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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text und Seitenzählung schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-10
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1888
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850 regem Verkehr mit de» Sveiakdemokrate» geßantze». Da solch« Leut, nicht Bildner der Jugend sein könne», so habe man nicht andrrt Handel» können. als geschehe». Die Kammer genehmigte hieraus Lap. Sl »ach dar Vorlage mtt 394,545 Einnadmeu. 1,909,447 Ausgaben »nb 1^14,602 Zuschuß und beschloß scrner, den durch besonderen Antra« der Regierung geforderte» unverzinslichen Borschuß bis zu l.200.000 ^l »ur Erbauung eines neue» Gebäude« für da« Lntbindu»g«i»ftitut der Uni- versität und inneren Au«stattung drsfelbe» zu genehmige»; die Pctllioi, Kvrmau»'« und Genosse» i» Letpt>S aus sich beruhen zu lassen. De» weiteren Anträge» der Deputation: I) die Kammer wolle ») die königliche StaotSregierung zum Lakause der alte» B»ch» händlerdörse zu Leipzig sür die Uaiversität sür den verein- barten Kaufpreis von 247,ÜOO » erinächtigeo und d) die Genehmigung ertheilen zur Ueberiveisung de» Lauspreise- und der Kauskoste» aus de» Universität«. ScholdentilgungS- sond- mit der Maßgabe, daß künstig da« Averium zur Ler- zinjung und Tilgung der UniversilatSichulden um deu Vetraa der Zinsen von dein darlehntweise zu beschaffen»«» Gelammt- anlagecap'tal erhöh» eingestellt, sür die Ainaazperiode 1888t89 aber gedachte, zur Zeit nicht z» sixirende Zinse» u»ter Bezug- nähme aus diese Äeuedaiigung im künftigen Rechenschafts berichte über da« Averium von 58,700 verrechnet werden käiine», wahrend die Einstellung de« Miethertrage« de« neu» erworbenen Grundstücks unter Titel 1 nachzuweiie« ist; 8) die ttainnier wolle die Genehmigung ertheilen zur Verwendung von 93,05« .«l au« den »och verfügbare» jkausgelderu sür den ollen botanischen Garten und zwar: »1 zur Herstellung einer Lentrolbeizungs- und Ventilation«- anlage im Auditoriengebäude „Loruarianum", sowie Melio rationen in Bezug aus Fußböden ic. daselbst 50,250 ^l, d) zur Reiipslasterunq de« Paulioerhose« unter theilwriser Um gestaltung brr Schleuß«» re. und etnigea Anpflanzungen IllZtX) .4l, a) Weiler zur Erbauung und innere» Ausstattung eine« pharma kologischen Instituts, zugleich mit den erforderlichen Räum- lichk, len sür die nielücinische und chirurgische Poliklinik» eia- schließlich zur Erwerbung de« Bauplatz«« 26,000 ^i stimmte die Kammer emhellig zn. Be, C 'p. 92. Polytechnikum zu Dresden, sprach Nbg. Grabl den Wunsch aus, daß bi: köutgl, kiaat-regierung thualichst bald eine Glechistellnag Ler Titulaturen der sächsischen Techniker MU deaeu in Preußen herbeisülire» möge. L liusiniiiistcr Oe. von Gerber bemerkt«, daß da« königlich« Finaiizmiiiisterium sich sehr eifrig mit dieser Frage beschäftige, bedauere aber, cs aussprechen zu muffen, baß man der Tit-lsrage solchen Werth beilege und derselben sogar einen Eiufluß aus die Frequenz des Polytechnikum- beimesse. ES sei doch kaum r-ngänglich, eine,» Baumeister, welcher zu der Regierung in keinerlei Beziehung steht, den Titel „Rkgielung--Baumeister" beizulegen. Mit demselben Rechte habe ein Arzt, Ler doch auch eine öffentliche Stellung bekleide, daraus Anspruch „RegierungS-Arzt" genarnt zu werden. Lnp, 92 s.iiid hieraus Bewilligung mit 18,310 Einnahme», 303,341 St Ausgaben und 285,031 ^tz Zuschuß. Be, Lap. 93. Evangelische Kirchen, »ahm Abg. Geier Ver anlassung, aus die „verwerlliche" Agitatio» bei Dahle» hinzuweisen und verlang», daß die« untersagt werde. E« vertrage sich serncr »icht mit der Würde der Kirche, wenn — wie e« vorgekonimen — ein Geistlicher vor seiner — de« Redner« — Photographie in Schimpsworte ausgebrochen iei. Auch sei e« verwrrslich, wenn ein Geistlicher, um Einfluß ans einen Dissidenten zu gewinnen, sogar die Hilfe de- Arbeitgeber« angerusen habe, um den Verirrten zum kirchlichen Leben zurnckzujühren. Endlich müsse er den Wunsch au«- sprechen, daß die Gebühren sür Eintragungen in da« Dissidenten» Register abgcmiudect lverdea möchten; 5 uG könne nicht Jedermann bezahlen. Eultu-minlster Or. v. Gerber machte dem Abg. Geier bemerk» sich, daß er Vorkommnissen, wie er sic bezüglich feiner Photographie gerügt, Vorbeugen könne, wenn er weniger Freigebigkeit in Ber- theilung seine- Bilde» vorwalte» lasten werde. Da« Disttdenteugesetz habe nicht er, sonbern der Iustizminister zu vertreten. Abg. v. Oehlschlägel hielt dem Abg. Geier »ntgege», daß man tn dem Borgebrachlen