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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188711293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-11
- Tag1887-11-29
- Monat1887-11
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1887
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678» Lato» -afsplele». de«, ganze« Le»«» »ad Treibe» «r »«» flrenB« Moral erfüllt ist. Mil dem erzwungenen Rücktritte Srevy'- ist eine Lahn ein-eschlagrn. »«Ich« di« verderblichste» Folgen »ach sich g, z,«h«n dreht, »nd »«lchr aalt-»»»«» dt« Mouarchifte» »icht »andern werden. Der DiScontomark» hat, schreibt der raglilche „Ecoaomtfl", i» dieser Woche sich ei, wenig versieist. t»dr» dir allgemeine Rate kür beste Deeimooat--Wechsel jetzt L'/, Proc. beträgt. Sin »rund da--, ist, weit der Vorrath am Mark» durch die Steuereinziehung verkürze wurve. Da« Guthaben der Regierung bei der Bank wuchs um 805.000 Lftrl., dagegen nähme» di« „«»deren" Depositen um 418,000 Lstrl. ab. Letztere b«lt«se» sich aus weniger als SS Mill. Lftrl. od«r ra. 1 Millta» weaiaer al< vorige« Jahr und säst 8 Millionen wr»iger all 1885. solcherweise ist kein großer lieber- fluß von Vorrat- vorhanden und da wir erwarten müssen, daß der Begehr zunimmt, je näher da» Lud« de« Jahres rück», so ist es wahrscheinlich, daß bi« daht» die Marktrate sich der der Bank mehr und mehr »ähert. Wir nehmen dabei a», daß die Bankrate nicht erniedrigt wird, well wir keine» »rund dazu sehen. Allerdings wird da« Gold, welches neulich nach Schottland ging, in 1 oder 8 Wochen nach London zurücksließea, aber obgleich die« sür de» Augenblick die Reserve auschwellea lassen wird, so würde die» nur sür den Augen blick sein und durch die üblich« Vermehrung des englischen Rotenumlaus» t, den letzte» JahreSwoche« bald wett gemacht werde». Diese Vermehrung ist stet« ansehnlich und müglicher Weise m diesem Jahre bedeutender als sonst, weil die Noten-Erculalioa gegen- würtig so ungewöhnlich ties gesunken ist. E« steht daher zu erwarten, daß die innere »eldbewrgung sich bei der Bank stark sühlbar mach», und dabei ist e» bezeichnend, daß eine Rate von 4 Proc. nicht im Elan»« war, »old von außerhalb anzuziehen. Seitdem sie wirksam war, stiegen die »oldzus« reu von außerhalb aus 578,000 der Export iwn Gold dagegen bestes sich aus 427,000 4. so daß die Bau! blos 150,000 L gewonnen hat. Ansehnliche Goldbeiräge langten an, aber sie wurden metftentheilZ nach Berlin abgelenkt und der Bedarf von daher ist noch immer nicht besriedigt, zum Iheil, wie wir glauben, weil gewisse auSivärtige Regierungen, wie Rußland und Oesterreich Ungarn, e» wünsche,iSwerth halten, in Berlin eine ansehn liche Goldreserve zu besitzen, Erstere», um leinen Credit zu kräftige», und Beide, um sür die Bezahlung ihrerSchuldtitel-Zinsen Vorsorge zu treffen, von Rußland nimmt man an, daß es in Verliu eine Goldreserve von 4,000.000 - besitzt. Unter solchen Verhältnissen ist die Bank von England schwerlich in der Lage, ihre Raie >m lausenden Jahre zu ermäßigen, und wird diese ausrecht erhalten, so werden die Marktraten sich wahrscheinlich ihr anschließen. Welcher Unsinn in den schutzjällnerischen Bersainmlungen und Resolutionen vorgebracht wird, zeigt eine Aeußerung eine- Herrn Howard Vincent, wonach, seiner Ansicht gemäß, der Ueberschuß de- ausländischen Exports mit britischem Gelbe bezihlt wurde, welche- La« Volk lieber im Vereinigte» Königreiche angelegt sähe, statt da- mit scemde Rationen zu bereichern. Run betrügt die gesammte Einsuhr im letzten Jahre ca. 349,4M,000«, derExpon 268,500.!N <1 Lstrl. Der Ueberschuß de» Import- bezifferte sich also nuj 8l Mill. Lstrl. Dagegen betrug der Goldimport 13,400.000« und der Goto, «xpor» 13,700,000 tt. Also wurden als Uederschuß exvortirt 300,000 r. mit denen obige 81 Millionen bezahlt worden sein müßten > Die Londoner Lärse zeigt« iu der abgelaufeneu Woche etwa« mehr Tdätigkrit und die Tendenz der llourse war sester. Ent schiedene Lhätigkeit fand indcß nnr in 1 oder 2 Departement- statt. Namentlich in ausländischen Sicherheiten war der Markt thätig, hauptsächlich der Pariser Tendenz folgend, welch« inmitten aller Schwierigkeiten eiue solche optimistische Miene auaahni. Der Rück tritt »revh'S, welcher »na gewiß zu sein scheint, mag dort als Ausweg an» der verwirrten Lage gelte», obgleich man im AuSlande ander« davon denkt. Such in Berlin machte sich in Folge de« Besoch« de« Zaren ein besserer Tou gelteud. In heimischen Papieren blieb da« Geschäft leblo« und amerilantfche Bahnen waren wenig fest. * Leitzziß, 28. November. (Ist» Ration»! Devot Oow- vaufl l-iwitock.) Heut« wurde iu der bekannten Strafsache gegen Leo und Höhl da« Uriheil der Ul. Strafkammer des hiesigen königliche» Landgericht« verkündet. Darnach wurden die Angeklagten (unter theilweiser Freisprechung) wegen Beihilfe zum vollendeten »nd versuchten Betrug dezw. Unterschlagung, und zwar Le, z» 1 Jahr »esäugniß und Höhl zu 1 Jahr 10 Mo- naten »efänguiß. Beide auch zu je 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte vrrurtheilt. Wie au« dem vor einigen Tagen bereit« mligkthkilicn Berichte bekannt geworden, handelte e« sich u», da« Treiben der obengenannte», von dem leider flüchtig gewordene, Hanvtongeklogtrn Noung au« London iq« Leben gerittenen Grün- dunaSschwindelrGesellschast in London, welche eine Anzahl Berg werke rc. aus de» Lontinente in Actiengesellschasten umwandeln wollte, dabei ihr Absehen aber lediglich aus Erlangung möglichst hoher Geldbeträge gerichtet und den Angeklagten Leo als General agent eagagir«, dieser aber wiederum sich seine« Schwiegersöhne« Höhl al« Gehilfen bedient hatte. * Lktpzig, 28.November, viehverkehr und Milchemplang auf dem hiesigen Dresdner Bahnhöfe im Oktober o. l. Vieh. ». Empfang: 30b Rinder, 1128 Kälber, 210 Schafe, 1617 Schweine und 53 Pserde. d. Versandt: 266 Rinder. 128 Kälber, 14b Schuir, 12? Schweine und 260 Pserde. o. Der Empfang überteas demnach den versandt um 39 Rinder, 1000 Kälber, 6ö Schale und 1490 Schweine, blieb g«en letzteren jedoch zurück um 207 Pserde. — H. Milch: Ai, Mlchjenniingen gingen rin von Beuckia 41,360 Kilogr., von Boradons 1l,370, von Dornreicheubach 36,040, von Grimma 26,>02.5, von Ntochern 9040 uud von Wurzen 25,630 Kilogr., zusammen 149,562 5 Kilogr. *— Sllberrour«. Der Cour«, zu welchem dir in Silber zahlbaren Coupon« der österreichischen Eiseubahn-Prioeität« Obliga tionen, sowie die auSgelooftcn Stücke an den deutschen Zahlstelle» eiagelöst werde», ist unverändert aus 80'/, Procent belassen wordeu. Es werden demnach bi« aus Weitere« sür 100 «uldea ge- zahlt 16175 ^ll *— Wir machen hiermit aus eine >m Anzeigeniheil der vor- liegende» Nummer befindlich« Kundgebung, die Leipziger Di«> rvnto-Tesellichast betreffend, ausmerkiam. —n. Im Detailhandel hat sich die Gepflogenheit, den Woareo im Schaufenster die Bezeichnung de« Preise« beizu- gesellen, insofern recht gut bewährt, al« sie dem Verkäufer manche Mühe und dem Käufer da- Hanbela erspart. Dieser virlsach geübte Gebrauch au» ist Veranlassung zu der auch gegenwärtig »och oft besprochenen Frage gewesen, ob der Kausmann gezwungen werde» kann, die Waarea zu dem Preise an den Käufer abzulassen, mit welchem dieselbe im Schaufenster au«gezeichnet ist. Ein reeller Kauf mann wird seine Waare» immer »u diesem, so sichtbar bekannt gegebenen Preise dem Käufer überlassen, ober eia Zwang dazu besteh» selbstverständlich nicht. *— Jur Richtigstellung. Am 26. vor. M. brachten wir dl« Notiz, daß die Lübecker vaaknotea sowohl in Lübeck, al« auch in Berlin bei der „Deutschen Bank" gegen Bankgeld um- getauscht würden. Wie wir soeben au- Berlin ertahre», werden di? Lübecker Banknote» jedoch nur noch in Lübeck eingeiöft f Platten» 27. November. E« ist nach hier die Nachricht g.- lan t, die St. Gallener Stickerei-Interessenten würden tie Weltausstellung in Melbourne in geradezu überraschender Wnie bcichickea. Im Hinblick ans die Wichtigkeit de- australi che» ?.lackte- sür den Export der sächsischen Stickcreisabrikale dürste diese M tiheilung ihre Wirkung nicht verfehlen, wenngleich frühere ?,.r,»cn mit der Beschickung derartiger Ausstellungen keine guten h rsagruiigen gemacht haben sollten. — Wie wir hören, hat sich die Finna Ed. Jlemming K. Lv. in Schöahrtde entschlossen, dir WelwuSit lliinq in Melbourne zu beschicken. »*. Drcatzri», 27. November. Vieh verkehr und Milch- emplong aus dem hiesigen Leipziger Bahnhose lm Octvber e. l. Vieh. a. Empfang: 2253 Rinder, 2563 Kälber, 6374 Schweine, 3ll8 Schal«, 178 Pferde und S Stück fonftige« viel», d. Bcr- fandr: 310 Rinder, 60 Kälber. 18S Schweine. 85 Schafe. 173 Pferde und 1 Stück sonstige« Lieh. e. Der Empfang überiras den versandt um 1943 Riuder, 2503 Kälber, 6185 Schweine, 3033 Schafe, 5 Pserde und 2 Stück sonstige- Vieh. — ll. Milch: flln Milchsrndungen gingen ein von vergqießhübei ll.710 Kilogr.. von lloSwig 26 780, von Dahlen 5160, von Deatschenbora 13 560, von Freiberg 9330, von ArmnherinSdors 9500, von Meißen 8700. von Miltitz 13,840, Von Niederau 17,350. von Riederstricgi- 4340, von Roste» 23,630, von Oschatz 24.250, von Oltra« 6240. von Priestewitz 13,480. von Ziegenhain 27.430, von Dippoldi-wald« 24,230. von Storrbach 15,560. von Brrbi-dors 8880 und von Franken stein 3410, zusammen 267,380 Kilogr., oder mehr al« 53 Wagenladungen zu xe 100 Ltr. - Treötze». 28. November. In einem Thrile der Tage-preffe findet die in ihren »ruodzügen bekannt gewordene Vorlage über die Alter«- und Jnvalideaveriorgung der Arbeiter eine wenig beifällige Ausnahme, namentlich ersähet dir auf jährlich 120 aügesetzte Höhe brr Alter«rentea zuweilen eine adsprrchende Beneide,!»»». Wie vorschnell rin» solche Kritik aber ist, »eigen einige Zadlen, welche den Ergebnissen der königlichen AltrrSrrntrnbank in Dresden (Alistadt. Landhoutstraße 18) entnommen sind. Am End« de« Jahre« 1886 hnttr diese Bank einen Bersichrrnngsbestand von 647« Personen, von welchen der vierte Thril bereit« im Neulrngrnnß -and» wührentz drei Birrtrl drrfelbra erst Renten- mrwärter waren. Ll« fstr dies» versicherten in»gesam«t erworbene, Aenten und Renteaanwartschafte» stellte» sich aus eine» Jahre«be«kag von 566.701 uud bezirdeatlich 598.025 Mark, zusammen jährlich 1,164,729 ^l Hieran« geht hervor, daß aus «iae bei der Altersrente»!»»