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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-15
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1888
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Fünfte Mage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 48. Mittwoch dm 15. Februar 1888. 82. Jahrgang. Volkswirthschastliches. W» str »lese, Lheil r«stt»nntn> Seodonge» find zu richte» a» de» verantwortllchea Redacte-r defielbe» T. «. Am, r, Leldzttz. Vom Tage. 8 Und er kommt doch! Mögen auch noch vereinzelte Schnee, »etter »rohe», rauhe Tage mit düsterem Wolkengewirr: die milde. I»«ü ersednte Jobreszeit macht ihr Raden immer iüdlbarer. Dann entstrSmt de« erstorben scheinenden Boden neue- Leben, die Wielen bedecken sich mit Brün, die Bäume schlagen auS. überall Keime und Blüthen. Der Sonnenstrahl drmgt in die verborgensten Gründe und zaubert leine Wunder. Die Welt verwandelt sich, der starre Tod entweicht und überläßt da« Feld der mit lchmetlernden Summen einziehenden Wiederauserftehung. Mögen auch die ersten Blüthen dom grast verfallen, zuletzt must er doch sich unterwerfe» und dom «ichl gen Zuge der Erlösung Raum geben, welche die Welt von seine» Baude» befreit. Dem englischen „Eronomist" schreibt sein Berichterstatter an» Berlin: ,.Es ist allgemein Klage, dast die Zeitungen zu kritiklos Alle« mitrheilen, was ihnen gesagt wird, und ln ihren Tonimentare» über der Schnur hauen. Einer der größten Bankier- sagte Mir. dast die bounruhigende Sprache der Presse dem Geschärt mehr Schaden ge- bracht habe, als selbst ein Krieg gethaben haben würde." — Ein wahres Wort. WaS soll der uoive Leser, und da- ist ja der größte Iheil des Publicum«, denken, wenn er jeden Tag die Masten un- sinniger Tepcjchen lieft, welche aus ihn emnürmen? — In solche» Zeiten, wie jetzt, zeigt sich so recht da« Elend unseres Zeltuiig-wese»«. Ai» «eil aber in Oesterreich die Angst um sich gegriffen, beweist die Meldung (falls sie aus Wahrheit beruht), daß die Gal ziiche Karl Ludwig-Bad» «war eine Nachzahlung auf den Acliencoupoa leisten könnte, dost aber die Verwaltung, fall« die politische Ungrwistheil »och bi« Mai ontauerie, den Ueberschuß dem Reservefonds anweiien wolle. — Wo» verlange» den» d e Herren dort ? Daß die Völker einander mit ziitlicher Liebe in die Arme fallen? Daß von Politik überhaupt nicht mehr di« Rede sei? Da müstte es schon ke>ne polttilchen Zeitungen mehr geben, die ihre Leser so oder so zu untardallen beflissen sind. Die politischen Verhältnisse werden im Allgemeinen bleiben wie sie sind, und wer sich nicht daran gewöhnen mag, der mag unterem Welttheil den Rucken kehren. Die Actiouaire der Karl Ludwig-Badn aber find zu bedauern, falls ihr rechtmäßiges Eiiikonimen ihnen aus tolche Weil« geschmälert wird. Ja der „Boisischen Zig." fiudei sich folgende Bemeikung über die Berliner Montaa-dörse: Die feste Tendenz, welche vorübergehend o» der heutigen Börse zum Durchbruche gelangte, ist auf ausgebehute Ikiuse zurückzuiuhi kn, die seitens einer bekannten Speculalionsgruppe auf dem Bankaktien, und Renteumarkte vorgenomineu wurden. Aussehen erregte die Feststellung der Catseuconli der österreich»chen Ereditaciir» mit 140'/«. tvährend dieselben im Augenblick der Fest stellung mit IM*/, erhältlich waren. Alle Börsen zeigten am Montag feste Tendenz. So London Desgleichen Pari«, wo starke Deckungen in Italienern stattsaadeu Andererseits wurden Italiener gegen Egypter abgegeben, welche letztere bedeutend »»zogen. Socfttä Metaux stiege» von SOO auf SSL wegen Neu-Enifiion. Da- „Journal dc« TöbotS" führt den Italiener» zu Gemüth. daß sie von ihrem Bundniß mü Deutschland noch keinen Vonheil geholt haben. Italien sei von den deutsche» Händlern mit minderwerthigen Waareu überschwemmt worden zu so niedrige» Preisen, daß die Entwickelung der italienischen Industrie dadurch gehemmt wurde Die italienischen Papiere aber werden zwar an der Berliner Börse zuweilen al« Speculation-odjtst herangezogeo, aber der deutsche Lapitalist wolle davon nichts wistru. Wird also, fragt das Blatt weiter, die italienische Regierung ihrer falsche» Politik entiage» und z» dem einzige» wahre» Freund, den sie hat, »äinlich Frankreich, wieder zurückkehre»? Au« Wien wird vom Montag gemeldet: Ungünstige Gerüchte über das Befinden de- dtntsche» Kronprinzen, welcde alsbald durch da« officielle Telegramm als grundlos dargestellt wurden, habe» bei Beginn der heutigen Bordörle eine flauere Stimmung i» der Specn lation hervorgerufen und scknvächere Course veranlaßt. Das osfieielle Telegramm au» San Rrmo führte dann einen Umschwung zum Befielen herbei, doch blieb da- Geschäft ebenso leblos wie früher, uud es sind nur wenige Umsatz« zu verzeichne». BloS Staalsbahn waren lebdaster begehrt und steigend. Valuten wurden nicht ge handelt. Die Mitlagsbörse lüt unter Geschäslsstockuiig. die Tendenz blieb aber fest. Lredil 263,60. Abend« 270.60, sehr fest. Wir haben bereit« gestern die verschrobene» Anichauungea de« Wochenberichtes der ,.R. Fr. Presse" charakterisirr. worin er im Fall deS Rubel-Lourse- einen Beweis des bevorstehenden Kriege« erblickt. Folgende Sätze aus dem Berichte seien der Lharakteristik wegen »och angesühri: ..Da« Agio vo» last SO Procent beweist, daß in Rußland eine furchtbare Aufregung herrschen muß, dast die de sitzenden Llasfcn bemüht sind, ihr ganzes Vermögen in Gold um» znwandeln, ui» sich vor de» vernichtenden Lonsequenzen eine« Krieges zu schützen, daß in allen große» Städten da» Devifenfirber herrscht, daß die gebildeten Menschen, welche die Politik ihre« Vater landet zu deuten versuchen, desergen, der Zar Hobe sich zu »reit vor» gewagt, daß die Umkehr sehr schwierig sei." Der gute Herr »er. wechselt Rußland mit Oesterreich. Zn Berlin zeigte die Spekulation wenig Neigung, sich »ach einer beftimmlcn Richtung zu engagiren. Aus keinem Gebiete fände» bei Beginn umfangreichere Umsätze statt, und dsi Lourse zeige» uur mäßige Beräuderungen gegen Sonnabend. Lredit waren etwa« uiedriger, di« deutschen Bahnen ganz unverändert. Von Bahnen stellten sich Mainzer höher, olle übrigen waren schwach, besonder« Marirnburger und Mecklenburger, letztere aui die wenig desriedigeabe Iauuar.Einnadme. Franzosen aus Wiener Käufe fest, die übrigen österreichische» Bohne» wenig verändert. Schweizer Bahnen konnten sich gut behaupten. Gotthard aus Gerüchte über bessere Einnahmen jest. Berg ioerke erfreuten sich reger Nachfrage, in erster Lime Laura. Russische Werrhc gäbe» im Lourse um Kleinigkeiten nach. Ungarn undIialiener still, Egypier fest. Bald nach Eröffnung machte sich aus dem Reatinmarkt ein» festere Tendenz bemerkbar, welche auch die übrigen Gebiet« in gleicher Richtung beeinflußte. Während der zweiten Börsenhälfte veranlaßten umfangreiche Speculaiionskäuje weitere Lourssteigerungen. uur für inländische Bahnen erhielt sich schwache Stimmung. Bankvapiere, sowie ausländische Renten blieben bevor zugt; die Umsätze in Egypter» und Italienern gestalteten sich äußerst belangreich. Oesterreichijche Bahnen waren wenig beachtet, Galizier trotz der große» Mindereinnahme gut behaupiet. Schweizer Tran« poriwerth« ohne Lebe«, Bergwerlsaclie» wenig schivankeud. Rach dörse Schluß fest. Lredit 139',, il3S'/,), Franzosen 87'/, (86'/»). Lombarde» 32'/, <32*/^. Deutsche Bank >63'/, (l63'/,)> Discoiito-Commandit 19l'/, <l>1), Mainzer l03 (102'/,), Marienvurger 49',, <50'/J, Ostpreußen 7«'/, (7L'/,). Mecklenburger 132 (I32'/,h Galizier 7?'/« ,77). Elbe. Ihal «?'/, M'/.), Duxer 116',. (N6'/^. Golidars 117 (N6'^. 1880er Russen 77'/, ,77). Russisck^ Noten 173 (172'iJ. Jtalieuer 93'/, (93), Laura So*,, (90',3, Dortmunder 68'/, (68',,). Dienstag: Trotz de« Widerstreben« der Eontremmc blieben die Lourse doch Höher. Der Weinbau in Sachsen. (Nach dem Bortrag« im Meißner Brziiksobstbauvereio.) Bergleicht man dir Mostgewichle unserer Weine mit denen bet Rheine«, so findet man, daß die Qnalilät unserer Weine al- ge. nügend bezeichnet werden dürste. Die kliniamche» Verhältnisse de« Lldlhate« sin» daher durchaus nickt so ungünstig für den Weinbau, als man wohl mitunter sagen hört, und mancher Weinbauer am Rheiae würde froh lein, wenn seine Reben in ähnlichen günstigen Lagen stünde». Die Menge de» zu erbauenden Weine« stellt aller- ding« weit hinter dem Ertrage der rheiunchen Berge zurück. So erbaut man a»s den Hektar Weinland im Rheingau 12, in Rhriahefie» 24. tu der bayerischen Pialz 30, an der Moiel 25—40 und bei uns nach 30jähr>g«m Durchjch»,:« nur 4 Faß Z» »»betracht