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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-06
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1888
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1V2 die verdienten Löhne getrennt ausjuüthren. Ist letztere» nicht an. gä», 1. io ist die Hnupikategorie besonders y.-ivoezuhebru. 16) Die Nachw ijuug ist der von der Ceutralbehörde bestimmten zusitiilüigcn Behörde vorzulegen. in deren Bezirk die Bauarbeit au»« gesükrt wurde. Für jedes einzelne Bauobjekt ist eine besondere Nachmessung eia« zurelckien. 17) Ist der Unternehmer einer vauarbeit zweifelhaft, ob er eine Naänoeisunq vorzulegea habe, so wird derselbe gut ihiin, die Einreichnnq-srist n-cht unbenutzt verstreichen zu lassen, wenn er sicher sein will, den auS der Nichteinreichuug einer vorzuleqenden Nachweming sich ergebenden Nachlheiien zu entgehen. Hierbei bleibt ihm unbenommen, in der Spalte „Bemerkungen" die Gründe arzugebeu, aus denen er seine Verpflichtung zur Einreichung einer Nachwcisung bezweifelt. 18) Schließlich werden die betheiliqten Unternehmer noch be sonders darauf aufmerksam gemacht, daß, wenn sic die vorgeschricbene Nachmessung nicht rechtzeitig oder nicht vollständig emrcichcn, die von der Landeo-Centralbchörde bestimmte Behörde die Nachweiiunge» nach ihrer Kemiluiß der Berhäitnisse selbst anfzustcllen oder zu er- qänzen hat. Sic kann zu diesem Zweck die V> »pflichteten zu einer AuSkunst innerhalb einer zu bestimmenden Frist durch Geldstraseu bis zu einhundert Mark anhaltea. Ferner können Unternehmer, welche den ihnen obliegenden Ber. psl chtuugen in Betreff der Einreichung der Nachweisungen nicht rechtzeitig Nachkommen, mit einer LrdnungSstrase bis zu dreihundert Mart belegt werden, »nd endlich können gegen Unternehmer Ordnungsstrafen bi» zu sünshundeil Mark verhängt werden, wenn die von ihnen cingereichten Nachwrijungen unrichtige thatjächliche .'lngaben enthalten. Im Monat December v. IS. erlangten da» hiesige Bürgerrecht: Aising, Christian Carl, Bäckermeister, Büttchrr, August Robert Oscar, Schlosser, Breitenbor». Felix Arthur, Reifender, Caspar, Iokannes Carl Richard, Lehrer, Türing, Theodor Eduard, ikansmaun, Touaty. Beter- Einst, Schutzmann, CiiqrlfchaU, Ailhelm Ernst Theodor. Bnchbluder, Friedcmaiin. Friedrich Hermann, Lehrer, Hartwig, Friedrich Wilhcim, T'ichler, Haselbanrr, Franz Gustav, Waffelbäcker» Horche, Augu» Wilbeii» Eduard, Landgericht-dleuer, Hützel, Johau» Friedrich Carl Eduard, Zahntechniker, Jusai», Limo» Georg, Mechaniker, Kocrschiier, Carl Franz, Metallgießer, Krüger, Friedrich Bernhard, Lylograph, Kühn. Franz Joief, Fisch- und Südsruchthändler, Knhucrt, Carl Adolf Eduard, Hauplzollamls-Assistent, Kunz, Otto Hugo. Stellmacher, » Langt, Gottlob, Tischler, Likgcrt, Anton, Bildhauer, Meier. Carl Theodor Ewald, De. und Oberlehrer» Mrhrich, Ocwaio Wilhelm, Lehrer, Morry, Friedrich Theodor, Cassengehilse, Müller, Karl Franz R bert, städt. Röhrwärte»; Niyschke, Hugo Max, Lehrer, Neuuert, Carl Friedrich, RathSdicner, Tcharf, Adolf Emil. Lehrer. Schneider, Robert Bernhard, Vostsecretalr» Semper, Fricdrich Hermann. Drechsler-Werksührtk, ^ Eshmank» Carl August, Gürtler-Wcrkführer, Trader, Friedrich Wilhelm, Schriftsetzer, Trottzsch, Fricdrich Richard. Bäckermeister, Weidelt, Earl Hermann, Poftsccretair, Wolk, Eduard Ernst. Schneider, Zacharias, Albert Gustav Theodor, Schlossermeister, stttwty, Friedrich Ernst, Lehrer. MkauntmWU Wir machen hierdurch öffentlich bekannt. 