CommissionSgeschäst rückgängig zu machen und wegen des Schadens, der ihm dadurch entstände», daß er durch die unwahre Zusicherung des Committenteu zur Eingehung des Geschäfts verleitet worden war, diesen haftbar zu machen. Bei dem Rückgängigmacken des Geschäft- ist der Com missionär nicht verpflichtet, die im A.t 375 deS H.-G.-B. (sür den Verkauf deS CommijsionsguteS dem säumigen Committenteu gegen über) vorgeschriebeaen Förmlichkeiten zu beobachten. — Am 30. Sep tember 1884 tclegraphirte die Handlung M. in Bingen an den Kaufmann I. in Frankfurt a. M.: „kaufet IM Credit, versichere, daß 1000 >l Post gesandt". I., welcher der Hand- lung M einen Credit nicht cinräumen wollte, führte zwar die Commission aus. telcgraphirte aber noch an demselben Tage zurück: „Kaufte aus Versicherung, daß 1000 Post abgesaudt. Sollten diese bis Borbörse nicht eingetroffen sein, so realisire die IM Credit bestens." Am folgenden Tage erhielt I. ein Packet mit zwei Tratten im Gcsammtbetragc von 946 -/l und 219 ^l in aus ländischem Golde. I. rcclamirte sofort und später wiederholt die versprochene Baarsendung, jedoch ohne Erfolg. Endlich begab er sich nach Bingen und erlangte dort von M. einen Wechsel über 1000 ^1, zahlbar am 25. Oktober 1884. Als dieser Wechsel nicht gezahlt, vielmehr am 28. Oktober 1884 Mangels Zahlung protestirt wurde, telcgraphirte I am nämlichen Tage an M.: „Prolongire nicht weiter, beauftragt Jemanden, dem die IM Credit überweise, oder lasse verlausen." Als hierauf keine Antwort erfolgte, rcalisirte I. am 29. Oktober und machte hiervon dein M. sofort Mittheilung unter Beilage einer Rechnung, gemäß deren sich seine Forderung aus 562 ^tl bezifferte. Aus die Klage des I. erhob der beklagte M. den Einwand, daß er den Verkauf der Creditaciien nicht anzucrkennen brauche, da der Verkauf unberechtigt war und den im Art. 375 H.-G.-B. vor- gcschriebenen Förmlichkeiten nicht entsprach. Ja erster Instanz wurde die Klage abgewiesen, daS Berufungsgericht dagegen »er uriheilte den M. zur Zahlung der 562 -St und die von der Hand lung M. eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht zurückgewiesen, indem eS begründend auSsührtc: „Nach der Auffassung des Ober. LaudeSgerichts hat die Erklärung deS Klägers (in seinem Tele, gramm uns seinem gleichlautenden Brief vom 30. Sep. lember 1884) den Sinn, daß sür den Fall, daß die Versicherung wahr sein sollte, der Auftrag als auSgefübrt und das Geschäft als für Rechnung der Beklagten geschlossen zu gelten habe, daß aber entgegcngejetzten Falles, der Kläger sich die Ber. sugunq über das Geschäft vorbebalte Nachdem nun. wie tbatsäch. liiv festgestellt ist, die fragliche Versicherung in der Thal sich alt unwahr erwiesen hat, war das vom Kläger zwecks Ausführung deS Auftrag- geschloffene Lieferunasqcschäsr gar nicht al- sür Rechnung der Beklagten geschlossen zu belrachien und konnte daher von einer Verfügung über da» Commüsionsgut im Sinne des Art. 375 H.-G.