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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188710014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-10
- Tag1887-10-01
- Monat1887-10
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1887
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konnte. Die Berechtigung de» Lehrer» zur Züchtigung durch Schläge, der besondere Anlaß dazu. die Art der Aueübung »nd die Folgen derselbe» sind aus der Grundlage de» Ergebniffe» der Hauplrrchandlung abgewogen. " Leipzig, 89. Seplember. Der durch einen Messerstich ersolgle Tod eines jungen Mexikaners kam heule vor dem 3. Stras- seiiale zur Sprache, da der Staatsanwalt gegen das Erkeunlniß. weiches den Idäler sreisprach, Revision eingelegt halte. Der Gelödtele hieb Juan Biäa uud war von seinen Angehörigen in Mexiko zu dem Direktor des Realgymnasiums iu Ludwigslust, Herrn I)r. Sonnenberg, ln Pension gegeben, wo noch mehrere andere junge Leute in Pflege waren. Am 2l. November hatte der noch nicht gan» 18 Jahre alte Schüler Walter Psänne mit dem jüngeren und schwächt chen Bisa, mit welchem er in sreuudschastlichen Be. Ziehungen slaud, Streit angesangen und ihn geschlagen. Einige Zeit daraus neckte er den Amerikaner, der wegen seines jüdischen Aus« iehenS österS verspottet wurde, wiederum uud drang aus ihn eia. Viüa, welcher inzwischen in sehr gereizte Stimmung gekommen war, zog sich durch die Küche in die Waichküche zurück. aber Psaaue lieb trotzdem nicht von ihm ab. Als Brno halb in Berzweiflung ausries: . Wenn Sie mich jetzt nicht gehen lassen, ziehe ich mein Messerl", erwiiderte Psanne gelassen: „Ja, mein Junge, wir haben ebrnsalls eia Taschenmesser!" L>üa zog nun in der That sein Taschenmesser und machte Miene, dasselbe aus seinen Gegner zu zücken. Dieser, durch da» bleiche Aussehen und den starren Blick des Biüa ängstlich gemacht, glaubte sich schützen zu müssen und zog ebrnsalls sein Messer, welches er gerade vor sich hinhielt. Nunmehr machte BiSa eine Bewegung, alt wolle er sein Messer dem Psanne in den Unter- leib stoben, wodurch dieser veranlaßt wurde, das Messer etwa» zu senken. Im selben Augenblick ober schon rannte B>°a aus lhu zu und gerade in da- Messer Psanne'« hinein, welches in seinen Unter- leib eivdrang. Am Tage daraus starb der junge Mann an dieser Verletzung, srrn von Heimath und Angehörigen. Gegen Psanne wurde vor dem Landgerichte Schwerin da- Ber- sahrea wegen Körperverletzung mit lödtlichem AuSqange rrössnet, aber die Strafkammer gelangte nach der Hauvtvelhandlung vom 2l. Mai zur Freisprechung de- Angeklagten. Aus den Unheils- gründen, soweit sie hier i» Betracht kommen, verdient Folgendes Erwähnung: Es ist nicht sislgeslellt, dab der Angeklagte bei der Versolgung die Absicht hatte, de» Visa zu mibhandeln. Als Bma von seinem Messer Gebrauch machte, war er in vermeintlicher Noik- wehr. Er war zwar der schwächere und halte keine andere Waffe als das Messer, aber er war nicht berechtigt, e- zu benutzen, denn wenu auch der Streit nicht mehr ganz harmlos war, so war doch Psanne sein Freund und SLulgenosse. Er mutzte zunächst den Versuch machen, durch einen gewandten körperlichen Borslob hinaus zu kommen, auch konnte er die Hilse der in der Nähe befind lichen Köchin aurusen. Er halte also, indem er da» Messer zog, die Grenze der Nothwehr überschritten. Sein Verhalte» wurde ein rechtswidrige- und Vertheidigunq dagegen geboten. Psaniie kam also in den Zustand der Noihwehr und durste sein Messer vor sich hl», halten. Es läßt sich nicht behaupten, dab er damit zu weit gegangen wäre, denn er bediente sich »ur der gleichen Waffe, und ein andere- Mittel stand ihm augenblicklich nicht zu Gebote. Dab Biöa sich in bas Messer des Psanne hineinslürzte. war die Folge der Ueber- schreitung der Nvlhn»hr seilen- des Viva. Gegen dieses Uriheil hatte, wie bereits bemerkt, der Staal-anwalt Revision eingelegt. Er rügte Verkennung de» Begriffe-Nothwehr und war der Ansicht, dab Viöa nicht verpflichtet war, den Angriff des Angeklagten solange zu dulden, bi» ihm etwa durch d>e Köchin Rettung kam. Viöa habe die Nothwehr nicht über- schritten, indem er da- Messer zog, denn da- Ziehen de- Messer- sei nur eine Drohung. Der Angeklagte dagegen sei nicht »n Zustande der Noihwehr gewesen und hätte sei» Messer nicht vor strecken dürfen. — Der Reich-anwalt, Herr Stenglein, fand zwar manches Bedenkliche an dem Urtheil, glaubte aber, dab es werde niiirecht