Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188705034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-03
- Monat1887-05
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ßaar 1 ./!, abuk vo» «tclnuin. wälirte« ch,Ilten »Lvr N«iüvttl!U. Hainstranc. ch, ge m »ffcl», ringe chergäßchcn, »N i»> oä. 00 , . kkä. 1 ./!. >er kül. -in, 70 al n». m-rl'51 > ' . Lt-I. a->. inlckt, lG. >nrS. versendet in 6./i .VI Deuiichlaudo. oilieieränt, lle n. L. .«»ritchen »»adensle.21, Alexandersi.. adru Unurnmu. olagr». Erste Leilage M LeiMger Tageblatt und Anzeiger ^ 1L3. Dienstag den 3. Mai 1887. 81. Jahrgang. Die Rede des österreichischen Fiuauzministers. » Schon seit langer Zeit hat eine öffentliche parlamen tarische Kundgebung eine« österreichischen Minister« nicht so große» Aussehen in Oesterreich und im Ausland« erregt, wie die jüngste Red« de« Finanzminister« v. DnnajewSki, welche derselbe gelegentlich der Budgelberathung im Abgeordneten- hanse zu Wien gehalten hat. Bevor wir mtzeß aus diese bedeutungsvolle, schon im tele graphischen AuSzuge beiannt gewordene Rede zurücklominen, dürste eS sich empfehlen, einen Blick auf ihre interessante Vor geschichte zu richten, die, wobl au» mancherlei Gründen, bisher nicht erwähnt worden ist Da sei nun vor Allem bemerkt, daß der österreichische Finanzminister v. DnnajewSki bekanntlich von NationalitLtPole istund in den maßgebenden politischen Kreisen seiner Landsleute in Galizien in hohem Ansehen steht. In diesen Kreisen ist nun schon vor Wochen behauptet worden, daß der Finanzminister sich mit einer großen parlamentarischen Kund gebung trage, welche geeignet sein werde, aus sein finanz politische» und wirtbschastliche» Programm ein interessante», gleichzeitig sehr befriedigende» Schlaglicht zu werfen, welche» auch im Anslande, besonder» aber in Deutschland, nicht ohne Eindruck bleiben werde. Der in Krakau erscheinende „CzaL". welcher al» Organ de» polnischen Hochadel» und Klcru» nicht allein da» zumeist verbreitete und einflußreichste polnische Blatt Galizien», sondern de» gesammten PolenthumS ist, überdies in Wien hochossicivse Verbindungen unterhält, hat der Rede Le» FinanzministcrS von DunajewSki, etwa acht Tage, bevor er diese im Abgeordnetenhaus« gehalten, einen Artikel vornuSgeschickt. testen osficiöscr Ursprung kaum zu verkenne» ist. und deshalb ein besonder» wichtige» Moment in der Vorgeschichte dieser Rede bildet. E» scheint fast, daß dem Krakauer „CzaS" der schriftliche Entwurf der Rede de» FinanzministerS zur Abfassung jene» Artikels mit- gelheilt worden, oder vielleicht ist der Ursprung desselben direct aus hochosficiöse Wiener Kreise zurückzusühren. So viel sieht aber jedensall» fest, daß das genannte pcluische Blatt über den Inhalt der damals in Aussicht gestandenen Rede vorzüglich unterrichtet war. Nachdem der „Czaö" den Inhalt derselben angcdcutct, fühlte er sich zu der Bemerkung veranlaßt, diese Kundgebung de» österreichische» Finanz- minister» werte den erfreuliche» Beweis liefern, daß man sich in Oesterreich von den „zweifelhaften reickSdeutschen Beispielen und Experimenten" durchaus nicht beemsiussen läßt. Da werde zwar ans die factiöse dcutschösterreichische Opposition, besonder« auf die Leute der sogenannte» „schärferen Tonart", deren Blicke nach dem Ausland gerichtet seien, wenig an genehm wirken, aber darüber brauche man sich in Oesterreich keinen Augenblick zu beunruhige», weil jene Opposition gar nicht mehr ernst zu nehmen sei und nach der thatsächlichen Lage ter Verhältnisse in Oesterreich und ihrer naturgemäßen Weilerentwickelung unmöglich wieder zu einem bestimmenden politischen Einfluß gelangen könne. Dabei tritt der„CzaS auch der oppositionellen Behauptung entgegen, daß Oesterreich jemal» ein wirklich deutscher Staat gewesen sei und e» des halb. sogar gegenüber de» „preußisch-deutschen Reiche»", wieder Herden müsse. „Oesterreich", schreibt da» polnische Blatt, „hatte früher al» leitende Macht Deutschland» nur äußerlich einen deutschen Anstrich, der Biele täuschte und noch heute ru täusche» scheint, ganz