1) baff alle in Leipzig wohnhaften Knaben, welche Ostern 1886 und Ostern 1887 aus einer der hiesigen Volks schulen enttasscn worden, oder von einer höheren Schule abgegangcn find, ebne im letzteren Falle das 111. Lebens jahr vollendet und die Classe erreicht zu haben, welche diesem Aller nach dem Plane der Schule entspricht, zu dem Besuche der Fortbildungsschule für Knaben verpflichtet sind; 2) daß die Anmeldung derselben, wenn sie im Bezirke der I Fortbildungsschule wohnen, bei Herr» Direclor Pusch mann, Lasern sie sich aber im Bezirke der II. Fortbil dungsschule anfbalte». bei Herrn Dlrcctor I)r. Stört zu erfolgen hat; 3) daff hier eiiizichende Knaben, welche Ostern 1885, 188», und >887 aus einer auswärtigen Volksschule entlassen lvorden sind, beziehentlich unter de» bei l) angegebenen Voraussetzung:» eine höhere Lehranstalt verlassen baden, ebenfalls z»i» Besuche der Fortbildungsschule verpflichtet und sofort, svätestrnS aber binnen drei Tagen »ach dein (»inzuge bei dem Dlrcctor der Fort bildungsschule ihres Bezirks aiiznmeltcn sind; 4) daß auch diejenigen Knaben in genannter Heit angemeldet werden müssen, welche auS irgend einem Gründe von dem Besuche der städtischen Fortbildungsschule entbunden zu fein glauben; b) baff Ellern. Lehrhcrrcn, Dienstherrschaften und Arbeit geber bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 30 Mark, die »n Falle ber N>chterleqn»g in Hast umzuwandeln ist, die schulpflichtigen Knaben zn dieser Anmel dung anzubaltru oder letztere selbst vorzu- nebmcn haben» wie auch die säumigen Ecküler selbst wegen Unterlassung der Aiiinelduiig und Huiter- ziebung der Schulpflicht die gleiche Strafe verwirken. Leipzig, den 2. Januar 1888. Der Aatb der Ltadt Leipzig. Ur Georg >. Lebnerk. E slalteler Auzeiae zujolge ist dem Raddreher and D>e»ük»echt «oltlob Franz Barthel au» Wurzen dos von der dortigen Polizeibehörde am 7. April 1876 unter Nr. 325 ausgestellte Dienst» buch abhanden gekommen. Wir b'.llcn. dasselbe im Ausfssidiingssalle an uns abzullesera. Leipzig, am 30. D cember 1887. 4a» Polizeiamt der Stadt Leipzig. II. 7003. Zwangsversteigerung Fm Wege der Zwangsvollstreckung joll das im Grundbuche von ?,ö.dig, Band X1U, Bla» 418, aus den Namen des Kausmaun« Hccmaun Schröder zu Halle a/2, eingetragene, zu Zörbig belegene Gui.'dstiick: Haus Nr. 1»',9 vor dem Hallifchcn Thor, Gebäude, sieitt-rrolle 191. bestehend aus: » Wohnhaus mit Hot und 1 Ar Hausgarten, k. Wirthschaltsgebäude nnt Küche und Kammer re., o. Fabrikgebäude, <1. gewerbliches Seitengebäude, Kesselbaus, t Ligerhans. iz. Seitengebäude, am 14. März 1888, vor mittags 0 Uhr. vor dem Unterzeichneten Gericht. Zimmer Nr. 2, v.rsteigerl werden. Das Grundstück ist mit 1935 .41 Nutziingswerth zur Gebäude- steuer veranlagt. Auszug aus der StenerroVe, beglaubigte Adichrist des Gruiidbuchdlattes. etwaige Abichätzungen und andere das Grund- stück betreffende Nachweiiongen. lowie besondere Kauibedinqungen können i» der Gerichlsschrciberei, Zimmrr Nr. 4, eingcichrn werden. Alle Realberechtiglen werden auigefordert, die nicht von selbst aus den Ersteher übergebenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrog aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ber- steigerungsvermerks nicht bervorging. insbesondere derartige Forde- rungen von Eavilal, Ziulcn, wiederkehrcnbcn Hebungen oder Koste», spätestens im Pcrstrigerungstcrmia vor der Aufforderung zur Ab gabe von Geboten anzumeldrn und. falls der beireibende Glaudiqer widersprich», dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die selben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden »ad bei Beribeilung des Kausgelde« gegen die berücksichliglrn An- spräche im Range zurücklrel-n Diejenigen, welche das E'gentbum de- Grundstücks beanspruche», werde» aosgesorberi, vor Schluß de» VerstrigerungStermins die Liaftellong des Verfahren» berbeizusühren. widrigenfalls nach er folgtem Zuschlag dos Kausgeld in Bezug aus den Anlpruch an die Stelle de« Gruudftück» tritt. Da« Unheil über die Srlbeilunq de« Zuschlag- wird M» 1K März 1888, vormittag« 11 Uhr, a» Ger,chi«stelle der- kündet werde». Zörbig, dr» 21. December 1SS7. . Rlittgltche« Smt«,ert<t. Zusammtnsttzung des VSrsen-Vorstandes. Der Börsen-Vorstand zu Leipzig ist zusammeagesetzt wie folgt: l Adtheitnn«: Herr Edmund Becker (Becker L