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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188705016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- unvollständig: S. 2476/2477 fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-01
- Monat1887-05
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1887
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Grschelnt täglich früh 6'/, Uhr. Nüarlio» und Erpr-iti«» JohanneSgassc 8. SprrchstuiiSr» -rr Uedactiou: BormiltagS IN—IS Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. Mir di« RUS«»d« a»«ri»ud!», M»i>u<«r>»«, da 06»«ni>» n.chl »ndmilich. A»«at«r Nu«««r MM »er für die nSchftsolgenße bestimmten Inserate an Wochentagen bi» S Utzr Nachinittags, an Tonn- «ndAefttaienfrüb bi»'/.»Uhr. Zn den Filmlrn snr Zns.-Annahme: Otto Stemm. UniversitäUstraß« l. LoniS Lösche. Kathariuenstr. 23 parl. ,. König-Platz 7, nur bis '/,!t Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage LV,7S«. Ädonnrmriitspreis viertelj. 4'/, Mk inet. Brinaerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Stummer 20 P? Belegexemplar 10 Pi. Gebühre» sür Extrabeilagen (in Tagedlat,-Jormat gesalzt) ohne Postbesockc-ung 60?.ük. Mit Posibejvrdcrung 70 Mk. Inserate ügespaltene Petitzeile 20 Pf Größere Schriften laut unl. Prciöverzeichnig. Tabellarischer ». Zifseriisatz nach höherm Tarif. Kktlamrn unter dem Red activus strich die 4gespalk. Zeile 50 Ps., vor denFamilieiinachrichten die 6gespallcne Zeile 10 Ps. Inserate sind stets an die tdrpcStto» zu lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahleng pravnumeran'Ia oder durch Pist« Nachnahme. Zr 121. Sonntag den 1. Mai 1887. 81. Jahrgang Amtlicher Thetl. HlbrikenWmlg. i. m. oeSentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den L. Mai >887. AbradS «»/, «hr,> im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: Bericht der Commission über: a. NachvcNvilligung sür§ den Titel „Allgemeine Au-gaben" bei dem Baue des neuen Schlacht» und Viehhose-; d. Ausführung der Krahnanlage und TraiiSporlvorrichtung in der Großvieh» schlnchthalle de« neuen Schlacht- und Äiehhose». Bericht beS BauauSsckuffeS über daS Specialbudgct „Volksschulen" und zwar FortbiltunzSschule für Mädchen Ausgaben Pos. 19 und Volksschulen Ausgaben Pos. 114 dcö diesjährigen HauShaltplaneS, sowie die Nückäußerung deS RatheS auf einige Anträge zum 1886er Bolksschul- budgel bcz. der HI. Bürgerschule und II. Bezirksschule. Bericht deS Oekonomie-, Bau- und Finanzausschusses über die Vorlage, betr.: Ausstellung deS SiegüdcnkmalS. Vekanutmaltjung. Vater Hinweis aus die Vorschriften des Reich»» JmpsgesetzrS vom 8. 4lpril >874 und nach Matz» «zabe der hierzu erluffrnen königlich sächsischen AuSsiihrunflv-Verordnuna vom 2V. März 1878 machen wir hierdurch Folgendes bekannt: 1) Die Stadt Leipzig bildet einen selbstständigen Imps- bewirk, für welchen der Staktwundarzt Herr Idi». irieck. AZilhelm Conrad Blaß, ßkönigöstraße 8, II., als Inipiarzt und .Herr >vi-. mo«>. Schcllenberg, Bahn hofstraße >8, alS dessen Assistent verpflichtet sind. 2) DaS Impflvcal benndet sich in der Central« Halle — Kaisersaal — (Eingang Centraistr. 8). 3) Daselbst finden die öffentlichen Impfungen von hier aufbälllichcn Kindern in der Zeit vom 11. Mat bi» einschließlich I». Jnli und vom 17. August bi» einschließlich 28. September diese» Jahre», und zwar bis aus Weiteres an jedem Mittwoch von V»3 biü 5 Uhr Nachmittags, unentgeltlich statt. Das. löst sind auch die Impsliiig« an dem bei der Impfung näher zu bestimmende» Tage zur Revision vorzustcllen. 