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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188707281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-07
- Tag1887-07-28
- Monat1887-07
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1887
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42öb sicht«» gehabt habe. — Die Echtste im Hasen halten während der Lelchenseier halbst»«! geflaggt. *— Ueber die Lag, de» Ostseehandel» und die Stellung Lübeck» zum zukünftigen Nordostiereaual finde» wir im „Hann. Courier" einen interessanten, offenbar von officieller Seite stammende» Artikel, dem wir da» Folgende entnehmen: „Lübeck steht seit einiger Zeit unter einem gewissen wirthschastlicheu Druck. Nicht daß e» nicht Kraft genug besähe, um seine Stellung ferner ol» wichtiger Ostseehafen zu behaupten, aber einmal der Umstand, daß Hamburg« verstärkte» Auftreten aus der Ostsee nach Herstellung des Nordostseecanal- ganz besonder» Lübeck zu einer schweren Con- currniz herau-sordern wird, und dann die noch immer nicht zum Ziele geführte Wasserverbinduua mit der Elbe, daß sind Sorgen, welche die Meinungen in Lübeck von der Zukunft gerade »ich« sehr rosig färben. Ohne Frage wird Lübeck derjenige Ostseehafen sein, aus welchen die Neuordnung de» Verkehr» in der Ostsee nach Er. öffitung de» Nordostseecanal» am riuschueidensten wirken wird. ES ist eine durchaus verkehrte Interpretation der Aussassung, wenn man meint, daß in deo Ostseestädten Wunderdinge vou dem neuen Lanalwrge erwartet werden. Allerdings stellt man auch hier mannigsache Bortheile nicht in Abrede, welche dem Ostsee- Handel dadurch mit der Zeit erwachsen werden, daß seine Etappen in nähere Beziehung mit der Ostsee gebracht werden. Zunächst aber werden die Verloste tu Betracht gezogen, welch« mit dem Nord- oftseecanal andererseit» in den Kauf zu nehmen sein werden »ad e» ist klar, daß Lübeck die Nordostseecanal-Passage unter diesem Ge sichtspunkte ganz besonder» zu würdigen ha«. Oebenburg, 35. Juli. Die Actien-Gesellschast der Groß. Ziukendorfer Zuckerfabriken beschloß iu der hier abgehal- tenen Generalversammlung die Berthrilung einer 20 proc. Dividende — 160 fl. per «ctie. *— An der Stettiner Börse lag am 26. d.M-, wie dortige Blätter melden, eia Schreiben der Vorsteher der Kausnyann- schast au», welches al» die erste amtliche Kundgebung eine» Börsen. Vorstandes über die Art der Abwickelung der vor der Beschlußfassung über da» Branntweinsteuergesetz abgeschlossenen Geschäfte in Spiritus aus Lieferung nach dem 1. October d. I. von Beden tung ist. Nach dem „Erachten" der Vorsteher werden folgende Ge. fichtSpuncte sestzuhalten sein: „Der Verkäufer hat zu bean> sprachen, daß die Abnahme der Waare unter denjenigen Be. dingungea erfolgt, die er bet Abschluß de» Geschäfts der Berechnung des BerkausSpeeiseS zum Grunde gelegt hat. Er muß den verschlossenen Spiritu» liesern, wenn der Käufer sich aus seine Anfrage vor dem 1. October bereit erklärt, die Nach- steuer zu tragen. In Ermangelung einer solchen Erklärung ist der Lerkäuser berechtigt, vom Vertrage zurückzutreten." Der tu diesem Schreiben zum Ausdruck gelangte Standpunct wird von anderer Seite bekanntlich sehr anaesochten; er beruht anscheinend aus Rechtsgutachten, welche die Vorsteher der Kaufmannschast kürz. Itch eingeholt haben, ohne jedoch denselben vollständig zu solgen. Drei von der „Ostsee-Ztg." kürzlich ihrem wesentlichen Inhalte »ach veröffentlichte Gutachten gelangten, wenn auch aus verschiedenen Wegen, unter Berufung aus Bestimmungen de» Allgemeinen Land- rechtS zu dem Neiultgte, daß Käufer und Verkäufer berechtigt seien, Vom Vertrage zurückzutreten. (Magd. Ztg) *— Stettin-Bredower Portland.Cementsabrlk. Der Betrieb bat im ersten Semester den im letzte» Geschäftsbericht an- geführten Erwartungen entsprochen, so daß eine Vergrößerung deS Absätze- von etwa 25 Proc. gegen daS Vorjahr eingetretcu ist. Auch kür da» zweite Semester sei den statlgevabtc» Abschlüssen und den weiteren täglichen Verkäufen nach miadcsteu» eiu solche» Verhältuiß t» Aussicht zu nehmen. *—Aus der der Oberschlesischea Eisenbahabedars» Gesellschaft gehörigen FriedenShütte ist mit der Ausräumung ^gönnen worden, nachdem der Thatbestand amtlich ausgenommen Wurde. Die zerstörte Kesselanlage ist in etwa drei Monaten wieder herstellbar; die Wiedereröffnung des Betriebe» hängt davon ab, ob die Maschinen durch Feuer gelitten haben, worüber Gewißheit erst in einigen Tagen zu erlangen ist, weil der Zugang erst frei zu machen ist. Nach vorläufiger Besichtigung sind die Maschinen er halten. Die Versicherung gegen Feuer und Explosion läuft bei der Stettiner