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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188610124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-12
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1886
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V8LV Corporationcn erlassenen Preisausschreiben für die beste landwirthschastliche Buchführung cbensalls nicht de» gewünschle» Erfolg gehabt haben- *— BetriebSergebaifsr der Leipziger Pserdeeil'en - babu in der Woche vom 4. bis 10. October: 237.116 Personen »0,636 30 Plus: 31.147 Personen 4160.40 Plus seit 1. Juli: 373,945 Personen 47.467 35 r Aus ve« Hrzgedtrge, 10. October. Die Papierfabrik in Einsiedel, welche mit sehr guten Hoffnungen dns neue 61e- schästsjahr 1885—86 begonnen batte, kau» in ihrem Jahresberichte die geschäftlichen Verhältnisse nicht recht loben, weil in stiller Zeit die Concurrenz zu ganz unqualificirbaren Preisen liefert, anstatt ruhig die Besserung abzuwarten. Die Fabrik producirte 2,565,127.5 Kilogramm Papier (das sind 123,190.5 Itilogr. mehr als im Vor jahre). Verkauft wurven davon für 1,161,881 waS eine Mehr- einnabme von 36,867 >1 gegen das Vorjahr ergicbt. Verschiedene Vergrößernng-daiiten wurden dadurch bezahlt, das) eine Hypothek aus der Ersenlchlager Mühle in Hohe von 32.000 cingezogcn wurde. Der Bruttogewinn beläuft sich ans 218.168.79 ^ Davon sollen 92,091.81 .M zu Ab'chreibungen verwendet, 6500 dem Reservefonds überwiesen, 6303.05 den Mitgliedern des Aussichts- ratbe» gewährt. 8107.70 als Tantiemen auSaezahlt und ll5M^l den Unterbeamten, Meistern und Arbeitern geschenkt werden. Es kann den Acttonairc» eine Dividende von 6V, Proc. gewährt und rS können 1165.43 >! aus neue Rechnung vorgetragen werde». . U kiera. 11. Oktober. Unser Stadtrath bat die Absicht, eine gröbere Anleihe aufzuncbmc», und eine dahin gehende Vorlage wird demnächst dem Gemeinderathe zur Beschlußfassung vorgelegt werden. — Die Saline Heinrichs hall ist in der glücklichen Lage, gegenwärtig wieder Sole von 24 bis 26 Proc. zu haben, während die Ausbeute an Salz in den letzten Jahren 6 Proc. geringer war. — Die Sparkasse in Weimar leiht ihre Gelder vom 1. Januar 1887 zu 4 Proc. aus. —Die Hauptgewinne der dortigen Aus- siestungslotterie rcvräsentire» einen Werth vo» 60,000, 20,000, 10,000 und 5000 und die Schliibziebung findet am 7. December d. I. statt. — Die in unierem Nachbarorte Triebes befindliche Jute- spinncre, erfreut sich eines von Jahr zu Jahr steigenden Absätze» ihrer Fabrikate. jMss" Die Aussteuer-Anstalt der Sparkasse für das Herzoqthum Gotha. Das Sparen der Eltern für ihre Kinder erweist sich für alle Betheiliqten als ein Segen; aber es ist gut, auch in der Entbehrung eine gewisse Ordnung zu beobachte» und sich selbst einen Zwang aiiszuerlegen. Dies geschieht durch die Aus- steuer-Cassen, welche Elter» oder Vormündern oder Verwandten und Frculiden Gelegenheit gebe», sür ihre Lieblinge Wochenbeiträge in einer Sparkasse anzulegen, die erst heraliSgenommen werden dürfen, wen» die Kinder ein gewisses Alter erreicht haben. Zu den älteren deutschen Anstalten dieser Art gehört die seit Jahrzehnten in Thüringen höchst segensreich wirkende Aussteuer-Anstalt der Sparkasse für das Herzoqthum Gotha. Dieselbe hat ihren 24. Rechnnngsabschliiß veröffentlicht, wonach sich am Schluffe des Jahres 1884 das sür 1613 Kinder versicherte Ausstener- Cavital aus 487.424.80 belief. Im Lause de- IahreS 1885 wurden 175 Kinder neu versichert Mit 45,303.40 >l. so daß im Ganzen 532.728.20 für 1786 Kinder im Jahre 1885 versichert waren. Davon gingen >m Lause dcS Jahres 1885 ab: durch Aussteuerung 26,847.15 mit 140 Kindern, durch Ableben der versicherten Kinder 2438.53 ^l mit 15 Kindern und durch Rück tritt 6732 75 mit 26 Kindern, zusammen 36,018.45 ./i mit 181 Kindern, so daß am Schluffe des Jahres 1885 ein Bcrsicherungs- bestand von 496.709.75 für 160? Kinder verblieb. Es ist dem nach im Jahre 1885 das versicherte AuSsteuer-Eapital um 9281.95 .4i gewachsen, während sich die Zahl der Kinder um 6 vermindert hat. Kon diesen 1607 Kindern waren 433 Kinder mit einem Wochen beitrage von 10 versichert, 474 Kinder mit 20 162 Kinder mit 30 /H, 43 Kinder mit 40 274 Kinder mit 50 /H, 17 Kinder mit 60 H, 29 Kinder mit 70 /H, 6 Kinder mit 80 und 169 Kinder 1 .41 Wocheobeitrag. *— Zollrrhöhung für indischen Senfsamen. Die „Kerl. Pol. Nachr." kündigen den Plan einer Zollerbölinnq für indischen Senfsamen an. Da» Blatt schreibt: „Nachdem bereits in dem indischen Weizen den Erzeugnissen der heimischen Landwiitk- schaft eine gefährliche Concurrenz erwachsen war, injolge deren der Zollschutz des inländischen Weizens aus 3 erhöht werde» m»kte, zeigt sich auch tu dem indischen Senfsamen ein sür den keiimichen Raps um so unbequemerer Mitbewerber, als der inländische Ravs- bau ohnehin unter ungünstigen Preis- und Absatzverhältnijje» leidet und der unter Nr. 9 v n des Zolltarises vorgciehene Zoll von 2 .4t ous 100 Kilogr. einen Schutz gegen die bezeichnete indsiche Oel- frucht bisher nicht gewährt, weil dieselbe