erhalten werden können. Man kann, so sührte ec au-, den Knabenstreichen in einer Pension oder Erziehungsanstalt, wo die Knaben auseinander gehaust sind und daourch sehr leicht in die Lage kommen, Exeesse zu begehen, nicht denselben rechtlichen Charakter Miidiciren, wie de» Handlungen Erwachsener. Wobin sollten wir kommen, wenn jeder Exccß, jede zu weit getriebene Neckerei in den schulen rc. ganz einfach als Körperverletzung, Nölbigung rc. an gesehen werden sollte. Hier war der Excetz deS Psanne vielleicht elwaS strenger zu nehmen, weil weitgehende Neckereien voraus- gegangen waren und der ausgercgte Charakter des Verletzten sich sn on gezeigt hatte. Aber immerhin blieb es ein Knabe, an den man nicht die ganze Strenge de- Gesetzes anlegen kann. Srine Handlungsweise war eine zu weit gehende Neckerei, die viel lucht eine strenge diSkiplinarische Strajc qerechtscrtigt hätte. ES ist Niir sestgestellt, daß der Angeklagte sein Messer zur Abwehr vor gestreckt habe und dag der Angrriser Vi»a in dasselbe hineingelausen sei. Nach der unverniuthet heftige» Gegenwehr seine- Gegner- war der Angeklagte im Zustande der Nothwehr. Dem Anträge des ReichSanwalls aus Verwerfung der staats anwaltlichen Rrvision schloß sich der Berthcidlger, R-cht-anwalt Ritzerow aus Schwerin, in längerer Rede an. DaS Reichsgericht hob jedoch das Urtheil aus und velwieS die Sache an da« Land- rerlcht Güstrow zurück. Es sei. so wurde ousgciührt, sestgestellt, lab Viva in Noihwehr sich befand; wenn das L indgericht aunehme. rr habe dieselbe überschütten, so ist es dal, u ans Grund eines Nechts- irrthum- gelangt, denu es ist nicht abznjehcn. warum der Gebrauch l iik» Messers Nicht zur Nothwehr geeignet sein soll. Wenn von» getagt werde, der Angeklagte habe sich seinerseits m der Nothwehr be> iuiiden. Io je, damit ein Wideripruch in das Urtheil gekommen uud d e>eS könne nicht aufrecht erhalten werden. Nachtrag. * Leipzig» SO. September. Heute Vormittag IO Uhr 33 Minuten kam mittelst der Bayerischen Bahn der Erb» Prinz von Schaumburg-Lippe mit Gemahlin von Alkcnburg hier an und fuhr um 11 Ubr mit dem Courierzug der Magdeburger Bahn weiter nach Hannover. * Leipzig, 30. Seplember. Gestern Abend 8 Uhr traf mittelst der Bayerischen Bahn Se. Excelle»; der StaatS- secretair vr. von Boetlicher von Karlsbad hier ein und reiste unter Benützung der Verbi»vu»gj>bghn um S Uhr aus der Thüringer Bahn weiter nach Raki». . . * Leipzig. 30. September. Der NcchtSanwalt am Reichsgericht, Herr vr. Luden, welcher im November v. I. den de» LanbeSverralh» ongeklagten Redacleur Prohl au» Z>cl verlheidigte, ist gestern infolge der Amputation de» einen Beine- gestorben, vr. Luden, der noch in den besten Jahren slaud, ersrcule sich wegen seiner persönlichen Liebenswürdigkeit und seine» erfolgreichen Wirkens allgemeiner Achtung und Beliebtheit. ----- Mit dem heutigen Tage ist. wie auch aus dem .Tage» kilcnder" ersichtlich, eine Verlegung der beiden Poli» Iliniken de- Herrn Prof. vr. Hagen für unbemittelte Ohrenkranke und für unbemittelte Nasen», Nachen« und Kellkopskranke au- den UniversilälSgebäuden. Universität- st rage 3, nach der ersten Etage de-Hause-Gewandgätzchenb crsolgt, woraus wir da» Publicum noch besonder» aufmerksam wachen. In der hiesigen Werkstätte für Arbeit-lose sHoSpitalslraße 9) haben vom 1. bi- 30. September d. I 3»0 Personen gearbeitet und haben solche dafür 57mal Früh sl.ick und Mittagdrod, 12 halbe Portionen dergleichen, 275mal Abenddrod und 275mal Herberge und Morgenkaffee in der I lesigcn Herberge zur Heimalh erbalten. Vom 1. Januar l s mit 30. September d. I. sind 2214 Personen beschäftigt llrrde». ---- Am beuligen Tage früh von 10 Uhr an findet in der Ü!>la der Teichmanu'scven Privalschule di« 5. General Versammlung de» Allgemeinen Deutschen Privat sch illehrer-Vereins statt, woraus wir die betheiligten Preise hier noch besonder- aufmerksam machen. * Leipzig, 30. September. Heute Mittag ist der Schluß kr bisherige,, GesellschaslSlocalilälen der „Harmonie" (Gretbestratze) erfolgt und morgen, Sounabeud, findet die s. erliche Eiösfnung de» »euerbauten eigenen Grsellschasthause- am Nogplatz statt. Der Feierlichkeit selbst werden, wie wir Horen, nur die Mitglieder der Gesellschaft und einige besonder» dazu geladene Ehrengäste beiwohne». — Gartensreundcn ist jetzt Gelegenheit geboten, sich ein Gärtchen einzurichten. Da» hierzu ia Aussicht genommene Areal befindet sich vor Connewitz und zwar an