-B. gar nicht die Rede iein, vielmehr stand eS dem Kläger frei, da» Geschäft rückgängig zu machen und wegen de- Schadens, der ihm dadurch entstand, daß er durch die unwahre Zusicherung der Beklagte» zur Eingehung desselben verleitet worden war, diesen au» dem Gesicht- Punkt des Mandat» oder der geübten Arglist haftbar zu machen. — Fraglich kann daher nur sein, ob etwa durch die späteren ver. Handlungen unter den Parteien die Sachlage sich geändert habe, und ob etwa dem Kläger ein Vorwurf deshalb treffe, weil -r nicht, wie im Schreiben vom 30. September 1884 in Aussicht gestellt, sofort realisirt und seinen Schaden liquidirt hat. Da« Ober-LandeSgericht erklärt, daß di« Verschiebung de« Ber- laus« (wrlche, wir die Korrespondenz rrgirbt, dem Wunsche der Be klagten entsprach) ohne jede« Verschulden de« Kläger« lediglich im Jntereffe der Beklagten erfolgt sei. daß e« bei den bezüglichen Ber- Handlungen unter den Parteien sich lediglich um Versuche gehandelt habe, die nachträgliche Zahlung der 1000 -«4 za erlangen und hier- durch der Beklagten den Eintritt in da« abgeschlossene Geschäft zu ermögliche», daß ober der Kläger nie aus sein Recht, sür den Fall der Nichtzahlung der 1000 frei z» verkausen, d. h. über daS Geschäft za verfügen, verzichtet habe. Hiernach können auch die späteren Vorgänge weder dazu dienen, die Rüge einer Verletzung deS Art. 375 a. a. O. noch auch den Vorwurf zu begründen, daß der Kläger den ihm erwachsenen Schaden ganz oder theilweise selbst verschuldet habe. *— Hat der Absender eines Eisenbahnfrachtgutes ritte der im Eisenbahnbetriebs-Reglement vorgeschriebenen Sicher heitsmaßregeln außer Acht gelassen, welche ih» nach dem Reglement der Eisenbahnverwaltung gegenüber sür allen etwa eut- stehenden Schoden ersatzpflichtig macht, so kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. CivilsenatS vom 6. März 1886, die Eisenbahn- Verwaltung bei eingetrtteuem Schaden nur dann Schadenersatz von dem Absender fordern, wenn sie den ursächlichen Zusammen hang zwischen der Nichteinhaltung jener ReglementSbestimmung und dem Eintritt de- Schoden- darzuthun vermag. — Die chemische Zabrtk auf Setten (vorm. E. Schering). Actiengesellschast zu Berlin, gab am 13. April 1882 70 BallonS Schweseläther zum Trans port nach Darmstadt auf. Am 16. April übernahm die Main- Neckar - Eisenbahn den Wagen, aus welchem sich der Schweseläther befand, in Sachsenhausen, brachte denselben aus die Rangirstation Isenburg und ließ ihn, da der betr. Zug zu schwer war, mit zwei anderen Wagen stehen, um ihn am andern Morgen nach Dormstadt befördern. In der Nacht hörte mau eine starke Detonation, >er Wagen mit dem Schwe'elSlher stand in Flammen, da- Feuer theilte sich auderea iu der Nähe befindliche» Wagen mit. Die Main- Neckarbaha berechnete de» entstandenen Schaden aus 16,200 ^l und klagte diesen Betrag gegen die chemische Fabrik ein, indem sie unter Anderem zur Begründung ihres Schadenersatzansprüche« geltend machte, daß eine Anzahl BallonS entgegen der Vorschrift des Eis.- Betr-Regl. Anlage 0 Nr. X mehr als 75 Kilogramm brutto ge- wogen haben. DaS Landgericht Berlin wie- die Klage ab, wogegen das Kammergericht das Urtheil dahin änderte, daß eS die Beklagte zum Schadenersatz verurtheilte. Aus die Revision der Beklagten hob das Reichsgericht daS Urtheil des Kammergericht» aus, indem eS begründend auSführt«: „ES ist unter den Parteien streitig, ob die Bestimmung über das Bruttogewicht der einzelnen Lolli nur den Hweck verfolge, die Tarifiruna und bequemere Handhabung der BallonS beim Aus- und Abladen zu erleichtern, oder auch zu dem Ende getroffen sei» der Gefahr einer Explosion vorzu- beugen. Der Beruf.