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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-20
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1887
- Autor
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Abteilung Lkipiig Herausgeber uud^Perleger: Paul Cisttt — Lhefredakteur- l)r. plril. Jot,. Ackermann iu Leipzig. No. 4. Leipzig, 2U. Dezember. 1^7. Hine Haroinenpredigt. Eine Gardinenpredigt! L' dn ominöses Wort! gleich einem kalten Schauer durchrieselt es den ganzen Körper de» Ehemannes, wenn er an dich denkt. Dach diesmal, mein geplagter, furchtsamer Hausherr, brauchst du nicht zu erschrecken, denn es handelt sich nicht um eme Gardine» predigt, wo dir deine Fehler und Schwächen schonungslos von deiner besseren Hälfte vorgchalten werden, sondern wir wollen ein lvenig plaudern von der Gardine, die unsere -Löhnung, unsere Fenster schmückt. Schöne, saubere Gardine» bilden auch thatiächlich die beste Zierde der Wohnräume, sie putzen das Gemach mchr als die sthlvollstc Mobilar Einrichtung und gelte» in Leipzig, wie früher Herr A. DrcwS, haben es sich bereits seit Jahren angelegen sei» lassen, ihr auch weit über unsre heimatliche» Grenzen verbreitetes Renommee in jeder Beziehung zu befestige» »ud aller.Konkurrenz die Spitze zu bieten. Genanntes Haus besitzt außer einer Fabrik mech. gestillter Gardinen in Falkenstei» i. S. eme englische Gardiuenwrberei, welche z. Z. allit große Web stühle vollauf beschäftigt. In beistehender Abbildung veranschaulichen wir einen solchen Webstuhl für sogenannte englilche Tüllgnrdinen. ivrlcher in seiner livmplieirtheit auch ein Bild von den großen Fortschritten aus dein Gebiete der Maschinen kvnstriiklion abgiebt. Tie Länge deS Evlinders beträgt 8-ll Meter, und werde» aus jedem gleichzeitig immer. 3.l bietet, da sie als Spezialität eben nur Gardinen führt, eine Auswahl von dem billigsten bis zum hochfeinsten Genre in Handarbeit ?e.. wie kann, ein anderes Geschäft in Deutschland. Zur Zeit hat die Firma eine» grosrartige» Versandt über ganz Deutschland, »ainentlich auch in den jetzt so sehr beliebten Eongrcßstvfscu mit Einsätze», wozu sie auch die Spitzen u. s. w liefert und selbst das Eonfektivnire» übernimmt. — Das Bestreben der Inhaber übrigens ist jeden nur irgend gestellte» Wunsch der Kunde» zu ersullen und scheuen sich daher keiner Mühe und Lchser. Dem verwöhntesten Geschmall ist Rechnung getragen »nd so finden sich da die berühmtesten Glasgowcr Gewebe, in dischen Transparent-Gardine» und Stores, die prallü- gewissermaßcn als M'aßstab für die Akkuratesse der Haus srau und den Wohlstand der Familie. Dcm gestrengen Ehemann will es freilich nur ungern cinleuchten. das; der Tabakrauch dir schneeige Weiße der Vorhänge vorzeitig »> ein verdächtiges Chamois vrnvandele und dreimal^ Wehe, wenn mehrere gute Freunde sich zu einem Spielchen ein gesunden haben und mit vereinten 1trüste» einen „Hecht" sabriziren, der sich in dichten Schleiern »ach den Fenstern und m die Gardine» zieht. Tann ist das Unglück geschehen und die „Gardinenpredigt" unausbleiblich. Tie Wäsche beginnt ausS Neue, kleine Schäden, die dabei entstehen, werden sorgsam auSgebessert und durch geschicktes Ausstecken unsichtbar zu machen gesucht. Das geht wohl ein Weilchen so fori, aber bald muß sich dir