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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-15
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1888
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956 Unfälle b«' der Sächsisch-Thüringischea Eis«»« aatzStatzl» Berus-genosirnschas, Ansp-uch aus G Währung einer Nent» erhoben. 1) Am 14. Juli 1885 Lcisteubruch. angeblich beim Um- «enden eine- groben Kesselbvdens. 2) Am 7 Februar 188? Kine- scherbenbrnch infolge Fallen- bei großer Glätte aus dem Heimwege Ion der Fabrik „Germania" in Lheinmtz nach Euba. 3) Ai» 14. Juli 1887 dieselbe Verletzung und bei derselben Gelegenheit wie unter 2. Kunze hal außerdem noch srüher schon einmal den rechte» Ober schenkel gebrochen und im Jahre 1878 bei der Arbeit da- linke Auge »erloren. Zu der Verletzung unter 2 ha« Kunze bemerk», daß er sicherlich nicht gesallen sein würde, wenn er nicht an demselben Tage sich kitte ungewöhnlich anstrengen müssen, er sei Abend- vcn großer Mattigkeit befallen gewesen. Die BerusSgenossenschast hat den er hobenen Renienanspruch abgelehnt und zwar »<t 1: »eil der Unfall vor Inkrafttreten de- Unfallversicherung-gesetze- sich ereignet bade, ack 2 und 3: weil die Beinbrüche sich nicht auf einem Mit dem Betriebe der „Germania" jusainmenhängendeii, infolge Anordnung eine- ihrer Beamten oder irgendwie zum Nutzen ober Bortheile der „Germania" vorgenommenen Gange sich ereignet habe», vielmehr beide Male Kunze sich aus dem Heimwege »ach vollendeter Arbeit befunden und aus Weaen zu Falle gekommen fei, deren Unterhaltung in keiner Weise der „Germania" obliege, außerdem die von Kunze ausgestellte an sich eiiisiußlose Behauptung, er lei m Folge zu großer Anstrengung bei der Arbeit am läge vor den Unfällen gestürzt, nach den vällig glaubwürdigen Angaben der Direktion der „Germania" unbegründet rricheiiie. Im Laufe der Verhandlung überzeugte sich der Berusung-- kläger selbst von der Aussichi-losigkeit seiner Berufung und zog deshalb dieselbe wieder zurück. ES war doch rin recht eigenthüm- I'cheS Mißgeschick, von dem Kläger befallen: vor Inkrafttreten de- llnsallveisicherung-gesetze- verunglückte er bei dem Betriebe, nach Inkrasttrete» desselben aber stets außerhalb de- Betriebe-. Wir glauben, daß e- die Leser interelsiren wird, einige- Nähere ou- der Begründung der am 7. dis. Mt«. entschiedenen wichtigen Principji age, den Kutscher Wünsche in Wülgendors bei Zittau betreffend, zu erfahre». Die Entscheidung ist im Wesentlichen, wie solgt, begründet. Wünsche habe die Weisung gehabt, den Proeuristen täglich vor- und NachmitlagS nach der Fabrik zu holen, und habe er sich daher an dem gedarbten Doge und bei der fraglichen Fahrt tn Ausübung eine- demselben rin für allemal ertheilte» Auftrag- befunden, welcher als eine BetriebScinrichtung der betr. Fabrik sich kennzeichne. Aus die von der BerufSgenoffenfchast angeregten Fragen, ob dieses Abholer, deS Prokuristen im Interesse der Fabrik nolh- «endiq sei oder nicht, und bez. ob der Auftrag zu diesem Adhole- Mi» Recht oder Unrecht erlhtilt worden sei, komme Etwa- nicht an; die als erwiesen anzusehende Dhatsache, daß in der hier in Rede stehenden Fabrik die Einrichtung, wonach der Prokurist zur Fabrik im Wagen abgeholt werde, bestehe, genüge vielmehr, um dieser Ein- richiunq ohne Weitere- die Natur einer Belrirbseinrichiung zu ver leihen. Stelle nun aber da» Durchiühren einer Betrirbseinrichtung »l- rin Handeln »n Betriebe zweifellos sich dar, so folge hieran», daß auch ein dabei vo>kommender Unfall als ein Betriebsunfall sich kennzeichne. An der hiernach sich ergebenden Verbindlichkeit zur Ersatzleistung seiten- der BerusSgenossenschast könne aber auch da durch E was nicht geändert werden, daß BerusungSkläger gelegentlich der Fahrt, bei welcher er verunglückte, um die Kinder des Fabrik- direrior» »ach der Schule zu bringen, einen Umweg gemacht habe, welcher vermieden worden sein würde, Käsern Berusung-kläqcr aus dem kürzesten Wege von der Fabrik nach der Wohnung de- Prokuristen gefahren wäre. Denn, sobald man da- Akholea d«S Prokuristen «IS eine Dhätigkeit im Betriebe der Fabrik erachte, habe man daran testzuhalten, daß die Verbindlichkeit der BerusungSbrklagtea zur «chadenersatzleiftung aus dem bei der Fahrt vorkommende» Betriebs- »nsallc nur dann ausgeschlossen sein würde, ivenn »orläge, daß der Unsall ooriätzlich herbeigesührt worden sei. Die- sei jedoch nicht der Fall. Insbesondere sei von der Berusunq-beklaqten nicht behauptet Worden, daß Berusung-kläger die Kinder in den Schlitte» gesetzt oder den Umweg gemacht habe, »n, mit bcm Schlitten umzustürzen. Leipziger Tagrskaleuder IM. k. Monat Januar. 