National-Veisicherungsgesellschast, der North British und der Bladbacher Gesellschaft. DaS Stahlwerk ist gänzlich verschont geblieben und arbeitet ruhig weiter. In den beiden letzten Jahren 1885 und 1886 wurden aus der FriedenShütte 36,720 und 41,125 Tonnen Roheisen hergestellt, dagegen in den Walzwerken zu Zawadzki und im Stahlwerk 47,186 und 55,456 Tonnen Roheisen verbrauch», so daß die Oberschlesische EisenbahnbcdarsS>Gcsellschast etwa den dritten Theil ihres BedarsS ankausen mußte. *— Tarnowitzer Actien-Gesellschast für Bergbau und Eisenhütten-Betrieb. Von guter Seite wird uns mit« gethcilt, daß die Taruvwitzec Actien-Gesellschast für Bergbau und Eisenhütten. Betrieb vor einigen Tagen die Lieferung von 100,000 Eentner Eisen unter für die Gesellschaft günstigen Be dlngungen abgeschlossen hat. «k In der Nähe de» Bahnhofs Oderberg errichtet Graf Larisch. Mönnich eine Petrolcumrassinerie in großartigem Maßstabe, die Ansang October in Betrieb gesetzt werden soll. Eine Schlepp bahn fetzt die imposante Anlage mit den BahuhosSgleisen in Ver> bindung. Die Leitung des Etablissement», da» kaukasisches Petroleum verarbeiten wird, ist einem Techniker Klostermauu übertragen, der als Leiter von Petrolcumrasfinerien Jahrzehnte hin durch in Amerika tllätig gewesen ist. <5 Tie Handelskammer zu Neuß eröffne» ihren Bericht über ThatsächlicheS in 1886 mit den Sätzen: „Die ungünstige allgemeine Geschäftslage, womit daS Jahr 1886 begonnen hat, blieb das ganze Jahr hindurch anhaltend. In vielen Jndustriebranchen waren die Preise der Fabrikate so gedrückt, daß ein Gewinnst für die Produ centen fast gänzlich ausgeschlossen erschien .... Wenn die letzten Geschäftsjahre recht ungünstig waren, so reiht sich da» verflossene Jahr denselben als ein gleiches an." Der Getreidehandel, für den früher Neuß der Stapelplatz für den ganzen Niederrhein war, har ausgehört von Bedeutung zu sein. Die Oeliaaten sind trotz der Zölle im Preise so stark gesunken, daß die Müller große Per- Inste erlitten. Der Preis deS RübölS stand unter dem Drucke der billigeren Schmieröle, besonders deS BaumwollsamenölS, daS bei einem Eingangszolle von vier Mark per 100 Kilo in großen Mengen eingesührt wird. Die Kammer hat deshalb die Erhöhung deS Zolls aus Bauniwollsaatöl aus 10 ^l beantragt. Die Erhöhung deS Petroleumzolls, sowie deS OleinzollS erbittet die Stearin- sobrikation, weil ihr die jetzigen Zölle nicht wirksam genug sind. Dagegen verwahrt sich die Seisenfabrikotion gegen die Zollerhödung ausBaumwollsaatöl. das in Deutschland gar nicht sabricirt wird und dnrch kein ,m Jnlande geschlagenes Oel für manche Seifen, sorten ersetzt werden kann, und die Kuastwollsabrikation versichert, daß schon der jetzige Zoll auf Olein die deutschen Kunstwollsabrikanten in einen Nachtheil von mindestens l.bO >l per 100 Kilo gegen die auswärtige Concurrenz verletzt, welche zollfreie Oele verarbeitet. Einsührung von Kleiezöllen verlangen die Neußer Mühlenindw ftriellen im Interesse ihres durch die im Interesse der Landwirthschast beibehaliene Zollsreihcit der Kleie geschädigten Industriezweiges. *— Krupp'sche Lieserungcn nach Belgien. Vor einigen Tagen brachte derf Brüsseler „Moniteur des JnteretS materiels" einen tendenziösen Bericht über eine kleine Lieferung von Blechen der Firma Krupp nach Belgien. Dem gegenüber kann die „Rh.-Westt. Ztg." nach eingezogenen Ernrndigungen aus das Bestimmteste versichern, daß die Mittheilung durchaus unrichtig ist. Von den bis jetzt ge lieferten Blechen wurden vielmehr alle biS aus 15 gut befunden und anstandslos angenommen; sür diese 15 wurden wegen einer gering fügigen Abweichung in der Festigkeit (die nach Ansicht des Fabrikanten lediglich aus die Art der Proben-Vornahme zurückzuführen ist) eine abermalige Prüfung ungeordnet, obgleich die Dehnung das sorge- schriebene Minimum bedeutend übertraf. Die neue Prüfung hat noch nicht stattgefunden. Wenn dieser noch gar nicht erledigte und sür belgische Werke wahrlich nicht ungewöhnliche Vorfall dem belgischen Blatte Anlaß zu dem übertriebenen und entstellten Bericht giebt, so ist e» nicht schwer, die Absicht zu erkennen. *— Eisenindustrie zu Menden und Schwerte. Die „Rh -W. Ztg." versichert, daß sie aus Grund bester Information guten Grund zu der Annahme habe, daß von Dortmund au» größere Konsausträge auf die Actien der Eisenindustrie zu Menden und Schwerte gegeben wurden. Wenn auch die Bilanz erst Mitte Sep- tember fertig werde, so wisse man doch in Dortmund sehr wohl, daß dieselbe sehr gut aussallen werde, wie auch daß di« Gesellschaft zu lohnenoen Preisen aus viele Monate hinaus beschäftigt sei. G Aus Bayern, 25. Juli. Die Nähsadenfabrik tu