in dem Waarenverzeichnib »och nicht unter die Oelsrüchtc eingereiht ist. Ihr zollsrcier Ei», gang macht daher den dem heimischen RapS gewährten Zollichutz illusorisch, gereicht den deutschen Lanbwirthen zum Nachtheil. Sobald die Verwendung des indischen Senfsamens zur Oelbereitting in größerem Umfange an den zuständigen Stellen zur Kenntnis) gelangt ist, sind die erforderlichen Einleitungen getroffen worden, tim baldigst den Klagen der Betheiligte» abzuhelien". *— Dentsch-franzüsiIwe GeschäftSbeziehungen. AuS Geschäftskreisen geht der „Köln. Ztg." eine Betrachtung über die französischen Regierungsmaßregeln gegen deutsche Gewerbe.Erzeugnisse zu, worin diese Maßregeln ans unlautere Beweggründe znrückgesührt werden. Weil das vcntsche Bier w-gen feiner guten Beschaffenheit sich in Frankreich einen großen Markt erobert Hab«, so müssen in demselben „ciundheiisgesährliche Stoffe gesunden werden, uni es von der Einfuhr anszuichließen, wobei man »och di« Unbilligkeit begebe, den Zoll sür da« beschlagnahmte und «eggeichültete Bier nicht wieder heraiisznzablen. obgleich doch derselbe gegenstandslos geworden lei. Nehnlich verhält es sich, heißt es in dem Schreiben weiter, mit Luxuspapiercn, welche vo» Deutsch- land nach Frankreich geliefert werden, indem man gegen dieselben das Verbot der Einfuhr von ausländischen Waareu mit sranzössiche» Ursprungszeichen anwerdet. Die feineren Brieipapierc, um welche es sich dabei handelt, werden nämlich meistens berkönimlicherweise in Keinen Pappschachteln geliefert, ans denen die Adresse de« beireffen- LenKleinhändlersunter Aufführung der von ihm seilgehaltencn Waaren ausgedruckt ist. Diese Geichästsempiehliingen erfolgen somit keines wegs im Nutzen des ausländischen Fabrikanten, sondern lediglich zu Gunsten und im Auitraq des sranzösischen Kleinhändlers und bilde» nicht-weniger als Ursprungsbezeichnungen des Erzeugnisses. Ohne sie find die bezeichnete» Papiere aber nach dem bestehenden HanbelS- brauch ganz unverkäuflich und die illoyale Handhabung deS Enijuhr- »erboiS fremder Waaren unter sranzüsischer Marke vernichret den genannten Zweig des deutschen Gejchättsverkchrs mit Frankreich, so daß der Zweck der französischen Papierfabriken, sich ihres deutschen Mitbewerbs mit Hilse der Regierung zu entledigen, erreicht ericheint. Angesichts der Anwendung solcher unschönen- Mittel z»r Beseitigung der deutschen Waarencinfuhr nach Frankreich macht der Einsender uuf die Möglichkeit von Berqeltiiiigsiiiaßrcgel» sür Teutlchlaiid ans- «nerksam. indem er auf die Art und Weise hinweist, wie der sogen. Bordeaux-Wein herqestcllt wird, der als französisches Natur- erzeiigniß bei uns eingesührt wird, thatsächlich aber in den Hanpt- inengen ei» Gemisch vo» geringen, zum Theil unreifen portugiesi schen und spanische» Landweinen, Wasser, Kartosfelipiriins und Zucker darstelle, und in t»eicr Zusammensetzung gewiß schädlicher sür die Geiundhcit sei als das angeblich jalicylhaltige deutsche Bier. Dieser Ansicht de« Herrn Einsenders, der Frankreich- Spanien und Portugal ous langjährigen Geschäftsreisen daselbst näher kennt, wird in den Kreisen der deutschen Weinhändler schon lange gehuldigt. Ob es möglich ist. ohne i» den Fehler der Franzosen zu verfallen, die schlechten Bordeaux-Weine mit einem Einfuhrverbot zu belege», wird von dem Stande der chemischen Wissenschaft abhänqen, die heutzutage noch nicht im Stande zu sei» scheint, mit untrüglicher Sicherheit Naiur- von Kunstwein zu unterscheiden. *— Die „Freihauüels-Corrcipondenz" schreibt: Vor eiliigen Tagen überraschten die „Berliner Politischen Nachrichten", welche »ach der eigenen Erklärung des Finanzministers von Scholz diesem sehr nahe siebe» und zugleich als Organ des Central-Berbandes deutscher Industrieller betrachtet werden müssen, mit einem Artikel, in welchem sie die „ho chersreulichc Thatsache" feierten, daß „Dank den vereinten Bestrebungen der Kodlemnteressenten und der obersten Leitung unserer Verkehrsanstalten" die Ausfuhr der deutschen Kokken einen intensive» Ausjchwung genommen habe. Zum Beweise wurde angegeben: „Im Jahre 1885 wurden eingesührt 2,375,905 Tonnen Steinkohlen und 151,123 Tonnen KokeS, ausgesührt 8,955.518 Tonnen Steinkohlen und 633,85? Tonnen Kokes. Vom 1. Januar bis 1. Mai 1886 wurden da- geqen eingesührt 465.318 Tonnen Steinkohlen und 60.293 Tonnen KokeS, ausgesührt wurden in demselben Zeiträume 2.8l9.260 Tonnen Steinkohlen und 193,143 Tonnen Kokes." Mit der artigen Angaben kann man doch nur dem allei oberflächlichsten Leier Sand in die Augen streuen. Weshalb stellt man dem ganzen Jahre 1885 die vier ersten Monate des Jahres 1886 gegenüber, wenn man eine Zunahme des Export- beweisen will? Weshalb wählt man im Monate Oktober nur die vier ersten Monate, während mindestens die Listen sür sieben, wenn nicht gar sür acht Monate zu Gebote standen? Vergleicht man einmal die Nachweise sür die ersten vier Monate dieieS Jahres mit denen sür die ersten vier Monate des vergangene» IahreS, so findet man, daß d e An fuhr von Koblen von 2.899.233 ous 2,819.262 Tonnen und