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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-21
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1888
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<2S Der Haushaltplan der Oessentlichen Handels-Lehranstalt beruht I« Wesentlichen auf dem Voranschlag« der Direclor». Wenn derselbe vielleicht auf etwa» allzu ungünstige Annahmen in Bezug aus die Tchülrrzahl gegründet ist, so hat doch der Schulvorstand vor wcikren eigenen Erfahrungen nicht davon abwcichen zu dürfen ge glaubt. Dagegen hat er von einer Ermäßigung des Schulgeldes angesichts des bevorstehenden Neubauer der Anstalt für jetzt abge sehen, H. An die öffentliche schließt sich noch eine nicht-öffentliche Sitzung an. Ueder dieselbe kann hier mitgetheilt werden, daß I. die Berusungen gegen die Umlegung der Jahresbeiträge rar Börse aus die an derselben vertretenen Firmen aus den von H.-rrn Heuschkel erstatteten Bericht des Bank, Münz- und Börsen- AurichuffeS durchgängig nach dem Gutachten des Schätzungs-Aus schusses erledigt und 2. die Erträgniffe des UnterstützungS-FondS gemäß den 'Vorschlägen des Finanz-Ausschusses — Berichterstatter Herr Huste — mit 1105 (einschließlich .X 200 schon im Lause des Jahres gewährter Unterstützungen) an 28 bedürftige Angehörige deS Handels- standes vertheilt worden sind. Aus Grund des Protokolls mitgetheilt von dem Secretär vr. Grusel. Musik. Vierzehnte- Gewaudhaus-Courert. Leipzig. 20. Januar. Die Schiller'schen Dramen haben ebne Au-nahme einer großen Anzahl von Componisten. deren Namen noch jetzt lheilweise in großen Ehren gehalten werden. Stoff und Anregung gegebenzur musikalischen Behandlung. So auch daS „tragikomische Märchen Turandot, Prinzessin von China". Eine Reihe von Opern verdankt diesem Stoffe ihre Entstehung, Opern, die freilich vergessen sind, ähnlich anderen Arbeiten, die. uach Art der viel später entstandenen Musik zu Shakespeare'- „SommernachlStraum" vou Mendels» sohn-Bartholdy, nur einzelne Scencn deS Original-DramaS illustrirrn. Bon der Gattung der letzteren find eS besonders die Musik zu „Turandot" von Carl Maria von Weber und die vou vinceuz Lachoer. die sich bis zur Gegenwart auch erhalten haben. Im gestrigen Concert wurden wir mit einem neuen Werke, einer Ouvertüre zu Schiller'- „Turandot", bekannt gemacht, deren Componist. FerdinandThieriot. sich einen geachteten Namen al» schaffender Künstler bereit- zu erwerben gewußt hat und in Leipzig einheimisch ist. Die Ouvertüre (Manuskript) wurde unter Leitung de- Com- ponisten aufgesührt und durch unser vortreffliches Orchester ausgezeichnet executirt, fand auch bei dem Publicum eine warme und freundliche Ausnahme, wie sie solche auch der» dient hatte. Ansangend mit einer breit auSgesührten lang samen Einleitung, der sich der energische Allegro-Hauptsatz », natürlichster Weise ansügt, schließt dieselbe mit einem lang samen Nachspiel in sehr befriedigender und charakteristischer Weise ab. Eures local-chinesischen Tone- entbehrt da- Werk zwar nicht, derselbe ist in der Verwendung der Triangel, der Paulen re. angedeutet, doch tritt derselbe nicht sehr in den Vordergrund, e» bleibt vielmehr der Inhalt aus die Schilde rung der gegebenen GesühlSmoiuenke beschränkt, und hier er reicht der Componist. dem sein musikalisches Können und sein künstlerisches Wollen in hervorragender Weise zur Seite stehen, die schönsten Erfolge. Treffliche Arbeit, Klarheit und Ge schmack in der Instrumentation, Verwendung gediegener und charaktervoller Motive machen da- Werk, das sich durchweg durch Klangschönheit auSzcichnet, zu einer werlhvollen Be reicheruug de- Concert-RepertoireS: dasselbe wirb jedenfalls auch an anderen Orten den Beifall sowohl der Fachmusiker, als de! gebildeten musiklalischen Publicum- finden. Die beiden Solisten de- gestrigen Abend-, hier wohlbekannt und geschätzt, waren Frl. Hermine Spieß und Herr Julius Klengel. Erstere sang Rccitativ und Arie aus „Orpheus von Gluck und später 4 Lieber mit Piauosortebegleitung und zwar „Mit Myrten und Rosen" von R. Schumann, „Abendreih'n" von Carl Neinecke, „Gute Nacht" und „Vöglrin, wohin so schnell" letztere beiten von Rob. Franz, sowie