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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188610099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-09
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1886
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Ü745 lei. daß er and «vei v^ssaliler: den Kutscher ..Halt" juaerufenhobr; dieser sei allerdings dann auimcitjaul geworden »ns beniühk geweie». die Pferde zurückjubnüen, allein feiner, der Zeug, » Ansiitn naik, habe Tungrr die Fassung verloren, denn es würde sonst irobl trotzdem noch möglich geworden lein, den Wagen zum Snllstanv zu bringen; vielleicht würde auch Herr Penner, wenn er den Pferden »>cht in die Zügel gegriffen, weniger ichwcr verletzt worden fein. Herr F.>l>rmcister Schars bei der Pferdebahn erklärte, die Bremsen bei den Soniwerwagen seien alle gleich und der Kutscher Hab« nur zu prüfen, wie viel Umdrehungen er machen müsse. Unter liefen Voraussetzungen vermöge der Kutscher den Wagen noch aus eine Entfernung von etwa 3 Meter zum Stehen zu bringen, wenn auch die Sommerwagea etwas leichter gehe». Ein vorsichtiger Kutscher prüse auch jedesmal die Bremse. Im Allgemeinen müsse er Dünger daS Zeugnis eines sehr vorsichtigen Kutschers geben, der noch niemals Anlaß zu Beschwerden geboten habe; er vcrmuthele, daß derselbe Angesichts der nahen Katastrophe die Geistesgegenwart verloren hatte. Nach geschlossener Beweisaufnahme führte die königl. Staats anwalt sch a st auS, daß die Tollisio» beider Wagen und der dadurch herbeigcsührte Tod Penner'S und die Verletzung Oehler'S nur durch eine strasbare Fahrlässigkeit und zwar der gröblichsten Art entstanden sei, serncr, daß der Angeklagte nach de» thatsächlichcn Feststellungen doppelten Anlaß zur Aufmerksamkeit aus den Borderwagen und aus die Direktion seines Wagens gehabt, daß er aber dies Alles in gröblichster Weise unterlassen habe; bei der Strasabmessung seien der dohe Grad der Fahrlässigkeit und die Folgen d«S augerichteter» Schadens zu berücksichtigen. Der BugeNagte nahm zu seiner Beriheidignng hauptsächlich daraus Bezug, daß er bis zuin Tage der Katastrophe bereits volle 6 Tage Fahrdienst und an jenem siebenten Tage, dem 25. Juli, eigentlich sret gehabt habe, wegen Mangels an Mannschastcn au- Anlaß der Extrawagen aber ausdrücklich veranlaßt worden sei, Dienst zu thun und daß er dabei allerdings von Mattigkeit übersalleu worden sei. DaS Gericht verurtheilte den Angeklagten gemäß der tzH 222 und 230 des N.-Str.-Gei.-B. zu 6 Monaten Gesäagniß und nahm zu seinem Gunsten aus da- Zeugniß des FahrmeisterS, wonach Dünger sich sonst stets znverläisig erwiesen, sowie aus die nicht zu widerlegen geweseue eigene Behauptung de- Angeklagten bezüglich der eia« getretene» Ermattung Rücksicht. Der GerichiShos bestand au- den Herren Landgerichtträthr» Leh mann (Präsid.), ObenauS. Schreiber, Pros. vr. Biuding und Divi- sionS-Sudileur vr. Pechwell; die Anklage sührte Herr StaatSaulvalt Meißner. Nachtrag. * Leipzig, 8. Oktober. Der außerordentliche Professor der Rechte zu Leipzig, Herr Vr. I. Weis mann, bat, wie ua» mitgetheilt wird, einen ehrenvollen Rus als ordentlicher Professor an die Universität Greifswald erhalten und an genommen. Professor vr. Weismann, der sich nicht nur in seiner Stellung an der Universität als Gelehrter und Lehrer, sondern auck in seiner Stellung am hiesigen königl. Land gericht als Richter wohlbewährt hat, verläßt Leipzig schon in der allernächsten Zeit. * Leipzig, 8. October. Augenblicklich verweilt ein hoch- gestellter japanischer Richter in unserer Stadt, der Kenntniß von der Organisation deS Reichsgericht- zu erlangen wünscht. ES ist ihm seiten» Sr. Excellen; Herrn vr. Simson, an welchen daS kaiserliche auswärtige Amt ihn empfohlen hat, die freundlichste Unterstützung zu Theil ge worden und, da er von europäischen Sprachen nur der eng lischen mächtig ist. wurde Herr vr. Asher als Dolmetsch hin zugezogen. Durch daS bereitwillige Entgegenkommen deS Herrn Geh. Kanzleirath Berger. Bureauvorsteher de- Reichs