dieie« geringen Ertrage« und der steigenden Löhne verliere» wohl viele Weinbergsdesitzer die Luft, Weiler zu bauen, trotz der günstigen klimaliickea Lage und der paffenden Badender. hättntff«. Löst« sich unter verwitterter Granit uud Porphyr auch nicht «ti dem rheinische» Schiefer vergleiche», so ist er doch immer »pch be»«tzi»»d bester alt Sandboden, aui den mau „ Hessen immer »tch st» 8tß »*f de» Hektar erntet p»d zw«e»» Sorte,. d>« «>t vor. >BOtz« tz«» rtzei»ische» Scha-wweiusadrik», «ifoekausi weede». W»1>>t»tz«» Grkiräch» des sächsische» Ptzelnbane« stutz mü daro»s daß »ü Barlird« der spät, bla« Bnrgnnder ,«don> wird, die edelste Ollalitätttraube. welche mau in Deutichlaiid lür Rolbwei» vrrwenbei. Die Haupiichuld am geringe» Ergebniß de« WcindaueS tiagen nichl Klima, Boden, Lage und Sollen, sondern die Weinbauer selbst. Die Cultur der Rebe ersolgl bei »nt nicht so lationell wie am Rheine; vor Allem aber fehlt et bei un» an der nöibigen Düngung. Die Weinberge in der Loßnitz sehen vit ans wie Obst» »nd GemüieqSrteii. Der Weinstock muß mit Obstbäumea, Jobannit- und Stackielbeerstränchern, Kürbissen, Bohnen, Spargel re. eine» Kamps ums Dasein sühren. Da darf et un- nicht Wunder oehmen, daß dort brr Weinbau znrückgedt. Biete» auch die Meißener Berge eine» anderen Anblick dar, so lasse» sie doch namentlich bezüglich der Düngung viel zu wünschen übrig. Jede Cult»,pflanze bedail der Düngung, drr Weiastock aber der Uedrrbünquug. d. d es muß ihm mehr zugelührt werde», al« man ibm durch den Ablall uad die Ernte entnimmt. Den» der Weinftock stellt hohe Anspiüche a» den Boden, nimmt besonder« die lieferen Schichten in Anspruch; e« sind daher t»e aderen Schichten mit Nahrung zu überiätttgen, damit »och reichliche Meugea »ach unten gelange» könne». Der Weinftock entzieht dem Boden besonders Kali (wovoa die Holzasche LO. die Traudenasche 48 Procent enidä»), lodaun »och Pkospkorsäure aas Sl ckstvff. Dieie drei S'vffe müsst» durch Düngung ersetz» werde», während die« für Kalk. Eilen und Magnesia nicht nöldig ist. da sie bereit« überreich im Boden enthalten sind. Tie Slickstoffzusuhr muß mit Vorsicht erfolgen, damit der Holzwucv« nicht zu sehr gesördert wirb; nur wenn da« HolzwachSihum rtwa« nachgelassen, muß ma» zu dieser Düngung greisen, die am besten durch veraohrene Rinberjauche verabreicht wird. Neben jedem Stock wird ei» Lock, gegraben und Jauche cingegofien. Der beste Dünger ist gut gemischter Riuder- uad Schweinedünger in halbverrottelei» Zustande. Frischer derartiger Dünger ist nachtheilig, weil er Rim Zersetzen zu viel Sauerstoff bedarf, diesen dem Boden entzieht, die W rzela an der Alhiiiung verbinden und dadurch Neuvildungeu erschiver«. Ganz verrotteter Dünger ist »ichl empschleurwerth, da er zu viel au Stick- stoff verloren ho«. Durch die Düngung wollen wir »ich« nur die chemischen Beftandtheile de- Boden« verdeffero. sondern auch in pbysikalilcher Hinsicht günstig «inwirken. uob Letztere« wird namentlich erreich« durch den Stalldünger. Die schwere», bündigen Thon, und Lehm- büben werden durch ihn grlockert, Luft und Niederschläge können zu den «iesgeleaenen Hauviwnrzeln gelangen. Die durch langsame Zer setzung de« Düngers entstehende Wärme kommt in den schweren und zugleich kalten Böden dem Weiustocke ganz besonder« zu Gute, da er als ein Kind de- Süden« viel Wärme bedarf. Darum wird auch der Wrin'ivck so tief als möglich am Bodrn gehalten, weil dort die meiste Wärm« ist, wo die Trauben am besten reisen. Unsere KieS. und Sandböden baden »u weuiy Feinerdr, sind zu locker und durchlässig, leiden daher beionder« in Irockner Zeit und ruien bei den daraus wachsenden Weinstöcken die Vlaiidürre hervor. Die B älter färben sich vom Rande nach innen braun und verirockne»; nun haben die Trauben keine Nährquelle mehr und bleib n sauer. Bei diele» Böden Hilst einzig der Stalldünger, durch dessen Zersetzung Humu« enistehl, welcher dem Boden wassrrkaltende und -lasfendt Kraft verleiht, so daß der Weivstock dem Sonuenbrauve nscht an- heimsällt und die Beerea groß und juckerreich werden. Guter Stalldünger ist ober für unsere Berge in hinreichender Menge schwer zu beschaffen un» müßt» in den meisten Fällen gekauft werden. Für schwere« Geld kaufen sich alljäbrlich die Nheingauer