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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-24
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1888
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17V^ «r de« Staat»« glänzend« Entwickelung gesickert. Der dickterilckeu Erfindung bleibt iudcß ibr volle« Reckt; mit den «chsiialen der G-sckickt-sorlckung ist sie nicht im Emktaog. N ist lehr zwelselhast. ob di» Kursürftin Dorolhea ihren Eatten zur Abjastung diese« Testament« bestimmt hat. da» oegeu zweiietlo». daß nicht sie. sondern der Kursurst Friedrich dasselbe rasstrt hat. Di« Hauptrolle ist irdrnfall« die Kursürstin Dorothea. >st sie dankbar, denn wenn sie ansang» als Jntriguanlin «scheiut. di« kern Mittel verschmäht, da« zum Ziele südrt. ibr strenge« finstere« Wesen abschreckend wirkt, so tritt s„w»Act zu Acl io hellere Beleuchtung, und der edle Grund» ^ ihre« Charakter» tritt immer mehr hervor; ihre Härte Aülzt, al» ihr zum ersten Male Liebe und Vertrauen ent- «gevkomuit. Frau LewinSkh stellte diese Wendung des Charakter« in der großen Scene mit dem Kurfürsten in er- -mseader Weise dar und sükrt« die entscheidenden Austritte de« letzten Acte« mit voller Energie durch. Frl. Salback ,l« Ecphie Charlotte, bekanntlich die Freundin von Leidaiz. eine Denkerin aus dem Throne, zeigte sich klug, gewandt und gefühlvoll. Fräulein Pot > tz al» Markgräfiu Ludwig gab diese unverständige und urtheil», lose junge Dame, die an einer Art von LiebeStollheil leidet, ganz glaubwürdig wieder. Der Kurfürst Friedrich de» Herrn Hazmaun war eine sympathische Gestalt, die kräftige Er scheinung deckte sich allerding« wenig mit der schwächlichen de» geschichtlichen Fürsten. Die Wendung zu energischer That und muthigem Aufschwung gelang ihm besonder« gut. Der lAeneralseldmarschall von Dersfliager de« Herrn Bsicher dt war ein Haudegen cowmv U kaut, resolut, srisL, unerschrocken; seine Offenherzigkeit erinnerte an die de« Kcllwitz in Kleist'» .Prinz von Homburg". Herr Hartmann al» Markgraf Philipp Wilhelm hatte in Liebe und Ehrgeiz und zuletzt im LuSbruch patriotischer Begeisterung einen ritterlichen Zug; seine Brüder wurden von Herrn Berthold, der mit Wärme sprach, und in absteigender Linie von Fräul. Senti« und Elise Sperling dargestellt. Dankelmann. eigentlich eine tragische Gestalt, da er später in Ungnade fiel und bestraft wurde, erscheiut hier nur al« Mentor de« fürstlichen Telemach. al« Rathgeber desselben, und wurde al« solcher Mann der milden Wei-Heit, gegenüber der an» Schwert appellirrnden Lerfslingrr'«, von Herrn Bischer dargestellt. Der Psalzgraf von Reuburg, der die Markgräfin Ludwig zu so tollen Streichen veranlaßt, Ueberbringer de« Testament« vom Kaiser, fand in Herrn Matthae« einen Darsteller, der die kleine, aber sür den Gang de« Stücke» wichtige Rolle nicht fallen ließ. Herr Tietz ist im diplomatischen Dienst nicht oft ver wendet worben, er machte sich al» Marqui» de Gravelle ganz patzig, ebenso der polnische Slarost de« Herrn Herbst. Herr Treutlrr al« Gras Sternberg war ein Diplomat von mehr reservirter Haltung. Herr Lehmaan al» Fricdeborn zog sich leiblich au« der Assnre beim oft unterbrochenen Vortrag de« wichtigen Aktenstücke«. Herr Prost (Gras Dohna). Herr Rohland (von Cramm), Frl. Schneider (Fräulein »ea GroschewSko). Frl. Kuntzschmann (Kammerfrau), Frl. Lewinsohn (Page), Herr Ött (Diener) zeigten un» die Scala der Hoschargen und Hofbeamten von der obersten bi« rnr untersten Stufe in pünktlicher Erfüllung ihrer Obliegen» heilen. Der edle, schwunghast« und doch nickt schwülstig« Stil der Dichtung verfehlte auch gestern seine Wirkung nicht- da« Ensemble war von Herrn Gettkr gut inscenirt, die Haupt darsteller wurden wiederholt gerufen Die Stimmung war eine entgegenkommende. Der Tod eine« großen Hohenzollern- sürflen, der jetzt die Gemüther bewegt, bildet ja auch dort den Ausgangspunkt der Handlung. Merkwürdigerweise starb der große Kursürst im Jahre 1688, Friedrich H. 1786. Da neunte Jahrzehnt der Jahrhunderte raubte Preußen seine größten