« versicherte Person End« 188« durchschnittlich «iu Iahre«be»rog der Rente» und Renteuonwart- schalle» von 179 85 XI kam, 1». t. nur die HSIste voa Dem wehr, was sür die Altersrente» der Arbeiter ongesetz» ist. — Mo» siebt also, daß auch bei der freiwilligen Versicherung, an der sich doch eine groß-Zahl wohlhabender Personen mit betheiligt, duechichniltlich eine nicht erbrblich HSHere Rente erworben wird, al« wie da- Reich sie ia seiner Vorlage biete», und bat keine» »rund, die de» Arbeiter» gebotene Rente gering zu schützen. —s- Altrobnrg. 27. November. Bekanntlich ist »nsrr Herzog thum sehr reich au Braunkohlen» und nach den neueren Bohrungen ist auzunehme», daß der ganze nördliche Iheil de« Oft- kreise« in einem Gebiet von mindesten« 4 Ouadratineilea ei» großes, zusammenhängende« vraunkodltiiloger enthält. Ia, e« ist nicht unwahrscheinlich, daß da« riesige Kohlenlager sich sowohl »ach Osten, wie auch nach Westen hl« in die Königreiche Preußen und Sachsen sortletz« »ad mit de» Kohlenseldera zwischea Weißens«!« und Zeitz, sowie mit denjenigen bei Brritiage» und Lobttibt ia Verbindung steht. Im vergangene» Jahre bestanden im diesseitigen Gebiet allein »ich 55 Brauukohlengruben, von denen blos 3 aus, dea Weftkrei«, die übrigen aber aus den Oftkrei« falle». Die! Aohlenwerke im Ostkrrtie sörderteu in»gesammt 815,714 Tonnen, s die im Weftkreise dagegen nur 1550 Tonnen, so daß die gesammte JahreSsörderuva 817,264 Tonne« »»«machte. Gegen das vorhergehende Jahr ist die Aesammts-rdeiuua. welch« damal- 829,170 Tonne» betrug, um 11,906 Louuea zurückgegangen. Der Rückgang fällt allein aus de» Osttrei«, »ährend der Weftkrei« ein Mehr vvu 385 Tonnen in der Förderung aufwieS. Trotzdem die Förderung demnach im Oftkrei« um 12.241 Lonne» zurückging. ist doch «ine HSHere Einnahme erzielt worden. Dieselbe ist au- der Steigung der Kohleopreise erklärlich. Der Durchschnittspreis für die Tonne stieg im Oftkreise am 18 gß, nämlich voa 184 aus 260 so daß dir gejöedrrlea Kohlen «ine» Werth voa 1,631,428 Mark hatte», während derselbe im vergaagengrnen Jahre nur 1,527,190 betrug. Im Weftkreise gingen die Kohlenpeeisr von 200 ^l aus 1.94 pro Tonne zurück, und der Gesammliverth der daselbst geförderten Koblen betrug aur 2907 ^ und erhöhte sich blos durch die Mehrsürderung am 480 *4l Die Braunkohlenpreise habe» überhaupt seit 5 Jahren eine fortwährende Steigerung ersahren, im Ostkreise sind dieselben sasi um 85. im Weftkreise gar um 30 Procent gestiegen. Bon dea gesärderten Koblen verbrauchten die Werke 57,012 Tonnen selbst. Diese 55 Braunkohleagrnbea beschäftigten zuiamme» 1382 Personen, nämlich 1218 männliche und 155 weibliche. Boa den Männern »ebenere» 573 unter und 650 über Tag. Die grsammten Familie» der Bergleute bestehen au« 3082 Köpfen. Im vergleich mit der Gelammtzahl der Be völkerung de« Herzogthum« ernähren sich genau 2 Proceut vom Bergbau. vrrlin, 27. November. Infolge eine« z» feiner Entfcheidung gelangten Soadersalle« hat der Finanzmmifter allgemein bestimmt, daß al« inlandnche Siaat-papter« im Sinne der vorläufigen AuSsührungsbestimmungen zu tz. 3 de« Branntweiafteuergesetze- vom 24. Juni d. I. olle von dem Reich« oder einem deutschen Bundesstaate »»«gegebenen Schuldverschreibungen zu behandeln uud demgemäß mit dem Neuuwerihe al« Sicherheit sür die LerbravchS- abgabe «nd den Zuschlag zu derselben onzunehmen sind. Verliu. 27. November. (Magdeb. Zlg.) In Reich-tag-kretsen begegne« die Vorlage über Erhöhung der Getrridezölle einem lebhafteren Widerspruch, al« man gegenüber der ruergiichen Presse hätte annehmeu könne». Namentlich ist man von dem Sperr- gesetz unliebsam berührt, welche« denn auch i» Handelskreisen, und zwar über die Grenzen de« zunächst betheiligten Betreidehandel«, einen wahren Slnrm hervorgerusea hat. E« verlautet mit Bestimmt- heil, daß die verschiedenen Handelskammern, trotz der bereit« er lassenen Eingaben argen die Erhöhung der Kornzälle im Allgemeinen, gegen da« Sperrgesetz noch besondere Verwahrung bei dem Bunve«. rathe einlegea würden. In dieser Beziehung veriprechen di« 8er- Handlungen und Beschlüsse de» übermorgen hier zusammen- tretenden deutschen Handelstage« ein« besondere Bedeutung zu erlangen. Der Komps um da« Gesetz im Reichstage wird heiß entbrennen; in seiner jetzigen Gestalt ist die Annahme desselben mehr als fraglich; wie die Parteien — abgelehrn von dea Deutsch, sreisinnigcn, welche geschloffen dagegen stimmen werden — sich Ver halten. ist noch gar nicht abzusehe», da da« Lentrum über seine Stellung Stillschweigen bewahrt! Am Donnerstag soll die erst, Lesung slattfinden «nd die Berotbuag jedensallS beschleunigt weedcn. Der Präsident de- Reich-ichotzaml- vr. Iacobi und der preußische Finanzminisler v. Scholz werden in der Haupisache die Vertretung