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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-03
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1887
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rci.?: Dl'ätigkeit alsLehivr am hiesigen königl. Eonservatorium a!S curch sein dluslrcte» i» eiuem der srllheren Euterpe. Eouc.ile. Bor Lein Gewandhaus-Publicum erschien Herr Wendling zum ersten Male und hofsen wir ihm auch später dort Mieter zu begegne». Trotz der Routine, die sich Herr Wendling durch sein Auftreten in andern Städten be» rcitS cnvorbciihal. beeinflußte jenerUmstand deuSpieler, dersich Lcr Wichtigkeit der Auzenblick» wohl bewußtund dadurch besangen war. koch anfangs einigermaßen und hinderte ihn an ganz srcin Entfaltung seiner Kräfte. Erst der zweite und letzte Satz des von ihm vorgetragenen ElavierconcertS (Umoll) von -kavcr Schariveuka ließ ein klare» Urthril nach allen Seiten hui zu. War schon in tem Vortrage de» ersten Satze» die technische Sicherheit aller Anerkennung werth, so vermochte Herr Wendling mit den beiden andern Sätzen sich eine» hiidsche» Ersclg zu erringen auch durch die Art und Weise seine» aus grobe Essecte nirgend» hinzielenden Vortrag». Durch den Evmpouisten selbst von dessen Intentionen verständigt, zeigte er ein liebevolle» Eingebca aus alle Einzelheiten de» wcrlkvollen Werke» und vermochte diese in voller Klarheit tarzulegen. Der Beifall, den da» Publicum Herrn Wenv- ling spendete, bewie», daß dasselbe die trefflichen Eigenschaften Le» Künstler» zu würdigen verstanden hatte. Den Schluß de» Eonceit» bildete die Symphonie Nr. 2 in vckur von Ioh. BrahmS, die in bestem Sinne populärste und am leicht.sten verständliche Le» Meister». Der volle Strom Le» ersten Satze» mit seinen meist einfachen, aber eindringlichen Motiven, seiner echt symphonischen Anlage und Durchführung ziebl sofort da» vollste Interesse de» Zuhörer» an, da» im zweiten Satze (Adagio) wohl etwas zurückgehalten, dafür aber in den beiden letzten Satze» wieder voll angeregt wird. Nam.nilick wirkt hier wieder die meisterhafte, ganz neue Kl.ingtsseclc hervorzaubernde Instrumentirung. Da» hier hiiircichend bekannte und anerkannte Werk erfuhr eine au», gezeichnete Wiedergabe seiten» unsere» vortreffliche» Orchester» iiuter der vorzügliche» Leitung LcS hochverdiente» Gewand» hanScapellmcisier» Herrn Professor I)r. Earl Neinecke und fand wieder begeisterte Ausnahme bei der Zuhörerschaft. G. Schlemüller. * Leipzig, 3. December. Stadttheater. Spohr'S rcinanllsche Oper „Iessonda". welche seit mehreren Jahren hier nicht mehr gegeben worden ist, kommt ,»orgen Sonntag in völlig neuer Einslubirung wieder zur Aufführung. Tie Be setzung der Oper ist folgende: Die T>lclpartie liegt in den Händen der Frau Sthamer-Andrießen; Frau Bau» mann singt die Amazily. Herr Perron de» Tristan d'Acunha, Herr Hübner den Nadori. Herr Köhler den Oberbrah» minen rc. Der nächste Montag bringt neben dem „Barbier von Bagdad" ein neue» Balleldivertissement: „Grüße a»S Tirol", zu welchem der Tirector de» Kölner Stadt« tbeatcr», Julius Hosmann, die Musik geschrieben. In Köln fand da» Ballet rauschenden Beifall. — Der Fleiß, der an unserer Oper entwickelt wird, kann wirklich außerordent. lich genannt werden. Schon ist unser Opernpersonal stark mit den Proben zu der neuen Oper „Der deutsche Michel" von Mohr beschäftigt, so daß auch die Premiü« diese» Werke» in nächster Zeit zu erwarten steht. * Leipzig, 3. December. Da« Eoncert der Pianistin Sophie Ment er findet bestimmt heute Abend 7'/, Uhr im Saale de» Alten Gewandhause» statt. Da» Programm enthält Composilioncn von Scarlatti, Bach-LiSzt, Sckjumann (Earneval). Mendelssohn, Chopin, Schubert-Li-zt (Ave Maria Erlkönig rc), Lalakirrfs rc. * Leipzig. 