Herrscher. Rudolf von Gottschall. Musik. Zwanzigste- GewaudhaaS-Coacett. L"pttg- 23 März. Zu einer großartigen und Trouerseier sür unfern verewigten Kaiser Wilhelm gestaltete sich da» gestria«, zufällig aus den Geburtstag de« hochseligen Monarchen sallead« Concert. Für geschmackvolle und stimmungs volle Decorirung de-Podium« und namentlich brr Orgel war in dauken«werther Weise Sorg« getragen, und auch da« Publicum batte fast au-nahmSlo« Trauerkleidung angelegt, so baß der Saal, der sonst der Versammlungsort einer glänzenden und fröhlichen Gesellschaft zu sein pflegt, mehr den Eindruck riuer der Andacht geweihten Stätte machte. Do« Concertprogramm war dem Anlasse angemessen zu sammengestellt und enthielt „Trauermarsch" von Carl Neinecke, „Zwei Choralvorspiele und Choräle" für Orgel von I. G. Bach, den vierten Satz au« der Symphonie Nr. 3. Lsäur, von Robert Schumann und da« „Requiem" (6woU) von Luigi Cherubiui. Die Literatur ist nicht gerade reich an Trauermärschen, die sich zur Eröffnung derartiger Feierlich keiten eignen, namentlich nicht an solchen, die, so nie der C- Reinecke'sche, direct sür Orchester gedacht sind, und e» ist kiese Bereicherung der Literatur nach dieser Seite hin danken«, werth au und sür sich. Der auf den Tod Kaiser Wilhelm'« componirte Marsch, der bereit« in einer Anzahl von Arrange ment« sür Clavier mit und ohne Begleitung anderer Jnstru» mente erschienen ist, zeigt die Jnstrumentiruug-kunst de« Com> ponistcn >n hervorragender Weise. Die Einflechtung der Melodie de» alte» deutschen be» kannten Liede« „Die Wackt am Rhein" ist überdies außer» ordeutlick geschickt und durch ihre abweichende Harmonisirung nicht ausdringlich und stimmuogstöread, der Eindruck der ganzen Compofition ein dem Zweck entsprechender. Bon groger und tiefer Wirkung waren die beiden Choralvorspiel« und Choräle „Mit Fried' und Freud' ich fahr' dahin" und „Wenn ich einmal soll scheiden", vorgetragen von Herrn Paul Homeyer. Nicht Entfaltung stäunenerregender Technik oder imposanter Tonmaflen feierten hier einen Triumph, sondern vielmehr die zu Herzen gehend« Einfachheit der Eompositioneu sowohl, wie der Registrirung in schwachen Stimmen, die freilich mit großer Kunst und innigem Lcr- ständniß, genau dem Text der Choräle angrpaßt, auSgesührt war. Die Borträge befestigten nud erhöhten die feierliche und weihevolle Stimmung, die sich der andächtigen Zuhörerschaft bemächtigt hatte. Der Echumann'sche Symphoniesatz, „im Charakter der Begleitung riuer feierlichen Ceremonie", wie ihn der Componist selbst bezeichnet und direct angeregt durch die Feierlichkeiten bei Erhebung de« Erzdisckos« in Köln, fügte fick gut in da« Programm rin, indem er zugleich eine kleine Abwechselung bot. Außerordentlich dankru-werih war die Aufnahme de« Cherubinl'jchen Meisterwerke» in da« Pro» gramm. um so mehr, al« dasselbe seit langer Zeit hier nicht aufgrsührt worden ist. Die klassische Klarveit und der echt kirchliche Au-druck, der mit meist einfachen Mitteln erzielt wird, sichern dem Werke überall seinen Erfolg, ebenso wie der imposante Ausbau einzelner Sätze, wie namentlich der Fuge »Ca-m «lim ädrakao" zur Be» wunderung hinreißt, von großer Wirkung war die Mit» Wirkung der Orgel, die an vielen Stellen da- Orchester, oft nur den vaßton, verstärkte unv durch ihre» >m vollsten Sinne de« Worte« erschütternden Klang den Ein» druck wesentlich erhöhte. Die AuSsührung de« Werke« war eine, von weuigeu Emzelnheiten abgesehen, sebr gute; zunächst gebührt natürlich dem Chore, der durch Thomaner verstärkt war, besondere« Lob dafür, daß er in verbältnißmäßig kurzer Zeit die nicht leichte Ausgabe mit Erfolg gelöst hat; doch auch den auderen Mitwirkeuden, dem Orchester und nament lich auck dem Dirigenten, Herrn Capellmeister Professor l-r. C- Reinecke. ist höchste Anerkennung zu zollen für die bei dieser Gelegen beit bewiesene Schlagsertigkeit und Mühe waltung. Da« Publicum, da» sich selbstverständlich de» lauten Beifall« euth'rlt, wir» den gestrigen Concert-Abend sicher in dankbarer «riunerung behalte». G- Schlemüller. * Carl