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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188707281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-07
- Tag1887-07-28
- Monat1887-07
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1887
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Erste Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. LV8. Donnerstag den 28. Juli 1887. 81. Jahrgang. Zur Lage. ** Berlin, 26. Juli. Wie auS Gastrin hierher gemeldet wird, bekommt die dortige Lust» und Badccur auch in diesem Jahre dem Kaiser vortrefflich. Am Sonnlag war der hohe Herr allerdings nicht ganz wohl, so daß er dem vom Ober- hofvredigrr vr. Kögel veranstalteten Gottesdienste nicht bei wohnen konnte. Am Montag aber war daS Unwohlsein wieder beseitigt und der greise Monatzch erschien am Abend in der beider GräsinLehndorfsarranzirtcn Theatervorstellung, lieber die Dauer de» Aufenthalte» Er. Majestät in Gastein verlautet bis zur Stunde Nähere« noch nicht. Wenn einige Blätter den tt. August siir den Tag der Abreise von dort bereit» angeben, so ist diese Mitthcilung jedenfalls verfrüht. Wahrscheinlich dürste aber der Kaiser Mitte August heim- kchren und wie in früheren Jahren in Schloß BabclSbcrg residiren. bevor er sich zu den Manövern nach Königsberg begiebt. Der Reichskanzler Fürst BiSmarck trifft, wie nunmehr seststeht, am 2. August in Kissingen ein. Die Cur dort soll etwa drei Wochen dauern, und begiebt sich der Kanzler alsdann wieder nach Varzin. Eine Zusammenkunft mit dem Grafen Kalnoky findet, wie wir bereit» mitgelheilt, bestimmt statt, und zwar wahrscheinlich am l2. August. Ebenso werden die bayerischen Minister v. Lutz und v. Crailsheim, wie im vorigen Jahre, dem Fürsten in Kissingen einen Besuch ab statten, aber erst kurz vor Beendigung der Cur. Von den Ministern sind im Augenblick nur die Herren v. Goßler und LuciuS in Berlin anwesend; der Erstrre begiebt sich demnächst jum UnivrrsitätSjubiläum nach Göttingen und tritt daraus seinen Urlaub an. Ja den BureauS der Mini sterien werden zur Zeit nur die lausenden Arbeite» erledigt und auch die Suballernbeamten, soweit sie nicht beurlaubt sind, versehen nur halben TageSdieckst- Erst nach dem 15. August wird der Anfang de» politischen Leben» wieder fühlbar werden, wenn die Vorarbeiten zum Etat und die Vorbereitungen zu den für Landtag und Reichstag bestimmten Gesetzentwürfen wieder beginnen. Wa» an Vorlagen zu er» warten, ist zum Theil während der abgeschlossenen Parlaments« saison durch den Mund der RegierungSvertreter bereit» verkündet worden. Im Reiche steht in erster Linie das Gesetz über die Alters» und Jnvalidenversorgung. Bevor der BundeSrath in die Ferien ging, sind den ver» kündeten Regierungen die Grundzüge diese« Gesetze» bereit» mitgelheilt worden, und deren gutachtliche Acußerungen werden dem Plenum deS BundeSrathe» bei vcssen Wieder« zusammcntritt sofort zugehen. Gleichwohl dürste dieser Ent» Wurf schwerlich vor Ende Januar an den Reichstag gelangen, da bei der Schwierigkeit der Materie, für welche e« obendrein an Beispielen und Erfahrungen fehlt, in den einzelnen In stanzen die eingehendste Prüfung zu erwarten ist. Minister v. Scholz wird in der nächsten parlamentarischen Campagne im Reichstage wohl wenig erscheinen. Neue Stcuervorlagen im Reiche sind nicht in Aussicht genommen, wohl aber wird e» für wahrscheinlich gehalten, daß die Reform der direkten Steuern in Preußen nun mit Energie wieder ausgenommen wird. In keinem Falle wird die nächste Saison zurückbleibcn hinter der vorigen, in Bezug auf inter essante und wichtige Vorlagen, welche im Reiche wie in Preußen in Angriff genommen werden sollen. öll-O. Berltu, 26. Juli. Dle Befriedigung, welche der Aut- fall der Straßburger RetchStagSwachl in Deutschland hervor« gerufen hat, ist gewiß berechtigt; doch ist eS gut. von vornherein gewisse Borbehalte zu machen. DaS Verfahren jener Altdeutschen, welche die Laadidatur de» Grafe» Moltke ausstellten, hat viel, fach Tadel gesunden. Auch wir haben eS nicht billigen