3. December. Der akademische Gesang. Verein Arion hat die Einladungen ergehen lassen zu seiner am 14 Deren,der Abend» 7Uhr im großen Saale dc»Krhstall. Palastes slallsindenden WeihnachtSbrscherruag. Dt- Einladungen legitimiren zum Eintritt. Der Reinertrag von. Erlö» der Programme ist auch in diesem Jahre zum Besten Ler Chrislbeschcerung für Kmbrr würdiger Armen bestimmt Durch humorvolle Ausführungen haben die Weihnacht»- beschcerungen der Arioneu stet» da» volle Interesse d:r Besncher in Anspruch genommen. * Lutherfestspiel. Die Tage de» Luthersestspiele» sind nun vorüber. Noch lange wird die Stadt Leipzig an da», selbe Lenken und sich tabei dankbar de» Dichters erinnern, Lessen Verdienst dadurch nicht geschmälert werden kann, daß vielleicht Andere früher al» er dieselbe Idee gehabt haben Devriciit, Hentzen, Heilig. Trümpelmann, sie Alle habe au» derselben Quelle geschöpft; die Geschichte ist ihre Lehr Meisterin gewesen. Daß Herrig bei allen Ausstellungen, die man seinem „Drama" gemacht, mit demselben eine so be deutende Wirkung erzielt, spricht doch am besten sllr den Kern seiner Arbeit. Ohne jede künstliche Anstrengung hat das Werk l3 Aufführungen hindurch da» Interesse Le» Publicum» in unverändert hohem Grade sich zu erhalten ge- wußt, — das ist eine Thatsache. gegen die sich nicht streiten läßt. Gewiß wird die Erinnerung noch lange an dem Stücke hasten, am scstesten ohne Zweifel an der herrlichen Schluß- scene. Bei dieser Gelegenheit wöge bemerkt sein, daß da» so stimmungSreiche Lied („Mit Fic-cn fährt der Tag dahin"), welches Luther mit seiner Familie singt, eigen» für da» Hcrrig'sche Stück componirt ist und zwar vom königl. Musik- dircctor I>r. Otto Tauberl in Torgau. Dasselbe ist auch im Mnsikalienhandel zu haben und zwar in einer Au» gäbe, welche sowohl die Ausführung im gemischten Quartett, al» auch für eine Siugstiinme mit Begleitung deS Piano sorte oder de» Harmoniums gestattet. Möge da» schöne Lied durch baS Hcrrig'jchc Luthersesispiel den Weg ü» recht viele christliche Häuser finden. * Herr Crouberger in Königsberg hat kürzlich aus der Bühne dc» Stadtlheater? daselbst einen große» Ersola eiruuge» als „Arnold" u, Noss»»'S Tell. Nach der Kritik der „KvuigSbcrger Allgemeinen Zeitung" bat der junge Künstler au dein Abend „den Vogel abgeschossen" und durch seine Stimme, welche iniiheloS, doch ohne Esseclhaschcrci das .zweigestrichene" c «nicht .dreigestrichene", wie irrthüiiiljch'an. gegeben war) .hiiiaiiSschniellerle", sowie durch den geschmack» vollen und saubere» Bortrag allgemeine Bewunderung erregt. Tie Krit k erinnert dabei an die Worte de» HanS Sachs üöer Walther Stolzing: „Aun sang er. wie er mußl'I Und wie er muht', so könnt' er'»; TaS merkt' ich ganz besonders l" Der junge Künstler, „der sich auch bereit- mit großer Sicherheit aus der Bühne bewegt", ist ein Schüler des Leipziger TbeaterVireclorS Herrn Kammersänger Staege- mann. Wir wünschen, daß Herr Eronberger zu einem Gastspiel in Leipzig gewonnen würde. 6 Leipziger Oper-Ertnaeruagen. — Der l. December 1837 war e>» Grdeakiag ia der Bischichit „vierer Oper. An diesem eiu Hildes IakrhundeN hinter »n« liegenden Tage lührte man aus »»serni Siadliheaier den „Freischütz" zum 100. Male ans. Di« LO. Aussudrung dolle vierzehn Jahre vorher ftatigelunden. »nd zwar am 29 August l823. Die erste, lüiiszig Aussührungea hatte» binnen kaum siebe» Bietrljahrea (23. December l82l b>» 29. August 1823) die Häuser gestillt. Während de» ersten Bierleljahrduadcrt» nach der eisten Aufführung ging die Wtber'jche Oper 12? Mal bei vvS in Scene. In diesem Monat steh» »»« eia Opernjublläu« teyor. welche« rech« wohl verbtent beachtet »» werden. Rnigelhard» hatte sich de» glücklichen Operellencomponiste» Albert Lortzing versichert. Am 30. Februar 1837 »urvro „Die b«idr» Schützen" zum ersten Mole ausaeliihrt. kurz vor Wechnachtea am 22. December, lolgt« „Szae und Iimmermaan ". Bi» 1833 »iugen noch neun andere Opern de« lnbeiiSivürdigen Toafttzer» über unsere Bühne. Unter Ringel. Hardt wurde, wie vr. «Isred Dörssel sagt, die Leipziger Bühne ,'cht elgenilich die Wiege der L»rtzt»»1chen Opern. Auch der „Wild, 'chsitz" Lortzinq'« gedüri i» dies« Glanzperiode nnserrr k»mtsch«u Lp'r unter Ringelhardt. Fünfzig Iat.re waren r» nach am 11. Juli »nd a« 1A Sep- irmbrr d. I, daß Luder'» „Gesaadtia" «ad Adam'» „ Pistill», vo» Lnnjnmran" bet nn» al» Nentnrette» tnscenir» wurden. Am 10. April gingen die „Hugenotten" Meherbeer'» zum ersten Mal« über unsere Bretter. Wie sie sich aus denselben zu behaupten gewußt Hobe», ist mäo,»glich bekannt «ad «»bestritten. Fünf aeue Opera ia einem Jahre, dt« alle bi» auf eine durch- schlugen, ist viel «ad macht dem Direct« Ntugelhardt «nd seine» musikalischen Rathgebern sicher alle «ihre. Und da« „Don Iuaa'-Iubttin« vo» 1787—1837? — Wurde aus der Leipziger