besonder» die cl>auvi»isttsch-reich»deulsche Presse, deren unkenntniß der österreichische» Verhältnisse freilich eine ganz überraschende ist. Jener deutsche Anstrich vermochte aber selbst zu Metternich'» Zeit nicht in da» innere Wesen der an Zahl so über wiegende» nichtdeutschen Völker Oesterreich» einzndringen; alle sträubten sich ganz entschiede» dagegen. In unserer engeren Hrimalh Galizien konnte auch damals, wiewohl Amt und Schule deutsch waren, da» deutsche Wesen nicht eindringen; e» bestand ein fortwährender Kamps gegen dasselbe. Galizien grhvrle aber, wie da» Großherzogthum Posen, nicht zum deutschen Bunde, ja man konnte die Polen Galizien» auch nicht zwingen, sich der deutschen Sprache zu bedienen So konnte vor 1848, also zur Zeit Metternich'», jeder Pole Galizien» an die Behörden de» Lande» Gesuche und Eingaben in polnischer Sprache richten, worauf er freilich, sonderbar genug, lateinische Bescheide er hielt. Ein Zwang, sich der deutschen Sprache zu bedienen, hat in Galizien gesetzlich niemals bestanden. Daran» erhellt, schließt der „EzaS", „daß der gegenwärtigen deulschen Oppo sition im österreichischen Abgeordnetenhause selbst da» Meller- «ick'sche System in nationaler Beziehung viel zu liberal scheint, wa» gewiß al» ein Haupthinwei» gilt, daß diese Opposition nicht ernst zu nehmen sei." In Ucbereinstimmung mit Viesen Ausführungen de» polnischen Blatte» wendete sich auch die Rede de» Finanz minister« v. DunajewSki in scharfer, einschneidender Weise gegen die deutschliberale Opposition de» Abgeordnetenhauses und ganz speciekl gegen den Abgeordneten Pichler, welcher im Laufe der Budgelberathung behauptete, Oesterreich sei gegenwärtig ein „namenloser Staat, ohne Sprache und Zu kunft". eine Auffassung, die auf der rechten Seite des Hause» großen Unwillen erregte. Die Rede de» österreichischen Finanzminister» ist indeß in politischer Beziehung jedenfalls um so schwerwiegender, weil er, wie e» allgemein heißt, daS Concept derselben vorerst dem Kaiser unterbreitet hat, der c» in allen Punctcn billigte. — Wie bereit» telegraphisch gemeldet worden, will Herr v. Du najcwSki von dein Branntwein-Monopol durchaus nicht» wisse«. Er will zwar da» Tabak- und Salz-Monopol in Oesterreich bestehe» lassen, verhält sich aber gegen ncucMonopole an»..fi»calisch«n.wirthschastlichen und socialen Gründen höherer Ordnung" entschieden ablehnend. „Da» Streben nach Monopolen", sagte wörtlich der österreichische Finanzminister. „ist ein ganz unrichtiger Weg. den Oesterreich niemals be treten darf. Wenn die deutsche Opposition behauptet, Oesterreich gebe unter dem jetzigen Cabinet seiner Zersetzung entgegen, so sei die« einfach eine grobe Unwahrheit, welche man allen falls einseitigen und unwissenden Parteiblüttern, aber keinem ernsten Politiker oder Parlamentarier verzeihen kann. Oester reich hat vielmehr", schloß der Minister, „schon lange Zeit keine so achtunggebietende Stellung eingenommen wie gegen wärtig." — Diese Worte wurden vom Abzeordnetenbause. uiit Ausnahme der deutschen Opposition, mit stürmische»!, lang anhaltendem Beisall ausgenommen. — E» läßt sich nicht leugnen, daß durch diese Kundgebung de» Finanzminister» die Einheit und der Bestand de« Cabinct« Taasse auj lange Zeit wieder sichergestellt worden ist. Mlilairijlhes. * Di« auswärtigen Mitglieder der Eommissio» zur Fest stellung einer neuen Fclddienstordnung für da» deutsche Heer zu einer nochmaligen Redaktion derselben, unter dem Vorsitz de» commandirendcn General» de» neunten Arnieecorp», General der Infanterie von TreSckow. sind von Neuem in Berlin eingelrossen. E» sind die»die Generale von Wittich, von Berdy und Gras Haeseler. Unter Anderm wurde, wie nach dem „Deutschen Tageblatt" verlautet, der principielleo Verdeutschung der im mililairischen Sprach gebrauch üblichen Fremdwort«, die sich eine Art historischen Bürgerrecht« i» der Armee erworben haben und welche erstcre von de, Commission in Vorschlag gebracht war, an hoher Stelle nicht beigestimmt, so daß nebst der stofflich« auch eine formelle nochmalige Redaktion