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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-27
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1886
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«828 Dank. Für die vielfache» Beweise herrlicher Theil- «ahme und den reichen Blumenschmuck bei der Be-rdigung unsere« innlgstgeliebten Gatten, La:er», Sohn,«, Bruder« »nd SchivagrrS, de« Spinnnikister« Bernhard Btto Ectsert. lagen wir dein Direktorium und sammtllchein Personal der Kammgalnspinnerei zu Leipzig, sowie alle» Verwandle», Freunden und Be- kannten unser» innigsten Dank. Jntbesondere «och Herrn Pastor Or. Seydel zu Gohlis für die trostreiche» Worte am Grabe, dem Münuergesongverei» zu Möckern und dem Gesangverein „Sängerclub" zn Eutritzsch für den am Borabend des Begräbnisses ge» brachten Gesang unser» herzlichsten Dank. Gohlis. Leipzig, den LS. August 1886. Die trauernden Hinterbliebene«. Liesergrlsfcn vom Grab« anserer unver» geblichen Gattin. Mutter, Tochter u. Schwester Frau Marie Rothe geb. Häusel zurück- gekehrt, sagen wir allen lieben Verwandten, Freudde» und Bekannten, den verehrten Herren Chefs «ebst Lollegen für die ehrenden Beweise herzlicher Theilnahme, sowie Herrn Pastor Ruling für die trostreichen Worte aaseren innigsten Dank. Die tieftranernden Hinterlaffenrn. Für die liebevolle Theilnahme bei dem so schmerzlichen Verlust unseres lieben Kindes Gertrud sag-» wir Allen hierdurch nnsera herzlichsten Dank. Flvßplah Nr. 8. Familie Sachse. Verlobt. Herr Ernst L. Bal.se in Lansigk mit Frl. Llsbeth Schumann daselbst. Herr Luton Heid aus Karlsbad mit Frl. Magdalena Böhm ouS Lger. Herr Professor Dr. Paul Vehrend in Hohenheim am Frl. Anna Rüwker aus Rittergut Kokoschka. vermählt. Herr Ingenieur Paul GerS- dors in Esten a/Ruhr mit Frl. Paula WSchtler daselbst. Herr Emil Stengel in London mit Frl. Emma Drögemüller daselbst. Herr Carl Rothenburg in Oschatz mit Frl. Margarete Jahn daselbst. Geboren. Herrn Obersteuer-Lontroleor Apelt in Cosel O/Schles. eine Tochter. Herrn Stistsprediger Schubert in Dresden ei« Sohu. Herrn Fr. Wolleowrber in Chemnitz eine Tochter. Gestorben: Herrn A. Firdtzer's in Gera Tochter Marie. Herr Christian Heinrich Bräuer Hospitalit und Zeugmachermeister in Gera. Herr I. Friedr. Kopp, Hosoptiku« in Gera. Frau Mary Hauseuselder geb. Baroneff« v. Kuestrr in Hamburg. Herr Robert Lraod in Naumburg. Herrn Ernst Zimmer'« in Naumburg Tochter Lrudchen. FrawThristiaue Friederike »er«. Luft geb. Spranger in Plauen t. v. Herrn Jul tu« Hübner'« in Plauen t. v. Sohn Karl. Kran Amalie Theresia Peters geb. Kost io Friibergsdorf. Herrn Friedrich Hörig'« tu Wurfe» Sohn Max. Herr Wilhelm Büttrich, Bauuitter- nebmer «a Snnaderg. Herr Hermann Götze, Theater-Lapellmeister in Halle a. 8. FrSul. Bertha Stengel in Plauen. Früul. Pauline Knoblauch in Plauen. Herrn Kammermusiku« Martin'«<in Sonderthausen Tochter Jenny. Herrn R. Fronke's in Planen Sohn Kurt. Herr Carl August Ebermann in Dresden, verrn Johaune« Hecrklotz' in Dresden Sohn Werner. Hern» Franz Taubert in Dresden Sohn Paul. Herr Heinrich vlechschmidt in Riesa. Herr Laator emer. Wilhelm Lange iu Niederlößuitz bet Dresden. Herr Carl Henna»» Drechsler tu Zwickau. Herrn O. Trommer'S in Lichteutanne Tochter Gertrud. Frau Hcyiiemann in Zwickau. Herrn Lehrer Gustav Scheider'- in Chemnitz Tochter Johanna. Herrn Robert Kolbe'« m Chemnitz Tochter Bretchcn. FrSul. Helene Vogel in Chemnitz. Frau Caroline Rüger in Ober» rabenstein. Frau Anna Marie Barthel in Chemnitz. Herr Julius Hyronimus Hermann Uhle in Dortmund. Frau Emilie Kolluasky in Dresden. Herr Friedrich Wilhelm Kramer, Kausmano inRnchenbach i B. FrauJosephiue Humana iu Lobenstein. Frau verw. Post- Halter Löffler geb. Müller in Naumburg. Dt« veertztsnn, der »erstorbenen Frau »««ringt« L««o»»»i» stutzet morgen Nachmitta, 3 vtzr »«« Johaimisftist au» statt. SvllViwwailsiLlt. Ld Lö. tL IkMM Sit IS°. SoMou-vrck. dtmuutaoG« v»«»pk-, Irtueia -M». urtnow« a I»«e»ei»«-ItLM. Für Herren vonS-'/,iu.4-S Uhr. Damen». 1-4 Uhr täglich Wannen» u Hansditzer zu jeder Tageszeit §LckdItzU»tltzAI>H»IRs Qtriltz Gckb Damen: Dienst.. Donner«».». Sonnab. v. '/,9- L V ' .11 u. Montag, Mittw., Freit, v.',.2-5 Uhr. aas ktzolloodnck Vstlmu»«» UI«»aD 8okrri«mdm«olo l)slO Damen: DicuSt.,Donnerst.,Sonnab.'