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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188612144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-14
- Monat1886-12
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1886
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7182 kür 366 ^ «nd die gnHlmm «ster« OM« fest. «nch dies, Dßat- sacht» enthalte» in fich »,d allein d«, «bgeschlolienen That- beftnnd der »ollendete» Ervrrssnng. Dar«»» folgt mit Nott». loendigkeit die Annahme zwrter seldftftiadtgrr Sttofthalrn im Sinne de« G 74 de» SttasgesetzduLS, da dt« Feststellungen de» Urtheil» krioerlri Anhalt dafür ««währe», daß dt« Handlungen de« Angeklagten im Jahr« l885 rechtlich etwa »»r als «m Theil d«r Anssührungshondlungen d«s t« Jahre 1884 gefaßt«» verbrecherischen Entschlösse« ausgesaßt werd«» müffe». Daß die «ege» de» verletzte» im Jadre 1884 verüdtr Bedroh«»- mttgewirlt hat, um die im Jahre t88ö verübte »eue B«dr,h«»g wirksam »» mache», kan» rechtlich dieser a» sich ,«»», That »tcht de» Lharakter der straf rechtliche» Selbstständigkeit nehmen, der voa der Natur der Handlung he« ThiterS abhängig ist. Vieser erfüllt hier aber ' dd« »41i»,s jeltflständig h« Thatbeftand ll«,hete» Erpress»»«. Lachsen. v. Birna, 12. Decemder. De» »ls I?»»tor ^rhnmrtni «ach Lvba« übersiedelnden seitherigen Lrch»diak»»u« vr. Satzrr ist die allgemeine Werthschätzung. deren er fich in feiner laugen feelsorgerischen Thätigkeit hierseldst zu er freuen hatte, in wahrhaft großartiger Huldigung bewiesen worden, verschiedene Vereine eruaunten ihr» au« Dankbar- keil für die vielen geistvollen Vorträge, mit denen er nutz außerhalb feine« amtlichen Wirken« aus der Kanzel re. noch erfreute, zum Ehrenmitglied unter Ueberreichung der iu der Eberiein'schen Osficin hrerselbst geschmackvollst au«arsührten Diptome, wie ferner auch noch mehrere «erthvolle Geschenke dem Scheidenden zu Theil wurden. >us die bezügliche Neu wahl betreff- der Nachfolgerschaft — e« haben sich bekanntlich l9 Herren au« den verschiedensten Gegenden Sachsen« ge meldet. ist mau sehr gespannt. — Betreff« der Errichtung de« Gebirg«-Verein «-Mnse»m«inPirua hat jetzt Herr Prof, vr. Sopyu» Rüge «ine Reihe Aphorismen veröffentlicht, denen nn Interesse der Sache nur ein« recht lebhafte Beherzigung ge wünscht werde» kann. Unter Zugrundelegung der Haupt fragen: Wa« und wie soll gesammelt werdeu? giebt der genannte hochgeschätzte Geograph mit bewährter Sach» krnntniß und sorgsamem Eingehen auf die Einzelheiten de« Unternehmen« die verschiedensten Rathschläae. welche im Großen und Ganzen betonen» daß die betreffenden Sammlungen sowohl da« wissenschaftliche al« auch da« touristische Gebiet umfassen müssen, und e« fich daher »othwendig machen wird, für die wichtigsten Gruppen der i» Museum zu entfaltenden Eollectione» besoudere Fachmänner zu gewinnen Man brauche eine» Mineralogen, einen Votauiker, zwei Zoologen, einen Historiker, einen Rumi«matiker und Heraldiker, sowie außerdem Sammler für Local-tiiteratur nebst Bildern und Ansichten au« dem Bereich« de« Schweizgrbiet«. Jever Abtheilungg-Vorstand müsse dann gleich von Anfang an vom Eetttral-Ansschuß de« GebirgSvcrein« «iue bestimmte Summe zm» Ankauf von Gegenständen »ugewiesen erhalten, über wrlch« er selbstständig verfüge» kann. Eine öffentliche Aufstellung empfiehlt Herr Professor Rüge vorläufig noch nicht, da da« Lückenhafte der Sammlungen den Verein nicht empfehlen würde. Unsere Gebirg«verein«-Section. welche bei de« Arrangement de« Museum« in erster Linie in Betracht kounut, will fich der Sache auf der Basis der Nuge'schen RathschlSge energisch anuehmen, und darf daher wohl eine er- sprtrßliche Regelung erwartet werden. Daß der Vorsitzende der genannten Seetion, Realschuldirector vr. Muth» zu gleich Eusto« de« städtischen Archive« ist» empfiehlt hier bei gewiß besonder«. — Der im vorigen Jahre durchgegangene Stadt-Steuer- «iunchmer voa Zilta», Äefseaiu«, wurde in der Nähe voa Wien verhaftet. E« steht eia sensationeller Proceß in Sicht. — Di« im November diese« Jahre« verstorbene Gräsi« von der Schuleaburg geb. ».Arnim hat ihrer Heimath». aemitnd« Planitz 66,666 -ck vermacht. Auch die Gemeinden Latnsvors «ud Hehlen erhalten je 36,666 ^4 — vor