können. WaS sie von der Landidatur Petri fürchteten, war ein ueuer Sieg der aulonomtstischen Ideen in der Verwaltung de» ReichSlandc». Unsere» Krachten« durste dieser GesichtSpnnct nicht maßgebend fein sür die Stellungnahme zu einer ReichSiagSwahl. Die Wahl eine» eiugeboreaen Elsässer», der sich rückhaltlos aus den Boden des durch de» Frankfurter Frieden geschaffenen RechiSzustandeS stellt und offen die Interessen de» Reich- wahrnchmen zu wolle» ver spricht, war unter den gegenwärtigen Umständen von solcher Bedeu- tung, daß untergeordnete Bedenkea dem gegenüber schweigen mußten. Auch die Furcht, daß die Wahl Petri'S Herrn !>iliu» Klein den Weg zum Bürgermeistcrpostrn bahnen würde, ss.irste nicht be- stimmend sein. Herr Klein war zur Zeit de» Kriege« «djunct in Siraßburg und hatte, al« der Bürgermeister Küß nicht lange nach der Eroberung der Stadt starb, allein die Vertretung der städtischen Interessen gegenüber den deutschen Behörden. Sr ist dieser schwie- rigen Aufgabe mit seltenem Tact gerecht geworden und hat, nachdem die Bereinigung deS Elsasses mit Deutschland durch den Frankfurter Frieden unwiderruflich erfolgt war, unausgesetzt im Ginne einer ehrlichen Lerstäadigung gearboitet. Wie jollle man eS nicht für höchst erwünscht halten. weun ein solcher Mann al» deutscher Bürgermeister an di« Seite der Straßburger Stadt verwaltung träte? Wir haben im Elsaß vor Allem die Interessen de» Reich» za wahren; da- kan» aber gewiß nicht bester geschehe», al» wenn wir die Eingeborene» zur Mitarbeit gewinnen köunen. Zu leugnen ist indrß nicht, daß für die alt- elsSssischrn Kreise die Wahl Petri'» und eine etwaige Ernennung Klein'» zum Bürgermeister eine Wiederbelebung der alten autono- mistischen Bestrebungen bedeutet. Ist doch schon in dem Bericht», in welchem etue Anzahl Wähler Herrn Petri zur Annahme der Landidatur aufsorderte, von der staatsrechtlichen Gleichstellung deS Reich«lande» mit den übrigen deutsche» Bundeistaaten und Aehnlichem die Red« gewesen. LS ist gut, den von solchen Erwartungen ausgehende» Elsässern gleich jetzt offe» zu sage», daß sie sür eine Wiederholung, bezw. für «ine weitere Ausdehnung de» autonomistischen Experiments heutzutage in der öffentlicheo Meinung Deutschlands und specirll bei den maßgebenden Factoreu uicht viel Stimmung finden werden. Man hat sich in der eingehenden PreßdiScussion de» letzten Früh- jahr» doch ziemlich allgemein überzeugt, daß die» Experiment viSber noch wenig geglückt ist. Ganz nahe daran war eS, daß ein voll- ständiger Shstemwechjel eingetrrten wäre. Wen» in letzter Stunde der durch da» Gesetz von 1879 geschaffene Zustand de» RcichSlandeS bestehen blieb, so geschah e» nur unter der Voraussetzung, daß da» Recht der Reichrgesetzgebung in Bezog aus die elsaß-lothringische» Angelegenheiten wieder schärfer zur Geltung gebracht und von der weiteren Entwicklung de» Reichslandes zu einem selbstständigen Kleinstaat« Abstand genommen wurde. «» diesem Standpuncte wird die vereinzelte Wahl von Straßburg uDllowentger etwa» ändern können, al« dort vor 13 Jahren schon einmal ein Autonomist ge- wählt wurde, der dann, al» die Regierung da» autonvmistische Pro gramm energisch zu verwirklichen begann, der Protestpartei Platz machen mußte. Die jetzige Wahl Petri'S wird die Regierung in ihrer wohlwolleuden Behandlung der Stadt Straßburg nur bestärken können, aus die allgemeine Politik im Reichslande aber kaau sie keinen Einfluß üben. Warten wir erst ab, bi» d»S Beispiel Straß, bürg« in der großen Mehrheit der elsaß-lothri»gischen Wahlkreise Nachahmung gesuuden hat! Mobilmachung eines französische« ArmeecorpS. * Nachdem auch der französische Senat die Vorlage tuegen versiichSireiser Mobilmachung eine» ArmeecorpS mit 172 gegen 82 Stimmen angenommen, wird im September diese» auch sür die anderen Nationen nicht unwichtige Schauspiel vor sich gehen. Ein besonderer Werth wird ver Mobilmachung nicht be,gelegt werben, ausgenommen vielleicht bei den radikalen Politikern Frankreich», welche darin, mag die Sache nun ver lausen wie