ans den vielmaligen Hervorruf als Zugabe „O Sonne» schein" von R. Schumann. Abgesehen davon. Laß die Stimme deS Frl. Spieß, namentlich in der Gluck'schc» Arie, etwa- mdispenirt erschien, was indessen die Krasteulsallung nicht beeinträchtigte, waren die Vorträge der hochgeschätzten Kimsllerin von jener unmittelbaren Wirkung, die Fräulein Spieß gleich nach ihrem ersten Auftreten hier ihre Beliebt beit sicherte. Der Beifall war denn auch ein derartiger, daß waS wohl »och nie vorgekommen ist, da- Ende des rrst- genannlen LiebeS (der Clavier-Scblußsatz) nicht abgewartet wurde, ein nicht nachahmenSwerther Vorgang. Herr Capell meistcr Pros. vr. Neinecke begleitete die Lieder in der gewohnten, feinsinnigen Weise. Herr I. Klengel trug außer dem bereits vor einigen Jahren gespielten Eoncert von Rob. SLumann, als dessen bevorzugter Interpret er auch gestern wieder Bewunderung erregte, drei sehr ansprechende Solo stücke für da« Biotoncell von Carl Ncinecke vvr und zwar „Arioso". „Gavotte" u»o „Scherzo", und ernltte auch mit diesen, die vielfach eine ganz virtuose Behandlung des Instrumentes verlangen, einen großen Beifallssturm. Der zweite Theil deS Programms brachte die achte Symphonie (V <tar) von Beethoven in einer Anssührung, die über alles Lob «rhabe» war, die an Schwung nicht da- Geringste ver missen ließ und einen gewaltigen, sich von Satz zu Satz steigernden Eindruck hinterließ. DaS Orchester hol darin eine Meisterleistung. G. Schle Müller. — Leipzig. 21. Januar. Der heutige Tag. der 2l. d. M. an welchem vor 37 Jahren der Componist und frühere Sänger an unserem Stadttheater Albert Lortzing zu Berlin gestorben, giebt uuS Veranlassung, die Freunde und Verehrer Lo-tziiig'S und seiner Opern daraus aufmerksam zu machen, baß seit Anfang November vor. I. im Foyer de» Neuen StadtlheaterS. und zwar am mittleren AuSgang vom Foyer nach dem offenen Balcon, ein Bilbniß Lortzing'S in Medaillon- sor,n angebracht ist. Dieses Bildwerk — Marmor-Nelies — wurde in Rom von Herrn Carl W. Batz anS Wiesbaden gekauft und der Stadt Leipzig zum Geschenk gemacht. F Die schlesischen Musikseste, welche iu den letzten Jahren alljährlich abwechselnd in Breslau und Görlitz gefeiert wurden scheinen in diesem Jahre eine Unterbrechung erfahren zu sollen. In den bcihei.'iqien Kreisen in Görlitz verlautet wenigstens, daß da« sur 1889 beabsichtigte Mvsiksest aussalleu soll. F Schumann'« „DaS Paradies und die Per," wurde am 15. Januar in Kattowitz iu Oberschlesien vom Meifter'schen Ge- sanzverenie unter Mitwirkung der Sängerin Frl. v. Sicherer anS München, des Leipziger Tenoristen Dierich und des Bassisten Swmalield anS Berlin, sowie der Mililaircapelleu anS Bneg »nd Cosel vortrefflich avlgefühit. Die Veranstaltung eines Cmcerts mit solchen Kosten, wie Ke sür diese Schumannaufführung ouizeweadrt sind (3000 ^l), ist für Oberschlesien et, Lreigattz. ' Notizen. Eine frühere Schülerin der ausgezeichnete» G«> sanglehreri» Fra« Unger-Haopt in Leipzig, graulet» Eli labetd Dok in iu Bremerhaven, hat sich durch ihre Leistunge» al« Coneerisängeria in Bremen einen vortrefflichen Rns erworben. Erft kürzlich Hot di« jugendliche Künstlerin ,» einem Concert de« vensack-r Märoerchor« durch ihren «ortrog der Oceau-Arte an« Weber'» „Oberon" und verschiedener edler Lieder ei»e» eminenten Erfolg erzielt. — Der Sängerchor de« Lehrer derria« in Franksnrt a. M erläßt ein PreiSau-schreibr» für die beste Männerchor - Composikion eine- selbftgewädltea Gedichte« weltlichen Inhalte« und zahlt einen Ehrenprei« von 200 n»d sür de» i» »weiter Linie pre,«würdig befundenen Chor eine» Prei« von 10V »l — Proiessor Scharwenka i» Berlin hat P«»l »»» JankoS neue Claviatur iu drm vo« ihm geleitete» Caniervatori»«» «»geführt. — Der Vertrag der Verliurr Generalintendant mit Herrn Hri»rich Vogl in Münch«» ist «Ich» zmn Abschluß gelangt. Di« Verhand ln»«». welche den erfolgreichste» Verlaus z» nehme» schiene», find i, letzter Stunde abgebrochen warben. — E« ist, wie da« „Berliner Tageblatt" schreibt, seltsam, daß ale Nachfolgen»«,»«, Mar tan ne vraxdt. der »^ tmmer Unersetzte» »nb Unvergessene», ihrer ' »»le». Ut« «m, w« -emMe Küustleri» Obre ^ »eG»ß». trat Fr«, L»,,r sür sie