die von Kole» von 211.742 ans 193,143 Tonnen gefallen ist. Vom 1. Januar bis Ende August 1886 belief sich die Ausfuhr von Stein- I koblen auf 5.495.204 Tonnen, die von KokcS auf 394,924 Tonnen, während in den acht ersten Monaten des Vorjahres die Ausfuhr von Steinkohlen 5,660.773, die von Kokes 416.852 Tonnen betrug. Die Koh.eiianSslihr ist also im lausenden Jahre um 165 569, die Kokes. aussuhr um 21,928 Tonnen hinter der des Vorjahres zurück geblieben. Dieses Ergebniß betrachtet das Blatt, welche« die Aisichaiuingen des preußischen Fiiianzniinisters stets zutreffend wiedergievt, als Zeichen eines iniensiven Aufschwunges der Kohlciiausiuhrl Für die s ch u tz z ö l l n e r r s ch e „R h e > u. - W e st s. Ztg.", welche sich vor einigen Tagen von der „Nordd. Allg. Ztg." den Vorwurf machen lassen mußte, sie habe die Angaben des Statistische» Jahrbuches für das Reich über den Verbrauch von Kaffee und sonstige» Nahrunqsinitteln tendenziös verwerthet, ist der Artikel der „Berl. Pol. Nachr." eine willkommene und in der Thnt sehr gute Gelegenheit, de» Ossiciüsen den Vorwurs der Tendenz zurück zugeben. Sie schließt einen längeren Artikel mit der Forderung, daß die den obersten Bevörden am nächsten siebenden Preßorgane mit ihrem bisherigen System der Vertuschung der Notblage der Montan industrie brechen mochten, und sagt wörtlich: „Dazu gehört auch, daß die „Nordd. Allg. Ztg." und der „Reichs- und StaatS-Anz." bei ihren Auszügen aus den Handelskammerberichten nicht diejenigen Stellen übergehen, welche zwar ein keineswegs rosiges Licht ous die Lage des Bezirks Wersen, darum aber den Vortheil der Diagnose bieten. Ohne eine richtige und eingehende Diagnose kann ja bekanntlich kein Arzt zur Heilung der Krankheit schreiten. Jedenfalls muß gefordert werden, daß Organe, welche, wie die „Berl. Pol. Nachr.", gleichzeitig sich der Gunst maßgebender Kreise erfreuen und die Industrie zu vertreten beabsichtigen, sich in Zukunft vor Fälschungen hüten. So spricht die schutzzöllnerische Ver treterin der Montan-Jnvustrie mit dem anerkannten Organe der ictiutzzüllnerischen Eentral-Vereine deutscher Industrieller, welche» seinerseits auch wieder die Interessen der Montan-Jadustrie zu ver treten vorgiedt! -r- Der deutsche Fischereivcrein versendet soeben sein sechstes Publicationshest, in welchem sich wiederum eine Reihe all gemein interessanter Mittbeilungen befindet; zunächst wird über die geringe Abnahme der Fischreiher geklagt und sür eine zwangsweise Zerstörung der Reibernester in Privatjorsten plaidirt. Die in den Staatsforsten vorgenommenen Abschüsse baden im letzten Jahre 4186 Reiher ergeben. Der Verein hat wiederum 6 Millionen Eier edelster Fischarten erworben und zur Erbrütung vertheilt. In der Er- brütunq der Lachs- und Forelleneier hat man große Fortschritte gemacht, dagegen läßt das Brütversabren bei Coregoneneicrn noch zu wünschen übrig. Das Selbstauslese-Princip ist bei der Erbrütung als das rationellste anerkannt und demgemäß säst ausschließlich an- gewendet worden. Was die Zucht der edlen Fischarten der Core- gonen betrifft, der Moränen, der Sckmüpel und der Felchen in Süddeutschland, so ist et» großer Mangel die Unkenntnis der Fiicher, welche jene Arten sangen ohne idnen die Eier zu ent- neumen. — Die Aussetzung kanadischer Austern in drr Ostsee hat sich als fruchtlos erwiesen. Nachdem die Wissenschaft sich vor einigen Jahren zu Gunsten dieser Aussetzung ausgesprochen hatte, ließ Herr Rumpfs vor 2 Jahren canadsiche Austern kommen, die an verschiedenen Stellen der Ostsee anSqcsetzi wurden, jetzt hat Professor Mob,ns bei Unteriuchung der betreffenden Gründe sestgestellt, daß die Bemühungen vergeblich gewesen sind. — Günstige Resultate hat man namentlich in Schleswig-Holstein mit der Störcrbrütung erzielt und ist damit der Ausgabe, in de» Fischen eine billige Volksnohrung zu erzielen, einen Schritt näher gekommen. — Im Weiteren wird in dein Berichte über das säst gänzliche Verschwinden des Maifischcs im Rhein geklagt und die Hoffnung ausgesprochen, daß der neue Fsicherei-Verlroq mit Holland in dem regellosen Weqsang der Mai- fische an den Rlieinmündungen Wandel schassen werden. — Als neu hiiizngetretene Vereine werden der Badische und der Fischervercin an der Unterweser genannt. *— Betreffend die Lage der Eisen- und Stabllndustrie liegen im Marktbericht des OcioberhrfteS vo» „Stahl und Eisen" folgende Millheilungcn vor: „Bezüglich der allgemeinen Lage des Eisen- und SlaylgeschäslcS mehren sich die Anzeichen, welche die Annahme berechtigt erscheine» lassen, daß eine Wendung zum Besseren sich zu vollziehen beginnt. Die Nachfrage tritt aus allen Gebieten lebhafter aus, und die meisten Werke haben vermehrte Be stellungen zu verzeichnen. Längere Lieferfristen, welche seither un- bedingt als Ablehnung der angetrageirc» Geschäfte betrachtet wurden, werden jetzt von de» Bestellern willig acceptirt, welcher Umstand die Werke endlich ermulbigt, nicht nur jede weitere Preisermäßigung eiitichiedcn zurück,uwesicn, sondern der vermehrten Nachjrage, theil- weise bereits mit