sie will, eine» erneuten Beweis sür die Vortreff, tichkeit und Sclilagsertigkeit ver französischen Armee erblicken werden. Bezeichnend sür di« Laar in Pari» ist die Thatsache, daß Niemand gewagt hat, der Vorlage energisch entgrgenzu- trelen: allerdings hat der Ober-Eifenbahnrath in einem auSsüurtichen Gutachten die Verantwortlichkeit sür ein« Pünktlich« Erfüllung der gestellten gorderunaen abgelehut »md di« Hinemzcgmmission sich betreff« de» fi«auzirll«n Punkte- dagegen erklärt, aber zuletzt war ja die Ent scheidung in den Beschluß der Militaircommission gelegt, und diese wagte nicht, sich dagegen auszusprechen. Die Vorlage ist ein Bermächtniß, welche« der KrieaSminister Ferron von seinem Vorgänger Uberkam, und Herr Boulanger würde gewiß Gelegenbeit genommen haben, bei AuS- sührung derselben seine Person an den richtigen Platz zu stellen. Deutschland kann der französischen Probcmobilmachung insofern ruhig zusehen, al» der sichere Erfolg davon sein wird, daß sie die srauzösischen Finanzen um lO Millionen Franc» schädigt. Doch trotz der wenig günstigen Finanzlage Frankreich- Hat Niemand auch nur ernstlich den Versuch gemacht, diese un- nöthige Ausgabe zu vermeiden, weil er fürchten mußte, sofort in den Verkocht zu gerathcn, unter BiSmarck'schen, Einflüsse zu handeln. Die leicht erregbaren Masten, welche unter der Führung von Nochesort, Clemenceau und Deroulede stehen, würden da« Fallenlassen der Vorlage al- eine Beleidigung de» französischen Patriotismus, al» eine Unterstützung deutscher Wünsche acbrandmarkt haben, und auch da« Ministerium Nouvier besaß nicht den Muth, sich einem solchen Angriff auSznsetzen. Gespannt darf man darauf sein, welchen Vortheil die Unversöhnlichen au- dem Verlaus der Mobilmachung zu ziehen gedenken. Der Krieg-minister Ferron ist der Uebcrzeugung, daß der MobilmachunaS- versuch günstig auSsallen werde; und wenn die» geschieht, waS hat die französische HeercSverwaltuna damit erreicht? ES bleibt doch ein großer Unterschied, ob man ein Armee corps einige Kilometer durch da» Land fährt, oder ob man deren achtzehn nach der Grenz« bringt. Abgesehen davon, daß sich die Sachen diesmal gar nicht geheim halten lasten und man schon vorher in Erfahrung bringen wird, welche» AruicecorpS zu dem Versuche auserlesen ist, handelt e» sich bei einer wirklichen Mobilmachung ja in erster Linie um die Bewältigung der Masten, um die möglichst rasche und püiick» liche Beförderung mächtiger Truppcntheile. und wer hier erproben will, darf den Versuch nicht mit einem ArmeecorpS anstellen. Die Franzosen haben ihre Mobilmachung ganz nach preußischem Muster zugeschnitte», und sie werden bei dem gegenwärtigen versuch einen Beweis dafür erhalten, inwiefern sie in Betreff der einzelnen Thcile gelehrige Schüler waren. Man wird erfahren, ob die Reserven rechtzeitig am Platze sind, ob der nöthige Pserdrbestand vorhanden und ob die Eisenbahnen in der betreffenden Gegend ihrer?lufgade gewachsen sind. DieTerritorialarmee, die sranzvsischeLandwehr, wird dabei nicht einberufen, und in dieser Beziehung bleibt da» Land dem Zweifel überlassen, ob sich hierbei Alle-, Einkleidung und Be waffnung, in so trefflichem Zustande befindet, wie eS Herr Herren darstellte. Welchen Nutzen man sich davon verspricht, ist schwer rrfindlich, denn die hauptsächlichsten Leistungen, welche bei einer wirklichen Mobilmachung in Frage kommen, würden in anderen LandeSthcilen zu leisten sein, als dort, wo der jetzige Versuch gemacht wird. ES ist bereit» bekannt, daß der MovilmachungSversuch im Süden oder Westen de» Lande in Scene gesetzt werden soll und man bereitet sich dort schon mit allem Eiser darauf vor. Als im vorigen Jahre Herr Boulanger mit seinem Mobilmachungsversuch auftrat und, wie man sagte, denselben nach dem Osten verlegen wollte, wurde die französische Regierung von deutscher Seite darüber nicht im Unklaren gelaffen, daß man in Deutschland mit der sofortigen Mobilmachung von drei ArmeecorpS antworte» werde, denn hier wäre in der Thal eine unter den damaligen Verhältnissen