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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-14
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1888
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tz 1L74 tv-g dem versch'edenen deutsche« Monaden unerwarteter Weise symp.itbische Nachruf«. E» wird die thalen- unv Tuhmre che Lkegicrimz Kaiser Wildelm'S, welche an epochemachende» Ere>gnisten nur derienigen Friedrich de» Großen an rie Seile zu Hellen sei. rückhaltlos anerkannt; kein einiges Vlalt verneigt sich zu einer hämische» Anspiel»»-, Aus tele-iraplnsche» Befehl au, Petersburg wurvcn bereit« Freitag die Tbeater aus Vre, Tage grschlcsien, die Polizei Verbot auch jede andere öffentliche CLaustellnng. Alis dem Gebäude keS teulschen Eonsulal- wurv« die Trauerflagge vusgehißt und in ken evangelischen Kirchen die Glocken ge läutet. Dem geslern nach langer Ab-rcsenbeit zurülkgekehrlen deutsch-» Generalconsul Aaron Necheuberg statteten tue russi schen Wiubentiäger, vie Consula der fremden Machte, sowie angesehene Mil lieber der deutschen Colouie Bciiricö- Lcsuche ab. fehlere wird eine Deputation zu den Bcgräbniß seierllchkeiten nach Berlin senden. * Laut Nachrichten, welche der .Kölnischen Zeitung" and gut unterrichteten Kreisen Petersburgs zugehen. sichen große Veränderungen im Bestände der russischen S e esl rci t k i ä ste bevor. Die für die Ostsee vorhandenen 8 Flottencquipigen (Schisssbesahuiigen in der Stälke eines Bataillons) unv da» Vcbrcommando soll zu 19 Flottcneqiiipagen umacbilket werben unv die zwei Schwärze Meer-Floltcn- eqrupagkn in sechs solche. Man will zwe, Ostsee- und eine Schwarze Meer-Division bilden, unter Beseht älterer Admiräle. Aug- »ccm soll in der Ostsee-Flotte eine zusammengesetzleTivision gebildet werden, bestimmt als Besatzung sür die Flotte im Stillen Ocean. Oese Floilcnequ Pag» wird auS der Besatzung eines oder zweier Schisse ersten Range- unv mehrerer Fahrzeuge zweiten Ranges bestehen; die Klottenequipage wirv stets durch Leu älteste» der Befehlshaber der Schisse ersten Ranges be fehligt. Jede Equipage wird in Compagnien eingetheilt. wobei die Znsaiiunengehö.igkeit der Schisssbesatzung mög lichst scstgch.illen werden soll. Außerdem wird »r jeder Eg üpage eine sogciiannte Landcompagnie gebildet. Jede Equipage zu 4 oder b Conipagnien würde daher 850 bis 950 Ptann bctraaen. Die v»,ch»jcne Neuerung nolknenbige B-riuchrung an Mannschaften soll nicht bedeutend sein. * Nachdem das ossiciöse Journal de Sl. PLlerkbonrg be reits mehriach aus die unglückliche Vage brr russischen Lank wl r t h schast hingewiesen hat, müssen nunmehr auch die „Moskauer Nachrichlen" b.keinen, „dag die Bcrhälliusse sich so verschlimmert haben, daß die Ernte sowohl den Land- wirlhen wie auch den Exporteuren nur Sorgen bereite." Damit ist der herrschenden panslawistischen WirthscdastS- uud F-iiauzpolitlk seilen- de- lcilendc» pailslawislische» Blaite» das TodeSurlhcil gesprochen. Der Woblstand Rußland» ist ganz vorwiegend von der Lage der russischen Landwirlhscliasl, welche die staatlichen Vasten fast auSschli.ßlich trägt, abhängig. Letzt zeige» sich die Folgen davon, daß sie einer treibbaus» artigen Industrie, deren angebliche Ettolge nur wenigen zu gute kommen, geopfert worden ist. Daß an diesem llnglück nach Ansicht de- panslawistischen BlalteS nicht die panslaivistischen wirthschasllichen Hirngespinste, sondern die Deutschen schuld sind, erwähnen wir als selbstverständlich nur der Boll»ändig- teil halber. Geradezu komisch aber klingt eS, wenn b:e „Moskauer Nachrichlen" die Vibauer Comptoir», die in Händen von dorthin libergesiedelten KönigSbcrgern seien, wegen diese» ZustandcS verantwortlich macht. * Wie au» Warschau berichtet wird, sind einige russische Bahnstationen, welche in die Verordnung betreffend die Einschränkung der Ausnahme von großen WaarentranSporlen bisher nicht embczogen waren, nunmehr aus telegraphischem Wege gleichfalls zur Beobachtung dieser Vorschrift angewiesen worden. In Kiew werden Güterwagen durch Anbringung von Sitzbänkcn sür eventuelle MannschastStraiiSporte adaplirt. — Nach einer weiteren Meldung wird die Anknnst de» General-Gouverneurs