Ersolg, etwas erhöhte Ford-rungen entgegen- zustelleit. So ist beispielsweise der Preis sür Billcts zu Stabldraht um 3 erhöht worden, und die Nachfrage ist in letzter Zeit so bedeutend gewesen, daß einzelne größere Werke für längere Zeit nicht mehr in der Lage sind, neue Aulicäge zu übernehmen." *— Zur Lage der Locomotiv-Jndustrie. Einen Beweis der mißlichen Lage der deutschen Locoinoliv-Industrie geben die Slibmissionsresiiltate der vor ciniqcn Tagen m Bromberg ous fünf zweiachsige Lokomotiven statigehabten Ossertverhanblungen. ES osferirten per Stück Lokomotive inclusive Tender sranco Fabrik: die Actiengeiellschast „Hohenzollern" in Düsseldorf 25.580 >4, L. Schwarzkops i» Berlin 25,175 ^l, Uniongießerei in Königsberg 22,300 .4!, „Vulkan" in Stettin 22.000 », Hcntschel L Sohn in Kassel 22,750 >1, die Actiengeiellichast Linde» vor Hannover 21,575 ^L, endlich als Mindeslsoidernder F. Schlehan in Elbing 20,5>X) ^ — In Oesterreich fand die letzte größere Offertverhand- liiiig bei der Kaiser Ferdinands.Nordbah» statt; hier erstand als billigst bietender die Firma Krauß L Co. in Li»z-Mü»lhen die Locomotiven zum Preise von 22,500 fl., während die Tender an Ringboncr zum Preise von 5000 fl. vergeben wurde». Die deutschen Preis.' sind oliv fast um die Halste billiger als die österreichischen. Tie Wiener Maschinenfabrik der üsterrrrchiich-nngarische» Staaisesie»- batm-Gcsells.liast erstand die Lieserunq von Locomotiven sür die italienische Mittclinecrbahn um Len Preis von 97.5 Centimes per Kilo. Dieser außergewöhnlich niedrige Preis ist durch die billige deutsche Offerte von Schlehan in Elbing noch um 12 Centimes oder 15 Proc. unterboten. *— Deutschland und der indische Markt. Nach Eröff nung der st'iakSlliiterstützte» deiitsch-ostauasischeil Dampferlinie, welche mittelbar geeignet ist, den deutsch-indischen Gütcransiausch zu heben, ericheint es erwünscht, wenn der brutsche Handel dem großen tndi- sch.ii Mark! mehr Beachtung als bisher zuwendet. Trotz der engli sch.» Ucberuiach! daselbst ist vo» sranzö,sicher, iialieiiischec und öst-rreichischer Seite in jüngster Zeit nicht ohne Ersolg versucht worden, neue Handelsbeziehungen mit Indien aiizukniipse». Fra»- zössiche Häuser bereiten unter Boraiiiritl der Handelskammer von St. Etienne die Gründung eines ,,8vn Isint krsntzni» >le I'srlröms Orient" aus Artten (400 Stück zn 1010 Fr.) vor, dessen Wirkungs kreis sich über Indien dinauS zunächst »ns China, Tonkin, Anai», Kambodscha und Cochinchina erstrecken soll. Ilaliensicherseus hat in einem Bericht an den HaiidelSiinniiter der dekaiiiil- Reisende u»d Schriftsteller A. de Gnbernalis den Vorschlag gemacht, von berufener Hand einen handelsvolitiiche» Führer durch Indien zn veröffent lichen mit dem Zwecke, nützliche »iio praktische Kenntnisse über da große indische Reich in oen handeltreibenden Kreisen Italiens zu verbreiten, dieselbe» von ganz gewagten Sveeulaiione» abzu- Hallen und ibnen den Weg zu Erfolg verheißenden Unternehmungen zu zeigen. In Oesterreich ist man bereits zur Thal geschritten. Bor etwa Jahresfrist haben in Wie» die dortigen größeren Aus- snhrbäuser und Industriellen in aller Stille eine „Austro-Asiatijche Compagnie" gebildet, welche Indien zum Hanplgebiet ihrer Ihätig» keit gemacht hat und mit ansehnlichem Eriolge arbeiten soll. Die Anregung dazu wurde aus den Kreisen des orienlaliichen Museums in Wien gegeben, die Ausnahme reichsdeutscher Häuser indessen be fremdlicher Weise von vornherein aiisqeichloffcu — im schroffen Gegensatz zum Deutsche» Handeisverein zu Berlin, wsicher österreichischen Hausern i. Z. den Zutritt offen ließ. Oesterreich iührt noch Indien hauptsächlich Papier- und Papirrwaare», Zündhölzchen, Wem, Holz und GlaSwaarcn, Maschinen und Eiiknbadnräser aus, zumeist über Bombay, wohin beiläufig die Berliner DiSconloqesellschaft durch das Zwriageschäst des „Comptoir d'EScoiiipte" in Paris verkehrt. Es erscheint an der Zeit, den deuischen Nnssuhrhaadel aus alle diese Bestrebungen auslnerkßim zu machen, damit er das weite indische Absatzgebiet nicht veinachlässige. (H. B.-H.) —I. In den Tage» vom 2. bi» mit 5. Oktober fand in Berlin in den Räumen der neuen Waarenbörse eine vom Papier-Verein Berlin veranstallete Ausstellung non Neuheiten derPapier- und Schreibwaarcii.Branche statt Trotzdem zwischen dem Fasten de« Gedankens und der Anssübrung nur kurze Zeit lag, können die Veranstalter mit voller Befriedigung auf die erzielten Resultate blicken. Gegen 60 Ausstiller batten die Ausstellung beschickt und war namentlich in Papier-Ausstattung. Bunt- und Luxuspavier Vielerlei und theilweise Hervorragende« zu sehe». Einen Hauptanziehunqspunct bildete die unsianqreiche Sammlung japanischer Papiere des Herrn R. Wagner, Berlin, welche viele- Schöne zeigte. Die Mehrzahl der Aussteller »st mit den erzielten Resultaten zufrieden, denn von Nah und Fern waren Jniereffenten, sür welche allein die Ausstellung berechnet war, erschienen und erlbeilten ihre Bestellnnqen. Es ist daher kein Wunder, daß bereit« vo» einer baldigen Erneuerung der