nur die Absicht zn erkennen vermöge, den Geistlichen im Allgemeinen etwa« am Zeuge zu flicken. Abg v. Bollmar: E- sei nicht Ausgabe der Geistlichen mate rielle M ttel anzuwendcn um Proselyten zu machen. Luliu-iiiintster 1»r. v. Gerber bemerkte, da« Vorbringen de« Abg. Geier habe ans ihn den Eindruck gemach«, daß der betreffende ^Geistliche nur seine Pflicht erfüllte, «m einen verirrten auf de» Rechten Weg zurückzusühre». Nach einigen weiteren Bemerkungen de« Vicepröfldenten Streit 'd der Abgg. ». Oehlschlägel und v. Vollmar wurde Lav. 93 in Einnahme mit 265,034 -4i Einnahmen, 2,123,241 Ausgaben und 1.858,207 Zuschuß genehmigt gegen die Stimmen der Socialdemokralen. Bei Top, 94, Gvmnaflen. Realgymnasten »nd Realschule» sprach Abg, Hermann die Ani chi au«, daß e- beffer gewesen wäre, wenn die Realschulen staatliche Anstalten geworden wären. LultuSmintster vr. v. Gerber glaubte auch seinerseits, daß e« für die Lebrer beffer sein würde, wenn man sie z» anderen Anstalten dersetzen könnte. Er sei bereit, eine >ede Lollatur, welche dem Ministerium angetrage» werde, anzunehnien und zwar lediglich im Interesse der Sach«, Eine allgemeine Maßnahme zu treffea »nd den Weg der Gesetzgebung zu beschreiten, weise er von der Hand. E« würden übrigen« nicht alle Gemeinden aus da« Lollatnrrecht derzichteu wollen. Abg. Ahnert stellte den Antrag: „die der Stadlgemeinde Borna für da« dortig« Realgymnasium zu gewahre »de Unterstützung von 12,000 aus 15,000 z» erhöhen." Abg. Muller-Lolditz ersuchte die königliche StaatSregleruug, ßel Vergebung der Heizung-anlagen für da« Schneeberger Gymnasium 1a recht vorsichtig zu verfahren, damit man nicht ähnliche üble Er fahrungen mache, wie bei der Gesungenenonstalt 1» Dresden. Zu einzelne» Titeln de« Lapnels sprechen »och di« Abgg. Ge her- Müller-Freiberg, vr. Fischer, Uhleman», Kirbach uvd V Trebra. Tie Kammer beschloß endlich: dem Anträge der königlichen Staolsregiernng gemäß zu der mit der Stadlgcmeiade Sckmerberg wegea Umwandlung der dasigeu Realichule in rin Gymnasium und Ueberaahmr des selben aus den Staat getroffeaen Veretndarung ihre Genehmigung ertheilen; die königl. LtaatSregierung zu ermächtige», de» mit der Stadt Plauen wegen Ueberaahmr de« dortigen Gymnasium» »c vereinbarte» Vertrag abzulchließen; der Stadt Plauen bet Ucbernahme der dortigen Realschule eine einmalige außer ordentliche Unterstützung von 50,000 ^l zu gewähren, sowie weiter Lap 94 .1 nach der Vorlage t» Einnahme mit 176,2lS ^l, in Ausgabe mit 217,223 .Kl und mit 41,004 Zuschuß, Lap 94 1i ii, Einnahme mit 432,104 ^l, in Au-gab« mit l.147,572 mithin 715,468 Zuschuß uud Lap ->4 t" in Au«gabe ,n» 63.5 000 z» bewilligen. Die Petition de« Ltadlratlies zu Freiberg «ege« Erhöhung de« ZuIct-usskS z» dem dortigen Realgymnasium wurde der küuigsiche» DtaalSregierunq zur E,Wägung überwiesen. Endlich wurde der Ahnerl'sche «»trag gegen 1 Sttnnn« lngrnommen. Debatten!»« genehmigte die Kammer Lap. 100. 2lisi»ng«qemüße und bez. privatrechtlich« Leistungen der Llaal-eusie iür Kirchen- und Schulzwecke, mit 82,846 >l und Lap. lOI, Allgemeine A»-goben bei dem Departement de« Lultu« und öffentlichen Unterricht«, mit 39,900 Ueber die Lapitel 95 bi« 99 desselben Etat« rrserlrte Abg. Hanschild. Lap, 95. Ledrerseminariru, fand anstandSlofe Vewillignng mit 109,355 ^l in Einnahme nnd 1,144,935 .Kl in Ausgabe und 1.035.580 Zuichuß. Di« Petitio, de- Gemeinderathe« zu vlberuhan. dt« Errichtung eine- Lehrerseminar,' daselbst brtr.. lieg mau aus sich beende«. Zu Lap. 96, «oklsschuleo. brachte Abg. ». Pvlen, folgenden Antrag ein: Die Kummer wolle besch ießen: Das Transilorinm bei Titel 16 Lop. 96 v«n 30,000 ^l auf 60«l00 >l, . 'manch den Iahre«betrog von 90,000 ^l auf l20,0»'0 ,«l zu erhöben und die Ausgabe« in Titel 5 di« 18 mit 2,059 7?8 ./t. darunter 60,000 .4! transitorisch, mithin einen Zniäiliß bei Lap, 96 von 1,769,906 ^1 nnd die Ueber- tragbarkeit des Titel 16 zu bewilligen, Abg. Kaden verlangte die gänzliche Abschaffung de« Schulgelde« wie in Preuße , »nd beln-.ivl-ke. daß die Dotation der Schul gemeinde »n!: alle, lgaloen rell.mmuüqSgemaß vcrivendrt würden. Deitrr äußerte Redner, man mache nen Arbeiter rechtlos, wenn man »eg«, Schulgelderrückstänbc ihm da« Wahlrecht entzieh«. VlceprösideM Streit rüPe den A»«brnck „recht!»