ein. löste aber bald ihr Verhältnis mit dem Institute wieder, weil man mit Hedwig Kindermavu einen Vertrag geschlossen Halle. Diese starb, ehe sie zum Austrcteu kam» »ud Frl. Ghilaag rückte in die frei geworden- Stelle, in der sie nur drei Jahre thätig lein sollte. — Marcella Sembrich hat ihr Gastspiel an der königl. Oper in Berlin als Biolelta (Traviaio) begonnen. Dieselbe wird in, königl. Opernhause noch au süns Abenden auslreten. — Für des Monat Mai sicht iu der Kroll'schea Oper zu Berit» ein hochinlercssames Gastspiel in Aussicht. Frau Amalie Joachim, die seit ihrer Vcrheiralhung der Bühne ganz entsagt hatte wird dem Vernehmen nach in genannter Zeit, vorläufig in drei Rollen, als „OrpheuS", „JideS" und „Acuzeiia". aus der genannten Bühn« al« Gast anitretcu. — Dresden wird rin vortreffliches allbeliebtes Küiistlerpaar verlieren: Proscssor Eugen Hildach nebst Fron. Sie übersiedclii, wie die „Sächsische Landeszeitnng" einer Zuschrift deS Herrn Hildach entnimmt, künstigcn I. October nach Berlin.— Peter Cornelius' „Barbier von Bagdad" gelangt im Frühjahr zur Aufführung aus der Dresdner Hosbnhnc. — Die Oper „Hertha " von Franz Cnrti, Text von Frau Marg.Bollhardt- Wittich, über deren Erfolg i» Alterr bürg wir berichteten, ist auch in Danzig angenommen worden und soll im Februar hcrauskonimcn.— Charles Oberthür in London hat eine Cantate sür weibliche Stimme compouirt, deren Gedicht von Alexander Robert« herrührt, und welche Luise Krast in Dresden ins Deutsche übersetzt hat. — Die Aufführung von Berdi's Over „Othello" in deutscher Sprache soll Ende dieses MonalS im Brunner Stadttheater stallsiiideu. — Paul Bulb gastirt seit Kurzem an der Wiener Hosoper und erringt dort große Erfolge. Publicum und Kritik erkennen die hohe künstlerische Bedeutung des Sängers rühmend an. — Frau Rosa Papier »Paumgartuer in Wien veranstaltet drei Lieder abende im Saale Bösendocscr mit interessantem Programm am 27. Januar, 14. Februar »nd 2. März. — Der Wiener Akademische Wagner-Verein giebt am 29. d. M. im großen MusikvereinSsoale unter Leitung Haas Richter s und Mitwirkung der Damen Friedrich-Materna, Kaulich. Lehmann, Papier-Paumgartner, de- Opern länger» Herrn Ferdinand Jäger, eines DamenchorcS und des Hosopern-Orchester- eine große Musik-Ausführung, bei welcher Richard Wagner» Jiigend-Symphonie (6äur), die „Tann- Häuser"-Einleitung mit der 1861 sür Paris comvonirten BenuS- derg-Musik und das ganze Vorspiel zur „Götterdämmerung" zur Aufführung gelangen. — Kronprinzessin Stephanie ge denkt Gesangstiidicn zu b>treiben and hat zur Leitung derselben die Lehrerin am Wiener Coniervatoriiim Fr. Sclma NicklaS-Kempner berufen. — Die Direktion des Wiener Hosoperatheaters hat mit Ge nehmigung der General-Intendanz dem Orchefter-Perional ein« Gagen-Ausbesserung zu Theil werden lassen. Wie verlautet, soll die Gaqene.Höhung für die erste Kategorie 90 fl., sür dir zweite 60 fl. »nd sür die dritte Kategorie 30 fl. sür das Jahr betragen. — Miß Nikita debütirte in Wien im großen Saale de» Musik- vereinS vor ousverkauslem Haus« und errang einen sehr starken Er folg. Die junge Diva mußie daS ganze Programm aus allgemeine- Verlangen wiederholen. — Die neue Oper von Ignaz Brüll führ« den Titel: „Das steinerne Herz". Ter Text lehnt sich an auss'S Märchen „Der Mann mit dem steinerne» Herzen" an. — !er Hosoperniängcr Herr Gritzinger ist von seinem überaus er folgreichen Gasisviele anS Hamburg nach Wien zurückgekebrt. Im „Lohengrin", „Prophet" und „Troubadour" hat Herr Gritzinger so sehr gefallen, daß Direclor Pollini denselben vom Herbste 1889 a» aus drei Jahre mit einer JahrcSgage von 30.000 «vgagirt Hot. — Frau Rosa Sucher hat einen neuen glänzenden Vertrag mit Direclor Pollini in Haniburg aus drei Jahre unterzeichnet. Dagegen hat man ihren Gotten, den Capellmeifter Joses Sucher, als Ersatz sür den abgehcuden Capellmeifter Schroeder zu ge Winnen gewußt. — Frau Etelko Gerster will dem „Figaro" zu folge demnächst nach Europa zurückkehren, vorder aber noch einmal in den Vereinigte» Staaten fingen, um die Nachrichten üdrr den Verlust ihrer Stimme zu entkiästen. — Der neue Direktor der OpSra Loniiqne in Paris, Parovey, in den letzten Jahren