gefährliche Waffe dargeboten worden. Jetzt hat man aber bei un» keinen Grund, dem französischen Versuch ein« größere Bedeutung beizulegcn, da er sich auf einem ent fernten Gebiete abspieten wird. Nicht ohne Interesse wird man vorzüglich in den militairischcn Kreisen unsere» Vater landes dem militairischen Schauspiel im Herzen Frankreich» zuschauen, um zu beobachten, mit welchem Geschick man eS abspielt. vor Paris. DaS neue Panorama-Gemälde am Noßplatz. I. Man hat dem Panorama al» einer einfachen, nach den strengen Regeln der Perspective entworfenen Copie der Natur, als einer schlichten Ansicht, von manchen Seiten geradezu Len Charakter de» Kunstwerke» ganz absprcchcn wollen. Und gewiß kann eS auch Panoramen, wie überhaupt LandschaflSgemälde geben, welche vom Charakter eines Kunstwerkes möglichst wenig an sich tragen. In demselben Sinne sind aber auch z. B. sehr viele menschliche PortraitS keine Kunstwerke, sondern nüchterne, kunstlose Abklatsche einer Wirklichkeit, denen die individuelle Zuthat des Künstler», die künstlerische Austastung, kein eigenes Gepräge aufgedrückt hat. Vor einer solchen Kunstlosigkeit würde da» Panorama schon durch den Umstand bewahrt sein, wenn r» von wahrer Künstlerhand auSgeführt wurde. Denn wenn auch eine photographische Auf nahme der Gegend die Grundlage ist, so ist doch schon hier Wahl von Standpunkt und Beleuchtung ein künstlerische» Moment. Ferner sind doch die Farbenstudien des Maler- dabei ebenso nothwendige Grundlagen. Und wa» bei der endlichen Aus zeichnung und Ausführung tm Großen noch durch die oder zene Ausgleichung der Bodcnlinicn oder an Strauch-, Baum werk oder Gebäuden nachgeholfcn werden muß, ui» unmalc- rische Linien zu beseitigen, ist keineswegs unbedeutend. Nicht minder freie» Spiel behält sich auch der Pinsel de» MalerS in Hinsicht der Farbengebung und Lichtbehandlung vor. Eine Hauptsache bei den meisten Panoramen ist zudem doch die trotz, aber auch unbeschadet aller historischen Treue so gut wie völlig freicomponirte lebendige Staffage. Darum, so ernsthaft auch in neuerer Zeit die Behauptung ausgestellt worden ist, ein Panorama sei kein Kunstwerk, eher eine Schädigung der Kunst, so wenig ernsthaft ist sie doch im einzelnen Halle zu nehmen. Unsere Panoramen, sowohl da» früher hier aus gestellte, wie daS jetzt eben von Professor Eugen Bracht und seinen Mitarbeitern vollendete neue, sind wohl Kunstwerke, ganz bedeutende Knnstwerke, Quellen wahren Kunstgenusses. Der Gegenstand, welchen da« neue Panoramabild darstellt, ist einer der Kämpfe auS einem »er wichtigsten Theile unsere» letzten großen französischen Feldzuges, nämlich auS den Pariser EinscbließungSkämpsen. Die krampshastcn Bemühungen der Eingeschloffenen, den um di« Riesenstadt gelegten deutschen Truppengürtel zu durchbrechen, gewannen besonder» greifbare Gestalt zu Ende November» de» Jahres 1870, wo die Führer de» Pariser HeereS, Trochu und Ducrot, auf der Südostseile der Stabt im Maruethal bei Champigny und Bry einen durch gleichzeitigeBeunruhigungenan verschiedenen anderrnPuncten der Umschließung thunlichst verdeckten Hauptstoß gegen den ehernen deutschen Trupprnring unternahmen, indem Ducrot dort am Morgen de» 30. November mit 70,000 Mann die Maine über schritt. In mäandrischen, oft fast Halbinseln adschnürenden Windungen schlängelt sich auf dieser Seite von Pari» die Marne der Seine entgegen, um sich bei Charenton unweit de» Lyoner Tbore» von Pari» in dieselbe zu ergießen. Aus dem linken, östlichen, damall von den Deutschen besetzten Ufer liegen hier südlich beginnend die Dörfer Champigny >»,d Bry, etwa» weiter cstwärlS Co«uilly. VillierS, Noily, Gournay >c., aus der Pariser Seite der Marne dagegen Nogent. Neuilly Plaisance und Neuilly sur Marne, etwa» weiter zurück die Fort» von Regent Fontenay, RoSny und der jetzt erst zum Zwecke, den Durchbruch zu decken mit schweren Batterien beietzte Mont Avron. Bei dem erwähnten Vorstöße der Franzosen kamen allerdings die bis dahin von den deutsche» Borposte» besetzte» Dörfer Eha«pi-ny u»b Bry in die