Co), Borfltzeader, » Wilhelm Schmidt (Hammer L Schmidt), stell». Vorsitzender, » Ferdinand Dürdig zDürbig ch To). . Clemens Hruschkel, Direclor der Filiale der SLchs. Baak, - Fritz Mayer (Frege L Co), » Franz Schlick (sLirmer L Schlick). . Jul. Hermann Schmidt (Bruhm Sk Schmidt), . SicSkind EieStlUd (H. C. Plaut). II. Abthrilung: Herr Fricdrich Schmidt (Z ck»,a»te> ä Schmidt, Großzfchocher), Borsitze,idcr, » Georg Schröder (I. G Stichel), stell». Vorsitzcnber, » Wilhelm Striudrrcht (Tchlodach St Co), » Oüo Wappler (I. G Wapplerj. Leipzig, den 5. Januar 1888. Die Haudrl-kammer. Ur. Wach-muth, Or Geusel, S. ^ Vorsitzender. Vckianntwachnng, dte Errichtung »ou Zmeig-Mrldeftelle» betreffend. Hierdurch wird bekannt gegeben, daß Herrn Kaufmann Hermann Weickert in Reuselerhanse» oud Herr» Kaufmann Eduard Ott« Kittel in Leipzig, Ecke der Sach- uud Arudtttratze, je eine Zweigmcldestelle übertragen worden ist. Betreff« der Vocfchnst über An- und Abmeldung versicherungs pflichtiger Perlone» wird aus die Bekanntmachung de« Kraakenver- sicherungS-AmleS der Stadt Leipzig vom 18. December 1886 verwiesen. Meldungen, mit Venen Befreiung ber qemeldeteu Person bean tragt wird, sind »ach wie vor nur an der Haupt-Meldestclle. Wesistraße 32, l. zulässig. Personen, welche der Tasse freiwillig deizutrelen beabsichtigen, haben die Anmeldung persönlich dri der Haupt-Meldestelle zu bewirken. Leipzig, den 3. Januar 1888. Die OrtSkrankcncasse für Leipzig und Umgegend. Albert BrockhauS, - Vorsitzender. Holz-Auction. ^ Im Uaiversitäts-Holzc bei Liebertwolkwitz lallen Mittwoch, den i l. Januar dsd. Js.. von Vormittags 10 Uhr ao, 40 eichene, birkene und weiß'uchcue Klötze von 13—66cw Mltten- stärke und 2.5—7w Länge, 38 -arte Abraum- und Schlagretflghause« und 96 Raummeter harte Stöcke auctioaSwelse verkauft werben. Kauflustige werden ersucht, zu der oagegebevea Zeit aus dem Kablschlag hinter dem Pflanzqartea der Uawcrsiläls-Walduag sich kinzufindea. Die geordneten Anzahlungen sind sofort uach dem Zu- jchlage zu bewirken. Leipzig, am S. Januar 1883. UntderfitötS-Rentamt. Gebhardt, eoncursversahrr«. Ueber da« Vermögen de« Kaufmanns Karl Friedrich Droste zu Halle a/8., Leipziger Straße Nr. 3. in Firma Friedrich Große, wird heute am 3. Januar 1888, Mittag- 12 Uhr, das Concurs- versahren eröffnet. Der Inspector I. Ed. Peuschrl zu Halle a/2, wird znm LoncurS- Verwalter ernannt. ConcurSforderungea sind bis zum 3. März 1888 bei dem Ge richte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Ver walter-, sowie über die Bestellung eine- GläubigerauSschuffes und eintretendcn Falls über die tu 8 120 der Coneursordnung bezcichncien Gegenstände aus den ltz. -annar 1888, vormittags Iv Uhr. und zur Prüsung ber aagemeldele» Forderungen auf ' Ven IL. Mär» 1888, vormittags I« Uhr. vor dem Unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 31, Termin an- beraumt. Allen Personen, welche eine zur ConcurSmaffe gehörige Sache in Besitz haben oder zur Coiicursmasse etwas schuldig sind, wird aus gegeben, nichts a» v'n Äcmeinichuldiier zu verabfolgen oder zn leisten, auch die Verpflichtung aujerlegk, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie auS der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch »ehiiie», dem Concursverwaitcr bis zum 3. März 1888 Anzeige zu mache». Königliches vintSgericht z» Halle a Ja der Slrojfnche gegen den Kaufmann JuliNä Koch ans Ballenstedt wegen eiiilachen Bankerutis wird der unter»! 