Direclor des Grand Tböätre zu Nantes, bat die Absichi, demnächst als Novität den „koi ü'Va' vo» Cato und als Reprisen Rcyer'S „Statue" und Bizet'S ..Perlenfischer" zur Aufführung zu bringen. — Die Verbl iche Over „Llbello" wird ihre erste Ausführung in Deutsch- land unter der Direclion Pollini erleben: bereits am 31. Januar wird die große musikalische Novität am Hamburger Stadltbeater er- scheinen. Die Titelrolle wird durch Herrn Albert Stritt, die DeSde- mona durch Fra» Rosa Sucher, der Jago durch Herrn Libman» creirl. — Tie Sängerin Fursch-Madi ließ in MianeopoliS d e Lasse der Amerikanischen Over nur Beschlag belegen. Aus diese Weise kan» sie zu einer Abschlagszahlung von 1000 Dollar« aus die ihr noch zukommende Gage im Betrage von 7000 Dollar«. Jv der genannte» Stadt gab die Nakional-Over „Nero" ohne Ballet, weil das 6vrp» cks ballet wegen Nichlbczahtung der Gage streikte. — In Agram ging am croaiischen National-Theater die neue Operette „Aphrodite", Text von dem Regisseur Nicola Milan, Musik vom Ooenidireclor Ivan v. Zantz, zum ersten Male in «eene Die >n Arad lebende einzige Verwandle Franz LiSzi'S, Frau Anna Kerneut) »Liszt, hat, wie ein Privat-Telegramm dcS „Berliner Tageblaites" meldet, gegen daS Testament Liszi'S ei» gerichtliches AnnuN:riiiigsgesukt> cingereichl. — Johann Strauß wiirde eingeladeu. seine Operette „Der Zigeunecbnron" im Pest er Volkslhcaier vrrjönlich zu dirigiren. Slrauh hat die Einladung a» genommen und wird sich am 3. Februar nach Pest vegebeo. Wie wa» mittheilt. wirb er um 3. de» „Zigeunerbalon" und am „Die Lpitzenkünigin" dirigiren. Nach der Vorstellung de» „Zigeuner Karo»" wird zu Ehren des Meiste,« eine große Soiree statlstudeii. — Im neuen deutsche» Theater in Prag sand unter Mit Wirkung der Pianistin Fra» 'Annette Essiposs das dritte der von Direktor Neumai'.n veranstaltete» philharinomiche» Concerte statt. Neben de» Llaviervorträgen der genannten Künstlerin er regle die sür Prag neue Shmpdonie Nr. Vll Läur von Anton Bruckner, welche vo» dem Orchester in vorzüglicher Weise zu Gehör gebracht wurde, das »icist- Interesse. — In Prag ist daS Festconcert sür das Denkmal Walther'« vo derBogelweidc in Vorbereitung. Aus dem Programm sieben unter Andern« die Wartburg-Lieder von F. Liszt, welche in Prag noch nie vorgetragen wurden, c:ne Reihe altdeutscher Lieder und Chöre, sowie ein eigens säe diesen Zweck gedichlelec und componirter Festchor: „Walther vo» oer Boqelwcide", von I. Fleischer. Der Minnesänger selbst soll mit einem mittelhochdeullchen und einem übersetzte» Gedichte zu Worte kommen. In den Kreise» der deutschen Geielffcha't und besonders bei der Studentenschasl giebt sich die regst« Theilnabme kund; der Direclor deS deutschen Lanveslhcaters, Herr Nugelo Neumann, obwohl jetzt von zwei Theatern in Anspruch genommen, war so entgegenkommend, das Repertoire sür de» 22. zu andern, damit seine beste» Kräfte bei dem Concerte Mitwirken können Die Eintrittskarten, von der Firma Hasse besonders elegant aus gestattet, trogen die Abbildung deS preisgekrönten Dcnkmal-Eut ivurje« von Heinrich Natter. — Millöcker'« „Siebe Schwaben" sind, wie die „Corr.Lcwh" mttlheilt, bereits in Berlin Brünn, Hannover. München, Dresden, Magdeburg und Pest mit größiein Ersolge in Scene gegangen und werden in Petersburg, Stuttgart (Hostüearer). Köln, Ncw-Aoik, Mainz, Stettin. Graz rc vorbereitet. — M ie r z >v i n S t i macht gegenwärtig am Teatro Miiuicipote zu Reggio d'Emilia großen Eindruck. proccß Hirschfel-. * Leipzig. 20. Januar. Im großen, säst überfüllten Saale de- biesigcn Königl. Landgericht» rrsolgte heule Mittag l Nbr die Verkündung des von der H. Straf kan,mer gefällten tlrtbeilS in der Strafsache gegen den Pferdehändler Alexander Alsred Hirsch seid von Hier. Der Angeklagte wurde darnach wegen schwerer Urkunde» sätschung in siebe» Fällen unter Ausschluß mildernder Umstände zu 7 Jahren Zuchthaus und 10 Jahre Verlust der Ehrenrechte verurlheilt. Da« Gericht hat nack den EntschcidungSgründen die Be bauptung de» Angeklagten, daß er s. Zt. dem Direclor Winkelmann au« der Pariser Pferdelieserung 22.000 .et be zahlt habe, als nicht glaubhaft und die weitere Behauptung, daß die Direktoren schon von Bnsang an um die Fälschungen gewußt, nicht sür erwiesen erachtet, wenn auch Momente zur Unterstützung dieser Behauptung gereichen mögen; die- könne aber au der strafbaren Verschuldung deS Angeklagten NichlS ändern. Die enorme Höbe der in Frage kommenden Beträge und die kurze Auseinanversolqe der Strafthalen haben da- Gericht bestimmt, keine mildernden Umstände za bewillige» Nachtrag. 