gerichts, ist dem genannten Herrn die Erreichung seine- ZweckcS so schnell gelungen, daß er in den nächsten Tagen Leipzig wird verlassen können. * Leipzig, 8. October. DaS Reichsgericht hat jüngst über einen interessanten BesteckungSsall zu urtheilen ge habt. Bei der Firma R. L K. in Berlin erschien eines Tage» der Schleußenmeister Schmidt und erklärte, eS sei Sitte, daß beim Durchschleichen der Kähne seitens der betr. Eigenthümer ihm. dem Schleußenmeister, kleine Trinkgelder gegeben würden. Da es ihm aber unangenehm sei, von jedem Schiffer einen einzelnen Groschen anzunehmen, so wäre eS wohl besser, wenn ihm ein gewisser Monatsbetrag gewährt würde. Tie Firma war damit einverstanden und gewährte ihm monatlich lS -E Eine ganze Zeit lang hat Schmidt dann diesen Betrag erhalten. Seine Gegenleistungen be standen darin, daß er die Schiffe jener Firma schneller oder früher durchschleiche als andere. Er hatte aber unberück sichtigt gelasien, daß er als Beamter des FiSkuS Geschenke für in sein Amt einschlagende an sich nickt pflichtwidrige Hand lungen nicht annehmen dürfe und wurde deshalb wegen Bestechung angeklagt und verurtheilt. Seine Revision, welche kürzlich Len II. Strafsenat deS Reichsgerichtes beschästigte, bestritt, daß ihm die Beamtenqualität zukomme. DaS Durchschleichen sei kein Act der Staatsautorität, sondern werde vom FiScnS als Privatindustrie betrieben. Der Reichöanwalt erachtet aber die getroffene Feststellung als durchaus zutreffend und beantragte Lader die Verwerfung der Revision. Die öffent lichen Canalanlagen seien nicht bloS als Eigenlhum de» FiScu» im privatrecktlichen Sinne anzuscbcn, sondern sie seien auch als öffentliche VerkehrSstraßcn der Polizeiaufsicht unter stellt und die zur Bedienung der Schleichen bestellten Leute bcsänden sich daher im Dienste eine« BundeSstaatcS. DaS Reichsgericht verwarf sodann im Anschluß an diese Aus führungen die Revision. — In Gemäßheit des am t. Januar 1884 in Kraft ge tretenen Gesetze«, die Bezeichnung deS Naumgehaltes der Schankgefäße betreffend, vom 20. Juli 1881, wurden vom Ralhc der Stadt Leipzig in der Zeit vom 9. November bis 30. December vorigen Jahres, bcz. vom 22. April bi« 7. September d. I. in 1287 hiesigen Gast- und Schankwirthschasten Revisionen vorgenommen. Bon den hierbei Vorgefundenen 125.912 Schankgefäßen wurden 19,731 einer näheren Prüfung unterzogen. Hiervon wurden 120 Stück Gosengläser und 161 andere Schankgefäße mit Beschlag be legt und eingezogcn, weil sie den gesetzlichen Vorschriften nicht entsprachen. --- Den Reigen unserer diesjährigen sportlichen Unter nehmungen beschließt mit nächstem Sonntag der Reitverein Sport. Genannlcr Verein wird auf der Rennbahn deS Leipziger Renn-Clubs zwei Sleeple ChaseS. ein Jagd-, ein Flachrennen und ein Trabrennen, vor geladenem Publicum abbalten. Man ist gewohnt, hierbei ganz vorzügliche Leistungen zu sehen, da der nimmer rastende Leiter de« „Sport", Herr UniversitätSstallmeister I. BujarSky, eS versteht, di- Mitglieder durch öftere Uebungen im Terrainreiten zu tüchtigen Jagbreiter» auszubilden und die durchweg leistungs fähigen Voll- und Halbblut-Pferde, die Herr BujarSky auf seinen jährlichen Reisen von England einsührt, jeder An forderung eines schneidigen Reiters entsprechen. Tie bei den fünf Rennen zu erkämpsenvcn vierzehn Ehrenpreise sind sämmtlick bei der Firma Geißler L Co. gekauft. Da» Comitb bat hierbei die Wahl sehr gut getroffen, indem die mit Euiblemcn teS Reitsports gezierten Gegenstände auch in kunstgewerblicher Beziehung jede Kritik auShallen und hübsche Zimmerzicrden für die glücklichen Gewinner bilde» werden. Ter Beginn der Rennen ist 2 Uhr. --- Wir wollen nickt verfehlen, an dieser Stelle noch ein mal aus die bente Abend im Neuen Theater in Scene gebende Novität von E. v. Wildenbruch „DaS neue Ge bot" hinzuweisen. Das Stück hat überall, wo e» bi» jetzt ausgeführt wurde, einen tiefgehenden Eindruck gemacht. — Unseren Lesern dürfte ohne Zweifel noch in Erinnerung sein, daß Karl Mittel! in Leipzig den .Beilchen- fresser" zuerst spielte und damit einen so durchschlagenden Erfolg erzielte, daß er in kurzer Zeit gegen 500 Mal in diesem Stücke ausgetreten ist. Wie wir nun in Erfahrung bringen, findet Sonntag, den 10. Oktober, im diesigen Carolatheater die Ausführung de» „Beilchensrrsler" statt; wir wollen deshalb nicht versäumen, aus dies« Vorstellung aufmerksam zu machen. — Morgen Nachmittag findet im Krystallpalast eine Nachmittagsvorstellung verbunden mit Concert zu ermäßigte» Preisen statt, während die Abendvorstellung, wie gewöbutich, um 8 Uhr beginnt. Di« Künstlcrvorsielluiigrn im Krystall- valast erfreuen sich überhaupt recht regen Besuches und finden die gebotenen Leistungen allabendlich großen Beifall. Die amerikanische Akrvdalenlruppe „Berijor" wird dom Montag ab neue Nummern in ihr Programm bringen. — Morgen Sonntag findet in der Centrahalle abermals eine Nach mittag«-Vorstellung zu er mäßigten Preisen statt, bei welcher wie in den Abend-Vorstellungen da» gesammte Künstlerpersonal austritt.AWeitereS ergiebt sich auS den Anzeigen in unserem Blatte. — Auch in der zu Ende gebenden dritten Meßwoche batten sich die humoristischen Soirben der Leipziger Quartett- und Concertsänger, der Herren Eyle. Platt, Hofsmann. Küster. Frische, Maaß und Hanke, eine« derartig zahlreichen Besuch» zu erfreuen, daß die geräumigen Säle d-S Hotel de Pologne (Gastbalter Herr Heinrich Noack) allabendlich vom Publicum vollständig in Anspruch genommen waren. Wir haben schon angedeutet, daß die genannte» Herren ihr Repertoire um verschieden« neue Nummern be reichert haben, und diese Novitäten finden den unae- theilten Beifall der Zuhörer; eS gilt die» namentlich von den größeren Ensemble - Scenen: „Wachfluben-Abenleuer" und „Die musikalischcn Klapphörner", ferner von de» hübschen humoristischen Duett „Civil und Militair" (von den Herren Platt und Hoffman»), von dem Cbarakler-Couplet „Elisabeth", der komischen Nummer „VereinS-Meyer" u. A. m. Die treff liche Art und Weise de« Vortrag» dieser Novitäten erhöht noch wesentlich deren Werth; besonders aber heben wir noch hervor, daß mit dem neugewonnenen Mitglied« der nunmehr seit 22 Jahren bestehenden Sängervereinigung. Herrn Küster — Bassist —, eine äußerst günstige Acquisition gemacht worden ,st. Die reichen und umfassenden Stimmmittel und die fesselnde Vortragsweise haben ihm schnell emr allgemeine Beliebtheit gesichert. — DaS abwechselung-reiche Programm, welche» allabend lich die für die Messe engagirten Künstler-Specialitäten in den „Reichs hat len" (Hotel de Pologne) zur Ausführung bringen, hat seine AnziehungSkrast sich zu bewahren gewußt; die einen angenebmen Aufenthalt gewährenden Hallen füllen sich zu jedem Concert mit zahlreichen Besuchern. Sehr ted- basten Beifall erntet fast jede Darbietung und. mag nun das sleyerijche Damen-Trio, der Instrumental-Humorist Carl Wellhöser, der originelle und sehr beliebte Komiker Herr Julius Hanfs, das englische Grotesk »Tänzerpaar oder die Soubrette Frl. Wiener ausgetreten sein, immer hat die zahl reiche Hörerschaft Gelegenheit, Beifall zu spenden. Demnächst tritt auch Frl. von Weißen sei» wieder aus, jene Dame, die durch den Gesang ihrer Lieder so manchen Besucher zu fesseln versteht. * Leipzig, S. October. Am heutigen Tage feiert der Markthelser Herr Hermann Richter in der Buchhandlung von H Haessel hier sein 25jährigc- BerusSjubiläum und wird eS dem treuen Arbeiter an diesem seinem Ehrentage an Zeichen der Anerkennung gewiß nicht fehlen. Innerhalb weniger Jahre ist eS daS dritte Mal, daß im Kreise der Angehörigen de» gedachten Geschäft- eine solche Festlichkeit staltstnbel. I Leipzig. 8. October. Gestern Nachmittag ging unter den erforderlichen polizeilichen Sickerkeitsmaßregeln ein vou der Firma Cranier L Buchbolz in Nömsahl in Westphalen kommender PulvertranSport durch die hiesige Stadt. Der Transport, Jagd- und Scheibenpulver. 