/,9- »ns ktzolloodnck ou . '<,11, Montag, Mittwoch. Freitag '/,2-b. „8klivimmba^in Diana LMßvs Lboimewsllt für Schüler und Schülertnueu. Echo« tzo« fetzt ab bis 2<i. Der. werd>n diese Aoonnementskartrn für ^l 8 t Pers. und bei je einmal tägl. Benutzung kni'g^gkbka. Dia nach arurlwkvr Dorade neu ein^-riektet« Vurdückvr-Ldtlletlnas iot «rtllkNot Morsten, öeaoustere VVüuoek«, Ludereituazx ster Lüster, Läste rest ew. detrestenst, Meisten jestereest gern evt<«geozseaowwsu. Wloor-LLGsr, der?estelst von stem derllkmte» 8«hmlestederg«r Rloeralmoor. SLQü-SLLvr onek XSetrltovr ürt. vampIdLüvr!» Vvrdlnä. mit Nel88lutt-Vaü. Iteuv bllebot rreeedmRselge Llarledtuiip, roriilgl. Leuchen. Serrleeeohaltv »nst erlrrlirene Lesttenoog. Warmen-VLiler. Kr^8tallklLl'e8 Wa88vr. Verler IvtterlLaxea-ÜLäeZLir. /Uletaverkaak. oD Schwimm-Bassin 26° verbunden mit Touche- ^ L LVtz»L Ltz,LL»stF«»tz»Bad. Damen: Mont., Mittw., Freit, v. '/.9 bis ««« r««»vtrt. Itunnstvrkehen tz. II. Dienst.. Donnerst., Soanab. von '/,6. WUlIsDaNSls»»»» Ech>e»terftr. I l. Wannen-u. Ktrsernasrttzampf» oUURKURVKÜSIiVRIRH Höher bei Gicht. Rdenmatismus. Erkältunqsleiden:c. Etzrtseanftalte« Ia.II. Sonnabend: Kartoffelmus m. sk. Wurst. D. v. Jenisch.v. Schiadler Svlgarirn. * Wir arbeu an dieser Stelle die über den Gang der Ereignisse in Bulgarien weiter vorliegenden Meldungen wieder» indem wir de» telegraphischen Depeschen ein,ge , Stimmungsberichte zur weiteren Kennzeichnung der Laar vorausschiaen. — Die Berliner Fiational-Zeitung' schreibt zur Befreiung de« Fürsten Alexander: Fürst Alexander tft frei — was auch später da« Schicksal Bulgarien« sein mag, diese Kunde wird iu ganz Deutschland uiit höchster Befriedigung begrüßt werden. Iu Berlin hat die Nachricht, soweit sie heute Nacht uoch bekaaut wurde, eine» Jubelsturm hervor- gerusea. Dir gebrauchen die- Wort mit Borbedacht — e- malt die Stimmung des öffentlichen Geistes hier, der sich mit eiaer Ein stimmigkeit «ud Gewalt gelteud macht, für die es seit langer Zeit kaum rin Gegenstück giebt. E» ist nicht uur die Sym- vakhie für den tapfere» Landsmann und Ofstcier, welch« sich regt, auch die Perffdie uad Undankbarkeit, mit welcher der Fürst vor de» Verschworenen behandelt worden war. hat die Bemüther erregt. Air künueu nicht verschweige», daß die öffeutliche Meinung durch die Art, wie gewisse Stimmen alsbald über den Fürsten Alexander zur Tagesordnung überginge», tief ver letzt war. Daß die bulgarische Bevölkerung sich doch schließlich von den Verschwörern geschieden hat, thut dem menschlichen Smpffnden wohl. Uad da« Uebrige thut das überraschende Romanhafte der Sache. LS ist, als ob man einem Schauspiel beiwohnt, iu welchem raich vor de» Augen des Publikums der Lerrüther sich iu den rigeue» Schlingeu säugt »nd der jugeudliche Held siegreich und frohlockend das Feld behauptet. Es lvars als im höchsten Grade wahrscheinlich angenommen werdeu, daß Fürst Alexander nach Sofia znrückkehrt; ob er bereits auf dem Wege dahin ist, ob die Vorbereitungen dazu noch getroffen werden, warten wir ab. Ueber DaS, was die europäische» Mächte machen werden, über Da-, was Rußland vor hat. wollen wir un- den Kops nicht Erbrechen. Bermnthlich wissen st« es alle selbst noch nicht. Nur so viel erscheint ohne Weitere» klar: Fürst Alexander, wenn er wieder in Sofia eiugczogeu ist, steht fester mit den Bulgaren als e, seine Herrschaft Hot t» de» Gemüther» eine neue Kräftigung ge» »»den, und die Sache der innere» Gegner desselben ist dermaßen beschwipst und beschmutzt, daß sie für lange Zeit zum Schweigen uod zur Uulhätigkeit verurtheilt sein wird. Es ist. wie uns scheint, für jede auswärtige Macht, Rußland einbegriffen, schwierig, ja «nmögkich, aus eine Gesellschaft sich zu stützen, wie die, welche den Handstreich von Sofia auSsührte. Das Gewissen von Europa würde sich dagegen empören, monarchisch« Regierungen eia Räuberstück, wie es die Gefangennahme und Ent führung de« Fürsten Alexander ist, «mderS als von crimiualistischem Standpunkt aus betrachte» zu sehen. Die Verschwörung des Zankow