der Regierungsvorlage übernehmen, doch wird auch wohl der preußisch? Minister für Landwirthschast rc., vr. Luciu«, au dcr Debatte theilnehmea. *— Bei der Ausdehnung aller Handelsbeziehungen Deutschland« erlanqen dir Eonsulate eine immer größere Bedeutung, weshalb die folgenden Miltheilungen über neuere Bestimmungen im ConsulatSwelen rc. allgemeine« Interesse beanspruchen. E- be stehen zur Zeit 653 Eonsulate mit 102 Altachä- und Beamten. Davon sind 76 Berus«- und 577 Wahiconsulate, welche letztere, meist von aniäisigen Kausleuten al- Ehrenamt mir dem Reckil ans pcwisse Gebühren versehen werden. Frankreich und die Bereinigten Staaten von Nordamerika stellen »»«schließlich, England, Oesterreich, Belgien und Italien vorzugsweise BerusSconIuln an. — Bei An stellung von itonsnln ist nicht, wie bisher, da« Juristisch« zu bevor zuge», sonder» »ach dem Vorschläge de« österreichischen General« consul« K. von Scherzer sollen auch bei un« Aerzte, Naturforscher, Ingenieure, Architekten, Bergleute u. s. tv., welche Jahre lang Gelegenheit hatten, die Zustände überseeischer Länder kennen zu lernen, daselbst alt BerusSconjuln angestellt werden. Da- deutsche Consularwesen ist endlich du ch Verbindung mit EinriLiungeu, wie u. A. einer Eentralstelle sür AuskunslSerldeilungea, Anlage eine« HandelSmuieui»«, Errichtung von Handelskammern im Aa«lande, »ach dem Vorbilde anderer Staaten sür die deutschen Handel-, interessen vnd Eolouialbestrebungen in umsasseuterer Weise al« bilher nutzbar zu machen. *— Die Börsensteuer ergab im Monat Octvber d. I. 659,927 ^l, da« sind zwar 196.472 >l mehr als im Sevtember d. I, doch 54,871 ^l weniger als im Oktober 1886 Seit Beginn de« laufenden Etal-jahre- weisen die Emnabmen auö der grsammten bleuer mit zusammen 4.013,588 in Folge de« stilleren Bürscn- gcsehäslt gegen da« Vorjahr einen Ausfall von 339,906 ^l au«. *— Der Handel mit Divideadeapapieren bildete vor- gestern den Gegenstand der Beratbungen der Sachverständigen commission der Berliner Fondsbörse. Bekanntlich ist eS in Berlin BSrsengehrauch, daß von inländische» Aktien der Dividenden schein sofort abgetrennt wird, nachdem die Gesellschaft, welche die betreffenden Aktien ouSgegeden, ihr Geschäftsjahr abgeschlossen hat. Da »uu die Höhe der Dividende am Tage der Abtrennung de« Schein« noch nicht bekannt ist, so lößt sich jetzt der durch di« Dividendeii-Abtrennung bedingte Minder» oder Mehrwerth der Aktien natürlich blo« im Wege der unsicheren Dividendenschätzui-g fest, stellen, ein Versahren. das wiederholt zu berechtigten Klage» Anlaß g«> geben hat ES ist daher schon früher mehrmals angeregt worden, wie e« bei an-lünbischen Aktien bereii« geschieht, auch die einheimische» Aktie» so lange einschließlich de- Dividendenscheioe« handeln zu lasten, di« dessen Werth endgiltig sestgestellt worden ist. Die Bestrebungen schienen aber bisher in BankierSkreisen nicht genügend »nterstützr worden zu sein, iveil man da« jetzige Bersabrea, wenngleich nicht völlig richtig, so doch bequem fand. Wie verlautet, konnte o«ch ia der vorgestrigen SachverstLadigen-EomniissionSsitzung Nicht eine ollge meine Uebereiiiftinimung über die Einführung einer neuen Dividende» AdirenuungSusance erzielt werden, doch wurde beschlossen, die Frage durch eine besondere Eommilsion weiter prüfen zu lasse». Zu Mtt gliedern dieser EoniMissian wurden gewäblt die Herren Aelteften Lommerzienratk Goldberger» vr. Siemen», Baschwitz, Hecker, Kaemps, König« and Schwirz. -o- Deutsche Erfindungen im Ao«la»de. Zar Ausbsolung einer nra erfundenen Tasche».Nähmaschine find in Brüssel «nd London Acliengrsellschaslrn unter den Firmen „Oompittrai« krnvc»- doszx« «io» maedino» » «märe «I« pocko. »ooiötö »aon^mv' bezüglich „ijuoon rwcßot so »in«; masaiiin« 6o., limitock" gegründet worden. D>c belgische Grselljchast hat da» sranzösischc »nd brlgiiche Patent, die englische die Patente aller übrigen Länder, mit AuSnabme der deutschen, übernommen. Letztere» hat die Berliner Patentver. werthungSsirma S. A. Ro'enihal. welche sich durch die frühere ver> werthnng einer loschen - Nädmaichine aus deren Patente im »er- gangenen Jahre die Hol lacor po> li«t masotiia« limltml gegründet wurde, deren« in weitere» Kreisen einen Namen erworben ha», zu eigenrr Ausnutzung zurück>>elialttn. Der deutichea Industrie erwächst au- diesen Gründungen insofern «eientlicher Nutzen, al« sämmtliche Gesellschaften ihre Maschinen bei deutlche» Fabrikanten verstellen laste» nnd. wie uns an« guter Quelle milgetheilt wird, diesen über IV, Millionen Mark Aufträge ertdeilt haben. *— Man«selder Kupserichieser baueudr Ge»«rk schalt. An der kcatigen Börse sind Kux- der Maaksrlder Kupier- schiefer bauende» Gewerkschast »u 375 per Stück gebandelt worden. *—verrinigtt Frankfurter Bravrreie». I. H Vaver j». — Grtss K Seeger. Ja brr am 26 d. M. statt- gesunde»»» Generalversammlung, i» welcher 577 Aciiev »ertrrtr» waren, ward« her vorgeschsageiir» Gewluuverthellnng zugeftimml »,tz dem Vorstaud uud MussichtSrath Dewarge ertheilt. Der Dividenden« ichei» Nr. 1 komm« danach sosort bei dem Baakhaule G>br. Aruhold ia Dr.