de« Entwurf» der Commission einlritt. * Der Pariser „Figaro". HLlt «* für zeitgemäß, sein« Lesern die Ansichten de« General« Boulanger Uber französische Krieg«taktik anSeinanderznsetzeu, und be nutzt dazu einen bi» jetzt nicht bekannt« Brief, den Bou langer im Oktober 1884 an den damaligen Commandeur der in Tunis stehend« Division richtete. General Boulanger äußerte sich damals über da» beregte Thema wie folgt; Da» ganz« Uebel rührt daher, daß man unser taktische» Vor gehen nach den deutschen Verordnungen eturichteu zu müssen ge- alaubl hat, ohne Rücksichtnahme aus die Lharakterunterlchiede: der Franzose ist nur dann in seinem Element, wenn er zum Angriff vor geh», wenn er au» vollem Antriebe seiner heißblütige» Raiur sich gesenkten Kopse» aus den Gegner stürzt. Nicht» Schwierigere» «ich habe es 1870 gesehen), nicht» TeniperanlentSwidrigereS giedt e» sür unsere Soldaten al» da» Au-Harren an Ort und Stelle. Mil den unserer Race angeborenen Eigenschaslen drängt sich un» die Offensive aus, und wir werden aus sie nolbwendigerweise, sei e» in unseren Verordnungen, wenn man diese revidiren will, sei e» in der Praxi», an dem Tage zurückkomnien, wo wir un» abermals aus den Schlachtfeldern von 1870 befinden werden. In diesem unsinnigen Kriege wurden zuviel Truppen, Gewehr bei Fuß, immobilisirt, wo von ihrem Vorstoß der Erfolg abhängen konnte, und da» ist die größte Lehre, welche wir aus jenem Feldzüge ziehe» sollten, wo bei mehreren ernsten Anlassen die Initiative der Führer dem KampseS- eiser der Truppen nicht entsprach. Mein lebhaftester Wunsch wäre daher, den Berechnungen unserer Kammertheoretiker zum Trotz, in drr Armee wieder die allen Ueber- lieserungcn a»sleben zu sehen. WaS steht übrigen» einer Aussöhnung diese» offensiven Geiste» mit deu Anordnungen im Wege, welche die neue Bcwajs.mng und die gegenwärtige Feuergeschwindigkeit erforderlich machen? Ich will gar nicht etwa leichten HerzenS diese Massen während de» Vor- bereitungrstadium», da» darin besteht, unter Deckung einer Schützen- kette Bode» zu gewinne«, vem Feuer beS FeindeS preis,zehen, ober ich wünschte, daß im Augenblick des Sturnie», im entscheidenden Augenblick, ei» surchlbarer, unwiderstehlicher, übermenschlicher Voistoß milleist »lassirler Reserven, mächtiger AiigriffScolonnen stailfiude, an Stelle der gebrechlichen und zusammenhang-losen Kelten, auf die wir un» jetzt gar zu sehr stütze». Dann würde man sehen, ob unsere französischen Bataillone, Musik an der Spitze. Osficiere voran. Feuer im Herzen, nicht überall durchdringen würde», wie die Grenadiere drr Große» Armee, welche an den Feind kamen, ohne ein Zündhütchen verbrannt zu hoben- Sie werden mir vielleicht die schrecklichen Beispiele der durch da» Schnellfeuer angerichteteu Verluste eutgegenhalteu: noch ganz neuer ding» jene» russische Regiment, da» Regiment von Kiew, glaube ich, da» in ein paar Minuten olle seine Ossicirre, und drei Viertel seiner Leute von Plewua eiabüßle. Ich antworte Ihnen, daß nach der Niederlage «och viel mehr auf der Landstraße und in den feindlichen Gefängnissen umkommen. Und bau» ist der henlige Krieg ein Krieg ohne Erbarm«; »vthigensall- muß die Hälfte de» Laude» sich tödtea lassen, um die aubrre zu retten, und au» Aller Munde dars nur der Eine Ruf ertöne»: „vorwärts". Auf da» eingangs genannte Blatt machen vorstehende Dar legtingen einen tröstlichen Eindruck, gerade jetzt, „wo der poli tische Horizont so sehr umdüstert ist". — klebrigen» ist die neue vom General Boulanger al» Kriegsminister erlassene Felvdienstordnuyg wesentlich «ach Maßgabe der hier borge- führten taktisch« Gesichtspunkte au-gearbeitel, die in dem Grundsätze gipfeln: Nur die Offensiv« ermögli langung entscheid«der Erfolge. Marine. Die österreichische Schlachtflotte. * In neuerer Zeit ist da» Programm, welche» der gegen wärtige Leiter der österreichischen Kriegsmarine, Vice Admiral Freiberr v. Ster neck, sür die Entwickelung und Stärkung der Flottciilnacht de» KaiserstaatcS ausgestellt hat, deutlicher hervorgetreten. Angesicht» der auf den: Gebiet de» Seekrieg- schwebenden