Göggingen bei Augsburg hat jetzt mit dem Bau von 12 Häusern sür Arbeiterwohnungcn begonnen und gedenkt, im nächsten Jahre die gleiche Zahl zu errichten, da eS an Arbeiterwohnungcn in der Gegend von Augsburg seblt. — Am 2l. Juli ist nördlich von Augskmrg ein schwere» Unwetter ausgetroffen, durch welche« da» anstehende Getreide mindesten« zur Hälfte vernichtet wurde. Auch die Teleqraphenleitung wurde stark beschädigt, da die eisernen Tele graphenstangen umgeworsrn worden sind. — Ja München klagt man iehr über die durch die Arlbergbahu verursachte Abnahme de» Fremdenverkehr». *— Neue AugSbarger Knttnasabrik. Der AnfsichtSrath beantragt eine 6 proc. Dividende. Vk-v. Prag. 26. Juli. Aussig-Tepliher Bahn. Die stromabwäriS zu verlüngerude Eibejchlcppbaha der Aussig-Teplitzcr Baho in Aussig mußte t» der Ausführung mtt Rücksicht aus da» Projekt eine» zweiten Elbehalen- eine Aenderung erfahren. DaS iiiodisicirte Projekt wurde der politischen Begehung unterzogen. Aus Grund derselben ertheilte da» H.iudtlsministerium am 16. d. M. die AussühruugSbewilligung unter Lorschreibuug der au» Navigation»- rücklichlea ersorderlichen Bedingungen. *— Elbethalbahn. Wie wir bereit» mitgetheilt, hat die Verwaltung der Nordwestbahn mit der Regierung Verhandlungen eingeleitet» welche die Durchführung der Amortisation der Actien de» nichtgarantirten ErgänzungSnetze» betreffe». Die Gründe, welche den BerwaltungSratü der Nordwestbahn veranlaßt haben, den Zeit- panct sür die Amortisation der Elbethalactien bi» heule auszuschieben, liegen in dea Statuten, welche in tz- 50 sestsctzen, daß aus dem Ueberschuffe zurrst die bprocentige Verzinsung gedeckt werden müsse und erst au» dem Rest die Amortisation der Acriea zu bestreiten sel. Der BerwaltungSraih glaubte also, den Zeitpunkt abwarten zu müssen, wo über die bproccutige Verzinsung der Actien au- dem Betrieb-Überschüsse ein solcher Betrag erübrigt, der eine regelmäßige Tilgung der Actien zu sichern geeignet wäre. Allein angesichts der ungünstigen Verkehr-Verhältnisse, unter welchen mehr oder weniger sämmtliche österreichische Eisenbahnen zu leiden hatten, mußte der VerwalungSrath diese Hoffnung ausgeben, umsomehr als von der Con- cessionSdaucr fast 13 Jahre verstrichen sind und die Amortisatiousquoie daS Betriebsergebuiß in zu hohem Maße belasten würde, wenn die Amortisation noch länger hinausgeschoben wird. AuS diesen Er- Wägungen hat der BcrwaltuagSrath der Nordwestbahn beschlossen, der nächsten Generalversammlung den Antrag aus Durchführung einer Statutenänderung vorzulegea, und zwar in dem Sinne, daß au- dem versügbaren Ueberschuffe vorerst die planmäßige Tilgung der Actien bestritten und der Rest als Dividende an die Actiouaire vertheilt werde. Der Tilgung-plan, welchen die Nordwestbahn der Regierung zur Genehmigung vorgelegt hat, ist aus Grund einer durchschnittlichen Zprocentigen Verzinsung der Actien berechnet. Nach- dem daS Actiencapital der Elbethalbahn 30 Millionen Gulden be trägt und die Concession derselben im Jahre 1965 «bläust, so be rechnet sich die Annuität sür Verzinsung und Nmortljation der Bctie mit 1,049,130 fl. Hiervon eulsallen 900,000 fl. aus die 3proccntige Verzinsung der Actien. während die Amortisation einen Betrag von 149,130 fl., d. i. ca. 1 fl. per Actie, in Anspruch nimm». Im Jahre 1886 erübrigte nach Tilgung und Amortisation der Priori- täten ein Ueberschliß von 975,080 fl., und mit Berücksichtigung deS Gewinnvortrages waren im Ganzen 1,024,894 fl. disponibel. In Zukunft wird der Ueberschuß der Elbethalbahn, um eine 3procentige Dividende zu vertheilen und die Amortisation der Actien planmäßig durchiühren zu können, 1,049,130 fl. betragen müssen. Wien, 26. Juli. Nach der „N. Fr. Pr." ist die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen der Ferdinand.Nordbahn und der Localbahn.Gesellschaft wegen Erwerbung der Linie Weiß- kirchen-Wsetin in Folge Intervention der Regierung ersolgt. Falls der Verkauf nicht zu Stande kommt, würde die Nordbahn eine Parallelstrccke bauen, was die Regierung nicht wünscht. VVTL. Wien, 27. Juli. Die „Presse" meldet, dem Finanz- Ministerium sei durch das auswärtige Amt die Einladung der eng lischen Regierung zur Theiluahme an der internationalen Conserenz zur Bcrathung der Aushebung der Zucker. Prämien zugeqangen. Die englische Regierung habe bereits im April hier angesraat, ob Oesterreich an einer solchen Conserenz theil- nehmen würde. Die diesseitige 'Regierung habe erwidert, daß sie sich nicht binde» könne, solange England nicht bestimmte Vorschläge mache. Die Einladung, welche nunmehr in de» letzten Tagen ein- getroffen, enthalte bereits die Vorschläge