10 Centner ent haltend. war für hiesigen Ort bestimmt und wurde in den Pnlverbäusern abgeladcn. — In einem Grundstück der Tauckaer Straße wurde am gestrigen Spätabend bereit» nach Schluß des Hauses auf dem Borsaal einer Wohnung zum nickt geringen Schreck der dortigen Bewohner ein fremder Mensch schlafend angetrofsen. ES war eine Klempner» geselle, welcher sich in Ermangelung anderer Herberge dort eingeschlicken hatte und in der Trunkenheit eingescblasen war. Ein herbeigebolter Schutzmann quartirte ihn aus de» Naschmarkt um. — Ei» beschäftigungsloser Techniker auS Cölhen mischte sich gestern Abend unbefugt in polizeiliche Functionen ein. indem er am Exercirplatze eine von zwei Schutzleuten vorgenommeue Arretur verhindern wollte und zum Ungehorsam gegen die Beamten ausreizte. Die- Verfahren hatte zur Folge, daß er selbst scstgcnonimen, zum Naschinarkt gebracht und dort ein gesteckt wurde. — In einem Grundstück der Ulrichsgaffe fand gestern Abend ein Essenbrand statt, der bald gefahrlos be seitigt wurde, dock erhielt die Feuerwache Meldung davon. — In vergangener Nackt in der vierten Stunde ist aus dem Bahnhöfe der Haltestelle Leutzsch der Thüringer Bahn ein daselbst beschäftigter verheiratheter Arbeiter. Namen- KamariuS, beim Rangiren eine- Zuges überfahren und auf der Stelle getödtet worden. — In einer hiesigen Tischlerwerkstatt geriethen heute Morgen durch die Un vorsichtigkeit eines Lehrling«, welcher den Ösen voll Hobcl- späne gestopft und die Späne angebrannt, die Osenthüre ober zu schließen verabsäumt hatte, eine Partie vor dem Ösen lagernde Hobelspäne in Folge Heraussalle»« brennender Späne in Brand. Das Feuer war nickt ungesäbrlich, wurde aber bald durch die dortigen Leute wieder gelöscht. Die Feuerwehr war alarmirt. — Der bekannte Strohfeim an der Eutntzscher Straße lieferte heute in der Frühe bei polizeilicher Visitation wieder einmal drei herbergslose Insassen. ES waren zwei Kellner und ein Handarbeiter, die man ans Tageslicht beförderte und aus den Naschmarkt versetzte. — In einer hiesigen Herberge gelang eS heute Morgen unserer Polizei, eines unbekannten Mannes, angeblich Brunnenbauer, habhaft zu werden, der im bringenden Verdachte der gewerbs mäßigen Hersiclluiig falscher Legitimationen und Zeugnisse steht. Er hatte bereits gefälschte Papiere, auch srcmde, niutbmaßlich gestohlene Stempel bei sich und kam natürlich vorläufig in Hast. — Ein hiesiger Laufbursche erhielt gestern Abend den Auftrag, in einem Geschäft der Alcxanderstraße etwa« rn besorgen. Während er daselbst knrze Zeit allein war, fand er Gelegenheit, zwei goldene Ringe zu entwenden. Der Diebstahl wurde aber bemerkt und der jugendliche Dieb noch an demselben Abend von der Polizei in Beschlag genommen. — Heute Nachmittag hatte der Dienstkuecht eines kiesigen Spediteur-, Namens Bullrich, bas Unglück, am Floßplatz während der Fahrt von seinem Rollwagen hcrabzustürzen und beim Hinsallen den reckten Oberschenkel zu brechen; er mußte deshalb nach dein Kranken hause gebracht werden. * Leipzig. 8. October. Von der zweiten Strafkammer de» hiesigen königl. Landgericht» wurden in den heutigen Hanplverhandlungen verurtheilt: 1) die Handarbeiter Karl Friedrich August Dürfet au» Limback und Karl Heinrich Otto auS Dahlen wegen schweren Diebstahl» zu je 1 Jahr Gesängniß und 3 Jabrrn Verlust der Ehrenrechte: 2) der Sleindrucker Heinrich August Gustav Chrobeck au» Grabing wegen RückiallSbetriig» zu 1 Jahr 4 Monaten Gesäogniß und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte. * Reudnitz. 8. October. Heute früh um 3 Uhr entstand in der Lackirerwerksiatl der Maschinenfabrik von Lasch L Eo., Lutherstraße hier, ein Schadenfeuer. Dasselbe war jeden falls durch HerauSspringen eine» Funken au» dem Wärmeosen, in welchem am Abend zuvor noch Feuer gebrannt hatte, herbeigcsührt worden. Der Brand hatte eiaiqeS FenerungS- materiat, einen Garverobeschrank und die Decke der Werkstatt ergriffen, doch wurde derselbe sehr bald durch schnelle» Ein greifen der hiesigen sre,willigen Gemeindrsruerwehr unter drückt. Aus die Ällarmirung durch Damrspseisen- und Horn signale waren auch die freiwillige Turnersenerwehr Reudnitz uiiv die Ncuschöneselder