Bühne damal» nicht gestiert. Doch nela k Am Resormatio»<sefte ging ei« „Do» Ina»" al» Drama »um ersten Male aus unser« Theater in Scene. Man erschreck« «ich»! E« war Casimir Delavlgne'« „historische« Gemälde": „Don Juan vo» Oester- reich". Wobl dachle aber der biedere eh«»seste FrtedrlchHosmeifter in jenen Tagen an die Ehrenpflicht der Nation, da» «»denke» de« Unsterblichen würdig zn begehen. Gerade »»ser „Leipziger Tageblatt" war da« Organ, ia dessen redaktionellem Theil« er als Leitartikel am S. November 1837 einen „Ausruf «» olle Freund« der Tonkunst sür Mozart'« Denkmal t» Salzburg'' «erSssentltchtr. Und er bat sein Werk, eia Gewaudhau« - Eoncert »am Best», diese» Zwecke», prächtig zu Staad« gebracht. Kammerrath Frey«, Raimund Härtel, der noch lebt, Direktor Kanne, .^Baumeister" Limburger, Musikdirektor Pohlenz und vr. Wendler )»».. »er u»ch »ater na» weilt, halsen ihm dabei. Pohle»» dtrlgirlr die» Eonceri vom 13. Mai 1838. Da« erste Finale an« „Do» Km," bildete et»» Nummer de» Programm». Und da« Grwandhon«-Iastlt»t selbst?-hat t» 8. «boanemeat- Toncerte de» Ma»e» Mozart'» die schnldttzr» Ehre» erwiese». Der zwciie Theil de« beregte» Eoncrrte» war »an» der »be» erwähnte» Oper Mozart'« geweiht. Die Ouvertüre erSffaete denselben. Dan, sangen Miß Llara Rnvell», »nsere PSgnrr, Richter »nd veiske die Introductloa (Dann, An»«. Leporello. Do» I«a» »nd Lom- ihur). Daraos solgte» Rerttatlv »ad Daet» der Donna A»»o mit Do, Oltavt, (»»ser »och lebender alter Pa»lt»er, vr. pdü. Beb- Hardt) »nd da» Final« de» erste» «eie», «nßer de» vorige, wirkten hier Fra» Franchettl-Walzek al» Dnnna Elvira oad Fra» Büna» (Hrnrlette Graba») al» gerltne «tt. Wetske sang die Partie de» Masetto. Die rrsnrderliche« drei Orchester wäre» a» verschte- de»en Stelle» de» Saale» venhellt. — Clara Rovello war sstr Leipziq damals rtae ne»e Erscheianag, am 3. November jene» Jahre» hatte sie »am ersten Male vor »nserm Public«« gesungen. Scho» am folgenden 8. Jannar gab fie ihr Abschiedsconeert, «» welchem Mendelssohn da» OmoU-Eonrert vo» Verttzove» spielte, * Heber de» jetzt in Leipzig lebende» Pianisten m»d Componisten Herrn Busoni schreibt Herr Ä Sutnrd t» Hamburger Eorrespondeut" Folgende»: „Ferruceio v»l«»i ist et»e der b«heilendste» me» t»ter- essan testen Erschelnnage». dt» »ns aus dm» Gebiet» der K»aft be- gexne» sind. Set» Sptel ist vollendet nach der technische» wie »ach der geistige» Sette, r« ist durchtränkt »v» tatenstnster mnflkotlscher 'nielligenz, dir höchste künstlerische Reif« spricht «»» demselben. ine solch» Klarbett und Durchsichtigkeit, «w» solch« Ulnstik de» Spiel« habe» wir u»r bei rt»em Bülow »»d Tanfla gesw»»«»; dem Instrument weiß er die manolqsaltiaftea Klangfarben zu ennvckr», und znweilen gla»dtea wir eia Orchester vor nn» z» tzanr». Ist e« eiaersett» der scharfe mnflkalische verstand, da» «mrylsche Erfassen der dem Kunstwerk z» Grund« liegenden Idee, da» gleichsam kritische verfolgen derselbe» ia ihre geheimsten Sänge, s» spricht doch auch o»s dem Vortrag die schöne Porste einer ideale» Auffassung: da» Herz bleibt nicht kalt und stumm, ei» gesunde», mäanliche» Empfinde» tön« an« dem ganzen Spiele de» bedeutenden Künstler», wenn »ach der musikalisch« verstand pridominirt. Wen» wir die Ans»»««, nammer, die Veethoven'sche Sonate tt> LmoU ap. st Nr. 1 aa«- nehme», l» deren Vortrag Herr vusoat sich verschiedene Verstöße und Willkärlichkeite» z» Schulde» kommen ließ, et» Fehler, in welchen auch ändert große Pianisten bet de» leichtere» vaaate» Beethoven'» ger» fallen, so war dir Leistung de» Künstler» eine ganz eminente. Die Veethoven'sche Sonate op. 111 ist et» kkoli wo taagor» für alle mtNelmäßlgea Geister; wer eia solche« Werk vor unserem geistigen Auge zu neuem Lebe» erwecken will, dev muß mehr besitzen al» dir übliche technische Drillung, er muß auch Feuer au» dem Geiste schlagen können. Nur wenigen «userwihlte» ist e» gegeben, die tiessiaulgen Intentionen de» Meister» zu erjasseu und zun, idealen «„»druck zu bringe». Herr Busoni gehört zu dielen Au-erwählten. Er gehört aber auch zu Jenen, welche al» Eompoatst unt etwa» Neue», etwa» Besondere» zu sage» wissen: dir« bewies er in den Bariatlonea und Fuge op. 23 über Lvopin'« 6 woU- Präludium, ei» Werk, welche« wir unbedingt, «a» Originalität