Ai'sstelllinq ge'prochen wnrde, d,e dann obnc Zweifel noch weit zahlreicher belch'cki werden dürste. Ter Gedanke liegt nnbe. baß auch Leipzig cire ähnliche Aus stellung veranstalten möge und der Ersolg durfte dann viel- leicht dazn führen, daß Branchen-Ansstell»»gen von Zeit zu Zeit flaltfinden, bei denen die von Messe zu Messe hier ver- bleibende» zahlreichen Mnsterlager eine praktische und Nutzen bringende Verwendung finden küunien. Z Die Aeußerung deS Direktors der Brandenburgischen Feueriocietät, daß das Wohl der Soeietät die Nichsichnnr ihre« Handels sein müsse, findet in der „Deutschen volkswinhsctmst- liehen Eorrelpondenz" eine scdarse Beurtheilung. Alles, was an de» öffentlichen Feueriocietäten, diesen angeblichen Musterinstituten, schlecht und resocmbedürstig sei, meint sie, finde seinen Ursprung in der Befolgung dieses Grundsatzes, die selbstverständlich zu den schwersten Uebelständen führen müsse. „Man sagt, schreibt sie, mit unter zum Spott von einem ungeschickt und rücksichtslos geleiteten Uniernedmen, es vergesse, daß es des Publicum« wegra und nicht das Publicum seinetwegen da sei, in den Societäteu finden wir nun ein Institut, dessen Leiter wirklich ernsthaft eine Erklärung abgiebt, deren klarer Sinn ist: die Soeietät ist nicht zum Nutzen nnd Modle der Mitglieder, sondern die Mitglieder sind nur zum Wohle der Soeietät da. Jede Annahme, daß der besagte AnSspruch dem Herrn Direktor nur in der Hitze de« Wortgefecht» entschlüpft ist und dem nach keine praktische Bedeutung hat, scheint vollkommen ausgeschlossen dadurch, daß die vorgebrachtea Klagen und Darlegungen der Uebel- stände bei den Societälen den unzweideuttgen Beweis liefern, daß jener Grundsatz in der Geschäftspraxis der „Musteranstalten" wirklich beachtet wird. Die Soeietät begünstigt bekanntlich, wie angeführt wurde, die höher Versicherten zum Nachtheil der gering Versicherten, d. h. die Reichen zu Ungunsten der Armen. Wenn die Gegner der Drivatversichernng den Gesellschaften auch nur den Schein eines ähnlichen Vergehens vorwerfta könnten, welches Geschrei würden sie über die privaten Gesellschaften erheben, von denen es sicher heißen würde, sie müßten fallen, weil sie dem Zuge der Zeit» der Fürsorge sür die Unbemittelten, so direct znwiderhandelten. Bei den Societälen „ja Bauer, da zahle man", daß der Herr Gutsbesitzer seine gefüllten Scheunen billig versichert erhält. Mit Recht führte Herr Strauch, der Sprecher der SocietätSgegner, als verkehrt an, daß die Brandentschädignng nicht ertheilt werden solle, wenn eine grobe Fahrlässigkeit seitens eines Familienangehörigen nachgewiesen wird. DaS hebt nahezu die Seg- niingcn der Versicherung ans, denn die weitaus meisten Brandsälle werden durch Fahrlässigkeit verursacht. Schließlich brauchte die Soeietät nur noch die durch Brandstiftung Fremder und dnrcki Blitz schlag re. verursachten Schadensfälle zu bezahlen, wobei freilich bas „Wohl der Soeietät" energisch gewahrt würde. Keiler wurde klagend angeführt, daß die Soeietät, beziehungsweise der Direktor willkürlich über die Tlassificirung der Gebäude, die Höhe der Ver sicherungssumme und der Entschädigung entscheiden könne. Der Ent wand des Direktors, daß auch bei den PrivakversichcrungSgesellschasten die peinlichste Sorgfalt bei der Classiffeirnng re. angewandt werde, ist nicht stichhaltig, denn die Privatgesellschaften werden Lurch die Con- currenz gezwungen, die möglichste Coulanz walten zu lassen. Zudem aber steht bei den privaten Verslchcrunasgesell'chaftkn den Versicherten der Rechtsweg in Streifigkeiten über die Höhe der Entschädigung re. offen, während er nach dem Statut de» Mitgliedern der Societäteu, wie Herr Strauch sagte, „in unerhörter Wcsie geschmälert" ist. Da- durch wird die Omnivoienz des Sociciäts-DireciorS zu einem sehr gefährlichen Rechte. Diese Beschränkung des Rechtswege- ist einer der größten Mängel der Societälen, während seine Ofscnlassunq einer der größte» Vorzüge der Privatversicheiung ist. Ein jeder Proceß, der gegen eine Privatversicherung gc'ührt wird, und das geschieht bekanntlich trotz des unbeschränkt ofienen Rechtsweges sehr selten, wird von den Gegnern der Privatgesellschaften weidlich ausgenutzl, um die angeblichen Mängel derselben zu beweisen. Was aber würden wir zu hören bekommen, wenn die locieläten nicht i» weiser Selbst- erkenniniß meist ihren Versicherten die Beschreitung deS Rechtsweges erschwert bälte». Im Interesse der Versicherten läge die Zulassung freilich, aber es wäre nicht „zum Wähle der Societälen". *— Hessische Ludwigsbahn. Der Umtausch der den Actien der Hessiicdeii Ludwigsbahn beigegebenen Couponbogen gegen ganz jährige Lividendenicheinc findet vom 15. d. M. am hiesigen Platze bei dem Bankhause Meyer si Co. statt. *— „Vulcan", Hochosen-Gesellschast zu Duisburg. Nach dem Rechnungsabschluß sür das abgelansenc Geschäftsjahr 1885/86 hat die Gesellschaft auch in diesem Jahre mit einem Ver lust gearbeitet, und zwar beträgt derselbe 127,608 sodaß ohne Berücksichtigung der seitdem stattgesunLenen Capitalherabsetzung der Fehlbetrag der