und seiner Helfersheser, welch« ihre Muster den nihilistischen Ver schwörern abgesehen haben, kan» nicht dev Ausgangspunkt für eine Actio» der europäischen Großmächte bilden — wir halten das für «ine moralische Unmöglichkeit. DaS Rechtsgesühl Europas würde sich dagegen empöre», di« Rechtsordnung und da» monarchische Priueip würde einen schweren Sieb dadurch erleiden, daß kein äußerer Ge winn dafür entschädigen könnte. Wir verzeichnen e» mit Befriedigung, daß die russische Regierung in der Behandlung des auf ihr Gebiet gebrachten ärsteii Alexander sich mit vollständiger Lorrectheit benommen hat. je bulgarischen Verschwörer hatten anscheinend an Rußland das beleidigende Bnsianen gestellt, den Fürsten Alexander als Gefangenen zu übernehmen. Wie aus der Hand liegt, hätte auch nicht der ent- stritt, ste R-chtStitel Vorgelegen, den durch den Wlllen Europas regierenden Fürsten von Bulgarien als Gefangene» zn behandeln; da» Ansinnen, zum Mitschuldigen von Verschwörern zu weroen, konnte nur aus entschiedene Adweisuug stoß,». ES wäre in hohem Grade zu wünschen, wenn Rußland diese Besonnenheit aus die weitere Behandlung der bulgarischen Angelegenheit übertrüge und out den letzten Vor,äugen eine Mahnung zur Mäßiiung ent nähme. In der russischen Presse erheben sich bereits Stimmen, welch« die Regierung zu Maßregeln auffordern, die diese außerhalb des europäischen Einverständnisses stellen würden. Die deutsche „Petersburger Zeitung" finde» de» Muth, gegen diele Stimmen einen ernsten Warnuugsrns zu erheben. Der Handstreich von Sofia kann kein Fundament für das B»r- gehen einer einzelnen Macht bilden, selbst das gelammte Europa muß Anstand nehmen, in der aegenwSrti««» unklaren Lage seine Antorttät einzusetzen. Wir »eisen wiederholt daraus hin. daß V di« europäischen Staate» heute mehr als je noch andere Ausgaben ' >,haben, als eijersüchtig die Grenzen ihrer äußeren Macht vorzntreiben. Der Schade«, welcher dem Ansehen der europäischen Regierungen, mmentlich dem Rußland«, in alle» seinen Beziehungen erwachsen müßte, wäre ein so außererdeutlicher, daß ke>n äußerer Gewinn dagegen in Anschlag gebracht werden kann. In Petersburg wird man. wir wir glauben, zu beachten wisse», wo» das monarchische Priueip fordert; ist man darüber im Zweifel, so braucht man dort uur die Jubel- nnd Triumobrusc zu lesen, welche im Namen der europäischen Revolution uad der Nihilisten Henri Rochesort im „Jnlransigeaat" anstimiitt. Wir wollen in dieier Richtung nicht tnfistiren. so nahe die Parallelen gerade aus der letzten Epoche russischer Geschichte liege«. Di« russiicheu Etaatsmänner hgben bis jetzt bezüglich Bulgarien» keine glück- i llch« Hand gehabt; hier hat in allen Phasen der Entwickelung Bulgariens die Mäßigung gefehlt, welche die Bulgaren in den Be- reiera vom türkischen Joche dir dauernden Freunde und Schützer hätte sehen lasten. Möge letzt in einer sehr entscheidenden Stunde Rußland diese Mäßigung finden. Sein Berhältniß nicht! blos zu den europäischen Mächten, sondern namentlich auch i'i der ganzen Südslawenwelt wird durch sein jetziges Verhalten bau...>2 bestimmt werden. Der Einmarsch russischer Truppen in Sofia würde die süd slawische Frage ln voller Schärfe stellen, aber sicher nicht läsen, nnd selbst ein augenblicklicher Erfolg Rußlands würde sie in unbe rechenbaren Verhältnissen vertiefen nnd verschärfen. DaS läßt sich heute schon ans der Gegenrevolution i» Bulgarien mit Bestimmt heit herauslesen: der politische Anstand und die Klugheit gebieten, mit dem Erfolg zu rechnen, zu dem nicht nur das deutsche Volk, sondern wie wir glauben, die allgemeine Meinung Europas den Fürsten von Bulgarien aus da» Herzlichste beglückwünscht. * An» Sofia geht unter dem 19. August der „Poli tischen Corrcspondenz" von ihrem Correspondenten der nach stehende Bericht zu, der Angesicht« der seither iu Bul garien «ingetretenrn Ereignisse ein erhöhte« Interesse bean spruchen darf: Es gicbt zur Stund« ta Bulgarien und namentlich in Rumelien nicht« Unpopulärere» al» die gemilchte Commission für die Revision de» organischen Statuts. Die Bulgaren wollen von keinerlei Statut, weder von dem alten, noch von einem revidirtea etwa« wissen, da