Weinbauern den Stalldünger au« der Frankfurter Gegend nnd führen jedem Morgen Weinland von drei zu drei Jahr;» Centner hiervon zo, »eil sie wifien. daß alle« sorgfältige und Schneide», olle« Mühen und Plagen nichts nützt, wenn die Stöcke schlecht genährt sind. Ein gut zudereiteter Lompost ist oft im Stande, den Stall dünger zu ersetzen. In den Lompost ist vor Allem zu bringen die an Kali reiche Asche der Rebenrinde, die Weintrester, Deinhese (sallS sie nicht zu Sprit verarbeit«! wird), Ruß und Wollabsälle, gedämpftes Knochenmehl. Suverphospdat, nicht aber Thomasschlacke. Die Versuche mit künstlichen Düngemitteln (Kainit, Üa i-Am moniak-Luperphosphat, Salpeter, Cdlorkalium u. s. w.) habe» b>« jetzt zumeist wenig besriedigende Ergebnisse gezeigt. Der Stalldünger kann aber nicht durch künstliche Düngung ersetzt werden, weil bei letzterer die physikalische Wirkung in Wegsall kommt. Für Kie«. höben ist der künstliche Dinger gar nicht zu empsehlrn, weil er gir zu leick« durch den Regen in den Untergrund gesührt uad den Wurzeln unzugänglich wird. Für unsere Gegeud dürfte der beste Ersatz für Stakt dünger sein Latriaeutorf, d. t. mit menschlichen Exkrementen durchtränkte Torfrinftreu, womit bis jetzt günstige Erloige erzielt worden sind. Torf w>rd in die Gruben der Avorte gestreut, saugt sich hier voll, wird in Körben abgetragen uud ka»u sofort drn Weinbergen zugesührt werden. Der Ceutuer gutct Torf kommt wegen de« weilen Transport« au- Bremen oder Oldenburg aus 70 zu stehen. E« ist zu rathea, in unserer Gegeud versuche mit Latriiientors anzustellen. In Württemberg überschüttet man ferner noch d>e WeinbergSerde mit Mergel, a» der Mosel mit verwittertem schwarzen Schiefer, im Rbeingau mit Thonschieser, um das Auslrocknen des Bodens zu verhindern, den Boden zu bereichern und das Unkraut abzuhaltcn. Bezüglich der Au«>ührung unterscheidet man eine Sio.k-. Giaben und Grubendüngung. Im Rheingau wendet man die Slockoüngnng an, die auch unstreitig die beste ist; jeder Stock erhält aller drei Jahre gegen 1L Pfund Stalldünger. I» der Bayerischen Pfalz ist di« weniger g»le Grabendüngung üblich, »ach welcher man zwilchen de» Reben Gräben zieht, in welche der Dünger gebracht wird; bei diesem Verfahren werden aber viel Wurzeln beschädigt und wird zu meist der Dünger zu lies gebracht. Die in Sachsen gebrauch, liche Gruben dstagung ist ohne Wadi die schlechteste, weil der Stock erst oller zehn Jahre gelenk« und dabei gedüngt wird. Bo» Ueberdüiiqnng kann hier natürlich nicht die Rede sei». Der Eriolg ist daher auch bei un« ein geringer. In der dem Boitrage folgenden Disculsion wie« Herr Geh. Rrgieruiigsraih v. Boise in Folge einer Anfrage und eine« au« der Lößnitz stammenden Artikel« im „Meißner Tageblatt" daraus hin, daß die sächsische Regierung gar keine Aeabrruiig de« jetzigen Ber sabreuS dc, Vernichinug der durch die Reblaus verseuchten Reben t, essen, im Gcgcntheil vo» Reich« wegen auch die Anwendung von Echwesclkohb„floss gesördert werden könne, wodurch die Kosten der Vernichtung von 10000 auf löOOO für jeden Hektar steige» wurde». Von einer Einstellung de« Be>nich»u„gsversa»re»s könne gar nicht die Rede sein. Wenn der writ gezogene Schutzgiirkel in Wegfall käme, wurde der sachsijche Staat weit weniger zu leisten haben al« jetzt, auch die Weindergsdesttz r der Lüß ntz lange nicht io zufriedeiigestevi werdru al- durch die Betröge, welche ihnen bei freiwilliger Ausgabe de« Weinbauer in Anssichi gestellt sind. Herr Weinbergsdesitzer Ingenieur Tittelboch Hai Versuche mit amerikanischen R den »»gestelll, die ober wenig befriedigend aus. gefallen sind; die eine Är» ging noch dem Lien gar nicht aus. die andere nur gering (1ü Proc); d e Veredelung gelang auch nicht in gkwilnichier Weise. Recht deirickigend waren l»e Erfolge nnt Latnnrntors. (DreSd. Anz ). nur englisch« und russisch« Hiuser sind in Persien mehrsach vertreten, eS giebt auch sraazösiiche Ladengeschäfte, welche in d'r versuchen LandeShauptstadl einrn schwunghaften Handel betreiben. Ncucrdmg« ist auch das Wiener Glaswaairnhau» in Teheran durch einen Agenten vertreten. — Der Wink, der tu Vorstehendem unseren Industriellen enheikt wird, »erbient Beherzigung. —r. Der einst so schwunghaft besriebene Handel mitStraußen. federn