-dea, mit 8'/, Pioc. zur EinlSinng. Der EKschasiSgaag im neuen Betrict-jahre ist sehr zusriebenftelleud. ö Die Handelskammer zu Olkenbach a. M. hat ebcusall« gegen jede weitere Erhöh,»g der Betreidezülle Stellung ge- nonimea. Sie geht dabei voa der Erwägung au«, daß man über die bei der letzten Erhöhung der loudwirihsLastlichcu Zölle erreichte Grenze nicht hinauSgeven könne, ohne die Lebenshaltung der Arbeite» bevöikeruag unter Umständen erheblich zu vertheuer» und dadurch »eben der gefährlichen sxialeu Tragweite einer solchen Folge der geplante» zollpolilischea Maßnahme «iarweseatliche Eischwe- ruug der Existenz der deutschen Industrie herbeizusührea, welcher obnedie« bereit« durch die Unsatlveesicheruug >m allge. meiue» öffeutiicheu Inteerffe erheblich? Lasten ausgebürdet worden sind, und di« d»rch di« Alter«- und Iuvalideuversorguug aoch weiter in außerordentlichem Maße finanziell tu Anspruch ge nommen Weetzen soll» *— Friedrich Grill», von unterrichteter Seite erhält die „Rh. W. Ztg." die erfreuliche Mittheil»^. daß da« ia letzter Zeit vielbesprochene Besiadea de« Bergwerk-besitzer« Friedrich Grill» sich günstiger gestaltet al« bei der ersten Nachricht von seiner Erkrankung angenommen wurde. Der große, mtt ihm verbundene Interessenkrei« heg« daher die begründete Hoffnung, ida iu nicht ferner Zeit w cder unter sich zu sehen. Nicht minder gestaltete sich di« Weiiersühruag seiner geschäftliche» Angelegenheiten «ad läßt sich heate schon mit Bestimmtheit sage», daß die finanzielle» Operationen ia keiner Weise Veranlassung bieten, auch nur eine theilwels« Veräußerung seiuc« große« Besitze« oa industrielle» Werth«» vorznnehmea. » In da« Handelsregister zu Hilde-Heim ist zur Firma Aetiea-Zucker-Rasstnerie Hilde-Heim unterm 10. Novbr e. u. A. eiagerrogr»: In der Generalversammlung vom 15. Ociober 1837 ist an Stelle de« bisherige» Gesellschaft-Vertrages ein revidirte« Statut der Actirn-Zucker-Rossioeri« Hilde-beim i» HildeShei», ange nommen. Da-Grundverniögeo der Gesellschaft beträgt 1,400,000 ^l, zerlegt in 280, aus de» Namen der betreffenden Acticn- oaer Handelr- gesestschast oder der« Firme» lautende Acticn zu je 5000 Der Vorstand wird durch zwei vom AussichiSrothe unter Bestätigung der Generalveriammluag zu ernennende Direktoren, von denen der eine eia Techniker, der andere rin Kaufmann sein muß, gebildet. *— Artiea-Sefellschast sür Schlesische Leinen-In dustrie. De« uu« serft heute zugegangeue« GeschäilSbecicht ent nehmen wir Folgende«: Der Absatz zeigte >» 1882/87 eine stetige E twickeluaa und übersteigt quantitativ v-n de- Vorjahre-; trotzdem ist das Gesammtertiägnig eia ungünstiges gewesen und erheblich dimer dem de« vergangene» Jahre« zuruckgeblrcreu. Die Erklärung hierfür liegt lediglich m der rückgängige» Eonjunctur. Es vollzog sich vom Anfang bi« zum Lad« des Geschäftsjahre« eia säst un- uiiterbrochenrr Rückgang der Flach-Preise, bei» die Preise sür leinene Garae uud Gewebe za folge» gezwungen waren; Garne waren sogar eiue Zeit lang verhLllnißnäßig noch mehr gewichen al« da« Rohmaterial uud unr zu verlustbringenden Preisen verkäuflich. Hauptsächlich machte sich außer der böhmischen die Loncurreuz belgischer Spiuverriea fühlbar, welche in früher nie gekannter Weise die Preise auf dem deutschen Markte hrrabdrückle. Bei den großen Beständen, die für den Be- trieb der Etablissement« und de« lausenden Geschäft« unterhalten werden müssen, liegt e« auf der Haud, daß die anhaltende Enlwcrthnng eine« großen Lheil« der vorräth« unvermeidlich« und starke B r- luste im Gefolge haben mußte, welche de» au- dem regelmäßigen Geschäft hrrvorgegangenen Nutzen sehr geschmälert haven. Die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Fabrikanlagen durch volle Be schäsiigung auSzunutzen und dadurch die Produciion-koste» mög lichst herabzumlnderu, war die Direktion auch im vergangene» Jahre bemüht. producirtea die berden Spinnereien in Freiburg und Merzbors zusammen 36,343 Schock Garn im Werth« von 2.522,365 ^l gegen 35,810 Schock im Werthe von 2,621,868 im Jahre vorher. Die Bleich- und App,etur> iöhnc der BeredelungSanstallcn betrugen 683.668 und der G-saiinutnmsatz erreichte die Höhe von 5 402,111 ^1 Dem Iuiiiiobilienconto treten lm vergangenen Jahre nur di« kleinen Beträge von 5600 ^i bei der mechanische» Weberei in Bolkenhain und voa 2660 ^l bet der chemische» Slückble chc in Poi-nitz sür neu angeschaffte Maschinen hinzu. Für dea in Aussicht stehenden Bau der Eiienbaha von Slriegau »ach Bolkenhain wurden unter der Voraussetzung, daß derselde zu Stande kommt, 15,060 dei- getragen, die unter den Aktiven (!) erscheinen. Diese Ausgabe glaub» die Tirection leicht durch die Bortheite zu au.oitisiren» die der Gesellschaft ia der Folge darau« erwachsen werden, daß die herzustellend« Eisenbahnlinie ihr« Balkenhainer Weberei zunächst mit Freiburg und nach ihrer vorauSsichilichea Weiler Iiihrung bi« Mrrzdors mit der dortigen Spinnerei und