Drentelen iu Rowno zu längerem Ausenlballe demnächst erwartet. * Nach einer Meldung au» Lemberg bat sich daselbst ein Comiiü unter dem Borsitze de» VandmarschallS von Galizien gebildet, welches sich die Ausgabe setzl, eine mög lichst zahlreiche Bclheilignng an der im April erfolgende» gali zischen Wallfahrt au» Anlaß de» PapstiubiläumS nach Noi» herbeizuführen. * Wie an- Belgrad gemeldet wird, erhielt König Milan anläßlich de» Jahrestage» der Prcelamirung Serbiens zum Königreiche seiten» verschiedener Behörden, Gemeinte Vertretungen, Coeporationcn und Einzelner Huldi gung»- und Eigebenheilö-Adressen ur ungewöhnlicher Zahl. Aus Auftrag de» König» dankt« der Mluister-PiLndeiit General Grnic.sür diese neuerlichen Zeichen der Levalilcit.— TeS Weiteren wird dorther gemeldet, daß dem EablNkiSches General Grnic au» vielen Städten de» Lande» der Dank der Bevölkerung sür die volle Freiheit, unter der die letzlcn Wahlen vor sich geben konnten, aus telegraphischem Wege ubrrmitlcll worden ist. * Die Ernennung de» Grasen Robilant zum italie nischen Botschafter in London kann al» ein lall aeovinpli betrachtet werden, wenn auch die Berösscntlichiing de» betreffen den königlichen DecrcIS vielleicht noch einige Tage aus sich warten lasten küisle, da noch einige technische oder administra tive Schwierigkeiten zu überwinden sind. Italien besitz! nämlich keine eigentlichen besonderen Bvlschastcrposteii. sondern seine Vertreter im Auslände werden in zwei Elasten ein- getheilt. von denen die Botschafter und die äliesten Mit glieder de» diplomatischen Cvip» — im Ganzen IO — der ersten, die übiige» der zweiten Elaste «»gehören. Nnn sind gegenwärtig sämmlliche zebn Stellen erster Elaste besetz» und müßte daher erst eine Baeanz abgcwarlet weiden, ebe Gras Robilant eintritt. Eine ankere Schwierig keit ist jene, daß Gras Rebilant bei seinem AnSirille au» dem diplvnialischci: EerpS nicht al» Diplomat, sondern al» General ii> DiSpombililät trat, und somit nicht »icbr in den Villen de» diplomatisch-',> Corps, sondern in jenen der Generalität sungilt; bei seinem Wiedereintritte i» da» diplomatische EerpS also cig'iitlich als jüngster der ersten NanaSclaste rangnc» wüßte. Natürlich beauspriichk ober Gras Robüaiil seine» früheren Rang und so sind kenn kiele Hiudermste zu be teiligen. ebe da» ErnennungS-Decrct desselben vcrössenllichl wird. Diese» kürslc aber, wie gesagt, schon in den nächsten T»aen gescheb-en und Gras Robilant dann auf seinen neuen Posten abgcben. Wa» von mehreren Blättern gemeldet wvldei, war, daß nämlich in London Bedenken gegen die Er nennung keS Grasen Robilant erheben worden seien, gehört in da» Get'iet der Fabel, da Gras Rebilant auch m Lenden persona gratir-stm» ist. vom Landlag. * A»S der Fiiicmldepulalion der Zweiten Kammer liegt der Bericht über die P lilieii de» KaujaiannS Aamberg und Gcnesten in Aniiabcrg ans Verwandlung de» Aunaberger Realgymnasium» in ein humanistische» Gymna sium der. T>e Drputalion sagt am Schlüsse ihre» Berichte-: „Be, weiterer Bcralhnng in Anwesenheit deS Herrn Staats« Ministers eillarke de,selbe: E-n Tt'-il der Gtiinde, die zu der Petition geführt Hallen, sei zunächst erledigt durch die Er richtung eine» biiiuanist,scheu Gymnasium» in Scbnreberg; der Petilw» in nächst, r Zc,t zu entspreche», sei unmöglich in dem Augenblicke, wo inan in der Ausübung de» Realgymnasium» zu Plauen begriff» sei; den» man könne, ohne zahlreiche private und auch essentlicl'e Interessen zu verletzen, nicht aus die llmwandelnng euier zweiten derartigen Anstalt zlikomniri«; zudem seien d:e diesbezügliche» B dü>s»>!'e in Aunaterg durch da» Pkegi'innasinm und k,sscn An.'del nung bi» aus eine tliilerlcrUa zur Zeit befriedigt. D>e Kosten für ein Real gymnasium und e:n humanistische» Gnmnasinm Würden im Allgemeinen gl ich sein, denn dir Vchrergehalle würden ja in gleicher Höhe au beiden Arten von Anstalten gewährt; die Kosten de» naturwissenschaftlichen Unter richt» würden bei einem Realgymnasium sich rtwa« höher stellen, da» Wesentlichste sür die Kosten überhaupt sei aber natürlich die Frequenz. Die Deputation gelangte in so fern zu einem Einversländniß. daß aus eine Berwlikiictmng der Wünsche