Gewalt der Franzosen. Trotz aller Anstren gungen und trotz ihrer achtfachen Uebrrmacht brach sich aber die Krast derselben an der Hartnäckigkeit der die Dörfer VillierS und Coeuilly besetzt haltenden Deutschen. Man erwartete deutscherseits am l. Dccember einen wiederholten Angriff gegen diese beiden Stellungen. Die französischen Heer führer schritten indcß nicht dazu, weil sie bei näherer Erwägung den Durchbruch-Versuch überhaupt sür mißlungen hielten. Weil sie sich jedoch vor den Parisern schämtrn zurückzukehren und BolkSunruhen befürchteten, begannen sie die besetzte» Stellungen bei Champigny und Bry zu befestigen. Dieser bedrohlichen Stellung gegenüber richtete der Kronprinz Albert von Sachsen an da» unter Befehl de» Prinzen Georg stehende XII. ArmeecorpS die Aufforderung, die Feinde auS Champigny und Bry über die Marne zuriickzuiverfen und die Schifsvrücken zu zerstören. Wegen zu späten Ein treffen» diese» BesehlS mußte die AuSfÜvrung desselben bis auf den nächsten Tag, den 2. Deccmber, verschoben werden. Die Stellung der deutschen Truppen gestaltete sich am Abend des 1. Drcembcr so, daß aus dem rechten Flügel die Sachse» zwischen Noisy und VillierS lagen, in letzterem Orte die dem Prinzen Georg mit unterstellte 1. wUrttembergische, an diese anschließend südlich bis CheniieviörcS die preußische 7. Brigade. Den linken Hlügel bildeten bis Sucy und Valenton die beiden anderen württcinbergischen Brigaden. Am 2. Deccmber früh vor Tagesanbruch, um 7 Uhr, be gann der Vorstoß der Deutschen von Noisy aus. Ein eigener Zufall wollte e- dabei, daß den beiden sächsische» Regi mentern Nr. t07 und 108, welche den Komps um VillierS und Bry auSzukämpfen batten, französische Regimenter gegcnüberstanden, die gleichfalls die Nummern t07 und 108 trugen. DaS zweite Bataillon deS sächsischen Regiments 107 warf im überraschenden Anlauf die französischen Vorposten nach Bry zurück, wurde dort in einen erbitterten Häuserkamps verwickelt und setzte sich trotz dem heftigen Feuer der Fort« von Nogent und RoSny und deS Mont Avron im nördlichen Theile des Dorfes fest. DaS erste Bataillon desselben Regi ments hatte inzwischen den Feind von ven Höhen östlich von Bry vertrieben und nahm dann Deckung in einem alten Kirchhof, von wo auS sie, von anderen Truppentheilen unter stützt, ein stehende- Feuergcfecht unterhielten. Der Kampf ver Württemberg» gegen Champigny war den ganzen Tag Über ein nicht minder hartnäckiger. Gegen Mittag wurde auf dem nördlichen Flügel der Schlachtlinie vom Prinzen Georg daS erste Bataillon deS nach VillierS herangezogene» sächsischen SchützrnregimentS Nr. 108 und daS dritte deS Regiments Nr. 107 auS Noisy zur Unterstützung der bei Bry kamvfendcn Truppen vorgcsendet. Die Entfaltung dieser Truppcntyeile zum Angriffe ist der in unserem neuen Pa»o- ramavilde dargestcllle Moment der Kämpfe bei VillierS-Bry am 2. Dccember l870. Später steigerte sich daS Fe»er der feindlichen FortS und Batterien wieder zu ausfallender Heftig keit, und als neue starke französische Jnfanteriemassen aus den Höhen östlich von Bry gegen die Stellungen der Sachsen vorbrachen, zogen sich die beide» Schützcnbataillone. nachdem sie 36 Ossiciere und 633 Mann verloren und bereits von Premier-Lieutenant» aesührt wurden, unter Mitnahme von 300 Gefangenen aus VillierS zurück, wo fester Widerstand dem Vordringen deS doppelt so starken HeindeS Halt gebot. Auch die in Bry befindlichen Compagnien zogen sich nach Noisy heran. Beiderseits wurden schließlich am Abend deS 2. De- cember die zuletzt eingenommenen Stellungen von den Vor truppen scstgehallrn und weiter rückwärts BivouacS bezogen Am 3. Dccember versuchten die Franzosen vergebliche An griffe aus die deutschen Stellungen. Die Nacht zum 4. verlief ohne besondere Störungen und am Morgen fanden die deutschen Patrouille» Bry. Champigny und die Höhen westlich von VillierS vom Gegner geräumt. Ducrot hatte wegen gänz licher Erschöpfung seiner Truppen und auS Furcht, durch frische deutsche Streilkräsle gegen die Marne gedrängt zu werken, schon