-Richter entscheidet sich unter Bezugnahme aus das Gutachten de» vr. Bischoff sür die letztere Auffassung. Es kann dahin gestellt bleiben, ob diese Feststellung richtig ist und ob nicht gerade da- Gutachten Anhalte für die entgegengesetzte Auffassung ergiebt. Jedenfalls mußte nämlich der ursächliche Zusammenhang zwischen der Nichtcinhalt jener Bestimmung und dem Eintritt des Schaden- von der Klägerin dargethan werden. Stände eS fest, daß der Unfall durch Selbstentzündung entstanden sei, so würde man vielleicht zu der Annahme kommen können, prima Los sei die Ueber- schreitung deS vertragsmäßigen Gewichts bei einer Anzahl der Colli als Ursache der Selbstentzündung anzusehcn, eS liege daher der Be klagten der Gegenbeweis ob. Allein gerade dafür, daß der Unfall durch Selbstentzündung eingetreten, fehlt eS au jedem Beweis. Der Berusungsrichter gelangt zu einer der Klägerin günstigen Ent scheidung durch Anwendung des 8- 26 de» A.-L.-R. Th. 1. Tit. 6; „Insonderheit muß der, welcher ein aus Schaden-Verhütungen abzielcndeS Polizeigesetz vernachlässigt, sür allen Schaden, welcher durch die Beobachtung des Gesetze» hätte vermieden werden können, ebenso hasten, als wenn derselbe aus seiner Handlung unmittelbar entstanden wäre". Allein mit Unrecht wird dem Eisenbahn-Betriedsreglement die Natur eine» Polizeigesetzes beigelegt. Allerdings hat da» Ltsenbohn-BetriebS- reglemcut nach einer Richtung hin die Natur einer zwingenden Vor schrift, indem nämlich die Eijenbahnverwaltungeu durch den Bunde-- rath angewiesen werden, ihre Frachtverträge nach den im BetriebS- reglement sormulirteu Bedingungen abzuschließen. Allein die Bor- schrist ist nur an die Eisenbahnverwaltungen gerichtet, nicht au die mit diesen in Vertragsverhältniß tretenden Personen. Für diese haben die Bestimmungen de» Reglement» über den Transport von Gütern nur die Bedeutung einer abstractea Ion contractu,, welche dadurch, daß der einzelne Frachtvertrag aus Grund desselben abge- schloffen wird, zur concreten Bcrtragsnorm wird. Daß die einzelnen Bestimmungen dieser abstracten I» contractu, sür den Ablender keine weitere Bedeutung haben, ergiebt sich insbesondere daraus, daß den Eisenbahnverwaliungcn im Eingänge des Reglement» ausdrücklich gestattet ist, Specialbestimmungen über den Inhalt der von ihnen abzuschließenden Frachtverträge anfzustellen, welche dem Publicum günstigere Bedingungen gewähren, eine Bestimmung, welche unmöglich wäre, wenn eS sich um Vorschriften handelte, welche von einer Staatsbehörde im Jntereffe der allgemeinen Sicherheit aus gestellt sind." Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. A« S1. August eiugetrage»: Daß die Inhaberin der Firma C. Hautz in Leipzig künftig C fautz Nachs. R. Gottwald firmirt. — Die hiesige Firma Wilhelm foyer »st gelöscht worden. Zahlung- - Einstellungen^ eil««» Ivobnort >ml«,erl»1 4 ZS « L « LZ Zu HZ Zß 4^ G. L, Matthä«, tkausm,, Inh, »er fiirm» Groß L Matthä», Eilen-, »ur,- u, Galanlcricir Chemnitz Shenmitz I7L N,g 21 ,S lä.IO I, k Wetzet, Siaarrensadritanl ReßwkiN Roßwcm 2s,S ,".w E. Kämmer. Nähmaschmtn-Gesch. Saatfeld i. Th- Laai1eldi.Tr, It»2 ,.i» », Roedae- -chieieiceckermeiiler Thälendorf Stadtilm 20.