1. Neujahrotag. — Bkin, hiesigen Landgericht trete» LaiidgerichtS rath Halldauer und Aml-richler Hoffmann (bisher in Mittweida) als LandgerichlSdirectoren und Ainttrichler L-onhardt (t»-her in Haini chen) als Laudgericht-ralh in Tläiigkeit; desgleichen beim hiesigen Amtsgericht Amisrichlrr Landgras (bisdrr in Marirnberg) und Assiffor k>r. Brrger als Amtsrichter. — Im Tageblatt Publikation eine» Auszuges a»S dein Proiokoll der Rathkplenarsitznng vom lll.December 1887: in derselben meistens nur Budgelvei Handlungen. — btt jähriges Griit äslSjudiläum der Eisen- und Kuizwaareuhandlung Eduard Schneider. 2. Einwebung und Verpflichtung der nruqeioählten Ctadträthr Geweibekainmerlerretair Herzog und Metalllvaarensabrikanl Hugo Schneider, fowir Äiidirvcrpslichtuiig der Wied rgiivähllen Stadträlke Kaiis»,an» Roben Gi uner und Buchhändler Wilhelm volckniann.— Sitzung deS Sladlvk.vrdnrlr»collegi»i»S: Wahl de« Präsidium- für das lausende Jahr, »ud zwar werde» Iustizrath llr. Schill wieder um einstimmig zum Vorsitzenden und RechiSonwolt l)r. Zenker and Kaiis»ii.nii Herrin»»» gegen je 1 Stimme zum Bicevorsitzeiiden gewählt. — Bekanntmachung de- Raids ivciöffenllicht im Tageblatt »vm 8. dfs. Mts) über die Anmeldung der zu». Besuch der Fort bllduiigsichiile verrslichlelen junge» Leute. — Desgleichen (veiüffent- lich: ii» Tageblatt vom 7. ds» Mts.) über die Ei öffnung der Eisbahn am Schleußigrr Weg. — D--gleichen (veröffenllichl im Tageblatt Vom 5». dss. Mis.) über da- üffenilichc Ausli gen de- Bebauung-. Plans de- Arcals ver großen Fnokenbuig. — DcSglexden deS Schul. »usschliffeS sveroff nttilkt im Tageblatt vom 4. dss. Mis.) über die Aiimrlkunq dir zu Ostern schulest chlig werdende» Kinder bei den Volksschule». — Desgleichen de- kaiserl. Lberpostantt- (veröff-iillicktt im Tageblatt vom ,». dss. Mi« ) den Postdienst am Hohe» Neujahrs- tag betreffend. — S tzuiiq der Handel-kanini-r; vorstandSwadle».— Ausnng der Neiijal.esmesse. — luchnirßbürie in, Hotel de Pologne, 1. Tag. — Verlegung der Universität- - Poliklinik auS ihren bis herigen Loealttäten im Pinlinuni »ach ihren neue» Loraliläten, Rüiiil'erg r Straße 5,5. — Füiisundzwaiizigjährigk- Amt/jubiläum de« Griindhiichsiilirers Wolf. 2. Veri ffichtiing d.-Itt Heinrich. Krippeiibors alsRaibSresrrendar. — Luchiiietzhöise »» Holet de Pvloqne, 2. Tag; Festsitzung des ProgrunimS aiich für die folgenden Jahre. (Beucht über dose Börse siehe Tageblatt vom 3. und 4. d?». MlS.) — Musikalienhändler Beruh. Klemm --onior stirbt. 4. Ukberreichung der Vocal'o» als Archidiakonus an der N colai Arche n» den bi'herigen l DiakonuS a» derielden, !>r. Biukau. — J»nnng-V-, laniMliing der Bäck ri»>i»,ig IN de, Eeutralhalle; Belicht »iftnlluiig, Wililen; Berh indlung über «nc Hau-täckertaxe und neue» Tarif kür Bäck- iwa-iren. l». Iiii Taget lall Publica! on eine- Aiisziig-s aiiS dri» Piolokoll der Ri>h ple aisizmiig vom PB. Decenibrr 1887; i» drrirlben Be schlußsass iiiz über eine Anzahl Aiischuffiiiige» Inr die Naundvser Wasse, aal-,gen. — B-kaimI-u-i-liiiiig d-r H »d. l> kommer (v lössriit l>ch> in, e g (-lall vom «l dss M:S) über die Zus>>»,!»k»I z-u»g d « Börlenvoistaiides. — O ffenlliche Versammlung d-r Lnliog-avh-n und St iidruck r ii» Hotel Bellevue; D,d»«leu üver eine» D fftrenz soll zwilchen tcn Herrn Schnndlina in -- Eo. mit ihrem Per'anal; die veilaminlu.g e»:ichcide« sin uaiurüch zu Gansten de-P-iIonal- <Bei>chI siehe Tageblatt voin 8. d>s. 1stl >) 6 Hohee N »i-ihrS ng. — E> io snii-z des Pastor- Bökiiner in baS zur ielhst-länd ge» Pnoch- eiliobe-e Piaieamt Siölier'tz durch Euperinlendeiit I>r. Mi-l.-l. (Bericht Larü er siehe Tageblatt vom 1b. dl- Mt ) 7. Bekannnuacliiiug d-S N-iili- (v> reffe,itlchi >„> Tageblatt vom 9. ds«. P-I-.) ü > de-Ende der Neu! kr-lueile. — Ek,„eenloerlamm- >»ng de- Mili: iiiv >>ii s künigl. iae! ilicher tllnu n Nr. I7/I8 IN der EentrnIhaUe, V-ri'aa'-'.va'> — Grope' WoNihängkeil iest der iniernalionnlrn VI > sten-i-n>sseu^-b-is! in, «rhnailpalan. (Beriü.I siehe Tngeblnlt voni 9. dl- MiS.l — Bedeut »d>- S-vad-nseuer i» der GoSa »statt l. — Rechlsauwatt Kurt B-ck. t>. liebier Recht-gelehrter, lüngere Zeit Bo sitz i d-r ,», eon'eive.l veu Verein, st-dt 8. Im Ta '- K a l Pnb! e-iiion ein - A-:Sz> > S au» de,» P otokalke der R'N.spl'iiiiriitznu-, S.'i» 3l D c ia-er 1881; in de-ieiben ver. »blchied» g der Stadliälste F-edlcr I una Ha pe. — Den ganze» Taa ü!>er last aiihalleiid-r Regen. V ErSffiina, der T-Iet'^ ouv,ibindnug zwilchen Leipzig und den Städten Meerane. e*ei',-„iii'ck >o,Alt. nbnrg. Werda». Zwickau.Glnachao, Ehemuitz, Reich-nhach uud Plniien. — Erstr Geuei al.'ei innimluag der neuro-stilnirlen L-npstgrr ^chilleis'iiln,g aus dem RallUiause.