einigen Tagen wnrde dem Herrn General major Vollbora in Dre«dea von den Osficieren de« Jngenienrcolw» an« Anlaß feine» Scheiden« au» dem activeu Dienst eia Album überreicht, welche« al« ein prächtige« Musterstück der Dresdner Kunstindustrie bezeichnet werden kau». Der Herr General hat 48 Jahre activ gedient und seit de» Jahre 1867 dem Jogenieurcvrp» angehört, iu welchem er seit 1874 die Stelle de« Geniedirector« bekleidete und nebenbei da« topographische Bureau leitete. Eine Er innerung an diese langjährige Wirksamkeit konnte keine glück lichere Form finden al« da« Kunstwerk, an dem auch mehrere der Herren Ossiciere mit thätig gewesen sind. E» ist eia hochelegante« Photographie-Ständer-Album, autgesührt in der Bronee- und Lederwaarenfabrik de« Herrn Hoflieferant Ed. Pachtmann. Da« reichverzierte Titelblatt wurde von den Herren Osficieren selbst hergestellt, ebenso einig« der weitrren Aquarellblätter, die der langen Reih« von photo graphischen Bildern vorangehen. — AnS«. kvnigl. Hoheit den Prinz-Regenten Luit pold von Bayern ist au« Leipzig von einer Anzahl hier wohnhafter Bürger, deren Familien au« Bayern stammen, eine Adresse nach Dre«den abgesandt worden, in welcher der Priaz-Regent bei feiner Anwesenheit in Sachsen» Residenz aas da« Herzlichste begrüßt und Höchstdemselben da« vollste vertrauen in seine weife und gerechte Leitung de« Bayern lande« ausgesprochen wird. — Der Central-Ausschuß de« 6. Deutschen Turn feste« in Dresden befand sich gestern in der angenehmen Lage, seine Schlußsitzung abhalten zu können, und wurde in derselben mitgetheitt. daß da« entstandene Deficit in Höhe von 4686.58 -ck auf Befürwortung der hohen städtischen Behörden von der Stadt Dresden übernommen worden ist. Selbst verständlich werden dadurch sämmtliche Zeichner de« Garantie- sond» ihrer Verpflichtungen vollständig enthoben. -n- Slingenthal, 12. December. Eine große Roh heit ist auf der Alberthöhe, einer von dem Besitzer in un eigennützigster Weise dem Publicum zur Benutzung sreigegebenen Promenade, verübt worden. 65 schöne und gesunde Bäume, die Hauptzierd« de« schönen Platze«, wurden voa ruchloser Hand abgeschnitten. Da« ist ern schlechter Dank skr da» Entgegenkommen de« Besitzer» gegen die hiesige Bewohner schaft. — Eine ähnliche Thal wurde vor acht Tagen aus der fi-calischen Straße in Zwota «»«geführt, indem daselbst aleich- sall« lS junge Bäumchen umgebrochen worden sind. Die Amt« Hauptmannschaft Auerbach setzt 36 ^4 Belohnung aus die Entdeckung de« Lhäter« au«. — JadieSchmiedezuFrankenhanfen beiErimmitschau wurde ein Gewehr zur Reparatur gebracht, die der Schmiede geselle in Abwefcnhät de« Meister« sofort vornahm und zu diesem Behase da« unter« End« de« Laufe« in« Feuer legte. Kaum war dir« geschehen, al« fich au« dem Gewehr «in Schuß entlud und dem Gef-llen iu de» Oberschenkel fuhr Davon, daß da« Gewehr geladen gewesen, hat dem vernehmen nach der Auftraggeber selbst nicht« gewußt und ist derselbe über da« entstandene Unglück ganz untröstlich. Der Schuf hat wahrscheinlich in einem Papierpfropsen bestanden und war die verwunduna derart, daß der Unglückliche mittelst Siech- korbe« in da« Krankenhaus gebracht werden mußte. — Ei« umfänglicher Proaß. betrügerischen Bankerott und B-ibilse zu solchem betreffend, der fich vor dem Schwurgericht in Chemnitz abspielte, endet« damit, daß von den 18 An geklagten 16 völlig sreigesprochen, dagegen der Hauptanae- klagte Robert Dietze w Taura» der Bankerotteur selbst, zu 2 Jahren Gesängniß vernrtheilt wurde, während die übrigen 7 Angeklagten mit je verschieden bemessener mehr monatlicher Äcsängnißstrafe wegkamen. Der Proceß hat natürlich in der dortigen Gegend die lebhafteste Theiluahm« gesunden. — Ost rau bei Döbeln. 