«* al« u»- gehörig, LultuSminister vr. van Gerber erklärte, daß dle prenßische Regierung gute« Gruvd gehabt habe, dem preußischen Laudtage eia« Vorlage wegen Aushebung de« Schulgelde« zu machen, weil die Schulgeldersreiheir durch die preußisch« Verfassung gewährleistet lei. Der Staat gewähre den Gemeinde» eine Entschädigung von 20 Mil lionen und zwar 10 Millionen für de« Au«sall de« Schulgelde« «ud 10 Millionen zur Erleichterung der Schullast. Im ganze» Staate Preußen betrage da« Schulgeld 10 Millioara, im Königreich Sachsen aber 4'/, Millionen. E« erkläre sich diese hohe Ziffer an« dar großen und reichen Entwickelung unsere« Schulwesen-, während in Preußen ln manchen Gegenden da« Schulwesen aus sehr elementaren Füßen stehe. Ein Antrag au« dem Laude aus Aushebung de« Schulgelde« sei ihm noch niemals zugegougen. Im Allgemeinen halte man e« im Lande sür richtig, da« Schulgeld durch Umlagen auszubringen. Di« 4'/, Millionen würden übrigen« bei Weitem von den Wohlhabenderen getragen; deva überall im Lande bestehe eine Abstufung nach unten. Wenn einmal die Finanzen de« Lande« e« zulajsen, dann würde er den Hebel wo ander« »insetzen und bei den Altcrszulagen der Lehrer ansangeu, die sür die Gemeinde« eine Last bilden. Man werde dem Lehrerstand und deu Gemeinde, eine außerordentliche Wobltbat erwaiien, wenn der Staat die Alter«» zulagen aus sich nehme, vielleicht unter der VeLtoguag eiuer »eiteren Abstufung de« Schulgelde«. Abg. v. Vollmar: Die absolate Schvlgelderfreihelt sei eine votbwendige Folge de« Schulzwanges. Vicepräsidevt Ge argi tritt der Bebavptung entgegen, daß die Dotatioa der Schulgemeinden nicht bestimmungsgemäß verwendet würden. E« sei s. Z». überhaupt gar kriar Dirrctiv« bezüglich der Verwendung gegeben worden. Abg. Günther meinte mit Bezug aus den von Uolenz'scheu Antrag, daß Diejenigen, welche da« Lommunalprmcip Hochbalten und der Berstaatliwung der Schule nicht da« Feld bc.-iten wollten, dafür sorgen sollten, daß den Gemeinden die Schullost »icht zu drückend werde. Bei der Abstimmung ward der ». Polenz'sch« Antrag gegen 14 Stimmen abgclehnt und Lav. 96 mit 289,890 Einnahmen, 2,059,798 .6! Au-aoben und 1,769,908 Zuschuß genehmigt. Die weitere» Capiiel wurden debattenlo« genehmigt uud zwar Lap. 97, Kathoiijche Kirche» und wohlthätige Lustaltro mit 57^00 Ausgaben. Lap. 98, Sonstige TultuSzwecke mit 4050 ^4 Ausgaben, Lap. 99, Taubstummenanstalten mit 29,061 ^l Einnahme», 262,306 Ausgaben und 233,225 ^ Zuichuß. Schluß der Sitzung Nachmittag '-,4 Uhr. Nächste Sitzung morgen Vormittag 10 Ubr. Reichstag. 33. Sitzung vom 9. Februar, 1 Uhr. tSpeeialberich« de« „Leipziger Lageblatte»".) Am Tische de« BundeSralh«: v. Bötticher, Bransart v. Schellendorff. Die Vorlage, deir. das Anleihegeletz sür Zweck« de« Reich«h»«re<» steht zur zweiten Beralhung. Abg. Freih. v. Hucne al« Referent der Bndgetcommission führt aus, daß die gewünschte Specificirung der Vorlage in der Lom- Mission vom Kriegsminifter gegeben und eingehend diSrutirt worden sei. Die Commission erklärte sich durch dte gegebenen Mittheiluoge» sür befriedigt und bittet das Hau«, dte Vorlage unverändert an- zuuehmen. Die Vorlage wird hierauf ohne Debatte angenommeu. Es folgt die dritte Berathung de« Antrag« aus Verlängerung der Legislaturperioden. Abg. vr. Meyer-Jena (»alioaalftd3: Der Standvunct der nationalliberalen Partei ist vom Abg. v. Bennigsen so überzeuge«!» nochgewieien. daß ich aus das Wort verzichten könnt«. we»n nicht die neulich:!, AaSsührunge» de« Abgeordneten vr. Häael noch Wider legung forderten. Der Abgeordnete Hänel hat uns Ver fassung-Veränderung vorgeworse» zu derselben Zeit, da Abgeord neter Rickert eine weit einschneidendere Versassungtverinderung, dte Diätenbewilligung, beantragt bat. Ich glaube, daß gerade da« all gemeine direkte Wahlsystem, bei dem alle Leidenschaften entfesselt werde», längere Legzslalurperioden nätbig macht. Wir haben wieder holt erklärt, daß wir eine Beschränkung de« allgemeinen direkten geheimen Wahlrecht« nicht bewillige» würden. Wenn dann Herr Hänel meint, eS könnte schon dadurch das allgemeincWahlrecht beschränkt werden, daß das Wahlrecht an eine gewisse AusenthaltSzeit am Wahlort ge bunden werden soll. Die ledige uatioaalltberale Partei will das nicht, wohl aber hat da« der Parteigenoff« Herrn Hänel'«, der Abg. vr. Bamderger, früher gewünscht. (Heiterkeit uud Beifall.) Auch ist gerade Abg. vr, Hänel wohl ain wenigsten berechtigt, über deu mangelhaften Besuch de« Reichstag« zu klagen. (Heiterkeit und Zu- stimmung.) Auch ich bedauere, baß da- HauS mitunter schlecht be sucht ist, da- wird sich aber ändern durch die längeren Legislatur- Perioden, die kürzere Sessionen möglich machen. Auch ist die Aus ISsung de« Parlaments nicht so leicht, wie Abg. Hänel meinte — sie ist gebunden an die