der Petenten in allernächster Z ik nicht zuzukoiiilnen lei, dieselbe sonach sich zur Zeit nicht sür oder gegen da» Pelilum au»zusprechcn habe, sondern freie Hand behalten müsse, um nach de» hierüber zu machende» Erfahrungen, welche sich durch die Errichtung de» Gymnasiums zu Scbiieedcrg und durch die Einrichtung de» PevaymiiastuinS mit Aiisügung einer Elaste Unterterlia an dem Realgymnasium zu Annaberg und die Frequenz an letzterem in den nächsten Jahren ergebe» werden, kü»,tig. unter Berücksichtigung dieser Thatsachen, auf etwaige neue Anregung hierzu Entschließung zu sasten. In diesem Sinne beanlraat die Deputation: „Die Kammer wolle die Petitionen um Errichtung ein,» humanistischen Gym nasium« in Annaberg der königlichen Slaat-rcgierung zur Kcuuluißnahme überweisen." Vas Hochwasser in Leipzig. * Leipzig. 13. Märr. Der Umstand, daß auf den scharfen Frost in vorvergangener Woche fast unorrmitleltganz milde Lust folgte, war Veranlastiing, baß in unserer Tiefebene sich schnell groß: Wastermasscn ansamineln unv da auch da» gelammte Erdreich tics von der Nasse durchdrungen, aus weiten Flächen siebente Wässer teichähulich sich bilden mußten. Bereit» am Sonnabend schwollen die Wässer bedeulend an, da» Hocl flnthbett der Pleiße unv Elster wurdr von den uiiaushallsain wachsenden G'wässern bedeutend über schritten und bereit» am Montag hatte» die Wüster ihren Gipselpunct erreicht; es bol sich un» da» altge wohnte Bild eine» unabsehbaren Wast-ripegel- nahe der Orte Plagwitz unv Lindenau in den Flußgebieten der Pl >ße und Elster an der gesammten westlichen und zum Tbeil süd westlichen Grenze unserer Stadt dar. Bereit» am gestrigen Nachmittag siel der Spiegel indessen und bi« heute gegen Abend ist ein abermalige» nicht illibeträchtlichc» Fallen der Wässer erfolgt. En aäiizliche» Zurückgehen der Fluthen in ihr Belt steht indessen nicht in Aufsicht, da abermals in den letzt.» Tagen starke Negennietergänge erfolgt sind und weil es gegenwärtig wieder unaushallsam schneit Bei Plagwitz sind die sogenannte» heilige» Wiesen unk ein Stück der Nonne über schwemmt. ferner sieben die Flächen von der Elster bi» zur L »denaner Ebaustee fast völlig lmter Master, während die Flächen scilwärl» der Lindeiiauer Landstraße nach dem Neuen Schiitzenhause zu den Anblick eine» großen Sec» gewähre». Die gcnaiinle Garten- und Gasiwirlhschast ragt gleich einer Insel au» dem nassen Element hervor. Zu einem große» Tbeil unter Master slhl auch da» Leutzscdcr Holz. Der Schaden, den kaS Hochwasser angcrichtet hat, ist nicht be trächtlich. Da» W sser ist allerdings in die lieser lirgenden, an eie Wastcrgebwte angrenzenden Keller eingevrungcn und hat deren Räumung vcianlaßt. Auch der Schaden an kein Wilcstand wird nicht als sehr bedeutend geschätzt, wenn auch eine Anzahl der Thiere de» Wässern zum Opfer fallen türslc. Musik. * Leipzig, 13. März. Es ist von Seiten de» Gewand- bciiiSconcertdireclorini'.i» beschlossen worben, nach der Beisetzung Sr. Majestät de» Kaiser» Wilhrlm eine würdige G'tächliiißfc.cr im große» Saale de» neuen Gewand- bausc« abzuballen. Diese anS wahrem patriotischen Gefühl, au» inniger Verehrung licivorgegangene taclvvlle Kulidgebnng wirb sicherlich nicht vereinzelt «n Leipzig bleiben. Leder leist»»gssähige Verein unserer Musikstadl wird e« sich nicht nehmen lasten, dem allgelieblen Kaiser Wilhelm, welcher der Tonkunst ein so warme« Herz entgegenbrachle, ernste Klänge zu widmen; denn bei solcher Trauer bat die Musik ihre er habenste Pflicht, ihre tcdcuisaniste Mission zu erstellen. Die erste kirchliche Trauermusik für Kaiser Dil- beim. — AuS der Londoner „Time»" vom Freitag ersehen wir. daß die falsche Todesnachricht von TonneiStag Abend auch dort vcr- breüet und bis gen Gloucesler gedrungen war. Hier in dem Hnupiort der gleichnamigen weüe»al>sch n Bralschaf» fand gerade eine össenlliche Aulsüdiung vo» Küchen»,,>sik,verte» in der beriitmilen K-iIliedralt statt, w lche nächstes Jahr il» 800jähriges Baujubüäum leiern kann. Dcr Millelltinrm dieser, der schönsten Kü che Englands erhebt sich bis zu einer Höbe von nahezu 69 in. In dem Lch j» dieser Kaihe» orale ftiiiinite der Organist des Domes. ?Ar. C. Lee