4) J»n Pause dieses Jahre» sind drr Impfung zu u-terzick-e ». I. diejenige» Kinder, n welche im Jahve 1886 geboren worden, I). welche in den Jahren 1874 bis 1885 geboren sind und bis zum Jahre 1886 der Jmpspflichl »och nicht voll ständig genügt haben (erfolglos geimpft oder wegen Krankheit nicht geimpft): II. dieje„ige»Zögli»ge öffentlicher Lehranstalten und Privat st len. ». welche im Jahre 1875 geboren sind, b. welche in den Jahren 1863 bis 1874 geboren sind »nd bis zum Jahre 1586 der Impfpflicht noch nicht vollständig genügt haben (erfolglos wiedergeimpst oder wegen Krankheit nicht wiedergeimpst). 5) Alle hiesige» Einwohner sind berechtigt, ihre, wie 4 unter 1a und b bemerkt, impfpfiiöhtiaen Kinder dort (Kaisersaal der Centralhalle) unentgeltlich impfe» zu lassen. 6) Für jede- Kind, welches zur Impfung gekrackt wird, ist gleichzeitig ein Zettel zu übergebe», aus welchem Manie, Geburtsjahr «nd Geburtstag de» Kinde», sowie Name, Stand und ÄÜohnung de» Vater», Pflege vaters oder Vormundes, beziehentlich» der Mutter oder Pflegemutter denllich verzeichnet ist. 7) Die Eltern der im lausenden Jahre impspflichtigen Kinder werden daher hierdurch unter ausdrücklicher Brrwar» nung vor den im tz. 14 Ads. 2 de« JmpsgesetzeS angedrohten, bi» zu SV .6 in Geld oder I Tage»» Haft ansteigenden Strafen aiisgcsordert, mit ihren Kindern in den anberaumtea Imps- beziehentlich RcvisionSterminen bebuss der Impfung und ihrer Conlrole zu erscheinen oder die Befreiung von der Jmpspflichl durch ärztliche Zeugnisse vier nachzuweisen. 8) Wegen Anberaumung der Imps- und Revisionstermine -:znr Wiederimpfung, beziehentlich Conlrole der oben unter IlL und d gedachten impfvflichtigen Zöglinge wird an die Scbuivorsteher besondere Weisung ergehen. 9) Diejenigen Eltern, Pflcgeeltern und Vormünder aber, welche ihre im Jahre 1887 impfvflichtigen Kinder und Pflege befohlenen, wie ihnen sreigestellt ist, durch Privatärzte der Impfung unterziehen lassen wollen, werden hierdurch aufgesortert. bis längsten» zum 80. September 1887 die erforderlichen Impfungen ausführen zu lassen, sowie die vor- geschriebenc» Bescheinigungen darüber, daß die Impfung be ziehentlich Wiederimpfung erfolgt oder auS einem gesehttcken Grunde unterblieben ist. in der Jmpfexpeditton im Stadthause, Hbstmarkt 8, »I. Stock, Zimmer Nr. >>.), vorzulegen, widrigenfalls sie nach erfolgloser amtlicher Aufforderung znr Nackbolung de» Impsenlassen» bi« Schlich des IabreS Geldstrafe bi» z»^ SV Mark oder Hast biS zn tz Tagen r» aewärtige» habe» würden. l») Aus Familien «nd Hausern, in denen an steckende Krankheiten, wie Masern, Keuchhusten, Diphtheritis, Scharlach, Rose u. s. w. bestehen, darf ein tmpfpflicbtigeS Kind in keinem Falle in das Impsloeal gebracht werden. Leipzig, 25. Avril 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Vllld 493. ür Georgi. Fröhlich. Vekaniltlnachimg. Wegen vorzinichme, der PslastcrungSarbeiten wird die Ltebtgstraße von der östlichen Grenze des Pathologischen Institut» a« b>» znm neuen Friedbose von Freitag, de» SV. d. Mon. ad auf die Dauer der Arbeiten für den gesammte» Aahrperkehr gesperrt. Leicheuconductr nach dem Friedhose sind während dieser Zeit durch die Stephan« und Ho»pitalstraße zu leiten. ! Leipzig, am 28. April l887. Der Rat- der Stadt Leipzig. 