11. December. Nachdem der hiesige, vor mehr al» A7 Jahren erbaute Bahnhof im April diese« Jahre« abgetragen worden, ist nnuwehr «in völlig neue« lige« Eingehen aus die Sach« er- Stationsgebäude errichtet worden, wrlche» in diesen Tagen in Betrieb genommen worden ist. Post und Telegraph haben gestern, die Restauration heute ihre» Einzug gehalten» während die eigentlichen Tiensiräume erst am 15. v. Ml«, erösjkt werden. Alle- ist erfreut, nunmehr einen würdigen, geräumigen Bahnbos zu besitzen, der hier mehr noch al« anderwärt- den Mittelpunkt eine« regen geschäftlichen und geselligen Verkehr« bildet. — Eine bemerken»- und nachahmen-werthe Einrichtung ist von dem Vorstand« der Herberge zur Heimath iu Burgstädt getroffen worden. Um nämlich die Lehrlinge der Stadt und Umgegend an den Sonntagen vor de« versuch» lichen Umherzirhen zu bewahren und ihnen in de» freien Stunden gegen Abend einen anständigen Aufenthalt und ent sprechende Unterhaltung zu ihrer Erholung und Fortbildung zu bieten, steht Sonntag Abend« von 6 — S Uhr der Saal der Herberge der Heimath für dieselben offen. Soweit die Zeit nicht durch Vorträge auSgefüllt wird, soll für geeignete Bücher und Spiele gesorgt werden, um zu nützlicher Beschäf tigung und harmloser Unterhaltung Gelegenheit zu bieten. u. Waldheim, 13. December. Der vom Herr« Jerusalem-Berlin im Gchlltzenhause hier gehaltene Vortrag über Colonien und Colonialpolitik war, wie kau» ander- zu erwarten, äußerst zahlreich von hier und au-wärt« Lei-nig, Döbeln, Hartha rc. waren vertreten) besucht und and auch beifällige Aufnahme. Der l'/.stündige interessante Bortrag gipfelte in dem Satze: Die in den gesetzgebenden Körper berufenen Vertreter der deutschen Ration möchten di« von der Reich«regierung bi« jetzt mit Erfolg eingeleitete Colonialpolitik nicht zu Fraction«zänkereien benutzen, sondern der Regierung ihre Ausgabe durch zweckmäßigeS^und unter Umständen opserwill' - - - leichtern Helsen. * Nossen, 11. December. Am vergangenen Freitage endeten die fast zwei Wochen andauernden Wahlfähigkeit«- prüsungrn am königl. Schullehrersemiuare allhier. 46 Hilf-lehrer hatten sich hierzu eingestellt. 3S von ihnen erhielten die 1, einer die U. In der wissenschaftlich-praktischen Bildung erlangte 1 Examinand die l. 12 die II. 14 die lll, 12 die IV und 1 die V. Al- königl. Commissar fungirte Schulrath Wangemann-Meißen, während al« Vertreter de« evang.-luth. LanbeScousistorium« Superintendent De. Richter- Zreiberg erschienen war. Vermischtes. — Berlin, 12. December. (Vom Hofe.) Ge. Maj. der Kaiser hatte am vorgestrigen Nachmittage »ach der Rückkehr von einer Ausfahrt auch noch den Hosprediger und Garnisonpsarrer Fromme! und den zum Feldpropst der Armee desianirtrn bi«herigen Militair-Oberpsarrer Consistorialrath v. Richter empfangen, welcher zuvor bereit« auch schon von Seiner kaiserl. und königl. Hoheit dem Kronprinzen iu " Audienz empfangen worden war. Gestern Abend halte der Monarch mit anderen hohen Herrschaften der Vorstellung im Schauspielhause beigewohnt und nach dem Schluß derselben sahen dann die kaiserlichen Majestäten einige hochgestellte Personen al« Gäste bei sich zum Thee. Im Laufe de« heutigen vormittag« erledigte Se. Majestät der Kaiser Re- gierung-angelegknheiten, nahm den Bortrag de« Ober-Hof und Hau-marschall« Grasen Perponcher entgegen, und arbeitete daraus noch längere Zeit allein. Gegen 2 Uhr unternahm Seine Majestät der Kaiser» begleitet vom Oberst- lieulenaut und Flügeladjutanten von Plrssen, eine Spazier fahrt. — Um 5 Uhr findet bei den kaiserlichen Maje stäten im königlichen Palai« eine kleine Familientafel statt» au welcher Se. kaiserliche Hoheit der Kronprinz und di« Frau Kronprinzessin nebst der Prinzessin Victoria, Se. königliche Hoheit der Prinz Wilhelm, die Prinzessin Friedrich Karl, der Erbprinz von Sachsen-Meiningen und der Herzog und die Herzogin Mar Emaauel in Bayern theil- nehmen werden. — Ihre Majestät die Kaiserin wohnte heute vormittag dem Gottesdienst in der Capelle de« Augusta- HoSpitalS bei und unternahm Nachmittag» eine Ausfahrt. — Ihre kaiserliche und königliche Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin empfingen gestern Nachmittag 1>/i Uhr den Fürst-Erzbischof in Prag, Grafen v. Schönborn, welcher bereit» Tag» zuvor von Sr. Majestät dem Kaiser und demnächst auch von Ihrer Majestät der Kaiserin, im Beisein der CultuSminister« v. Goßler, in besonderer Audienz im königlichen Palai« empfangen worden war und dem zu Ehren gestern. Sonnabend. 