in ihren Augen die Wiedereinführung jeder au das frühere Statut auch nur gemahnenden Bersassung für Rumelien mit der Vernichtung der Union als gleichbedeutend erscheint. Seit der Proklamtrung der Union gab es keinen Act des Fürsten Alexander, der iu Ostrumclien solche Mißbilligung erfahren hätte, wie sein den übernommenen Verpflichtungen entsprechender Entschluß, für die Com mission zur Revision des Statuts bulgarische Delegirte zu ernenne». ES erfolgten sofort zahlreiche Proteste gegen die Ernennung dieser Delegirte», und die Reihe dieser Kundgebungen ist noch immer nicht abgeschlossen. So veröffentlichte» die Sofioter Blätter ein Tele gramm au» Philippopel, wonach ein dort abgehaltenes Meeting, an welchem sich bOOO Personen betheiligt hatten, folgende Resulution beschloß: „Wir verdammen die Ernennung bulgarischer Delegirtcn für die Revision de- organische« Statuts; wir erkläre» kategorisch, daß wir selbst die schwächste formelle Laslösung Südbulgariens von Nordbulgarien nicht annehineu und nie zulassen wcraen; wir bitten den Fürsten, eine energische und feste Politik zu versolgen, indem wir ihn versichern, daß da» bul garische Volk ihn bis zumAcnßersttn unterstützen wird." Selbstverständlich gelangt diese Protestbewegung gegen die Wieder- eiasührung eines Statuts in Rumelien auch in der rumelischen Presse zu scharfem Ausdruck. Besondere» Aufsehen hat in dieser Richtung ein Artikel des bekannten Herrn Zacharias Stojanow, des hervorragendsten unter den Urhebern des Philippopeler Staats streichs, hervorgerusen. Die markantesten Stellen de- ArtikeiS de« Herrn Stojanow lauten, wie folgt: „Für »»«Bulgaren besteht, mit wenigen Ausnahmen, die Union beider Bulgarien scit Langem, nämlich seit dem 6. September. Das bulgarische Volk, namentlich die Intelligenz desselben, ist fest überzeugt, daß eine nochmalige Trennung der beiden Bulgarien, die Wiedereinsetzung eine- Pascha'» im Konak von Philippopel, die Wiedereinführung der P.ovinz'al- Bcrsammluiig rc. unmögliche Dinge sind, die in Thracien nicht mehr wiederkehreu könne». Für die rode Kraft ist aller- ding« Alles leicht und möglich Zu welchem Zwecke wurden alle Opfer seit einem Jahre gebracht? Etwa lediglich darum, damit au Stelle eine« Bogoridestz oder Gavul Pascha einfach Fürst Alexander sitze, nnd sonst für kein andere- Ziel? ÄaS bedeutet die Union, wenn, wie auswärtige Blätter versichern, der Hamam (Prvviiizial - Versammlung), das permanente Lomits, ge sonderte Aimcen und «ine getrennte Verwaltung wieder eingeführt werde» sollen? Wie. wenn in einem Jahre oder in einigen Monaten der 6. September sich wiederholen würde? Wie, wenn diese Pro« viuzlal-BersammIung und dieses Lemitö Rußland als Werkzeug bleuen würde», um der unabhängigen Existenz de» ganzen Fürstcn- thums, angesange» vom Fürsten bis herab zum letzten Gendarmen, «in Ende zu machen? Wird Fürst Alexander durch die Annahme einer gesonderten Verwaltung in Thracien sein eigene« Urlheil unter- schreibe»? Nachdem wir seit dem 6. September bi- heute Zeuge» davon waren, wie viele Opfer der Fürst der heiligen Sache gebracht uad welche Sn- Krengungen er für dieselbe gemacht, wie er die selbe mit größerem Eifer und Patriotismus al« olle seine Minister vertheidigt hat, wollen wir gern glauben, daß er bis znm Bcußersteu gehe» wird. Aiidernstill- droht ihm und Bulgarien offenbar der Abgrund, der Tod. Wir stützen unsere Hoffnungen ans das bulgarische Volk, ans besten Intelligenz und aus den Fürsten. Das bulgarische Volk muh sich darüber klar sein, daß das organisch« Slalut da« letzte Mittel de» russischen Zar« ist. um Bulgarien zu ersticken Dem Sultan nnd seinen Lommissären in Sofia erklären wir, daß sie sich mg täuiche», wenn sie sich einbildca, daß eine beiondere Per- samnilung und eia permanentes Somit» in Philippopel die Mnckt der Türk.i daselbst zu erhalte» vermögen; mußten sie doch eher, als irgend wer, d>e Ueberzeugunq gewinnen, daß nicht die türkischen Paschas es waren, die ihr Rumelien, die Provinzial-Bersaminlnag »e. regiert haben. Mi» dem organische» Statut kann der Fried«, t» Südbttkgarieu nicht bestehen, den» der 6. September »strd« stch immer von Neuem wiederholen." Es finden gegenwärtig täglich Hebungen der in und um Sofia coneentcirlen Truppe» statt, di« vom Fürsten Alexander persönlich geleitet werden. * Wir verzeichnen nachstehend die bi« zum Schlüsse der Redaction eingegangrnen telegraphischen Meldungen: * Wsiea, 2b. August. Der russische Botschafter ta London, ».Staat, ist in Franzensbad eiugetroffen. Der Geschäftsträger der hiesigen russischen Botschaft» Fürst Kaataknzäne, hat sich eben dahin begeben. (Wiederholt.) * Gtnrgewo. 