Gesellschaft aus 764,056 gestiegen ist. »— Die Dillinger Hüttenwerk- beschlossen die Bertheilung einer Dividende vo» 4 Proc. gegen 10 Proc. im Vorjahre. Dem Steueramt in Linz, Hauptamt Neuwied, ist die Lefugiiiß zur Erledigung von Begleitscheinen 1 über rohen Kaffee, geschälten Reis »nd Petroleum (ausgenommen »»neralsiche Schmier öle). soweit diese Waaren vom Greiizeingangsamie oder einem vor- gelegenen Hauptamle besonder? durchgeiehen sind, sowie zur AuS- sertigung von Begleitscheinen I und Ii über die getrennten Waaren ertheilt worden. (-> Aus Bayern, 10. Lctober. Nach einer Zusammenstellung de- Exportes aus den Coisiularbezirken München und Augsburg nach de» Vereinigten Staaten Amerikas aus die Zeit vom 1. Octobcr 1885 bis 30. September 1886 sind wcedrr mehr Waaren ausgesührt worden als während der gleichen Periode des Vorjahres. Nur im 2. Quartale 1886 war ei» kleiner Rückgang zu verzeichnen gewesen. — Die Localbah» Erlangen-Gräsenberg, an deren Fertig stellung noch gearbeitet wird, soll im Lause dieses Monates geprüft »nd am 1. November crössnet werden. Die Localbad» Eichstädt- Stadl bis Eichstüdt-Bahnhos wird morgen von der Generaldirecton der Staat'bahnen übernommen. *- Deutsche Berlagsanstalt, Stuttgart. Wie aus Stuttgart geschrieben wird, betrügt der Gewinnüberschuß sür das letztverflossenc Jahr 712,0<)0 übersteigt al'o den vorjährigen Gewinn von 40,000 Man beabsichtigt, nir Rücklagen 26,000 >t, sür Abschreibungen 187,000 , sür Tantir-meu 52,000 .4L zu ver- wende,'. Wegen Berlheilung der Dividende s-tiwankle man zwischen 13 uns 14 Proc., schließlich einigte man sich, 13 Proc. vorzuichlagen. Es solle» jedoch verschiedene Aclionaire in der Generalversammlung die Bertheilung einer Dividende von 13'/, Proc. beantragen wollen, da Mittel hierfür genügend vorhanden seien. Im vergangenen Jahre wurde schließlich auch die höher beantragte Dividendenverthei- lung von der Generalversammlung acceviicl. *— Wie Emiisionsgewinne gemacht werden. Man schreibt der „H. B. H." ans Wien: „In Oesterreich-Ungarn ist die Lpcculotionsbvrsc unablässig vcmüht, daß mißtrauisch gewordene bürgerliche Capiial wieder zu Spiel und Speculation heranzuziehen, neuestens in Gestalt von sogenannten kleinen »»verzinslicheu Loosen zu 5—10 fl. »>,t einigen großen Treffern, aber langschichligen Zichliugs- und Amortisationsplänen. Erst jüngst gewährte die ungarisäie Regierung wieder die Erlaubisiß zur Ausgabe vo» 800,000 Loosen zuin Nominalwerth von je 5 fl. behufs Ausbaues eines Domes in Pest. Diese Loose wurden von einem Bester Bankensyndicat zu je 6 fl. 30 kr. übernommen und an ei» Wiener Bankensyndicat zu je 7 fl. 20 kr. weiterbegeben nnd sollen dieser Tage zu 8 fl. 50 kr. ins Publicum gelange». Das bedeutet 70 Proc. Agio und sür das zweite Bankensyndicat einen Emsisionsgewinn von genau 720.000. Gegen wärtig wird in allen österreichischen uno ungarischen Blättern für diese neuen Loose mit einigen Haupttreffern zu Beginn der langen Ziedunqszeit laute Reclame gemacht uud dabei zur Ermuthigunq aus die ungarischen Kreuzloose verwiesen, welche bei einem wahren Werth von 3 fl. 20 kr. von dem neuen Consortium künstlich aus 10'/, fl. getrieben worden sind, um dem Publicum eine gute Meinung von den kleinen Looien beizubringen. Anstatt ebrlich zu sagen, daß sür jeden Capitalisten der niedrigste Zinsfuß einer Spaccasse vortheil. Hafter ist, als diese Loosanleihe, wird dieselbe allerwärts angepriesen und so manches Vertrauens- und hoffnungsvolle Gemüth arg ent täuscht werden." *— Oesterreichisck - ungarische Staatseisenbabn- Gesellschoft. Die nächste Sitzung des gemeinschaftlichen Ver- walttingsrathe» der österreichisch-ungarischen Siaatseiienbahn-Gesell- ichast wird am 17. d. M. voraussichtlich in W en stattfinde». In derselben sollen auch die 'Anlräo- der zur Reorganisation des PensioussondS eingesetzten Commission gevriist werden. Die Gesell schaft ist bei dem Wiener Landgericht.' vi» die eisenbahndücherliche Einverleibung der Löschung des Siinnltanpsandrechtes von Tlieil- belräge» der in den Eisenbohnbuch-Einlagen bezüglich der aus- gewieien rückqezablten und beziehung-weiß- unbrauchbar gemachten Vartial-Obligatione» der Oesterreich.ungarischen Siaatseiscnbah» eia- geschritten. Diesem Ansuchen wurde stattqegebcn und sür die Besitzer der von der privilegirten österreichisch-nngarischen StoatSeisenbuhn- Gesellschaft ausgegebenen Prioritäts-Obligationen 0r. Friedrich Jaksch, Advocat i» Wien, zum Beliuse der Emviangnabmc der Erledigung de- obigen landgerichtlichen Bescheides und zur Einleitung der ans diesem Anlässe ersorderlichen Schritte als gemeinsamer Lurator be stellt. Die Verwaltung der österreichisch-ungarischen ätaatseisenbahn- Geselllchaft hat ferner das Detailproject de. Strecke Blazowitz- Austerlitz der Mährischen Iransoerjalbahn Brünn-Blirapaß vor einiger Zeit zur behördlichen Genehmigung d-r Regierung unter breitet; nunmehr ist auch das Deta lvrojeci iür die Fortsetzungs strecke Austerlitz Goya zu gleichem Zwecke kürzlich vorgelegt und gleich- I zeitig »m Anordnung der