2. Mürz 1583 erlöste»« Steckbrief hiermit erneuert. Ballenstedt, di» 31. Dcceniber I8d7. Herzoglich Anhalt,schrS Amtsgericht. Zehrseld. Türmer. Nichtamtlicher Theil. Frankreich. ES iji ein charakteristisches Zeichen der Lage, daß Frank reich bei der Neugestaltung der Beziehungen der europäischen Mächte zu einander, welche sich seit Beginn des neuen Jahres bilden ;u wollen scheint, yänzlick außer Betracht gelassen ist. Frankreich bat eS durch seine russeusrcundliche Politik, die eS ii»I alle» seinen U-dcr»eseru»gen und mit seiner Vergangen heit in Widerspruch gebracht bat. allmälig erreicht, kaff eS völlig vereinsamt ist. Seme StammeSzenossen Italien und Spanien lieben Frankreich nicht, sonder» siircklen cS und suchen Anlehnung an das niachlige, zuverlässige und uneigen nützige Deutschland, und Nuffiano scheint sich die Sache mit dem französischen Bänvniff auch überlegt zu haben. Vvltäusig ist die friedliche Strömung in der Aus breitung begriffen, und diese Hai den Versuch zum Zweck, znneichst den Prinzen Ferdinand au« Bulgarien hmauS- zutreiben. Wie das geschehen soll, darüber scheint noch nicht volle Klarheit zu herrschen, aber Rußland bat wieder Hoff nung geschöpft, baff wenigstens dieser Wunsch erfüllbar ist, feit »hm Gewißheit geworden ist, daff Deutschland den Prinzen nickt inSgeben» begünstigt. Natürlich ist eS Rußland nicht angenehm, daß über diese» Pniicl kein volles Ei»vcrslä»bniff zwischen Deutschland und Oesterreick besteht, und der Unmulh darüber kommt in der russischen Presse zum Ausdruck, wie der Artikel der „Nowoje Wremja" zciat. welcher abgesonderte Verbandlungen mit Oesterreich über Bulgarien ablcbnt. ob wohl sie überhaupt nicht angebolen wurden. Aber Rußland bürste diese« Ziel durch Beharrlichkeit doch endlich erreichen, und die Zuversicht in dieser Hinsicht scheint ihm vorläufig zn genüge». Die kriegslüsternen Parteien in Frankreich sind durch die neueste Ainiäherung zwischen Deutschland und Rußland voll ständig au« dem (isicichgcwicht gebracht. Tie .Republique Frantzaisc" spottet über die russische Leichtgläubigkeit, weiche die gefälschte» Briese deS Prinzen Ferdinand an die Gräfin von Flandern für eckt halten konnte, und weist aus die ver schiedene Stellung bin, welche Deutschland einrrfeilS und Oesterreich und Italien andererseits dem Prinzen Ferdinand gegenüber einnchme». Tie »Liberin" gebt sogar »och einen Schritt weiter, indem sic die Frage auswlrst, ob kenn nicht Freundschaft zwischen Oesterreich und Frankreich möglich sei. Beide Aeußerungen lassen aus einen Grad von Verwirrung der pelilischen Begriffe schließen, daß au« diesem Labyrinth gar kein Ausweg zu finden ist. Die KeiegSpartci ist durch Rußland« schwankende Politik enttäuscht, der letzte Rettungs anker. Rußlands BunteSgenoffenschast in dem bevorstehenden Rachekriege gegen Deutschland, ist aus dem Puiicte, vciloren z» gehen. der Auslansch von Höflichkeiten zwilchen den maßgeben de» russilchen Blattern und dem Fürste» B Smarck zerreißt die seanzösischrn Wadngebilbe in so unerbittlicher Weise, daß die Rachepolitikn dieser Thatsach« sprach, und rathlc« gcgcn- üderflchen. Zn diesem Lboo« der widersprechenden Empfindungen bildet di« ruhige und besonnene Haltung de« neuen Präsidenten Carnot einen wohlthuende» Gegensatz. Carnot hat Frank reich seit dem Tage seiner Wahl niemals darüber in Zweifel gelassen, daß er ein Mann deS Friedens und der Versöhnung ist. seine Botschaft a» die Kammern, die AntrittSerklärung de» Ministeriums Tirard. die Ansprache an da« diplomatische Corps am NeujabrStage stimmen sämmtlich darin überein, baß Frankreichs Wohlfahrt nur durch Ausrechthaltung der guten Beziebungri, zu den Mächten und durch ernste friedliche Aibeit gefördert werden kann. Der Grundgedanke dieser Kiiiibgkbuiigen ist von keiner Seite in Frankreich selbst bekämpft worden, man ist dort zu sebr gewohnt, über Dar. wa» die Gemülher am meisten erregt und bewegt, Schweigen zu beobachten, als daß die Pläne der Rachepolilikcc durch unbedachte Acußerungen hätte,, durch kreuzt werben können. Frankreich macht in diesem Augen blicke dem Auslände gegenüber den Eindruck plötzlich ein getretener Lähmung, etwa wie in der Schlußscene de« erste» KclS im „Barbier von Sevilla" der Doclor Bartolo durch teu ruhigen Abzug der Wache gleichsam in eine Statue ver wandelt wird. AUeS schien im besten Zuge begriffen zu sein, die russischen Colonnen