der Kaiser Wildetnistr-'ß! hinter Koch'- Billa, in unmittelbarer Nahe de- Waldc». Ei» ganz besonderer Borlheil bietet sich daselbst den Gartenbesitzern, indem sic einen l2jährigen unkünd baren Eontract erhalten. Die Gärten werden morgen (Sonntag) Vergeben und mvgen sich darauf Reflectirende an oben bezeichueten Platz begeben. --- Stadttheater. Für die im Earola-Tbeater morgen, Sonntag, Abend stattsindende Vorstellung hat die Tireclion unserer Sladttheater da» Schauspiel „Die Waise au» Lowood" von Charlotte Birch-Pieilscr gewählt. Die Titelrolle spielt Arl. Jenny Haacke vom Sladttheater in Hamburg. Die Darstellerin setzt iu dieser Nolle ihr aus Engagement abzielende» Gastspiel, das sie am Donner-tag Abend als „Hertha" im ^Tropfen Gift" begann, fort. — Stadttheater. Den Billetbezug für di« Sonn« tag-»Lorstellung im Carola-Theater aalangend, bemerken wir. daß der Vorverkauf (mit Aufgeld von 30 ^s) beute Sonnabend von l—3 Uhr an der TageScaffe des Neuen Sladttheater». der Billetverkauf aber morgen. Sonntag, sowohl an der TageScaffe de» Carola-Theaier- (Sophien- straße lS) von 10—l Uhr, wie auch an der Tage-casse ve- Neucn Sladttheater» von tO—3 Uhr statlfindet. — .Die schöne Sofia oder Müller und Schutz« m Orient", die reizende Original-Pantomime de-Eircu- Schnmann, wird nächste Woche von einem anderen neuen Ausstattungsstücke abgelöst werken. Heule Abend findet die vierte Ausführung der .schöne» Sofia" statt. Der übrige Tbeil de» Programm- ist durch Hauptnummern des Repertoir- ausgesüflt. Der bisherige äußerst zahlreiche Besuch der Künstler- Borstellungen in der hiesigen Centralhall« dauert fort, und in immer weitere ousioärtige Kreise dringt die Kunde von der Vorzüglichkeit der Leistungen de» diesmaligen Künstler- personal-. Um auch der größeren Allgemeiicheit den Besuch dieser Vorstellungen zu ermöglichen, bat Herr Cariu« für morgen, Sonntag, abermals eine Nachmittag»-Bor- iellung zu den bekannten ermäßigten Eintrittspreisen ver anstaltet, in welcher da» gesannnle engagirte Personal aus treten wird. Bezüglich de- Wetteren verweisen wir aus den Anzeigentheil. --- Am heutigen Tage, den 1. Oktober, sind e» 25 Jahre, daß der Vorstand der BetriebS-Ober-Jnspection Leipzig k. Herr Betriebsoirector Freiherr von Oer, al- Beamter bei den königl. sächsischen Slaatseisendahnen angetretrn ist. Die Ablheiluug-.Jngenieure und SlationS-Borständ« seine« Bezirk balten sich deshalb gestern im Fürstenzimmer de« hiesigen bayerischen Bahnhof» zusammengesunden, um dem allver- ehrten Cbes ibre Glückwünsche auszusprechen und densrlben durch Uebcrreichung einer Adresse weiteren Au-druck zu geben. Der Jubilar, von dieser Ovalion sichtlich überrascht, sprach den Anwesenden für die bewiesene Aufmerksamkeit und An- bänglichkeit in warmen Worten seinen besonderen Dank au». Tie ganze Feier bewies von Neuem, weiches gute Einver nehmen zwischen dem Jubilar und den Vorständen der ein zelnen BermaltungSzweige besteht. * Leipzig» t. Oktober. Zu der Reihe der Jubilare. welche da- Hau» F. Volckmar schon zu den seinen zählt, gesellen sich heute noch zwei. E» sind die» die Herren I. Wagner und Franz Töpfer, welche am heutigen Tage aus eine 25 jährige Thäligkeit zurückblicken können. Mögen die Glückwünsche, deren sich die Jubilare zu erfreuen Gelegenheit und Ursache haben werden, allenthalben in Er» üllung gehen. ---- Heute am 1. Oktober begeht ein treuverdienter Arbeiter, der Böllchergeselle Herr August Otto Stade au» Alten- burg» die Feier seines siinsuiidzwanzigjähriqen Jubiläum« in einer und derselben Werkstelle. Am 1. Oktober de- Jahre- 1862 trat derselbe bei Herrn Böttchermeister Friedrich Bert hold Schaale, Prcußergäßchen Nr. 5, in Arbeit und bat seit diesem Tage ununterbrochen daselbst in treuer Pflichterfüllung gewirkt. Der Jubilar wird an seinem heutigen Ehrentage durch mancherlei werthvolle Geschenke erfreut werden. --- Am heutigen Tage erfüllt sich eia Zeitraum von 40 Jahren, daß Herr Gottlieb Prifcbmann al» Markl- helser in der Oelrasfinerie von I. G. Wappler ununter brochen treue Dienste geleistet hat. Dem wackeren Jubilar, dem bereit» vor 10 Jahren die ehrenvolle Auszeichnung der Großen silbernen Medaille „für Treue in der Arbeit" ge währt wurde, werte» wohl auch an dem blutigen seltenen Ehrentage erneute Beiveise dankbarster Anerkennung so lang jähriger treuester Pflichterfüllung von seiner Firma zu Theil werden. H Leipzig, 30. September. Gestern Nachmittag 5 Uhr 