-1 182 18,'> K.l" H. A. Lei.c: it. Kaufmann Llolldera i, S, Slollderai. L w,8 I,ä» 8.M W. F. Sä l orer. Ubrenhändlei Waldk,rch waldkii- IU.2 2>U> 2N,!i 2. B. L Lik. StiUdcf. (NaihU >Ste>i>»hork Wc,d, 1SL WL L1V Patentes Patent-Anmeldungeu. Die nachfolgend Genannten au» Sachsen haben um die Lr- theiluug eine- Patentes sür den daneben angegebenen Gegenstand uack^.sucht. Die Anmeldung hat die angegebene Nummer erhalte». Der Gegenstand der Anmeldung ist einstweilen gegen onbesugte Benutzung geschützt. Nr. 1747. „Neuerung an Schirmgestellen". — Paul Ehrt iu Leipzig. Ll. 33. Nr. 3493. „Vorrichtung zur Saatvertheiluug au SSemaschiueu". — Groß L Co. in Eutrihsch-Leipzig. Cl. 45. Nr. 1339. „Selbsttbätig wirkender verstellbarer Düugereinleger". — Gotthold Jacob in Krieb stein bei Waldheim. Cl. 45. Nr. 4634. „Reibungskupplung mit Bremse". — Chu. MaaSseld in Leipzig-Reudnitz. Ll. 47. Nr. 4092. „Centrisugalsichtmaschille". — F. G. Wiokler iu Zschopau. Ll. 50. Nr. 5905. „Stetig wirkende Tentrifugal-Filterpreffe". — Ernst Ludwig Hertel und Daniel Miller in Wurzen. Cl. 58. Nr. 3784. „Sicherheitsumhüllung sür die Cylinder an hydraulischen Auszügen und Pceßwerken". — Carl Richard Liebig iu Reudnitz-Leipzig. Ll. 58. Nr. 837. „Heilmannsche Kämmmaschine mit zwcitheilgem Ledcr- segmcnl. — L. Ossermauu iu Leipzig. Cl. 76. Nr. 37,199. „Lesemaschtue". — G. I. Laerrschmtdt, Schul- director in Pirsche» bei Dresden, vom 25. April 1886 ab. «l. 42. ' " ^ Nr. 37,177. „Reibuagskuppluug mit gegenseitig sich stützenden Wuikelhebeln". — Th. « Ad. Frederkiug in Leipzig. Vom ' 26. November 1885 ab. «l. 47. Nr. 37.192. „Selbsttäthige AuSrückvorttchtuug sür leergehende Mahlgänge". — E. Steiniger iu Friedrichtgrün. Vom 29. November 1885 ab. Cl. 50. Nr. 37,183. „Gekröse-Reißmaschine". — E. Leiaert in Dre«. den. Vom 21. April 1886 ab. Cl. 86. 1. Hagen, Stadtbauamt, Eiseutheile; 2. Bromberg, Eisenbahn-Direction, Eisen- u. Thonröhreu; Submissionen Lm August. 28. Leipzig, Garuison-Lozareth, Utensilien re.; 30. Stuttgart, Württemb. StaatSbahue», Locomottvtheile; 31. BreSläu, BetriebSamt Brieg-Poseu, Pottlaad-Crmrut. Im September. 1. 2. 8. Gtraßburg, ReichSeiscnbahnen, Oberbaumateriol; 3. Kiel, Hafenbau-Commission, Eisenconftructton; 4. Arnstadt, Eisenbahn-Bauinspectton, eiserne Röhre»; 4. Hamburg, Finanz-Deputation, Gußeisentheile; 4. Hamburg, Finanz-Deputation, Werkstücke, Quadern re.; 4. Bromberg, Eisenbahn-Direction, Erdarbeiten «. Brücken; 6. Berlin, Eisenbahn-Direction, Schwellen; 7. Stuttgart, Württemb. StaatSeisenbahnen, eiserne Brücken; 8. Berlin, kgl. geh. Staatsarchiv, FeuerungSmater.; 8. Straßburg, ReichSeisenbahnen, Schwellen; 10. Hannover, Lentral-Schlacht- u.Biehhof, Berk. v. Häute» U. Fellen; 22. Bromberg» Eisenbahn-Direction, Locomotiven. Einnahme > Ausweise. Bayerische StaatSeisenbahnen. Juli 7.340H02 ^ll (-ft 309,851 ^l). seit 1. Januar 43,306,083^1 (— 680,899 ^l). *— W a r t tem b erg is ch e StaatSeisenbahnen. Juli 2.662,399 (-ft 122,847>»). seit I.April 9.659,381^1 (-ft 161,312^1). 1V-U. Prag, 24. August. (Privattelcqramm.) Prog-Dnxrr Eisenbahn. Das WocheupluS beträgt 7850 ff.; dasjenige der Dux-Bodenbacher Eisenbahn 5051 fl. *— Oefterreichisch-ungarische StaatSbaho. 