— Ziehung der I. Elaste d,r kö »glich sächiiichen tili. LaiiSettotterie, 4. Tag. lt». Bek.inottiial u, >, de- RatbS (v äff nilich« im Tavblal» vom 12. di- Ml .) ü!er die in, Laus' dieies I-ibre- verfallenden Gräber »us dem Iohanaessriedhol — O ffenlliche Bennmmliing der Schuh macher in der lo i'iille; B"'pekchan> d r Lohnsraqe» und AebeitS- bllcher und Boiiiitt Iiii Eil st eiuer Petition an d'N R ich-tag betreffs der letzteren. — l.Z ehiing der lüu, ' „ jä i sische» >13 Lctierie, 2. Tag II. Bekanntmach ni , de- Polize aml.- (veräff nllicht im Tage- tl«tt vom >3. bl-, MiS) üb r da- Aa-»egen d r ALießbücher von Berlin. Dre-den, Halle und Haniburg. — Im Tagebtati Pudlreoiion «kae- A»ezuqe« a»S de» P »tokvllen der Ratk-pleiaiptzunqen »om T ,»d 4. vss. MiS, i» erfterer Sitzung ver»fl>chtu»g rejp. Wieder« verpßklchtu»g der »rugetväPk«» GS»dtk4th« Gnverdetzammerlecrelalr Herzog, Aa»s««»» Hugo Sch»eGer, Kauf««», Gr»ner «>d Buch» Händler Lolckmau», sowie Geschäst-ei»thelluag sRr daS »rubeginnendr Jahr; in letzterer Sitzung Ueberreichuua der vocotlou au de» neu- gewählte» Aechidioko»»- der Nieokaikteche Vv. Bi»k«u d»rch Ober bürgermeister vr. Georg« und Aufstellung einer neuen Gehalt-scala für die Oberlehrrr der Realschule. — Bekanntmachung dt< vorstande- der israelitischen ReligionSgemeiodr (veröffentlicht im Tageblatt vom 12. dl-, MX.) da»A skr ei» Legat »«- verstorbene« BanquierS Aron Mevrr im Betrage von 15,000 deffen Zinsen unter der Bezeich- nunq „Aron Meherstisiung" on Arme verthrilt werden sollen. — Oiffentltche Bersammlung der Steinmetzen tm Restaurant Bellevue; Verhandlungen über Torisstreitigkriten und tu Folge dessen Eintreten eine- wenigstens partiellen Streiks. (Bericht flehe Tageblatt vom IS. dss. Mt».) 12. Bekanntmachung des RalhS (veröffentlicht im Tageblatt vom Ik. dss. MlS.) dankt für ein Legat im Betrage von 2000 » deS verstorbenen Privatmann- Schimmel in Wiesbaden für die Bicner'iche Blindenftistung. — DeSgl. (veröffentlicht im Tageblatt vom 15. dss. MlS.) verlegt wegen deS Beginne- der Arbeiten zur Aufstellung de» Siege-denkmal- aus dem Markt den Wochrnmarkt vorläufig nach dem Fleischer« und Tüpserplatz. DeSgl. (veröffentlicht im Tageblatt vom 18. dss. Mt» ) die ougemeldeteu Preise de- Brodeö und der weißen Backwaaren betreffend. — Sitzung Le- Bezirksausschusses im Loeale der Kreishauptmannschost; Btichiußloffung über Ort-ftalule von PrSdel, Hirschselde und Slüntz. (Bericht siehe Tageblatt vom 13. dss. Mt») — Allgeiminc Studenlenversanimlung im -rystallpalast, veranstaltet von der Genossenjchast freiwilliger Krankenpflege im Krieg: Bortrag de« GeheimrothS v. Lriegern, de« Pläsidenten dieser Genossenlrbasi für Sachsen, über die Organisation und Zwecke der selben. (Bericht siehc Tageblatt vom 14. ds«. Mts.) — Prstalozzi- ieier des Leipziger Lehrervereins im Lehrervereinshause; Bortrag deS Lehrer« Beher. (Bericht siehe ebenfalls Tageblatt vom 14. ds-. Mt« ) — Generalversammlung der Typographischen Gesellschaft im BereinS- locale: Bortrag deS Jahres- und Lassenberichts; Wahlen. — Orffent- lichc Berlammlung der deulschen Gewerkvereiuc im Krystallpalast; Vortrag de- RkchtSanwoli« MeloS über LaS Arbeiter-Invaliden- gcsetz. — Oesseniliche Arbeiterverlammlung ln der Tonhalle: Bor trag des RebacteurS Just aus Ehemuitz über die Eiiisührung der Arbeitsbücher, sowie über Arbeiter- und Jnvalidenversorguug. (Bericht siehe Tageblatt vom 14. dIS. MtS.) — Landqericht-ralh Hosrath vr. Leop. Boß stirbt. (Kurzer Nekrolog siehe Tageblatt vom 15. dis. MIS.) 12. Sitzung des Stadtverordneten EollegiumS; Wahlen zu einer Anzahl Ausschüssen zu Suslungen und dergleichen; Zustimmung zur unentgeltlichen Ueberlassung eines dem JohanniShoepiInl gehörige» Platzes zur Errichtung eines KinderhoSpital«; Votirung verschiedener Budgetpvste», darunter eine Anzahl Stiftungen, des JohanmS- Hospital-, des BlindeninstituIS rc.; bei Beraihung des letzteren Postens Stellung eines Anträge- aus Reorganisation des Blindenweieuö in Leipzig. — Versammlung der Gemeinnützigen G-sellichast im Lehrer- VereinShause: Wiederwahl de- Vorstände-; Vortrag von Freiherrn v. Schtlickcndorff aus Görlitz über Grundzüge zu einer dkutichen Cchulresorm. IBericht über die Versammlung siehe Tageblatt vom 1b. ds«. MlS.) — Jahresversammlung de« Leipziger MusikervercinS im N>cola»unnel; Vortrag de« Jahres- und EassenberichteS; Wahlen. (Bericht siehc Tageblatt vom 13. dss. Mts.) — Verhandlung deS köaigl. Landgerichts gegen de» der Wcchseljälschung »» Verein mit den beiden Directoreu der solliten Leipziger DiScontog-sellschast an- »eklagten Plerdehändler Hiischjeld. (Bericht siehe Tageblatt vom 14 dss. Mts.) — Auslösung der ftudentilchrn Verbindung Grimenjia in Folge einer erlassene» Berrust-Erklärung. 