volitischen Begehung, EnleignungSver- > Handlung und StatioaScommission nachgesucht worden. Mit dieser ' Tbeilstrecke erscheint nunmehr die Verbindung der nördlichen Linie mit d r Localbad» Bsienz-Gatia und durch die im Bau begriffene Strecke Bsicnz-Desiely auch jene mit der Lokalbahn Ungarisch- Hradisch-Nngor ich-Brod sicher gestellt. *- Oesterreichisch-ungarische Staot«eisenbah»»Ge. se lisch oft. Einer Miltheilung des „Frks. Act." zufolge soll im Verwalluuqsralh beantragt werden, den Januar-Coupon, statt wie bisher mit 20 Fr., diesmal nur mit 7'/, Fr. einzulöse». Die tranzösischen Mitglieder des BerwaltungSratheS sollen dagegen be schlossen haben, aus eine größere Zahlung zu dringen. *— Schweizerische Locomotiv- und Maschinenfabrik, Winterthur. Das Betriebsjaür 1885/86 schließt mit einem Ge. Winne von 60,647 FrcS. Der Verwaltungsrath schlägt vor, 28,800 Francs zur Vertkeilnng einer D vidende von 2 Pioc. gleich K FrcS. pro Aktie (1884/85 0). 28.805 FrcS. (1884,85 37.366 FrcS.) zu Abschreibungen und 3032 Frcs. zar Stärkung der Reserve» zu ver. wenden. Z I» einem Berichte des österreichisch-ungarischen LonsulatS7in Mailand über den Außenhandel Italien- im Jahre 1885 heißt es: „Beispiellos stehen die Fortschritte da, welche der deutsche Handel in de» letzten sechs Jahren z« er ringen wußte. Nicht der größeren Vollkommenheit seiner aner- kennenswerthen Erzeugnisse, welch« jedoch nicdt besser als jene der übrigen maßgebenden europäischen Staaten sind, sondern dem uner müdlichen Eiter, dem Aisimiltrnnqssinne, drr großen Kcnntniß von Land und Leuten, drr Beharrlichkeit, welche des Ersolges sicher ist, weil alle Mittel dahin lenken, der entsprechenden Unterstützung von Seite der maßgebenden Factoeen: diesen Eigenschaften seines Volkes dürfte Deutschland aus dem handelspolittscdeo Felde in Jlaliea seine großen Erfolge zu verdanken gehabt haben. Die Einfuhr Deutsch- lands nach Italien wuchs in den letzten sechs Jahren folgender- maßen: Einfuhr »ach Italien: 1880 . . . 54.964,000 Lire 1883 . . . 113,910,000 Lire 1881 . . . 66.497,000 - 1884 . . . 110,730,OM . 1882 . . . 84,514,000 . 1885 . . . 120.420.0M - Somit hat sich in sechs Jahren die Einfuhr Deutschlands nach Italien um mehr als das Doppelte gehoben. Auch die Aussuhr von Italien nach Deutschland ist natürlicherweise gestiegen; dieselbe betrug: 1880 78.380 Lire 1883. ... . 88.550 Lire 1881 67.985 - 1884. .... 109,251 . 1882 73.058 . 1885 105,250 - <5„WeizennothundZnckerkrisiS" bezeichnet der neueste öfter- reictiische Consulatsbencht aus Kiew als die Merkmale der dortigen wirthschastlichen Lage. Der Ausfall de« WeizenexpvrtS hat sich bereits in Zalillinqsvcrlegenhtiten mancher Landwirthe fühlbar ge macht. Glücklicherweise ist der Ernteertrag in Sommersrüchten ein reichlicher; die Verfrachtung von Hafer und Gerste nach Odessa und Königsberg geht lebhaft von statten und im Oktober sollen drei Millionen Pud Roggen aus Rußland nach Süddeutschland versendet werden. Ob die Zuckerkrise durch die Annahme de- Projektes der Productionsnormirung beendet wird, erscheint dem Coiiiulat zweifelhaft. ES schreibt darüber: „Zur Grundlage für die Nornsi- rung ist die vorjährige Erzeugung mit 28 Millionen Pud genommen und die Normalvrovuctto» sür die gegenwärtige Campagne mit 17, pro 1887/88 mit 20 Millionen Pud slatoirt. Die Repartirung des Productionsiivvnialc sür jede Zuckerfabrik erfolgt demnach für diese Campagne sin Berbältniß von 17:28. Der Normirung unterliegt die Pro duction derjenigen Fabriken nicht, die weniger als 50,000 Pud während der Campagne erzeugen. Für jedes Pud über das Normale erzeugten Zuckers zahlt der Prodnccnt, wenn er die Waare im Inlande zu Markt bringt, außer der einfachen noch die verdoppelte Accise, d. i. 85 Kop. Plus 1.70 Rubel; io Summa 2.25 Rubel. Für jedes Pud Zucker, das zur Aussuhr gelaugt, wird die Accise reftituirt. Es wird angenommen, daß das neue Gesetz bald eine wesentliche Besserung des Zuckermarktes herbeisühren wird, ob für die Dauer ist freilich fraglich. Tie der Normirung zu Grunde gelegte vor- jährige Production von 28 Millionen Pnd ist unter der thalsächlichen gehalten; die Mehrzahl der Zuckersabrikanten dürfte nicht nach 17 : 28, sondern nach 17 : 29 und 30 normiren; hieran- resultirt circa 1 Million Ueberproduction; etwa 2 Millionen Pud Sand- und Rasfinadeziiiker befinden sich im Reiche noch aus Lager, das gäbe 3 Millionen Pud. welche über die Grenze abgestoßcn werden müssen. Tritt letzt, wie hier ooraasgeseht wird, die Speculation in de» Markt ein, so kann dieses Plus cm« dem Lande gebracht werden und die Preisregulirung dcS Zockers durch die Normirung könnte sich von Dauer erweise»; wird die Ueberproduction aber schwer aus dem Markt gebracht, so ist der Eintritt einer Reactiou in der Preis bewegung trotz der Normirung voraussichtlich." Direkter Handel Rumäniens mit Oesterreich- Ungarn in den Jahren 1881, 1882, 1883, 1884. (Von C. Keßler.) Der Export Rumänien- nach Oesterreich-Ungarn betrug im Jahre 1831 72,131,702 Francs, 1882 74.706,217 Frc«., 1883 7l.478,l185 Frcs., 