seil Mittag deS 3. December unter dem Schutz eines dichten Nebels de» Rückzug über den Fluß angetreten, und so war denn. Dank besonders dem hartnäckigen Wider stande der Sachse», der in großem Maßslabe unternommene DurcbbrnchSvcrsuch der Franzosen schmählich gescheitert. Nach diesem Versuche einer möglichst knappen Schilderung deS Tbatsächlichen möge nun eine weitere nächste Besprechung sich in die Betrachtung de» großartigen neuen Panoramabildes selbst vertiefen. Adolf WeiSke. Versammlung der Zimmerer und Maurer. Streik der Zimmerer. * Leipzig, 27. galt. In der gestern Abend lm Saale der Tonhalle abgebakleaen öffentlichen Versammlung der Zim merer und Maurer, die von etwa 400 Personen besucht war, berichtete der Vertrauensmann Herr Friedrich über den Stand de» Streike» seit der letzten Versammlung. Nach den Miltheilungen des Genannten ist die Betheiligung an der Arbeitseinstellung nicht in dem gewünschten und gehoffte» Umsaiiae erfolg». ES haben zwar insolge des Beschlusses der letzten Versammlung noch 150 Geselle» d e Arbeit »iederaclegt. von denen die größte Zahl abgereist ist, doch steht dies in keinem Berhältniß zu der Zahl Derjenigen, welche sich am Streik nicht bethciltgen. Dagegen wurde als befriedigendes Resultat vom Redner hervorgehoben, daß wieder eine Anzahl Meister — 11 —, deren Nanien bekannt gegeben wurden, die Forderung bewilligt haben. Im Ganze» sind e- jetzt 30 Meister, welche den ge forderten Lohn zahlen. Von den JunungSmeistern hat sich jedoch, außer den beiden, welche gleich beim Beginn der Acbellsbewegung die Forderung bewilligten, keiner hierzu verstanden. Im Ganze» sind etwa 600 Zimmerer in den Streik getreten, von denen gegen 400 abgrreist sind, während 70 bis 80 unterstützt werden müssen. Eine weitere Anzahl Meister haben einen Lohn von 39 ^ zugesichcrt und eine größere Anzahl Gesellen dies angenommen, was von den Rednern getadelt wurde, da, wie von letztere» betont wurde» jetzt die denkbar günstigste Gelegenheit sei, um die volle Forderung zu erlangen. Herr Friedrich verurtheilte dann noch in scharfer Weise da» Borgehen der Inniing-meister, welche an Stelle der streikenden Zimmerer Tagelöhner eingestellt haben, denen alle und jede praktische Ausbildung fehle. Er forderte dann noch zum einmüthigen Zu sammenhalten aus, wobei er betonte, daß bei der nöthige» Einigkeit der Streik in wenig Togeu beendet sein würde uud «adelte, daß die arbeitenden Tollegen nicht in der entiprechende» Weite die Mittel zur Unterstützung der Sireikendea zahlten. Eine größere Anzahl Redner sprach sich in gleichem Sinne auS. Alle brachten ihre Mißbilligung znm Ausdruck über da» Linstcllen der Tagelöhner seitens der JnnnngSmeister. Die Versammlung nahm zum Schluß eine Resolution folgenden Inhalt- an: „In Erwägung, da nach dem Berichte de» Vertrauensmann» die allgemeine Situation eine günstige ist, beschließt di« heutlge öffentliche Versammlung der Zimmerer und Maurer, den Streit aulrecht zu erhallen, bi» unsere Forderung bewilligt ist, pro Stund« mit 40 -H." ES «raten dann noch eine Anzahl Redner aus. dir all« zum rinmütdigen Festhalten an der Forderung und zum thotkrättigen Unterstützen der Streikenden durch sreiwilllge Geldbeiträge mahnten, wonach die Versammlung gegen '/,11 Uhr ihren Abschluß sand. Am Morgen de» erste» Pfingstfeierlag» ds, Ir. machte der Pack- träger Hessel in Gohlis dem Schutzmann Oehme in Gohlis die Mitlheilung, daß ihm früh, als die lleine II Jahre alte Nt. (weist'- ihrer Mutter beim AuStragen der Semmeln behilflich ist) das Früh iilck gebracht habe, sei» 'Portemonnaie mit etwa 40 ./t Aaar- chast abhanden gekommen, daß er dem Mädchen sofort »ach- gceilt sei, dasselbe aber bestritten habe, im Besitze des Por c»ivn»aici zu sein. Hessel hatte geglaubt, daß, als er vcr M. flühzciiig au der Vorsaalthür das Frühstück abgenommen und bezahlt hati-, das sZortcmonnaie i» den Frühstückskorb der M. gefalle» hi. Letztere hatte nach dem Vorhalt Hessel's ihrer Mullcr sofort M «Heilung von dem Verdacht gemacht und beide gingen daraus dem