11. d. M.. Nachmittag« 5 Uhr. im königlichen Palai« ein Diner stattfand. — Zuvor schon hatte Se. kasserliche und königliche Hoheit der Kronprinz am gestrigen Vormittage einige Borträge und militairische Meldungen entgegengeiiommen. — Am gestrigen Abend be ehrten der Kronprinz und die Kronprinzessin mit der Prin zessin Victoria die Soirbe bei Ihren Durchlauchten dem Fürsten und der Fürstin Anton Radziwill, am Pariser Platz Nr. A. — Se. königl. Hoheit der Prinz Wilhelm kam heute Nachmittag zu mehrstündigem Aufenthalte von Potsdam nach Berlin und nahm auch um 5 Uhr an der Familientascl bei den kaiserl. Majestäten im kaiserlichen Palai- Theil, während die Frau Prinzessin Wilhelm sich bei den kaiserlichen Maje stäten hatte entschuldigen lassen. — Ihre königl. Hoheiten der Herzog und die Herzogin Max Emanuel in öayern sind gestern Abend au« Hannover in Berlin ein- iktroffen. Heute Vormittag wohnte der Herzog dem JolteSdienste in der katholischen St. HedwigSkirche bei. woselbst auch die Herzogin von Galiera. welche gegen wärtig zum Besuch bei den kronprinzlichen Herrschaften im hiesigen kronprinzlichen Palais weilt, anwesend war. Mittag« statteten der Herzog und die Herzogin Max Emanuel in Bayern den kronprinzlichen Herrschaften im kronprinzlichen Palai« einen Besuch ab, nachdem der Kron prinz und die Prinzessin Victoria Höchstdenselben bereit« zu vor im Hotel de Rome eine» Besuch gemacht hatten, worau der Kronprinz von dort den Herzog Max Emannel und die Prinzessin-Tochter Victoria dessen Gemahlin nach dem kro» prinzlichen Palai« geleiteten, woselbst dann ein gemeinsame« Dejeuner stattsand. — Später statteten der Herzog und die Herzogin Max Emanuel in Bayern auch dem Erbprinzen und der Erbpriuzessin von Sachsen-Meiningen im Sladtschlosse zu Eharlotteuburg einen Besuch ab und folgten nach der Rück kehr vo» dort einer Einladung der kaiserlichen Majestäten zur Teilnahme an der Familientafel nach dem königlichen Palai« Der Herzog Max Emanuel gedenkt heute Abend von hier nach Hannover zurückzukehren, während seine Gemahlin noch einige Zeit zum Besuch in Berlin zu verbleiben gedenkt. — Die starke Zunahme, welche die Za hl derMedieinal Personen im Deutschen Reiche in den letzten Jahren erfahren hat. ergiebt sich au- den amtlichen Publicatione» der neu approbirten Aerzte, Zahnärzte, Thierärzte und Apotheker. Im letzten PrüsungSjabr 1885/86 sind, einer Bekanntmachung de» ReichSkanzlrr« zufolge, vo» den zuständigen Ceatral- behörden de« Deutschen Reich« 998 Aerzte approbirt. Im Jahre 1884/85 betrug die Zahl der Approbationen 876, 1883/84 771, 1882/83 892. 1381/82 669 und 1886,81 558 Die Steigerung berechnet sich also für die letzten 4 Jahre aus 415 oder 75 Proc. Zahnärzte sind 56 approbirt gegen 27. 22, 25 und 16 in den Vorjahren, so daß also auch hier die Zunahme beträchtlich ist. Die Zahl der approbirten Thier ärzte ist weniger gestiegen, war jedoch in keinem der Vorjahre so groß, al« im letzten Prüsung«jahre. in welchem sie 126 betrug gegen 97. 92. 95. 12l und 57 in den Jahren bi« l 886/8 l zurück. Apotheker endlich sind 442 approbirt. während diese Zahl sich 1884/85 auf 426. 1883/84 aus 393. 1882,88 aus 3l5. 1881/82 aus 327 und 1886,81 aus 365 belief. --- Wir erhalten folgende Zuschrift: Indem »Leipziger Tageblatt", Freitag. 16. December. wird mitgetheilt. daß Herr Stanley, während de« Festessen» zu Berlin, Herrn virchow de» Lieutenant Vaudevelde (nicht von der Velde) »l« «inen Man« vorgestellt hat. welcher 8 Jahre hinter» einander am Kongo gedient habe. Da Herr Bircbow diese Angabe al» zuverlässig benutzl hat, ist e- nicht übe»flüssig, sie zu berichtigen. Herr Vaubrvelve ist Ende de« Jahre» l88l von Brüssel nach Capstadl qesendet worden, um Sansibar» leute von dort nach dem Kongo zu geleiten. Anfang 1882 ist er am Kongo eingrtroffen; bereit- im August l883 hat er Kongolanv verlassen; »m September 1883 befand er sich wieder in Brüssel. Demnach hatte er sich, al« er Herrn virchow vorgestellt wurde, nicht 6 Jahre, sondern kaum 26 Monate in, Kougolande aufgehalten. Jena, 12. December 1886. vr. Pechuel-Lorsche. -u. Sotha, 16. December. wie auch seiner Fett vo« „Leip- ztzer Tageblatt" mitgetheilt wurde, war, wie schon «ster, am 18. Anguss, der Abend« in Eisenach abgehende »tlterzug Nr. 36l der Thüringer Eisenbahn aus der SteignugS-Dtreckr Sättelstädt- Mechterstädt beraubt worden. Diesmal bemerkte aber ei» Schaffner, daß an« einem Sage» zwei Aisten herauSgeworsen warben und daß ileich daranf elne Manntverjon voa