33Mmute» traf mittelst VerThüringerBahn ein Commando vom lönigl. sächs. Fußartillrrie-Regiment Nr. l2 ia Stärke von l Oijicier uud 56 Unterossicieren und Mannschaften von Metz hier ein. Da» Commando gi-g aus der Dresdner Bahn weiter nacb der Festung Königstcin. — Mit dem Abend» personenzug der Thüringer Bahn 9 Ubr 22 Minuten gingen 76 Reservisten vom Fußartillerie-Regiment Nr. l2 unter Führung von 1 Osficicr zu einer Uebung nach Metz von hier ab. — In der Rußsabrik von Frei L Sening an der Aeußere» Berliner Straße fand gestern Abend ia der sechste» Stunde eine Explosion statt, in Folge deren da» Maschinenbau- ia Brand gerieth. Doch wurde da» Feuer von den in großer Anzahl erschienenen Feuerwehren bald gelöscht. Der Feuer mann der Fabrik hatte mehrere Brandwunden im Gesicht und an den Händen erlitten und mußte mittelst Wagen» nach seiner Wobnung in Linkenau gebracht werden. — In der Grimmaischen Straße wurde gestern Nachmittag eia Kellner au» ErmelShain, welcher am vorigen Montag in einer Restauration in Linvenau mit den vereinnahmten Geldern durchgegangen war, polizeilich ausgegriffeu und zur Verant wortung wegen Unterschlagung dem Naschmarkte zugeführt — In einem Fleischerladen der Schützenstraße entwendete gestern Vormittag eine ArbeiterS-Ehefrau gelegentlich eine» Einkauf» eme aus der Ladentafel liegende Wurst im Werthe von l 50 ^s. Die Diebin wurde aber dabei er wischt, sestgehalten und der Polizei überliefert. — Ein Eisen- Lrehcr au» Güstrow. den die königl. Staat-auwaltschasl zu Erfurt steckbrieflich verfolgt, wurde heute Morgen in einer hiesigen Herberge polizeilich ausgegrisfen uud vorläufig aus dem Naschmarkt in Haft genommen. — Heute Vormittag 7 Uhr 20 Minuten ging ein Militaircommaado vom 107. In saiiterie-Regiment. bestehend au» 2 Osficiere» und 108 Unter osficieren und Mannschaften mittelst der Dre-dner Bahn nach Waldbeim von hier ab, um daselbst ein gleiche- Commando abzulösen. * Leipzig, SO. September, von der zweiten Straf kammer de- hiesigen königl. Landgericht- wurden in den heutigen Hauplverhandlungcn verurlheitt: l) Die Dienst magd Wilhclmine Dorothee Marie Mühle au- Grimma wegen Rücksall-betrug» rc. zu 2 Jahren Zuchthan», 3 Jahren Ehrenrecht-verlust und Polizeiaussicht; 2) der Cigarrenardeiter Emil Heinrich Adolf Meyer von hier wegen Rücksall«. bctrug» re. zu S Jahre» Zuchthaus- und 1000 Gelb-, event. weitere 134 Tage Zuchthausstrafe, al- Zusatz zu einer bereit» vom Landgericht Nordhauser, gegen de» Angeklagten erkannte» ZuchlhanSstrase von 3 Jahren; 3) den Gymnastiker Friedrich Emil Panßer au- Erfurt wegen Vergehen- gegen tz. 176 3 de» R.-Str.-Ges.'B. und Betteln- zu 8 Monaten Gesängniß- und 2 Wochen Haststrafe. * Schöne selb, 30. September. Nachdem da- mit Zustimmung de» Gemeiaderatbe- für den hiesigen Ort aus» gestellle Regulativ, die Beleuchtung der Treppen und Höse in bewohnten Gebäuden betreffend, von der königl. KreiSbauptmannschast zu Leipzig genehmigt worden ist. tritt dasselbe am 1. Oktober d. I. ia Kraft. Die Bestimmungen sind ia der Hauptsache «it denea anderer Vororte übereinstimmend. Thum. 28. September. Testern wurde eia hier in Arbeit stehende- 2l jährige» Mädchen verhaftet, weil r» dringend verdächtig war, sein neugeborene» Kind vorsätzlich getövlet zu habe». Am Sonntag Abend war e» noch zu Tanze, in ter Nacht «felgte die Geburt de» Kinde- ohne ede Beibilse und an, Montag früh erschien e» wieder bei einer Strickmaschine. Den Wirlh-leuten gab e» aus Be sagen ausivcicheiite Antworte»; vor dem Gericht gestand es. daß e- sei» Km», welche- gleich nach der Geburt gestorben ei. in eine Hödle beim Greisensteine verscharrt habe. Dort wurde r» auch vorgesunden, und die weitere Untersuchung wird ergebe», inwieweit e« den Tob de» Kinde- verschuldet hat. XU. (Köllig!, sächsisches) Armeecorps. s Dresden, 29. September. Seine Majestät der König staben Allergnädigft geruht, nachstehende Personal-Veränderungen o der Armee zn genehmigen. K. vrnenniiugen, Beförderungen. Versetzungen. Die Besördcruiig der Porteesähnriche von Sübmilch-Hörniq und von Tümpling de» 1. (Leib-) Grenadier-Regiment- Nr. 100, Garte» de- 2. Grenadicr-Regimenl- Rr. 101 ..Kaiser Wilhelm König von Preußen", Edler vooOuersurth des 3 Insanlerie- RegiiiienlS Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Porti nt de» 4. Insaaterie-RegiinentS Nr. 103, Rothe und Sckerssig de- b. Insanlerie - Regiment» „Prinz Friedrich August" Nr. 104, Stimmet de» 