de« Schüssen« and höchste coutravunctische und themattsch« Kunst betrifft, den Bradmt'Ichea Variationen über ein Händel'iche« Thema gleich stellen. Für gewöhnlich« Pianisten schreibt übrigen« Busoni nicht, seine Elavierwerk« erfordern da» höchste technische wie musikalische Können; die Popularität de« Tage« wird er daher nie erringen, dazu ist auch die ganze künstlerische Besinnung, welche sein Schaffen documentlr», zu ernst. Die an da« Wunderbare grenzend«, absolut sichere «nd immer klare Techah da« Vermöge», die maanigsachftea, an da« Orchestrale stressenden Klnngsarbe» dem Instrument zu ent locken. Hot Herr Vusonl wohl nirgend» mehr demonftrirt alö in der Wiedergabe dieser Variationen uud ta dem klare», durchsichtige» Spiel der eminent schwierigen Fug«, welche gegen Schluß wie et» volles Orchester heranwogt. Mochte aber Vusoat spiele», waö er wollte, war es die Polonaise - Foniaflr op. Kl von Lhopia oder Walzer vo» Sirauß-Taustg, war e« der herrliche Vortrag der „ktuckan sMipdonigo«," von Schumann oder dir grandiose Don Inun-Fautaste vo» Li»zt, überall stand vusonl aos der künstlerische» Höhe. Er hat uns Stuode» höchste» Genüsse» bereitet." ll. k«.S«tptk»» 1. December. Drr„Mtlktär»erri» 107er" hatte am gestrige» «be»d et»«» „«aslkallsche» Famtltr»- abr»d" i« Saal« de» Siebeamäuaerhause» veranstaltet, zn dem sich die alte» „Krteg«kameradea" mit ihren Familien »ad Gäste» zahlreich eiagefundea hatte». Nachdem Herr volgt in einer herz liche» «alprach« dle Versammlung begrüß, »»d eine» Toast ans den hob«, Protektor der sächsische» Milttatrveret»e, Sei»« Majestät unser» K»»ig «lbert, »»«gebracht hotte, führte» zunächst einzelne Mitglieder der Capelle de« 107. Regimentes, amer Leitung ihre» bewährte» Eoncrrtmelstrr», Herrn Ioh», de» Parade marsch de» 107. Regimentes von Hauschild, dt» Ouvertüre zn „Ftgoro'» Hochzelt" vo» Mozart »nd da» brillante Gsieetstück „kargst ms not" von Macbeth, da» überall durchschlügt, t» schwungvoller Weise au». Herr Eoncerlmelster g»h». der sich auch i» »nsere» größeren Eonrertt» wiederholt al» eia trefflicher Viollnvirtuo» be währt hat. erfreute die Zuhörer außerdem »och dnrch einen stimmungs vollen Golovortrag. eine „ungarische Rhapsodie" vo» Hauser, dl« er mit glänzender Technik zur Gettnug bracht«. Einen besonderen Genas bot im 3. Theil der kernige, a»se»er»d» „107er Mllitair-Vereinlmacsih' der dem Verein »o» eine« ehemoiigr, Milttairropellmeiftrr, Herrn August Doering in Leidig, bei Gelegenheit de« ersten Stiftungs feste« gewidmet worden ist. «»s stürmische» verlangen amßt« der Marsch wiederhol« und vo» de» anwesende» Eompoaiftrn selbst dirigirt werden, vo» de» IastrnmentalvortrLgeu sind serner die Leistungen einzelner Mitglieder de» „Lrlpztger Zither-ver- ein«" anerkennend hervorznhebe». Sowohl die stimmungsvolle Phaniastr „Krieger« Heimkehr", wie die „Heknolh«klS,ge" vo» Gungl und da« trefflich arrangtrte Potpourri „vaterländische Volk», weisen" vo» Hrtarlch Schwarz, dem Dirigenten brs „Leipzgrr Zitherverein»", wurden correct und ansprechend durchgesöhrt, so das sie einen künstlerische» Eindruck hinterlleße». Herr Lehrer St»»ge ersreuie durch eine Reihe zu Herze» gehender Lieder sür Tenor, von denen er namentlich Schubert'» Lled ,,«m Meer" mit seiner, dynamischer Schattiru«, uud tiefem Gefühl witderzuaebr» wußte. Zwei Mitglieder de» Verein» spielte» außerdem eine Serenade für Horn und Flöte von Tittel. Neben den musikalische» Vorträge» ent hielt da» Programm auch rin paar Deklamationen, „Unter dem Tannenbaum" von Kaden und „Der Gärtner von Weesenstein", die loden-werth vorgeiragea wnrdea. >»s da» Eoncert solgte eia Ball * I» Rudolstadt wurde Paul Umlauft'« „mittethoch deutsche» Llederspiel" durch Leipziger Künstler wieder mit großem Erfolge aasgesüdrt. Die „Schwarzdurg-Rndolftudtliche La»dc«zeitu»g" schreibt darüber: ..Da» gestern «dend im Löwenlaale von den Dame» Frau Müller.Pseisser und Frau vr. Friedrich- Eichler, lowie den Herren Lrauterman», Leideritz und Um- lasst gegeben« Eoncert halte et» zahlreich«» Public»« versammrli »nd wurde von Ihre» Durchlaucht Pri»z«ß «dols »ad Prin zeß Thekla mit Hüchftihrem Besuch« beehrt. — Fra» Müller« Pseislser versag» über eine Helle, »amemltch t» de» obere» Lage, sehr «ttisgiebtge Stimme u»d versteht «», wirk»ag«v»ll