2S. August. Eine von Lirnotva datirte» von Stambulaw als Präsidenten der Volksvertretung and von Mutknrow als Seneralcommandirendem der Armee Unterzeichnete Proklamation lautet: Im Namen deS Fürsten Alexander und der Volksvertretung gebe ich kund, daß ich einstweilen die provisorische Regierung in Sofia übernommen habe und Jeden, der stch den Gesetzen nicht fügt, standrechtlich behandeln »erde. Ich er nenne Mutknrow zum Generalcommandireaden nnd übertrage demselben olle Civil- uad Militairgewalt; daher hat stch Jeder seine» Befehlen zn fügen. Ich fordere da» bul garisch« Volk ans, die Krone und da» Vaterland vor Ber- räthern zu schützen, welche unfern helbenmüthigeu und geliebte» Fürsten vom Throne stürzen wolle». Der Allmächtige kräftige die Hand des Volkes und der Armee, damit wir den vom Volke ge wählten geliebten Fürsten schützen können. Es lebe Alexander, Fürst von Bulgarien. (Wiederholt.) * Bukarest, Lb. August. Nach hier eingegangenen Mitthel- langen wäre die prodtforlsche Regierung m Sofia gestürzt und hätte Major Panofs daselbst die Regierungsgewalt einst- weilen übernommen. — Der Tommandant der Nacht, aus welcher sich der Fürst Alexander befand, hatte de» Beseht erhalten, den Fürsten unter allen Umständen in Reai zu landen, trotzdem der Fürst den Wunsch geäußert hatte, am rumänischen User ans Land gesetzt zu werden. — Nach einem Telegramm an» Galatz war es dem Fürsten von de» russischen Behörden freigestellt, die Reise in beliebiger Richtung lortzusetzen. Der Fürst, der sich um 2 Uhr Nachmittags noch in Reni befand, erwartet« den nächsten Zug, um in der Richtung nach Oesterreich die Reise sortzusctzen. * Sosia, Sb. August. (Telegramm der „Agence HavaS".) Karaweloff hat eine neue Regierung mit Stombuloss und Nikisorosf als Regenten eingesetzt. Die neuen Minister sind Stoilosf (Aeußeres), RadoSlavofs (Inneres), Geschoss Finanzen), Orochalass (Justiz), Danoss (Krieg), Jovanokoss Unterricht). In einer von Karaweloff ersoffenen Proklamation heißt es: I» Folge der jüngsten Ereignisse, welche das Land der Ungewißheit pretsgegeben, und um de« Wohles de» Vaterlandes willen, habe er, gestützt aus da» vertrauen de» Volke«, die Ber- waltung übernommen und unter seinem Vorsitze eine aus den oben genannten Mitgliedern bestehende Regierung gebildet. Hier herrscht vollständige Ruhe. * Sofia, 25. Angnst. Der Minister deS Auswärtigen, Stoilosf, hat an die Vertreter der Mächte eia Rundschreiben gerichtet, in welchem er die Bildung der neuen provisorischen Regierung mit- «heilt, die Mächte bittet, diese Regierung anzuerkennen und gleich, zeitig die Hoffnung ausspricht, daß die Mächte derselben Unterstützung uad Vertrauen gewähren werden. * Wie», 2b. August. (M. g.) Herr v. Riedesel, der Oberst. Hofmeister de» Fürsten Alexander, bat heute telegraphisch alle im Auslände weilenden bulgarischen Ossiclere aufgefordert, schleunigst ich iu ihre Heimath zn begeben. Di« meisten haben der Aufforde rung sofort entsprochen und die hier weilenden sind heute Nach- mittag mit dem Eourierzug abgereist. * Bukarest. 2b. August. Der Hosmorschall des Fürsten Alexander, Oberstlieutenant v. Riede sel, reist von hier dem Fürsten, dessen Abreise von Reni nach einem noch unbekannten Bestimmungs orte gemeldet war. entgegen. Derselbe soll den Auftrag haben, den Fürsten auszufordern, unverweilt über Rumänien, wo eine Deputation hn eiuholen würde, nach Bulgarien zurückzukehrea. * Darmstadt, 2b. August. (M. g.) Einer eingetroffenea Meldung beim Vater de- Fürsten Alexander zufolge sind beide Brüder am 24. Abends in Reni ans russischem Boden gelandet. Der Capitaiu der Jacht wandte stch nach Sosia um Verhaltungs maßregeln. Die Antwort der neuen fürstlichen