Lehme, der in Begleitung Hessel's sich aus dem Wege zu ihrer Wohaung bejand, entgegen. Oehme setzte das Kind zur Rede und ualiin es, da eS den Besitz deS Portemonnaies leugnete, mit nacli der Polizeiwache. Ja der Polizeiwache selbst waren »och die Schutzleute Lorenz und Fischer anwesend. Letzterer betheiligle sich nicht direct an der Sache, sondern besorgte nur später die Absührung der M. »ach dem Gefängnisse und die nochmal- erfolgte Ei,:.assniig. Oehme setzte das Verhör mit der M. fort und da dieselbe widersprechende An- gaben machte, so griff Oehme zu den, AuShilsSmillel der Züchtigung, wobei ein Stock angewendct wurde, — der jedoch nicht hat criuilieit werden können — während Lorenz die M. » nsaßle und ihr r„s Gesicht fuhr, angeblich um sic zur größeren Ausmerkiamkeit aus den ir vernehmenden Oehme zu veranlassen. Der Angeklagte Oehme war nun zwar geständig, die M. gezüchtigt zu haben, jedoch sei dies nur »litt-Ist eine- dünnen Wridcnstückchcns und nicht etwa aus den bloße» hmreren Uörpeith-il, andern aus die Kleider geschehe». Die letzte Aeußening deS Nindes, nachdem er sie geschlagen, sei die gewesen: „sie hätte da» Porte- monnaie aus den Vorsaal gelegt", ohue hiiizuzujügcn, aus welchen Vorsaal. Ter Angeklagte Lorenz seinerseits will die M. nur an der Schulter angesaßt haben, um sie mit dem Gesicht nach Oehme zuzukehren: möglich sei, daß er ihr hierbei i»S Gesicht gefahren. Geschlagen habe er sie nicht. Im Zeugenvcrhür bestätigte »un zwar der Schutzmann Mischer sowohl als der obengenannte Hessel, daß die Schläge, die Oehme dem Kinde versetzt, nicht stark gewesen seien, das ttiud auch nicht etwa geschrieen, sondern nur geweint habe. Zeuge Fischer» der sich übrigen» wiederholte ernstliche Vorhalte jawohl von Seiten deS Herrn SlaatSanwalts als auch der Herren das Gerichts- Hofes wegen der mehrfachen Widersprüche in seinen Angaben gefallen lassen mußte, gab noch an, daß er, al« der Wachtmeister ins Bureau ge kommen, und sich zur M. in die Zelle begebe», aus dessen Geheiß einen Stock habe herbeihole» müssen» ohne daß cS zur Züchtigung gekommen sei. Zeuge Hessel, welcher, da nach der Vernehmung der M. eine Haussuchung in der elterlichen Wohnung der M. vorgciiommen wurde, nach Hause gegangen war, gab an, daß er bei der Rückkehr in seine Wohnung daS Portemonnaie mit Inhalt aus dem. aller dings etwas dunklen Vorsaal seiner Wohnung vorgesnnden habe. Er gab die Möglichkeit zu, daß das Kind, von dem Zcitpuucte ab, wo er dasselbe verlassen, biZ dahin, wo er dem Schutzmann Oehme Mittheilung gemacht und mit diesem die M, abgeholt, Zeit gehabt haben dürste, das Portemonnaie wieder nach seiner, Hessel's Woh- niln», zurückjubringcn; allerdings behaupten könne er dies nicht. Die Verletzte, die M. selbst, stellte nun freilich den Vorfall in einem grelleren Lichte dar: sie behauptete, daß Oehme sie mit einem 'tacke» Kaotenstock, Lorenz sie aber ins Gesicht geschlagen Hobe. 8om Wachtmeister habe sie ledoch keine Schläge bekommen. Die Mutter der M. versicherte, daß ihre Tochter nach dem Vorfälle nicht etwa von ihr selbst gezüchtigt worden sei, ldaß die Wunde» viel mehr von den in der Polizeiwache erhaltenen Schlägen hergerühct hätten. Der Zeuge und Sachverständige, Herr vr. weck. Geißler aus Gohli», welcher das Kind zweimal untersucht hat, sprach sich eidlich dahin auS, daß das Kind außer drei fingerdicken, blutunterlaufenen und schwarzgeränderten Striemen auf dem Gesäß noch Spuren von Schlägen über beide Oberarme und geschwollene Stellen im Gesicht gezeigt habe und eS unmöglich sei, daß bei Anwendung eine- dünnen WcidenstöckchenS die Schläge auf die bekleideten Kürpertheile eine derartige Wirkung hätten Hervorbringen können, wie die couftatirten, daß diese vielmehr aus kräftige Hiebe schließen ließen. Nach geschloffener Vcweisausnahme hielt die königl. Staat»- an malt schüft bezüglich Oehme'S dessen Berurtheilung aus Grund 88- 340 und 343 des R.-Str.-G.