vorzu- tragea. Fra» vr. Frirdrlch-Eichler zelchue« sich ao» d»rch verständuißwlle >uffassa»a, srl» «»«gearbrttete» »,d sehr au». druck«retche» Vortrag. Herr Tr»»t«rma»» stngt mit viel Temperament und beherrscht lei» bedeutende» Stimmmaienal mit küuftlerischer vollend»»». Herr Leiderttz dringt dir tüchtige Schulung set»er volltSoeadeo kla»gretche» Stimm« g»t zur Gettnug. Herr llmlost begleitet geschickt »^ dtscret — Den zwettr» Theil de« Programm» füllte „Ei, mittelhochdeMsche« Liedersptel" vo, P. Umlaasi. Der Componift Hot Lieder mittelhochdeutscher Dichter so »usommengestellt, daß im erste» Theil« de» Liederspiele« da« Glück der Liedend«,, t« zweiten Theil« da» Leid der im Winter Getrennte» »»d t» dritten der Jubel der d» Frühliig Wieder- vereiaigtr» geschildert wird. Dir Eomposttlo» »eigt reiche» melodische» Fluß, prägnante kharakterlffr»»,. sorgfältige D»rch»»bMtt«>. sehr geschickte Führung der Singftimmea und nlnstlrrisch« -eha»dk»g de« Llavier«. Gauz besonder» gelungen sind: da» liesempsuudene a cappello-Quarieit Nr. 3, da» melodiöse Baßsvl» Nr. ä. da» reizend« Ouanell Nr. 6, da« weiche, geirageu» Duett Nr. 7, da» wehmüthige Alisolo Nr. 9, da» Eopransol« Nr. 13, da» Duett Nr. 13, da» sehr charakteristisch geholte»« Baßlolo Nr. 14 »»d da« frische, zum T-uze ladeode Quartett Nr. 1b. Die a»»Iühreade» Küuftler erledigte» sich ihrer Ausgabe mit großer Hingabe. Sie sauge» vorzüglich, durchaus icher und sehr au»drucktvoll; alle Nummer» de» Liederspieie» be wiese». daß die Küastler die Lomposttiou geistig völlig durchdrungen hatte»." — Ebenso wir i» dem Liedersptel «ratet«» die A»«sühre»dru a»ch sür ihre Solovotträge im 1. Lhell lebhafteste» veisall; so r. vr. Friedrich und Herr Trauter«»»» verrmt l» de» «Neu „FamilleugrmSlde" vo» Schuma»» »ab „Der Frühliug kommt" vo» P. Umlauft, Herr Lriderltz hauptsächlich durch die warme »ad belebte Wiedergabe de» Jtaleu'sche» „Alt-Heidelberg", sra» Müller-Pfetsfer durch de» ersolgrrtche» vonrag de» telnecke'sche» „Kobald", Herr Lr»»term»»» durch die vorzäg- lich« Aussüüruug eiuer ,Lahrelz«ite»"<Art« u»d Fra» vr. Friedrich gauz besonder« d«ch da« überaus relzeud gesa»ge»e „Willst d» detu -erz mir schenke," vo» g. S. Vach. — Altenturg. L. Deremb«. Mt der gestrige» M»sik« a»ssühr»»g de« gemischte» Chorverii»« „Orpheiia" habe» wir höchstwahrschetulich da» letzte größere Eoncert i» diesem tohre gehört; e« müßte den» sei», »aß fremde Kü»ftlrr odek^ künftlertuuea stch in diesem M»»at riumal hier höre» ließe». Die leleaeafte Zeit wäre e» bestimmt dazu. MU dem Abschluß der die»- ährtgea größere» Musikaulsüdrange» köaaeu wir schon »usriebeu ei»; de»» sie war »»« Zeuguiß ge»»g. daß der junge Lyorverelu u»«ee der Lell»»g de» Herr» Eoncerssäuger» Richard Geyer tüchtige Fortschritte gemacht hat. Die Schubert'sche Hymne „Die All««ehr', welche von Gotsschalg a»d Götze für gemischte» Chor, Solo »ud Orchester beorbettet worde» ist, »»d der Lhor: „Hallelujah" au» dem „Meista»" vo» Häadel gab«» de» EHSre» Gelegeuhett, ihr Küu»e» zu offenbare». U»trr da gediegene» Begleitung «sserer Milttair- mustk wnrde» diese Nummer, i» vorzüglicher Welse z» Gehär ge bracht. Auch dle Edorlleda: „Sei still! ' von Fr. E»rtt, „Da Moraea" »o» I. M. vöhme, „Herbstlied" »»d .Lagdlied" vo» Mendelssahv-Vartholdh waren vortreffllch« Lelftunge». Die Lhäre achte» stet» aut de» Dirlaeate» »»d folge» sei»«» letsrfte» Winke». Daran» ist dies« groß« Sicherheit »»d sei»» Nnaocirung z» erkläre», die wir auch dielmal neben der Remheil nnd Vegeisternag dewundaa mußte». Mo» merkt au« Allem, daß Har Eoncertsäaga Geyer in die Faßstapse» seiner Lehre», da Herren vr. Stad« »ud Götze- Leipzig, tritt. Al» Solist wirke Har vartezky mit, indem ei vir Ane au» da „gouderflöte" vo» Mozart: ..Ja die,ea heil'gr» Holl«»." »wie zwei Lleda für Laß: ») „Ausentyall" vo» Fr. Sch»dat, „Ich trinke dich, goldene Früdlingsluft" »o» Häsa, sang. Har artezky verfügt über ei» »msängluhe» Orga». I» Höhe «»d Liese ist da To» gleich edel, abgerundri »nd bwgsa«. Die >»»- Iprache ist dt» a»s ei»>ge z» dunkle Helllaote vorzüglich »ad da ganze vorirag echt küastlatsch. Der veisall war so groß, daß Herr Vartezkh »och „Ich hatte einst ein schöne» Vaterland" vo» Lasse» »»gab uud damit da zahlreiche» Zuhörerschaft etuen besondere» Genuß bereitete. Hvffeutltch bringt