14. ErgünzuiigSwahl sür den Schulausschub der Eladt Leipzig; dieselbe süllt i» Wiederwahl aus die Direclorrn Reimer uud Vr. Sachse und dir Lehrer Rocke und Büttger. — Hauptversamm lung des Leipziger Kunslvereins im KunstvereiuSlocale; Bericht erstattung; Aunahme neuer Statute»; Wahlen. — Versammlung de« Benin« für Erdkunde im Kaufmännischen Verein-Hause; Vorträge de« ProsrssorS Gardthaulen über „Ouarantainc bei den Mekkapilgern am Sinai" und von vr. Kükenthal aus Jena über „EiSverhältnisse und Fauna aus Epstzbergen". (Bericht siehe Tageblatt vom IS. dss. MlS.) 18. Generalversammlung d«S Samarilervereins ln der Leatrak Halle; Borlrag des I,ihres- und Reche,ischasl-berichtrS; Waklen. (Bericht siehe Tageblatt vom 17. dss. MtS.) — JahreSicft der Gesell schast der Arm,»freunde im evangelischen Verein-Hause; Bortrag des Pastor« vr. Rietschcl über „Luiker als Armensrrund", Bericht- erftaliuug vom Oberlehrer Eand. Louhn. (Bericht siehe Tageblatt vom 17. and 18. dss. Mt-) — Ende der Ncujahrsmeffe. — Fünf« UttdzwanzigjShrigeS Jubiläum des Beamten der Allgemeinen Deullchen Lreditanslali Friedr. Zschunck'. — Lorenzo Pedreiti, vielsach joue- nolistisch »häng, »ameiillich als Mitarbeiter in der (eingeqangenen) „Allgemeinen Deutschen Z-stung" und überhaupt für das Brock kans'iche Geschäft, stirbt. (Kurzer Nekrolog siehe Tageblatt vom 17. dis. Mi«) 18. Aus dem Marktplatz beginne» die Vorarbeiten zur Ausstellung des Siege-driilmols. — Innung-versamnilungen der Innung ge pruster M-iurer- und Zii»i»ermk>iter von Leipzig uud Uingegend in der Eenlralhalle, der Barbier- und Friseur-Innung im Lehrcr- Verein-Hauie »nb der Schiikmacher-Innungim Schuhmacher-Innung« kause; in allen Versammlungen Vorlage de« Jahre«- und Cassenberichtr- u»d Wahlen; Iheilweise Kanu Verhandlungen über Ledrling-. und Loknsrage», Auiaahmc von Mugliebern, Ausstellung von Lehrlings» ardeile» n. dergl. 17. B-kanntmachung de» Raths (veröffeutlickt im Tageblatt vom l!>. ds«. MlS ) beneiini die Straße D» de« lüdlichrn Bebauung«- planes „Altenburger Straße" und die Straße ck „Hardenbergftraße" — Gkiicralveriommluug deS Allgemeine» Hausbesitzer»«»»,« in T> ielichler'S Restauronl, Borlrag de« Jahre-- und La sie» berichte«; Neu reip meist Wiederwahl de-Vorstandes: Debatte üdei Errichtung eine« Capilalftocke- sür der Hnstvflicht unterliegend« Unglückssalle. (Be ricktt siebe Tageblatt vom 13. di». Mis.) — Beginn einer Reibe von Vorst-klunge» der Mttgl»der des Tbealer- am Gärlne,platz m Mniichen ii» Earolaiheatcr; erste Vorstellung Gai'gholer's Herrgolts- schaitzer von Aiiiinrlga». «Bericht darüber siehe Tageblatt vom 19. dss. MlS.) 18. Sitzung de-LtadlverordnktencollegiumS; Budgrt-berathmige». darunter daS verlchiedeiier Schule», de« Arme»., Kranken- und Woisenhauie«. — I», Tageblatt Publikation eines Auszuges au- dem Proiololle der Rothspl narsitzung vom 11. dss. Mts. — Zur Feier de» Iadre-toqe- der Wieder«,ilrichtung de- deutschen Reiche- Fesim hl der G-m-iniiiitzigen Geiellichast >m Preuß scheu Hvs lHaupt rediitr Pros. Ve Wisl cenus und Slodiverorvneten-Vicrvorsteher Herr mann), ollgeineiner Sludenlencommer«, veranstaltet vom Verein D utieber Siudenten, », der Erniral-Halle (Houplredner Rector Mognifieu« Projeffor I>r. Ribbeck und Professor Woldemar Schmidt »»d EanimriS der schlag, »du, Verbindungen der Universität Leipzig >m Kiystallvalas«. (VliiSliibrliche Berichte über olle drei Feiern sieh« Tageblatt vom 20. dis. MlS.) — Ai-kuust der Königin von Düne maik. — Griicrnlokisaniiniiiiig de-Milttairvereins der 107er in der „All » Buig"; Ben-Itt rstaltuiig, N »wabt de« Vorstände-; Beschluß beie-ffend die Anschaffung einer Fahne. «Bericht siehe Tageblatt vom 24 dis. Mi«.) lil. Befannimacklii g de- Ralb« (veröffentlicht im Tageblatt vom 21. dss. M>s) über den Ausbruch der Rotzk, «»kveit de, den Pirrdrit i» einem Stalle aus der B,a»evorw rlst,aße. — Desgleichen de- Polize ainles (veröffentlicht nn Tageblatt vom 22 ds«. Mi-), eine Vliänderung der Gaianiirmaiken der kirsiie» DienstmanuSinstitule ! beiriffend. — In, Tageblatt Publicatio» eine» Au-zuae- au« dein Pioivkolle der RaibSvl-narsitzuag ani 14. dl-. Mis.; in derselbe» nie,» nur Budgetderalhung; ferner Beich-nß über die Benennung der Alienburger und der Hardenberg.Straße de- südlichen L,bau ungspl-ine-. — Berianiniluug von Act>o»aieeii der iniolv »;-n Leip z-gec D-- ortto-G-iellich-ist in L i i-ijchle»'- Elabliff-iiikut; Bor deipr-chnng ub-r ei» eve»lu-ll>- Borg-den gegei, den Auisicht-raih in der deooistebenden Genklaloeilammlung. (B rich! über Sie Ver lainaillin i siede Tageblatt vom 20. dis. Ml«.). — Aiederabreise der Köiligi» von Dä euiark. 