E»glandS. *— Rudolsbahn. Für die weder zur Conversion, noch zur Einlösung gelangten «ünsprocentigen Silber-Prioritäten der Rudolf bahn wurde im Jahre 1886 der Betrag von 168,000 fl. in Silber beim Wiener Handelsgerichte baar erlegt. Nach Ablaus der sür die Einlösung gesetzten Frist hat der Liquidations-Ausschuß der Rudolf bahn gegen die unbekannten Besitzer der Obligationen beim Wiener Landesgcrichte die Klage aus Löschung des Pfandrechtes überreicht. Das Landesgcricht hat dem Begehren stattgegebcn, und demgemäß wurde soeben die Löschung des Pfandrechtes in der Grundbuchs Einlage der Rudolsbahn cxecutiv einverleivt. Zur Beleuchtung der Bestimmungen des Curaloren-Gesetze- sei erwähnt, daß in dem Processe zwei Curatorcn austraten, der eine, vr. Ignaz Großmann, welcher im Jahre 1886 ernannt wurde, um den Bescheid über den Erlag der 168,000 fl. Namens der unbekannten Prioritäten-Besitzer entgegenzunehmcn . Verändere, vr. Alois Klob, welcher Heuer bestellt wurde, um die aus Löschung des Pfandrechtes gerichtete Klage gegen dieselben Prioritäten-Besitzer zu beantworten. (N. Fr. Pr.) Oeslerrcichijche Localbahn-Gold-Prioritäten. Wie schon früher berichtet, hat die „Leipziger Bank" die Einführung der 4proce»t. steuerfreien Oesterreichischen Localbahn Gold-Prioritäten an der Leipziger und Dresdner Börse mit außerordentlichem Erfolge durchgesührt. Der Cours der Obligationen, die zu 96.50 eingesührt wurden, hat sich zur heutigen Notiz von 97.25 gesteigert, ein Merk mal dafür, daß die Priorität mehr und mehr an Beliebtheit gewinnt. Gegenüber den Course» von Anlagewerihen ähnlicher Art, wie 4proc. Böhmische llhordbahn, 4proc. Oesterreichisch-ungarUche Staats bahn, 4proc. Salzkammergut-Goldprioritälcn, die sämmtlich schon den PariconrS erreicht bez. überschritten haben, erscheint die Oester reichische Localbahn-Priorität „och überaus billig uns deshalb nicht blos wie bisher sür größere Capitalisten, sondern auch sür daS weitere Publicum höchst beachtenswcrth. Das iuccessive An ziehen des Courses ist übrigens auch in Berlin und Frankfurt a. M. hervorgetrelen, wo die Prioritäten z. Zt. 97'/« ä 79.40 »otiren und dürste wohl zu prognosticiren sein, daß, nachdem ein regelmäßiger Verkehr in dem PapiP eingeleitet ist, das Interesse an dcnijelbcn ein dauerndes und die steigende Bewegung deS Courses noch nicht abgeschlossen sein wird. Besonder» bemerkbar macht sich die fort- gesetzt wachsende Beliebtheit dieser Gvldpiiorüätcn bei de» in letzter Zeit vielfach stattgcsundenen Verkäufe» russischer Wertste, sür welche geeignete gute Tauschobjecte oft schwer zu wählen sind. Gerade bei derartigen Tauschoperationen hat sich nun eine ganz besonders günstige Meinung sür die Localbahn-Prioritäten ans Seiten deS Pnblicums gezeigt und darf wohl auch mit vollem Rechte diese Priorität als eine bei Abstoßung russischer Effecten in erster Linie in Berücksichtigung zu ziehende Neuanlage betrachtet werden. *— Oesterreichische Nordwestbahn. Nach einer Meldung der „Presse" veranschlagte die Verwaltung der Oesterreichischen Nordwestbahn in dem der Negierung vorgelegten Tilgung-plane sür die Actien der Elbethalbahn das jährliche Erfordern,ß sür Zinsen und Amortisation der Actien aus 1,049,000 fl. (ins Auge gefaßt ist eine 3proc. Verzinsung der Actien) und 149,000 fl. sür Amortisation Die Letztere würde somit LaS Erträgniß um einen Gulden per Actie vermindern. *— Zoll für Bleikapseln mit Zinnbelag in Holland Zusolge Verfügung des niederländischen Finanz-Ministeriums sollen in den Niederlanden künftig aus Blei verjcrligte Kapseln, sobald sie in- und auswendig mit Zinn belegt sind, ohne Rücksicht auf den Procentsatz des ZinnzusatzeS, bei der Einfuhr als Zinuwaaren einem üprocent. Werthzoll »»terliegen und aus die gleichartigen Maaren aus Blei zustehende Zollsrciheit keinen Anspruch haben. «— Schweizerische Nordostbah». Die neuerdings an der Börse sür die Actien der Schweizerische» Nvrdostbahn hervor getretene Beliebtheit ist aus Gerüchte aus Basel ziirückzusühren. wonach eine Verständigung der Gesellschaft mit mehreren Mora toriums - ComitäS. nainentlich mit dcinjcuigc» der rcchlsuftigen Ziirichseebah», in naher Aussicht stehe. * Rcapkl, 26. Juli. Bei dem hiesige» Geschäft-Hanse Micki wurde eine Unterschlagung, über 500,000 Lire betragend, ent deckt. Einundzwanzig Angestellte der Firma sind vcrhajtet; zwei derselben versuchten sich z» entleiben. VVT'Ü. London, 26. Juli. Das Oberhaus nahm in zweiter Lesung die Novelle, betreffend den Handelsmarkenschutz, an *— Wie au- London genieldct wird, hat die Verwaltung der Tramways Company os Gerniany beschlossen, eine Abschlags dividende von 6« Pr. Actie zur Bcrtheilung zu bringen. 