6. Jnsanterie-Regiment« Rr. 106, Kollmann. Schmidt und Cubasch de» 7. Jnsaiiterie-Regiment- „Prinz Georg" Nr. 106, Stein inqer de- 8 Jnsanterie-Regiment« „Plinz Johann Georg" Nr. 107, Hübler des Schützen-(Füsilier-) Regiments ..Prinz Georg" Nr. 108, Wagnerde» 9. Jnsanterie-Regim. Nr. 133, Arnold nnd Pank des 10 Jnsauterie-Regiments Nr. 134. von Boden- Hausen und von Corlowttz de« 1. Jäger-Bataillon- Nr. 12 — letzteren unter Verlesung zum 3. Jäger-Bataillone Nr. 1ö —. Freiherr von Berlepsch 1 und Freihrrr von Berlepsch H de« 2. Jäger-Bataillon- Rr. 13 zu Secondelieuteuanis: die Ernennung de» charakterisirte» R timeifterS im 8. Ulanen-Regiment« Nr. 18 Badegast zum etatsniäßigen Rittmeister und Escodron-Ches mit einem Patente vom Tage der Lharokterisiruag; die Verleihung des Lhorakier-al«Rittmeister an diePremierlirutenanI-v Kiesenwetier im 2. Ulankn-Regiuiente Nr. 18 und von Walter-Jelchki des I. Huiaren Regimeni- Nr 18; die Ernennung de« charakterisirte» PremierilcitteiiaatS im 2. Ulanen.R'gimente Nr. 18 v. Beschwitz zvm etatsmäbigen Prem-erlieulenont mit einem Polente vom Tage der Lharokierisirung; die Brsörderuvg der Portepeesähnrich« v. Arnim de- Gorde-Reiier-Regimenl». von der Wense de» Laraliinier- Reaimeat» von Stamm er de- 1. Husaren-Regiment« Nr. 18, v. Brad-kh-Laboun, Lbert, Leavitt, Baron v. Blome und v. Me ding de- 2. Husaren-Regiment- „Kronprinz Friedrich Wilhelm de« Deutschen Re-che- und von Prentzen Rr. 19. Freiherr v. Friesen, Tdoft nnd p. Reden de« 8 Ulaaen-Regimeut« Nr. 18 zu Seconde- lieutenant»; die Belörderung der Portepeesähnriche Heinicke, Friedrich, v. SchönselS und Mebiu« de« 1. Feld-Artillerie- egimeut» Nr. 12, Juppe, Paozig, Birrey und Leonhard de- 3. ffeld-Ariillerie-Regiment- Nr 28 zu auberetattmäbigea Seconde- lieuienautt der Artillerie; die Ernennung de» Secondelieutknant- bet der 1b. (königlich sächsischen) Compagnie de» königlich preutz schen Eisen- bahn-Regiment- Schmidt zum «tal-mäb>gen Iagenienr-Osficier; die Beförderung der Srcondelieutena»,- der Reserve Tietze de» Jnsaaterie-Regiment- Nr. 103, Gras Vitzthum v. Eckstädt T. Gras v Rex k. und Beckmann de» Gorde-Reiier-Regimeut- zn Premierlieutenant» der Reserve; di« Anstellung des königlich preubi- schen Secondelievtenant- a. D. Weiß al- Secondelieutenant im 4. Jusanterie-Regimcnte Nr. 103 mit einem Patente vom 13. Sep tember 1882; die Verletzung de- Hauvtmann» z. D. und Adjutanten de- 1. Bataillon- (1. Leipzig) 7. Landwehr-Regiment- Nr. 106 Eickel al- dritter Ojficier zum Reserve - Landwehr - Bataillon (t. Dretden) Nr. 108; die Beförderung de» Slabsarzte- der Reserve vr. Joseph de» 1. Bataillon» (1. Leipzig) 7. Land wehr. Regiment» Nr. 106 zum Oberstabsarzt« 2. Llasse der Reserve; die Beförderung de» Assistenzärzte» 1. Classe vr. Becker de« 7. Jnsaaterir-Regiments „Prinz Georg" Rr. 106 zum Stab», und Abibeilung-arzte im 2. Feldariillerie-Regimeute Rr. 28 (Gar- «ison Pirua) unter Belastung in leinein Lommondo zur Universität Leipzig; die Beförderung de» Aisistenzarzte» 2 Elaste vr. Zimmer de- 1. Feldartillene-Regiment- Nr. 12 znm Assistenzärzte I. Elaste bet dem 3. Jnsanleeie-Regimenle Nr. 102 ..Pcinz-Regent Luitpold von Bayern"; die Bcsürdernng der Assistenzärzte 2. Llasse der Re er»« vr. Hansrmann und vr. E>«seld de« 1. Bataillon» 1. Leipzig) 7. Landwehr-Regiment- Nr. 106 und vr. Haoschild de» 1. Bataillon- (Pirna) 3. Landwehr-Regimeat- Rr. 102 zu Assistenz, ärzte» 1. Llasse der Reserve: die Belörderung de« Assistenzärzte« 2. Llasse der Landwehr vr. Fischer de» 1. Bataillon- (1. Leipzig) 7. Landwehr-Regiment- Nr. 106 zum Assistenz-Arzte 1. Elaste der Landwehr: di« Bei-rderung de» Unterärzte« vr. Siems de» 1. (Leib-) Grenadier-NegimenIS Nr. 100 zum Assistenz-Arzte 2. Elaste bei dem 1. Feld-Ariillerie-Negiineitte Nr. 12 (Garnison Tre-den); die Beförderung des Unlerarzie« der Reserve vr. Dürr de- 1. Balaillov» (1. Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106 znm Assistenz-Arzte 2. Llasse der Reserve; die Versetzung de» Stabs- und Bataillons- Arzle» im 1. (Leib-) Grenadier.Regimenle Nr. 100 vr. Diemer zum 2. Jäger-Bataillone Nr. 13; die Versetzung de« Stab»- und Ab» theilungs-Arzie« im 2. Feld>Ar>illekie>Reg„»eaIe Nr. 28 vr. Langer znm 1. (Leid-) Greuabier-SIeginicute Nr. 100. R. Abschirdsbe«i>tgu»-en. Die erbetene v«ladjch»dung de« Secondelieutenani» im 9. In fanterie-Regimeale Nr. 133 Roethig au« Allerhöchsten Krieg», dienst«»: die Stellung zur Disvosiiion de- Rittmeister« und E-cadroa Lhes« »n 2 Ulaiien-Regimeate Nr. 18 Eckhardt, in Genehmigung seine» AdschicdSgesuche« mit der gesetzlichen Pension und der Ec laubnitz zum Fortiragen der Regiment«-Uniform mit den vor- geschriebenen Abzeichen; die erbetene Verabschiedung nachstehend aus- geführter Osficiere rr. au-Allerhöchsten Kriegsdiensten und »war: de» Premierlieulenant» der Reserve vo » A ra im de« 2. Ulanen-Negiment- Rr. 18 mtt der Erlaubnib zum Tragen der Regimeall-Ua sorm mit Iaaetiviiät-abzetcheci, de» Premierlieutenant- der Laudivehr-J»sa»terie Biedermann de- 2. Bataillon» (2. Leipzig) 7. Landwehr- Regiments Nr. 106 mit der Lrlaubniß znm Tragen der Landwehr, Armee-Unisorm, de« charakierisirteo Major- z. D. ». Heimburg und de- charakterisirten Haupiinann» z. D. Gebier, beide unter Fortgewährung der gesetzliche» Pension und mit der Erlaubnib zum Jorttragea der bisherigen Re.ii»icnt«-Unisorm mit den für Berab- schiedele vorgelch iebenen Abzeichen, der Stab-äezte der Reserve vr. Heyde, vr. Lohndeim und Vr. Zumpe, de- Reserve- Landwehr-Botailloii» (I. Dtt-den) Nr. 108, der Assistenz-Aerzte I. Llasse der Reserve vr. S ch »> a l tz de-Reserve-Landwehr-Baiaillon- (1. Dre-de») Rr 108 und vr. Siedet de- 2. Bataillon- (Zittau 3. Laudtvehr-Negimenl- Nr. 102. Technisches. --- Berlin, LS. September. Die Blitzgefahr luc Telephon- und Telegraphen-Anlagen bildet iür die Postbebölde gegen wärtig den Gegenstand »nausgeictzier sorgfältiger Broliachiuiigen. Daß uameiiilich die TelcphoudiShie gewissciitttabe» als Blitzableiter die Gesohr de« Einschlagens vermindern, ist erst kürzlich erörtert worden. Jetzt bringt das Postarchiv auch die interessanten Einzel» beiten eines der seltenen Fälle, wo der Blitz in die Telegraphen- Leituiig einschlug und woduich wieder bestätigt wird, daß die in der Reichstelegraphe,.Verwaltung zur Anwendung kommenden Blitz ableiter Borrichtunae», die sorgsame AuSsübrung der Erdleitungen vorausgesetzt, selbst bei starken elektrischen Entladungen vollständige Sicherheit gewähren. Es handelt sich um ein Gewitter aus der Insel Rügen, ia dessen Berlaus die vom Wittower Posthause nach Arkona führende Ttlegrapbenlinie erheblich beschädigt wurde. Eia Blitzschlag »ras dielt Telegropden-Anloge etwa süns Kilometer nördlich vom Wittower Posthause. Sech» Telegraphenstangea wurden mehr oder weniger zersplittert, der vier Millimeter starke Eilenleitung-draht ist aus eine Entsernung von drei Stangen- zwischearäume» thetl» gänzlich zerstört, »hell» in kleinere Stücke von wenigen Leettimetera Länge zertrümmert worden. Fast jede» dieser Stück« zeigt an der Oberfläche die vorau-gegangeae Er- hitzuag de» Drahte- bis zum Wrißqlähea sowie auch Ausänge einer Verbrennung de« Eisen« in Form von kleinen Ansätzen oder Blasen. Einigen Lotsen »ad Fischern, welche zusällig die Zerstörung »it aogesehea haben, ist der Leituna-drah« unter den Blitzschlägen „wir mit vielen Lichtern besetzt" erschienen; auch beobachteten ste, wie der Draht sich hob und dann zur Erde senkte. Da- dürste mtt de« Verhalten eine- durch einen galvanischen Strom zum Glüht» und Schmelzen gebrachten Drahte- übereinstimmen. Nach der »»mittelbare» Entladung Hot dt« atniolphürische Elektricität ihren Weg weiter dnrch die Leitung nach der lelegraphen-Anftalt Wittower Posthau- farlgesetzt und ist hier noch außerhalb de» Dienstzimmer- unter Zertrümmerung de« Einsührungs-Ebonitrohre« zum Theil aus einen nrbeultegeuden Erdleitungsdrnht übergrsprungen, der andere Theil der Bkidelestricilät, welcher die Einführung»- bezw. Zimmerleilnng wettrr verfolgte, wurde schließlich von dem aus dem Avparattische ansgeftelltrn Plattenblitzableiter unter Hinterloffung einer sehr anwtseaklichen Abschmelznng tu den Platten vollständig zur Erde abgeleitet. Abgesehen von jener Vesedöbigung de« Ein- sübrnng-rohre- sind bei der auberordentlich heftigen Entladung namenllich dir Telegraphen-Apparate vollständig oaverseb« ge- blieben. Dl» Blttzadleiter-Borrlchtvagen haben hier also gute Dienste gelt stet. Mitteilungen überObsi,tttvGarte»»dau. Herau-gegebea vom Laude«.Ol,sibau-Berein. Obstbau-Kaleuder für Octvber. (Nachdruck verboten.) Die Arbeite» an Zwerg- und Cpalierobstbäumen, welche im Kalender für September angegeben, sind unverzüglich „achzuholen. falls birielben bis jrtzl veriäuml worden. Ebenso ist da- Aueputze» »»d Auslichten der Baumkronen bei Hochstämme» sortzuKtze», so lange es die Witterung erlaubt. Mau vergesse aber