freiwillige Feuerwehr, beide mit ihren Spritzen, jedoch ohne in Action zu treten, sowie die hiesige freiwillige Schutzmaanschaft zur Hilfeleistung erschienen. * Eutritzsch, 8. Oktober. Au» Anlaß seine» sü»f»»d- zwanzigjäl'rigen A m l sj ubl lä u in» wurte» Herrn Sckul- direcior Ziegner lner am gestrigen Tage niancherlci Aus- uierksauilciien zu Theil. Sowohl die königl. BezirkSschul- inspeclion al» auch der diesige Schulvorstand gaben ihre Theilnahme durch ebrende AnertennungSschreiben zu erkennen. Vor Beginn deS Unterrichte- sandte Vas Lchrercollegium durch eine Deputation seine Glückwünsche und ließ gleichzeitig einen werthvollen Siegelring überreichen. Im Lause de» Tage« erhielt der Herr Jubilar verschiedene Gratulationen und Ge schenke von hier und auswärts, und am Abend brachte ihm der unter Leitung de» Herrn Lehrer» Hackebeil stehende Männergesangverein ein Ständchen. Möge Herrn Direclor Ziegner noch eine lange und gesegnete Wirksamkeit in seinem verantwortung-reichen Berufe beschieden sein! — AuS Lindenau meldet da» dortige..Wochenblatt": Die Vertreter der hiesigen Fleischer- und Bäcker- Innung hatten sich nn Juni dieses Jahre» an den Schul vorstand zu Lindenau mit der Bitte gewandt, e» mögen die Lehrlinge der genannten Innungen von dem für alle Theitnehmer gleichmäßig eingerichteten Besuche der Fort bildungsschule befreit und dieser Unterricht dafür an einem für diese beiden Gewerbe passenderen Tage, wenn mög lich Mittwoch Nachmittag, abgehalten werden. Diese- Gesuch war damit molivirt, daß bie Stunden jetzt an solchen Tagen und in der Zeit stattfinden, wo die Fleischerlehrlinge geschäft lich fast unabkömmlich sind und die Bäcker gerade ihre Schlasreit haben. Wenn diese» Gesuch zuständigen Orte» Berücksichtigung finden sollte, so war in Betreff der Lehrfächer der Wunsch geäußert, e» möge der Zeichen unterricht, welcher für beide Gewerbe wenig Zweck habe, sortsallen, dagegen der Unterricht im Deutschen verbunden mit GeschästSaussätzen, im Rechnen, in der Buchführung, in der Wechsel» und allgemeinen GcsetzeSkunde wie in der Natur geschickte, so viel al« für die Schüler der io Frage kommenden Gewerbe erforderlich ist, ertheilt werden. Der Unterricht solle von hiesigen Lehrern iu einer hiesigen Schulklasse der Knaben schule geleitet werden; auch mögen, wenn ein diesbezüglicher Wunsch geäußert werde, an demselben die sortbildungSschul- pflichtigen Lebrlinge anderer Berufe, wie der Barbiere und Gastnnrthe, theilnehmen dürfen Die Petition lies im Ganzen demnach daraus hinan», daß für diesraglichen Gewerbe der Unter richt mehr den Charakter der Fachschule annehmen sollte, ein Ver langen, dem man die innere Berechtigung nicht absprecbea wird können. So hat sich denn auch der hiesige Schulvorstand durch einen Beschluß vom 10. Juni d. I. mit dem vor- getragcnen Gesuche insoweit einverstanden erklärt, daß diese Einrichtung nur auf solche FortbilvungSschüler sich beziehe, welche bei Linbenauer Meistern in der Lehre sind, jedoch auch da rückhaltlich de» Reckte» des Widerruf», fall» sich auS dieser Neuerung Unzukömmlichkeiten ergeben sollten. In diesem Sinne hat der Schulvorstand da« Gesuch der Innungen bei der königl. Schulinspection befürwortet, ba den« auch genebmigt worden ist. Der Schulvorstand der neuen Fortbildungsschule, an der sich nun in der That die Lehrlinge der Gastwirlhe und Barbiere betheiligen werden, besteht auS folgenden Herren: Fleisch, rmeister Freiberg und Schneider. Bäckermeister Schönemann, GasthosSbesitzer Brandt und Barbierberr Sturm. Künftigen Mittwoch wird die Schule mit 27 Schülern eröffnet. * Plagwitz, 8. October. ES kam bisher vor, daß, wenn Jemand sowohl auS unserem Orte, al» auch von auSwärt» ein Einkommen auS Grundbesitz bezog, er den hier belegenen Grundbesitz hoch mit Hypothekm belastete, also von diesem scheinbar ein nur geringes Einkommen hatte und daher theilweise gar nickt, oder doch nur iu den untersten Stufen zur Einkommensteuer veranlagt werden konnte. Dem gegen über ist vom Gemcinderathe ein Nachtrag zum