8om13.!biS 19. August 693,948 fl. (- 62,842 fl.), seit 1. Jannar 19,140,313 fl. (— 2,916,622 fl.). *— Oefterreichische Südbahn. Vom 13. bi« 19. August 781,394 fl. (gegen provisorisch — 74,880 fl., gegen definitiv — 60.879 fl.), seit 1. Januar 23,079,166 fl. (gegen provisorisch — 896,718 fl., gegen definitiv — 806,34? fl.). *— Oefterreichische Nordwestbahu. Vom 1. Januar bis 21. August: Garantirte Linie 4,741,976 fl. (-ft 146,226 fl.); Llbethalbahn 2,730,713 fl. (- 17,075 fl.). *— MohacS - Fünskirchener Eiseabah». Vom 5. bis 11. August 16,749 fl. (—5615 fl.), seit I.December v. I. —129,819 fl. IVDö. Mailand, 24. August. Die Einnahmen des Italie nischen Mittelmeer-EiseubahuaetzeS während der zweite» Decade des August 1886 betrugen nach provisorischer Ermittelung für den Personenverkehr 1,549,111, sür den Güterverkehr 1,594,362, zusammen 3,143,473 Lire. Dieser Betrag stellt die bereit« rectificirte ungefähre eigene Einnahme dar. *— Bereinigte Sctweizerbahaen. Juli 749,000 FrcS. (-ft 62,315 FrcS.). seit 1. Januar 4,135,386 FrcS. (-ft 184,583 FrcS.) *— Russische Eisenbahnen. „RjashSk-WjaSma": Mai 225.805 Rbl. (— 15.964 Rbl.), seit 1. Januar -ft 7415 Rbl. — „Orenburg": Juni 336,464 Rbl. (— 115.890 Rbl ), seit 1. Januar — 578,102 Rbl. — „Transkaukasische": Juni 686.962 Rbl. (-ft 262.207 Rbl.), seit 1. Januar -ft 1,355,716 Rbl. — „Donez- Kohlenbahn": Juui 170,965 Rbl. (-ft 23.878 Rbl.), seit L. Januar — 77,465 Rbl. Ertheilung «on Pateutcn. Den nachfolgend Genannten auS Sachse» wurde ein Patent aus die daneben angegebenen Gegenständ« und von dem angegebenen Tage ab ertheilt. Die Eintragung in die Pateatrolle ist unter der angegebenen Nummer erfolgt. Nr. 37,207. „Keilsangvorrichtung". — C. Reuning jr. in Thürmsdorf bei Königftei». Vom 15. April 1886 ab. Ll. 5. Nr. 37,223. „Drahtheftmoschiae mit selbstthätiger Klammerbilduog". — Preuße L Co. in Reudnitz-Leipzig. Vom 7. März 1886 ab. Ll. 11. Nr. 37,191. „Kühl- uud Sblaßoorrichlung an ErttactioaS- und Deftilliropparaten". — I. Bernhard, in Leipzig. Vom 8. November 1885 ab. k 12. Nr. 87,173. „Mechanischer Wevstubl". — L. >. Seher in St». siedel. Vom 15. April ,88g ab. Cl. 25. Nr. 87.185. „Fachmaschine". - .7. Polster t, «ird,rl«ß,i» bet Dresden, vom 5. September 1885 ab. El. 41. Literatur; Ludwig Schönbergers Börsen» und Handelsbericht. Oesterreichisch-Ungarisches Organ ffür finanzielle und volkswitth- schastliche Jntereffe». Die in Wien am 22. August erschienene Nr. 34 enthält: Pariser Briese. — Eisenbahn-, Bank- und Lreditwesen Ruß lands- Wiener Börscwoche. — Der orientalische Zollverein. — Volkswirthschastliche- aus England. — Semestralbilanz der k. k. priv. Oefterreichische» Lreditanstalt. — Leroy-Beaulieu über da- Sinken der Preise. — Steiukoblenproduction in Böhmen. — Die Staats schulden Serbien». — Die Handelsbilanz der Vereinigte» Staaten. — Notizen. Leipziger Börse am LL. August. Die Entthronung de- Fürsten von Bulgarien bildete auch heute noch vielsach das Thema der Unterhaltung, aber ebenso wie gestern gab man der Ansicht Ausdruck, daß diese- Lrelgniß nicht dazu au- gethan sei, die politische Lage in einem ungünstigen Lichte zu betrachten. Auch au den tonangebenden Märkten hat da» unver diente Schicksal de» Fürsten keine Verstauung der Stimmung zur Folge gehabt, zumal die hochosficiösen Stimmen, welche die Ent thronung begleiteten, daraus hindeuten, daß e» sich um eine gewisser maßen programmmäßig verlaufene Afsaire handelt, welch« sich unter dem Mitwissen der drei maßgebenden Mächte abgespielt hat. Ob diese Aufchauung nicht zu optimistisch ist, kann jedenfalls die Zeit lebreu. Die ersten CourS-Berichle auS Berlin lauteten gegen gestern wenig verändert; Wien