da« aeue Jahr glrich schölle Eoncrrte I * St»ttgart. S«. Maj. der König vo» Württemberg habe» allergatdtgst ga»ht, dem Hoscheaterintendante» vr. v. Werther, dem Masikdirector Vr. Klengel, sämmtliche» betheillgle» Künstler» „d de» ga»»ea Orchesta de» Allerhöchsten Dank »ud die vollste Auerkeuuuug für die sorafiltigst vorbereitete und durchaus gelungene Sussühruog da „Meistersiager von Nürnberg" au-zulprcchcn. vr. Klengel wurd« zwischen dem 3. und S. Act der Opa von Sr. Majestät empfange». — Herr vr. Paul Klengel, der vruder de» berühmte» Leipziger Eellovirtuose, Herr» Juli»» Kle»gel, hat bekanntlich t» Leipzig leine Studie» absolvirt und daselbst al» Lehrer am Eoasavatorm« sowie al» Suterpe-Dirlgrot reiche Aaer- krauuug gesuade». von Literatur. I. Ptschna, aulgewählt und revldlrt ssä. ' TLgllche Stutzte» von Willy Rehberg. Pianist Rehberghat dte.'birlang hier uobekauatea „Tägliche» Etudiea" de» Russe» Piichoa bevorwortet und für seiaea Gebrauch beim Unter rieht im l. Eonservatorium z» Leipzig herauSgeaebea, nachdem er da» ihm überflüssig Düakeud« »»«geschieden. Diese Studie, fiud sür Solche bestimmt, welche mit ve» grundlegeud«, Elemeateo der Llavier- techuik bereit» vertraut stad, und sollen al» Vorschule der Taustg Edrlich'scheu „Tägliche» Stodiea" dienen. Ia ihnen ist viel mu-kel- stärkende« UebuugSmaterial enthalten, da« oameoll'ch der Unabhängig- keit der Fiager z» Gute kommen wird. Aesthetische Bedenke» kraut der Autor dieser „Studien" nicht, und so klingeu denn viele der Uebuugev alcht gerade wie Musik, besonder» wrnu, uugeachtet der Quiuteusortschrettuoge», jede Uebung chromatisch auswärt« rückt. Durch diese Uebuugra müsse» die widerspänstigsteo Finger zu un bedingtem Gehorsam erzöge» Wabe» Warum also nicht die bitteren Pillen verschlucken, wenn deren heilsame Wirkung so gewiß ist? Uad so wünschen wir, daß diese „Studien" ihren Zweck erfüllen, sichcrlich aichl zum aageablicklichen vergnüge» der liebenden, wohl aber zu deren dauerndem Gewinn. Mögen dieselben fleißig geübt werden, doch aa» Barmherzigkeit sür dir Mllmeusche» bet dicht geschlossenen Fenster». —w. vrieskafte». K. B—1». — Die Musikgeschichte bedingt bei Welle» «ehr zu empsehle». vo» Langhan» ist »»« vLudstei», f», tz»» Boffentverk de« Erdgeschosse« gelb«, Possel. witzer, während die Bekrönunq-figurea der Alkes »»« drm- seibeu bei Pola ia Istrien gebrochenen Marzaaakalksteia ge- bildet sind wie die DaLfiguren de» Museum». Für den Sockel »ft Fichlelgebiraer Granit verwendet. Im Erdgeschosse de» vorsprinaendeu Mittelbaue» liegt der au» drei großen, ruudbogig geschlossenen Portalen gebildete Hauptemgang, durch welchen «a» aus sich«, innerhalb de» Gebäude» liegende» Stufen M drei mit kunstvoll gearbeiteten schmiedeeiserne» Flügeln geschlossenen, in die Flurhalle führenden Thüren gelangt Di« kräftige Rnstica de» Portal» wird durch die von vagere» in München vortrefflich modellirtrn Schluß, strinmaökeu der drei Rundbogen belebt. Sämmtliche Fenster de« Erdgeschosse», auch die der beiden Rücklagen. si»d rund- bogig uud bilden mit den kleinen viereckiaen Kellergeschoß, fenstern von durchlaufende», markig sich airsoaueudea -tustica- psrtleru getrennte Systeme. Ja dem vom Erdgeschosse mit kräftigem Turtgeflm« ab- gealieverte» ersten Obergeschosse sind die Fenster scheitrecht geschlossen und ia der Vorlage die drei abwechselnden vo» to«caaische». mit wirksam profilirtem Gebälk bekrönten Rnstica- fällten flaukrt. lieber dem ersten Obergeschosse läuft rin breiter, reich mit Blumen- und Fruchtgewinden und dazwischen herauSschancnden Ma-ken geschmückter Frie». Die Fenster de» zweiten Obergeschosse» sind in den Rücklagen einfacher gehalten, ia der Vorlage die abwechselnden drei von schmucke», von Ferdinand von Miller in München modellirten Karyatiden flankirt und mit dreieckigen Giebeln bekrönt. Zwischen diesen liegen große Rundbogenseuster, «ine Anordnung von pikanter malerischer Wirkung. Unter dem schönen ab schließenden, zwettheiligen Caiicelleria-Hauptgesim» Ve» Mittel baues läuft ein Frie» mit der Inschrift: „Königliche« Eonservatorium der Musik", unter dem wirksam Pro- filirten eingliedrigen HauptgesimS der, wie schon bemerkt, etwa» niedrigeren Rücklagen ein durch die rechteckigen Dach- bodensenster belebter Sgrasfilo-Frie». lieber dem