Regierung lautete, den Fürsten sofort nach Siftowo zn bringen. Die Regierung be schwüre den Vater, den Fürsten zu veranlassen, daß sein Sohn nach Bulgarien zurückkchre. Eine Deputation aus Widdi» werde den Fürsten abholeo. * Darmftadt, 26. August. („Saakeztg.") Fürst Alexander wird hier erwartet. Der Vater de- Fürsten erhielt telegraphisch die Bitte Mutkurosf», des Commandenr« der bulgarischen Armee, seinen Sohn zur Rückkehr zu bewegen. * Darm stabt, 25. August. <F. g.) Die „Neuen hessischen VolksblSIter" melden: Nach einem um b Uhr tu Jugenheim bei dem Prinzen Alexander eingetroffeneu Telegramm de» Fürsten von Bulgarien ist derselbe in Reni von dem Eapitaia des Schiffes, welche- ihn entführt hatte, an» Laad gesetzt und russischen Gendarmen übergeben worden. Aus Petersburg tras hieraus der Befehl ein, den Fürsten frei zu geben. Derselbe reist aus der Lemberger Bahn über Breslau nach Darmstadt. Prinz Ludwig von Battenberg reist heute Abend seinen Brüdern entgegen. * Belgrad, 26. August. König Milan conferirle gestern mehrmals mit den Gesandten Oesterreich» und Deutschlands uod sprach sein „Bedauern" über das Schicksal Alexander'« aus. * London, 26. August. Die Morgeublitter betonen, daß eine militairische Besetzung Bulgarien-, da sowohl dort wie in Ost rumclien vollkommen Ruh? herrsche, nicht geboten sei. Die „Times" bemerk!, unter solchen Umständen würde eine fremde Intervention ohne Vorwand beispiellos sein. Die Haltung deS bulgarischen Volke», seine Anhänglichkeit an den Fürsten und die Energie, mit welcher e» den Versuch, da» Land fremden Einflüssen zu überliefern, vereitelt, müsse ihm die Achtung Europa- sichern. Sedanfeier. * ES ist dem Fest-A»Sschuß erfreulicher Weise gelungen, für zwei der Concerte am Vorabend (Mittwoch) je einen Redner zu gewinnen, der die Bedeutung unseres National» Festtages würdigt; bei Bonorand wird Herr Schnlrath vr. Kühn und im Garten der Centralhalle Herr Lehrer Hugo Weber sprechen. Der für den Krystallpalast ge wonnene Redner ist leider geschäftlich behindert; hoffentlich wird eS noch gelingen, einen Ersatz dafür zu finden. — Diese beim vorjährigen Aeste zum ersten Male versuchte Einrichtung bat sich bewährt; sie tr^t viel dazu bei. den patriotischen Sinn zu beleben und das Andenken an die Großthaten unsere- Volke» während der Jahre 1876 und 187l im Herzen aller treuen Söhne de- Vaterlandes wach zu erhalten. Der Festzug wird diesmal ein ganz besonder« schmucke- Aussehen erhalten, indem unter den Fahnen der 76 ange- meideten Vereine sich nicht weniger als 12 ganz neue befinden, die bei dieser Gelegenheit zum ersten Male vor der Oeffent« lichkeit erscheinen werden. Wie in den früheren Jahren werden auch diesmal die Eintrittskarten zum Schützenhause im Vorverkauf an noch bekanntzugebenden Stellen in der Stadt bi- 1. September Abends 6 Uhr für SO -s verkauft, während sie anderen Tag» am Eingänge 56 -s kosten. Nun ist e« im vorigen Jahr« voraekommen, daß aus dem Wege zum Neuen Schützen- Hause Zwischenhändler Eintrittskarten unter dem unwahren Vorgeben: daß keine mehr in den Verkaufsbuden zu haben seien, für 56 angebotea und verkauft haben; sie hatten dieselben im Vorverkauf für 36^ erworben und ver dienten also 26 ^ am SiUck, während doch an den Verkaufs stellen durchaus kein Mangel an Eintrittskarten war; sie be- nachtheiligten also die Festcass« um jenen Betrag. Man unterstütze gefälligst dieses unreelle Verfahren nicht und ent nehme seine Karte nur an den BerkausSbuden. Bezüglich de« Fest-Lommerse»im großen Saale der Central« Halle ist noch zu erwähnen, daß zunächst nur die Ehrengäste, welche vergoldete Festzeichen tragen, und die Theilnehmer des vom Napcleonsteine zurückkrhrenden Zuges Eintritt erhalten; die Letzteren mögen selbst darauf achten, daß sich in ihre Reiben aus dem Rückwege in die Stadt nicht Solch« ein drängen. welche nicht «Nit hinausgezogen sind. Wenn der Saal dann uoch Ran» bietet, können auch andere mit Fest» zeichen oder grüner PartoutkaNe versehene Festtheilnehmer ein treten- «Vst». Neue- Theater. „Seit Byron hat kein Poet ein so bleiche« Phantom in so düsterer Nacht ausgerichlet, wie Wagner m seinem Holländer, keine», au» dessen