Fragen, bei denen e» sich bekanntlich in erster Linie um Pen Kamps zwischen Panzer und Geschoß, wie um die Wirkung zwischen Panzer und Torpedo, serner um den Bau, die Ausrüstung und Verwendung von stark« Kreuzern und von schnrllsahrendc» seetüchtige» Schiffen für den Nachrichten- und NecoguoScirnngSdienst (als Begleiter und Gehilfe» der Schlacht schiffe) handelt, ist e» sür einen Staat, der wie Oesterreich- Ungarn durch seine politischen, local« und finanziellen Ver hältnisse daraus angewiesen ist. seine marilime Wehrkraft nicht nach der Norm einer Offensivflotte zu gestalt«, sondern dieselbe in den engeren Grenze» eine« defensiv« Kampf mittel» zu halten, doppelt noth.vendig, den Stand seiner Hoch seeflotte nur nach d« Forderungen der unerläßlichen Nothwcndig- keil zu regeln. Bon diesem Gesichtspunkte ausgehend» hat die österreichische Marineleitung hauptsächlich den so genannten Rammkreuzer al» da» ZukunstSschisf der Kamps« flotte in da» Auge gefaßt. Diese Rammkrenzcr entsprechen der, in di« deutsche Krieg-marine unter dein Namen der „Ge schützten Kreuzer" neu einzusührenden Sckisf?classe. welche eine Art erleichterter Panzer, unr in ihrem Maschinentheil durch Panzerung oder eine «igenthümlich« Einrichtung der Kohlen lager geschützt sind, und di« bei «wer mittelstarken Geschütz- auSrüstung eine hohe Fahrgeschwindigkeit (17—18 Kuolea in der Stunde) besitzen. Am vollkommenst« entwickelt ist dieser neue Typ der „Panzer oder Geschützten Kreuzer" in England, wo man denselben bei einem Tiefgang von 8 Meter ein Deplacement von 10,500 Tonnen ge geben hat. Die österreichisch« Nammkreuzer erhalten nur ein Deplacement von 3600—3800 Tonn«, dafür liegt e» in der Absicht, eine größere Zahl dieser Fahrzeuge aufzustell«. Man nimmt dabei an, daß dieselben vermöqe ihrer Rumpj- consiruction, ihrer Geschwindigkeit und ihrer Bestückung, sowie ihre- Deckschntze» und ihrer Nammvorrichtung. den Anforde rungen entsprechen werden, welche die Taktik und Technik de in odernen Seekriege» an ein Schlachtschiff stell«. Außerdem wollen die österreichischen Schifs»construcleure dem neuen Schiff-typ den Vsrtheil der möglichst großen Beweglichkeit erhalten, die den Rainmkreuzer in den Stand setzen soll, auch dem groß« Panzerschiff gegenüberlret« zu können. Wa» den jetzigen Stand der Schlacbtflotte Oesterreich» betrifft, so können, nach der Darstellung österreichischer Jour nale, nur noch die Thurmschifse „Kronprinz Rudolf" und ,.Kronprinzessin Stephanie", die Kasemattschisfe „Tegelhoff". „Don Juan d'Austria". „Kaiser Mar" und „Prinz Eugen" al» völlig wehrtiichtig gellen. Die EnlwerthungSquolen der Kaseniattschifse „Custozza" und „Erzherzog Albrecht" sind bereit» sehr hoch gestiegen, und wenn diese Schiffe auch heute noch al» zweifellos krieg-tüchtig bezeichnet werben müssen, so läßt sich doch der Zeitraum, innerhalb dessen diese Quali fikation noch aufrecht zu erhalten sein wird, nur aus wenige Jahre berechnen. Die Kasemattschiffe „Lissa" und „Kaiser", sowie insbesondere die Panterfregaile „HabSkurg" stehen hart an der Grenze der Brauchbarkeit sür den Kamps auf offener See, und der Marine-Obercommandant selbst sagte von dies« Schlachtschiffen in der Begründung de» letzten Marincbudgel», daß dieselben »nur mit äußerster An strengung" und nur. „um die Flotte nickt plötzlich allzu sehr zu schwäch«", sür einige Zeit noch i»> Dienste erhalten wer- v«. Die vorliegenden Berichte stimmen jedoch alle in der Ueberzeugutig zusammen, daß die sür den bevorstehenden Ab gang in Aulsührnng begriffenen und geplanten Ersahkräste mehr al» hinreichen werd«, im Verein mit der bewährt« Tüchtigkeit de« Personal«, di« österreichische Krieg-flott« aus der voll« Höh« ihre, Aufgabe zu erhalten. Verein zur Unterstützung befähigter Kinder ' zu Linde,mu. 8 Leipzig. >. Mai. Zu de» Zweigvereine», welche an» dem im Jahre 1664 vo» vr. Earl Pilz in Leipzig gegründeten Verein zur Unterstützung armer talentvoller Knaben tm Laufe der Zeit bervorgeganaea sind, gehört auch der Lin- denaurr Verein, der sich „Verein zur Unterstütznug