demselben herab »ad aus den Bahnkörper sprang. Der Verdacht, diesen Diebstahl ouSgefübrt zu habe», richtete sich gegen den Vahnarbeiter Mart. Walther au« Mechterstädt, z» dessen Vehansnng verrätherischr Spure» führten. Eine Kiste mit etwa« Inhalt — die Kisten waren mit Seife ge füllt — wurde tu einem in der Nähe der Wallher'schen Wohnung itlegeae» Haierseld gefunden und im Stalle der genannten Wohnung fanden die Sendarmen, »ater dem Heu versteckt, die zu der gr- stodlenen Seife gehörenden Umhüllungen. Rach der Festnahme Walther'« bezeichnet« derselbe mit dem ebeusall- al« verdächtig eta- ezogenen Bahaarbeiter Liffert au« Mechterstädt den dortigen öahnwLrIer Weiland al« de» eigentlichen Anstifter und Au- sichrer der verschiedenen Eiseabahndiedstähle, die innerhalb der letzten drei Jahre mit einer erstaunlichen Kühnheit und Dreistigkeit auSgesühr» worden sind. Die drei Genannten de- sanden sich deshalb anf der Anklagebank vor der Strafkammer de« hiesigen Landgericht«. An» den Verhandlungen ist Folgende« hervorzubebe»: Nach den Sestindnissea der beide» Mitangeklagten bat Weiland dieselben vor 3 Jahren mit in seine Wärter bude genommen. Dort hat er dem Liffert seine Dirnstkleidung zur Anlegung übergeben and demselben ausgeiraaen, beim vorbeisahren de» Süierzuge» seine Stelle za vertreten. Weiland ist dann mit Walther socigegangea nab Beide haben dann bei ihrer späteren Rückkehr Kisten mit Käse and Wein mitgebracht and den Inhalt ge- theilt Mehrere andere svätereDiebftäble Hobe Weiland allein anSgesührt, so einmal Koffer mit Leibwäsche und Büchern, et» andere» Mal einen Bollen Dach u. s. w. Den Diebstahl am 18. August will Walther allein auSgefsthrt haben. Die AnSsÜhrnng diese« sauberen Handwerk« hat darin bestanden, daß dir Thiler ans die Trittbretter der betreffenden Wagen der langsam fahrenden Züge gesprungen sind, die Plomben und die Kastenschlösser an de» Lhürra geöffnet baden, dann find sir in dir Wage» eingedrangea und baden die be treffenden Seaenftäade t» aller Eile an« draielben heran» aus den Bahnkörper geworfen. — In der Verhandlung der Strafkammer waren Walther und Liffert vollständig gestäudig. Weiland hin- gegen läugnete in der hartnäckigsten Weise: er hatte eine schnsllichc Bertheidignng riugeretch», indem er folgende abenteuer liche und gruselige Erzählung al» Srund aasührtr, warum er den beiden Mitangeklagten beschuldigt werde, die Diebstähle mit anSgesührt zu haben: Bor ungefähr 3 Jahren seien dieselbe» in Semeinschast mit einem Dritten an« Mechterstädt zu ihm ge kommen und hätten den Vorschlag, einen Nachtschaellzag zum Ent gleisen zu bringen, die dadurch entstehendr Verwirrung zu benutzen und die Reisenden sodann auSzuroubra. Mit solchen Mgen führen nur Leute, die viel Geld besäßen, und diesen Dickwänsten könnte r« nicht» schaden, wenn sie auf diese Weise au- der Welt käme». Er, Weiland, erfahr« eg ja ganz genau, wenn fürstliche Personen durch reisten. die» tolle er ihnen nur mittbeileo» daun wollten sir ge- meiaschastlich die voa diesen benutzten Füge zum Eagletsea bringen und diese fürstlichen Passagiere berauben, denn gerade diese hätten viel Seid bei sich. Er Hobe den Anderen ernstlich von einem derartigen Uuiernehmeu abqrredet und nur de»hakb keine Anzeige von dem Eomplot gemacht, weil die Drohung gemacht worden sei, daß Der jenige todtgestochen würde, der etwa» verrathe. Trotz diese» Märchen» wurde Weiland z» 3 Jahren 6 Monaten Fuchthau» und fünf jährigem Ehrverlust vernrtheilt, Walther erhielt 3 Jahre guchthau» und 3jährigen Ehrverlnft, wogegea Liffert unter Zubilligung mildernder Umstände nur zu fünf Monaten Brsäugniß vernrtheilt wurde. lll Gera, 13. December. Dem soeben erschienenen 3l. Jahresberichte über da« Rettungshau« bei Hohen leuben vom 1. Juli 1885 bi« dahin l886 entnehmen wir Folgende«: Die Einnahmen betrugen 7679.t6 Mark, darunter 366 Mark von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Heinrich IV. Reuß-Köstritz, 666 Mark von den durchlauchtigsten Prinzen Heinnch XVIII. und XIX. Reuß-Köstritz, 366 Mark von fürstlicher HauplstaatScasse in Gera und 838.62 Mark für Weihnachtsgeschenke. Die Ausgaben erreichten die Höhe von 7464.55 Mark, so daß 2l4.55 Mark al» Bestand verbleiben. Zu Anfang de» Anstalt-iahres