verglühten Augensternen die Blicke so erlöschend niedergleiten, um Vesten todlvleiche Lippen ein so schmerzliche« Lächeln zuckt, dessen kühne Stirne so schmerzenSmüve sich neigt, und da» trotz dieser Leiden stet» eine edle stolze Haltung selbst dann noch bewahrt, wenn der Leib unter der Geißel der Qualen erliegen will, keine« da« so sehr Äroßmuth und Seelenstärke bei einem Uebermaß der Leiden bewährt." Diese wundervolle Charakterzeichnung de« Holländer ent- warf der begeisterunggliihcnde erste große Wagneranhänger Franz LiSzt m seinem unschätzbaren Buche Uber Wagner'« Holländer. E» ist leicht ersichtlich, daß dieser kompetenteste aller Kritiker die Gestalt de» Holländer durchaus im Vordergründe aller Theilnahme de» HörerS wissen will. Boa der Stellung, welche die Gestalt de« unglücklichen Seefahrers im Interesse des Publicum« behauptet, hängt in der Thal die ganze großartige Wirkung de» Wagner'schen Kunstwerke« ab. Aber die Aus gabe, den Holländer musterhaft darzustellen, überschreitet so ehr da» Durchschnitt«maß künstlerischer Kraft und Begabung, daß e« zu den größten Seltenheiten gehört, diese Partie m vollendeter Ausführung zu sehen und zu hören. Leipzig darf ich glücklich schätzen, einen musterhaften Interpreten der "olländerparlie den Seinen nennen zu dürfen: Herr Otto ichelper ist nicht nur ein Sänger, der den abnormen Forderungen de« Componisten an die stimmliche Kraft de« Künstler« vollständig und mühelo» genügt, Herr Echrlper löst auch die ideale Aufgabe, seine künstlerische Natur ganz mit der Partie de« Holländer» zu identificiren, in herrlicher Weife. E« unterliegt keinem Zweifel, daß Herr Schelper da« seltene Lob eine« vollendeten JnteiHrcten der Holländer partie ohne Einschränkung verdient. Der Anerkennung dieser Thatsache ist nicht- weiter hinzuzufügen, benn eine Leistung, deren größter Werth im Totalemdrnck beruht, würde man durch Hervorbeben von Einzelzügen nur in ihrem Ein- druck schädigen. DaS Publicum fererte seinen Liebling auf« Herzlichste, Blumen und Lorbeer, beide so wohlverdient, sah man diesmal so gern spenden. Möge Herr Schelper der Leipziger Bühne «och lange erhalten bleiben! Frau Slhamer-Andrießen verwaltet die Rolle der Senta nur interimistisch, da dieselbe in da« Fach der jugend lich dramatischen Sängerin gehört, welche« noch immer der Besetzung harrt. Frau Sthamer-Andrießeu ist sichtlich bestrebt, stch in die Rolle der Senta hineinzuleben, findet aber in ihrer künstlerischen Natur unüberwindliche Hinder nisse. Die edle, bi« zur Entzückung zu steigernde Schwärmerei, Uber welche da« unendlichste Mitleid für den Holländer einen melancholischen Schleier breitet, liegt nicht im Naturell der Künstlerin, di« Mimik ist in dieser Beziehung niemal« zu» treffend. Auch da» Organ der Sängerin — „Wagner'« Opern verlangen sehr schöne, sonore und weiche Stimmen" — deckt sich nicht mit den Anforderungen der Sentapartie. So gern neulich den großen Fortschritten der Künstlerin in der Partie der Valentine Erwähnung gethan wurde, so wenig kann ich beute der Sentadarstellung Zustimmung er- theilen. Frau Sthamer-Andrießen'« hohe Strebsamkeit soll gern rückhaltlos anerkannt sein, die Sentapartie liegt »un einmal außerhalb dem Bereiche ihrer Begabung. Herr Köhler war in der Rolle de» Daland, deren ständiger Ver treter, Herr Trengg, in Wien weilt, noch nicht sattelfest. DaS bewiesen namentlich die liebevollen Blicke nach dem Sousleurkastea. da» bewiesen manche kleine gesangliche Un sicherheiten. TrHdem meine ich. daß Herr Köhler die Daland partie bei mehr Routine vorzüglich darstellen wird, man gebe nur dem Künstler bei anderen Vorstellungen Gelegenheit, sich mit der Partie vertrauter zu machen. Herr Hedmondt legte sich stimmlich al- Erik zu viel Reserve auf, ,m Uebrigen war er-vorzüglich. Ganz ausgezeichnet sang Frau Metzler-Löwy ihre kleine Partie der Lene. Die Künstlerin scheint in voller Gesundheit und Frische au« den Ferien zurückgekehrt zu sein und wird da» Publicum hoffentlich bald mit einer ihrer Glanzpartien erfreue». Herr Marion fang den Steuer mann in angenehmer sympathischer Weise. Die Chöre hielten fest zusammen, konnten aber klanglich edler sein. Die Direktion