breiteten sich an der galizische» Grenze auS. in Wien wurde Kriegsrath auf KriegSrath gehalten, die Feindschaft zwischen Rußland »nd Deutschland schien trotz der Unterredung de- Fürsten Bismarck mit Alexander III. am 18. November unheilbar — da erscheinen plötzlich die ge fälschte» Aclenstücke im .Deutschen ReickSanzeiger", die russische Presse nimmt die Veröffentlichung beifällig aus. und das gute Einvernehmen zwischen Deutschland und Rußland, aus reffen eudgilligcr Vernichtung die französische Nevanchercchnuug auf- gebaut mar, ist wieder hergestelll. Welchen Einfluß diese durchgreifende Veränderung der politischen Lage aus die innere Entwickelung Frankreich« haben wird, ist schwer zu sagen, aber eS wäre nicht unmöglich, daß der Haß der Parteien dadurch gemäßigt würde und daß die Nakiceiteil und die äußerste Linke sich dadurch veranlaßt suhlten, eine» ernsten Versuch mit der neuen Präsidentschasl und dem Ministerium Tirard zu mache». Der Beweis dafür, daß es in der bisherigen Weise nickt weiter geht, ist erbracht, die heißen Parteikämpse des vergangenen Jahres baben kein anderes Ergebniß al« die Vereinsamung Frankreich- gehabt, und eS ist keine Hoffnung vorhanden, baß durch Fortsetzung dieser Kämpfe eine Besserung der auswärtigen Beziehungen Frankreichs herdeigesührl werden könnte. Daß der Rackekrieg nicht ohne Bundesgenossen unternommen werben kann, ist eine allgemein anerkannte politische Wahrheit, und da eS an einem Bundesgenossen fehlt, so muß dem Rachegesühl Schweigen geboten werden, bis wieder eine günstigere Lage der Verbältnisse einlrilt. Bei Beantwortung der Frage, wie diese erreicht werden soll, können sich die Friedensfeinde nickt verhehlen, daß nur durch eine dauerhafte, der Arbeit deS Friedens zugcwandle Negierung eine Aenverung zum Besseren herbeigesührt werden kann. Eine solche Regierung strebt Carnot an und findet in diesem Streben die Unterstützung aller besonnenen Franzosen. Ob die Zahl der besonnenen Leute in der gegenwärtigen Kammer überwiegt, muß nach den bisherigen Ersabrungen stark bezwciiclt werde», aber eS wäre nicht vaS erste Mal. daß französische Abgeordnete angesichts zwingender Verhältnisse ihre Haltung geändert haben. Ein Zeichen von Einsicht war cS gewiß, daß sich im Congreß am 3. December 616 republikanische Stimme» aus den Candidate» Sadi Carnot vereinigten, aber diese Einsicht war nicht vo» langer Dauer, denn erst nach lange» vergebliche» Beniühungen gelang cS. ein Ministerium zusa»l»>c»zllbi»lgcn, dem ein baldige« Ente sogleich vor- heraesagt wurde und noch beute vorhergesagt wird. Der Sturz deS Ministeriums würde aber de» Präsident Carnot vor die RoIInve»digke,l stellen, die Kammer aujzulösen, und da« ist ei» Cxperinient, welche« viele Abgeordnete und darunter sogar die lautesten Schreier fürchten, weit dann andere Leute gewählt werden könnte», welche der Negierung das Leben leichter machten, ohne daß dadurch die persönlichen Wünsche der gegenwärtigen Parleijührcr ihrer Erfüllung naher geführt würde». Die Aussicht auf den Abschluß eines BiintnisseS mit Ruß land gegen Dcntschlaiid Halle in Frankreich die Leidenschaften i» dein Maße aufgeregt, die ruhige uubesangciie Beurthiitnng der Sachlage so erschwert, daß Frankreich über der Erfüllung deS LicbliiigSivuiischcs eines TbeiteS der Bevölkerung seine eigentlichen Ausgaben anS den Augen verloren halte. Wenn t,c Aeiicerung. welche seil Neujahr eingelretcn ist, vorhält, dann wird sie auch aus die innere Entwickelung Frankreichs voraussichtlich von der besten Wirkung sein. * "cipzig. 