hat, wie wir vor einiger Zeit englischen Jachb'ätiern ent- velinien konnten, in den letzen Jahre» unter dem Umstande zu leiden gehabt, daß die Mode dir Straußenfeder fast gänzlich sallrn ge- krficn bai. Wie bedeutend die« a>' die Preise für Straußenfedern tmgewirkl bat geh« n. A. auch aus solgrnden Zahlen Hervar. Noch im Jahre 1884 wurde» an« Lavlaid S3Z411 Pfund Straußen, jeder» im Dcrlhe von 966 479 Psnnd Stelling ausgesüdrt. In den Jahren 188Ü und 1886 stieg die Ausfuhr aus 251 084 bezw. ans 288 568 Pfund Straußenfedern, allein der Preis dafür siel t. I. 188L aus L6S376 und im Jahre l8S6 auf 546 230 Pfund Sterling. — Im Uebrigen ist zu bemerken, daß die großen Feder- ariciionen in London noch regelmäßig alle zwei Monate statifinden. D>e Houplabnedmer sind di« Bereinigten Staaten, welche aus dem Londoner Markte kaufen, daun folge» England. Frankreich und Teutichlaud. Straußenfeder» werde, in verlöiheten Zinnkiste» »er- fand«, die Fracht deirägt 1 Prorent de« declarirtea Werrbe«. - Die Leipziger Banke» gadea in de» letzten fünf Jahren folgende Dividende»: tü» IM« l»d IU8S «7 Allgemeine Deutsch» Lerdit-Anftatt 10 g'/, S 8'/, 9 Leipziger Bank 7 ? 8'/^ 8'/, b Leipziger Lafieaverei, »'/. L 4',., ^4", Zusammen ?)'/, tzt'/. SI 18"/», I8V, Kasseler Jute-Spinnerei und Weberei. Die Jule-Spinnerei nnd Weberei Kafirl. deren Acl'e» in den nächsten Tagen durch die „Leipziger Bank" an der hiesige» värse zur En. südrunq gelangen, wurde >m Jahr« 1k>83 errichiet und hat ihren Sitz in Roidemditmokd de, Kifiel. Da« Actieacopital beträgt 7LO OOO ^l. ist voll eingrzahlt und zerfällt in 7öü Acl>«» ä 1000 ^ Dasselbe kufiudet sich zu einem grgße» Theil« in feste» Händen und gelang e« der Leipziger Bank, nur «inen perhiltnißmäßig kleinen Theil sür die beabsichtigte Einsükrung z» erwerben. Mit Hypo tdeken, Od igationslchulde» oder l,listigen dregleicheu Laste» ist die Gesellschaft nicht beschwert. Da« Kodrilanlage-Lovlo. welche« mit 78S 897.22 .Sl ,n der 1886/87er Bilanz figurirt. steht aus Tilgung«. conto ein Betrag voo I68b40,33 .ck gegenüber, welcher sich unter Berücksichtigung der in unterst-Header üpemestrolbilanz des lausenden GeschällsjahrS vorgesehenen weiteren Rückstellung um 24 4L3,39>t ««höht Hiernach hat die Gesellschaft innerhalb ihre« ca. 4'/,,äh- rigen Besteden« bei einem Capital vou nur 7LOOOO ^il die baue Summe von nahezu 200000 ^it oder 26 Prpc. de« Anlageeapttals aui FabrikanIage.Lpiit, abgeschriede». Reben diesen außerordentlich reichlich bemessenen Abschreibung«» uud trotz der so ungünstigen Loge, in welcher sich die Iute-Jndustrie während längerer Zei« bis zu dem vor ettvo vor Jahresfrist eingrlreleneo günstigen Um'chwnnge besunden ha«, vermochte die Gesellschaft ihren Aclionairen be- sriedigeude Dividenden, im letzicn Jabre h'/, Prvcenr zu zahlen Die Zahl der producirenden Spindelp beträgt 1744 und wurde» ge spannen im perflofienen Geichäft-jahre 1b6S»8g h« Garn (gegen 1 b2l 69» stzr >m Vorjakre) und gewebt 3 224 277 w — 1 298 6 >3 Gewebe (gegen 2 264 866 w — 1 2öb 722 lt»). D e Socknäkerri lieferte 1189 üLI fertige Säcke (gegen 11k1ö2«3 in 1885/86.) Ter Umsatz bezfferte sich i, 18Ä 87 ans 807 698,24 (gegen 761 189.09 im Bprjabr). W>e gu« brr nachfolgenden Rohbilanz »r» 1. Semester lausende» Geschäftsjahrs ersichtlich ist. Hai die Ge sellschaft während diesi« Zeitr«,m»4 einen Gewinn vo» 66 954,34.« erzielt, welche nqch Abschreibungen aus di« Fabrikaulagen in Höhe von 24 452^19 Tiotlnrng der Reserve mit 5 Pr«, und Kürzung der contrariliche» Tunt ä,»e» eiueu vertheilbarcu Nettogewinn vo» 33 230.64 — 845 Proc. pro nrt» tewpon, ergiebt. Da die Gesellschaft ihre G»lomn»pr»du«ti»n sür di« nächsten 3 Manaie zu recht lohnenden Preif«, bereit« fest verkauft und ihren Bedarf a» Rohmaterial zu ganz erheblich niedrigeren Preisen al« den heuiigen ziemlich weit in« nächste Betri»d«j«hr hinein gedeckt hat. Io glaubt nian mit ziemliche» Sicherheit eine Dividend« »on zwilchen 8 bis 10 Pror für da- louiende Geschäft-jähe erwart,n zu dürft». Wir geben nachstehend die Rohbilonz pro k. Semester de« lausenden Gr- schästsjahre«. ausgemacht per 31 December 1887. Semestrgl.Bilanz per 31. D««imb«r 1887. «etivat Au Fabrikanwesen-Lonto 793482.72 .