der Rudelftabter Bleich« ia direcie Eisenbahnverbindung bringen wird. Alle Reparaturen sind wie immer aut dem lausenden Betriebe ge- deckt; eS erforderte allein die mechanische Weberei t» Bo kenhaia sür die umsaugreichen schadhaft gewordenen Dächer einen Auiwaiid von nahezu 22.600 » Die Abschreibungen betrage» 136.295 DoS Gejamml-Erlrägniß stellt sich nach diesen Abschreibungen aus 4,-6,813 .3!. welche derart zur Lerlheilung gelange» iollc», daß sür Uiiterstütznng«. uud PeiisionSsondS-Eonto 10,060 für Ta»t>ö>ne und Remuneration an Direktion »ub Beamte 10,000 ^l, für Divi dende 4V, Proc. 405.000 sür Saldo zum Vortrag aus neue Rechnung 1813 verwandt werden. *— Bayerisch Bierbrauerei LichtraselS. Tie General. Versammlung genehmigte dea vvrgelegten Jahrc-abschlnß mit einem Reingewinn von 52.091.15 Hiervon werbe» nach Ucbertragung von 1861.39 »l in den Reservefonds 14,863 41 ^l zu Abschreibungen veiwcndet, 10.000 sür EiwriteruagSbaulen zurückgestellt und 20,000 >ll al« 10 Proc. Dividende aus da» Actiencapital voa 200,000 ^l vom 2. Januar k. ab zur Auszahlung gebracht. *— Larl-Ludwigbahn. Ter verwaliungSralh ist für den 18. Decemder zu einer Sitzun« einberusea. In dieser Sitzung wird darüber Beschluß gefaßt werden, mit welchem Betrage der Januar- Coupon der Actien eingelöst werden soll. Da« Eeträguiß d>« Jahrc« >886 belief sich aus 7 fl. 3b kr. per Aktie oder 3'/, Proc., indem der Juli-Coupon 1886 mit 5 fl. 25 kr. eingelöft und am 1. Januar 1887 »och eine Restzahlung von 2 fl. 10 kr geleistet wurde. Für da« Jahr 1887 wurde am 1 Juli eine Abichiag-zahlvng von 5 fl 2» kr. geleistet, und r« frag« sich nun, schreibt die ,.R. Fr. Pr." welcher Betrag am 1. Januar zur verthrilunq gebracht werde» soll Für die Beantwortung dieser Frage ist au-fchließlich da« Erteägniß de« alten Netze« maßgebend, da bei den nenen Linie» durch die In anspruchnahme der StaatSqarantie im End Effect keine Aendernng eintreten kann Wo« nun da« alte Netz betrifft, so ergab sich bi« znm 20. November im vergleich« mit dem vorigen Jahre eine Mehr- einnohme von 52",000 fl ; die Jaroslau-Lokaltr Localbabn, für deren Verzinsung da« alle Retz aulznkommen Hot, schließt gleichfalls mit einer Medretnnahme. welche rund 34.000 fl. beträgt, welche aber anßer Betracht gelassen werden dark, weil andcrerieitS die am 30. Oeiodrr eröffnele Lokalbahn Denibica-Rozwadow da« Ersorderniß von 85.000 si für die Verzinsung der neuen Prioritäten (pro November «nd December) wodl kaum liefern wird. Die Bemessung de« Iannar-EonponS kann sich also sin Wesen nur nach dem Ergeb nisse der alten Strecke von Lemberg nach Krakau richten. Die Aus- st-llung der Avproximatw-Bilanz ist ober Heuer schwieriger, al» e« bi-her der Fall war. Die Reformen, welche bezüglich der Abrechnung im Verbandverkcdr seit dem Beginne diese« Iadre« iu Kraft stehe», dabeu den gewünschte» Erfolg bisher nicht gebracht, indem sich die Verrechnung vorläufig langwieriger gestalte» al« unter dem früheren System. Die Mchieinnahm« voa 528.000 fl. ist da« Er> gebniß der provisorischen Ausstellungen; wenngleich bei letzteren a» die Aiilbeile der verbandbahne» Rücksicht genommen wird, so ist e» doch nicht gewiß, »d die Berechnung den thotsächiichen Verhältnissen rntiprich». Unter der Voraussetzung, daß die definitiven Ausweise keiuen Abstrich nothwendig machen, sowie nnter der noch viel wich tigeren Voraussetzung, daß die Betriebsausgaben keine Steigerung erfahren habe», wäre di» Mehreinnahm« von 528.000 fl. a>« Netto- plus zu betrachte», uud e« würde im Vergleich« mit dem Erträguiffe vom Jahre 1886 sich eiue Besserung »oa etwa 2.30 fl. per Aktie ergebe»; e« würden etwa 9 65 fl. per Aeti« gegen 7 35 fl. im «orige» Jahre znr Verfügung flehen. Da« hängt aber, wie gesagt, voa dein Verlause der definitive» Abrechnung ab. Der verwalt»»««, ratb bat jedoch bei der definitive» Entscheidung der Frage auch aoch zu erwäge», daß für di« fchwedeud« Schuld »o» 579,000 fl., welche in sarcessiven Jahresraten zu tilgen ist, in dea letzten zwei Jahren keine Dotirung erfolgt ist. In finanziellen Kreise» eircalireu wohl Schätzung«, über die voraussichtliche H«he de« Januar-Louvon«, welche zwischen 3.25 fl. und 4 20 fl schwanken; «ach dem Gesagten läßt sich aber heute nicht leicht avgedea, welche dieser Schätzungen eine zutreffende ist. *—Roedbah»-Priorität»». Di« Ferdiaeuds-Nordbahn bat, wie bereit« gemeldet. 