2V. Eiste Vll-ffubrung von E. M. vo» Weber'« nachqelaff »er Oper „Die diei Pinios" in, Neuen Theater. (Bericht darüber siehe Tageblatt vom 22. tss. MiS.) — Pferdehändler Hiiichjeld wird w>een Wechxisäljl'Uiig und Belrn-tz, im Zusammenhang mit der sallite» Diseonlo G> iellichajt verübt, zu 7 Jahre» Zuchlyou- vom Landgericht vernrlbeil«. 21. Bek>.nniniachunq des RalhS (veröffenil cht im Tageblatt vom 22 d»S. Mis) v-ilegt Le» m gen der Arbeiten zur Ausstellung des Siegesd-nl-»al- aus den Fleischer- und Tövtervlatz vei legi,» Wochen- ma>kl ans Viels,in, an« esp ochene» Wnnich versuchsweise nach dem Ma-ltpl->tz »uruck. — Vou> löiiiql che» Laa gerichi wird der vieltach schon telasteie E-nbrecher, Kellner Rackiteoh, zu 15 Jahre» Z»chl- bauS vei ueil.ciit. (Bc->chl über die Bei Handlung siehe Tageblatt vom 24. dss. M'lS.s — Sitzung de- Berci S >ür Honde>q-ogravt>>e in Tr eischler' Resiaurant; Borlrag d-s Miisionair- Büttner utnr die Goldfelder in Teuiich Siidio-nasrika; Berichterstattung von Prosejjor l>r Haff-; N »wähl dr« Voriiandes (Bericht siehe Tageblatt vom 24 dss. Ml-) 22. Generakveisammlung des Beibande- der Hau-desitzer-verein« Ion Le pri, und Umgegend »n El- orado; Borlrag te< Jahres- »nd Ecff iib.richte«; N »wähl des Borstande«; Be icht über de» Berbonds- >aq iächsischer HouSdesitzei^re,,«; Bripr«d,»< de, Haftpflicht der Han-desitzer »nd der «,ichi»ßsrazr der »orfl»d«»«if«. (Bäbcht kdrr d»« V»fa«»k,^ fleh« Taarblatt v«« 24. df«. Mt«) — Wmtrrfrft di« Berel»- skr Bolkswolft ftn Kryflillpolast. (Bericht flehe Tage- blakt vom 25. ds«. Ml«.) 2fl. Bekamttmachung des Polizeiaiute- (veröffentlich im Tageblatt vom 2b. ds«. Mts.) über eiorn in der Rittrrftroße ta eiuem Gold- oedriterseschäst verübten bedeutenden Geld- und Iuwelendiebstahl. — De-glrtchea der Orttkranke»cass« (vrröffeutlicht im Tageblatt vom 24. ds». Mts.) fordert dir biShrrigea Mitglieder der aufgelöfteu Krankeuraffe» der Braurr, Fleischer uud Seifensieder aus, sich un verzüglich zum Beitritt in die OrtSkrankeucaffe zu melde». — Sitzung der Gewerbekammer: Seuehmigung der Iahresrechnung von 188? und Feststellung de- Hau»haltplanS sür 1888. (Bericht darüber stehe Tageblatt vom 24. d. M.) — Bersammlung hiesiger Lehrerinnen an der höheren Töchterschule behufs Gründung eine- LrhreriaaenvereinS. (Bericht siehe Tageblatt vom 28. d. M.) — Eine geheime Bersammlung des Fachvereia- der Sieiumetzgehilse» wird durch Tazwischenkunsl der Polizei aufgehoben. — Kaufmann )«ru> Florian RivinuS, Gründer und Ehrs der bekannte» Material- »nd Droguensirmli gleichen Namens, stirbt, 82 Jahre alt. 24. vr. Lohse, Reserendar beim hiesigen Armrnamt, wird zum Gemeindevorstand vo» Bolkmarsdors gewählt. 28. Gemeinscyastlichc Sitzung de« Rath- und deS Etadtverord- »rtencollegiums behuss der Wahl von katholischen Gemeindevertreter» in den katholischen Schulau-schuß. — Sitzung deS Stadiverordneten- collegiums; Budgelberathungen, darunter die Budgets der Volks- chulen und der Friedhase. — Auslösung de- FachvcreinS der Siein- metzgehilsen durch da- hiesige Polizeiantt, verbunden mit drr Ver haltung der Mitglieder des Borstande». — Versammlung deS deutschen Resorniverein- im Restaurant Thalia; Borlrag des vr. Liebermaan- Sonnendera über die verschiedenen Arten des Anlisemili-mus. (Be- richt siehe Tageblatt voin 27. dss. MtS.) LS. Bekaniilmachung des Raths (veröffentlicht tm Tageblatt vom 28. dss. Mt-) bestimmt de» 30. Januar zum Ende der angeordncten Hundcjverre, schürst dabei aber da- Verbot, Hunde nicht ohne Maul- ko,b in die Restaurationen mitzubringen, von Neuem ein. — General versammlung des Leipziger Lehrervereins im Lehrer-Berein-hause; Voclrag de« Jahre«- und Eaffenberichl«; Wahlen; Erledigung ver- ichiedener Antiäge. (Bericht siehe Tageblatt vom 3. Februar.) — Desgleichen des Schrebcrvereiii« der Nordvorstadt »» Eldorado; Vorlage deS Jahre«, und Eaffeilberichtr-; Wahlen. (Bericht siche Tageblatt vom 29. ds«. Mt« ) 27. Bekanntmachung de- RalhS (veröffentlicht im Tageblatt vom 1. Februar) die Berpachlling der Restaurationslocalitäten aus dem neuen Schlacht- und Biehhose betreffend. — Gencrolversammlnng der (sallilen) Leipziger Di-coniogesellschast ii» Kauiniännischen Bercins- hause; Beschluß, den Ausnchlsrath nicht seines Amtes zn entlassen, wie er de» Antrag gestellt hat, sondern Klage anzustrengen und ihn sür die Katastrophe mit verantwortlich zu machen. (Aussührlicher Bericht siche Tageblatt vom 28. dsö. Mi« ) 28. Bekanntmachung deS RathS (veröffentlicht im Tageblatt vom 3t. dsS. Ml« ) erinnert an die am 1. Februar fällige Abiührung des 1. Termins der Staat-grundstcuer. — Sitzung de- Bezirk-ausschusseS im Locale der ^reiSdauptmannichast; Antrag, betreffend die Weg- räumung des Schnee« in den Straße» Leipzig«; Zustimmung zum PeiisionSregulaliv sür die Gobliscr Gemeindcbeamlen; Erledigung einer Anzahl von gewerblichen Vorlagen, Steueranlagen. Wegebau- lachen, Brücken lauten, Straße,iregulalive. Lrlsstatute« ,c. -Bericht über die Sitzung flehe Tageblatt vom 30. dss. Mts.) — Genera!