20. Januar. Da* „Dr«»d««r Journal" neuesten Nummer einen Leitartikel „zum Sorialistengesetz", wodurch über die Stellung, welch« die königl. sächsische StaatSreqieruag diesem Gesetz gegenüber ein- nimmt, Klarheit geschaffen sein dürste. Im Eingang de» Artikel* heißt eS: »Leipzig, bringt in seiner Die Verlängerungen diese» Gesetze» haben zwar bisher oft genug im Reichstage ermüdende Erwägung», ja gehässige Streitigkeiten »nd Parteiumtrirb« in Fülle hervorgeruseo, ober da- erwünschte Resultat ward« doch immer endlich durch de» unsichtbaren Nachdruck erreicht, den da» Gefühl der prakiischen Nothwendigkett aus alle dem Staate und der Ordnung wohlgesinnte, Elemente der Versammlung ouSübte. Wir zweifeln nicht, daß der Verlaus auch dies- mol eiu ähnlicher sein werde und dürfen uv» dabei wohl trotz vieler entgegenstehender Zeilungsslimmen der Hoffnung hiugebeo, daß die jetzige Zusammensetzung unsere« Reichstage« ernsten Fehden über eia gemeinnütziges, dem innern Frieden dienendes Ausnahme gesetz nicht hold sein dürste. Neue Schwierigkeiten, die ihre Vermittelung finden werden, tünnen ihre Nahrung über- doopt nur au- der neu geplanten Berschärsung deS Gesetze« saugen. Die ganze Angelegenheit dadurch au» der Welt schaffen und über- llüssig machen zu wollen, daß man an Stelle de» Ausnahmegesetzes die allgemeine Gesetzgebung durch specielle Paragraphen gegen die Hebelgriffe der Socialdemokratie vervollständigt und schärfer wappnet, dürste Wahl zu jenen Vorschlägen gehören, di« philan- Ibropilch wirken, so lange die Zeit für sie noch nicht gekommen ist; zugleich auch findet oft zwischen den weisesten Gesetzen und ihrer praktischen Anwendung ein weiter Weg statt, der in bewegten Tagen, wo es sich um Vermeidung von Zeitverlust handelt, sür daS Wohl der öffeittlicheu Sicherheit wenig AnmnlheudeS bat. Und noch peinlicher möchte sür diese öffentliche Sicherheit, die der Stolz jede- Staates ein muß, die Frage wirken, wie sich nach de» allgemeinen Gesetzen im Vergleich zu der Unterstützung durch Ausnahmegesetze gegen die Gefahren geheimer Umtriebe schlagfertig und unbehindert ver- ahren läßt. DaS VolkSschauspiel „Han» im Glücke", welches heute Sonnabend im Carolatheater zur Aufführung kommt, ist bekanntlich von Mar Grube und Koppel- Ellseld versaßt worden und ist bereits in Dresden »nd München mit Erfolg gegeben worden. Koppel-Ellselb, der Feuilletonist der „Dresdner Nachrichten", ist den Leipzigern durch sein am Sladlthealer ausgeführtes Schauspiel „Mar- guerite" vortheilhasl bekannt geworden. Max Grube hat ich schon früher durch sein Drama, welches den Dichter Mntber behandelt, als begabter Dramatiker bewahrt. Wa rme schauspielerische Carriüre betrifft. so hat er bekanntlich am Berliner Hoslhcater mit Erfolg debülirt und ist dort fest engaqirt worden. Gegenwärtig gehört er noch dem Ensemble der Meininger an. DaS Stück, welches nicht anS dem Kreise der oberbayerische» Specialisten berriibrt, wird schon seiner Verfasser wegen die Theitnahme deS PublicumS erwecken. Herr Otto Di scher. daS Mitglied unserer städtischen Bühne, hat einen neuen dreiacligen Schwank: .Warnende Exempel", vollendet. Gleichzeitig wird gemeldet, baß Augustin Daly. der Direktor und Besitzer der ersten ameri kanischen Lustspiel-Bühne in New-Bvrk, desselben AutorS Lustspiel: .O dieser Papa" sür sein Jnstilut erworben habe, wo eS demnächst in englischer Nebersetzung zur Aufführung gelangen wird. Seit einigen Tagen bcsiudct sich nun daS prächtige, so vielberusene „blors iwperstor- Bild der Hern» ine von Preuschen endlich iu Leipzig und ist im ersten Saale von Del Vecchio'» Kunstausstellung in einer schönen Umrahmung von tropischen Pflanze» sinnig ausgestellt. Fast ebenso interessant wie di« Betrachtung dcS wirklich meisten basten Bilde- ist die