8,l00,000 Gulden »drer »ierprocentigen Roteu-Peioritile» zur Bedeckung de« Bau-Ersoederaisse« res öffent lichen Eiseabadn-Unteeiiedmen«. exclusive der Localdadnen, an die Gruppe S. M. ». Rothichild. Orfterreich lch« Kreditanstalt und All gemein» Oefterreichiich« vodeacreditonftolt begeben. Der Brgebuug«- cour« stell« sich etwa« tiefer al« der LourS, »u welchcm die Grupp« die >,» Mai diese« Jahre« rmittirira 4.1 Millioaen Gulden erwarb. Ia beide» Fällen hoadrlt r« sich um Theil-Ewissivne» der Anleihe voa 62.7 Millionen Gulden Papier, welche im »origen Jahre thril« für die Londerffo» dne alte» P-Pirr-Prlorititen. theil« für die ZH. lungea an dea Staat, iheil» endlich für Bauzwecke geschaffen wurde. Tie erste Emission, welche im vorige» Iadre erfolgte, belief sich ons 40.26 Millionen Gulden, wovon rund 32 Million«» Gulden im Wege der Ausübung de« Bezug-rechte« begebe» »nd 8 Millionen Gulocn aus Bruad de« Garautieveriragk» voa der Grupp« über- iivmiuea wurde». Im Gauzeu sind bisher 52.7 Millionen Gulden rnnitict worden, so daß dr« verwatiuug der Nordbahn aoch 10 Mill ouiu Gulden im Portefeuille besitzt. *— Absotzcartel der Sstrrrrichisch-uugartscheu Eisen, werke. Dir Berhandlungea wegen Prolongation de« Earirls sind in den letzten Tagen zwischea den einzelnen Werken aus schriftlichem Wege fortgesetzt Word«», trotzdem aber noch nickt so wen gedieh,», um ein auch nur halbwegs veiläßliche« llrtbeil dinsichitich ihrer Aussichle» zu sscstatien. E« ist möglich, doch keineswegs sicher, daß io den nächsten Tage« eine gemeinsame Sitzung der Interessenten zu Stande kommt. *— Kaschan-Odrrberger Eisenbahn. Nachdem die un- garijch« Regierung an die Verwaltung der Kaschau-Oderbreger Eisen- bah» die Aufforderung gerichtet hat, die seiner Zeit uuterbrochene» B-r. Handlungen wegenLonverfioo delPrioritäten wieder auszunehmen, wurde von Seilen der genannten Bahn beschlossen, sich die«bezüglich mtt dem Banlenconsortium, an dessen Spitze die österreichiichr Bodencredtt- anstalr stand, iu« Einvernehmen zu ft den Di« Wirderonknüpsung der Verhandlungen dürste dort nicht möglich sein, wo dieselben vor einem Iadre stehe» bliebe», den» die Zeitueehältnisse haben sich seit dem geändert, vad weder der Z-n-suß, »ock die politische Lage habe» sich uiiirrdesftu so gestaltet, daß die ia Aussicht genommeue Banken, gruppe unter den seiner Zeit stipulirte» Prälimlnar-Lrdiaguagen zur Ausführung bereit sein dürste. *— N-.ch dem neuerlich dem ungarische» Nrich«1age vorgelegleu Berichte bezifferte sich die gesammte Beteftbsläuge der den, ungarischen Staate gehöriger» Eisenbahnen Ende 1886 aus 4,618,606 Kilom. Da« Anlagekapital wird mtt 334,767,696 fl. an- gegeben, doch entspricht dieser Betrag nur de» wirklichen Ausgaben, dazu kommen 79,787,465 fl. Emission-Verluste, wonach sich vie ge. sammle» Aalagclostc» aus 464.355.162 fl. beziffern. Befördert wurden im Jahre 1386 znsamniea 6.801.080 Person«» (gegea 6,644,976 Personen im Vorjahre). Die Einnahme im Personenverkehr« betrug 7,258,337 fl. (gegen 7,794,095 fl. im Vorjahre). Im Güterverkehie gelan gten zur Beiörderung: 19,324 I. Gepäck (gegea 22,044 T. im Vorjahre), 37,265 I. Eilgut (gegea 34351 L. iw Vorjahre) und 6.754,591 T. Frachtgut (gegea 6,551,394 T. ttn Vorjahre). Die Frachigüter zeigen hiernach eine Zunahme um rund 203 000 T. Die meiste Frachiei Höhung entfiel aus Malzproducte (113H28 T->, Getreide (65.102 T ), Petroleum (50,063 T.). Eisra» und Stahl- ivaaren (30.550 T.). Dagegen zeigte sich eine Abnahme bei Nutzholz (54.279 I.). Abfallen (36.750 T.), Spirtta« (32.605 T.). Veennholz (25,981 T.). Die Güterverkehrteinnadme betrog 26.246,894 fl. «gegen 25.44Ü.112 si. im Vorjahre). Die Geiommteionahme, et», schli ß ich der Ein: abme aus besondere» Quelle», stellte sich aus 34,158,053 fl. (-ft 439.752 fl ). Die AuSgabeo bezifferten sich aus 19.972. i 76 fl. (— 2,626,990 fl). Al« Ueberschuß verblieben 14.185,876 fl„ durch welchen da« Aulagecapital mtt 3.05 Proceui verzinst wurde. ivrü. Rom, 27. November. Der Senat genehmigte die sofortige Erhöhung de«Etosuhrzolle« aus Zucker, Traube», zucker und Essigsäure. *— Ter gistige Sumpf 1» Frankreich. „Schönberger'« Börsen- und Handelsbericht" entnehmen wir Folgende«: „Wie au« jedem Sumpi, welcher aujgrwühit wird, giftige Blasen ousfteigen, so ist die« jetzt auch in Frankreich dcr Fall. BestechungSgeschichteu der bedenklichsten Art, welche dir döchstgcstelltcn Personen compromittireo, tauchen täglich aus, und die Situation erinnert lebhaft an die Zetten de« Burger-KöniglhumS, wo zwei Minister der schmählichsten Ehanlage und der Annahme von Bestechungen überwiesen wurden, wodurch der Thron Loui« Philipp'- bedenklich MS Wanken gerieth. Nicht nur Wilson, der vielgenannte PiLlidenlen.Schwiegersohn, »ft jetzt der best- und vielverlcumdeiste Mann Frankreichs, die Anklagen erreichen deeeiir den Präsidenten der Republik. Der blutige Schatten eine- Fmanziuannr« taucht au» der Unterwelt empor und llagt nicht Wilson, jondcrn Grcvy selbst a». Bor einigen Jahren hat in Part ei» dcilticher Bankier Namens Prcmsel, Schwiegervater de- Frank- surter Bankier- Snlzbach, einen Selbstmord oegauge». Er und die „SociLlä Gänörale" hatten einen Prvceß gegen den Bankier Dreysu- verlöre», bei welchem e- sich um kolossale Summen handelte. Pceiiisel hatte in Compagnie mit Dr,ysu- und mit der genannten Bank cine Gesellschast zur Ausbeutung der Gaono-Lagcr in Peru gegründet. Iu Folge eine- Krieges mit Ebili konnte Peru weder Guano liefern, »och dir erboste»«» Vorschüsse zurückbezahlen. Da Dreysu- durch Privatabiiiachungen mit der peruaiiischc» Negierung sich kiesige Vor- lheile zugcsichert hatte, klagte» Preinsel