Williams, mit Bezug aus die eben kund gewordene Todesnachricht den Tobienniarsch ans „Saul" (Händel) an. Die Kirche war gestillt. Al» die ernsten Klänge hcrablouichlci, erhob sich die ganze Berlammlung, wob! zwei Tauiend Menschen an der Fahl, nne ei» Mann und ließ tüs er» grillen stehend die gewaltige Tragik diese» Meisterwerke» der Tou- lunst aus sich wirken! — London wurde zufällig gleichzeitig in der Alberihalle das R.quiem von Verdi ausgesührt (mlnra <ti» requiew). * Die kalserl. könlgt. Hoslhealer »u Berlin soll« bt» zum M. März geschlossen bleiben. * Die Hosbüdne zu Berlin und dal Stadttheater z» Ham- bürg tauschen ihre Capellmeistcr: Professor Schrüdter gehl nach Hamburg, I. Sucher rach A.rlia. " ..Oratorien lm Coststm" will man ln Varl« im Vaudeville- Theater zur Ausführung bringen. Für» Erste jeden Donnerstag und am Ebarsreilag. Unter den letzi-rrn beständigen Lralorien- Borstelltingen wird ausser Gaunod'S „ToblaS" auch de» Deulschen Haydn „Schöpsung" genannt. * E A. Ralda'S Volklover „Der Jäger von Soest" erzielte am Stadltbeater zu Münster i» Äestlalea einen großen durchscvlagendea Eriolg. Das patriotische Lied „Mein Kaiser Hai'» besohlen", inußie dreimal wiedei holl werden. Doilige Alätirr waren des Lobe» voll und beglückwünschten die Tireclioo de» Lladllheaier», daß sie endlich da» langcrjehnle Zugstück gesunden. L Die eogllsche Kronprinzessin al» Doctor der Musik. — Am Sonnabend wurde ln London die silberne Hochzeit deS Prinzen von Wales gcs.'ier«. Tie illustrirlen Ltzoch, »ich, liien bringen eine Nnzatil Bilder cuS dem Leben deS hoben PaaieS. „The llrnpliic:" z. V. sulll ein ganze» Supplement mit einem Dutzend bnnl kingrralnnler Bildcrseiten über diesen Gegenstand. Eine der lezrre» Illustrationen mtcicssirt un- hier besonders. Wir sehen den P> omoiioiiSact der .Kronprinzessin Alexandra al- „stoetor musice»" sich vollziehen. Der im Namen der be treffende» H 'ch>ch»Ie (war e> Cambridge oder Oxford?) sungirende atade,»liehe Wstidentiag.r mit Allongenperrücke und Talar liest eine lateinische llrkundc vor, welche di« Verleihung de» Docior- gradc» an die kaiist irül te P: inzeisiii mit einem schwungvollen Clo iium s.irri. Prinzeisiii AI xindra i:el» vor itn» in holder Jugenoichöne, angetban mn dem Doelorialar. den Doeiordiii in der Hand liagend. Im Hintergrund sitz' der Gemahl, Piinz von Wale», el-e»- lillS nngelban m,t akabcmischrr Tracht, denn auch er vereinigt niehierc „Grade' aus seinem gelehrten Hauplr. 8 „Lobengrin" im Scalalbeater zu Mailand. — Ci >em Freunde uistereS BlalteS danken wir rine Nummer des Mai länder BlaileS: „Il 8olc" (.Die Lon»e"), einer der angeleh nstrn Ze,langen, die >exi in ihrem 25. Jahrgänge steht, und zwar die '.Hummer vom Sonnabend, lll. d. M Wie lese» daeia eine» Benchi übrr die Lohengri» Aussiitirung n, der ..Scala" vom S d.. welche iroy ihrer Man iel einen ga»zen I riumoy uns ereS Leipziger La ndSiiia n »eS, des deuiichen MeisteiS. der im Grade rubi, bedeniete. Denn vo >5 Jahren w ir die clbe Oper in Mailand qonz jämmerlich dnrchgei'alle»; w r ielber Hörle» zwe, Jahre lpäter noch »in eignen Ob en ich.rur ge Einzelheiten deS er' Ilrrien Kampie» er- »ah en. der alo „lir^o , ola<-!zle ' in der Td-aiergeichichte Mailaad verzeichnet ist. — Da- Beriviel wurde bereu» >:n Mär» 1873 dei- silliq o»sge»»ii.m.'n. am Freiiaa aber ftürmtich „cla e»pa" vrrla qt I>a >apa muß!« auch die dar Eeicheinen keS Lchwaa.arülerS ro » bereitende Musik q-ipi lt werden. T e-rlb-Abzeichnung wurde dem HochzkilSmarsch im drillen Acte, — il earatieriaiir'o, orixiu!ili-»,mo pr->Inlio uugiale — neant eS der Mailänder B r kvlerstatier. Die Erzähl,,ng rs-n heiligen Gral erzielte eine großartige Wirkung, vayarre wir der Lrheugrin! D S Du» zwische» Telramni» und Ortrud und zwischen dieser und Elsa, rbeuso da» LIebeSdurtt »wilcheo Loheorria und üisa rrscpirnrn auch jetzt noch nach dem Geichmacke der beuiigei» Jiolirner — ,.i prvk.rui ckella uortr» »peeis' bezeichnet der Reierent diesen Tbeil LcS Publicum» — zu ausgedehnt. Di» Acischlüsse und beim letzle» Finale warben die Sänger und der Carellmeister herauSnejub lt. daß eS «ine Freude war. Ganarre» Bamsilai, Fa ec io (de: Capellmeister). die