- Versammlungen des IlcbungSschulvrrcinS uud LeS Zillerftifte-; in beiden Versammlungen Vorlage des Jahres- uud Eassenberichtes. Wahlen und in letzterer Bersammlung Beratbung über eine zu v:r- anftoltende Lotterie. — Stiftungsfest der Schweizer-Gesellschaft im Kauf männlichen Vcreinshouse, gefeiert durch Souper und Ball. — Hosrath Rechtsanwalt vr.Herrmanu Petschke, Ehren- b ürgcr der Stadt Leipzig, rin umdaSLeipzigcr Mnsik« und Kiinstlebe» hochverdienter Mann, stirbt, 83 Jahre alt. (Nekrolog siche Tageblatt vom 31. dss. MiS.) — Den ganze» Tag über anhaltendes Schneewetter. — Totale MonLsinsierniß, deS bedeckten H-i»i»el- wegen aber nicht sichtbar. 29. Ö ffentliche Buchbinderversammlunq in, Restaurant Bellevue; Besprechung der Lohiisrage. (Bericht siebe Tageblatt vom 3l. dss- Mts.) — Anwejeuhett dr- Herzog- Ernst von Sachsen-Alten, bürg. — tztistungsjeft und Fahnenweihe des StudenteugesangvereiuS Leipzig im Restaurant Trietlchler. (Bericht Lai über sieh« Tageblatt vom 1. Februar.) — Versammlung bei Kitzing L Helbig; Eonsti- tu rung eines süchsiich-thüringischen BezirkSv-reiii- im dcnlichen Schrist- ftellerncrbaud-Feststellung der Satziingen; Wahl deS Vorstandes. 39. Im Tageblatt Publikation eines Auszuges ans den Prolo- kollen der Ratb-plenarsitznngen vom 18 und 21. dsS. Mt-.; in ersterer Sitzung Beschlußfassung über die Organisation deS Betriebes ans dem nun bald zu eröffnenden neue» Lchlachihol; in letzterer Sitzung Zustimmung zu den Belckilüjscn des Stadtverordneten- collegiums, den Bau der Gewerbeschule betreffend, mit Ausnahme der Platzsrage. — Geacralversanimlung des Vereins der Leipziger Buchhändler in der Buchdäudlerböcse; Vortrag des Jahres- uud Lasse,>- berichieS; Wahlen; Besprechung verschiedener Anlräge. — Ver sammlung de- Allgemeinen Deulschen Sprachvereins, Zweigvcreiu Leipzig, im Theaierrcftaurant; Wiederwahl des Vorstandes; Vortrag des Director Richter über Gottsched und die deutsche Sprache. (Bericht siede Tageblatt vom 1. Februar.) — Winterconrer« des akademischen Gesangvereins „Paulus" im Lonceribau«. (Bericht sieb« ebenfalls Tageblatt vom 1. Februar.) — Versammlung der Siriiimetzgehilseu im Restaurant Bellevue; Debatten über den Str ik, der ausrechl erbosten werden soll, und den ausqelöstea Fackvercin; ungehöriger Sleußerunge» wegen wird di« Versammlung schließlich polizeilich ausgelöst. (Bericht siehe Tageblalt vom 1. Februar.) Ll. Oberstaatsanwalt Oberjustizrath Hoffmann scheidet Gesund deitSverbältniffe wegen au« seiner Stellung. — Versammlung des verein« sür Handelsgrographie im Local von Kitzln-, und Helbig; Bortrag de« Fabrikanten Wickel au« Halle über die coloniale Be deutung der Loosadcultur. (Bericht siebe Tageblatt vom 3. Februar, — 40jädrigt» Bühnenjubiläum Larl Sont-ig'«; Aujtreleu desselben in Briiediz' ,.0r. Wespe" »n Alien Theater. <B> richt stehe Tage- blatt vom 2. Februar.) — Leffenlliche Versammlung der Maurer in der Tonhalle; Besvrrchnng über die Jachz-itichrijt „Der Biu- daiidwcrker" und über die Lohnsrage; R,üoluiio» in Bezug aus die letztere, einen Minimallohn von 45 sj pro Stunde zu fordern (Bericht über die Versammlung siehe Tageblatt vom 3. Februar.) — Prorektor Professor der Theologie Ihr. Wold-mar Schmidt stirb». (Nekrolog sieh« Tageblatt vom 2. dis. MtS.) — Feierlich^ Leichenb-gängniß de- verstorbenen Hosrath Rechtsanwalt llr. Pctfthkr. — Einweihung de- neuen Raihhauses in Rrudnitz. Kaufmännischer Verein. * Leiplig. 14 Februar. Am Freitag Abend hielt vor zahlreich erschienener Hörerschast Herr Prosesior vr. Mauren» drecher seinen sechste» und letzten Vortrag über die «Ge schichte der Orientalischen Frage im neunzehnten Jahrhundert". In packender und glänzender Neve fügte der Herr Vortragende zu seiner dobinlereffgnten Ausführung dieses zeitgemäßen TbemaS den Schluß und vollendete damit ei» Gesammtdilv. deffen Eindruck aus alle Tbettuehmer der Vorträge zu einem dauernden und liesen geworden ist. Während der 15 Jahre nach dem Piriser Eonqreß von 1856 d,s 1871 Halle Rußland seine Kraft aufs Neue ge sammelt. ES war im russischen Reich eine ganze Reihe der wichtigsten staatlichen Sck'öpsungen und Neuerungen, n»e die Aushebung der Leideige»schast, die Einfühlung der allgemeinen Wehrpflicht, zur Ausführung gekommen; zugleich batte sich der ungeheuren Me,ische„mafse in Rußland daS Gefühl de- inä-bligt, daß c- Rußland