6. Januar 1888. * Die päpstliche Eucyklika an die bayerischen Bischöse bildet sür die bayerische Presse den Hauplgegen- stand der Discussion. Ter Minister des Acußere» Freiherr von Crailsheim saßt, wie der „Fiänkische Curier" zn berichten weiß, die Situation in Bayern in Folg« der päpstl eben Encyklika in folgender Weise auf: Das Actenslück sei zwar sehr vieldeulig, berühre aber den eigentlichen Streitpunkt kaum. WaS de» Papst eigentlich zu der Encyklika veranlaßt habe, sei ihm (den, Minister) unerfindlich. Wenn sie aus Drängen der ultramonlaue» Intransigenten crsvlgt und ein neuer Culturkainps beabsichtigt sei, so werde die StaatSregierung nur aus dem Boden der Verfassung stehen. Diese Ansicht lh«le auch der Prinz Regent. Der Munster glaubt, man werde mit den ttllraniontaiien jetzt ebenso fertig werden, wie früher. CS sei übrigen« zweiselbast, ob die Ultramon- tanc» aus Grund der Encyklika sich zu einer besonderen Actio» entschließen würden. — Der Präsident der Kammer der ReichSratbe und Fahnenträger der „bayerischen Patrioten" Freiherr zu Franckenstein ist nach Rom abgereist. Wie daS .Mlinchencr Frcindeublatt- meldet, halte der Papst vor einigen Tagen in einer inlernalionalen Audienz de» Wunsch, den Präsidenten zn svrechen, össentlich kundgegeben. * In Pest ist Baron Paul Sennyey nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren gestorben. Sennyey ist streng konservativ gewesen, daher war er 1818 im Reichstag der Führer der Legitimität-Partei und heftiger Gegner Ludwig Kossulh'S. Nack dein Siege der demokratischen Partei zog er sich in das Privatleben zurück. AIS die Revolution mit Rußlands Hilfe nicdergcworscn und Ungarn zu einer öster reichischen Provinz hcrabgcdrückt war. trieb gerade die conser- valive Gesinnung den ungarischen Adel in die Opposition. Er dielt fest am ungarische» SlaalSreckt und leistete der M>litairt>ctalur jenen passiven Widerstand, der viclzurWiederherstellung der unga rische» Versassung beigelragen hat Senny-y nohm zu Vieser Zeit eine hervorragende Stellung unter seinen SlanbeSgcncssen ein. AtS wirklich 1867 VaS ungarische Volk sein Reckt wiedererhiett, nahm Sennyey am politiscken Leben Tbeil, aber »ur. weil die conservative Partei in der Minorität war. in de» Reiben der Opposition aus der reckten Seile. Er blieb viele Jahre Führer der Conservativen und verstand eS. da er ein tüchtiger Redner war, sich das Ansehen zu gebe», als sei er ein großer Staatsmann. In ein Ministerium ist er nie gekommen, aber jedeSmal, wenn der Hosparlet vor de» ungarischen L.beraten bange wurde, sprach sie von der Bnusung eine« Ministerium« Sennyev. AlS TiSza'S Stellung an der Spitze der Regierung scster wurde, zog sich Sennvev mebr in den Hintergrund, wäbrenv sei» begabter Schüler Gras Albert Arponyi die Reste der Conservative» bewog, sich mit ihm der gcniäß zten Oppo sition anzuschließen. Sennyey war katbclisch und Anbänger der bischöflichen Partei. Der junge Liberalismus in Ungarn war glücklicherweise zu stark, als daß Sennyey viel zu Gunsten der Hierarchie lbu» konnle. * „Daily Neil.,«- zufolge soll Anfang Februar in Nikolajew mit kein Bau zweier neuer Kriegsschiffe erster Classe begonnen werte». * Au» Pari-, 1. Januar, wird der ,kossischcn Zeitung' geschrieben: Herr Lar»»t saß« sriae» Präsideateiberus sichtlich «her« a»s alt Herr Grevy Dieser sah den ElisSevalast al- einen Ruhesitz an, dea er so selten wie möglich verließ und in welchem er am liebsten ganz ungestört hauste, wahrend jener Leben und Be- wegunq m daS hübsche Herreahau» zu bringen und überdies seine Würde unter das Volk zu tragen gedenkt. Dieser Unter schied erklärt sich ohne Schwierigkeit auS der Verschiedenheit der Bedürfnisse und Neigungen eine- achtzig- und eines sünszig- jährigen Manne». Herr Carnot bedarf eben der Brquemlich- keit weniger als sein Amtsvorgänger. und Bewegung ist ihm leichter und natürlicher als einem Greise. Lr beganu sein« amtlichen Besuche mit zwei Krankenhäusern: dem Mililair- gospital Val de Groee und den. Siechenhaust Solpetriäre. I» eiben nahm er sreundl chen Antheil au dea Kranken und ihren üflegeru, in beide» übte er sein Recht eioes Staatsoberhauptes, ijerbieiiste auszuzeichnen. indem er im Bai de Groce die über achi.zig Jahre alle Oberin der Ordensschwestern, welche dort die