Kupfer und die Vidal erntete» reichen Beifall, wayarre enisaliete seine ganze Bravour, aber e- fehlte ihm doch der Zauber und Nimbus des Legrudenhaftrn, welche» die Partie besitzen muß. Battislini sang den Telromund, Signora Bidal die Ortrud. DieElsa der Kupfer ließ zu wünsche» übrig, die Partie ging über ihre Kräfte. Chöre und Orchester leiiictra GnieS. Ausstattung und Juscciuruag erheische» noch aus führliche Würdigung. » Ein «eueS Musikinstrument wird ln PrinceS Hall zu London unter dem Name» einer „Claoiharp" erscheinen. Sein Erfinder ist ein Herr Dietz au» Brüssel; er Kat die Harle mit einer Tastoiur verbunden, so daß kuusiighi» jeder Elavierfpiiler auch die Harfe zu spiele» im Staude ist. Bor der geuüh»li»ea Harfe hat die Clavier- Harfe den Vorzug, daß sie fester auigezogen ist und weniger leicht ve> stimmt wird. (Derartige Versuche sind schon früher gemocht worden; die Harfe verliert jedoch bei solcher Lonstructioa ihren eigcnihümlicheu Charaller. Die Ned.) Verein deutscher Lolportage-Luchhandler. * Leipzig, 13. März. Gestern Abend hielt der Allgemeine Verein deutscher Lolvoriage-Bnchhändler in der Ceatrol- dalle eine öss.iiiliche Beriammluiig ab, die vom Vorsitzenden deS Vereins Herrn Moritz Hemvel eröffnet und geleitet wurde. Der erst« Punci der Tagesordnung betraf die Stellungnahme gegen stait- gcsundene behördlich- Maßnahmen. Nach dem Rejerai deS Vor- sitzenden und den Miiih ilungea einer Anzahl Anwesender sind voo den auSl'ührenden Polizciocganeu in N usiadt, BolkmaeSdors, Seller hausen Drucksachen beschlagnahmt woro-u, deren Vcririeb von der königlichen Amishaup maniiichast genehm gl worden, während io Pegau ein Gleiche- mir bestellten Foetj.tzung-dkslca geschah, außer dem hat sich aber auch gleichzeüig eine Inkonsequenz der Be amten dadurch drmerklich gemacht, daß von ihnen an einer Stelle Drucksachen beschlagnahm, wurden, die an anderer Stelle unbe anstandet blieben. Hcir Hempel schloß auS diesen Millheüungen, daß die belrcsscnde» Beamten nicht ganz klar darüber sind, wa- sie zu thun und zu lassen haben, belonie aber ou-drücki ch. daß sich diese Vorgänge nur in der Umgegend Leipzigs zeige», und daß die städlüche Behörde und deren Organe burchariS keine Ursache zur Klage geben, sondern in der correcieste» Wege und so schonend w,e mö stich die gesetzlichen Bestimmungen handhabe». ES wurde dann weiter aus die gewerbliche Schädigung der durch die aedachien Maßnahmen Be- irvsfe.ien dinaewiesen und über dieAri und Kerle, wie man sich dagegen schützen könne, beralhen. Da sich die Versammlung von Petitionen an die gesetzgebende» Kürperi'chasien, sowie von Beschwerden be, den Vorgesetzten Behörden keinen, dagegen durch Klagbaiwerden wegen Schadenersatz einen Erfolg versprach, so wurdr von der Versammlung einstimmig der von der Commilsion einaebrachle Antrag angenommen, »ach welchem der Verein denjenigen Mitgliedern, welche bri der Calamüät in Neustadt, VostmalSdorj und ScUertzaaie» einerseits, sowie Pegau cinderseilS geschädigt worden sind, aus dem AgitaiionSsondS zur Duechsührunq ihrer Angelegenheit je bO./ll bewilligt. Ter zweite Punct der Tagcevidnung. ..Legitimaiionsknrten" brlrcffend, wurde von der Tagesordnung aoges.tzt und der Commission da» Weitere übertragen und mit der Aus-orderung dem Lenlrolverein recht zahl reich bciziilrclen die ösfriitüche Versammlung geschlossen. Lönlgliches Landgericht. III. Strafkammer. l. Der Döllch-rgelelle Hermann Gnslav Wilhelm Par-.tzer auS Liudenau war beschuldigt, unter Mißoranctz deS NameuS eine- G-werbtreibenden und Mittelst gefälschter Anweisung sich in den Be trag von bO./ll angebliches Darlehn gesetzt, weiter auch ken Versuch grmacht zu habe», de, rincr Handelssrau uuicr den gleichen Mai», pulalionen einen Betrag vou 20 zu erlangen. Der Ang.klagte wurde daher wegen llrkundensälschung, vollendelea und vcrluchien B.lrugS unter Anuahme mildernder Umstände zu ü Monaten Gesängniß und 2 Jahren Veilvst der Ehrenrechte vcruriheiü, jedoch c.u Zeitraum von 6 Wochen der Strafe aus die Uuter- juchungshaji in Aurcchnui'g gebracht. tl. Die Diciiüniagd Anno Lina Otto au» LelSnig stand unter der Anklage, während ihres DicnsicS bei einem