-4 Wechiel^onlo Lasia-Lonlo ......... Vorschuß L»ut» . . Inte^mit» Waaren-Louto Beir,ed«lln«erh»lIn»g«.L»nto . . Debiioreii-Loni» Jcuer»rrsich«ru»-, Vorauszahlung 201 S18.21 Passiva: Per Actien-Eonko . . . < » Lautionen-Lonto . , . » Lelcredere-Louto . . . Lilgungs-Lonlo. . . , Reserve-Lout, . , . . Tantiäme-Louto . . Dorlrog« Conto . . . 8 956.75 2 356,62 145 00 148 489.06 131 086.15 7 299,34 108 562,70 l 539,55 IlSSSl^.SÖ ./t 750000.00 ./i » Gewinn und Verlust , Vortrag v. 1886(8? Adschrr'bungeu 24 453,30 L Peoe. Reserve 2 125,M Tauiiöi»« 85<12^t9-- 66 9»t.:44 I356M . «8311.62 lsöOSOlNI 91.00 N 897 64 alt 168 540.93 neu 24 452.33 alt 6 793,23 neu 2 125 6i» 8 502 33 3 23l.:G 181 956,65 Vermischtes. Leipzig, 14. Februar. *— E« Ist in älterer und neuerer Zeit wiederbvlt daraus auf merksam gemacht worden, eia wie große« Abiotzgeoiet lur di« deuische Industrie Persien bildet, ia »< Hoven selv». wie wir wisse», bei hervorragenden Industriellen Deuiichlaub« hier sich aushaiiende Perfirr, aus die Bebeuiuiig dieses großen Mä kle« penönlich ansmerkiaiN gemach» und dauernd« qeichästbche Beziedungen einzuleilk» verinch«. Bon bernftner Heit« werden nun in neuester Zeit die Beehäliniisc in Folgendem darqeftelll. „Es liegt «ul ber Haud". so reißt es in einem osficiellen Belichte, „daß eine Uusbebnunq der gelä-asi ichen Liellung Deutschland« in Peesie, aus dem Gebiet der direct en Eli fuhr gesucht werben muß. und daß ein rapider Aufschwung unieeer Handelsbezietiunge» zu diesem Lind« nicht erwaeirl wrrden kann, Idlang» deutsch« Ininftrielle und Kaufte»«« in D«uiichl« »d. Lonbo» ,k«r Konstant,nopek war»«, bi» »erfische »drr armenische Hä, ler komme», ihnen die Waarr» abzukauftu. Bisver ist kein deutsche« Ho»s in Perfie» etatltrl »der durch einen Ageulru vertrete». Nicht vertheilter Netto »ewiun 3:123u,64 L 33 230.64 1 196 917 89 .sl *— Aomiiigarnspinncrei Slöhr L Eo., Lommandit Gesellschaft aus Actien. Wie wir hören, gieb« sich, wie übrigen« mit Sicherheit erwartet werden konnte, i, den Kreisen de« arilageiuclicnden Puolicums sür die am 16. d. Mls. bei de, „Allge nieinen Deulschen Lrediianstalt" und deren Filialen zur öffentlichen Sudscripiwn gelangende» 4'/, vrocentigen Echuldverlchreibuagen der Kaiiimgaruipinnerei Siödr ch Lo. lehr ledbasic« Jnieiesft kund. Es sind beee ts sehr an'ednliche Voranmeldungen bei den EiNiisiousstellen eingelausen. Im Hinviick aus die vorzügliche Bonität dieser mii 4'i, Procent verzinslichen Lchiildverlchreibuiigeu und angrsichi« de« ve hällnißmäßig niedrigen Emissionscourse« von 102 Procent ist mit Sicherheit aul «lue namhafte Uedcrzeichuung dc« auszulegeuden Be- tröge« zu rechnen. *— Leipzig-Borsdorser A«u.GeselIschast. Die beute Nachmittag unier Vorsitz de- Herrn Gustav Platzer abgrhallene ordern liche Generalversammlung »re Leipzig-Borsdorstr Bau- Geiellichali nahm von Voriraq des Geschäsisberichies, aus w ichen» wir bereit« da« Haupisächlichße mitaeideili hoben, Abstand und er- tkeilie den G sellschiiisorganen Decharge. An Stelle de« Herrn Alpvoa« Jacob>on, welcher eine Wiederwahl obaelehnt hatte, wurde Herr 1/r. R.chaid Vo gl al« Mitglird de« Aussichisralhc« gewählt. Anträge s,i»eii« der Aciioiiaire lagrn nicht vor. — In dar hieraus vo» dem Vorsitzenbr» dc» Anfsichtsraibe«. Herrn Gustav Platz-r. er- öffneten außerordentlichen Generalisersammlung wurde der An trag de« Äussichlsraihe« auf Herabs.tzung de« Stamaigrlirn. dez. de« Priorität-stamiii-Actieiieipiial« ans S9ÜU0 durch Rückkauf vog Atrien einstimniii, angenommen -o. Tahiti«. 14. Februar. Am 18. d. M. hielt der hiesige Spar- und Vvrschußoerein. dessen Mitgliederzahl 61 betiägi, seine Generalversammlung ad. Rach dem Rechenschaii«. berschte der einaetragenrn Genoffenfchast über dos 13. Gelchäsis- jahr 1»87 betrugen nach dem Lasftnconto die Eiiiiiakmc und Ausgabe ft 494Ritz 4H>« und der G«s,mm«umsitz mithin »83864.88.