Anlagen- Regulativ beschlossen worden, wonach in allen Fällen die Sctmldziasen, falls mehrfacher und auswärtiger Grundbesitz in Frage kommt, bei der Veranlagung verbältnißmäßig zu vertheilen sind und da» dann au» hiesigem Grundbesitz sich ergebende Einkommen zur Besteuerung herangezogen werden soll. Dieser Nachtrag hat die Genehmigung der kgl. AmtShauplmannschast gesunden und e» wird demgemäß bei der nächsten Einschätzung verfahren werden. -- Rötha, 8. October. Ein Doppelselbstmord kam am gestrigen Tage in Großdeuben vor. Die beiden bei einem dortigen Gutsbesitzer in Dienst stehenden Mägde er tränkten sich in der Pleiße und zwar gemeinschaftlich. Die selben hatten sich zusaminengebunden. Die Leichname wurden alSbald ausqesunden und ort-gerichtlich ausgehoben. Die eine Magd stammt, wie man sagt, au» Zwenkau, die andere au« Gautzsch. Die Ursache zum Selbstmord ist bis jetzt nicht bekannt. * Chemnitz» 8. October. Für da» außerordent liche Wachsen unserer Stadt dürfte die Tbatsache sprechen, daß im Lause diese» Jahre» seilen» der Behörde 4l4 Neubauten, 89 Erweiterungsbauten und 221 Reparatur bauten genehmigt wurden; außerdem wurde bie Erlaubniß ertheilt zu 22 Dampskesseianlagen, 19 größeren Fabrik»- und Gewerbsanlagen uno 57 ErwciternngSbautm zu solchen; diese Zahlen Lürflen auch für den Stand und Aufschwung der hiesigen industriellen Thäligkeil deutlich genug sprechen. — Auch die neu« (7.) Bezirksschule ist dieser Tage «ngeweiht worden durch den BezirkSscdulinspeclor HerrnD achsell. welcher nach einer ernste» Weiherede den neuernaiinten Direclor Herr» Krause in sein Amr «nsübrte. der, an den alten pädagogischen Gemeinplatz: .Nicht sür bie Schul«, sondern für da» Leben lerne» wir" anknnpsenb, eine Ansprache an seine Lehr- qenofsen hielt. — Gestern Abend ereignete sich ein schwerer UnglückSsal!. Ein junger Mensch, der in der Ferbinanv- straße wohnte, wollte, au» dem Feiistcr seine» in der 3. Etage gelegenen Zimmer- herauSsteigenv, aus dem gefährlichen Wege über vaS Fenstersims nach dem benach barten Zimmer gelangen. DaS glückte ihm auch, al» er aber denselben Weg zurückmacbte und sich dabei an dem Fenster kreuz in seinem eigenen Zimmer anbielt. brach erstere» und der Unglückliche stürzte aus die Straße, wo er sofort lobt liegen blieb. — Auch ein kleine« Kind wurde dieser Tage überfahren. Dasselbe wurde in einem Kinderwagen von einem neunjährigen Mädchen gefahren, welche« ciu» Unvor sichtigkeit hart an die Pferde eine» Bierwagen« geneth. Im Sckreck gab da« Mädchen dem Kinderwagen einen Stoß, der denselben unter die Räber de» schweren Fuhrwerks brachte, welche über da« Wägelchen wie über da« kleine 1>/, Jahr« alte Kind weggingen und letzteres tödtlich verletzten. * Treuen. 8. October. In vergangener Nacht ist aus der Altmannsgrüner Straße hier der 34 Jahre alte Maurer Hübner au» der Neuenwelt bei Treuen — ei» oft vor bestrafter, dem Trünke ergebener und überaus gewalttbätiger Mensch — mit einer Stichwunde in der Brust tobt aus gesunden worden. ES liegt offenbar ein Mord vor. Mehrer« der That verdächtige Personen sind bereit» verhaftet worden. s Dresden, 8. October. Um die Dresdner Haus besitzer so weit al» möglich von der ihnen obliegenden lästigen Verpflichtung zu befreien, alljährlich eine Anzahl von Listen sür Steuer und andere öffentliche Zwecke au die Bewohner ihrer Häuser zu vertheilen, wieder einholen und an städtische Geschäftsstellen abliejern, außerdem aber noch die MiethzinSgroschen und die Dienstdotensteuern in ibren Häujeru einheden und an die Steuercasse befördern zu müssen, hat der diesige Stadtrath beschlossen, veränderte Einrichtungen in Betreff de« HauSzrttelwesen» und der Ein- hrbung der Steuern und Abgaben zu treffen. Und zwar sollen vorerst Einrichtungen getroffen werden, welche die An serligung der HauSlisten bei den Miethziat« und Grundwerth anlage» erleichtern uns die Hausbesitzer von der Verpflichtung befreien, die HauSlisten ihren Mietdbewohnera »orzulegen. die städtischen MiethzinSabgabeu und Dienstboten-Krankencassen- Beiträge