88 Petersburg, 24. Juli. Nach den „Airz. Wied»»" hat daS Gutachten des StaatsrathS die höchste Bestätigung erhalten, wonach die Tarif-Angelegenheiten sämnitlicher russischen Eisen bahnen staatlicher Controle unterstellt werden, so daß ohne staat liche Genehmigung keinerlei Tarisänderungen vorgenommen werden dürscn. — Die von ausländischen Blättern gebrachte Nachricht daß mehrere Privatbahnen im Königreich Polen ver staatlich» werden solle», entbehrt, wie in gut unterrichtete» Kreisen versichert wird, jeder Begründung. *— Einfuhr und Ausfuhr der Ver. Staaten im Fiskaljahr 1886/87. Der Handel der Ver. Staaten mit dem AuSlaude hat während deS mit dem 30. Juni 183? beendeten FiSraljahrc» folgende Ziffern erreicht, und zwar: 1886,87 1885/86 Export . . . . i s 716.704,904 S «79,524,830 Import . . . . « «92.259.751 S 6 /5.436,13« *— Der erste Ballen Baumwolle diesjähriger Ernt (ordinary to low iniddling), welcher in New Jork aus Georgia ein getrossi» und an die Firma Woodward >L Stillinann consignirt war, wurde Freitag, den 8. Juli, an der Ncw>Bo:ker Baumwoll Börse an P. ch L. Fachiri zu 20 C. per Psund verkauft. und in Nordtirol hingegen durch Kälte und Nässe und hat. Ueber den Stand der recht erfreuliche Nachrichten aus Böhmen und Galizien. haben da» Porto für Briefe »ach Deotschlaud, welche mit den deutschen Posldompsern besördert werden, aus Sä festgesetzt Da sür die anderen Verbiudungcu da» Briefporto zumeist noch 9ck beträgt, so liegt eine der deutsche» Postdampserliuie zu dankende wesentliche Ermäßigung vor. LandwirthschaftlicheS. Naunebnrg. 27. Juli. An, heutigen Wochcumarkte wurden die ersten diesjährige» grüueu Feldgurken — ca. 10—12 Schock — seil gehaltea und mit 4 pro Schock verkauft. —l— Im Anschluß an unsere vor Kurzem gebrachte Notiz über Drillmaschinen aus der Frankfurter Ausstellung haben wir beute noch ergänzend mitzulheiien, daß aus genannter Ausstellung insonderheit auch die überaus zweckinäßig coustruirte Drillmaschine mit selbstthätiger Saatkasten.Reguiiruug der weltbekannten Firma Rud. Sack in Plagwitz das allgemeinste Interesse der Land- wirthe erregte. Seit Anfang des Jahres 1885 sind bis heute weit über 1500 Maschinen dieser Art verlaust worden und die uns vor liegenden Zeugnisse aus allen Theilen Europas sprechen sich sammi und sonders höchst anerkennensiverlh über die Zweckniäßigkeit und den Nutz«, der Sack'jchen Drillmaschine aus; naincullich wird die lcichie Haudhabuug und die prompte Lcislunglsähigkeit dcrselbea iu den Zeugnisse» hervorgehobeu. — Weiche Ausdehnung übrigens die Rud. Sack'sche Maschinen- und Gerälhefabrik im Verlaufe von über zwei Jahrzehnten gewonnen hat. gehl u. A. schon darau« hervor, daß bis heute vou der Firma 220,000 Pflüge uod 25.000 Drill- uud Hackmaschinen verkauft wurden. Gien» 26. Juli. Ossicieller Eratebericht. DaS Ackerdauministcrium berichtet über die Ernte nach dem Stande vom 20. Juli daS Folgende: Die Eruie deS Roggens hat uua auch in der uördilchen Zone der ReichSHSlste bereits begonnen, ist ia deu günstigen Lagen der mittleren Zone bereits beendet, jene deS Weizen» und der Gerste hat in der mittleren Zone begonnen und nähert sich in der südlichen Zolle bereits der Beendigung. ES giebt eine gute Weizen-Ernle und gut mittlere Ernten von Roggen und Gerste. Hinsichtlich dtS Weizens sind die günstigen Berichte beinahe einstimmig. Beim Roggen ist die Ernte im Geströh gut bis sehr gut, während die Schüttung nur mittel biS gut mittel ausfiel. Hinsichtlich der Gerste hingegen werden sehr ver- schiedeae Ernteresultale genieldet, welche zwischen schlecht und ehr gut schwanken. Bezüglich de- HaserS wird daS Eintreten oder Ausbleiben ausgiebiger Ntcderschläge ia den nächsten Tagen oder Wochen noch darüber entscheiden, ob die Ernte desselben gut oder nur gut mittel aussallen wird. Mais, der theilweise schon ia Blüthe ist, steht im Küstenlaade, ia dea östlichen and südlichen Atpengebieten, >» Niederösterreich und im Flachlande der Bukowina gut, in den übrigen Theilen der Buko wina, sowie namentlich in Ostgalizien minder gut, nachdem derselbe früher dann später durch die Dürre gelitten Hülsensrüchte liegen größtentheils vor; einige minder günstige kommen Kartoffeln uud ebenso die Rübeu haben in manchen Lage», namenllich in den Ebenen Niederösterreichs, Böhmen» und in dea iüdlichen Theilen von Mähren, bereit» durch die Dürre gelitten; o»st aber versprechen sie gute Ernten. Bezüglich des Weines bestehen durchaus sehr ersreuiiche Aussichten; doch zeige» sich in dea südlichen Weinländeru die kvrrmospor» und das Oiäiuiu. Die Aussichten aus eine im Ganzen wohl nur mittlere Obst-Ernte haben