1^«L4. Vr. Georgi. Hmni«. Aus Gtund einer Generalverordnung IV. 390 der Königlichen KreiShauptmannsckast Leipzig vom 27. December 1882 ist auch am 1. Mai diese» Jahre« eine Fabrikenzählung vorzunehmen und nach einer Verordnung de« Königlichen Ministeriums de« Innern vom «. December 1883 aus die jenigen Gewerbeunlernehmer zu erstrecken, welch« 1) in ihren Gewcrbeanlage» mindesten» 10 Arbeiter be» schäftigcn, oder 2) Tampskcffel verwenden, oder 3) mit Wind«, Wasser»^ Ga«maschiuvr oder Heißluft- maschinenbetrieb arbeiten, oder 4) nach tz. l6 der Gewerbeordnung und den Nachträgen hierzu besonderer Genehmigung unterliegen. Wir haben allen un« bekannten Gewerbetreibenden dieser Art Frag bogen zuscrtigm lassen mit der Veranlassung, die» selben spätestes» bi» zum 5. Mai diese» Jahre» an unser statistisches Amt zurückgrlangrn zu lasten. Diejenigen hiesigen Gewerbetreibenden der bezeichnet«» Art, welche noch nicht in den Besitz von Fragebogen ge langten, wolle» dieselben bi» zum 1. Mai in unterem statisti schen Amte (Stadthau«, Obstmarkt S) abholrn laste». Leipzig, den 23. April-1887. 258 . Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. i. v. Schilde. 8o- 207 St. Drliaiinlmiichmig. ES ist neuerdings abermals darüber Beschwerde erhoben worden, daß die Meldung zur Räumung der Abort» gruben an die Absuhranstalten häufig erst dann erfolgt, wenn die Grube ziemlich voll ist, bez. bereit» llberläust. ES entstehen hierdurch verschiedene Uebelstände und können di« Absuhrinstitute leicht in die Lage kommen, in Folge bereits vorliegender Aufträge den Anträgen auf sofortige Räumung solcher überfüllter Gruben nicht schnell genug entsprechen zu können. Wir sehen un- deshalb veranlaßt, die Hausbesitzer und Administratoren von Hau-grundstücken, bez. die HauSmänner hierdurch abermals aufzusordern, den Stand der Grube öfter» zu controliren, sowie die Bestellung zur Räumnng Verselbei, wenigsten» 8 Tage vor Eintritt der Uebersüllu an die Adfnhranstalten ergehen zu lasten. In Füllen b. >'! s-mderer Dringlichkeit ist e« aber nöthig. diesen Umstand bei der Bestellung besonder? he-vorzubebe", de» ja regel'itißij, sev«« Bezirke nur einmal rvSichenttlch ge^iutnt J.I werden pflegt. - ' Leipzig, den 2ü. April 1887. Der Rath der Stadt Leipzig, ln. 2236. vr. Georgi. Eichoriü». vrkanntmachuilg. Die Polizeißehörde» im Königreiche Sachse» werden hierdurch ! erlucht, diejeniar» Leichen, welche laut M>i»ifterial»er«r0nun> vom 21. Septemtrr 1874 a» dir Universität abzntieser« sind, sofort, ohne vorher anznsra,en, in einem »ugenagelien feste» kastei, «ater der Adresse: ,.An die Analomie zu Leipzig, die Ablieferung eine« Leichnam« beiresfeud" —aus die Eisenbahn tran«- porlirea «u lasten. E« ist hierbei stet« die dem Abseudung-ortr nächste Eisenbahnstation zu wählen, auch wenn dieselbe von Leipzig I enlsernter ist. Zugleich wird bemerkt, bah für den Kasten ?'/, sür den Transport bt» zu 4 Kilometer 4 für jede» weiteren Kilometer 50 »j bezahl« wird und durch Postvorschuh von obrtg. ! keitlich dazu beauslragten Persvuen sofort erhoben werden kann. I Für fernere Aufwaad«entschadig»ug könne» von den Polizeibehörden in Städten 6 ^ von Poliziibedöide» aus dem platten Land« I (Gemeindevorständen n»d Gnttvorstehern) 10 erhoben werden. Aui den, Borlchuhbrlefe ist zu bemerkeu, daß drr Borschuh sich aus Becläge sür di« Anatomie bezieht, und e« ist die Berechnung in dem Briefe betzusügen and die TranSportftrecke «a Kilometern ^ anzugeben. Die Leichen werden das ganze Jahr htndnrch angenommen, ! besondere Ansragca deshalb sind überflüssig. Leipzig, den 24. Oktober 1679. Die Direktion der Anatomie. Pros. Hi». Vkkailiituillchllllg, die Erricht»»» von Zweigmeldestrllcn betreffend. Hierdurch wird bekannt gegeben, dnh den Gemeindeverwaltungen zn VolkmarSdors und NrnschSneseld je eine ZweigmcldesteNe über- tragen worden «st, sowie daß die s. Zt. Herrn LoNiS Plan über tragene Zwcigmeldestelle aus dessen GcschäscSnachsolqer Herrn Otto Weifte — Leipzig» Zeitzer Strohe Nr. 25 — übergegangen ist. Betresst der Borschrist über Au- und Abmeldung Versicherung-- pflichtiger Personen wird ans die Bekanntmachung de» Kranken- Berstch-rungS-Amtes der Stadt Leipzig vom 18. December d. I. verwiesen. Meldungen, mit denen Befreiung der gemeldeten Person bcautragt wird, find na» wie vor nur an der Haupt- Meldestelle, Westftratze 30, >., zulässig. Leipzig, den 2«. April 1687. Die OrtS-Krankeii-Eaffe ,u Leipzig und Umgegend. Albert Brockhau«, Vorsitzender. Montag, den 2. Mai 1687. Nachm. 2 Uhr, soll im «afthos zn Prodsthaida 1 Pferd u'.elstbsetenb g:?ea sofortig« Baaczahlung öffentlich versteigert werde«. Leipzig.-,in 29. April 1687. . D>» Sn«rtch,av«! zteder briui tSuiqt AwtSgericht das. Der «hertchiSpo! '' Vekanntlnachung. Ansschreibnng. Für den Schlackt- und Viehhos nierdcn Arbeite» hierdurch öffentlich ausgeschrieben: 1) Erd» und Maurer-Arbeiten fld» die Sand buchten, den Lagerschuppen, 2 Abortgebäude und verschiedene Baulinlagen der Zweiggleise. 2) Zilminer-Arbeltea sür die oben bezeichnet«» Gebäude «nd für 680 m Wild- oder Stengelzäune. Die Unterlagen sind im Scklachlhosbaubureau an der Kaiserin Augusta-Straße gegen Za'hlwg von 2.25 ^ »ck i und 2.75 «F »ä 2 zu erhalten. Die Angebote sind nach Maßgabe der den Unterlagen beigesügten Vorschriften zu behandeln lntd bi» zu« ZV.Mkat d. I., Vormittag» 11 Uhr bei der Nuntiatur deS RathhnuseS abzugeben. Wir beoalten un» die Auswahl unter den Bewerbern, bez. dir Theilung der Arbeiten sowie die Ablehnung sämmt- lichrr Angebote vor. Leipzig, den 22 April 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Mori, hiesigen Gemeinde gehörige HauSgrundftück Nr. 41 an hör Hauptstrahe hier toll ' ' Krettaa. den 6. Mai d Is., vormittags 10 Uhr an Ort und Stelle aus Pen Advrnch versteigert werden. Die Bcrfteigeruag-bcdingunqe» werden >m Termine bekannt ge. macht, können auch vorher im Gemeindeamte hier cingesehea werden nachstehende I Gohlis, am 28. April 1887. Der «emeinöerath. ' ' ' - Singer^ Brgk. I». 2032. Vr. Georgi. Vckanntmachung. iorih, Architekt. Die Pflasterung der beiden im nördlichen Friedhöfe von dem Hauplwege nach der Capelle führenden Zufuhrwcgr soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für Kiese Arbeiten liegen in unserer Tiesbau-Berwaltung, NalhhauS, 2. Etage, Zimmer Nr- 14. au» und können daselbst eingeschcn resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung im nördliche» Friedhofe" versehen ebenvaselbst Und zwar di» zum 13. Mai lausende» Jahre». Nachmittag» 5 Uhr. rinzureichen. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, am 26 April 1887. De- RathS der Stadt Leipzig 2147. FrtedhofSdepntatloa. Die Glaser-, Tischler» und Schlosserarbeiten an dem Neu bau der 9. BezirkSschule sollen vergeben werden. Die AnschlagSsormulare und Bedingungen und bei dem Herrn Hosbaumeister Brückwald. Nürnberger Straße 44, zu erhalten. Die Gebote sind bi« 4. Mz>j, Nachmittag» 5 Uhr, ver siegelt und mit der Aufschrift: „1>. BezirkSschule" auf dem Bauamte. Zimmer Nr. 5, iu dem II. Stocke de» RatbbauseS, obrugcben. lieber die Vergebung der Arbeite» behält sich der Rath die völlig sreie Entschließung vor. Leipzig, am 28. April 1887. Di« Baudeputation deS RathS. Gesucht wird die am 11. Oktober 1857 in Geithaia geborene ledig, Anna Böraer. welche zvr Fürsorge für ihr hier in Waisenpflege befind» liehe» Kind Aaaa Elisabeth Böruer anzuhnlten ist. Leipzig, den 27. April 1887 Der Rath der Stadt Leipzig. tArneeuamt.) L. L. rv. »141. Ludwig.Wolf. HL». eontmsverfahren. Ja dem CoacurSvei fahren über da- Vermögen deS RittergulS- pächlxr- Wilhelm Freytag iu Trnditz ist zur Prüfung der nach tragüch angemelveten Forderungen Termin aus Vc» 28. Mai 1887 vormittag» S'/, Uh» vor dem Königlichen Amtsgerichte hierseldst anberaumt. Lützen, den 25. Avril 1837. SerichtSschreiher de» SSnigltchen Amtsgericht«. Hülmriver. Nichtamtlicher Thetl. Deutschland und Frankreich. Der Fall Schnäbel« hat einmal wieder gezeigt, wie e» mit unserem Vcrbällniß zu Frankreich steht. In wenigen Tagen, am 10. Mai. sind cS sechzehn Jahre, daß wir mit Frankreich äußerlich im Frieden leben, aber welcher Grad von Vorsicht und Geduld war nöthig, u>» Anlässe »u Zerwürs- niffcn sich nicht bis zum Kriege entwickeln zu lassen! Zuerst waren c» sortgesetzle Reibereien mit de» i» Frankreich lebende» Deutschen, welche eS nicht zu einem wirklichen Frieden kommen ließen, und dann die augenscheinlichen, mit größlei» Eiser be triebenen Vorbereitungen zum Rachekriege, welche Dculschland nölhigte», seine VertheidigungSmaßregel» rbensall» sür de» WiederauSbruch deö Kriege« eiuzurichten Schon im Jahre 1876 war die Spannung bis zu einer Hohe gediehen, daß der AuSbruch deS Kriege» unmittelbar bevorzustchen schien. Nur dir Unmöglichkeit, Verbündete gegen Deutschland zu sin den, hindertcFrankreich bisher, lodzuschlagen, und deshalb nahmen die Rüstungen allmälig einen Unifang an. daß daraus die Absicht erhellte, da» Wagniß im äußersten Falle auch ohne Verbündeten zu unternehmen. Dieser Zeitpunkt schien schon damals nahe bevorznstehe», als Gawbetta die Leitung de« Ministerium» übernahm, Frankreich hatte aber nicht da» Vertrauen zu ihm, daß er Vieser Ausgabe gewachsen sein werde, und so wurde denn nach kurzer Negierung sein Sturz unvermeidlich. Dann kam der Besuch de» Königs Alson« von Spanien in Pari-, bei welchem die Wuth der Franzosen gegen Deulschland ,n der allerschlimmsten Form z» Tage trat. Nach plücklicher Ucberwindung diese» Sturme- traten unter dem Ministerium Ferry auch wieder ruhigere Zeiten ein und eS ivar sogar möglich, in Berlin eine Conserenz abzuhatten, welche >m Elnverständniß mit Frankreich die Bedingungen für die zukünftige Colonisation Afrikas seststellle und die Anerkennung de» Congostaate» durch Europa zur Folge hatte. Damals wurde zum ersten und einzigen Mal rin hoiiming«, voller Anfang gemocht, ohne Nackekrieg zum dauernden Frieden -zu gelangen. Aber die Freude war nur kurz, die Katastrophe in Tonkin zerstörte alle mübsam entwickelten Friedenskeime und mit den, Ministerium Frryemet gelangte em Mann an die Spitze des Krieg-ministerium», welcher e» gar nicht der Mühe werth dielt, ein Geheiinniß daran» zu machen, daß da» alleinige Ziel seiner amtlichen Thätigkeit di« Vorbereitung de» Rachekriege» gegen Deutschland sei Hatten die Rüstungen schon vor ihm