eiuznheben und an da» Stadtsteueramt abzuliesern. Die hierdurch entstrheude Vermehrung der Arbeit« im Stadtstenrr amte macht die Anstellung von mehreren Kanzleikeamten und Sicuerbele» »ölhig, waS einen Mehraufwand von ca. 13,500^ ersorbert. Im Stadkverordneten-Eollegium war die Meinung über die offenbar gute Absicht des Ralhes eine sehr gelkeilte. Aus der einen Seite wurde gellend gemacht, daß die Einsübrung der beabsichtigten Reform im Hinblick aus die noch nickt zum Abschluß gekommene Steuerreform zur Zeit nickt zu empfehlen sei, während man andererseits die Absicht deS RathcS immer hin al» eine dankenSwerthe Erleichterung der Dresdner Haus besitzer begrüßte. In der gestrigen Sitzung de» Sladtver- ordneten-CollegiumS gewann bie letztere Anschauung die Oberhand und wurde die betreffende NathSvorlage mit 33 gegen l8 Stimmen angenommen. — In derselben Sitzung genehmigten die Stadtverordneten die Vom Rathe beantragte Begebung von vorläufig 1 Million au» der neue» 3'/,procentigea Stadtanleihe. Vermischtes. ck Hall« a. S. . October. Nächsten Sonntag findet im Dom Hierselbst für die in hiesiger Gegend arbeitenden evangelischen Polen ein Gottesdienst m polnischer Sprache statt, im Aufträge de» königl. ConsistoriumS vom Pastor Eckardt. — Die städtische Sparkasse batte in, September an Einlagen 297,802 (gegen 241,300 ^ ini September vorigen Jahres), an Rückforderungen 500,754 ^ (gegen 346,853 im September vorigen Jahre») zu regi- striren. Dir Einlagen betrugen b>» Enve September 4,723,148 die Rücknahmen 3.640,040 Ende September bezifferte sich VaS Guthaben der Interessenten auf 9.926.198.84 Mark. — Die Theaterdirection hat angeordnet, daß im neuen Sladttheater. da» bekanntlich übermorgen durch eine Fest vorstellung eröffnet wird, die Damen beim Eintritt oen Hut abnehmen resp. in der Garderobe abgeben, «me Maß regel, die von der Herrenwelt sicherlich sehr willkommen geheißen werden wird. — Ein vielumstrittener Punct in städtischen Angelegenheiten ist die Wasser messer frage. Der WasserwerkSverwaltiing ist vor einiger Zeit die Befugnis; ein- geräuint worden, in Grundstücken mit thalsächlich over rermutbet starkem Wasserverbrauch Wassermesser einzusetzen, nach deren Angaben der daS sreigegebene Quantum (von 25 Liter pro Kops und Tag) übersteigende Verbrauch zu bezahlen ist. Die üble Sache ist aber, daß diese Wassermeffer noch ungemein unzuverlässig sind und osl die unglaublichsten Resultate zeigen, wodurch sich natürlich die betreffenden Grundstücks- eigentbümer schwer benacktheiligt fühlen, umsomehr, da eben diese Conlrole nicht obligatorisch ist. Zunächst wirb nun eine Revision de» betreffenden Statuts angestrebt dahin, daß das steuerfreie Quantum wesentlich über 25 Liter pro Kops und Tag hinan« erhöbt und daß eine größere Zuverlässigkeit der Controlapparate erzielt wiro. Halle a. S.. 7. October. An der am Sonnabend stattfindenden Eröffnungsfeierlichkeit unseres neuen Stadt- tbeaterS nebmcn u. A. Theil die Herren ExccUcnz von Wolfs, Oberpräsident der Provinz Sachsen. Excellen; Gras von Blumenthal, commandirender General des IV. Armec- corp», Regierungspräsident Hon Diest-Mersebnrg, Negic- rungSräthe, die Spitzen der kaiserlichen, königlichen und städti schen Behörden, die SckiedSmänner und Armenvorstclier. die Obermeister der Innungen, die Vertreter der studentischen Corporationen unserer Stabt, die Vertreter der diesigen und auswärtigen größeren Zeitungen, sonstiger kunstverständiger Personen re. Die geladenen Damen und Herren sind gebeten, in Gesellschaftstoilette bezw. Frack und iveißcr Ambe zu er scheinen. Die von Herrn Oberbürgermeister Staude ver faßte Festschrift nimmt sich in ihrer AnSstcittuug reckt vortheilhast au». Dieselbe enthält alle» aus da»Theater Wissens- werthe, Abbildungen der Figuren, Mosaiken, inneren Räume re. Sie gelangt am Festabend an die Geladenen zur Bertheilung.' — Wie der „Hallischen Zeitung" mitgetbeilt wird, will der hiesige Magistrat in Betreff der geplanten Eisenbahnverbindung zwischen dem Centralbabnhof Halle uno der