1884 70.391,981 Frc«.. zusammen 288.708,285 Frcs., und der Export Oesterreich-Ungarn- noch Rumänien: sin Jahre 1881 134,963,200 Frc«., 1882 134,514,529 Francs, 1883 153,972,506 Frcs., 1884 129Z67.296 FrcS.. zusammen 553.317,531 Frcs. Durchjch nittslumme dieser vier Jahre demnach: Export Rumänien» nach Oesterreich-Ungarn 72.177.071 Francs, Export Oesterreich-Ungarns nach Rumänien 138,329,383 FrcS. per Jahr. Aus dieser Zusammenstellung ist doch zur Genüge er- sichilicy, wie beveutend das rumänische Absatzgebiet sür die Industrie Oesterreich-Ungarns ins Gewicht fällt und welchen AuSsall der zwischen Rumänien und Oesterreich-Ungar» herrschende Zollkrieg für die österreichische Industrie in erster Linie im Gefolge hatk — Seit Bestand des provisorischen Handelsvertrags zwischen Rumänien und Frankreich baden eine Anzahl französischer Industrieller verschiedener Branche» den von mir in den Spalten des volkswirth- jchastlichen Theiles deS „Leipziger Tageblattes" mehrere Male er wähnten Modus adoptirt, indem sie ein Consortium mit einem gemeinschaftliche» Reisenden bildeten, um das rumänische Absatzgebiet in entsprechender Weise zu cultiviren und ihren Erzeugnissen zugäugig zu machen. k.6. Egyptischer Handelsverkehr. Der gesammte eghvtifche Handelsverkehr mit den a»de> en Ländern vro 1885 bezifferte sich mit 21,600,235 eg. Psd., ersulir demnach im Bergleictie mit dem Jahr 1884 eine Abnahme von 169,404 eg. Psd. Der Werth de« durch die Alexandriner Douane allein vermittelten Verkehrs ergab 19,271,930 eg. Psd. An dem Verkehre erscheinen betveiligt England mit 11.614.889. die Türkei mit 2,368,247, Frankreich mit 1,965,878. OcsterreiM-Ungaia mit 1,801,814, Rußland mit 1,666,842, Italien mit 1,234,327 und Deutschland mit 51,449 eg. Psd. Rücksichtlich des deutschen Verkehrs ist zu bemerken, daß derselbe sich in Wirklich keit bedeutend höher stellt, da große Quantitäten deutscher Waaren aus englischen Häsen eingesührt werden, der betreffende Werth dem nach in der Ziffer deS englischen Verkehr- enthalten ist. *— Der September-AuSweis des Handel« Groß britanniens ist zwar keineswegs glänzend, aber doch von eiuem mäßig besriedigeuden Charakter. Die Einfuhr erreichte blo» 28,898,505 Lstrl., gegen vorige- Jahr ein Minus von 965,283 Lftrl., d. h. 3'/, Procent, waS das Minus der 9 Monat« aus 23,643,681 Lstrl. oder 8'/, Procent erhöht, wovon '/, aus Nah rungsmittel fallen. Die Abnahme erstreckt sich aus fast olle Haupt- sächlichen Berzehrongsartikel, mit Ausnahme von Thee. Die Ab nahme in Cerealien, besonder« in Weizen »nd Mehl ist sehr hervor stechend. Die Aussuhr der heimischen Produkte stieg im September aus 18,928,975 Lstrl., was eine Zunahme von 30.730 Lstrl. oder 1'/, Procent gegen vorige« Jahr vorstellt. Innerhalb der ver flossenen 9 Monate wurde die Abnahme aus 1,172,261 Lstrl. reducirt, oder '/« Procent, wa« nicht blo« gering ist, soudcru zweifellos viel geringer als blos der Fall oer Preise begründen würde. Am her- vortretendsten ist die entschiedene Ausdehnung de« englischen Export- in der Garn, und Textil-Branche. Es zeigen sich da nämlich folgende Zahlen: September 9,405,609 Lftrl. (-s- 476,693), inner halb 9 Monate: 79,667,703 Lstrl. <-s- 1.8N.152). VVTL. Nev-Hork, 9. October. Der Werth der in der ver gangenen Woche emge führten Waaren betrug 7,089.234 Doll., davon 2.174.631 Doll, für Stoffe. Ter Werth der Einfuhr in der Vorwoche detruq 9.149.912 Doll., davon 2,179.420 Doll, iür Stoffe. 1VTL. Washington. 10. October. Nach dem Berichte de« landwirthschaitlichen Bureau« >m October betreffend den Stand der Ba umwollenerate war da- Wetter zu veränderlich, um eine bessere Entwickelung der Ernte zu gestatten. Der Durchichn,tt«stand beträgt tn Birigino 72. in Nord-Karolina 75, in Süd-Korolma 74, in Georgia 81. ,n Florida 85, in Alabama 80, in Mississippi 79, in Louisiana 79, in TexaS 74. in Arkaisia« 86, in Tennessee 96. Der Durchschnitt in 10 Siaaten beträgt 79'/,,. Der mittlere Ertrag beziffert sich aus "/,^> Ballen ver Acre. *— Quecksilber in Californien. Gegenüber den Vor jahren blieb die Oueckiilber-Deoduction Lalisorniens im Jahre 1885 ansehnlich im Rückstände. Dieselbe betrug 31,865 Flaschen. Bon 1 Doll. 50 Et«, per Psd. im Jahre 1874 ist der Preis de« Queck silber« im Jahre 1885 in San Francisco auf 13 LtS. zurück- gegangen »ad hat im ersten Semester d. I. dort wieder eine Steigerung ans 48 Cts. erfahren. Bon dem ,n Californien gewonnenen Quecksilber wird ungefähr der vierte Theil daselbst eonsumirt. während der Rest »ach New-flork verschifft oder uoch dem AuSlande exportirt wird. Der jährliche Vertandt nach New- Bork beziffert sich aus 10,000 Flaschen. Ervorttrt wird da« Queck- silber banvtsächlich nach China, Javon, Australien, Mexiko, Eentral- und Südamerika. Früher ging viel Quecksilber nach Großbritannien, doch hat der Exvort dorthin nusgebört, icitd m die Engländer da« Metall aus dem Almaden-Berqwerke «, Spanien, welche« vo» britische» Lapitoltste» coatrolirt wird, beziehen. In den Quecksilber«
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