Zustimmung de- Bunde«rath< und de« Kaiser«. Richtig ist ja, daß in England die Parlamente selten eine« natürlichen Tode« sterben, aber die meiste» haben doch über 5 Jahre gedauert, (Widerspruch link«.) Daß die anderen Föderativst»«»» kürzere Legislaturperioden habeu, ist richtig, aber nicht maßqebend, denn die Schweiz und Nordamerika stad doch Republiken und Deutsch- land nicht. Herr Hänel erinnerte dann an de» Ausspruch unsere« Lollegen Miguel, daß die häufigen Wahlen die Bekämpfung de« Part ku!ari-nm« erleichterten — aber auch da« trifft doch uicht mehr zu, denn jetzt lebt der Reich«gedanke bei un« kräftig und unaa- geiochien. (Beifall.) Herr Hänel thut »ach alledem nicht recht daran» die ganze Frage al« eine politische zu behandeln. Wir sehe» keine Bedrohung der volktrechie in der Verlängerung der Legislatur perioden, wir glauben, daß je kürzer die Perioden, desto weniger mächtig auch da« Parlament ist. Deshalb können wir diesen Antrag auch vor dem liberalen Gedanken verantworten. (Beifall.) Abg. vr. Bamberger: E« ist sehr unwahrscheinlich, daß wir die Annahme des Antrag« verhindern könne». Ich muß ober »ach dem ganzen Berlaufc der Verhandlungen auch rin klein wruig von mir sprechen. Man hat die ganze Begründung de« Antrag« aus meine frühere Argumentation gestüdt. Da« könnte mich stolz machen, aber man hat auch meinen Charakter bemingelt. Herr von Kardviff meinte, ich würde auch noch einmal für die Doppelwährung sprechen — ich zweifle nicht, daß er daraus große« Werth lege» wird, dann sollte er aber auch Werth darauf lege«, daß ich heute gegen die Verlängerung der Legislaturprriode» spreche. Ich weiß nicht, ob irgend ein Bureau existirt, um frühere Reden und Schriften der Abgeordneten auSzugrobea — ich möchte bitte», daß die Herren auch meine anderen Schriften sammeln, ich strebe schon lange darnach. Ich erkläre mich sür die Verlängerung uvd fordere, daß mir billig ist, wa« Herrn Miquel recht ist. Er steht heule aus anderem Standpiincte als früher; er ist leider abwesend, aber ich muß sagen, hier wird das Wort, der Abwesende hat Unrecht, in sei» Gegentheil verwandelt. — Ich kann avch uicht zugeben. daß e« sich jetzt uni eine bloße OpportunititSiraae handle. Ein starke- Paria ment wie in England wird noch stärker durch lange Periode», ein schwache« aber wie da- unsere wird dadurch geschwächt. AI« ich vor mehr al« einem Jahrzehnt dir Verlängerung der Legislaturperioden forderte, war der Reichstag noch ein starke« Parlament — au» dieser Aenderung der Bedeutung de« Reichstag« erklärt sich auch dir Aruderung meiner Stellung. Wird Herr vo» Bennigseu bestreiten wollen, daß wir in den letzten zehn Jahre» in liberaler Hinsicht zn- rückgegongen sind? Er betrachtet freilich die Verhältnisse mit etnem große» Maße staatSmännischer We Shei» — aber trotzdem wird er nicht behaupte« können, daß e< recht ist, wenn in Preuße» rin verrosteter Paragraph «»»gegraben wird, um die Annahme von Diäten letten« der Abgeordneten von ihren Wählern zu bestrasen? Wenn wie bei un» die Regierung immer dioirldc bleibt und der Reichstag »och Belieben aufgelöst wird ober ober fünf Jahre sich der Regierung fügt, dann muß doch die Regierung machtvoll uud da« Parlament zermalmt werden. Regierungen, die solche Niederlagen erlitte» haben, wie die »nlerc inlk dem Tabaksmonopol rc,. wurden in anderen Ländern längst verichwuiide» lein. Bei solche» Verhältnissen darf man nicht »och eine weilcre Stärkung der Regierung zugeben; wir können die beste Waffe in unserm schweren Kampfe, da« Wahlrecht, nicht stumvl werden lasten. Der Vorredner bat heute wiederholt, daß die Nationalliberalcn nicht die Beschränk»- de« Wahlrecht- wollen. Da« gebe ich zu» ich zweifle nicht an den Besinnung,», wohl aber an der Taktik der Nationalltberalen. Sie haben die Grenzlinien zwilchen liberal und konservativ im Wahlkampfe ver wischt und da« ist lehr gefährlich. Wenn die Herren noch ia liberal gesinnt sind, drn Fehler der Fahrlässigkeit können sie schwer gv» machen. Ich habe vor vielen Iadren gesagt, wenn einmal die ver bessernde Hand an die Veriassung gelegt wird, dann sollte» auch die Legi«laturveriodeu verläugert werde». Rn», halt». Sie mich für so verrückt, daß ich jetzt den Zt»v»«rt lür gekommen halte, di« Ver- saffunq zu ändern? Herr d. Bennigsen hat gemein», in meinem Kopse male sich d-e ganze volit'schc Welt unter dem GesichiSouncle von Frei handel und Schuf zoll. Wu ich denn aber jemals eine Zierde d.