befanden sich 32 Knaben und 9 Mädchen in Pflege, neu aufgenvmmea wurden l6 Knaben und l Mädchen. Ostern wurden 4 Knaben und 1 Mädchen der Schule entlassen, mithin verblieben 47 Kinder, deren Zahl gegenwärtig aus 49 angewacksen ist. — Eine der engsten Straßen unserer Stadt ist die Burggasse, deren Verbreiterung schon lange die städtische Behörde in Aussicht genommen hat. Bei den hohen Forderungen der anliegenden Grundstücksbesitzer ist aber die Ausführung diese« Projekte« nicht möglich, Venn dadurch würden dem Stadtsäckel unerschwingliche Kosten auserlegt. Um aber den Verkehr in dieser engen Gasse etwa» zu entlasten, will man eine neue Straße durch da» kürzlich von der Stadt erworbene große Nägler'sche Grund stück legen» und eö gelangte «ine Vorlage Uber den Ankauf von sechs kleineren und älteren Häusern in der Höhe von l 39,666 an den Gcmeinderath. — Der Osterländische Turngau, in welchem ein rege« turnerische« Lebe» herrscht, zählt nach den letzten statistischen Erhebungen 46 Vereine mit 3539 Angehörigen, darunter 2961 zahlende Mitglieder. 2411 praktische Turner, 227 Vorturner und 458 Zöglinge. In der letzten Zeit sind noch verschiedene Vereine in den Verband eingetrelen, so daß ibre Anzahl gegenwärtig 45 beträgt, von denen 16 aus den Bezirk Allenburg, 15 aus den Bezirk Greiz und 14 aus den Bezirk Gera kommen. Der deutsche Turn tag findet im Juli künftigen Jahre» in Koburg stall. — In der letzten Sitzung de» Schwurgericht» wurde die Dienstmagd Pauline Wilhelmine Therese Richter au» Volk stedt in Schwarzburg-Ruvotstadt wegen KindeSmordö zu 6 Jahren Zuchthaus. 16 Jahren Ehrverlust und Tragung der Kosten verurtheilt. ---Sanyna (Butterpulver). Die landwirthschastliche Versuchs-Station zu Jena, deren chemischer Abtheilung Herr Professor Reichardt vorsteht, hat die „Sanyua" einer Unter suchung unterworfen, dessen vorläufige „qualitative" Analyse folgendermaßen lautet: ..Da» Geheimmittel Sanyna ist nicht» al- doppeltkohlensaure» Natron, gesärbt und gemilcht mit einem Rindenpulver, gerbsäurehaltig, nach der mikroskopischen Prü fung Eichenrinde; diese färbt das Pulver etwa« röthlick. Bor säure rc. (Stoffe, aus die Einsender den Chemiker sprciell gefragt hatte) sind nicht vorhanden, im Gegentheil bestätigt schon die qualitative Prüfung die Reinheit de» Natron bicarb Die genauere, qualitative Analyse erfordert noch etwa» mehr Zeit. Reichardt." Au» Potsdam berichtet die „Potsdamer Zeitung über «inen Fall von Aberglauben: In einer der letzten Nächte wurde der Küster der Heiligen Geistkirche durch laute« Pochen an die Fenster seiner Wobnung au« den, Schlafe geweckt. Al« derselbe da« Fenster öffnete, sah er sich einem ihm völlig Unbekannten gegenüber, welcher ihn dringend ersuchte, er möchte ihm dock, dir Kirche öffnen, er wolle und müsse dort vor Monduntergang rin Gebet verrichten. Selbst verständlich wurde diese Bitte abgeschlagen. Der Nacht Wandler, in seinem Aberglauben an ein ihm angeratbene« sogenannte« „Sympathiemittrl", ließ sich aber nicht so kurz weg adweisrn, sondern wiederholt« fein Gesuch noch mehrmal« und zuletzt in stürmischer Weise, so daß der Küster noch längere Zeit in seiner Nachtruhe gestört wurde. — In Genf ist am 8. d«. der voa seiner Theilaahme an dem badischen Aufstand her bekannte Socialdrmokrat Joh. Phil. Becker gestorben. — Man schreibt der „Social»Correspondenz" Ende November au« Rew-Pork: „Eine New-Yorker Advocaten firma versendet gegenwärtig eine Liste von 3—4696 N^im-n von in Amerika verstorbenen Personen, für deren Hiuterkassei - schäften sich di» jetzt keine Erben gemeldet haben. Ml, al« zwei Drittel dieser Erblasser sollen ihre anspruckSbrre-! tigten verwandten in Europa habe», und thalsächlich sind dn: betreffenden Personennamen diejenigen von europäischen Ort- schäften,' die größte Zahl derselben deutschländischen, beigesügi Die Avvocatenfirma bietet natürlich allen Jenen ihre wertl vollen Dienste an. die verwandtschaftliche Beziehung zu irgend einem der verstorbenen seststellen lassen unb ihre A»svrücke aus eine Erbschaft geltend machen wollen. Da« ist „Geschäst' und dagegen läßt sich nicht« einwenden. Wogegen sich ahrr sehr viel einwenden läßt und wovor da» Publicum zu warnen Ehrenpflicht ist. da« ist die Thatsache, daß