sich trotz deS fortwährenden Abfallen» unreiser Früchte erhalten. »— Saatenmarkt kn Wien. Das Handelsministerium hat der Wiener Frucht- und Mehlbörse zur Ablici'tuiig des am 29. uud 30. August d. I. statlfindendcu sünfzehnlen internationale» Getreide und SaalenmarlteS in Wien die Rotunde des Weltausstellung« Gebäudes im Prater zur Verfügung gestellt und zugleich die in Europa fungireudeu Ssterreichlsch-ungarischen Eonsulate veranlaßt, aus eine rege Betheiligung au dem diesjährige» Saatenmarktc hiuzuwirken. *— Russische Ernte. Ueber die Ernte in Rußland gehen folgende Mitiheilungen ein: Der Korn- und Gerstenschnitt hat ia ast allen Getreidegcgenden SüdrußlandS bereits begonnen. Die dortigen Oekonomen bezeichnen das Ergebniß zwar durchaus nicht ehr glänzend, aber doch als eiu derartiges, daß aus eine mäßige Ausfuhr au- den Häsen von Odessa und Nikolajew gerechnet werden kann. Entschieden gut, theilweise sogar sehr gut sollen dagegen die Aussichten iu den zwei westlicher gelegenen Provinzen Bcssarabien und Podolieu sein. Ja den angrenzende» Provinzen Wolhynien, Minsk uud Mohikcw soll Regenmaiigel viel Schaden verursacht haben, weshalb dieselbe» für die Ausfuhr kaum bedeutende Mcngen i»r Verfügung habe» dürften. Wesentlich ungünstiger sind die An- sichten über die Getreide-Ernte in den südöstlichen Gegenden, Haupt sächlich iu dem wichtigen Geriete de» Do» und deS Asowjchen MeereS. In den russische» Ostsceproviiije», welche durch ihren Kornbau besonders sür da» nordöstliche Deutschland vou Wichtigkeit sind, ist man mit dem Stande der Haluisrüchte zusrieden. (B. Z.) Tarifwesen. *— Vom 1. August d. I. an finden im Norddeutsch Bayerischen Seehasen-Verkehr sür die Artikel Petroleum und Navhtba zwischen Bremen, Bremerhaven, Geestemünde, Brake Nordenham, Ha»,bürg ll., Harburg, Lübeck und Jllertissen, Mein mingen, Miltenberg, Neuulm, Ulm zum Thcil anderweite direkte Tarifsätze Anwendung, welche bei dea betreffenden Güterexpcditioucn zu erfrage» sind. *— Die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn hat ihren mit der Donau-DanipsschtsssahrtS-Gesellschast eingerichteten Um schlagverkehr nach serbischen, rumänischen, bulgarischen und russischen Stationen via Wien, sowohl was die in diesem Verkehre zu befördernden Maaren als auch die in diesen Berkehr einbezogenen Stationen betrifft, wesentlich erweitert und setzt sür diesen Umschlag- verkehr mit l5. d. Mt», einen neuen Ueberuahi»claris mit wesentlich ermäßigten Sätzen in Wirksamkeit. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. Om 2». Juli eingetragen: Daß die Firma Louis Kühne in Leipzig aus Frau Ernestiue Wulf geb. Hersurih hier übcrgegangen und Herrn Franz Johann Earl Wuls sür diese Firnia Prokura crtheilt worden ist. Handelsgerichtssachen im Königreich Sachse«. Eingetragen die Firmen: T. F. Psüller in Meinersdorf. J»l>. Herr A. O. Müller da — Thomas L Günthel in Lengcnseld. Inh. Herren F. L. Thomas und A. Günthel das. — Heinrich Niedlich in Dresden. Inh. Herr O. H. M. Niedlich das. — Haus Hackarath das. Inh. Herr H. F. Hackaratb das. — Aisred Günther L Co. in Plagwitz. Inh. Herren A. Güniher, O. Flcischmann uud I. Beckmann das. — G. Kranke in Plauen bei Dresden. Inh. Herr G. A. Kranke da — Paul Lenips ,n Lockmitz. Inh. Herr F. P. LempS das. — Hermann Simon in Plaue» bei Dresden. Inh. Herr F. H. Simon das. — Hiehle L Co. in Striesen. Inh. Herren I. C. M. Hiehle das. und Fra» I. M. L. verehel. Hiehle das. — Anlon Leonhardt in Bockwa. Inh. Herr N, F. Leonhardt das. — Wollgarninbrik Germania, Richter L Slrülicll in Meerane. Jnb. Herren F A. Richter und M. C. L. I Strübell das. — Pani UHI>g L Co. das. Inh. Herreu M. P. Uhlig das. und C E. Weiße in Eisenach. Erloschen die Firma: Max Wangemanu Nachs. in Meerane. ZahtnngS Einstellungen kaut, welcher außer Lieferungen an Lrkeotftoff auch kapital t» da» Geschäft gegeben haben soll. Dir Firma hatte übriger«» ta jüngster Zeit außer Tricot-Cousection auch die Fabrikat»»«« von LorsetS be triebe«». — Di« Passiva einer anderea kleinere» Firma, Wilhelm Luttermann in Berlin, betrogen nur 66,000 ^k, denen 22.000 Activa gegenüberstehen, während eia Ausgleich vou 33'/, Proc. ohne Bürgschaft geboten wurde. *— Die Loudoner Colouialwaareusirma AlsredH.S. Da»iell hat nach einem dem „B. L." au- London zugeheadco Telegramm ihre Zahlungen eingestellt. - Die Bauniwollniakicr F. Kreitmayr St Eo. ia Liver pool haben ihre Zahlungen etagestellt. Die Passiva Zolle» nicht bedeutend sein. — In Sofia Hot die italieaiiche Bonkfirma Pelaro Fröre» ihre Insolvenz erklärt. Di« Verbindlichkeiten werden von der „N. Fr. Pr." mtt 400.000 FrcS. angegeben. *— In New-Uork sallirte» Gardner