einen -erstaunlichen Umfang erreicht, so wurde der Eifer, mit welchem fit von Bciilai'grr betrieben würden, ficberbast, und eine neu« welche Festung-studien in Deutschland l ieben, fehlte e« ja in der französischen Armee auch vor der Uel. i„ahnie ve» KriegS- ininisteriumS durch Boulanger nicht, aber^e zuvor war daS französische Spionirsystem biS z» der Höhe auc ^bildet worden, welche eS unter Boulanger erreicht hat. Wenn wir unS ehedem darüber zu beklagen hatten, daß durch die Bestrebungen Düroulöbe's der heianuachfenden Jugend Frankreichs der Haß gegen Deulschland ust allen Mitteln eingeflößt wurde, so ging Boulanger noch einen Schritt weiter und begnügte sich" nicht mit Worten, sor.>«rn schwang sich zu Thaten aus, welche die Gefahr eii^x kriegerische» Verwickelung in drohende Nähe rückkcn. Dir Knegöverwallung Bculangrr'S hat Denlschland genölhigt, die' unter der Fahne stehende Truppenzahl »m mehr als 4o,000 Mann zu vermehren, sie hat den Bau strategischer Bahnen und neue Befestigungen, sowie die Steigerung der Schlagfähig keit in dem Maße nöthig gemacht, daß für diese Zwecke mehr alS 300 Mill. Mark zur Verfügung gestellt werden müsse», und irrhen alle» diesen Ausgaben treten durcv den Uebereiser deö sranzvfischen KriegSministerS auch nock Zwischenfälle ein, wie die VerhastungSchnäbele'«, welchevie ohnehin vorhaudeiieSpannnng zwischen den beiden Nachbarreiche» noch erhöhen müssen. De», Vernehmen nach ist durch die Geschicklichkeit und Besonnenheit der deutschen Negierung auch diese »»angenelime Angelegenheit wieder geregelt, aber die Sache selbst, nämlich die la»teSv«i- rätherischen Umtriebe, welche unter Beihilfe de» CoiilnnffarS Schiiäbele aus Veranlassung der französischen KriegSleitun.z angezettelt worden sind, lasten sich nicht beseitige» und werde» demnächst daö Reichsgericht in Leipzig wiederum wie schon wiederholt beschäftigen. Die Freilastung Schnäbele'S ist nicht sowohl eine Gennglhuung sür daS in seinen vermeintlichen Rechten verletzte Frankreich, al« ein Opfer, welche« da- starke Deulschland seiner Friedensliebe bringt. Die Thalsach' n, welche zur Verhaftung Schnäbele'S geführt haben, sind für die französische KriegSleitung so beschämend, daß von einer Genligthuung sür erlittenes Unrecht dabei gar nicht die Rede sein kann. Deutschland steht in dem Ruse, daß eS niemals etwa» beansprucht, woraus ihm nicht ein unzweiselhajtcS Recht zusteht; wenn e- trotzdem um des Frieden» willen aus ein solches Recht, freiwillig Verzicht leistet, so thut er die» iu der Erwartung, daß ,uan seine Geduld nicht aus allzugroß: Proben stellen möge. Deulschland hat auch die Carolinen-Angelegenheit durch freiwilligen Verzicht erledigt, nachdem die Spanier sich LeS wegen über Gebühr erüitzt b itte». Seine Macht un" '-:n ^ sehen hat durch Sic Unterwerfung untre den Dch>edSsv-uä dcS Papstes in der Carolinensrage ebenso wenig , ine erlitten. alS die» durch die Freilassung Schnäbele'S geschehen kann. Wenn Deutschland jede Herausfo»deru»a und jede Tacllosigkeit Frankreich« mit der Kriegserklärung beantworten sollte, dann wäre die Aufrechterhaltung des Frieden» wahrend eines Zeitraum» von sechzehn Jahren ein Ding der Unmög lichkeit gewesen. In Anbetracht der schwankenden französischen Zustände muß eS unS genügen, wenn die französische Regierung den ernsten Wille» zeigt, sich von der KriegSpartci Frankreichs nicht zu unüberlegten Handlungen hinreißen zu lassen ES ist