Wahrnehmung, wie blitzschnell, nach der Zahl der zusirömenden Schaulustige» zu schließen, von dem intreffen deS BilbeS Notiz genommen worden ist. — DaS Baudeville-Theater imStadtgarten er öffnet morgen Sonntag wieder seine Vorstellungen, die von nun an täglich statlsiubcn werden. Zur Anssührung kommt eine neue Gesangüposse: „Unsere Soldaten", wie überhaupt daS Repcrloir Lustspiele und Gesangspvsse hauptsächlich umsaffcn wird. Die freundlichen Räume de» StadlgarlenS mit gut ouSgestattrter Bühne eignen sich gauz vorlrefslich zu diesem Zwecke. — In der dieser Tage abgehaltenen schwach besuchten Buchbinderversammlnng trat eine allgemeine tiefe Verstimmung zu Tage. Die Einführung de» neuen TarisS. welcher von Principalen und Gehilfen gemeinsam aus gearbeitet worden war und schon im November in Krast treten sollte, ist unerwartet aus Hinberniffe gestoßen. Mehrere große Buchbindereien habe» die Einführung von vornherein verweigert, andere haben ihre früher gegebene Zusage wieder zurückgezogen und die Einsllhrung deS Tarifs verweigert, ja in einem Falle haben sogar statt der Lohnerhöhung Lohn rediiclionen staltgesulibe». Die Gchilsen aber habe» sich, da eine Arbeitseinstellung jetzt nicht eie geringste Aussicht gus Erfolg zu bieten scheint, dabei beruhigt und es werben im Allgemeinen die srübcrcn Löhne mit einer kleinen Erhöhung gezahlt. Verschiedene Redner erklärten angcsichlS dieser Thalsachen und augesickils toS schwachen Besuche- der Ver sammlung. sie hätten alles Vertrauen verloren und es sei am besten, die Sache geben zn lassen, wie sie wolle. Die Ver sammlung beschloß schließlich, die Ceminilsion für die Durch slihrung deS Tarifs bestehen zu lassen, doch bewies der Um stand, daß 12 als Ersatzmänner sür die Commission vor geschlagene Personen die Wahl ableh»te», daß die Mehrzahl der Anwesenden sich von tcr Thätigkeil biefcr Commission wenig Erfolg versprach. Die Versammlung verlief ruhig und fand kurz vor 12 Uhr ihre» Schluß — Die alte Leipziger Earnevalgesellschast. deren Mitgliederzaht sich erheblich gesteigert hat (darunter viele andere Leipziger Carnevalistc»). bat sür die diesjährige Faschingszeit ein ganz besondere- Programm auSgearbeitet Außer oen jeden Sonnabend in ver Hofburg bei FaciuS slalljittderiden Herrenabenden, wird am komwenden Montag, den '23. Januar, ein Damenabenv im „Stabtgarten" und am 13. Februar in der Centralhalle ein Maskenball statt finden. Letzterer verspricht durch die von der Gesellschaft ge planten Ausstellungen, Umzüge :c. zu einem solchen sich zu gestalten, welcher einer echten Carnevalsestlichkeit gleichkommt und ist da- damit betraute Comitö schon jetzt eifrig mit den bezüglichen Vorbereitungen beschäftigt. * Leipzia. 20. Januar. Die Feier des Stiftungsfeste- de- Bezirk» Leipzig dcS Verein» der Beamte» der königl. sächsischen StaalSeisenbabnen sand vorgestern im Kaisersaale der Ccntralhall- statt. Dieselbe wurde durch eme Festrede de« Bezirksvorstände» Herrn Magazinverwaller MöbiuS eröffnet, in welcher derselbe die gemeinnützige» Ziele und die bereits in» Leben getretenen wirlhschasttichen Unternehmungen de» Vereins in kurzen Umrissen schilderte. Ferner gedachte der Redner in warmen Worten der Bedeu lung de- Tage», der Wiederausrichtung der deutsche» Reichs, und schloß mit einem begeistert ausgenommenen Hoch anf König Albert. ES folgten hieraus in programmmäßiger Weise verschiedene von Mitgliedern des Verein- auSgesührte Borträge, denen der wohlverdiente Beifall gespendet wurde Nach den Vorträgen hielt Ball die Theilnehmer in fröhlicher Stimmung zusammen. Der Gesammtvorein hat seit seinem kurzen Bestehen bereits eine Mitgliederzaht von 3000 erreicht, und e» ist zn wünschen und zu hoffen, daß sich bald sammt liche Beamte demselben anschließen. Außer den wirthschajl licken Bestrebungen wirkt der Verein durch eine Unterstützung« casie und PensionSzuschußcasse und trägt zur Hebung de» Beamtenstanves durch Veranstaltung wissenschaftlicher Vor träge und sonstige Belehrung viel bei. * Leipzig. 