wirthschastliche Hausfrau sagen: „Das ist nun die letzte Wäsche gewesen, später geht eS nicht mehr und wir müssen uns neue Gardine» anschafsen." In diesem Falle nun möchten wir unsere verehrten Leserinnen bitten, sich recht vorzusehen und nicht etwa in übel angebrachter Sparsamkeit Schund zu kaufen. Eine direkte Bezugsquelle bietet naturgemäß immer die denkbar größten Garantier» für die Preiswürdigkeit und Qualität ihrer Fabrikate. Die Herren A. Drevs Nachfolger (Pool Mensel L Lo) au» SäuigSplatz 1«, 4 bis 6 Stück Gaidinen je »ach deren Breite angesertigt. Ein sjeder solcker Webstvbl. die in England tonslruiit, kostet incl. Montage Il>olü> Ml und darüber. Dcr Be trieb der Fabrik nähret Tag nnd Nacht und zwar letzterer bei elektrischer Beleuchtung. Wie »» Sacksiscke» Erzgebirge das Spipeiillöppeln und Posamcntlnsablikation, so blüht >m Bvigtlandc die Industrie dcr Gardinenneberei. Zahlreiche Familien finden dabei Arbeit n»d Beidienst. Tie natie'iialvkvnemische Scile dieser Industrie hier zu beleuchten, geht leider nicht an, und auch ans die technische Herstellung der Gardinen können wir zu unscrm Bedauern hier nicht näher cingehen, da eine .solche nicht in den Rahmen unsrer Zeitung passen würde, wir wolle» deshalb nur noch bemerken, daß die Hrn. A. Trcws Nachfolger in Leipzig sowohl hinsichtlich dcr Mannigfaltigkeit der Muster, Vorzüglichkeit des Mate rials, als auch dcr Preiswürdigkeit und Gediegenheit dcr Fabrikate unseres Wissens noch von keiner Konkurrenzfirma übertrofsen wurde und deshalb bei vor kommendem Bedarf als eine solide Bezugsquelle aUrrktstkll Ranges angelcgcnt lichst empfohlen werden darf. Durch eigkiic vielseitige Fabrikation, sowie infolge direkter bedeutender Abschlüsse mit den größten in und ausländischen Fabrikanten ist diese Firma in der Lage, auch ini Einzelne» zu Engrvv-Prcijrn zu verlausen und vollste» Handarbeiten in Spachtel-Gardiue», wie solche eben an einen größeren deutschen Hvs geliefert worden sind; zudem reiche Auswahl auch i» clsäßer echlsarbigen bunten Erepe und Crctoniic » s. w. vom einfachsten bis zu dcm elegantesten Genre, dabei wesentlich billiger als bei Gersv» in Berlin oder sonstwo Erwähnt sei noch die große Annehmlichkeit, welche die niehrgennnnle Firma dadurch bietet, daß in ihrer Bleicherei, Färberei und Appretur-Anstalt gebrauchte Gardinc» z»»> Reinigen, Apprctircn und Färben übernommen werden Diese Gar dinen erhalten vermittelst «itzsrrirr Appretur wieder neues frisches Ansehen und cs ist den Herren A Duws Nach solgcr aus diese Leise möglich, für olle von ihm» de zogrnen Woaren vollste Garanlie für langjährige Halt barkeit zu leisten. Jedenfalls wollen unsere geehrten Leserinnen nicht versäumen, t»c Firma A. Triws Nachfolger>» Leipzig um Ueberscndung ihres neuesten Prochlkalalvgev zu er suchen. welch letzterer die neuesten und reizendsten Dessins in photvlilhographischcn Abbildungen enthält. Wir zweifeln nicht, daß hier einer jeden Geschmacksrichtung entsprochen ist und die billigen Prclsnotirungcn noch ganz besonders zu zahlreichen Bestellungen Anlaß geben werden. Wir glauben uns des Dankes unserer verehrten Leserinnen ^ versichert halten zu dürfe», daß wir sie aus diese bedeutende Gardinenbezugequelle aufmerksam gemacht.
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