be- sähigter Kinder" nennt, weil er auch Mädchen ausuimmt. Er hat soeben einen kurzen Jahresbericht herauSgegebe», au» dem hervorgeht, daß der strebsame, für da» edle Werk begeisterte Verein mit Befriedigung aus die Resultate de» vergangenen Jahre» blicken kann. Alle seine Pfleglinge habe» sich im vergangenen Jahre durch sehr tüchtige Leistungen in ihrem Berufe und durch vor zügliche» Verhalten ausgezeichnet, so daß der Vorstand keinerlei Veranlassung gehabt hat, in irgend welcher Weise ermahnend oder tadelnd aus sie einwirken zu müssen, wohl ober in der Lage gewesen ist, einzelnen besonders strebsamen Jüng. lingcn seine Anerkennung aussprechen zu können. Ostern 1884 erhielten eia Vuchbinderlehrling und ei» DrechSlerlehrling die Unter stützung, Ostern 1885 ein Lvlogrophenlehrlmg und eia Mechaniker- lctirling. Ostern 1886 ein Gewcrleschülcr und ein Formerlehrling. Oster» 1847 vermehrte sich die Zahl der Schützlinge um 2, von denen der eine ein Mechaniker ist, der andere Holzbildhauer. Einige dieser Pfleglinge sind bereit» in die Praxi» eingelreten und ausgerücki. Außer diesen speciellea Pfleglingen hat der Vorstand de« Vereins im vergangenen Jahre eine größere Anzahl Knaben und Mädchen nach ihrer Entlassung ouS der Schule in geeigneter Weise untergebracht, und e» sagt derselbe den geehrten Herren Principalc» und Lehrmeistern sür ihr wohlwollendes Entgegenkommen auch im Jahresbericht aufrichtigsten und verbindlichsten Dank. Im vergangenen Winter hat der Verein abermals vier Vortrags abende abgchalten, in welchen die Herren Professor Dr. meck. Freiherr von Leiser, Or. Earl Pilz, Oberlehrer Mangner und Schuldirektor Albert Richter über interessante Themen lprachen und reichen Beisall erntete». Diese VorteagSver- sommluiigen wurden durch die verschiedenartigste» musikal scheu Vor trüge einqeleitet und geschlossen. Am 20 November brachte der ge milchte Thor der FreitogSgelellschast die „Zigeuner", Rhapsodie in 7 Gesäugen von Julius Vecker, zur Aufführung; am 0. December hatte der Oehmichen'schc Gesangverein die Gesänge übernommen; am 3t. Januar der Gesangverein „Glocke" und am 15 März der Lindenauer Sängerbund. Außerdem traten auch mehrere Heeren und Damen als Solisten aus und alle diese musikalischen Kräfte trugen zur Verschönerung der Abende ungemein viel bei. Die Einnahme» de- Vereins betrugen im vergangenen Jahre 1060^! S2 -H, die Ausgabe» 412 ^l, der Lassenbestaud beträgt 648 ^4 Am 27?Mai 1886 ward eine Seneral-Versammlniig abgehalteu, bei welcher die Mitglieder de» Vorstände» wiedergewählt wurden. Da der zweite Schriftführer Herr Lorenz ablchnle, wurde Herr Köhler an seiue Stelle gewählt. In der Hauptversammlung der Mitglieder am 8. November l88L hielt Herr Schilde eine« Bortrag über „Einige Fragen der häuslichen Erziehung" und seiue klaren und warmen Worte gaben zu einer interessanten DiScussion Veranlassung. Zur Erledigung seiner Geschäfte hielt der Vorstand acht Sitzungen ab. Der ganze Bericht schließt mit folgenden Wollen: „Die Ansprüche, welche an unsere Lasse gestellt werde», wachsen von Jahr zu Jahr, we-hakb wir an die geehrten Mitglieder die ergeben» Bitte richte», nicht nnr dein Verein Ihre Sympathie erhalten zu wollen, sondern auch in ihren Kreisen sür weitere Verbreitung de» Gtdnylen« unser« Vereinigung kräftig kargen zu wollen, lle aber, die unsere» Vtrelne noch seru stehen, ersuchen wir, unsere» Bestrebungen ihren Vcisall nicht versage» z» wolle» und durch gütige Erwerbung der Mitgliedschaft die Zwecke de» Verein» güttgst fördern zu Helsen." Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Der Bürgermeister P. zu G. ist vom Landgericht au« 8 321 Str.