-B. für gerechtfertigt, zumal es sich im vorliegenden Falle uin die Erzwingung eine- Geständnisses von Seiten eiaeS erst elfjährigen, also nicht einmal versolguogSsähigca Kinde» handle. Bezüglich Lorenz' verkannte die königl. Staatsanwaltschaft nicht, daß der Beweis schwach sei; allein nach den Lrgebuiffca der Ber- andlung »achtele sie den Angeklagten wenigstens der Verletzung d«S 340 deS R.-Str.-Ges.-B. für schuldig uud beantragte entsprechende estrasung beider Angeklagten. Die Verthetdigung dagegen bestritt die Vollständigkeit de» SchuldbeweiseS uud betonte besonders die große Unzuverlässigkeit deS Kindes, welche- zweifellos in seiner Sachdarstellung übertrieben habe. DaS Gericht veruriheilte Oehme aus Grund der 88- 340 und 343 deS R.-Str.-Ges.-B. zu 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus strafe, sprach dagegen Lorenz von der Anklage frei. Der Gerichtshof bestand aus den Herren LandgerichtSdtrector Justizraib von Bose (Präsid.), LandgerichtS-Rath Adam, Geh. Hos- rath Professor vr. Wach, Laudgerichls-Räthen voll Soinmerlalt und vr. Wulsert; die Anklage führte Herr Staatsanwalt Häntzschel, die Vertheidigung Herr RechtSauwalt vr. Zehme. Königliches Landgericht. Kerte«-rtr»ftam«rr K. Linpitudliche Strafen jetzt der 8- 343 de» R.-Str.-Ges.-B. aus di« Erpressung eines Geständnisse» in einer Unter- snchuog»loche; den» die Minimakstrase hieriür besteh» in einem Jahre Zuchlbau». Diese Gesetzesbestimmung, in ver- biudung mit dem K. 340 de» R.-Etr.-G«s.-B. (Körperverletzung in Ausübung »i»eS Amte» begingen), übertreten z» baden, waren die Schutzleute Friedrich Theodor Oehme »nd Karl Wilhelm Lnreuz «u» Gohli» »»geklagt. vermischtes. ----- Der Kaiser bekommt auch In Gastrin eine ziemlich starke Post. Die Familien-Correspondciiz allein mag schon ziemlich umfassend sein, und jetzt hat sich »och ein neues Mitglied der kaiserlichen Familie diesem Neigen der Brics-» schrciber cmgeschlossen. Es ist der älteste Sohn dcö Prinzen Wilhelm, der Urenkel deS Kaisers. Schon als Kaiser Wilhelm in Gastein ankani, sand er aus seinem Tische ein Cvuverl, bemalt mit vielversprechenden großen Buchstaben, daS einen Brief aus vierfach liniirtem Papier enthielt. DaS „Schreiben" stammte von dem in Rede stehenden Urenkel des Kaisers. Ein beigeschloffener Zettel der Mutter, Prinzessin Wilhelm, versicherte dem Kaiser, daß Niemand de» Inhalt dcS „ersten Briefes" dictirt, Niemand darin Einsicht gcnvmmen habe. Lächelnd meinte der Kaiser: „DaS glaube ich, denn mein Urenkel stellt nämlich in sechs Zeilen neun Forderungen an michl" <Z Halle a. S., 27. Juli. DaS soebc» auSgegebene Verzeichniß der Vorlesungen an hiesiger Universität sür daS Wintersemester 1887/83 weist für den Lehrkörper 104 Tocenlen aus, welche 292 Vorlesungen (darunter t l.3 Publica) angekündigt haben. Bon den Docente» sind 50 ordentliche, 32 außerordentliche Professoren, 2l Privatdccciiten, t sogen. Honorarprofessor (in der juristischen Facultät). Außerdem kündigen 5 Lectoren und 4 sog. Ercrcilienineisicr Uebnngen an. Neu eingetreten sind: i» die theologische Hacnltät als außerordentlicher Professor l-io LoosS; in die juristische der außerordentliche Professor I). Th. Kipp (beide von Leipzig gekommen); in die mcdicinische Facultät Pros, vr. Ruv. Kaltenbach, Privatdocent Vr. Fcrd. Krause; in die philosophische Facultät der außerordentliche Professor vr. Wilh. Zopf, die Privatdocenten Vr. Karl Geldner, und vr. Edm. Hüsserl. — Der königl. Eisenbahn-, Bau- und BetriebSinspcctor Gerh. Wessel hier ist nach Köln versetzt. — Ober-Glogau. 25. Juli. Sonnabend, den 23 ds., Abend», bekam der Gastwirth Grzeschik in Sticbendorf mit seinem erwachsenen Sohne Slreit; beide waren in trunkenem Zustande. Der Sohn wollte den Vater greisen, welcher ein Messer in der Hand hatte und eS dem Sohne so in den Leib stach, daß sofort der Tod eintrat. — Der Prinz von Wale» wird ans dem am 12. August in der Albert-Halle in London abziihaltcnden walisischen Nationalsest, dem sogenannten „Eisteddfod", den Vorsitz führe». E« ist nicht unwahrscheinlich» daß auch die Königin da» Fest besuchen wird.
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