-« Frei handel« gewesen? DoS waie» doch vielmehr Gedeimrath Enael. Professor Treitichkr und Gneist, Herr v. Margnardseo, v. Maltzahn- «. Ml,»i»rod«. Herr ». Vaud« ». A.I Harr V. vauuigs« meinte, ich hätte bereit« di« Freude am Dasri» verloren, «ei» — wann r« aus der Welt nur noch die aotianalliberale Partei gebe, daun »ürd« dies« Freude >»»hl kaum noch bestehen. (Heiterkeit.) E« gied« aber noch ändert Freuden — aber freilich ist e« schwer, hier aulzuhalten. Ich thäle e« auch »icht, wenn ich es al« Mitglied einer besiegte« Partei uicht die Pflicht hätte, bei der Fahne zn bleiben. Ich habe hier so viele Kränkungen »nd Zurücksetzung«» zu erdulden, daß ich nicht ou«barre» würde, wenn e« nicht meine Pflicht al« liberaler Monn «är«. (Beifall links.) Ich muß dabei bleiben, da« Ob,um der ganze, Maßregel dlaibt bat de» Natianallibaralr» hänge», (ve'soll link.) Abg. Stöckar (coas ): Der Vorradner hat sich darüber beschwert, daß er so vieliach persönlich augrzoge» ist bei dieser Frag«. Ader wa« man ihm übel genommen Hot, war. daß er einen Antrag, de» er srüher selbst ewpsodlen hat, jetzt so verächtlich behandelt. Alle« aber deutet doch darauf hi», daß e« sich hier nur um ein« Frage der Zweckmäßigkeit handelt. Herr Bambarger will de« Notrag nicht au« Fu»cht vor der Rrartian. Ich sehr keine Reaktion, sonder» nur ein Suchen «ach gesunde, Grundlagen. Wir dürft» »icht aus England blicken, da« hat doch eine weit länger« Vergangenheit. Wir aber stehen vor so vielen politiichen, cousessionellm und socialen Dtreltpunctrn, daß die häufige Wahlagitation etwa« sehr Gefähr- liche« ist. Besonder« wer die tiesaulwüklende Agitation t« Berlin kennt, muß anerkennen, daß e« die Pflicht einer weisen Staat«, leitnng ist, hier Wandrl z» schaffen. Parteien, w>« der Fortschritt und die Socialdemocratie, brauchen die Agitation in kurze» Zwischenräumen — wir andere» Parteien aber können au« deu dreijährige» Wahle» nur Vortheil« ziehen, wir sind ja im Auf- schwänge und haben ,a Berlin drn Foil chriit besiegt. Aber wir wollen da« Inirreffe der Gesammtheit und stellen deshalb »nser Parieiinterrffe hintan. Li« poluische Bildung de« Bolle« kan» durch den Reichstag, nicht aber durch die Auslegung der Wahlagitation gejördeiit werde». Hier in Berlin sind bei der letzten Wahl in 18st7 ganze Wasser einer politischen Sündfluth zu Tag« gesördert worden, ein« politisch« Brunnenveraistung ist «iugetrrten. — Redner verliest rinigr freisinnige Flugblätter aut der Wadlbewegung von 1887, in der dt« KriegSgerüchtr al« frivol erfunden b«. zeichnet werde». (Lehr richtig link«. Unruh« recht«.) Bei solche Agilaiioa muß jede« vertrauen zur Regierung schwinden. Dagegen wüsten wir rrogiren, denn höher al« da- Parlament, in dem Leut» »her Meinung von Jahr zu Jahr ändern, steht un« die Monarchie, da« Fürftenihum al« eia bleibender weder ck« drvoaal (Beisall reckt«.) Wir «olle» keiar Beschränkung de« Wahlrecht«, aber trage» S« einmal da- Volk, daa» wird e« Ihnen sagen, daß e« dazu bereit wäre, daß erst mit dem 80. Lebenejahr« Wahlfähig» keii eintritt. Ich getrau« mich, vor jeder Lo.ktvrrjammluug de» vorliegend«» Antrag zu veriheidige». ich werde r« auch morgen Abend tdu» — bitte, komme» Sir und überzeugen Sie sich. (Heiter, keit.) Herr Singer «einte, am Wahltage fühlte man sich erst als Menich — ich bedauere, wenn bei de» Jorialdemokraten diese« Ge fühl nur olle drei Jahre möglich ist. Leien Sie ober die gräulicden sacialdemokratisch » Flugblätter, dann werden Eie sehen, wa« c« mit diesem Gejüdl aus sich hat. M>l solcher Agitation schaffen Sie »icht die Bildung de« Volke-, Sie führen et vielmehr an den Abgrund de« Lerderven«. Sie könne» un« »icht vorwerjen. daß nur >m Wahlkampfe die Thalsacheu verdrehen wie Sie. (Geläckler link«.) Abg. Richter hat hier bedauert, daß Herr v. Bciliiiglen sich in meine bedenkliche Gesellschaft begebe» hat. Herr v. Bennigsen hat erkiört, daß er nicht durch seiaeo Name» di» Berliner Staütmission gedeckt habe. Ich bestätige da« uud erkläre, baß die Berliner Stadtmission keiner Deckung brdars. Aber ich douke Herrn v. Bennigsen, daß er den Ausrus zur Bekämpfung de« kirchlichen NothstandeS unterstützt hat. E» muß eudlich einmal di« Verfilzung der politiichen mit der religiöse» Frage aushörr» — die Religio» muß da« Alle» Gemein same sei». (Lebhafter Beisall recht«.) Abg. vr. Windthör st: Ich hätte sehr gewünscht, daß der Borrrduer schon srüher so gedacht hätte, wie er zum Schlüsse e« ousgejprochea hat. Da», wäre» schwere Ereignisse uns erspart worden. — Herr Stöcker hätte da« gegeuüber der katholischen Kirche und auch innerhalb anderer Verhaitoiije «ur srüher bedenke» sollen. Der