signalisirte sogar seste Tendenz. Hier sprach sich im Allgemeinen gleich wie gestern eine ziemlich feste» aber doch mehr abwartcnd« Haltung aus. Man inter- efsirle sich nur für einen engeru kreis von Papiere», nament lich aber verrietb die Börse wieder auSgezrichaete Stimmung für die Actten von Kohlcnwerken, welche abermals mit höheren Coursen aus dem Verkehr hervorgingea. Trotzdem aber ealschloflea sich die Besitzer nur in vereinzelten Fällen »ur Abgabe von Material, da man der Ueberzengung lebt, daß im Hinblick aus den flotten Absatz, dessen sich die bezeichne»«» Unternehmungen zu höheren Preisen zu , reuen haben, eine weitere Steigerung der Course stattfindea wird. Im Uebrigea sind nur Momente von geringem Interesse zu ver zeichnen: es handelte sich in der Regel nur um mäßige Beträge, wobei die Lourse sich entweder um Bruchtheile uiedttger stellten oder um eine Kleinigkeit e'HSHten. Ja den heimlichen StaatSwertheu ginge» die Umsätze über mäßige Betrage nicht hinan»; eS tvurdru CoasolS mehrfach gehandelt, während Reichsanleihe »ur wrutg omgiugeu» uud ebenso gestaltete sich das Geschäft in Sächsischer Reute uud 4proc. Sachsen nicht umfangreich. Bon Eiienbahnactira wurden Franz Joses (— 0,40) in ansehnlichen Beträgen umgcsetzt; Buschtlehrader ^ waren 0.50 höher gut zu lasten, desgleichen fanden lut. L (— 0.101 schlank Nehmer. Elbethal blieben 2 ^l über gestriger Notiz gesucht, ebenso zogen Wcrrabahn etwa- an. Bcrliu-DreSduer hielten aus gestriger Notiz. . , In Eisenbaho-Stammpriorltäte» ging e» sehr ruhig zu. Berlm-DreSden relativ fest, Saalbahn vrrwandrlteu gestrige Brief- uotiz in GeldcourS. Für Bankactira zeigte sich nur sehr wenig Frage. Leipziger Credit unverändert, ebenso Berliner Ditconto. Deutsche Bank gingen in kleinen Beträgen zu etwa» erhöhter Notiz um. Dresdner Bank gen gleichsalls im Preise au. ebenso wnrdeu Oefterreichische Credit i-'d Zwickauer Bank bester bewerthet. ReichSbauk büßten dagegen 0.50 und Weimarische Bank 0.25 eia. Den Jndustrieactien brachte mau heute etwa» mehr Jute«ff- tgcgen, Solbrig waren beliebt und 0.90 über letzte Notiz gm zu affen; CourSavancea erzielten ferner: Gohliser (-ft 0.25), Hallefchc Straßenbahn (-ft 0,10), KörbiSdorser (-ft 0.75), Sächsifche Leder industrie (-ft 0,50 Proc ) und Pferdebahn (-ft 2 ^l). Glauzig recht fest und zu gestriger Notiz ziemlich belebt. Znckerrassiaerie Lalle waren gefragt, Leipziger Kammgarn lagt» schwach, WernShausener in Folge fortgesetzter Gewiuurralistruugea abermals um 8 Proernt uachqebeud. Aus dem Gebiete derKohleaactie» blieb die seitherige Hausse, teudraz in vollster Geltung. ES stiegen Zwickauer BereinSglück un» 60 und Erzqebirgische um 5 resp. 15 ^l. seruer gewannen Gers« dorfer PrioritälS-Attiea 10, GotteSkegen 5, Lugau-Niederwürschnitz 5, Luaauec Steiukohlenvereia 5 eesp. 10, Forst 15, Schaber 5, Bruckenberg IV 3, Zwickau-Obrrhohudors 10 und OrlSnitzer Kuxe 5 >l Aut dem Gebiete der PriorttätSobligatiour» lenkteu vor zugsweise Magdeburg-Leipziger, vuschttehroder, BSHmtsch« Nord- dayn und Südbahn dir Aufmerksamkeit aus sich. Ausländische StaatSpapierr erzielte» meist EourS- erholungen, doch gestaltet« sich da» Geschäft »icht sonderlich »msaugreich. Wechsel t» mäßige» Verkehr. Parts« DMs«, tjtzhG »sucht. Sorte» saft «veräußert.
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