sollte bei Gelegenheit großer Ehoranforderungcn vorzügliche GesangvereinSkräste heranziehen, die bei solchen Anlässen gern Mitwirken. Dann wäre e« auch möglich, den großen Doppelchor der Mannschaft de« Holländer au-zu- sühren, von dem LiSzt sagt: »Sollte die« Musikstück jemal» von einem jener immensen Chöre, wie sie sich auSnahm», weise zusammenfinden, auSgeführt werden und dieser Chor eine feste, wohl organisirte Masse bilden, die nach gewissenhaftem Studium und von dem charakteristischen Geiste de« Stücke« durchdrungen, ihrer Aufgabe sicher wäre, so würde e« in einem gut r«fonirrnven Locale zweifellos eine ganz außerordentliche, noch nie erzielte Wirkung «Lreichen! Sollte da« in Leipzig nicht möglich sein? / DaS Orchester spielte mit großer Feinheit, aber nicht^eben so großer Sicherheit. Trotzdem Herr Mahler zum Orchester gewendet dirigirte, setzten die Bläser säst nie ganz präcise ein. Warum die ungewöhnlich große Pause nach der Ouvertüre, einige Streicher singen sogar an, die Instrumente zu stimmen? Die Ouvertüre soll zur unmittelbaren Vorbereitung der Oper, für dieselbe die richtige Stimmung erweckend, dienen. Diese« idealen Zwecke« geht die Jnstrumentaleinleitung verlustig, wenn sie, wie eS Herr Mahler sogar im Lohengrin thut, losgelöst vom Acte erscheint. M. Krause. 8.k». Leipzig» 26. August. Bei Gelegenheit der vormittags- coacertage am «edontage wird von der Lapelle de» 167. Re- gime ules, unter Direktion des Köaigl. Musikdirektor» Herr» Walther, eine musikalische Novität, wenigsteu» für Leipzig eine solche, uämlich der „Krönungsmarsch" von Friedrich Lux zur Auf. sührung gebracht «erdeu. Der Componist ist iu musikalischen Kreise» hinlänglich bekannt, sowohl al» hervorragender OrgelvirtuoS, wie al- Autor der Opern „Do-Käthcheu von Heilbronn", „Rosamunde", der Siusouie „Die vier Lebensalter" und vieler anderer GrsangS- werke nud Orchesterdearbeitungen. Lux ist eiu Schüler de» Dessauer Schneider und gewiß eiurr der jetzt lebenden tüchtigste» Fornttehrer. Als Lowmentar zu dem oben enoShuten „Krönungsniarjch" mögen folgend« Worte dienen, die wir Lux selbst verdanken: „Im Jahre 1861, vor der Krönung de- jetzigen deutschen Kaisers zum König von Preußen, erließ die kgl. Hoftnusikalieahaodluag von Bote öd Bock iu Berlin ein Preisausschreiben für «inen Krönungsmarsch iu symphonischem Stil. Unter 83 Bewerbungen erhielt nach dem übertinftimmrude» Urlheil der drei Preisrichter, welche aus Franz Lachner in München, H. Dorn und W. Taubert in Berlin bestanden, die Lomposition von Friedrich Lux iu Mainz den Preis. Die erste Ausführung diese» „Krönung-- Marsches" fand damals im iloacertjaale de- königl. Schauspielhauses in Berlin unter Leitung Hans von Bülow's statt." Nach den da. maligen Stimmen der Presse zu urtheilen, haben wir es mit eiarm schwungvollen Meisterwerke klassischen Stiles und seinen syinphoni- scheu Geistes tu dem Marsche zu thu», so daß Herr Musikdirektor Walther sicherlich einen glücklichen Griff gethan hat. an dem patrio- tische» Festtage dieses Werk deS Componisten, iu dem ebenfalls eia patriotischer Hauch weht, dem hiesigen Publicum vorzuführe». ID Leipzig, 26. August. Au- Berka an der Ilm, dem ro- maatischen, vorzugsweise von Leipzigern besuchten Badeort, wird uns aeichriebeu: killjährlich haben hervorragende deuische Künstler, di« sich hier oashieltea. unserem Orte sich dadurch daakdar erwiesen, daß sie i, dem schöne». darch vorzügliche Akustik au»gezeichaete» Carhaassaale eia Loucert veranstaltet«», deffea Reinertrag dem unter Leitung des H-rru L. >. Oichatz stehenden „Lerschsaerangs- verein" überwiese» wird. Auch diele« Jahr hatte stch ein solche« Künstler- easemdlr zulammengethan, besten einzeln« Glieder auch t« Leipziger musikalischen Kreisen waylbekonni sind. Das diesmalige Courert wurde nämlich von Herr» Arthur Frtedhet», de» Herren Diertch nnd Navensteiaau- Leipzig, Herrn v. Mild» uad Herrn Hosjchauspteler Brock van Weimar arranatrt and erfreut» sich eines recht zahl» reiche» Besuches, tzerr Friedhei« aläaztr darch dt, volleadrte Wieder- «ad« der Oavrrtar, ,, „Tanahöuser", her ,„K,öar-P»r»»,iI," d».
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