L Co., Stuhlsabrikantea und die „Oxford Copper L Sulphur Co."; ia Boston Ferd. Gel- doiv-ky, Möbelsabrikant; in Montreal (Lanada) Mc. Dougall Logie L Co., Farben und Firniß und H. R. Bederidge L Lo., Im porteurs von Wollenwaaren; ia New-OrleanS I. D. Peet Sr Co , Baumwollniakler; ia Pittsburg W. H. Eversoa ch Lo., Eise», und Cokesabrikanlen; in Philadelphia Winthrop Tunningham L Sons, Importeur- vou Drogueu, Charles Rothwell, Fabrikant von Handtüchern «ad H. Laadleß K Co., Fabrikanten von Bauiu- wollwaoren. » Einnakme. Ausweise. Deutsche Eisenbahnen. Nach dem Ausweis sür dar erste Quartal des ElatsjahrcS (1. April bi» Ende Juni) verein- uahmteu die Slaatsbahnen 181,492,391 oder 9.809,270 mcl>r als in gleicher Zeit des Vorjahre«. Der Monat Juni allein hatte eine Einnahme von 73,698,034 ^ oder 2,635,204 mehr als im Vorjahre erbracht. »— Prag-Duxer Eisenbahn. Vom 15. bl» 21. Juli 30,420 fl. (— 1309 fl ), seit 1. Januar 29.291 fl. *— Oesterreichische Nordwestbahn. Vom 1. Januar bis 24. Juli: Garanlirte Linie 4.253.544 fl. (-j-145,063 fl.); Elbethal bahn 2.461.422 fl. (ft- 88.485 fl ). *—Oester reichlich-ungarische Staatsbahn. Vom 16. bis 22. Juli 668,839 fl. (4- 1051 fl ), total 16,609,929 fl. (ft-114,014 fl.) *— Ria Sk - Wiasnia-Eisenba h n. Mai 250,024 Rubel (ft- 24,219 Rbl.), seit 1. Januar ft- 521.302 Rbl. *— Riga-Tünaburger Eisenbahn. Juni 197,158 Rubel ft- 41,19? Rubel), seit 1. Januar ft- 275,801 Rubel. Submissionen im August. 1. Berlin, königl. Hoskammer, Tors u. Holz; 2. Eutritzsch, Gemeinderalh, Steinmetzarbeiteu; 8. Dresden, Sächsische Staatsbahuen, Mineralöl; 20. Karlsruhe i. B., Jnteud. XlV. Armee-Corp», Wäsche; 25. Kiel, Jutend. d. Mariae-Ltattou, Wäsche. Leipziger Börse am 27. Juli. Im Ganze» und Großen war eS ein ziemlich sreuadlicher Eiu druck, den mau von der heutigen Börse empfing, aber ia ihren Details bot sie doch nur wenig des BemerkenSwcrtheu. Die Haltung der Börse verdient das Prädccat „fest", dagegen war der Entwickelung uud Ausdehnung des Verkehrs eiue weniger günstige Censur zu er- theilen. Es waren nur einige Effecten, die sich zumeist aus Anlage wertheu recrutirtea, welche ia ansehnliche» und daher erwähueuS- wertheu Beträgen aus dem Markte genommen wurden. Dividendeo- papiere begegneten im großen Ganzen einer überaus stiefmütter lichen Behandlung. Die größte Anzahl derselben kam kaum zur Er wähnung und haben daher die Course rn einer stattlichen Reihe von Fällen nur nominelle Bedeutung. Etwas regerer Kauflust hatten sich ver- schiedeae Eil'cnbahn.PnoritätSobligatioaea zu erfreue», von welchen namentlich die der Oesterreichischen Localbahn eine sehr bevorzugte Stellung insofern einnahmc», alS in denselben ansehnliche An schaffungen sür Rechnung des PrivatcapitalS bewirkt wordeu sind. ES scheint, als ob dieses Papier, das ja allerdings die ihm zu- gewendete Beachtung vollauf verdient, tu Tausch gegen russische Werlhe genommen wird. Berlin erüffaete aus Basis der gestrigen Schlußcourse in ruhiger Haltung, gleiche Meldungen überbrachie der Telegraph von der Wiener Börse. ES mangelte somit an äußerer Anregung vollständig, eia Umstand, der in der wenig belangreichen Gestaltung der Umsätze auch au «userrr Börse zum Ausdruck gelangte. Späterhin signalistrte «Berlin etwas schwächere Tendenz angeblich aus Rückgang der russischen Werth«. Da letzterer aber nur unbedeutend war, so dürste wohl die Ab- schwächuug der Tendenz mehr aus die große Geschäftsstille zurück- zujühren sein. Es scheint, daß die Börsen deS ewigen Kampfes gegen die russischen Werlhe müde geworden sind, diese selbst couceotrirea sich zwar immer mehr »ach rückwärts, aber sie reißen ia ihrem Falle die andere» Effecten glücklicherweise nicht mit, kurz» die Be- wcgung aus de», Rujjenmarkte präscntirt sich als eine in sich selbst abgeschlossene Erscheinung. Die Berliner Ultimoreguliruug nimmt einen besriebigenben Verlaus. Die Umsätze in deutschen Staatsfonds waren bei wenig veränderten Coursen von mäßiger Ausdehnung. Reichsanleihe und ConsolS wurden gleichwie Sächsische Renten mehrfach gehandelt, letztere blieben offerirt. 