die große Mehr zahl jener Erbschaften au» so unbedeutenden Beträgen be steht. daß die Kosten hierfür den zu erbaltenden Betrag um ein Bedeutende« Übersteigen müssen. Wer e« weiß, wie jene Firma ferne wohnende Clienten mit Hoffnungen und Versprechungen hinzuhalten versteht, und wer einige Erfahrung darin besitzt, wrlche Praktiken angewendet werden, den Bewerbern Geld au« der Tasche zu locken, ehe sie über die Höhe de« zu erwartenden Betrage« iastruirt werden, der wird sich hüten, eine amerikanische Avvocatenfirma dieser Sorte Ür Geltendmachung von zweifelhaften Erbansprüchen zu engagirrn. Manche dieser^hintrrlassenen vermögen find aller dings bedeutend, aber diese brauchen nicht mehr durch jene Firma veröffentlicht zu werden. Die unbedeutenden, fast nur uonii. nellen Erbschaften, au« den kleinsten Orten zusammengelraaen, ollon eine Massen-Einnahmequelle werden, und die keinen .'ente sind e», aus deren Geldbeutel sveculirt wird, und diese kleinen Leute sind e« auch, welch« der Bauernfängerei am ersten um Opfer falle». Die Familien in Deutschland verdeu immer eltener, die nicht einen verwandten auszuweisen haben, der vor langer Zeit nach Amerika auSgewandert ist und nicht» mehr von sich hören ließ; der noch immer weitverbreitete Wunderglaube an die fabelhafte» Reichthümer, die hier in Amerika Jedem von selbst in den Schooß falle«, thut da» Uebrigr, um phantastische Hoffnungen ans große Erbschaften u nähren. Wer wirklich Grund zu haben glaubt, zu über- «eischen Erbansprüchen berechtigt zu sein, soll di« uothwen- digen Schritte durch seine heimathliche Behörde uuteruehme» lassen und sich nicht großsprecherischen Advocatea i» Amerika anvertrauen, denn da» bedeutet Geldverlust!" — Algier, 6. December. Die BollSzähluug in Ilgerieu bat folgeud« Einwohnerzahlen ergebe»: Franzosen 2t 9,827 (Zunahme seit t88> 23.269), Israeliten mit ranzvsischem Bürgerrecht 42,595 (Zunahme 8932), Mo hammedaner 3.287,782 (Zunahme 442,265), Ausländer 266,212 Zunahme 23,838). Demnach haben sich die AuSlLnder in Ilaerien stärker vermehrt al« die Franzosen» welch« nur 6 Proceut der Gefammtbevvlkeruug bilden. - - Literatur. I» Friedrich Wagner'« Verlag. Brannschwelg, er- chiene» von M. Gerhardt, der Verfasserin von „Geächtet" und „Bor Tage«audruch". drei nicht minder ansprechende Werke» wie e« sie eben genannten waren. Die Novelle „Der Verschollene" er» Lhlt von harten Kämpfen in einer jahrelang glücklich aewesenen khe. die zwischen Mann und Weib entstehen durch da» Wiederanf- tauchen de« einst verschollenen ersten Bräutigam« der Fra» und schließ, sich doch mit dem Siege der Pflichttreue über die auswallend« Leiden- chaft enden. — Der zweibändige Roman „Die Herren »«« Linden» derg" behandelt dasselbe Srundthrma. führt ober überzeugend an«, daß «lue gewaltige, leidenschastliche Lieb« zum Verderben leiten muß, owir sie die Alleinherrschaft in einer Menschenseele behauptet und alle andereu Empfindungen, vor Allem da» Pflichtgcsühl gegen die übrige Menschheit zu unterjochen strebt. Wenn auch die Träger der Handlung in diesem Romane durchaus unsympathisch berühren, die i Held tu in ihrem Egotsmu-, der Held in seiner seigherzigen Schwäche — so hat e« die Prrsasseria dennoch verstanden sür dieselben zu tnteresstrt» und sie reißt durch ihre leidenschastliche Darstellung de» Leser nnwillkührlich mit fort. — Die Novelle „Frnn Snsnnne" >rigt die gleiche energische, lebhaft bewegte AuSsührnng »nd da« durchaus selbstständige Denken der Schriftstellerin, die somit anf dem beste» Weg« ist sich einen ehrenvollen Platz nntrr ihren Colleginneu »o erwerbe». U—«. » * » A« eigenen Herd. Ein deutsche« HanSbuch, hrrau»gegeben von Maximilian Bern. Leipzig, Adolf Litze. Eleg. geb. — Vleltausendstimmiq erklingt da» Lied im deutschen Dichterwald und besonders seil Goethe'» Tode erlreut sich die Lyrik eine» Anbaues bi» in den Materialismus unserer Tage hiueiu, daß «» kaum dem Literatursreund« noch möglich ist, Alle» zu übersehen» geschweige denn zu genießen. Um so verdienstvoller sind die Führer tu diesem Irrgarten der Romantik. Zu denen, weiche sich der mühevollen Arbeit unterzogen bade», von dem Schönen da» Schönste und von dem Guten da» Beste gefällig in Buchform zu bringen, gehört auch der Herausgeber