nicht, die durch die Sage entstandenen raube» Schnittflächen mit scharfem M,sser alatt zu schneiden und Mil Banmtvachs oder Holztheer zu verstreichen. Wer »n Heroste Minne pflanzrn will, hat dies womöglich in dieiem Monat zu thun, ehe Fröste kommen. Sind die zu pslrnzendeii Bäume noch belaubt, >o schneide ma» die Blätter ab. lasse ihnen aber ein Stück der Blattstiele. Im Allgemeinen jedoch ist die Herbslpslanzung nur in tieigrundigem, gut durchlässigem Bode», wo sich ini Winter keine Eisflächen bilden können, zu empieblen. Ueber das Pflanzen der Bäume ist im Obsibaukalender sur Marz aussührlich b-richlet. Aber auch für nächste Fruhjahrspflanzung können jetzt schcn die Löcher oder Pflanzgruben auSgeworsen werde». Diese Grube» müssen für Hochiiäinme von Apsel, Birne und he l'/, Meter weit und Meter lies sein. Pflaumen- und Hwergobstbäunie bedürsen nur Gruben von 1 Meier Weite und /, Meter Tiefe. In geringem, schlechtem Boden ist cs rakblam, die Löcher noch weiter und tiefer herzustellea. — Biele für die O> stbäume schädlichen Insekten iuchea jetzt zum Schutz gegen die kältere W lierung in den Riffen uud Spalten der Rinde ihre Schlupfwinkel. Be, feuchter Witterung ist daher das Abscharren der Baumrinde vorzunehmen. Durch dic eisrriien Baunischarren kann leicht dem Baume Nachiheil zngeiügt werden, deshalb brnutzl man dazu Ltahlbradtdürsten; es läbl sich dazu ober auch ein recht harter, stumpser Besrn recht gut verwen den. Nach dieser Reinigung de- SiammeS und der starken Acslc rc. ist der Haupianstcich der Bäume vorzunehmen. Die Masse dazu be reitet man i» einem Kasten oder Schubkarren aus folgende W.isc: Ma» verniiicht einen Theil ungelöschten Graukolk mit drei Tiiciien lrohsreiei» NuitSdünger, bringt den Kalk m» Jauche zum Löschen und gießt Rindsblul oder Anderes dergleichen darunter. Durch Zuiatz von Ru>! »c. kann man der Masse leichi eine dem Baumsianime ähnliche Färbung geben, Io daß der Anstrich da- Auge weniger verletzt. Die Masse >»»b insoweit flüssig sein, daß sie sich mit einem Maurerpinscl leicht austragen läßt. Dieter Austrich giebt dem Baume nicht nur Schutz aegen schädliche Insekten, sondern auch gegen Kälte und Hascnsrasi. auch ührle» dc>» LtammeNahrungju. — Mit demE nlriit der ersten Fiöite erscheint auch der Frostivan »er (Olieimatudia lirumnuc), dessen ungrflügcllks Weibchen am Baume in die Höhe kriecht und aus dem- elor» seine Eier ablegt. Als Schutzmittel gegen diesen Feind dient der Klebgüitel. Man bindet ui» den Stamm etwa 1 Meter hoch vom Erdboden einen b bis 7 Leniimeter breiten Streife» starkes blaue» Papier und bestreicht dasselbe mit einer Klebmasse, dem soge nannten Brumataleim, welcher in den Droguendaakluuge» zn bekommen ist. Da aber diese Jagd 4—6 Woche» dauert, io ist ücr sAnstrich zu cr- neuern, sali« durch Nasse oder Frost die Klebfähigkeit verloren gegangen ist. Die Weibchen werden an dem Papicrqüricl kleben bleiben, wenn sie de» Nach!» an dem Stamme hiiiauswaiider» wolle», nnd können des Morgen« abgelöst und gelüdtet werde». Ist cs durch die un- regelmätzige Gestalt de- Siammcs nicht möglich, das Klebband jo anzubringen, dab diese Tlnere keinen Weg finde», darunter wrg zu kriechen, jo kann man auch die Ul,l»uasje gleich aus die Rinde des Baumes austragen, ist aber dann genölhjgt, deu Anstrich vsier zu erneuern. Diese- Klebbaud schützt natürlich nur gegen den Frosi- nachlschniellerliiig, nicht auch gegen andere schädliche Insekten. Anstalt der wegen de- oft zu erneuernde» Anstrichs viel Arbeit machenden Klebbänder wendet man auch mit Erfolg ei» einfacheres Verfahren an. Man beseitigt nämlich rund ui» den Slam,» brciie Streife» von dauerhastcm Papier so. daß dasselbe nach unien irichieriürmig obsteht, nach oben aber dicht am Stamme anltegt Die Juseclea verkrieche» sich nun zwischen Stamm und Papier uud können dort leicht vertilgt werden. — Alte Bäume, welche eingegangcn oder nicht mehr tragbar sind, werden auSgcrodet. Tie Wurzeln müssen soweit al« möglich au-gegraben und die dadurch entstände»? Ver- tiesung mit neuer, guler Erde ausgesnllt werden, wenn an dieselbe Stelle wieder ein Baum kommen ioll. Man wähle dann aber eine andere Obstart; wo z. B. ein Apfelbaum gestanden, setze inan einen Birnbaum, oder noch besser: wo ei» Keriiobstbaum gestanden, einen Sleniobsibaum u. s. >v. — Hat ma» alte krasilose Bäume, die man wegen der Güte ihrer Früchte »och nicht gern verlieren möchte, so umgrade nian dieselben ln- I'/, Meter vom Stamm, belege die um- grabene Fläche mit guter Composterde und dünge dieselbe gut. Sollte es an Düngung bereits nicht gefehlt haben, so schneide man die allen Aeste zurück und versuche ihn aus diese Weise zu verjünge» (siehe Obstkalender für Seplember). Ueberbaupl lann gegen Ende deS Monats, vor Eintritt des Froste-, eine Düngung der Obslbäume uur empfohlen werden. —Himbcer-, Stachrlbeer- und Joh,.»»