Kranken pflegen und in der Salpelr äre einer weltlichen Borsteherin de- Dienst personals den Orden der Ehrenlegion verlieh. Die beiden Ordens- Verleihungen waren nichl vorher beschlossen, sondern gingen aus einer auqeublicklichen Eingebung hervor; sie waren die Wirkung dt« Eindrucks, welchen die Schilderung der Thäiigkeit der beiden verdieuft- volleu Damen inmitten de» Schauplatzes ihres langjährigen Walten« aus Herrn Tarnst hervoi brachlc. Dergleichen war bei Herrn Grevy während der ganzeu 9 Jahre jeiner Aniisidäiigkeit nicht vocg>kommen. Kühl und zweijelsüchtig. jeder Empsinbsamkeit und Ueberschwenglichkeit abdold, war er derartige» Eindrücken ganz unzugänglich und ließ ich nie zu einer raschen, nicht vorher in allen Linzelhencu über- legten und beichlosienen Haudlung hinreißen. Hier wünscht man aber eia gewisses Maß von Temperament, und wenn man auch dem kaltblütig,» Klugen, der Alle« vorher erwägt, die Achtung nicht versagt, so liebt man doch den Slimmuag-menlchen, der plötz licher Einschließungen sähig ist, mehr. Man finde» es besonder« »acivpll und weiihrrzig. daß Herr Carnot zugleich eine Ordensschwester und eine weltliche Krankcnpslegeria auSzeichuete. So befriedigte er Katholik» und Freidenker gleichmäßig und zeigte, daß er weit herzig genug sei. um ausopserode Menschensreuadlichkeit zu wür digen, ohne danach zu fragen, ia welcher Tracht sie geübt wird. Jetzt wird angckündigt, daß Herr Carnot sich ansckückt. im Elysöe- palost wöchenllich rin großes Gastmahl mit daraus folgendem Abend- cmvsange zu veranstaltru und bei Beginn der besseren Jahreizeit ausgedehnt: Reisen nach verschiedenen Departemeats vorzunehme». Durch solche Lebendigkeit wird sich Herr Carnot große Bolkslhüm- lichkeit erwerben, da das französische Volk den Repudlikani-niuS noch nicht genug im Fleiich und Blute hat, um nicht da» Bedürsaiß zu empfinden, daS Staalsoberhaupt gelegentlich leibhastig vor sich jy jeden. * Die französische Regierung unterstützt bekanntlich eit langen Jahren vir in Frankreich sich aushaltenven pol nischen und sonstigen Flüchtlinge. Schon in den letzte» Jahren wurden die sür diesen Zweck im Budget auggrwor- irnen Summen erheblich beschnitten, und heute scheiut die -ciguug, die Feinde de- vielgeliebten Rußland noch weiter zu untcrstiitzcu, naturgemäß geringer zu sein denn je. Der Tircctor der allgemeinen Sicherheit hat daher an die Prä- cclen ein Rmrdschreiben erlassen, indem er genaue Listen der bisher unterstützten Flüchtlinge verlangt und einschärft, daß »ur solch« monatliche Unterstützung erhalten sollen, die über 60 Jadre alt sind und keine Verwandte baben, die sich ihrer annrhmen können. Ausnahmen sind nur dann zu machen, wenn zweifellos uackgewiesea wird, daß die Leute durchaus erwcrbsunsähig sind. * Am 3. Januar sind die portugiesischen Corte« turck eine Botschaft deS König- eröffnet worden. Die Bot- ckait betont die guten Beziehungen Portugal« zu allen Mächte», kündigt Gesetzesvorlagen über eine Acnderung der Wablbcstimmungen, über Reformen im UnterrichlSwesen, über eine Regelung der Beziehungen zwischen Arbeitern und Arbeit gebern und über eine Kräftigung der Mackt zu Wasser und zu Lande an und giebt einen Ucberblick über die Thätigkeit der Diplomatie im Jahre 1887. In dem jüngst in Peking abgeschlossenen Vertrage sind die politischen und handel-politi sche,, Beziehungen Portugal« zu China, wie die Botschaft hofft, endgillig geregelt worden; mit Dänemark wurde ein Handelsvertrag abgeschlossen und mit Vem benachbarten Spanien zu demselben Ende Unterhandlung eingeleitet; die Streitigkeiten mit Zanzibar werden unter der Beihilfe DenlschlemdS und Englands demnächst beigelegt werden. In der Colonialvolilit hat die JahreSsumme der rührigen Tbätigkeit der Diplomatie entsprechende Fortschritte auszu- weisen: die Mornangao-Eisenbahn in Indien ist vollendet und die Arbeiten an der Strecke Ambaca-Angola sind eifrig betrieben worden. Infolge