GuiSdcsitzer in der Rühe von Leisnig sich der »mer erschwerende» Umsländcu ouS- gcsühilen Enliveiidung von Obst schuldig gemacht und überdies noch einige geri»i,werlhigere Gegenstände »nbcsugt und heimlich sich ongceignet zu voben. ES ertolgie die Verurlhcilung der noch im jugcndlichcn Alter stehenden Angeklaglen vnler Anuahme mildernder Umstünde zu 4 Wochen Gesäagnißstrase. Der G.richishos bestand aus den Herren La»dgerlchtS>Dircctvr Justizratti vou Bose (Prasis ), LanbgecichlS'Naihca Sachße, Lch- maini, Barlh und vou Sommerlali; die Autlaze führte Herr SiaalSanwali Meißner. IV. Strafkammer. Eine gefährliche MiethSbewohnerin barg da» HiuS des ConditorS W. in Olchntz i.i der Person der Schlossei-ehefrau Eniitie Jda Willmaun, gcbünig aus Golis bei Ltceble. Tieielbe war schon früher einmal und zwar im Jahre 1874. während sie in Dresden gedient, wegen einer größeren Anzaht von Diebstählen, die sie zum Nachlhcile ihrer Herrschaft verübt Halle, mit Gesängniß brstrast worden. Nach Inhalt deS EiössnungsbelchlnfleS Hai d:e Aiigktlagie »» irtzlen Vierlcl bcS vorigen Jahre» als HanSgenoisin des W.'jchc» Grundstückes in Oichotz mchi unoeirächllich« Ouauliiaien Mehl, serner Butler, Fett, Kassie, Waichllücken, Kern uub Chamvagner heimlich auS ter Küche oder andere» Behältnissen der W.'ichea Eheleute, zum Tdeil auch aii- ocisch ossenea Üiäamlichkeileu, eutwcudet, in ihrer Wohnung verborgen und bez. mtt dra Ihrige» verzehrt odrr ausgebraucht. Obwohl nun bezüglich der meisten dieser Diebereien da» VeweiSmaterial «iu so bclastenbe.' war, baß die Angcttagre besser gelhan haben würde, den Ermahnungen des Herrn PiLsioenle» zu folgen und ec» osfenc» Gesläncmß abzuligen, io lengueie doch die Willnian» mit Ausgedot ihres ganz iiugewühnlichen Mundwerks und m einer Welle, welche die Geduld des Gerichtshofs aus eiue Harle Probe stellte. Dce Oorzu» iteliabi (die Fla che» allerdings im entleerte» Zustande), jo we» sie bei der Heusmchnng sich noch vorgesunden, waren »m E>c- richisiaal aus der Essicienlalel vociiandkn und Voten, zusammen» gehalten mit den Aussagen der Verletzten sowie den Dcpositionru der sonstigen Zeuge», belastendes Material. Tic Angeklagte wußte über de» Erwerb die wunberlichften Dmge za erzählen; so will sie bie Champagne fl ischeii schon bei der Beryeiralhung von ihres Eller», welche Gastwirlhjchail bekncbeu, erhallen haben; wie aber die io ihrem Keller gefundene» Weiiislaicheu dahin gekommen sein iolleu, wisse sie nicht, sie könne sich die» auch nicht erkläre». Daß sie riaea Thcil der Flalchen mtt flüssigen Siosjca in ihrem Belt verborgen, habe seine» Grund in den» Mangel aa anderen Aufbewahrungs orten gehalst; zwei Säcke mit Mehl, die bei Ver Ausjuchung uaier den Kohlen ausgefunden wurde», siud angeblich von der Aillmaau gekauft, größere Onanliläken Spirnucsen aber von ihrem Ehemann an icsichl- beS zu rrwarienden Bcanniweiustruergelctze« und der damit cinrrctkndra Berihcuerung ichon lange vor dem Inkrafttreten des Ge etze» rrworben worben, d. h. nach de» Anqabea der Angeklagten zu e ner Zeit, zu w-lch.-r, w e der Herr Präsident coastalirte, noch gar kein Mensch da- Lchickial der Braiiniwemsteuer-Vorlage vorauS- jeden konnte. Ter Herr Prasidrn« hielt der Angeklaglen weiter vor, wie lächerlich geradezu ihre Bchauplvng über den engeblich ehrliihm Erw rl> so großer Mchlvorräti.e angestchis Vre Thatjacte erichrine, daß die mit Kinder» g iegaeie Janulie in mißlichen Brroollnisiea sich bcsinbe, ferner, daß als die Diebereien an den Tag ge kommen und deshalb vom HauSeigenihümer den Willmanu'ichen Eheleuten die Wolinnnq gekündigt worden sei. der Ehemann Willmann die W.'ichc» Eheleure um Bcizeihunq gebeten, Weiler, daß er den Vcis ch »iileinemmeu habe, die deiresienken Z ügen zu einer mit den Thaii cheu nicht übereinstimmenden Au-saqe vor Gericht zu oewegea rc. E ne Zeugin vecsicherte eidlich, daß sie einer Morgen» d:e verehrlichic W llmann uberra'chl bade, als sie mü zwei Flaichea Wein vor dem W.'ictien Keller gestanden habe, daß die Angeklagte badei sichtlich ei schrecken und ra'ch die Treppe hiiiausgelauien sei. Andere Z »gen haben die Aiigrklogle wiederholt und zu ungewSho- Iicher Stunde in