< Da« Gewinn, un» Merlnfteont» stehen sich in der Hohe von 1S887H7 ^l gegenüber, und »ach drr >Bermögenruberlich« Kaden dir Fordern»-«» und Schulden je ein« Höhe von 873452,8? Nach dem Beschlüsse de« Direktoriums und Berwaltungsrathe« wurde der Reingcwinn (3308 36 ^l) in folgender Weise verlheili: 20 Proc. Div dende aus 7298,82 ^l Dividende berechtigtes Slamm- cavital I459.M dem Dnectorium Tantiöme 350 den Ber- wallniigsraliiSmilqlieder» 250 «G. der Revisionscommission 60 ,2t, der Cassenserwalluag, „Aedall" 900 dem Reservetonds N0.74^L und zur Abschreibung 178,02 ^l. Der Reservefonds beträgt am 1. Januar 1888 16650 ^l. der Dispolitionssviids 226269 .sl und ber ll „kosten so nd« 540.69 utz Zur Abschreibung von Ber- lüsten werden der Di?posit>ons. uad Unkostensond« benuri Ja den verflossenen 13 Jahren sind Abschreibungen nicht nölh g gewesen. Die bis jetzt gehabten geringen Berluste wurden bei der jährlichen Gkwinnveriheilunq berücksichiigt und geebnet. Der Zinssuß aus Spareinlagen beträgt bi« auf Weiteres 3.6 Proc. — Das Direktorium besteht au« deu Henru H. Reis, Aug. Schubert und Paul Wei« (Casftnsührer). * Pu« dem Vogtland», 18. Februar. Der jetzige Geschäfts. gang in der Kanimgarnweberet, der al« ei» sehr vesriedigender bezeichnet werden muß, übt aus viele vogtländische Städte eine» günstigen Einfluß aus, so aus Elstrrberg, Reichenbach. Mylau, Netzich- kau. Oelsnitz ,c. Der zunehmende Export Deui'chlands an »rlcider- ftvffen ist sür die weitere Entwickelung dieses Industriezweiges viel veriprechend. — Die Roßdoch'sche Mühle l» OelSuitz, i» welcher aus kurze Zei« die Lorfttsadr>ka«ion betrieben wurde, ist durch Herr» Järbereidesitzer Jab» für 74 000 ^l erstanden worden und wird jedenfalls zu einer Färberei umgewaudeli werden. — Wenn in kiner Plaueiischra Kardinensabrik, die erst seii 2 Jahren im Gange ist, schon da» LOOOOfte Stück Waare ftrlig geworden ist, so ist dos der beste Bewei« für die Hebung der englischen Gar- diueowirkerei. u- OklSttitz t.D.. 13. Februar. Da die Gardiucnweberei durch die engliichen Gardinensadriken vollständig verdrängt worden ist, so Hai sich hier an deren Stelle die Kammgarn Weberei eine Slätte bereitet uud gegenwärtig ist darin genug zu tku Hier weiden zur Zeit seine Herren-Kommgarnftoffe wie auch Kammgarn, stvffe sür Dame» erzeugt, und es steht zu hoffen, daß die Fabcikcu, weiche diese Artikel aufgei ommen haben, dasselbe Gluck haben wer- den, wie die hier begründete Teppich, uud die englische Gardinen- sadrik, welche beide gute Geschält« macheu. Die lorlwährenv neu hinzugekommeuen Lorsettabrcken haben bewirkt, daß die Preise in diesem Fache gedrückt sind. Poch giebt es immerhin noch Zeit- obschnilte, während deren die Lorseigeschäsle sehr reichliche und hoffentlich auch Gewinn briugeade Aufträge zu erledigen hauen. *— Oberlausitzee Bank zu Zittau. In der am 13. d. M. staltgehablen Sitzung des Bussichl«ralhes der Oberlausitzer Bank z» Zittau lcgie die Direktion den Abichiuß für das Geschänsjahr 1887 vor. Der AussichiSrath brjchloß der demnächst einzuverusendm ordentliche» Generalversammlung die Bertheilung einer Dividende von 5'/, Procent, also iu gleicher Höhe wie im Vorjahre, vor- zuschlagen. sj TrrSdrn, 13. Februar. DampssLleppschisfsahrts> Gesellschaft vereinigter Schisser zu Dresden. Die heute Nachmittag hier ftattgehabte 9. ordentliche Generalversammlung der vorgenannten Aktiengesellschaft, au welcher sich lll Aciioiiaire in Vertretung von 623 Aktien und Stimmen betheiligien, gab ver- schieden«» LereinSlchiffern bei Besprechung des Geschäftsberichts Ge- legenheit, ihrem Unwillen darüber Luft zu mache», daß sich die Direciion in ein Cartel mit den roncurrirenden Elbschiffiahrts-Gc- llichaslen bezüglich der Frochitarift eingrlaficn. Die kurzsichtige» Opvonenten kcunten nicht davon überzeugt werden, daß es sür die concurrirenden Gesellschasiea defier sei» sich untereinander zu ver- slandigkti, al« durch fortgesetzie« Unterbieten der Tarijiätze das Fracht- und Schleppgeschäs« noch mehr aus den Huno zu dringe». Nur m t Mühe gelang e« der Verwaltung, den heraufziehenden Sturm der Gegner der „Frachtvereinigung" durch den Hinweis daraus zu bcschwichligra, daß da« Cartel mit den Coiicurrenz-Gk« sellsdasten nur als ein versuchsweise« und vorläufiges anzusehen sei, dessen Auslösung jeder Zeit (?) frciftehe. Die Versammlung ge- nehmigle sodann die Jaheesrechnung, sowie die vorgeschlagene Ge- w'nnveriheiluag (?'