Borreduer hat Flugblätter au- dem Wahlkampfe vorgebracht: wenn ich gewollt hätte, hätte ich writ schlimmere Dinge hier zeigen können, Dinge, die selbst Herrn Stöcker entsetzt hätten, der doch ein Hohr« Maß von Agitation gewöhnt ist (Heiterkeit). Herr Stöcker meint, die Leideulchast der Wahlagitation bringe keine Belehrung, keine Bildung de« Volke« — gut, dann ist auch der Reichstag und sein« Majorität nicht- der guten Eiasicht zu verdanken. (Heiterkeit.) Dir Lonsequenz der Aurlühruage» de« Borreduer« wäre »>e Be seitigung de« Parlament«. Rur möchte ich dann bitten. daß wir wieder die alten Monarchien erhalten, wo natürlich der Monarch regiert und »icht di» Minister. Jedenfalls iväreo viele Ttzat- sachen der letzten Jahrzehnt« vvtrr Friedrich Wilhelm III. »icht geschehen. Wir haben doch aber jeht parlamentarische Zustände uud deshalb hätte Herr Stöcker auch nicht Worte sprechen sollen, die die Beseitigung de« Parlament« bedinge», wenn sie überhaupt einen Sinn haben sollten. Herr Stöcker hat heute schon angedentet, daß er da« wahlsähige Alter ans 30 Jahre ftstletze» möchte — »um Glück will Herr v. Bennigsen da« nicht und ohne deu können Sie ja nicht« machen. (Heiterkeit.) Die Aendarung de« Wahlrecht« kann nicht ersolgen, solange der „tzaaa-vrrilche Koorier" e« uicht will. (Große Heiterkeit.) Mein neulicher RecoguoScirungsrilt io da« feindliche Lager (Heiterkeit) hat zu meiner Freud« ergeben, daß diele Aenderung nicht beabsichtigt ist. — Aul dir neulich«» Anzapsuugen de« Herrn v. Karoorsi will ich nur erklären, daß da« Cenlrum frei ist i» seiueo Entschließ»«-«», nicht gebunden ist uud darin seine Stärke hat. — Die langen Legi-latnrprriode», dft die Herren besür. Worte», werden dahin führe», dem Volke da« Parlament recht unbeqnem zu machen. E« muß dem Volke Gelegenheit gegeben werde», in nicht zu großen Zwischenräumen sei» Herz zu erleichtern. Da« wolle» S>e ,hm jetzt nehmen uud deshalb mnsfto wir gegen denselben sein. (Beisall.) Di« D Sculsion wird geschloffen, ur GejchästSorbuuug erklärt ba. vr Bäckel, daß ihm wiederum durch de» Schluß der DiScuisio« unmöglich gemacht worbe», gegen den Anlrag zu sprechen. Persönlich erklärt Abg. Stöcker, daß er nicht gesagt Hab«, er beabsichtige jetzt die Veränderung de« Wahlrecht«. Abg. v. Benningleu: Ich Hab« die Freud« eingesteben zu kö» nen, daß ich mich geirrt habe, al« ich sagte. Herr Bamberger schein« die Lust am Dasein verloren zu Hobe». Da« ist nach den heutige» Worten de« College» Bamberger allo «icht der Fall, ich kan» daaer hoffen, daß er sorta»7z«sa«mea mit mir de« PrisimtSmu« bekämpft« wird. Herr vr.Bamberger bat dann gesagt, ich hätte zugegeben, doßda« Ansehen de« Parlament« gelunken ist. Ja, da« habe ich erNärt. da« Ansehen ist nach oben und unten gesunken — ich Hab« aber zuqefügt. daß da- Ansehen wachsen wird, «ran der Wohlkamvs weniger und seltener al« bisher in bl« Verhandlungen de« Reichstag« hinein svirlen wird. Do« -au» tritt hiercms in die SpecioldiSenlsio«. Bei ff 1 (Verlängerung der Legislaturperiode auf 5 Jahre) er hält da« Wort Abg. vr. Hänel (ftris.): Ich bedaure, daß die Di«cusfioi» ge schloffen warben, nachdem der Präsident de« Abg. Srbcker gestattet ha», im Rahmen seiner Red« andere Parteien oiizugreisen. (Der Präsident ersucht den Redner, uicht seine GelchästSführung zu kritisirrn). Der Herr Präsident ist über die Kritik erhaben, ich möchte ihn doch aber bitten, sich mehr in di« Lage der Mi»orität«parteiea zu versetze«. Ueber den Schluß der Sitzung melbet un« «In Privattelegramm: Hänel bestreitet dem Abg. Stöcker da« Recht, über Agitation »u schelten. Die Art de« Auftreten« Stöcker'« hier zu kennzeichne», lei mit einem parlamentarische» An«dr»ck unmöglich. Redner wenbet sich dann argen die Ausführungen de- Abtz. Mryer-Jena. Hieraus wurde der Antrag endgiltig angenommen. Rächst« Sitzung: Freitag. T,ge«ordn»»g: Auleihrgefttz, Vorlage, betreffend Vogelschutz, wahlprüsuugea. Literatur. Vierer'» Tonversatiaus-Letztken. Siebente Auslage. Heran«, gegeben vo» Joses Kürschner. Mit Universal-Sorawen-Leziko» nach Jos. Kürschner'« System. 1. Heft. Prei« de« Hefte« 35 Verlag »au W. Lpemana. Berlin und Stnttgerl. Der alt« Pierer in vollftündia neuer Form. Rach dem. wa« da« vorliegende erste Heft zeigt, verspricht da« Buch ein ebeas« originelle«, wie nütz liche« zn wrrden. E« »ritt neben die anderen große» jetzt in neue, Auslage» erscheinende» Encyklopädir« mit dem Ausprnche der Eb«»- büttigkeit »nd w'kd, wie diele in ihrer Eigen«« bestimmte» Richtungen des WffentiaterrffeS eatgenkommra. ftlnerftit« lelbe in seiner Weise ldan. Vv» dem «alte» Pierer" st»h an-e»schelnllch »nr die beste», bewährten Eia,»schifte» becbehalte»« seine umlaffend« >eic»halt>,keit »»d di» weites, ><ui«a»«»utzu»G. Der ä»ß.« llmsa,g ist a»f Ist Vä»d« (230 Hefte) bemessen, deae» 74 Kartrnftite» und 320 Jll»stra1i»»»fttt«»beiloa«» »ingesügt werde» soll,». Da« Eigenartigst« >» Kr Kürlchmr'sche» Auard„»g de« Sioffplaae« Ist die Id««, da« Tonver«attan«-Lerik»» auch, »ach de» Seit« der V»r«che» hi», was his iq» nie Gicheh» »» Mr »ollstä»dtg«». A hat näwltch d»s»«,»«,s,tt«»»»h,Lit», «tt «i,«« U»i»»rs»k.vprachi»-L«tzit«» N«rb»»de». indm» » in knappster »nd übersichtlichster weis« de, einzelne, Artikel» hi« fremdsprachlichen Ueberfttzuagen ihrer Stichwörter d'nzulügt. i» »wer schmalen Randspalle aber überall «ia vielivrachige« 2er>kou «» sremdiprachlicheii Eingängen liiozulügt. 2« sind dabei zwölf fremd« Sprachen berücksichtigt, nämlich die böhmische, dänische, englische, lra». zösilche, altgriechische, holländische, italienilche, lateinische, russische, schwedische, lpanische und ungarische, und das dürfte wohj somit Alles srni, wa« Leben und Berkehr irgend fordern könnten. Man lam, also lagen, daß der neue Kürschner-Pierer. sobald er seriig vorftegt. da« Bebürsaiß nach einem reichhaltigen LouverlationS-Lerikon und zugleich auch da« »ach zwölf verschiedenen sremdiprachlicheii Wörter bücher» befriedigen wird. Mit wcjchcr Gewissenhaftigkeit die« Alice der Fall jei» dürste, da« zeigt schon ein eingedender, prüfender Durchblick de« vorliegenden ersten Helte- Auch die Art und Weift der Lösung der IllustrotionSsrage ist schon dcutllch au« demselben zu ersehen. ES liegt ihm ersten« eine Tafel „Kolibri«" bei, ia un- tadeliger chroinolitbogrophilcher AuSsüdrung au« der Knnftanslalt von Meißner L Buch ia Leipzig hervocgegangen, sodann riue trefflicdc Buntdruckiasel zum Artikel Aegypten (Darstellung de« Tobtrngerichte») und eine schöne Schwarzdiucktasel zu „Aegyptiiche Baustyle", jeruer zu „Alpen" eine große in Buntdruck auSgejahrte Doppeltasel mit eiuer physikalischen Karte der Aloen, sowie Svecial- karreu sür die Berner Alpe», den Ober-Alelschgletscher, den E». Goit- hard u. s. w. und eine recht übersichtliche vergleiche»»« Tafel per- chiedrnrr Alpenhöhea. Mau kann überzeugt sei», daß der neu« Kürschner-Pierer" sich alsbald recht viele Freuude er- «erben wirb. W. Li« Vreuzbote«. Zeitschrift für Politik» Literatur »ud Kuust. r. Wilh. Grunow, Leipzig. 47. Jahrgang. Rr. 7. Inhalt: orwürft und Vorwönd«. — Die Dudar-Dage uud der krilschrist- lich« Sinfluiberichi. Bon Georg Hoffman». 1. 2. — Gottsched und die deutsch« Sprache. Von Albert Richter. — Die Denkwüedigkette« de« Herzog« Ernst. 2. — David B»>on«ki. Von H. vo» Schreiber-- Hosen. (Fortsetzung.) — Kleinere Milideituagen. Schwurgericht uud l irrste. — Da« Strafmaß ia BeleidiguaqSsachen. — Da« jüdisch: Schächten. — Die .^versuche über da« kailerliche Deutschland" vo» Lavlsse. — Literatur. Th. Ziegler, Die Geschichte der christlichen Ethik. * » O Lrogiften-Zettnng. Lorrespondenzblatt de« deutschen Drogisten. Verbandes, Leipzig. Rr. 6. Inhal«: Vereinenachrichten. — Au< Apotheken bezogene, io kleinere Doien verlheftte Arzeueiea. — Grau« Quecksilber.) Salbt vor Gericht. — Zw>«delbo»bons vor Gericht. — Ueber EatlärbungSniittel. — Agalith (Bciiondrheil de« amerikanische» liapier«). — Das Hydroxylamin. — Silbergewiununa. — Liolcit» GalluS-Tlnte. — Alizariu-GalluS-Tinte. — Anilin-stcmpelsarben. — Leberschwärre. — l. WohlihätigkeuSconcert de« Vereins junger Drogisten in Berlin. — Berwundunq durch brennende» Pboepdor. — Benzinbrand. —- Personalnachrichten. — Marktberichte (London; Schimmel L Lo.; Oftvenl»: The»; Schwefel). — Brieskasien (Filtrir- apvarak für LpiritnSlackc; W ißinami'« Schlagwasftr; reiuer Spicitn« zu Heilzwecken; giftige Ungeziefern»««!: Brulttdee; Wasserdicht»»»«« von Papier; Gcichirrwichse; Glempelsorbe sür Fleischbeschau» rc. Die Nr. 6 der „Gefiederten Welt", Zeitschrift sür Vogel- liebhaber, -Züchter und -Händler, hcrausgegeben von vr. Karl Ruß (Magdeburg, Creutz'lche Verlagsbuchhandlung. R. ch M. Kretschmanu). entdäll: Zum Bogelschutz: Erbarm Di äwer de lütten Bageln; Dieder- Volte Aufforderung zur Eingabe an den Reichstag; Anschreiben dr« Oldenburger Verein». — Der Kleinjpccht oder kleine Buntspecht. — Von meine» Papageien. — Einig« Bemerkungen zu dem Aussatz Ueber die Einbürgerung de- seine» Harzer Kanarienvogel« in jeder vornehmen Häuslichkeit". — Neue HilsSmiltel der Stubeuvogelpflege und-Zucht: GcsangS- oder Lernbauer sür Harzer Kanarienvögel (u»t Abbildung). — Au« HauS, Hos. Feld und Wald. — Aus de« Vereine»: Bern; Wüezdukq; Ausstellungen. — Anfrage» und An», kuust. — Bücher- und Lchrislenscdau. — Brnswechlel. —- Dt« Bei lage enthält: Bom Geslügeldof: Die Maodarin-Liite. -st Dresden, 9. Februar, «e. kaiserl. und kömgl.Roheit der Erzherzog Otto vvn Oesterreich ist hewic Morgen 1 Uhr 25 Minuten von hier wieder abgereist. Zur Ver abschiedung batte sich der hiesige kcnserl. und kV,»gl. vstek- reichisch-ungarische Gesandte, Baron Herberl-Ralhkcol aus Nach Schluß der Redaktion eiugegaugen. > La» Re«o, v. Aebraar. vr. Brawea«» «ahn» heut« bei de« Kronprinzen Nachmittags Uhr SV Minuten den hiuftrtihrenfchnitt vor. Der Zustand de- Kronprinzen ist befriedigend- Wien. 9. Februar. (Abgeordnetenhaus. Bei« itingerung deS Handelsvertrages mit Deutschland.) Im Ver laus der Debatte führt der HantelSmmisler aut. daß t,e Vortage nur als eine vorläufige Verlängerung de« Handels- vertrage- zu betrachten sei; eS sei eigentlich kein hinreichender Anlaß zu einer großen handelSprlililchcn Tcbatle vorhanden; er beulct die Möglichkeit eines Tarifverträge« mit Deutsch- land an. aber Negoeiationen seien nicht eingeleitet. da da« Zustandekommen noch nicht gesichert schien. Die Ne gierung werde sich bemüben, den richtigen Augenblis zur Ausnahme von Verhandlungen wghrzunehmen. (Beisall.) Ter Ministerpräsident Taaffe hebt gegenüber einem Vor, redner (Bareuther) hervor, der sich aus da« österreichisch- deutsche Bündmß bezog und gemeint Hab«, die Politik der gegenwärtigen Ministen»,»« sei demselben binderlich. daß, al« da« Bündniß am 7. Oktober l879 geschloffen war, da« Ministerium schon seit 12. August 1879 im Amte war, daber aus die Entstehung nnd Schließung de» Vertrage- wesentlichen Einfluß hatte, daß dieses Ministerium auch iu den ner- stoffencn neun Jahren sreundscbastliche Verhältnisse zum großen Nachbarreiche gepflegt und geklärt habe. (Lebhafter Beisall.) Der Ministerpräsident erklärt ferner, wenn ein Redner sagt,, dir Czechrn solle» sich mit den Deutschen vertragen, so scr die« ganz berechtigt; er erwarte aber, daß auch die Deutschen sich mit den Czechen vertragen. (Anbaitender Beisall.) ' Wien. 9. Februar. Im Abgeordnrtenhause wurde die Verhandlung heute nicht zu Ende geführt, außer Bareuther, der. NamenS der Gesinnungsgenossen. Btämarck sür den Bündnißvertrag vollste Bewunderung zollte, sprach Menaer für nähere Zollverbindung zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland. Türk sei sür mindesten« ein gemeinsames Zollgebiet bezüglich für Getreide, Mehl, Wein und Spiritus. Ehlumetzky der dem Kaiser für die bohe WeiShoil dankt:, welche die Politik aus Len Weg des Bündnisses gebracht bat. glaubt nicht an eine Möglichkeit der Zollunion; Neuwirlb hält dieftibe sür unausführbar; Jungczeche Herold protestirtt gegen den Antrag aus Jnarliculirung de« Bündnisse-. * London, S. Februar. (Parlamentseröfsnong.) Die Thronrede sagt: Die Königin erhält fortgesetzt von allen Mächten herzliche Bersicheruiigcn sreundschasllicher Gefühle, mit den lebhaften Wünsche», den Weltfrieden aufrecht »u er halten. Sie hofft, die Absteckung der asgbaniscben Grenze werbe dazu beitragen, die Möglichkeit eine« Mißverständnisses zwischen England und Rußland bezüglich der astatischen Besitzungen zu beseitigen. Bon dem Wunsche beseelt, da» Blutvergießen zu verhindern, sandte die Königin eine Mission an den König von Adeffynien, hoffend, denselben vom Kriege gegen Italien abzuhalten; sie bedauert aber lebhaft, daß die BemUbunqen erfolglos geblieben sind. Dir Thronrede erwähnt den Abschluß über den Guezcaual und die Lerbaudlungen mit Frankreich, sowie da« Abkommen über di« Hebriden mit drmseiden. Di« im Herbst in London abgebaltene Eonserenz von Delegirten der bei der Zuckrrfroge inleressirten Mächte machte beträchtliche Fortschritte, befriedigen»« Arrangement« zu er zielen. Die Rebe erwähnt weder die bulgarische Frage, noch die euroväischr Lage. Betreff« der innernr Auarlegenbrilr» sagt die Thronrede: Die Handelsaussichten sind hoff«nuasvdHer al« seit vielen Jahren, aber die Lage der Landwirlblchast ist nicht gebessert. 4c«n Hänget werden Mittel zur Vertheidioung der Kohlenstatio'g ^-»'N'Mttches angewiesen wrrden. Hnm Schutz« L»strallai*kr ArjHu besondere« Geschwader gedtldet — Telckww in Irland haben abaen««»»»; Landettzch?<chk»ze>» zur Verwehr»»« tz« ,7«, "»tkmnnD unter de» Viper» Jrknds. F.LA werden. Die «s werdeu selbstständig -.MULlUd.«.
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