der W.'ichea Lüche und andere» Räumen, in denen sie NichlS zu iuchen hatte, d-lroffen, ond die Eheseo» de- Verletzten, Her»» W., ianie der Angrklcigie» geradezu ins Gcsichi, daß. wenn b eielbe ihr Aebahrea noch länger iorigef tzk haben würde, sie, die B stohlenea, zu armen L »re» hätten werden können. Doch, wir geiag-, trotz aller dieser belastenden Manienle leugne» die Willmann beharrlich IN ihrer Ncdeieligkeit, die nachgerade widrrwärlig be- e ihrre, weiter. Nich geschlossener DeweiSaus,lahme sclickle der Herr Vertreter der köuigl. LiaalSaiiwall'chast seinem Schlußvortrage die ollgemciac Benirrkung vorgu», daß di« i» der Behaus >»g der Angeklaglra in solcher Menge Vorgefundenen Sach-n wohl in rine Loadiloeei. aber uicht in die Wohnung eine- Fabrikschlosser» gehörtea und baß die LogeNagkr in de» letzten Jahre eben jede «elegrnhett benutzt habe, um zu stehlen. Die Aagaben der Angeklagten über den Er. werb der vorgesuadeoeu Objecte seien lo lächerliche, daß ste einer Widerlegung gar nicht bedürften. Die Verlheitngung beschränkte sich daraus, diejenigen Fälle ouSzuscheidca, i» denen der Nachweis der Entwendung durch die Angeklagte als gelungen uicht erachte« werden köune. Da» Gericht verurthellte die Angeklagte, aatrr thellwelser Frei- iprccbuug. zu 7 Monaten Gesängniß. Der Gerichtshof bestand auS den Herren Landgericht» - Direktor Varlsch (Prisid.), Landgerichts - Rälhea Bielitz, Wolf, Adam „d Barlh; die Anklage führte Herr SlaalSanwaltS-Aflessor vr. Dükbig. die Vertheidigung Herr StechlSanwalt Freylag H. Nachtrag. * Leipzig, 14. März. Die Stadtverordneten treten heute Abend zu einer öffentlichen Plenarsitzung ohne Tagesordnung zusammen, welche lediglich zu dem Zwecke euiberuscn worden ist. um eine Trauerkundgebung au» Aalaß de» Dahiiischeiten» Sr. Majestät de« Kaiser« Wilhelm I. zu veranstalten. * Leipzig. 13. MLrz. Den Vertretern der Leipziger Studentenschaft bei den Leichenseierlichkeiteu in Berti«, ist die Mittheilung am heutigen Tage zu Theil geworden, daß die Stuvirenden Spalier mit bilden werden. Am Zuge cldst werden nur die Fahueu und deren Deputation«» the«l- nehmen, da sonst der Zug zu gewaltige Ausdehnungen au- nehmen müßte. * Leipzig. 13. März, von zwei Seiten, di« wir al» durchaus glaubwürdig und zuverlässtg ansrhen müssm. geht uns die säst unglaubliche Mittheilung z«, daß in dem Dorfe Böhlen bei Rötha, an der sächsisch-bayerischen StaatSrisen- bahn gelegen, der dortige Ort-geistliche bi« letzten Sonn tag Nachmittag weder das Trauergeläot« au« Anlaß de« Ableben» de- Kaiser- Wilhelm l. hat stattfiuveo lassen, noch diese- schmerzlichen Ereignisse-, wie e« von höchster Stelle angeordnet worden ist, am Sonntag durch Ver kündigung von der Kanzel gedacht hat. Die Predigt deS betreffenden Geistlichen soll einen ganz merkwürdigen Charakter gehabt haben und e» herrscht «a der Gemeinde wegen dieser Borgänge große Erregung. Wir sind überzeugt, dag die köuigl. Kircheninspcclion den Sachverhalt untersuchen unv da- Nölhige veranlassen wird. * Leipzig. 13 März. Wiederum ist einer unserer an- gesehensten Mitbürger, der in den weitesten Kreisen bekannte Herr 1)r. meä. Karl Hermann Schildbach, Privatdocent an der hiesigen Nniversilät und Dircctor der Orthopädischen Heilanstalt, nach kurzem Krankenlager dahingeschieden. Der Verewigte, ein biederer Charakter ond mit reichem Wissen begabter Mann, hat sich um da- Gemeinwesen der Stadt vielfach verdient gemacht und die unter seiner Leitung stehende bi sige Orthopädische Heilanstalt hat sich weit über de- Reiche« Grenzen einen Namen geschaffen. Ehr« seinem An denken. * Leipzig, 13. MLrz. Die Erwartung, daß bei der am letzten Sonntag in den hiesigen evangelisch»lutherischen Kirchen veranstaltete Eollecte zum Besten der Wieder herstellung unsrer Lutherkirche die Gaben recht reichlich flicß.