>slner sträucher können nun versetzt werden, ebenso sind die sleheiibleibendkit jrtzt zu düngen. — DaS erst aus dem Lager reisende Winterobst lasse man, so lange cS die Witterung erlaubt und nicht Fröste zu befürchte» sind, an dem Baume. — Alle leicht welkenden Sorten ichnsse mau nach dem Pflücken >o bald al- möglich in ihr dunkles, kühles, ober jrost- freies Winterquartier, während die übrigen, insbesondere die mit seltiger Schale, erst 1 bis 2 Wochen in eine,» trockenen, lustigen Raume, möglichst breit geschüttet, auszubewahren sind. Patente. P»tk»l-A»u>clS»ngen. Die nachfolgend Genannte» aus Sachten haben um dle Er lheilung eines PaienieS für de» d.ineben angegebenen Gegenstand nachgkiuckit. Die Anmeldung ho» die angegebene Nummer erhallen. Der Gegenstand der Anmeldung ist einstweilen gegen uubcsugte Benutzung geschützt. Nr. 6986. „Malzwender mit drehbaren Schaufeln". — Franz Hochmuth in Dresden. LI. 6. Nr. 3243. „Fuhrungsbleche an Band- und Gattersägen". — Carl Eduard Ile Mining, in Firma: Sächsische Kardätschen-, Bür- ften- und Ptuselsabrik Ed. Flemming L Co. in Schö »Heide, Ll. 38. Nr. 4247. „Herstellung gewölbter Arbeitsflächen bei zerlegbaren Feilen". — Grob L Co. uud A. Wecrlh in Eutritzsch bei Leipzig. Ll. 49. Nr. 6994. „Combiiiirle Abkant-, Falz-, Rund- und Wulst-Maschine". — Oscar Hautzner in Chemnitz. Cl 49. Nr. 4644. „Maschine zur Herstellung von Blechklammern und von Kanleu» und Flächenverbindungcn". — Jean Scherbe! und Theodor Nemus in Dresden. Ll. 49. Uebertragung von Patenten. Die solgenden, unter der angegebenen Nummer der Patentrolle im..Reichs-Anzeiger" bekannt gemochten Palent-Ertheilungen sind aus die nachgenannten Personen übertragen worden. Nr. 18.Ü78. Friedrich LouiS Lobsc in Firma Louis Lohte in Dresden. —„Gelchäslsbücher Einband mit geripptem Rücken". Bom 8. Januar l8-j2 ob. Cl. 11. Nr. 40,289. Firma «. Hogensorft in Leipzig. — Grasittr- majchioe". Vom 8. Januar 1887 ab. Ll. 31. Aus dem Geschäftsverkehr. k Einen der wichtigsten Bcstandlheile der Herrentoilette bilde.» unstreitig Wäschegegenstände, speciell Oberhemden, und eS ist unleugbar, dab der Träger seiner Wäsche durch dieselbe stets eine» angenehmen Eindruck he> vorrust. Leider hat sich auch bei dieic» Artikeln seit Jahren die Massenfabrikation billiger Qualitäten einen breiten Platz erobert, während es bei Oberhemden gerade daraus ankommt, dieselben den Körpersormen de- Trägers genau anzupaffe». um ein ladellose» Sitzen zu erzielen. Bei der Dutzendwaare ist dies selbstverständlich nicht zu erreichen, da sie «och bestimmten Modellen und Nummern gearbeitet wird, während gleichzeitig die Slofsqnalitäicii in dem B.streben nach billigsten Preisen von geringerer Güte sein müssen. Jeder, der Werth aus ein wirklich gulsitzende- Oberhemd aus guten Stoffen legt, da« sich auch nach häufige,» Walchen unverändert bewährt, wird es daher vorzieben, von der fertigen Massensobrik«. Waare abzuiehen und sich für Oberbemden ebenso genau Mast nehmen zu lasten, wie die- bei der Bestellung eine» neuen Anzuges notbwendig ist. Die seit 16 Jahren hier bestehende renommirie Wälchesabrik von I. Dunzt-er, Grimmaische Straße 5. br- schästigt sich mit der Anfertigung vo» Oberhemden nach Mas, als einer besonderen und sorgsam gepflegten Sveciolltät und leistet in diesem Artikel durch ein eigenartige« Matzversahren. lorgfälligste Auswahl der Elaste und vorzügliche Näharbeit Hervorragendes, >». dem sie in der Loge ist, auch den strengsten Anforderungen völlig aerech» werdende Oberhemden »ach Mast zum Preise von 45 bis 72 per Dutzend zu liesera, ebenso wie sic in allen anderen Wäscheartikeln für Damen und Kinder eine überraschend grobe Aus wahl nur guter Onalilätea lieserl. k Wnedke'a Caca« ist ein vorzüalich mundendes, einem Jeden gut bekoniiiiende» und dabei nahrhafte» Getränk. — Zahlreich.' Analftlrn der hervorragendsten deiitt'ckcn Chrimker stabe» überein. s'iiiiniei'd ergeben, d-s; Gaedkc's E? v we'enllich günstiger j'.i'li» in:».
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