20. Januar. Der Gesangverein .K«me« radschast" der zweiten Parade der Leipziger Schutz Mannschaft hielt am gestrigen Abend im Üaisersaale der .Centralhalle" seine WrihnachtSbeschrerung ab. Der Saal war gefüllt mit einer großen Besucherzabl «ad die Er wachse««,, sowie die Kleinen nahmen m,l gleicher Freude An theil an dem schönen Feste. ^An der Ehrentafel batten Platz genommen die Herren Polizridireetor Bretsckneider. öl,,eihauptmann Z«ht, Pol,zeilieutenant Zschucke, Divi- sionSpkarrer Licentiat Vr. von Erirgern und Polizeiarrt Vr. Kollman». Nach dem einleitenden Gesänge „Die Himmel rühmen de« Ewigen Ehre" begrüßte Herr Schatte, der Vorsitzende de« Verein», die Anwesenden, insonderheit die Herren Vorgesetzten und Herrn vr von Lrieger». die so bereitwillig wieder der Einladung de» Verein» Fo>ge geleistet hätten. Redner hieß, nachdem er auch Sr. kaiserl. und königl. Hoheit de» Kronprinzen gedacht, alle Anwesenden nochmüs herzlich willkommen. In seiner Ansprache wie» Herr vr. von Erieg ern aus den Berus der Schutzleute hin, die gegebenen Falls auch ihr Leben einzusetzen haben, er ksun» zeichnele dagegen daS WeibnacktSfest al» da» deutsche Fest de» Frieden», welche- namenllich de» Kindern, die so zahlrFch versammelt wären, gehöre, und er gipfelte seine Ansprache in dem Wunsche, der Gesangverein „Kaineradschast" der zweiten Parade der „Leipziger Schutzleute" möge auch ferner wachse» und die Genossen i» Freundschaft und Treue verbinden. Rü dem reichhaltigen Programm de« gestrigen Abends heben wir eine Aussübrung „DcS Kriegers Traum am Weihnachts abend". Bilder aus dem letzten Kriege, hervor. Der recht hübsche, verbindende Text war von Herrn Lehrer Franz Woenig versaßt. Namentlich tie Bescheernng für dir Kinder unv die Vertheilung der Extrageschenke ries viele Freude m»d Ucberraschunz hervor. Ein Ball beschloß da* schöne Fest unserer braven Schutzleute. D Leipzig, 20. Januar. Al» gestern Abend in der achten Stunde ein hiesiger 60 Jahre alter Laternen» Wärter vor einem HauSgrundstück an der Promenade mit dem Piltzei» einer Gaülalerne bejchästigt war, brach unver- mntbct die Laterne unterhalb der Stütze vom GaScandelabcr ab und der arme L-ilernenwärtcr stürzte zugleich mit der Leiter und der Laterne aus die Straße herab. Er zog sich außer Contusioneu am Rückgrat« eine schwere Verwundung am Hinterkopse zu und wurde von einigen mitleidigen Straßen- passailten zunächst in da« nahe Feuerwehrdepot getragen, von dort aber nachmals mittelst Krankentransportwaaen» nach dem Krankenhause gebracht. — In einem Grundstücke der Reichs« straße gab eS gestern Abend gegen acht Uhr Feuerlärm. ES war in der Wohnung eines Tischlers im Hose in erster Etage rin in der Nähe der Este bcsinvlichcr Balken in Brand gerathcn. DaS Feuer wurde durch die ausgedotene Feuer wehr bald gedämpft und jede weitere Gefahr beseitigt. — In vergangener Nackt ist von srevelhasten Händen wieder einmal die HarlglaStajel eines Briefkastens in der West straße zertrümmert worden. Leipzig, 20. Januar. Don der zweiten Strafkammer deS biesigcn königliche» Landgericht« wurden heute ver- urlhcilt: l) der Tischler Friedrich Adolf Grünedera au» Schkeuditz wegen RücksallSdelrugS zu 2 Jahren Zuchtyaut- und 450 .L Geld- cvcnl. weilere» 60 Tagen Zuchthaus strafe; 2) der Handarbeiter Ernst Oskar Hölzig von hier wegen Betrug» zu 1 Jahr 6 Monaten Gesängniß. i- Reudnitz. 19. Januar. Gestern Abend sand «ine patriotische Festseier statt, welche der Wirderausrich, tung dcS deutschen Kaiserreiche» und der Kaiser- proclamation vor t7 Jahren galt. Diese Veranstaltung war auSgegangcn von dem hiesigen Militair-Verein „Saxonia". Es hatten sich kazu in dein patriotisch geschmückten großen Saale dcS Echloßkeller» leider nur gegen 250 Personen eiu- gejundeu. Ein MusikcorpS eröffnetc die Feier mit dem guten Vortrag des JubilänmSmarscheS von Wagner und der Frst- onverturc von Leutner. Hieraus hielt Herr Gemeiirdcvorstand Grössel eine begeisterte Ansprache, i» welcher die wohl- lhätige Befreiung von dem französischen Drucke betont unv beu fürstlichen Personen Deutschland», insbesondere Sr. dem leidenden deutschen Kronprinzen. Gotte» reicher gewünscht wurde. In dem nun folgenden Melodrama dem Schlachlseldc" von E. Lange wurden die bangen Sorgen der Angehörigen um die fernen Krieger ergreifend vor Augen geführt. Gesprochen wurde dasselbe auS- und eindrucksvoll