-n würcen, ist zugelroffen; denn die Collect« hat» wie wir soeben erfahren, den Gcsammtertrag von rund 2100 Mark geliefert. * Leipzig, 13. März. Die Kirche in Eutritzsch wurde nach den Z-icdnunqcn und Angaben de- Architekten Herrn Altendorjs in Leipzig rcstaurirt. die kostbaren vier GlaS- gemälde de» Altarxlatze« entstanden in der GlaSmalereiaustalt von A. Schulze in Leipzig, ste bringen die vier Evangelisten zur Darstellung. Tie stilvollen Eichenholzschuitzercien an Kanzel. Altar, Orgel, Kircbenlhür rc. wurden durch den Viltbauer Arne mann iu Leipzig auSgesührt. Die urue Orgel ward durch Herrn Hilsebranvt daselbst erbaut. Die übriaen zum Kirchenbnu nöthigen Arbeiten wurden zu meist von" Gewerke» io Eutritzsch ausgesührt und waren Alle bemüht, etwas Schöne- und Gediegene- zu schaffen. Hervor- »uhcbcn ist auch noch, daß die Kirche mit manchen Geschenken veracht wurde, z. A. ist die reich geschnitzte Kirchenthür, die Attarbckleidung. der Altarteppich u. A. mehr eine Schenkung von OrtSangehörigen. Da« altehrwürdige Gotte-Han- ist nun wieder würdig hergestellt worden und kann al« eine Zierte deS Orte« gellen. * Leipzig, 13. März. Zu der heute vormittag ll Uhr im Rathhanse stattgesnndenen Versteigerung aus den Abbruch de» Grundstücks Pleißenstraße 6 hatten sich 19 Bieter «ingesunbcn und wurde ein Höchstgebot von 6260 gelhan. * Lcipig, 13. März. 9m Laufe der letzten Monate Haien in vcrichiedrncn größeren Städten, alöHamburg, Altona. Belli», Bremen. Hannover, Braunschweig eine An zahl junger Leute rasfinirte Gaunereien verübt, dabei in Ucbereinstimmung gehandelt und den erzielten Gewinn unter sich gelheilt. Die Betrügereien wurden in folgender Weise anSgciührt: Einer von ihnen ging in einen Laden, legte ein Geldstück, 10 oder 20 Markstück, aus den Ladentisch «md forderte irgend einen geringfügigen Artikel. Nachdem da« Verlangte gebracht worden war, griff der Betrüger in die Tasche »nd holte Kleingeld hervor, wobei er bemerkte, er hätte noch soviel Kleingeld al- der Kaufpreis betrüge und nahm sodann da- Geldstück, indem er da- Kleingeld auf den Ladentisch zählte, unvermerkt wieder au sich. Dann bat er. den Ladeninhaber um Einwechselung de- Goldstück», wa« in der Regel geschah, ohne daß da- Goldstück wirklich wieder dafür hingegebcn wurde. Mitunter mißglückte der Betrug, wenn der Ladeninhaber aufmerksam war woraus unter Entschuldigungen da» Goldstück gezahlt wurde und der Gewinn verloren ging. Meist aber Ware» die Ver käufer in dem Jnlhnm begriffe», sie hätten da» Goldstück bereit- erhalten. Wädrend Einer den Betrug au»sührte. warteten die Andern draußen vor drm betreffenden Laden und nachmals wurde der Gewinn unter Alle gleichmäßig ver- theilt. Ln Altona ist e» nun kürzlich gelungen, einige Mit glieder dieser Gaunerbande abznsassm und zur Hast zu bringen. Dieselben bade vor etwa 4 — K Wochen auch Leipzig be sucht und ihre Gönne,knnststückchen auch hier airSgeübt, die ihnen meist gelungen sind. Doch sind darüber keinerlei polizei liche Anzeigen hier erstattet worden. ES dürste aber doch, um die Gaunerbande ihrer gerechten Bestrafung zuführen zu können, sehr wünschenswerth sein, daß diejenigen Geschäft«, inbaber, welche etwa hier unliebsame Ersahrungeu noch der erwäbnlen Richtung gemacht haben, sich nachträglich zur Erstattung von Anzeigen beim hiesigen Polizeiamte ent schlössen. — Herr Drimmer, BahnhosSwirth im Berliner Bahnhof hier, thcilt un« mit, daß auch der Reichskanzler Fürst B>«- marck bei Gelegenheit seiner Anivesenheil am Sonntag Nach mittag von Sen durch Herrn Briwmer zubereiteten Speisen und von dem dargereichlen Bier genossen hat und daß beide die lobende Aneikenniing der hohen Herrschaften gesunden haben. Wir wollen bei dieser Gelegenheit noch Nachträgen, daß die ToLter de» Herr» Brimmer durch den Kamme,Herrn von Seckendorf dem Kaiser und der Kaiserin zwei präch tige VouqiielS au» Veilchen und Maiglöckchen überreichen ließ und daß diese Ausmerkianileit von Ihre» Majestäten mit Dank huldvoll entgrgengenommen worden ist. Der Besuch de- Panorama« im Krystall-Palast ist eiu reger und üben namentlich die neuen Gemälde „Nero beim Brande Rom»" und „Jerusalem vom Oelberg« au» ge sehen" eine große Anziehungskraft au». — 9u Ergänzung der von un» bereit» gestern gebrachten Ncliz über die im Kausmännischen Vereine stattsindrn« den Vorträge de« Herrn Professor Vr. W. Oncken an« Gießen kheilen wir weiter m.k, daß genannter Herr nicht zwei, sondern drei Vorträge und zwar am Mittwoch, l4„ Donner«-
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