/, Proc. Dividende) und sprach die Entlastung dc« Vorstände« au«. Den Schluß bildeten die Wahlen. Dresden, 14. Februar. Zu der heute abgehaltenen ordeul- liehen Generalreisammlung der Actieagesellschast Hotel Bellevue hatten sich 7 Actiouaire in Vertretung von 1460 Actien eingesundcn. Der bereits besprochene Geschäftsbericht »edst der Bilanz bol zu emer Debatte kein« Veranlassung, beides Scheiftsiücki: wurden nach vorher erstariclem Berichte ftitevs des Aussichtsratbes über Prüsung des Rechnung-werkeS einstimmig genehmig!; weiter ertdeille die Versammlung Decharge und beschloß die Auszahlung eiaer Dividende von 6 Pro«., welche sofort de, dem Bankhauie Robert Thobe L Lo. erhoben werden kann. Der letzte Puact o>c Tages- oednung: „Wahl eines AussichtSrathSmitgliedeS" mußte, wert irrlhumlich, vo» derselben wieder abgefttzt werden. *— Weimar-Geraer Eisenbahn.Gesellschaft. Don einigen Aclionairen ist folgender Antrag für die diesjährige ordenl- liche, reip. eine oußerordeullichr Generalversammlung der Weimar- Geraer Eisenbahn-Grsellschasl, der sich schon in den Händen der Direciion befindet, eingebrocht worden: In Erwägung, daß die küiiigl. preußischen Eijenbadn-Directionen nicht aushüren werden, die wenigen, noch nichl verstaatlichten Privatbahncn auch seiner durch Entziehung vo» Ji stradirungeu zu schäbige», bcaulrage» die unter, zeichneten Actionaire der Weimar-Geraer Eisenbahn, den Vorstand zu rriuchen, der königl. sächsischen Regierung zu Dresden diese Bahn zum Kauf auzubieieu. — Wir sollien meinen, daß die preußischen Staaisvahnen bisher schon das Möglichste geleistet habe», um den Privaibahnc» de» Güterverkehr zu entziehen. Io daß in Zukunft kaum noch eine weitere Entziehung desselben möglich sein kann. Wir Halle» daher dieses Motiv der Antragsteller nicht als stichhaltig — vielleicht ist denselben der Lours der Slammaclien nicht hoch geiin«. Die Actionaire der Weimar-Geraer Eiieubahn baden keine dringend,: Veranlassung, sich mit der Verstaatlichung ihres UnIcinehmeiiS zu beeilen; sie können es ruhig adwarten, bi« die Berstaallichungsofferic an sie heraniriit, wobei sür die Actionaire mehr zu erzielen sein dürste, als wenn dieselben ihre Bahn zum Käus anbietcn Ob nun die sächsiiche R-gierung ein höheres Gebot abgeben wird, immer vo ausgefttz», daß dieselbe überhaupt den Ankauf der erwähnien Bahn ms Auge geiaßt hat, als der preußische Staat, dürste doch wohl z» bezweifeln sein. jj Aus Thüringen, 12. Februar. Nachdem kürzl ch erst in Gotha falsche Zehnmarkstücke ausgetaucht sind, cuisiren ui Nordhanie» seit einigen Tagen falsche Thalerstückc und jetzt auch falsche ZiveiiGarkstücke. und zwar, wie von dort gemeldet, niä i allein solche preußischen GeprägcS (Kops des Kaiiers, Jahres- zahl 1880, Münzzeichen ö), sondern auch sächsischen Gip-.äges, Jiih:e:zahl 1876, Münzzeichen ft. Diese letztere Sorte toll ziemlich gut nachgemachi. das Bild des Königs Alben sehr gut gelroffen und nur d e Aappenseitc weniger gut sein. Das Falschstück habe ziemlich guten Klang, ganz wenig helleren Ton, greift sich aber fettig an und fei leichter al» die erster«». Berti». 13. Februar. Die Verhandlungen zwischen dem AuS- schuß der Spiritus-Pioduc'Nle» und dem bekannten Finanz-Con- smtium (DiSconio-Gesellichasi) betreffs Begründung einer Spu ilus- EoNim issionS bank sind endg'liig abgebrocheu. Der Ausschuß will nunmehr veriuchrn, das Uuleruehmea mit anderen Finanziers zu Stande zu bringen. Q Berlin, 13. Februar. Wie wir aus sicherer Quelle ver- nehmen, wird in der Verwaltung der „Berlin.Neucndorser Aclien-Lpiiinerei für Kammgarne" demnächst eine schon längst geplante Veränderung eintreten, indem an die Stelle des langiäbrigen kaiismäniiischea Direktor«, Herrn Schovve, Herr I. A Friedlander je., rin bekannter Berliner Garugäuvlcr. tritt. Btianiillich ist die V uval.'ung des Herrn Schovve u, sruheren Generalversammlungen lebhaften Angriffen der Actiouaire ausgejetzt g> wesen. * Berit«, 13. Februar. Iu der am 11. d. M. stattqedabten Sitzung des Aulsichisratlie« der Deutsche» Brundschulo-Bank berichtete die Direciion über die Geichäsi-ergebnisft des Jahres 188? »uler Vorlage der Bilanz und de« Gewinn- und Verlusieonlo und beantragte die Lerlheilung einer Dividende von 6 Proc. sur l8«b. Ter Auistchlsrath beschloß, aus de» S. März d. Js. d.e oldent-iche Geneeolveriammlung eiazubrrusea uad dieser die Berthcllung obiger Dividende vorzuschlagea.
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