Ileriodt« ete 6«r II. I4rtii,inti^. >- 166. 849 An die Hohe Ständeversammlung beider Kammern des Landtags zu Dresden. Petition zu Tit. 90 des außerordentlichen Staatshaushalts-Etats für die Finanzperiode 1898/99. In Tit. 90 des außerordentlichen Staatshaushalts-Etats für die Finanzperiode 1898/99 wird die Bewilligung von 200 000..// für Arealerwerb für die Zwickaner Werkstätten auf Marienthaler und Lichtentanner Flur beantragt. Wie die ehrerbietigst Unterzeichnete Stadtvertretung aber aus der beigefügten Er- I läuterung ersehen hat, besteht die Absicht bei der Königlichen Staatseisenbahnverwaltung, > auf dem mit den begehrten 2 0 0 0 0 0 an bezeichneter Stelle zu erwerbenden Areale 1 nicht allein die an ihrer jetzigen Stelle nicht mehr zu erhaltenden Zwickaner Maschiuen- t Werkstätten zu errichten, sondern auch die Werdauer Werkstätten damit zu vereinigen. Es droht hiernach der Stadt Werdau der Verlust der diesigen Maschinenwerkstätten r mit einem Werkstättenpersonal von nahezu anderthalbhundert Köpfen. Tiefer Verlust würde der Stadt Werdau, welche bereits in den siebziger Jahren, als bis dahin in Werdau stationirtes Fahrpersonal in größerem Umfange nach Reichenbach L versetzt wurde, trübe Erfahrungen hat machen müssen, einen unübersehbaren schweren Schaden zufügen, der um so allgemeiner empfunden werden müßte, als unsere Stadt ver- hältnißmäßig sonst wenig Gelegenheit für männliche Arbeitskräfte bietet und ein nicht ge- r ringer Theil der in den Werdauer Werkstätten beschäftigten Arbeiter mit Hausgrundstücken hl hier ansässig ist. Angesichts der unserer Stadt in der Wegnahme der hiesigen Maschinenwerkstätten in § Aussicht stehenden schweren Schädigung halten wir uns für berechtigt, selbst ein drückendes 2 Opfer zu bringen, wenn wir dadurch unseren wirthschaftlichen Rückgang aufhaltcn können. l§ Wir haben deshalb der Königlichen Staatsregierung bereits zu erkennen gegeben, daß wir »L dasjenige Areal, welches erforderlich ist, die Werdauer Werkstätten an anderer Stelle in V Werdau selbst in größerem Umfange wieder zu errichten sowie äußersten Falles auch so viel 18 Areal, daß damit die jetzt in Zwickau vorhandenen Werkstätten verbunden werden könnten, cü wenn solche Verbindung unerläßlich sein sollte, dem Staate unentgeltlich an geeigneter Z Stelle zur Verfügung zu stellen entschlossen seien. Wenn hiernach der mit Erwerb des in Tit. 90 in Aussicht genommenen Areals ver- liä bundene Aufwand für den Staat sich überhaupt vermeiden lassen könnte oder wenn dieses l§ Areal, dessen Preiswürdigkeit wir nicht bezweifeln, zu anderen staatlichen Zwecken Ber ns Wendung finden könnte, so richten an die Hohe Ständeversammlung der beiden Kammern icü wir die ganz ergebenste Bitte, in Berücksichtigung der der Stadt Werdau bei Wegnahme der dortigen Maschinen- werkftätten drohenden wirthschaftlichen Verluste sowie der von derselben zur Ab wendung dieser Verluste dem Staate angebotenen Opfer im Falle der Bewilligung der in Tit. 90 beanspruchten 2 00 000 ^ wenigstens dahin beschließen zu wollen, daß nach den damit zu erwerbenden Grundstücken in Marienthaler und Lichten tanner Flur nicht auch die Werdauer Werkstätten verlegj werden, vielmehr bei 213 Leriedte äer H. Kammer. II. Naoä.