Haupt» gefim» erhebt stch durchgehend eine Dachbalustrade. Die de» Mittelbaue» wird »m mittleren Theile von einem roßen, in Stein gehauenen Stavtwappen bekrönt, au welche« ich beiderseits allegorische weibliche Figuren lehnen, rechts die .kirchliche Musik" und links die .Co»iPosition", während di« Eckpfeiler der mittleren Alt-ca zwei stehende weibliche Gestalten trage«, von denen, die link» befindliche die Local- »nd die recht» befindliche die Instrumentalmusik verstaabild- licht. Diese überallhin mit schöner, wirksamer Silhouette die Lust überschneidenden Dachfiguren wurden von Jacob Ungerer in München modellirl. dem wir ja bekanntlich auch den Sculpturcnschmuck unsere» Mendedrunncn» verdanken. Der Eintritt in da» Treppenban» gewährt dem Auge eine reiche, belebte Perspective. Zahlreiche Säulen ia blau- grauem polirteu FichtelgebiraSgramt mit weißen to-canischen Stuckcapilälen tragen die Korbbogcn-Kreuzgewölbe im Erd» und ersten Obergeschoß, während die Fußböden in Mettlacher Fliesen mit sogenanntem römischen Mosaikmuster gehalten sind. Die Treppenstufen bestehen au» demselben Marzana- steia wie die Dachfiguren, die Treppenbrüstung ist au» KieserSfeldener Marmor gefertigt, mit Ausnahme der «er lichen, au« rvthlichblauem Nassauer Marmor gedrehten Docken. Bon aanz besonder» schmückender Wirkung sllr den Treppenraum ist da» sgroße dem Eintretendcn gerade gegen- llberstehende Fenster über dem ersten Podeste, in welchem in leuchtender Bouchä'scher Glasmalerei da» Leipziger Stadt wappen prangt. Die geputzten Wandflächen sind in lichten Farbentvnen mit harmonischer Stimmung gehalten. Von dem mittleren Spiegel der nach Rabitz' Patent gewölbten Treppenhau-decke lacht leichtgewvlkler, von flüchtigen Schwalben durchkreuzter Acthrr. Adolf Wei»k«. Nachtrag. Vas aeue Lonservatorium der Musik. i. Die schon seit einer Reihe von Jahren sich ausdrängende Nothwendigkeit der Errichtung «ine» neuen, der jetzigen Ent Wickelung de» königl. Eonservatorium» der Musik in Leipzig entsprechenden Gebäude« sür diese Anstatt hatte zu Erörterungen über den geciaaelsten Bauplatz und zur Ent- wersung von Plänen uud Kostenanschlägen sikd einen solchen Neubau gvslihrl. Dem Abschluß nahe wurde ie Frage end lich dadurch gebracht, daß im December 1884 rin ver mögender Gönner de» Eonservatorium» der Musik zu diesem Zwecke eine Summe von 300,000 zum Geschenk machte. Eiu von Herrn NathSbaudirector Hugo Licht gefertigter Entwurf sllr den Conservatorium»-Neudau wurde von demselben Mitte April >885 dem Rathe vorgelegt und aenehmigt. Die Stadtverordneten-Dersammlung ertheilte ia der Sitzung vom S. Mai 1885 ihre Zustimmung zur Ler« weudnng eiuer Gesammtbausumme von 700,000 während der Licht'sche Anschlag sich aus 703,000 belief. Ende Mai de« Jahre» 1885 wurde der Bau ia Angriff genommen und mit Fleiß gesördert, so daß da» stattliche Gebäude nächsten Montag, den 5. December, in feierlicher Einweihung seiner Bestimmung übergeben werben kann. Der Bauplatz liegt in größter Nähe Le» neuen Gewandhauses, aus dem Grund und Boden de» ehemaligen botanischen Garten» und zwar aus dem von der Beethoven-, Grass»-. Ferdinand Rhode- und Wächterstraße eingeschlossenen Bau- btocke, so daß die Hauplsront der Grassistraße zugcwenvet ist, und hat einen Flächenraum von 3lt0 Quadratmetern, wovon 2200 wirklich mit Baulichkeiten bedeckt sind. E» sind diese letzteren in vier jusamiiienhängende.elnen größeren inneren Hosraum umschließende Theile gegliedert, wovon Ver eine, der Hauplbau. »ach Oste» zu und. wie schon bemerkt, an der Grassistraße gelegen ist. Daran stoßen rechtwinkelig zwei Flügcldaule», wovon die südliche al» der Taalbaustügel, die nördliche al» Lehrzimmerflügel bezeichnet werden kann. Der hiervon umgrenzte geräumige «55 Quadratmeter große Hof wird nach Westen zu von einem VerbilldnngSbau zwischen den gedachten beiden Flügeln abgeschlossen, durch den hin durch eine Hoseinsahrt sür Wirtbschast-zwecke führt. Die beiden FlUgctbaulen sind übrigens der Beleuchtung ihrer Flur wegen von den Grenzen de» Bauplätze» jedeSmal um S.8 Mel«, abaerllckt, so daß dadurch an ihren Außenseiten laogaestrrckte, schmale Höfe aebilvet werden. Der Hauptban ist 58 Meter lang und 17 Meter tief. Mit einer mittleren, fünf Fensteroxen breiten Vorlage tritt er L.1 Meter in die