mid d>e „Sociölä Äönorale" TiiysuS wegen HcrnuSgabe dieser angeblich widerrecktlich sich o». giiignclen Suiiiiiien. welche 50 Millionen Franc« betragen haben solle». Nun war Grevy, noch bevor er Präsident der Republik ge. worden, der Rdvocnt von Dreysu« — nach Manchen sogar besten Cr inpngi'vli und während der Prcccßvrrhaudlung wie- der Aniooll Premjci'« direct daraus hin. daß hinter seinem G gier der Prä sident der Republik stehe und ihm den Proceß gewinnet» Helle. Dreysu- gewann in der That wieder ave- Erwarten den Pro» ceß . . . . und bald daraus beging Premsel, welcher ruiuirt war — einen Selbstmord Jetzt taucht der blutig« Schalten de- unglücklichen deutschen Bankier- von Neuem aus und iu den, Heer von Anl age», welche gegen Wilson erhöbe» werden, reckt eine mit lürchler- lichei-.i Antl'tz bi- zu dem Präsidenten der Revndstk empor . . . L. Brüfikl» 28. November. Die hohe Wichtigkeit, welche die Brau-Industrie i» Belgien vvu jeher' gehabt hat, und die außerordentliche Entwickelung derselben io letzter Zeit, iasvlge der neue» Gesetzgebung, haben die Regierung die Nothwcndigkeit der Schusfung einer Bra»rr-Akademie neben der bisherigen Brau- schule zu Gent erkennen laste». Dieselbe ist soeben al- An- t ängsel zur Ackerbau - Akademie zu Löwe» esugerichtet worden, und e« wurde sür de» Betrieb nachstehender Lehrplan sest- geletzt: 1. Jahr. Allgemeine Experimental-Lhemie, Botanik, mit besonderer Berücksichtigung der Gctreidesortea uud de- HopsenS. Allgemein« Biologie und Mikroskopik. Experimentalphusik. Allge- meine Mechanik. Zeichnen. — 2. Jahr. Analyniche Ehemie. Pflanzen-Lhemie und Physiologie. Sperielle Botanik der Cerealien. Gewerbliche Physik. Maichinenzeichae». — 3. Jahr. Praktische Arvettrn im Laboratorium. Erzeugung und Behandlung dr- Vier«. Peaklischr Maichinenlehre. Handel-geietzg-bnng. Technische Bllch- haliuna. Arbeiten in einer Branrrei. Ünterrichtsreisen. k.6. Klrinasiotische Badoe». An» Konftantinopelwlrd uns unter dem 22. November geicheieben: Da- Projekt Alt-See- selber für den Bau der kleinaftatijchen Bahnen befindet sich gegen- wärlig zum dritten Mnle im Palast»; es ist aber zweiftlhoiter als je, ob daffelb« die-mal die Saiiclion de« Snltan« erhalten wird, da sich »euerding- nicht nur die srauzösisch« Fiounzgrupp«. welche mite: Führung de« Herrn Dontn vom Erädit Jodustrirl in Pari stehl, «utschlosftn ha», die Verhandlungen mit der Regierung wieder auizunthmen, zu welchem Behuf« vor einigen Tage» ei» verrreter derselben, Namen- Mahon, tu Konftanttnvpel etngelroffen ist, son- der» auch General -lapka, der ebensall« seit einiger Zeit ia der türküchen Honptstadt weist, wie verlautet, der Regiernng ein sehr günstige« Anerbieten bezüglich de« Ausbau?« der kleiaasiatschen Bahnen zu machen im Begriffe steh». Et hieß auch, daß ein Amerikaner Namen« William« al- Loncurrent aufgetreten sei; doch beruhte diese« Gerücht aus einem Jertbume, indem der Ge nannte dcr tückischen Regierung da« Modell einer neuen ameri- lanischen „Snoder-Kanone" znm Verkaufe offerirte, mit welcher gegenwärtig in den Dardanellen Versuche onqcstellt werden. 1VTL. Rr»-A«rk, 26. November. Der Werth der in der vergangenen Woche eiiigesühetenWaarrn betrng 8^91 963 Doll-, davon für Stoffe 2.l6l,376 Doll. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 8,736,303 Doll., davon für Stoffe 1,331,193 Doll. *— Der Haudelsvertrag zwischen Rumänien und der Türkei wurde »ach langen und mühsamen Unterhaudloiigen am 10/22. November d.I. endlich perfect nnd da« daraus Bezug habende Protokoll von dem rumänischen Minister de» Aeußeeen M. Pherekhd? »nd dem türkischen Bevollmächtigten Said unterschrieben. Dies« tz ndelsvertrag bedarf nun nur noch der Genehmigung der rumänischen Kammern, die übrigen« sicher. *— Amerika« Handel. Der wöchentlichen Haudel-übersichl der Agentur Dun z»solge bessern sich die Aurlichte» de« Geschäfts. Da» Schatzamt vergrößert« seine Einlagen bei de» Banken aus 1,572000 Doll, indem eS der Eirculatiou nur 900.000 Doll, in baarem Geld« entzog. Die Betriebseinnahmen der Eisenbahnen bekunden ebenfalls, daß der Berkehr sür die IadreSzeit niemals vorher überteoffen wurde, doch sind auch die AuSqaben bedeniend. Dir AnSsuhr für Oetoder bestes sich aus 76,050 005 Doll, und über- flieg di» Einsuhr in demftlben Zeitraum um 15,186.067 Doll, wa mst der Coutautenkinfuhr «ine fortgesetzt« Bewegung ausländischen Capital- »och de« vereinigte» Staaten andeutrt. Weizen, Pro- Visionen »ad Baumwolle sind ftrammer, während Eise« in Fvlg« der kleinrrei» Einfuhr an- England fester tft. vanmwollstoffe sin» ftfl. Wollstoffe rndiq. »»dien sind in. Beeis» gestiegen, obwoh« die Prndnction die vorjährig« übersteigt. Die Richtigkeit der Schätzungen der Baumwollernte wird bestritten, alle,» man erwarte», daß die jüngsten Volddränd« die Bewegung diese« Artikel« »eriögern. Die Zahl der Falliment« in der verflosftne» Woche bete», 207 Hege» 206 tu der r»»sprechr»dr» Woche de« Vorjahre«.
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