4 proc. Sachsen fest und ziemlich belebt, 1847er gesucht, indcß fehlten Abgeber, 4- und 5-roc. ManSselder angeboteu. Aus dem Eisenbahnactienmarkte standen Mainzer (ft-0.35) in Gunst, ferner lagen für Buschiiehrader >4 zu gestriger Notiz ver schiedene Kausordres vor, lüb. ö wurden eine Kleinigkeit niedriger abgegeben, während Dux-Bodcubacher etwas ouzogen. Localbahn sehr sest und 0.25 über letzten CourS verlangt bleibend. Elbihal- bahn wurden per Ultimo zu 278 umgrsetzt. Altenburg-Zeitzer Siamm- prioritätea stiegen um 2 Procent. Von den Bankacticu waren eS eigentlich nur Berliner Dir- conto, die daS Interesse in höherem Maße in Anspruch uabmen, dieftlbea wurden sowohl per Cassa wie per Ultimo August zu 194 in beträchtlichen Summen gehandelt. Zwickauer Bank standen 0.25 höher in Frage, Leipziger DiScouto erließen 0.30, Berliner Handel matter. Jndnstrieactieu nahmen die Aufmerksamkeit der Börse nur zum kleinen Theile in Anspruch. Bevorzugt waren Dortmunder Union (ft- 0.40), welche ansehnliche Anschlüsse zu verzeichnen hatten, ferner: Deutsche Werkzeug (ft- 0.75), Laurahütte (ft-1.50), Vereins- brauereiacticn, Golzrrn (ft- 3), Schonherr, Thüringer GaS »nd Krystallpalast. Glauziger sande» etwas niedriger leicht Nehmer; umgrsetzt wurden außerdem Halleiche Straßenbahn. Wesentlich niedriger offerirt blieben Hartmaun. Vo» den Kohlenactien erfreuten sich Erzgebirqische (ft-10^) großer Beliebtheit, ebenso lenkte sich die Kauslust aus Prehlitzer Sta»i>».Actien (ft- 5 .-i). Aus dem Prioritätenmarkte beschränkte sich daS Geschäft hauptsächlich aus Localbahn, Buschiiehrader, Prag-Duxer, Lombarden und Diix-Bodcnbacher. Ausländische Staatsfonds still. Russen schwach, nur Orientanleihe Hl fest und lebhaft. Wechsel iu schwachem Verkehr. Geringes Geschäft fand statt in lange», Belgien, langem Paris und kurzem London zu letzten Noti- rungcn; kurzes Paris blieb bei 5 höherem CourS übrig. Wien in beiden Sichten unverändert, Umsätze wurden jedoch uur io kurzer Sicht bewirkt, langes Wien fehlte vollständig. Sorten ruhig. Oesterreichische Rotea uud Rubel nachgebeod. ei«»«, votiion »«»lericht Wilhelm Schriier, ttautm^na Perlin, I. F. t0t»rl«. ttaulmixm iüllt» Friedrich Nuzuft Fleischer, well- piitz- «. Weißiriiaren.Händler Freikerg >. H. vra»n, Vtaierialw.-Hdlr. Drei» VIeiner Kleiner^. Damencon- sect>on»geschijsi (Nachlaß! Köln Sari M»eiler. Kanim. «Nachlaß 4imq!chera Iuiiu» Hrrm. Eachse, Fadrikani önmmilscha» Geor«, tkeek, v-lkermei/tcr iPIaucn Ernst Friedrich Earl kaosimann.! Pikdiaer u.-sieaeleideß <NachI.,/ei>aatz U.Schiebe! F.Lob,i.L>>(»aart„«r Staliendnrg Karl Weidenberq. ttansmann Sydikußne» Ltas stamm, ttramwaarcn- ßLadter und Eastiririd istoelolrasora N. M. Peter,Privat,cre (Nachlaß-,Wiirchnrz Berlin Dortmund »Nn .stdniaeder» Lriinmilschau Plauen Rathenow Rottendurg eiallnvvnr» larnoivitz Wllrfturi Lex « Ä.7 UU.7 71.7 22.7 21.7 -'>,7 227 22.7 21.7 2.7 22.7 22.7 21.7 E - 2 8.1! 1.1» 51.8 27S L28 k>Ä 2i>.8 28.8 7L 188 IdL WS SS 4 ° ZS 10.8 SH 18H Ist 8 68 6,9 »H L8 LS l»H 17.8 ISS 7.12 8.W AS 8S KS 2SS «S SS 28S -6S -VS 27S WS Post» «nd Telegraphenwefen. » Süd-Lustralteu, *— Insolvenzen ln der Trirotbranche. Nach dem B. T." Hot die F rma Franksnrther Sb Abraham ln Berlin den ConcurS ongcmeldet. Ueber die Höbe der Passiva ist nicht» be- Die Postverwaltungen der australischen ColonieuI kaaat geworden. Dieselben sind aber jedensall- bedeutend; stark Victoria» Neu-Süd-Walel und QueenslandI betheiligt lst außer einzelne» verwandten ein sllchslschrr Fabrt- Börsen- «nd Handelsberichte. Vanllnuswela. Wien, 26. Juli. Ausweis der Oester» reichlich-Ungarischen Bank vom 23. Juli.*) Notenumlaus 357.200.000 Abu. tl.100.000 fl. Nietallschatz in Silber .... 142 700,000 Zun. 300,000 - Metallschatz in Bold 68.200,000 unverändert In Gold zahlbare Wechsel .. . 1l.300.000 Zun. 100.000 « Porteseuille 117.000,000 Abu. 11.200.000 . Lonibard . 23,100,000 Abu. 1,400000 . Hypotheken-Darlchne..... 94,300,000 unverändert » Psandbriese in Umlauf .... 89.800,000 Zun. 900,000 *) Ab- und Zunahme gegen deu Staub vom 15. Juli. V Zwickauer Börsenbericht vom 26. Juli. Unsere heutige Börse war insofern belebter, als am Freitaa, als Abgeber williger und dadurch die Umsätze wieder größere Dimensionen annadmea. Dies war namentlich bei Erzgebirgcr» der Fall, welche zwischen 1720 und 1735 ^l lebhaft verkehrten und zum MittelconrS gesucht blieben. Ferner verkehrten ReinSdorser Eisenbahn, Hodeudorser und Kaisergrud« Prioritäts-Actien Serie I, Förster, Rdenania Kuxe, Bürgergewerkschast, Brückenberq IV, desgleiclie» Zehntenscheine und Zwicknu-Oberdohndorfer. «Heils elwoS über oder unter letzten Notizen. Brückcnberger Serien, Oel-nitzer Vereinsglück lagen wieder etwa» matter. Anleihe» begegneten wieder einmal allgemeiner Nachträge, Course zogen fast durchgehcnds an, doch fehlte es Mieter ia deu meisten Fällen an Material. — Kohlenversandt unverändert. Brritn, 26. Juli. Den Börsen seblt zur Zeit wieder eine be sondere Anregung, da» Geschäft ist an allen Plätzen geringsüqig und die Course zeigten an den gestrigen Abendbörjen kaum bemerken», wrrthe Veränderungen. Auch von der Diener Vorbörs« «urd»
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