beS Entgegenkommens der Ein geborenen bat die Organistrung de« portugiesischen Congo- gebielcS rasch gefördert werden können; den Vertragsbestim mungen gemäß ist in Delogoa-Bai eine europäische Polizei eingerichtet, dem Handel und Ackerbau werde» daselbst alle möglichen Erleichterungen gewährt, die Arbeiten an Stadt und Hasen sind in Angriff genommen und die Eisenbahn ist eröffnet worden. Bei Besprechung der inneren Lage betont die Botschaft die günstige Regelung deS Budgets trotz der GcbaltScrhvhuugen >ür Ossiciere und Lehrer. Durch den Ver trag über die Ausbeutung der Eisenbahnen in Alcmtejo und Algarve, durch die Alkoholsteuer, die Einkünfte au- der Tabakregic. die Abänderung der Gewerbesteuer zu Gunsten der ärmere» Classen und die Errichtung einer Handels vertretung in Rio de Janeiro seien dem Staate Hilfsquellen eröffnet worden, welche Anleihen im Auslände unnöthig ge macht hätten. Endlich spricht der König dem Volke seinen Dank auS sür die warme Ausnahme, die er und seine Familie bei ihrer letzten Reise durch VaS Land erfahren haben. Der Raum, den Portugal in der politischen Tagesbetrachtung eia- nimmt, regelt sich nach dem kleinen Platze, den die Landkarte ihm zuwelst. aber daS Ländchen mit dem langen Küstenstreifen in der Süvmestccke Europa» hat seinen Berus wobl erkannt, eS strebt wie Holland darnach, durch die Entwicklung seiner HandclSinleresscn daS ihm abgehende politische Gewicht zu ersetzen. So gehl eS damit um. mit einem ungeheuren Kostenaufwande seine Hauptstadt Lissabon, schon nach der natürlichen Lage einer der günstigsten Häfen der Welt, auch zu einem der besten und sichersten Ankerplätze der Welt zu erbeben, und der Fortschritt, welchen diese Arbeiten ia vem vetflossenrn Jahre gemacht haben, ist ein Maßstab der Ent wickelung deS Landes. * Da« gegenwärtig am Ruder befindliche englische Cabinet huldigt zwar dem üblichen traditionellen Grundsatz, kontinentalen Streitigkeiten möglichst fern zu bleiben, aber e« bat bei verschiedenen Gelegenheiten sich mit seinen Sympathien so offenkundig aus die Seite de- mitteleuropäischen Frieden«- duude« gestellt, daß der Erfolg, womit Lord Salisbury sich dauernd aus seinem Picmierpostcn behauptet, ibm in den Kreisen der mitteleuropäischen Politiker wobt von Niemandem inißaöilot werden bürste, zuinal die Geschäftsführung de» jetzigen britsichen EtaatSteiler» aus dem gesunden Princip der loyalen Mitarbeiterschaft der Coniervaliven und der gemäßigt Liberalen fußt. ES geschah unter dem Eindruck der Erkenntaiß, wie sehr die Einheit de- britischen StaatSwesen« durch den Doktrinarismus ber Gladstoneaner und den Obstructionilmu« der Homeruler gesäbrvrt war. daß die liberalen Unionisten de» TorteS die Hand zu gemeinsamem Wirken reichten und olle unfruchtbare Principienreiterei auS ihrer Tbätigkeit im Dietisle de« Gesammtwobl« Verbannten. Ansang- nabm man in der Umgebung Gladstone'S die Schwenkung der liberalen Unionisten nicht ernst und rechnete daraus, daß schon binnen kurzer Frist gesetzgeberische Fragen auslauchen würden, di« den Hartingtonianern nur die Wahl lasten würden, entweder ihre politischen Grundsätze preiszugeben oder den konservativen Parteiführern abzusagen. Zum größten Erstaunen und Ver druß brr Partei Glavstone trat keines von beiden rin: liberal« Unionisten und Tone« wirkten wäbrenv de- ganzen verflossenen Jahre« in ungetrübter Harmonie zusammen und bewiesen dadurch ia der Praxi-, daß P-rrteiuuterschiede zwischen maß vollen politischen Richtungen mehr in der Einbilduug al« in der Wirklichkeit bestehen, und daß ehrliche Conservative mit ehrlichen Liberalen sich sebr wohl aus dem Boden der Thätigkeit sür da« Beste de« Vaterland«» zu gemeinsamem Vorgehen verbinden können. Die öffentliche Meinung Eng land«, soweit sie politisch« Reise rrlangt bat, ist »lt de» Zusammengehen »er genannte» Leide» Richkrnge» höchUH
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