-G -B. wegen Bestechung verurtheilt, indem dasselbe thot sächlich sestgestcllt, daß derselbe im Jahre 1881 zu S. als Beamter für eine in sein Amt einschlagende, aa sich nicht pflichtwidrige Handlung Geschenke angenommen hat. Folgender Sachverhalt ist als erwiesen erachtet: Der Kausmann L. war im Jahre l88t mit seinem an den Angeklagten, welcher schon damals Bürgermeister tn S. war, gerichtete» Eiliichen. eiu von ihm bei depi KreiSauSschusse zu stellende« Besuch um Lrtheilung der Schankconresston z» befür worten , von dem Angeklagten zurückgeiviesea. Einige Zeit später, im Herbst 1881, bat er den Kaufmann R. um sei»« Uerittitteluug bei dem Angeklagten, indem er bemerkte, baß th» sehr »sei aa der Erlangung der Cchaakcoucelsion gelegen lei, »ad er es ßch auch 500 ^4 und noch mehr kosten lassen würde. R. versprach, sei» Möglichste« »u thmi, sagt« demzufolge eine» Tage» zu dem Lageklag»«»: „Wir könnten, wen» Sie sich dem nicht entgegenstelle» möchte», etn gute« Geschäft machen und dabei 500 verdienen" «ab thetltr aus dessen Entgegnung: „die wären ganz gut zu gebrauchen. Lasten Sie hören , dem Angeklagten mit, wo«« e« pch handele. Damal» erklärte der Angeklagte indeß, daß er dem L. die Loncessioa nicht verschaffen wolle, wett dieser sich renitent gegen ihn gezeigt bob« Einige Zeit daraus ließ er ober den R. aus sein Bureau rufen und sagte zu ihm: ,In der L.'ichen LonseuSangelcgenheit habe ich mich nun eine» Anderen besonnen und gehr aus Ihre» Vorschlag ein. Am nächsten Moulog ist Magiftrotssitzung, in welcher über die L.'sche Angelegen heit verhandelt werden wird." „Ich habe die MagistratSnütglieder nur zu hören; ich werde sie hören, da» Uebrige wird meine Sache sein." Dies Gespräch, welches am 25. November 188t stattsand, theilte R. dem L. mit dem Bedeuten mit, nunmehr bi» zu der be» treffenden MagistroiSsitzung 300 ^l zu beschaffen, woraus Letz, lerer dem Erstcren noch an demselbeu Tage diese Summe brachte. An dem Tage, wo dir betreffende Magistrat-sitzung ftatlfiadea sollte, begab sich R. Vormittag» ^zu dem Angeklagte» und sagte ihm: „Heute Nachmittag ist die Magistratssitzung. Sie werde» ja da» Geld brauchen. Ich werde Ihnen dasselbe al» von einem Lapitaliste» tommeud in Gestalt eine» Darlehn» aus 10 Jahre zinSsrei gebe». Bitte holen Sie Sich das Geld vou mir." Sosorr daraus holte sich drr Aageklagte die von dem R. in seiner Wohnung ausgezählten 200 ^l, ohne hierüber einen Schuldschein oder eine» Wechsel auSzu stellen. Ja der Magistrattsitzung vom S. December 1881 wurde seiten» de- Magistrat» da» Bcdüriuiß de» von L. nachgesuchleu SchankgewerbcS urkundlich aiierkannt und gegen die Ertheilung eine» Schankconseuse« an denselben nicht» ringcweadet. Der Angeklagte übermittelte dem Kreitauffchuß nicht nur die hierüber au-ge- stellte, auch von ihm unterschriebene Urkunde, sondern zugleich auch seine, von ihm al» Organ der Polizeiverwallung er forderte, befürwortende Arußcruiig vom S. December 188l. Au Grund dieser Momente, in Verbu-dung mit dem Ui»st»ide, daß der Angeklagte die 200 plötzlich im April 1885 aa R. zurückzahlle, zu welchem Zeitpuucte schon längere Zeit »u G. das Gerede davon ging, daß der Augeklagle sich sür die Beschaffung der L.'iche» Schank- coiicejsio» ein Trinkgeld habe geben lassen, hat da» Lanvgerichl die Uebeizcugung gewannen, daß er die beregte Geldsumme vo» L. zue Verwendung behufs Erlangung der Schankconcessioa sür Letzteren erhalten hat, und daß der Angeklagte volle Kenntniß von diesem Zwecke der Teldhergabe seiten» de« L. hatte, al» er von R. deu Betrag von 200 empfing. Die nicht pflichtwidrige in sein Amt «tnschlageude Handlung, sür welche der Angeklagte da« Geschenk von LVO angenomnie» hat, sieht da» Land geeicht in der oben erwähnte», durch Leu Angeklagte» iu Ge meinschast mit den übrigen Magistralsmitgliedern vorgenommenen Bejahung der Bedürsnißsrage bezüglich de- L.'ichen Gesuch» um Lrtheilung der Loncessioa zum Betriebe de» Schankgewerbe», sowie auch in der durch den Angeklagten al» Organ der Polizeiverwallung erfolgten Befürwortung de» an den KreiSauSschuß gerichtet« L.'ichen Gesuch». Die van dem Angeklagten gegen seine Lerurtheilnng eingelegte Revision hat da» R.