Vorbehalten sei. alle slawischen Volke,schaslen zu einer Einheit zusammknzuballen. Wenn auch die systematisch Vorgehen»« pa»slaw>ft>sche Politik Ruß landS als Ekimäre erscheinen mag. so kann nichtsdesto weniger sich Niemand der Wahrnehmung entziehen, daß der PaiislawiSmuS stel« an Boden gewonnen hat und zuletzt auch alS maßgebende und treibende Spitze sür die russische Regierung geworden ist Der große iHewalischlag. den 1853 Kaiser Nicolai in See»« gesetzt balle, war mißlunge»; nun schrttt Kaiser Alexander allmälig zur langsamen Zersetzung der slawischen Provinze» der Türkei. Unruhen und Aliittändc wurden angezettelt. Daß an der Tn-ke, überhaupt nicht- zu hrffern sei. daS wurde immer teullicher. Passiv, indolent war sie. sie rührte sich nicht vom tzlrck und veischod ihre Antworte» aus un glaubliche Termine. In den Jadren 145,7, >858. 1880 und 1862 halte sich dl« Unzuirievenbeit in den Provinze» gegen die vSmanische Herrschaft gewaltig geregt, aber Kaiser Alexander halte abgewinkt und den Au-druch aus später ver schoben. Da begann 1875 die aklegte und vorbereitet« Min« sich von selbst zu entzünde». Die Schwerkraft »er Urei grüß« n»d Verhältnisse dpflnnt« » rtne» »dlchl^ di» Montenegro nnd Serbien erhoben sich, mit r-.„ Ktz:c,v, Rumänien und auch Bulgarien, welche« der Schauplatz blutiger Greuelthaten wurde. Ein wilder Lerlilgiiugskr eg. ein sanalischrr BersolgungSkrieg begann; blind war die W.th der OSmanen. Oesterreich. England und Deutschland stellten im Mai 1876 in dem sogenannten Berliner Memorandum einen Coni- promißvorschlag auf, für welchen auch Rußland seine Diea-ic zur Verniilllung lieb, während eS doch unter der Hand k,u Aufstand förderte und kräftig unterstützte. Ein Erfolg fom jedoch nicht zu Stande. Auch die im Deccmber in Konstantiuopel zusamineiigelrr :ue Eonserrnz blieb ohne Resultat, da ihre Vertreter, mit Unlust erfüllt über daS entwürdigend« Spiel, welche« die Turin mit ganz Europa trieb, bald Konstantiuopel verließen Nunmehr wollte Rußland die Reformen sür die Türsei >n die Hand nehme», überwacht von den Großmächten. Mit entschiedenem Protest lehnte die« die Türkei ab; sie wollte sich nicht unter da« Curalel vo» Europa begeben. Jetzt behauptete Rußland, gezwungen zn sei», den Wirren ein Ende zu machen, und »u Mai 1877 war der neue Orientkriez da. Rußland erzwang den Donauübergaiig und nahm, währe d Rumänien seine Unabbängigkeit proclaniirte, seinen Borinav'cki egen den Balkan; Abrianopel, Pl'ilippopel fielen und kce Peg nach Konstantinopel lag osjen für die Russen da. Auch in Asien halte die russische Klieassubrung gute Er folge erzielt. Bon Asien auS und vom Balkan her war t ' Herz deS SultanS, Konstantiuopel. durch die Siege der Ruff > gefährdet. Griechenland erklärte am 2. Februar den Krieg, ui» be i Friedensschluß zn ernte»; unwillig geboten die europäisch » Großmächle und auch Rußland de» Griechen Ruhe Rußland hatte ohne Störung Krieg geführt; alle M-ch>: hatte» da« Gefühl iür die Nolbwendigkeit, daß etwas sür die christlichen Völkerschaften in der Türkei geschehen müßte. So erfolgte denn auch die Berufung einer europaifttie, Conserenz. über welche am 19. Februar 1878 BiSmarck >.n deutschen Reichütag die berühmte Erklärung abgegeben hat. daß Deutschland nicht als Schiedsrichter, nicht äl« Schm »icister, sondern al« ehrlicher Makler austreten wolle. Mittlerweile hatte Rußland schon den Frieden mit der Pforte vermittelt, am 14. Mär; wurde der Frietcnöschluß ratisicirk »nd den Großmächten mitgetbeilt. England und Oesterreich halten ibre Bedenken uud Einwendungen. Der Friede» Europas gerieth in eine acute KnsiS, aus de- Messers Schneide stand Krieg und Frieden gegen Rußland und Eng land. Geredet, gerasselt und geklappert wurde damals viel; da hat diese KriegSwolke, in dem Augenblicke, al« die Eu> latur.g zu kouinicn schien, sich wieder verzogen nnd zerlheill Eine ganz andere Wendung trat ein. unbegreiflich »ud nner- Uärk. Eine Verständigung der beiden Gegner erfolgte. Am 30. Mai trat ein Eompromiß zwischen de» englische» und russischen Ansichten ein nnd der europäische Eougreß gab sei» Siegel nuler die Verhandlungen mit dem Erfolg einer gründlichen Neuordnung der Verhältnisse. Alle Eonsessionru in der Türkei wurden durch ein europäisches Dictat a-s gleichbrrechkigt erklärt; dir europäische Vormundschaft war ganz ossenkundig ausgesprochen worden. In Europa Hatto Rußland allerdings keine directe Mach! erstr- ckung erlangt, aber doch in Bulgarien seine Macht näher an Konstantiuopel herangcriickt. Dor russische» Lösung der Oneulsrage steht die Möglich keit entgegen, daß sich auS den Provinzen besonders klein: christlich-slawische Bvlksstaatc» hcrauSdilven