dieser Sammlung, die sich indessen sehr vortheilhaft von den zahlreichen anderen Anthologien der moderne» Lyrik dadurch, unterscheidet, daß dir mftgetheilteu Proben nach einem einheitliche», streng durchgesührtea Plane au»gewählt, in Zulammeuhang gebracht und so grwissermoßea zu einem untrennbaren Ganzen vereinigt sind. Der Grundgedanke dieser Sammlung „Am eigenen Herd" stellt^ sich al« «ine Verherrlichung de» Familienleben» dar; Liebe und Ehes sind c», die hier, in Liedern und Sprüchen verklärt, gewissermaßen- den Inhalt eine» Romane» in Lerieu bilde», welche fich au», 600 Bedichten zusammeasetzeu und etwa 200 Poeten ent-- nommen sind. Jedenfalls doeumentirt diese Sammlung einen! staunen-werthen Fleiß und eine nicht gewähaliche Literatur- kenntniß. Zudem scheinen die Gedichte meist nach den Quelle» wiedergegebe» zu sein; Biele« erscheint sogar al« Original in diesem „deutschen Hausbuch" und erhebt mit Recht den Anspruch, nichts unbeachtet zu bleiben. Da» Buch besteht au» sieben Abtheilungen:, „Lieben und Werben", „Der junge Hausstand", „Der Ehe Luk und - Leid", „Aus dem Kinderlebeu » Zur Erziehung", „Ans der Höhe de» Lebens", „Dem Ende zu", und wird durch eine etwas anspruchsvolle Vorrede eingeleitet, die de» Heraus, geber hoffentlich vor Nachreden bewahren wird. Eia alphabetische» Register ermöglicht bequeme» Nachschlagen und ein Verzeichniß der Dichter bildet den Schluß de» Ganzen. Wir empfehlen diese „Lieder- Harmonie" al- ein hohes Lied der Liebe; möge sie wirklich zum deutschen HauSbuche werden und treuer aus Tausenden van Weihnachts tischen zu finden sein. Die Ausstattung ist über alle» Lob »ab so schön und prächtig, wie man e« an der Titze'scheu Verlag-Handlung gewohnt ist. ^ S. 8-n—«. HilfSbnch für Maschinenmeister «n Yuchdrnckschnrlpreffe». Bon Alexander Waldow. I. und U. Theil. Leipzig Druck und Verlag de» Herausgeber». — Da« na« vorliegend« Werk de« in typographischen Kreisen hochangesehear» Verfasser» bietet in der Thal eine ebenso anschauliche wie instruktiv« Lertüre. Da Waldow ein langjähriger Praktiker und Herausgeber verichiedener Werke über alle Zweige der Buchdruckerkunst ist, darf mau mit um so größerem Interesse jedem neuen Erzeugnisse seiner gewandten Feder entgegen, sehen. Wir bekennen gern, daß da» „Hilslbuch" allen mit der Führung der Maschine Betrauten ein treuer und unterrichtender Rathgeder sein wird. Den ersten Theil de» Werke» läßt der Ler- sasser in der Hoffnung erscheinen, daß derselbe sich als ein zuver lässiger Leitfaden für da« Studium der verschiedenen existireaden Schnellpreffen-Lonstnictionen. sowie sür da« specielle Studium ter einzelnen Theile der Lyliaderschnellpresse und deren Behandlung vor, während und nach dem Druck bewähren und zahlreich« Freunde staden möchte. Alle bemerkeatwertheo neuen Lonftriiciionea und Erfindungen ans dem Gebiete der SchnellpressenboneS und -Drucke» finden Berücksichtigung: auch enldäli dieser Theil die aussührlichsten Belehrungen über Lylinderauszug, Mischung und Guß der Walzenmasse, wie Bcdai-dlung der Walzen rc. Bckannilich erschien der zweite Theil diese» Werke« al« „Leitfaden sür da« Format- machen, Schließen. Einheben und Drucken vo» Forme» oller Art and dl« dabei vorkommenden Vorfälle" vor dem erste» Theil, und zwar in der Absicht, rinra Rathgeder für die eigentliche Arbeit de» Maichinenmeister« zu veröffentlichen. Später entschloß sich der ver- sasser, bat Werk dnrch zwei weitere Tbeile zu einem vollständigen Lehrbuch der Schnellpresseakunde zu vervollständigen. Der »och erscheinende dritte Theil wird die „Rotntio»S»alchinen und deren Behandlung" eatdalten. — Indem wir die betreffenden Kreise aus da« vortreffliche Werk selbst verweisen, möge hier bemerk« iei«, daß dasselbe in Folge günstiger Beurtheilung von Seiten der maßgeben den Sachverständigen sofort nach Vollendung a» der Leipziger Vuch- druckerlehranstalt eiagesüdrt wurde, ein Umstand, der wohl für di« Brauchbarkeit desselben sprechen dürfte. Wir aber wünsche» dem in allen Theilen vorzüglich on-g-führten Werke diejenige freundlich« Ausnahme in de» Kreisen der BerusSgenossen. welch« e« sowohl seine« äußeren wie inneren Werth, nach in so hohem Maß« verdient. A-o>
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