-G., II. Strafsenat, am 5. November vor. IS. verworfen. E» führt aus: Die nachträgliche Zurückgabe der 200 schließ« selbstredend di« Bestrasung de» Angtllagteu nicht au». In dieser Zurückgabe konnte daS Landgericht, wie es gethan, ohne RechtSirrthum tbatsächlich ein Zeichen der Schild de» An- geklagten erblicken. Der letztere kämpft daher t» unzulässiger Weis« legen dt« erftrlchterktche BeweiSwürdiguag an. wenn er au» dieser surückgabe gesolaeet wissen will, daß er die 200 nicht al» beschenk für Befürwortung de» SoncessionSgesuche» de» L^ oudera al» Darlehen vo» R. erhalten habe. Nach de« Tenor dr» laudgerichtlichra Urlhctl» ist dlr von dem Ange klagten durch de» Kaufmann R am 28. Rovrmber 1881 empsaogene Summe von AV al» dem Staate ver« 'allen erklärt: während e» am Schluß der Urtheil-grünve heißt: ie BtstechuugSsumme von 200^l ist als dem Staate verfallen erklärt worden (8 335 de» Strafgesetzbuchs). Wären diese Be- stimmunge» de» Urtheil» dahta zu verstehen, daß ausdrücklich nur die vo» dem A»geklagte» empfangenen sperlellen Geld stücke für dem Staate Versalien erklürt wäre», so würde der Angeklagte keinen Grund zu Beschwerde haben, da er diese in ein Llgeathum übergeganaeueu speciellea Geldstücke zweisello» nicht mehr hinter sich hat nab 200^1 dem R. ^urückerstattet hat. Offenbar hat aber da» Landgericht, wie die specielle Bezugnahme aus 8 335 de» Strafgesetzbuch» ergiebt, de» Werth de- Empfangenen, also die Summe vo» 200 ^l, sür dem Staat verfallen erklären wolle» und erklärt. Dies ent« pricht dem oiigezogeuea Gesetze, wonach für den Fall, wo da« Empfangene nicht zu erlangen ist, z. B., wie hier, zurück- gegeben worden, der Werth an die Stelle treten soll. ^ Lachsen. * Leipzig. 2 Mai. Die Besichtigung der Eciilcniu»- Uftung durch «ine Deputation von Stadträlhe». Stadt verordneten und Cchulausschiißinitgliedern, über die wir in der Nummer vom 18. April berichteten, hat noch rin sehr erfreuliches Nachspiel gehabt. Ein Mitglied jener Deputation, Herr Stadirath und Buchhändler Otto Holtze, hat die Freundlichkeit gehabt, eine stattliche Reihe vo» Büchern seine» Verlage», enthaltend Wörterbücher und andere Schriften pädagogischen Inhalt» im Wcrlhe von einigen Hundert Mark, der CouicniuSsiistung zum Geschenke zu überweisen. —r. Oschatz, 1. Mal. DieRassersrage harrt auch i» miscrer Stadt noch ihrer befriedigende» Erledigung. Um der Bürgerichast die Möglichkeit zu geben, den gegenwärtigen Stand der Wnssersrage richtig zu beurtheilen, uud zur Widerlegung de» Vorwurf», daß die städtischen Lollegicn nicht gründlich genug in dr« Eiörleruiigen über diese Frage verfahren seien, hat Herr Bürgermeister Härtw ig jetzt eine umfängliche acleamäßige Darstellung, welcher auch die folgende» Mitlheiluiigeu entstammen, veröffentlicht. Die Stad» Oschatz ist schon von Alter» her im Besitze vou künstliche» Zuleitungen von Triak- wasser in die Stadt. Um die os» bemerkten Mängel dieser allen Leitungen zu beseitige,, hat man schon vor mehreren Jahrzehnte» aa eine gründliche Abhilfe, zu welcher mau auch heute noch nicht vollständig gelang« ist, gedacht. Die Meinungen der Sachverständigen und infolge dessen auch tu de» Lolleajea und der Bürgerschaft waren stet» getheilte. Während die einen für eine künstliche Walser- Hebung waren, traten die anderen für da» natürliche Gesällr et». Al- erster Sachverständiger ward Heer Vaurath Henoch.- welcher 1866 eine Wasserleitung in Hubertu-borg anlegie, zugezogen. Derselbe trat ta seinem ziemlich allgemein gehaltene» Gutachten sür die vorhandenen natürlichen Leitungen rin und veranschlagte zur Erweiterung derselben and sür eine eiserne Rohrleitung (bisher hölzerne) einen Kvfteaauswaad von 85,000 Mi« drr GaSsroge 1871 (die hiesige Gasanstalt wurde von der Firma Gebr. Varue- witz eingerichlet) trat auch die Waffersrage wieder tn den Vorder grund. Die genannte Firma, ebensall- mit der Anfertigung eine» Pro,ertr« betrau«, empfahl schließlich die Versorgung der Stadt mit Wasser au» der Döllnitz mittelst aatürlicher Filtration «ud mittelst Maschine nab Hebewerk. Lau« gewordene Bedenken gegen die künstliche Waflerhebung veraulaßtea daraus die Heran- ciehung de» Herrn Baurath Salbach-DreSden. Letzterer er- schien 1874 hier, leitete auch die Untersuchungen und wurde endlich mit drr Ausarbeitung eine» Projekte» sür die Errichtung eine» Wasserwerkes und Ausstellung