Grassistraße vor und hat bi» zu der figurenbckrvnten Balusteraltica gemessen rine Höhe von 23 Meter. Die beiden, ebcnsal! fe fünf Are» dreitea Rücklagen der Hauptfront entwickeln sich, eben- fall« ohne die Nttica gemessen, bi» zu einer Höh« von 19'/» Meter. Die Fatzade de» Hauptbaue» ist durch«»» i» Derksteinbau gehalten mit geschmackvoller Verwendung von Rustic». Da» oenutzte Material ist weißer und gelber Eottaer * Leipzig, 2. December. Se. Maj. der König und Se. königl. Hoheit Prinz Georg trafen in Begleitung der Herren Eftneraladjutanl Gcncrallicntcnant von Carlowitz, Excellein. und Obrrstallmeister Generalmajor v. Ehrenste»n heule Vormittag mittelst Ezlrazug» der Dresdner Bahn, au» Werm»dorf kommend, hier ein. ES hatten sich am Bahn hof da Se. Majestät den übliche» Empfang dankend abgelehnt, nur Herr KreiShauptniaun v. Ehrenstein uud Herr General» major v. Reyher zur ehrfurchtsvollen Begrüßung eingesundeu. Ohne Derweilen begaben sich die hohen Herren mittelst der bereit gehaltenen Equipagen zu den Jagden aus Ehrenberger Revier. Nach der Rückkehr fand in der 8. Stund« im Dresdener Bahnhose Diner und um 7 Uhr mittelst Estrazug« die Rückkehr nach Dresden bezw. Strehlen statt. Am Bahn- Hofe war bei der Abfahrt auch Herr Generatlicuteuant von Tschirschky, Excellenz, anwesend. * Leipzig, 2. December. Im Anzeigentheil befindet sich die Vorschlagsliste de» Allgemeinen Wahl-ComitL» zur Stadt verordnetenwahl, die am nächsten Montag und DienSlag, den 5. und v. December, stattfindet. E» sind l t Stadtver ordnete au» der Classe der Angesessenen und 11 au» der Classe der Unangesessenea zu wählen. Man wird abzuwarte», haben, od noch eine Gegenliste austaucht, e» scheint aber nicht so und sie würde, da die Cartclparteien auch bei der jetzigen Stadtverordnetenwahl sich die Hände gereicht haben, ganz aussichtslos sei». Hoffentlich ist die Wahlbetheiligung trotz de« Umstande«, daß die Geister nicht auseinander platze», werden, eine rege. ? Leipzig, 2. December. Der Leipziger Bericht erstatter de» socialdemokratischen „Berliner Boll-blatt" i>ehauptet nach wie vor, er babe Recht, wenn er sage, der nunmehr verstorbene vr. Nudols Jerusalem sei ein hervorragender Agitator der Kartellparteien gewesen, ja er spielt in der heutigen Nummer des genannten Blatte« gegen un» folgenden Trumps au»: Noch einmal dt« Frage: War der Kartellbrader Jerasalem bei der letzten Laudiaglwahl im Leipziger Landkrei« agitatorisch lhatig oder »tcht? Ja oder Nel»! Nur keine Winkelzüge. Aus diese Interpellation» deren Form der geehrte Herr Ex- ReichStag»« und LandtagSabgcordnete berühmten Mustern abgedruckt hat — in diesem Ton telegraphirte bekanntlich Ferro» an Boulanger— sagen wir ganz entschieden „Nein" und bemerken nur noch, daß wir de» Urheber der betreffende» fixen Idee, nicht weiter in seinen kindlichen Vergnügen störe» werden, auch wenn er noch länger sie sür Wahrheit au»- geben sollte. — Der Verein sür innere Mission feiert am morgenden Sonntag sein l8. 2ahre»sest dnrch eine» Gottesdienst in der Nicolaikirchr, bei welchem Herr Pastor v. Hölscher die Festprevigt zu übernehmen die Güte gehabt hat. Nach dem Gotte-dienste vereinigen sich die Mitglieder und Freunde de» Verein» im großen Saale de» Lerein»hause». Diese Versammlung war b«, allen vorangegangenea Festen de» Verein» stet» zahlreich besucht. — Der Vorstand de» hiesigen LinceatiuS»Verein» macht da» Publicum noch besonder» daraus aufmerksam, daß mit dem abzuhaltrnden Wohlthätigkeit»-Bazar eine musikalische Aussübrung und Stellung lebender Bilder ver- bundea ist. Diese Aufführung wird Montag, den 5. d. M. Abend» - Uhr statlfindra. * Leipzig. 2. Drcember. Bezüglich der Eingabe der Fleischer - Innung zu Taucha, da» Berpsunden de» Fleische» aus dem Laude betreffend, beschloß der Bezirks ausschuß ia seiner letzten Sitzung, diese Eingabe der könig- lichea Regierung wr eventuellen Berücksichtigung zu über weise In der Sache selbst glaubte der Bezirk»au«schuß nichr« lbeff" thun zn können, al» von Jedem, der da« Hau«> schlachtea a«»ui.i, . fordern, daß rine den gesetzliche» Vor schriften genügend« Schlachtanlage geschaffen wird. Da« Hau«schlachtr» an sich ist innerhalb gewisser, durch da» Gesetz bestimmter Grenze» nicht zn derbietr».
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