betlagenSwerth, daß die Macht der französischen Negierung nickt so weil reicht, um einen Krieg-minister zu beseitigen, welcher dem Friede» schon wiederholt ernste Gefahren bereitet hat, aber wir müssen un« in dieser Beziehung durch die Be trachtung der russischen Verhältnisse trösten. Auch dem ab soluten rnssischen Kaiser ist e» nicht möglich, sich von den Einflüssen der panslawistischen Partei frei zu n>achrn. trotz feiner srenndschastliche» Gesinnungen sür Deutschland mutz er «S dulden, daß die panslawistische Presse fortgesetzt gegen Deutschland hetzt und >eden Anlaß benutzt, um ihre» Haß gegen dieses Land darzuthun. DaS Ministerium Goblet hat seit dem Tage seines Amtsantritt» mit de» größten Schwierigkeiten zu kämpscn gehabt, und e» muß als eine Art von Wunder an gesehen werden, daß eS ihm gelungen ist. sich bi« zum heu tigen Tage an der Regierung zu erhallen. Erst vor Kurzem sollte der Antrag aus Gewabrinig von 600.000 Frc». für da» Finanzministerium zum Sturz deS Ministeriums benutzt werde», aber Govlel'S Geschicklichkeit hat eS dahin gebracht, daß ihm bei diesem Anlaß noch die Mehrheit zu Gebote stand. In wenigen Wochen tritt die sranzösische Kammer wieder zusammen, und dann wird es sich zeigen, ob Goblet noch ferner dem Ansturm der radicalen Partei gewachsen sein wird, oder ob er daS LooS seiner viele» Vorgänger «heilen muß. Der Minister Boulanger ist noch beule der eigentliche Mittelpunkt deö französische» Ministeriums, und an dem Tage, an welche», er den Vorsitz »in Cabinet über nähme, würde der europäische Friede nur noch aus sehr schwache» Füßen stehen. ES bleibt zu hoffen, Latz es der ge mätzigtcn republikanischen Partei gelingen wird, die Fort führung der Geschäfte unter Goblet zu ermöglichen. Nachschrift. Eine Depesche meldet unS soeben die Freilassung Schnäbele'S. Dieselbe lautet: * Metz, 30. April. Polizeiconimiffar Schiiäbele, welcher aus Verfügung deS UiilcrsncbungSrichlcrs frei- gelassen wurde, ist init dem Schnellzuge MillciimchlS über Ars-Novöant nach Pagnq abgereisl. Die Freilassung-Vordre tras Abend» 9 Uhr ein. Leipzig, 1. Mai 1887. * In der am 28. d. Mr nute« dem Vorsitz deö Staats- Ministers, StaalSsrcrrlcurS de« Innern "von Boettichev ab gehaltenen Plenarsitzung erthtilte der BundcSrath dem Entwürfe eine» Gesetze» wegen Abänderung der Gewerbe ordnung (InnungSweskn), der ^(ack-tragS-Conventivn zwischen Deutschland und Rumänien vom 1, März 1887« zb» deulscl'- rumättischen HandelSevnvciitiou dom 14. November' 1577, und dem Enlwurs einer Ainveilniig zur Gewiiniuüg: Aus- bewahruiig und Versendung von Töieriympbe lsteZustiminung. lieber den von, Reichstag« abgeauderlen Entwurf eines Ge setzes. betreffen» Abänderungen deö-.RrichSbeaiiil«,« Gesetze» vom 3t. Pöärz 1873,-soll in einer 2-cr Nächsten Sitzungen Bcschlutz gefaßt werde». Bon dem Bericht der Engu«!«-' Commission - jpr Revision de« Palcntgesetze» nahm dix Ver sammlung Keiiutniß. Endlich wurpc »och über den Seiner Majestät den» Koffer. zu unsrrbreitendcu Vorschlag wegen .v»....., Besetzung der Stelle rin^S Vicepräsireiilen beim Reichsbank- stets gegenwärtige Gefahr sür den Frieden erwuchs an» dem I Directorium Beschluß geiaßt, Spionirsystew. welche« unter dem gegenwärtigen Krieg». I * In St. Petersburg hat am 27. April der Proceß aimster zur Bliithe gelangte. In «ißdeglnigen Osficieren,>gegen di« Thrilnehrner a>» dein Mordversuche gegen
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