von Lehrer UHUg-Reudnitz unter zarter Musikbegleitung. Eoavso herzlich wurden die edlen Gefühle sür da» geliebte Vaterland und die echte Heldenzusriedenhcit schön geschildert unv be sungen in der Declamalion „Die Fahne der E'nuadskchriger" von I. Wolf, mit soldatischem Feuer gesprochen von Herrn ErseliuS und in dem Couplet „Ein alter Invalid" von Hei uze. Ein Herr feierte ferner in seiner kleinen die wackeren deutschen Soldaten von 1870—7l, welch« thalsächlichcn Mitbegründer de» neuen deutschen Reiche» feien. Der weiteren Verherrlichung diese» Tage« wurde Ao*druck verliehen durch den allgemeinen Gesang von „Deutschland. Deutschland über Alles", durch Ausführung patriotischer Musikstücke und Vorführung turnerischer Bilder. Diese wurden von Mitgliedern de» „Allgemeinen Turnverein»", arraugirt vom Turnwart Herr» Uhlitzsch, gestellt. Wohlverdienter Beifall wurde ihnen zu Theil. Einig« Humorr-ken und rin Festball beschlossen da» Fest. * Reudnitz. 20. Januar. Der jüngster Tage in dem Etablissement „Drei Lilien" hier veranstaltete große Familienabend dcS Deutschen Krieger-Verein* sitr Reudnitz und Umgegend war von Mitgliedern und Gaste» überaus zahlreich besucht und der ganze harmonische Verlaus desselben gab abermals Zeugniß von dem patriotischen Geist und dein gulen Einvernehmen, die in dem Verein herrsche», sowie von der Achtung, die er sich sowohl hier al* in der Umgegend erworben hat. Da» Programm selbst war ein reichhalngiS und die Ausführung desselben säst durchweg tadellos. E>» Tänzchen beschloß die Festlichkeit. Tie Verlängerung der Pserdebahnlini« i» A nger-Crottendorf bi» zur Krause'schen Fabrik ist vom Gcmcindcrath daselbst bedingungsweise genehmigt worden. '' -s Sellerhausen, 20. Januar. Einen verzweifelten Schritt that ein hiesiger armer Schneider. Er stürzt« sich, getrieben von Nahrungssorgen, dieser Tage au» seiner, an der Wurzener Straße vier Treppen hoch gelegene» Wohnung zuni Fenster hinaus. Der BedauernSwerth« ver schied kurze Zeit darnach. ---- Gohlis. Am Montag den 6. Februar n. o. ver anstaltet der ..Gesangverein zu Gohlis" unter Direclion deS Herrn Emit Schellenberg eia größere* Concert in den Räumen des „Schillerschlößchen" zum Besten de« FrauenhilsSvcreins zu Gohlis. Dieser gut geschulte Gesangverein wird an diesem Abende Alb. Tbier» selder'S großartige Eomposition „Zlalorog", eine Alpeusage von Rud. Baumbach. zu Gehör dringen; die Solopartie» baden bedeutend« Kräfte übernommen und den orchestralen Tkeil die Capelle de» >07. Regiment». Wir glaube« aus diese» hohen Kunstgenuß Hinweisen zu müssen, umsomehr, al» diese» Eo»cc»t einem woblthätigen Zwecke dienen soll. Texte zu ciesem größeren Werk, welche gleichzeitig zum Eintritt berechtigen, können bei den Herren Kaufmann O. Hüttig. Garlcnstraße. Td. Broßmann, Kirckplatz. und Kaufmann Och ml gen, Hallesche Straße, entnommen werden. ' Crimmitschau. 19. Januar. Dem am Sonntag ab» gehaltenen StiflungSseste folgte am Dienstag die Hauptver sammlung de« kiesigen „Gewerbevereins", iu «elcher u A. auch die Neuwahl de« Vorstandes vorgenommrn wurde. Die bisherigen bewährten Kräfte wurden wiedergewäblt. Nach dem Bericht über da» 4I..Derein»jabr gehören dem Gewerbe- vcrein zur Zeit 4l4 Mitglieder an. Venen Gelegenheit av- boten war. in dem abgelausenen Jahre 19 Vorträgen be lehrende'.» Inhalts beizllwohne». wie außerdem d:e zahlreiche» Vorlesungen, Mttlheilungen und Berichterstattungen viel de* Jntereffanlen boten; diesen Vorträgen schlossen nch gewerb liche Ausflüge nach Werba» unv Fraureulh an. Vergnügungen fanden drei statt, außerdem ein Ausflug nack Gößnitz. Au* dem Cosieiiberudt sei erwähnt, daß der Einnahm« vo» 1079 80 ein« Ausgabe von 1667.39 ^* gegenübersteht «d ein Baarbestand von 628 96 vorhanden ist. außerdem be sitzt ver Verein ein Sparcafleneapitol von 3959.11 Der Bibliothek wurden voo Bücher leihweise entnommen. Der Bericht, welcher in allen seinen Theilen ei» erfreuliche« Wachsen constatirt, wurde, ebenso wie da» Ergcbaiß der vorgenvmmrnen Wahl mit Freude» begrüßt. * Zwickau. 20. Januar Für den Statuenschmuck de* Reicheren unserer in durchgängiger Renovation begriff«
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