können- ob diese Stellung die Grundlage einer gesicherleu Znkunsl schassen wird, ob das Ringen dieser Länder nach diesem Zustande Anlaß zu einem Eingreifen bieten wird, da« ist eine Frag« ver Zukunst. In unserer Gegeuivart ist es üborbaupl unmöglich, d>- Gcschickto ver selbstorleblen Zeit klaren und sicheren Nlick. r zu überschauen, wir sehen nur die Thatsachen vor uns, aber die Motive ihrer Entstehung hüllen sich in Dunkel. WaS die österreichische ReichSpolilik ii» Orient an belangt, so bat sich dieselbe bald bescheiden, bald energisch geäußert. Als gesicherte unbestrittene Frucht siel ihn, im letzten Jahrzehnt ver Besitz Bosnien« uud der Herzegowina zu. Die Zukunft Oesterreich« ist eine der allervunketsten. unsicherste» und gcsährdesten in unserer pol. tischen Gegenwart. Zugleich bleibt Bulgarien eine esie, Wunde am Körper Europas, die jeden Augenblick l>c»vo.- brechen und Verwirrung und Berslörnng herauStrelen lasi » kann. AuS Allem kommt daS Ergebniß, daß die Erhaltung des europäischen Türkei keinesfalls möglich sein wird, aber wie diese Veränderung vor sich gehl, daS ist nicht vorauszusebe» Unser deutsches Interesse ist mit keiner der verschicken möglichen Lösungen der onrnlalischen Frage näher verbunden. Für daS deutsche Reich und sür die dcnlschc Rafton ist diejenige Politik die berechtigte und erlaubte, die Politik ver vollständigsten und absolutesten Neutralität Deutschland hat kein Interest« daran, ob Rußland in Konstan- tinopel herrscht. Es wird Rußland weder unterstützen, noch ihm entgegentrete». Teulschland soll neutrat bleiben. Der Kern de- Widerstands gegen die Orientpolitik Rußland- ru! l auch in unsere» Tage» noch immer in England, daS eö Meister hast verstanden hat. seine eigenen Gefühle mit dem Deckmantel europäischer Interessen zu verhüllen. W>r haben nickt da« geringste Interesse daran, Len Engländern zn dienen oder ihnen die Kastanien auS de,» Feuer zu holen. Wir Deutsche sehen mit der kaltblütigsten und gcsnbl losesten Nenlralitäl dem Kommenden entgegen. Dieser Slan punct Deutschland- ermöglicht eS unserem gedankenmächl g und erfindungsreichen Kanzler, wenn er zu einem Ausgleich der Interesse» Oesterreichs in Anspruch genommen werden sollte, denselben in seine Hand zu nehmen und aus dies Weise eine Lösung der Orienlsrage aus friedlichem Gebiel herdeizusühre». (Lebendigster Beifall.) Alte Leipziger Larneval-Gesellschaft. * Leipzig. 14. Februar. Der Abend d>S gestrige» Non-: montag- sah io wer Lrutralvalke wieder ein bunte-, srisa.e Treib-a, es Ich «u, als ob der alt« Leipziger Larneval seine Aiiseesiebu i' seieite. Nicht in seiner ganzen sruhere», olle Gemüihec beberrscheud a Giöße, wohl aber zu einem guten Tdeile. Eme grob« An,all eleganter, neuer DamenmoSteii, denen die Original löt nicht sell-n ermangelte, wirbelte im Saale, während sich die Herren der Schöpsun-, nur zn einigen koliüinirien Vertretern de- Humors ausichwniq- konnten. Gegen bald els Uhr verkündete» Trompeleus'öbe de Eiichetnen de« Prinzen Larneval und willkürlich niubieu wa zwanzig Jahre znrückdenke», als wir unS selbst da unten zwilchen dem lustigen B».kchen dewegien. Ist denn die W > leidem anders geworden, kann denn nicht niebr einmal ri» lolle« Treiben harmlos und zugleich unqezwunaen lern? Gewiß es kann dos und der gestrige Abend qieb» den Beweis daiür. Ein neue Jugend ist herangewachlen, nnd wenn cn-D die männliche den frischen Ton noch nick» ftnoe« kann, die weiblich- hat ihn nie ver lore», sie hüll »och Fi vhßnn »nd Lebenslust l och uud sie n> e-> auch den stärker » Theil wieder zur Anhauqerichast de- Eintag p >nze» Larneval l»k-hren. Der glückliche Ansang otrr Foilgan war gestern demeikdar. Dem edlen Prinzen folgte >m Zuge L pji welche die jugendlich ausipeossenden Vororte uniercr guten Sladi führte. Einen guten Trnnk verhießen die folgenden Fnff r, w-lch die nicht ganz unbekannten Namen Moselblümchen, Liebfrauenmilch > trugen Nitüilich fehlte es auch nicht a» locale» und volnnch-n Ar- spiel,naen im Zog». Wr lernten Herrn Wilson und die Fr, L moun» kennen, sahen ein« wacklige Discaniobank und konnl n uns üoer das !L80. Negiwea», die schmucken Kameruner, sreue Prinz Larneval ist aber nicht dlo« leulselig, er ifl aul: redselig. Lr sprach in eindringlichen Worten z« seinem v- nnd was er lagt«, da« war nicht „ohne". Wir ksnnen z:var die geistreichen Au-sühennqe» hier n>ch» wiedrrgebrn. «der Recht ha: er. die Armencasse ist bei den großen Larnevale, der sechziger Johrr nutzt schiel» gesahrrn. Eingedenk der Ermadnnngan seine- Ober- tzanpee- »ad sich das »fli»» «kkche, de» Intzrl m»d »rgtztlche» Narrentreid», tzw. »^ Imme. I«», M flch dar s'
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