eine» Kostenanschlags beauftragt. Die Lösung de- Räthsel» ging 1876 ein. Die Kosten der Au-führnng waren aus 163,000 ^l veranschlagt. Obwohl der Rath einstimmig sür diese» Projekt eintrot, blieben die Stadtverordneten bei der uatürlichen Leitung stehe», flu weiterer Verfolgung diese» Plane» bediente mau sich de» Heer» Vaurath Bake-Lhemnitz, welcher nach seinem Gutachten vo» 1877, die Richtikeit de- Salbach'schen Projecte» anerkennend, doch zu dem Resultat kam, daßnstch da» br- nöthigte Wasser billiger als nach dem genannten Projekte und zwar mütelst natürlichen Gefälle» sür eine Einwohnerzahl von 12.000 (pro Kops und Taa 40 Liier gerechnet) beschaffen lasse. Die AuSsührnng aeschah schließlich nach Bake. Somit erhält Oichatz gegenwärtig seiue» Wasserbedarf au» dem Kleinsorst- und WeinbeigSivasser mit Einschluß de» Grünthal- uud AeldrichtergarteiiwassrrS und durch die LamperSdorser Leitung. Im Jahre 1880 war die Herstellung de» Wasserwerke», wie e» i-tzt besteht, beendet. Der Kostenanstvaad be trug ca. 130H00 Obwohl sich bald hrrauSftellie, daß die vor handene Wosserzuführua- nicht genügte, ist doch sei« jener Zeit eine Aeuderung aa den vorhandenen Leitungen nicht vorgeuommen worden. — Mit der Beseitigung de» fühlbar grwordenea Wasser mangels haben sich auch nach dieser Zeit die städtischen Kollegien wiederholt besaßt, doch ist die allseitig befriedigende Lösung bisher noch auSgebliebea. --- Chemnitz. 1. Mai. Die am 26. April zum Beste» de» .Deutfchen Schulderem»- veranstaltete Uhlandseier erfreute sich trotz ungünstigen Weller» eine» anßerordenllich zahlreichen, den besten Gesellschaftskreisen angehörige» Be such» und verlies in so ausgezeichneter Weise, daß sie sich der jeinerzeitigen Schisterseier aus da» Würdigste aiischlcß An ordnung und Durchsührnng lag nach jeder Richtung in be währten Händen uud macht unserer Stadt alle Ehre. — Der Beamten ver ein drr königl. sächsischen Sta a l S - eisenbahnen. Bezirk Chemnitz, feierte dieser Tage im Saale vou „Stadt London" die 50 jährige Eröffnung de» Eisenbahnbetriebe» in Sachsen mit Concert und Ball; Herr Bezirksvorstand, Bureauassistent Pönitz, hielt die Festrede, welche die Bedeutung de» Eisenbahnwesens überhaupt hervor hob. — Wenige Tage später beging auch da» Personal der hiesigen Straßenbahn im .Feldschlößchc»- i» festlich ver gnügter Weise die Feier deS 7 jährigen Bestehen». — Nach dem letzten Rechenschaftsbericht deS Chcinnitzcr Fraucn- verrinS zählt derselbe zur Zeit 820 Mitglieder. Dieselben entrichteten sür 1886 IahreSsteuer» im Betrage von 1242 .«! ; die Gesanimteiunahiiie» bclrngen 7516 .6, die Ausgabe» 8149 Die Thätigkeit des Vereins war Wieden»» eme ungemein segenövolle. Außer einer Zahl regelmäßiger Bei hilfen. Geschenken zu goldene» Hcchzcite», Kleidung von Con- sirniandc» wurden lvO bedürftige Wvchncriiincn mit Gelb, Wasche, Belten und Kindcrzeug unlerstützt und zu Wcih- nachlcn 113 Wiltwcn und Frauen mit Geschenke» be dacht. — In der Rettung-- und ErziehnngSaiistalt Johann cum besanden sich im Lause de» letzten Jahre» 40 Zöglinge. Die Gcsammtciiniahmen beliefen sich aus 132.039 -L, da» Vermögen der Anstalt bezifferte sich am Ende 1836 auf inSgesammt 732,283 — In diesen Tage» wurden bei mehrere» hiesigen Uhrmacher» Uhren gestohlen und inan gewann Verdacht aus zwei aut gekleidete jnnge Menschen. Dieselbe» wnrden auch von hier au» durch cinen Geheimpolizisten nach Döbeln verfolgt und daselbst fest- genommen, nachdem sie auch dort zwei Uhren enlircndct hatten. Sie scheinen auch noch andere Diebstähle sich haben zu Schulden kommen laste». Beide sind Schüler de» Techni kum» iu Miltweida. — In einer hiesigen Werkzeugmaschinen« sabrik stürzte beim Bau einer Galerie innerhalb eine» Arbeit»« saale» ein eiserner Trtlger herab und zerschmetterte einem Schlosser beide Beine; zwei oben beschäftigte Arbeiter wurden mit herabgerissen uud erlitten gleichsast» mehrfache Verletzungen. — In der Blankenauer Straße trank ei» zweijährige» Kind au» einer aus dem Fensterdrctte stehende«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder