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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-14
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1888
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Fünfte Gelinge M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 45. Dienstag den 14. Februar 1888. 82. Jahrgang VolksuiirtlMastlichcs. V» für Kiese» LhrU bestimmte» Erndangeu p»d z» richte» a» de» verantwortliche» Rrdactrur desielbe» T. T. L»»* t» Leipzig Finanzieller Wochenbericht. kt tritt die Erscheinung zu Tage, daß diejenigen Blätter, welche erst hie schlimmste Miene zu Allem, was vorging, zogen, jetzt leugnen, heb dir Börse eine Friedensstörung in Aussicht genommen habe. Das schließt ober nicht aus, daß die Baissiers dies durch ihre Kniffe i, Aussicht stellte», wenn ei, Börsenberichterstatter die Börse damit gegen di» Anschuldigung der „Nord. «llg. Ztg", daß die Börse», logik ein» andere als der gesund« Verstand, zu verthetdige» sucht, daß er, eine theoretische Idee der „Noi.vnalzig." benutzend, verwendet, die Börse habe warten «ollen, ob der Zar der Verweisung seiner Dünsche an die Pforte, wie sie der Reichskanzler angeblich vorgeschlagen, Folge leisten würde, lo wird die» dadurch widerlegt, daß an der Börse nie davon die Rede war, dost ferner auch be kanntlich Deutschland und Frankreich stelS den Wünschen Rußlands bei der Pforte Liebesdienste geleistet haben, ohne daß e» etwa» nützte. Alle Nachrichten stimmen darin überein, daß Rußland vorerst vlsuiell nichts unternehmen wird, um in Bulgarien wieder die Herr schaft zu erlangen. Dir „National-Zeitnag" äußert sich folgend: Die cavitalistischeu und finanziellen Kreise, alle Tveilnehmer am nationalen Production»« proerb, harrten seit Wochen in banger Sorge aus ein erlösendes. Härenstes Wort, das in dos Labyrinth der politischen Lage eine» Lichtblick zu werfeu vermöchte, bell genug, um wenigstens die Rich tung erkenne» zu lassen, nach der Börse. Handel und Industrie für di« nächste Zeit za steuern hätten. Die'k Hoffnung erfüllte sich. Der Veröffentlichung de« deutsch-österreichischen Allianzvertrage« folgt« am Montag die große Red« de« Reichskanzlers, die em ganzes Meer von Licht ausgoß und jedem gesunden Auge, jedem offenen Ein» die ovlitilch« Situation Europa« als wesentlich gebessert er scheine» lasten mußte. Denn eine Thatsache haben diese Erklärungen stes Fürste» Bismarck, denen die Welt in athemloler Spannung laaschte, unzweiselvast sestgeftellt: daß nämlich an einen nahen Aus- brach einer großen europäischen Katastrophe, an welcher Deutschland in erster Linie b,«heiligt sei» könnte, wie es noch vor der Rede beinahe den Aiischein batte, nicht gelacht zu werden braucht, eine Auffassung, welch« anch an den Börsen die Ober» ßrömung grwaun und unter dem ersten zwingenden Eindruck in einer entschiede».» Haust, ftrömung zum Ausdruck gelangte. Et mußte sich zugleich der Börse die Ueberzeuquug ansdrängen. daß sie in der letzten geil der Spieldall eines Ddeiles der Presse, einer ganz unerhörten Monier gewesen war, dir materiellen Interessen und die Elcmüthsstimmung Deutschland«, vornrdmlich der Börsen kreise mit einer Rücksichtslosigkeit zu behandeln. gegen welche das Bemühen unsere- leitenden Staatsmannes, der Börse „Linderung" zu verschaffen, grell abstoch. Wie ganz andrrs wurden doch in der Rede des Fürsten Bismarck die Bedürfnisse des Geldmarktes und die Lag« der Industrie gewürdigt, eine Dhatsache, über welch« die Börse nach deu vielfachen Angriffen, die sie in den letzten Jahren ersadrea Hot, eine gewisse Genuglhuung emvsinden muß. Die „Bossische Zeitung" bemerkt: Die Börsen baden überein stimmend i» der Red« des Reichskanzlers Friedensbüigschaften ge sunde» und diese mit steigenden Lourien anerkannt. Die Bethei- lignng von Meinungskiusen ist nicht zweifelhaft, ober alt Haupt sacior der Bewegung mästen Dickungsa'ikäuse gelten. Die staltgehabie Intervention großer Banken nab Bankhäuser spricht dafür, daß diese ein für steigende Lourje haben, und da« würde vielleicht nsllM^chnbe», eine Hauste - Bewegung für eine längere Zeit aus der Tagesordnung zu erhalten, wenn nicht das stark vertretene Intereste der Baissiers und andere Verhältnisse gegen ein« dauernde Hausse sprechen würden. Die Börsen besitzen augen blicklich nicht die nölbige Kraft, für internationale Papiere eine dauernde Haust--Bewr„ng ,u erhalten. In dem Geldbedarf« Deutschlands. Oesterreich-Ungarns und anderer Länder liegt ein Grund für die Baisse-Richtung, besonders sür italienische, österrei chische und ungarische Rente, weil jede neue Belastung dieser Länder für nicht werbende Zwecke gleich einem SapitalSverluste ist, und in verschärstem Maße, wenn da- nothwendige Geld mit Hilfe deS AuS- lande« ausgebracht werden muß. Wie es mit den, russisch«» Lredit aussiebt, zeigt die gemeldete Tdatsache, daß die privaten Zeichnungen auf die viervrorentigen Obligationen der Großen Nusstichen Eisenbahn in Amsterdam kaum eia Driitibeil der aufgelegten Summe betragen. Da» Bankhaus Hoppe ist gezwungen, den Rest langsam abzugeben, natürlich unter dem Emissionscourse. Einen noch ärgeren Uebelstand sür die russische Finanz bildet die scharfe Eniwerthung deS Rubels, welche ave Tage größere Fort- schritie macht und jetzt einen so tiefen Ztandounct erlangt hat, wie säst noch nie. Höchst verschroben ist die Ansicht des Wochenbericht- erstatter« der „N. Fr. Presse", daß der »iese Fall der russischen Valuta die Nähe de« Kriege« verkünde. Eher ist das Begentheil der Fall. Da kann es nickt verwundern, wenn doS Blatt den Friedensversicherungen Salisbury s keinen Glauben schenkt, und sich darin gesällt. Alles aus das Schwärzeste aus»,,malen. Bemerkcnsiverth ist, daß. laut neuester Nachr cht. die Eröffnung der von der Iwanqorod Dombrowa-Babn abzweigende Linie noch Granira zum direeien Anschluß an die österreichische Nordbahn wegen Mangelhaftigkeit der Arbeiten neuerdings verschoben worden ist. Es scheint, daß die „N. Fr. Presse' mit ihrer Nachricht von dem Uebeieinkommen des Baron Hirsch mit der Pforte dupirt worden ist. Die „Rev. Econ." wenigstens berichtet, daß Baron Hirsch un verrichteter Sache Konstantinopel verließ. Nirgends hat auch die Angabe des W euer Blatte» b Sher Bestätigung gefunden. Auch die Angabe desselben von neuen Verbandlungen Rumäniens mit Oester- reich-Ungarn wegen eines Handelstractate? wurde dementirt. Dir ersparen uns die undankbare Mühe, aus die Ereignisse der Woche zurückzukvmmen. Am Sonnabend eröffn-te Berlin gleich den anderen Bönen auf die Auslassungen der ossiciellen Zeitungen über die politische Lage sest. Die Laune zeigt"» meist Erhöhungen, nur russische Derthe waren nicht sest. Da» Geschäft entwickelte sich zc t- weise lebhafter, während die Spekulation im Allgemeinen weiter abwartend bleibt. Lredit wurde '/.. Lommandit '/, Proccnt böhcr bezahlt, ebenso konnten die anderen Banken das Freitag-Niveau überschreiten. Russische Derthe blieben eher schwach. Orient-Anleihen und besonders russische Note» waren angrboten und weichend, letztere sollen für Petersburger Rechnung abgegeben worden sein. Deutsche spekulative Bahnen hielten sich fest, nur Ostpreußen und Marienburqer waren auf die Vesorgniß, daß die neu zu erbauenden Bahnen eine weitere Loncurrenz bereite» könnten, schwach. Mecklenburger aus Gerüchte neuer günstiger Darisänderungen prorentweise anziehend. Oesterreich sche Bahnen blieben ziemlich fest. Galizier erfreuten sich guter Beach- lang. Echwcizerbahnen wenig verändert. Bergwerke weisen kleine Ermäßigungen aus. Ungarn und Italiener ruhig. Egypter gelragt. Im späteren Verlause fanden geringe Schwankungen statt nnd ver- mochte» die erhöhten Ankangscourse sich im Großen »nd Ganzen gut zu behaupten. Das Hauptinteresse der Sveculation blieb aus russische Roten. sowie aus inländische Eisenbahn-Actien concentrirt Erster« mußten während der zweiten Vörsenbälsie neuerdings nach geben , während sich umgekehrt für Mecklenburger und Lübecker zu steigenden Loursen ledhasle Kauflust entwickelte. Bon österreichische» Dransportwerthen zeigten sich Franzolea bevorzugt, Schweizer Bahnen blieben still. Bergwerkactie» schwach umgesetzt, aber sest. Die Lonrse zeigen zum Schluß der Woche eine Erhöhung gegen den Sonnabend vorher, was nicht auffallen kann, wenn man sich erinnert, daß damals die Debacle in Folge Vrröffentlichung des Bündnißvertrags stattsaad. Lredit . . . Franzosen . . Lombarden . . Deutsche Bank . Disconto . . , Mainzer . . , Marienburger . Ostprenßrn . , Mecklenburger . Galizier . . . Elbethalöahn . Lntz-Bodenbach. 4. Februar. 11. Februar. . 136'/. . 84'/. 139'/. 88'/. . 32«/. 32»/. . ISl'/. 183'/. . 188'/. 191 . 101 102«/. . bl bO»/. . 72',. 7L'/. . 129'/, 132'/. . 76'/, 7? . 84'/. 86',. . 114 116'/. . 11» 118'/. . S'/» v. VL Italiener ..... 93'/, S3 Laura 88'/, SO'/, Dortmunder Union . . 66'/, 68'/, Montag: Feste Tendenz, schließlich abgeschwächt. Eingabe der Handelskammer zu Leipzig an den Reichstag , vom LO. Januar 1888, das Gesetz über den Verkehr mit bkei- »nd zink haltige» Gegenständen betr. Dem Hohe» Reichstage liegt eine auf da- Gesetz über den Verkehr mit blet- und zinkhaltigen Gegenständen bezügliche Petition einer großen Anzahl von Berliner Delikatessen- und Lolontalwaareu - Händlern zur Berathang vor, welch« be zweckt, daß 1. in Betreff der Loaservrn deutschen Ursprungs entweder dem genannten Gesetze ein neuer Paragraph eingefügt werde, welcher den Ausverkauf aller am 1. April 1888 in deutschen Lagern vorhandenen Lonserven unter Anwendung geeigneter Lontrol - Maßregeln sä- B. behördlicher Abstempelung der Büchsen auf Kosten der Besitzer) gestattet, oder der Zeitpunkt der Inkraftsetzung deS Gesetze« dis zum 1. Oktober 1889 hinausgeschoben werde; >. in Betreff der Lonlerve» ausländischen Ursprungs noch eine Bestimmung de« Inhalt« getroffen werde, baß die Lontrole über die Beschaffenheit derselben beim Eintritt in das deutsche Zollgebiet durch dt« Zollbehörde vorzunedme» sei. Zur Befürwortung dieser Petition aulgesordert. haben wir die Angelegenheit eingehend geprüft und sind dabei zu der Ueberzengung gelangt, daß, wenn das fraglich« Gesetz zur Ausführung gelangen sollte, ohne daß für geeignete Ueberganqs-Maßregeln gesorgt ist, den Lonserven-Händlern in der That — und zwar ohne ihre Schuld »"d ohne daß sie es abwendeu können — schwere Verluste erwachsen würde». Die Betbelligteu, mit welchen wir «ns in Vernehmen gesetzt haben, versichern in glaubhafter Weise, daß es ihnen völlig unmöglich sei, bis zum 1. Oktober d. I. die vorhandenen Borräth« im regelmäßigen Geschäftsgänge vollständig zu räumen; am alleiwcnigften denjenigen, welche der Mllitair- Verwaltung gegenüber, sei es mit oder ohne ausdrückliche» Vertrag, sich verpflichtet hoben, sür de» Fall eines Krieges immer hinreichende Maffenvorrälhe aus Lager zu halte». Es werde ihnen also nicht- übrig bleiben, als die Lorräth« vor dem Eintritt des Gesetzes um jeden Preis loszuschlagen; das Publikum aber werde sie zu den so herabgedrückie« Prellen gern kaufen »nd verspeisen, so daß die Ab- sicht des Gesetzes schließlich nicht einmal erreicht werde. Die vorgeschlaqene Abstempelung der am 1. April d. I. vor« handenen Borräth« — eine Maßregel, welcher es nicht an Vor- gängen fehlen würde — erschein« geeignet, solchen unverschuldeten Verlusten vvrzubrugen. Eie dürste einer Hinausschiebung de« Ein tritts de« Geletzes selbst, welche- sie unberührt läßt, weitaus vor zuziehen sein Ebenso gerechtsertigt ist nach unserer Ueberzeugnng der Antrag unter L, da der Händler völlig außer Stande ist. alle ausländischen Lo iserven selber daraus hin prüfen zu lasten, ob ihre Verpackung dem Gesetze entspricht» und selbst bloße Stichproben »ur mit nnverhälinißmaßig hohen Kosten würde anssühren laste» könne», während die Beuörde weit leichter im Stand« ist, die dazu ersorder- lichen Einrichtungen z» treffen. Ohne eine solche behördliche Lon- trole, welche die Häudler der drückenden Verantwortung enthebt würde die Einfuhr ausländischer Lonserven so erschwert werden, daß voraussichtlich auch die Zollei»»al>me einen erhebliche« Aussoll er- leiden müßte Auck diese Maßregel würde übrigens da- Gesetz an sich unberührt lasten. Wir können hiernach nicht umhin, die eingang-erwähnte Petition in der angedeuteten Beschränkung angelegentlich zu besürworlen. In größter Lvierbieiung Dir Haiidelskanimer. (gez.) vr Wachsmuth, Vorsitzender. vr. Gensel, S. Eingabe -er Handelskammer zu Leipzig an den Reichstag vom 3. Februar 1888, deu Entwurj eines Gesetze» über deu Verkehr mit Wein betreffend. Dem hohen Reichstage liegt neben verschiedenen anderen aus den Entwurf eines Gesetzes über den Verkehr mit Wein bezüg lichen Petitionen auch eine solche der Handelskammer zu Frank furt a. M.*) vom 30. Decenibcr v. I. zur Berathung vor. Im Interesse des Weinhanvels unsere» Bezirks schließe» wir uns dieser Petition hierdurch im Allgemeinen an, erlauben uns jedoch noch einige Bemerkungen hinzuzusügen. Seit einer Reihe von Jahren, fast seit Erlaß de» Nahrung«. Mittel-Gesetzes, ist von den deutschen Weinbauern und Veiiil ändler» in Wort und Schrist wieder und wieder aus die Notbwenbigkeit einer Ergänzung de« genannten Gesetzes in der Richtung hin- gewiesen worden, daß genau sestgeftellt werde, inwieweit eine rationelle Verbesserung des Weines gestattet sein solle. Diesem Bedürfnisse wird durch den vorliegenden Besetz- rntwurs in keiner Weise abgeholjen. In der „Begründung" ist bemerkt, die commissarische Verhandlung mit Sachverständigen im Jahre 1883 habe ergeben, daß die Ansichten nnd Wünsche ver bethriligten Kreise in Bezug aus diese Frage weit auseinandergehen, dieselbe könne daher noch nicht als hinreichend geklärt betrachtet werden. Diesen Grund vermögen wir jedoch nicht als durchschlagend onzurrkennen. Gewiß gehen in einzelnen Punkten die Ansichten der Bctheiligten noch auseinander, aber doch schwerlich in höherem Maße, als dies auch sonst bei Fragen der Fall gewesen ist, in Bezug aus welche die Gesetzgebung trotzdem eine Entscheidung getroffen Hot. Bor ollem ist die ausdrücklich« Gestattung der Weinverbesserung durch Zusatz von Zucker und Wasser zum Wetnmost alS ein all- gemein anerkanntes und dringendes Bedürsaiß zu bezeichnen, welchem gegenüber der Widerspruch vereinzelter Stimmen nicht in die Wag- schale fällt. Ohne eine solche Bestimmung würde da» Gesetz in den betheiliglen Kreisen eine gewaltige Enttäuschung Hervorrusen und seinen Hauptzweck geradezu versedlen. Buß-r den 88- 2 und 4, welche die Handelskammer zu Frank furt a. M. als anstößig bezeichnet, erreg« uns auch ß. 1 Bedenke», da seine Fassung nur zu leicht im Publicum die Meinung erwecken wird, als sei es bi-her mehr oder weniger üblich gewesen, die hier ««nannten Stoffe dem Wein zuzusetzen. während dies doch nicht der Fall ist, ja manche dieser Stoffe den Betheillgten kaum dem Namen nach besannt sind. Durch eine etwas veränderte Fassung wird diesem Bedenken wohl abzuhelsen sein. Vor allem aber bitten wir ui» eine Ergänzung des Gesetzent wurfes in der oben bezeichnet«» Richtung. In größter Ehrerbietung Die Hsntzelska«»«» (gez) vr Wachsmuth, Vorsitzender. lg'»-) vr. Gensel, H. Vas Termingeschäft in Wolle und Lammzny. L. In einem vorausgegangenen Artikel hotten wir die Grunelagen des legitimen Termtndondell in Wolle besprochen. ES erüdiigt nun noch, daraus näher «inzugehen, in wie weit der >u Antwerpen gemachte versuch, einen solchcn Termiahanbel zu schaffen, geeignet *) Dje Franksurter Petition wendet sich gegen die ffß L und s des GeseZ-Lntwurss, weil darin auch der Handel mit Wein fauch mit ausländischen), welcher gesetzwidrige Bestandthrile enthält, and zwar anch bei bloßer Fahrlässigkeit, mit Einziehung der Waare de- drvht tft. Firner wünsch« sie. daß dt« K» »fl »et»-Fabrikation atnzltch «Uerlnat, dageve» dir r,ti»,«ll, >«rd«sfer»», des «ei»« v«rch Zusutz Zuckln »nd »affer »»« Mvst ahne A»»eiO». ist. die von uns daran geknüpften Voranssetznngr» zu erfüllen, in wie weit Ort und Bedingungen richtig gewählt sind, und welche Gefahre, dem Unternehmen drohen. Wir sprecheo ausdrücklich von dem „legitimen" Geschäftsverkehr, denn wir wisse» sehr wohl, daß stets neben diesem her eine Art rein spekulativen Spieles mit unterläuft, >a daß das letztere in gleichem Maße mit der Ausdehnung des Handels wachst, weil Alle« wa» geeignet ist, deu Verkehr z» heben, zugleich das Weiterwucheru der Auswüchs« befördert. Es wäre ober lhöricht, um dessentwillea die vervollkommnet««». Formen, velche der Handel wählt, von Hause au» z» verdamme», gerade als wollte man aus Furcht vor Explosionen de» Dampfbetrieb «tnstellen »nd wieder zum Handbetrieb zurückkehre». Mit der arößeren Wohltdat muß man doch Wahl den kleinere» Rachrheil in den Kauf nehmen, wobei denn nicht ausgeschlossen ist. daß man aus Mittel sinnt, um solche Explosionen z» verhindern oder wenigstens deren Zahl »ög- lickst zu verringern. Thatsächlich tritt aber auch das Speculations- spiel in Rohprodukten, da» mit dem legitimen Waarrvgelchäst wenig oder gar nichts zu «dun hat. nicht erst aus. sobald eia bärsenmSß'ger Verkehr in den betrefirndeo Artikeln etablirl wird: wir erinnern daran, mit welcher soft wahnsinnige» Hast sich im Jahre 1886 ge legentlich der großen Hauff« in Wolle, alle Welt aus die Spekulation in vielem Artikel wart. Damals speculirteu einfache Handwerker. Schneider und Schuhmacher, kurz Jeder, der so viel Lredit oder Einschluß besaß, um dem Lommissionar sür die etwaigen Differenzen sicher zu sein, in Roudaix-Toureoing in Kammzuq effektiver Waare. Und doch war damals von einem Lermiahaudel in Ant werpen oder sonstwo noch nicht die Rede. Sehen wir uns nun einmal die Einrichtung»» de- Antwerpeoer Terminbaadels etwas näher an. Derselbe basirt auf zwei verschie denen One» von Standard-Sorten, eine für rohe Wolle und eine solch» des Halbfabrikats Kammzua: für die erster« wählte man die couranteste Sorte Buenos Ayres-Wolle, für die letztere einerseits einen Zeobyrzug aus La Plata-Wollen und andererseits einen cou- ranitn Hondelszvg aus ous«ial>scheu Wollen. Bei der Wahl des Platze« sür da» Termingeschäft ging man davon aus, einem solche» den Vorzug zu geben, der möglichst sür beide Waarengatkunge» einen gemeinsamen Rückhalt an einem starken Effectivgelchäst bietet. Für den Term nhandel in überseetscheu Rohprodukten eigne» sich naturgemäß viejenigen Stapelplätzc am besten, welch« dedeutenve Import- oder Txporthifea dafür sind. In dieser Beziehung war -weisest»« Antwerpen der passendste Ort. da der überwiegende »heil der Production der La Plata-Staaten über dort seine» Weg zur Vertheilung an die verschiedenen Induftrie-Staaten Europas nimmt. Kein- bedeutenden Frachten, keine Eingangszölle stehen der leichten Beweglichkeit der Waare entgegen, ob sie nun schließlich ihren Weg nach Deutschland, nach Frankreich, nach England, nach Schwtdea nimmt oder in Belgien bleibt. Anders verhält es sich mit dem Terminbandel für et» Fabrikat irgend eine» europäischen Staate». Soweit diesem das Effektiv« gelchäft als Stütze dienen soll, tritt sofort die strenge Scheidung in Export- und heimische Absatzgebiete in Fraae. Für Waare, die im Export nach mögl chst vielen Ländern eiue Rolle spielt, würde sehr wohl irgend ein Hasen, der mit den Productionsoneu in guter und billiger Verbindung stebt, ein paffender Terminmarn sein, Waaren dagegen, welche überwiegend im eigenen Lande Verwendung finden, wählen sich stets derartige Stapelplatz« aus. dir als BertdetUings- ceuireu durch billige Frachien lür eiue, möglichst weilen Absatzkreis im Inlande erreichbar sind; meist sind für diese -m geeignetsten solche Jnlandstävte, di« im Mittelpunclr de- Landes belegen «nd durch gule Wasser- und Eisenbahastraße» verbunden sind. In dieser Beziehung wäre Antwerpen nun zwar als Versorgung». Platz sür die belgische Industrie in Frage gekcnime», nicht aber ols solcher für vnseren deutschen Lonsum. Es fehlte sonach von vorn herein dieiem Platze das Hauvterforderniß eine« legitimen Dermin- Handel« in dem Fabrikat, nämlich dos Sffertivgelchäft dort», und es lag dabnrch die Gesadr nahe, daß dieser Terminmarkt nicht das reelle Waarengelchäst unterstützen, sondern eine internationale Spiel bank werden würde, bei welcher die Einsätze aus gewissen Rengen von Kammzug bestanden Trotzdem entschlossen sich die bedeutendsten beul- scheu Lohnkämmereien. dem Unternehmen beizotreten, und es mag ihnen wobl dabei vorgeschwebt haben, daß die Zeit gekommen sei, wo die deutsche Kämmerei nicht nur sür inländischen Lonsum ar- beilen, sondern ihre Artikel auch aus dem Weltmärkte mit Erfolg »»«bieten könne. Für diesen Zweck, also als Exportplan mit zoll- ireier Niederlage, hätte ja wovl aus Antwerpen die Wahl in erster R«>he sollen müssen, aber dieses Exportgeschäft sollte erst geschaffen werden, inzwischen allo konnte sich der Terminhandel »nr ans das locale Effectivgeschäst stütze». Widersinnig kling« es nun freilich, daß deutsche Käufer und Verkäufer eines ausländischen Platze- bedürfen, um sich zu «reffen und den anSländische» Interessenten dasür eine entsprechend, vermitlelongsgebühr bezahlen. Um non die Möglichkeit de« Exports nicht aufzugkben. zugleich ober dos heimilche Geschäft beranzuzieden. gab nian de», Terniindandel folgende Gestalt. Es bildeten sich zwei Gruppen von Kämmereien, eine bentsche und eine iranzäsiiche und als Grundlage sür den Terminhandel wurden die Lagerscheine dieser Kämmereien über bei ihnen hergestellie Kammzüqe angenommen. Er bildete fick aft'o ein deutsche« Dermingefchäft (Lomract 8) und ein französisches (Loniroct ä) heraus, da- jedes für sich den Verkehr in dem heimischen Lande als Basis nahm. Zu der denilchen Gruppe g-dört zudem noch die in Belgien belegen« Euccursale einer dentichen Kämmerei und zu Guasteu derselben wurde erstaunlicher Weise die Bedingung in den Lontrakt ausge- nvmmen, daß der Derminprki- ab dieser belgischen Kämmere, gelle und sich für die Leftrung ab den deuischen Fabriken um b Centimes per Kilo erhöhe. Sonach ist ,S dieser Kämmerei wobl möglich, mit den deutschen Fabriken in Deutschland, Oester reich, Rußland u. s. w zu coiuurriren. ein Eoncurriren der letzter» mit der erster» im Auslande des westlichen Europa« aber gänzlich ausgeschlossen. ES schein, lonach, als ob durch die Einsührung de- Derniinhandels ln Antwerpen weder dem denischen Effecteugeschäfte im Inlande, noch seinem Exporte ein Dienst geschehen sei und sonach olle Lhaace vorhanden ist, daß nur die illegitime Spekulation davon peofitirt. Gefördert wird dieselbe dadurch, daß die Inter»ffe»lrn die Speien des Terminhandel-, also Lommiision. Lourtage >c.. sehr doch anqesetzt haben, denn et fällt eine Gebühr von 1'/, Proc. als Beisicheiung gegen Lonjunctur-Lbance» für den Waarenhandel und die Fabrikotlon sehr stark ins Gewicht, für den Spekulanten aber ist sie kein Hindernlß. Je Häher die Spesen, desto mehr wird die B« «Heiligung des legitimen Handtls vom Dermiumarkte serugehafte» werden. Wir fassen unser Urthell über da- vorliegende Uuternrhmeu so nach kurz dah n zusammen. Die Schaffung von Terminmärkten, in erster Reihe sür das Rohprodukt Wolle, in zweiter für da« Hold fabrita» Kammzug halte» wr sür wünschensweiih tm hächsten Grade, und acceptiren als eine» solchen für das Rohprodukt Anlwerpen als dedeulenden und vorzüglich gelegenen Imporlplatz der verein barten Standard-Sorte. Dagegen ist dir Wahl diese« Platzes sür den Terminbandel in Kammzug als versehlt z» betrachten, weil diese» Fabrikat kein internationaler Exvortarlikel ist. zumal so lange die Freizügigkeit der Fabrikate in Europa durch Zollickranken der einzeln,a Länder gehemmt wird und «eil sür den Handel im In- laude auch nur ein inländischer Platz ln Frage kommen könnte. Um deu Bedürfnissen des deutschen Effeitivgeschäfl- zu ge nügen, würde eS «un dringend anzuraihen sein, mit der Einrichtung de« Terniinhoadels sür Kammzug an einem tzrntschen Platz« unveiweilt vorzuqehen. Es wüide dadurch mögliche» Störungen des Efs-ct'vgrlchäfts von Seilen der Sveculation der Aniwerpener Kommzuqvörle nicht nur deshalb vorgebeugt sein, weil der deutsche Platz, als aus ei» starkes EfseciiNgeickäst sich stützend, der ausschlaggebende wäre. Es «ritt überhaupt »in richtiges Funrtioniren der Lerminmärkte als Wertdmesser der Waare erst ein, sobald eine Mehrzahl derselbe» an geeignete» Handelsplätzen ver schiedener Linder in Tdätigkei« tritt, wett durch deren Abhängigkeit von einander die locale Spekulation esngkbüwmt »nd selbst de» mächtigsten Svecuiatious-Ll'yuen ein gewaltiame« Spiel rrichwert wird. Für die Wohl »ine« Platzes würd« Leipzig als Lentrum d?r hervorragenden sächsischen Production und Konsumtion von Kamm- »ügr» «otnrgemäß »»erst tu Frage kommen. Da aber die Ans- kühknn, zweiselsOhn« »an denjeniqen deutschen Firme, „«geben müßte, »etch« ,1s dt« wichtigsten Nrodntenttn dererts „ dem Aut- werpe»er Uiternehme» dMsterli«« sin», sa Gm« deren gepgmpdilch» Sag, »nw» »«»ander »nd za de» Eanlnmdistritt«» «ft i» Betracht. damit ei» Ueberwiegen einzelner Fabriken nicht ftattsinden könnte. Von den betreffenden vier Kämmereien liegt eiue in Leipzig, eine andere im sächsischen Vogtland«, die dritte bei Breme« und die vierte bei Hannover. Ais ein die Frachien möglichst ousgleichender Ort nnd zugleich als ein sehr bedeuiender Consumvlatz träte somit Berlin bei der Wohl mit in die Schranken. Eme Einigung »> dieler Beziehung wird aber sicherlich nicht schwer fallen, sobald nur erst die Neigung vorhanden ist, ans dem beschritteneu Wege weiter Vorzugehea oder vielmehr den begangenen Fehler z» verbessern. Neben diesem binnenläudischrn Terminmarkt sür da« Fabrikat wäre aber auch die Errtchtung eines solchen sür da» Rohprodukt an einem deutschen Importhafen, z. V. aus dem Frethandrlsgebiet von Bremen nicht ausgeschlossen. Vie Ursachen der Zwangsversteigerungen ländlicher Grundstücke. lH Bekanntlich hat man der Reichsregierung wiederholt den Borwurs gemacht, daß sie keine allgemeine Enquete über die Lage der deutschen Landwirihschost, wie dies beispielsweise ta Baden und Hessen gescheh n ist, angestellt hat, sonach auch nicht genau über die Höhe und , die Ursachen des von vielen Laodwlrthen behauptete», von anderen bestrittenen NothstandeS unterrichtet sei. Man hat dann weiter gesagt, daß ohne solche genaueste Kenotaiß der Gründe die Rcichsregierung gar nicht in der Lage sei» dir richtigen Heil- mittel zu finden, uud daß namentlich die Getreide und Viehzölle von 1879. welche den Nvtdstoad beseitigen sollten, sich hierzu al> völlig ungeeignet erwiesen Kälten, wie es voraussichtlich mit de» erhöhten Zöllen ebenfalls der Fall sein werde. Diesen Vorwürfen liegt ein gewisser berechtigter Kern z» Grund«, so daß ta der Thai die preuß'iche Regierung sich veranlaßt fand, mehr Material über den laudwirth'chastlichen Nothstand zu sammeln. Man pflegle ans de» Rückgang der Pachtgelder lür die Domänen hinzuweiseu und hierin einen Beweis des landwirlhschosilichen Noih- standes zu erblicken: merkwürdigerweise bringen aber einzelne Domoiuen jetzt viel höhere Pachlea als früher, andere wieder be deutend weniger, so daß ersichtlich hier kein allgemeines Gesetz maß gebend ist, sondern sehr viele Rebenumftündt. welche sich bet solchen Tabellen der Beobachtung vollständig entziehen. Ls wurden 1887 in Preußen 83 Vorwerke mit L7.114 Hett r für SK4.93S »eu verpachiel, während ihr» bisherig« Pacht I/)LL,61> betrug. Dir> ist eia Mians von 67,678 oder ca. 6 Proc., aber »ur 4L Vor werk« brachten weniger (146,306 -4). dagegen >1 «ehr (78,826 Wollte man onnehmeu, daß bei 42 eia laadwirihschasllicher Noll, stand bestände, bei 21 aber nichi, so ist dies eia so handgreislicher Unsinn, daß Jedermann ihn sofort entdecken müßt«. D>e Pr-tjc hängen von vielt» Umstände», dir wir nicht kenne», ab, sind aber >m Allgemeine» bedeutend gestiegen, dran 18b0 brachten die Domain- nur 14 pro Hektar, 1887 säst 86 ^l, »nd dtes spricht sehr gegen den Nolhftand. D» preußisch« Regierung Hot an» versucht, dte Ursachen der Subdaftationen zu ermitteln uud zum ersten Male fanden solche Erhebungen für das Rechnungsjahr 1886 8? statt. Noch Ansschti- düng der theiluugsholber erfolgte» Zwangsversteigerungen, sowi derjenigen, in welchen der Hauptberuf de- Besitzers nicht der land- wirtdschastliche war oder dte Fläche nicht 7b Ar erreichte, blieben l88ü,87 L83Ü Versteigerungen mit 103,949 Hektar und 934M18 -st Grundsteuer-Reinertrag. Hiervon sind folgende Ursachen angegeben: 1) Schuld de« Besitzer«, Trägheit, Arbeitsscheu, Trunk, Verschwen dung »c. . 41.9b Proceni, 2) Ungünstiger Kons, Mangrl au Mitteln . . lü.bb i Kronkheil und Familieuverhältuiffe 10.00 - 4) Geschält«Verluste, Bauten, Sprrvlatioae», Bürg- schäften 8.78 » b) Nomrereigniffe uud Wirthschaftsunsillle .... 8.18 » 6) Allgemeine ungünstige Lage der Laud- «irthschast b.92 - Unzweckmäßige Erbregulirnug b.72 » Wucher und Ucbervorlheiluug im Handel ... 3.09 » 9> Sonstige Ursachen 100.00 Hrören: Die« Resultat zeigrsi offenbar, daß die Klagen der Landwirt! über die allgemein ungünstige Lage, bei welcher sie alle dankero: würden, gicnzenloS übertrieben ist. Noch nicht 6 Proc. der Zwang Versteigerungen lasten sich daraus zurück,ühren, da« heißt »och nii! > 6 Proc. — eine verschwindende Minderheit — der Landwirthe leiden ernstlich und schwer unter dem Drucke der ungünstigen Lage, vc» einem allgemeinen Nothstande ist gar keine Rede. Zu diesem Resultat kommen wir aus Grund der durchaus zuve,- lässigen Ermilleluiigen königl. preußiicher Beamter; wie würde du . Resultat sich a-er gestalten, wenn wir die 283b Landwirthe, dem» ihr Besitz versteigert wurde, selbst befragten? Bon den 42 Procrnt, welche duich Arbeitsscheu, Verschwendung, Trunk «. von ihrem Besitze getrieben wurden, würde voraudsichllich auch nicht ein Einziger sein e geneS Verschulde» bekennen, sonder» sie würden so ziemlich ohne Ausnahme sich als Opfer der allgemeinen ungünstigen Lage hinftellen. Jeder hoff! durch solche Schilbcrui« der gebührenden Verachtung zu entgehe,> und durch Erregung d.»- MilleibS irgend eine Versorgung, Almosen oder Wohlthal zu erreichen. Ader auch die zweite Kategorie, welche ungünstig gekauft, m l ungenügenden Mitteln augesangen hat, wird in den meiste» Fälle» sich vo» einer Verschuldung weiß zu brennen bemüht sein. Sie wollen nicht durch ihr eigenes kopsloses und unsinniges Thun, sondern durch der Zeiten Ungunst rumirt sein. Und so hätten nur denn bereits 67 Procenl der zu Gründe gegangenen Landwirthe, welche Stein uud Bein daraus schwören durch die allgemeinen, ungünstigen Verhältnisse der Laadwirlhschaft und durch nichts Andere- ruinirt zu sei». Im laufende» Jahre werde» voraussichtlich auch ungefähr 2. 3 Landwirthe zur Zwangsversteigerung gelangen und 1889 ebenso viel«. Alle Säuser, Trägen, Falschbisponireiiden unter ihnen, kuiz jene 6,7 Procenl der Kategorie» 1, 3 und 6 schreien aber schoi- heute über der Zeiten Ungunst; sie sind es. welche am lauteste nach StaalShtlse, nach höheren Getreidezölleu, nach Schutz der danieder liegeadra Laudwirihr rusen, und die Agitation u> Flnst ei halten. Sletö läuft man Gesahr, aus ähnliche Weise irre geleitet zu werden, wenn man, statt giündlichc Prüfung durch Unvcihciiigie vorjunehmen, sich aus die Aussagen der Betheiliglen verlässt: sie sagen stets, was ihnen am Beste» paßt und den meisten Vorthcil dringt, man erlährt ihre Wünsche, aber nicht die Wahrheit. Leider sind aus solche Auslage» hin die Getreide- und BiehzöU seiner Zeit beschlossen und erböht, mögen sic wenigstens recht bald aut Grunb dieser besseren Jnsormation abgejchafft werden. Die vreußliche Regierung hat auch über die Hypolhckeubewcgung in Preußen 1886/87 eine gleiche Untersuchung ausgc,ühri und wurde» danach iu: Eisttilchen vei-iten känbil.den Bemke» eingetragen 1,004.806.900 ^l 624.l6l.8tO .st gelöscht K70.bl9.203 - 491,001,003 . mehr eingetragen 434,287,897 ^l 133.160,807 ^tz Die ländlichen Bezirke konnten sonach säst cbensoviel wie die städtischen löschen, braucht.» indessen säst 380 Mill. Maik wenig,, eintragen zu lasten, und >o ist denn ihre Mehrbelastung eine geringere als bei den Städten. Bedeuten Hypotheken Nolh, >o befinde« sich danach d»e Städte m Roth und die Landbezi:! in keiner. Die „Etat. Lorrespondenz" versucht eine abschwächeude Erklärung, b>e große Mehrbelastung fall nämlich de, den Stabten noch nichts Ungünstiges bedeuten, da sie durch Ncubauteu, andere Anlagen ui a Steigen der Grundrente ausgeglichen wird; aus den, Land« steige dagegen weder die Grundrente, noch d.r Gruiidstückswcrlt!. D» niuß entschieden bestritten werbe»; steigt der Boocnwertb in einer Stadt, so steigt er auch in ihrer Umgebung, und dies« erstreckt siet! bei großen Städten aus ü—10 Meilen hinaus Neue Gebäude eni standen 1886/8? nicht nur in den Städten, sonder» auch aus de», Land». Die „Siat. Lorr." erjcheint tn Berlin, uud hätten hier die Herren sich sehr leicht mit eigeuen lugen überzeugen können, welche »nm Dhrtl fieberhaft« Vaulhätigkeit t» de, »enachbarltu Lsrser, Schönet»«,, «ixdori, Pankow >r. herrsch,. Auch »er Prei« h»s .Vndrns ist mirNich -»fliegen.
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