Saale (Sophieuhasen), in richtiger Würdigung de» für die städtische Entwickelung darin liegende» Nutzens, für die Kosten der ca. 6 Kilometer langen Güterbadn eine ZinSgarantie über nehmen. — Hierselbst fand ansangS dieser Woche eine Ver einigung ehemaliger Schüler der Lalina der Franckc'schcn Stiftungen auS dem Jahre 1860/61 statt. Groß war bie Freude de» Wiedersehen» nach 25 Jahren, nicht minder groß die Freude über den Besuch der ehemaligen Lehranstalt. Commerse. Svaziergänge in die Umgebung der Sladt sülllcn die übrige Zeit de« Hiersein» auS. (-) Gera, 7. October. In der gestrigen Sitzung deS Schwurgericht» kam eine interessante Meineidsanklage gegen den Oekonomen und Schulze» Joh. Fr. Bernd- Heit mann auS Dittersdorf bei Blankenburg zur Verhandlung, welche bereits schon in voriger SchwurgerichlSperiodc ange- eyt war, aber vertagt werden mußte, weit der Verlbeidiger, Rechtsanwalt Rommel auS Jena, noch die Vernehmung ver- cdievener Entlastungszeugen beantragte. Der Fall, welcher cbvn das Schöffengericht in Rudolstadt und zum zweiten Male daS kiesige Schwurgericht beschäftigt, ist kurz folgender: Zu einem Sühnetermin in einer Atimentensacbe waren die ledige Hulda Jahn und der Handarbeiter und Vichbändler Bauer aus Dittersdorf am 29. Juni 1885 geladen, wobei es zwischen Beiden zu einem sehr erregten Wortwechsel kam. Bauer ergriff einen Stuhl und später ein Bierseidel und ging damit aus die Genannte zu. Der Schulze Heumann trat in einer Eigenschaft at» Friedensrichter dazwischen und rcr- warnte den Bauer; doch dieser bedrohte da» Mädchen mit emem Messer mit den Worten: „Ich sieche Dick nieder, wenn Du nickt stille bist." Die Bevrobte erstattete An zeige und beschwor in dem am 5. October 1885 in Rudolstadt staltgesundenen Schöffengericht ihre Aussage». Schulze Heumann bezeugte, daß er nicht gesehen uno gehört habe, baß Bauer mil dem Messer aus die Jahn zugegangen sei und dabei obige Bedrohung ausgesprochen habe. Aus diese Zeugenaussage wurde daS Mädchen wegen Verdachts des Meineid« sofort in Untersuchung genommen, und Bauer, welcher bei der gestrigen Verdanvlung nicht großes Vertrauen erweckte, wurde wegen Bedrohung sreigesprochen. Verschiedene Aeußcrungen de« Schulzen lenkten den Verdacht, falsch geschworen zu haben, aus denselben und führten seine Ver haftung herbei, und die Jahn wurde auS der Hast entlasse». Es waren fünfzehn Zeugen geladen, und vaS Verhör wurde mil gespannter Aufmerksamkeit verfolgt, doch wurde die Sacke dadurch nicht klarer und sür ein bestimmte- Urtheil sehr zweifelhaft. Dies gab dem Vertheidiger Gelegenheit, für die vollständige Freisprechung zu plaivieren. Die beiden Fragen aus einen wissenllicben Meineid ober auf einen fahrlässigen Falscheib wurden von den Geschworenen nach längerer Bc- rathung verneint und daraus erfolgte Freisprechung und die Uederweisung der Kosten aus die SlaatScasse. Ü Gera, 8. October. Sonntag, den 24. Octsber. Nachmittags 3 Uhr. findet im Saale de» Leipnih'schen Locales der dritte national liberale Parteitag für Thüringen statt. An Vorträgen sind zwei angemeldet, und zwar von dem RrickStagSabgeordneten vr. Marquardfe» au» Erlangen und dem Prosessor vr. Delbrück au» Jena. — Die unter Leitung de» Prosessor- Vr Fiebig stehenve Fortbildungs schule sür erwachsene Töchter, welche seit Januar 1885 von der Stadl übernommen wurde, erfreut fick eine» gut« Besuche». Ostern diese« Jabre» konnten 122 Schüler,un« ausgenommen werden, nämlich 54 für dir Tage«- und 68 sür die Abendclaffen. Vor allen Dingen sind Buchsübrung, Ma- schinennäben und Plätten stark srequentirt. — Bor einigen Tagen stürzte die Wittwe T. iu der unbeleuchteten Hausflur zur Kellertreppe binab und zog sich s, schwer« Verletzungen zu. die nun den Tod zur Folge hatte». — Berlin, 8. Oktober. Wegen LaudfrirdenStruch» wurde gestern vor dem Schwurgericht am Landgericht H gegen die Manrer Johann A-guft »wer« Müller, Friedrich Wilhelm Michaeli», Karl Friedrich Wilhelm Schmidt, «ottsrted Fr. Müller
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