Reinecke'» Oper „Aus hoben Befehl" ist nicht nur kürzlich in Altenburg, sondern auch in Frei» bürg i. Br. nnt bestem Erfolge zur Aufführung gekommen. Herr Giefeke, Eapellmeister am Stadltbealcr m Freiburg, birigirte daselbst die Oper mehrfach mit herrlichstem Äc» lingen. * E» wird un« mitgetbeilt. daß die äußerst sinnige und würdige Dekoration de« Orchester« und der Orgel zur Trauer skier im letzten GewandhanSconrert von Herrn Decoratenr Gust. B. Hauicke ausgejührt worden ist. Die musikalische Production iu Deutschland während der Monate Januar und Februar 1888. K 1VK. Friedrich Hofmeister'« „miisikalilch - literarischer Monatsbericht" hat mit de» beide» neueste» Rummera seinen 60. Jahrgang eröffnet, auch eia Ereigniß, da« au sich schon er- iväbnknSwerih ist. In den de den Monate» Januar-Februar hoben bie Presse» nicht gefeiert. Die Zahl der «rlchienenen Neuigkeiten und Auslagen über steig» 9001 Im Januar wurden 385. im Hornung aber 534 Neuig. keilen eingeichickl und regislrirt. Pianosoriemustk ist wieder dabet ganz überschwänglich vertreten. Veit»« Monate lieferten nahezu 4M Pianosortelachea aus de» Musikolienmorkt. Verglichen mit der Gejammlzahl der Neuigkeiten überhaupt, stellen diese 387 Pianosorle- nummera über 42 Proceat de» Stanzen dar. In den ersten Monaten werden die musikalische» Zeitschriften, die »m Jahre erscheinen, zum ersten Male ausgenommen. Für diesmal werden deren 46 ousgesührt. Die ältesten Journale sind die von Robert Schumann begründete „Neue Zeitschrift für Musik", Organ des Allgemeinen Deutschen Musikvereins und der Veetboven-Stislung (55. Jahrgang), dann die Senss'ichen „Signale" (46. Jahrgang). Ihnen kommt die von -l W Goitschalg redigirle „Urania" Musikzeitschrisl sür Orgelbau, sowie Orgetspiel <45. Jahr gang) am nächsten. Roch etwa» langer ist die Bote L Bock'iche „Reue Berliner Musikzeitung". die Heuer im 42. Jahre ihres ve- fteheu» sich — hoffentlich rech» wohl — befindet. Je im 28 Jahre stehen die von Karl Kipke geleitete „Sängerdalle" (Leipzia. Siegel) unv die „Schweizerische Musikzeitung und Längerblat». Organ des eidgenössischen Sangerverems" (Zürich, Hug). — Die Zither macht ich anch hier recht demerktich. Aach sie muß ihre Organ« haben Da ist daS „Temralblalt deuticher Zither-Vereine" (Hamburg), außer dem daS „Echo vom Gebirge", Organ de» süddeutschen ZftverbiindeS, eraer da» „Erste Wiener Zilherjouroal", wie e< sich nennt, dann die „Zither. Signale" (Trier). O. es kommt noch besser. Im 6. Jahrgänge exiilirt bereits ein Fachblatt für die gelammten Inter, essen de- Zilheripiet» unter dem schönen D»ul „Der T'vudadovr". endlich noch eine im 5. Jahre stehende „Musikalische Zeitschrift zur Bstege, Hebung und Verbreitung de» Z iherlpietS" (Lnxembm g). DaS dürste mehr al» genügen. Instrumentalmusik ist »> >ener Ge samiiilziffer 919 der beide» Monate Januar-Februar mit 544 Rum mern, Vocalmusik mit 298 Nummern vertreten. Der Rest. 77 Num mern, kommt aus Bücher, Zeitschriften und Abbildungen. Einstimmige Gesänge kamen 132 aus den Ltleraturmarkt, mehrstimmige mit oder ohne Piaaosorte runde IM. ch Buchhändler Moritz Schäfer s. — Seit 1848, also eit vier Jahrzehnte», war hier ein BerlagSbuchbindler etablirt, der auch Musikaliea und Bücher über Musik, hübsche Beiträge zur Haus musik christlicher Familien hcrauSgegebc» hat: Gustav Moritz Schäler, Firma: Moritz Schäler. — E>ne so vieljädrige Thätigkeit ver- dient anerkennende Eiw qung, auch wenn sie der Tonmuse nur zo einem relativ geringeren Tüeile zu Gute kam. Wir nennen also von Lchüfer'S Verlag das Methsessel'iche „Dentjche Lieder- und LommcrSbuch", da» 1876 von Ernst Melhseffcl revidtrt und neu- gestaltet, mit Hunderte» von Liedern vermehrt sür Gesang und Pianosorte irr 6. Auslage herauSgegrdcn ward. Der alte Methfeffel hatte sich inS Gewandhaus schon l8-'9 mit einer Ouvertüre rra- gesührt. In demselben Berlage erschien 1865/66 rin zwei bändige« „Album sür Malerei und Musik" von A. Salzbrunn, im Jahr« 1862 „Die Harfe" (Anthologie geistlicher Lieber für Pianosortr und Gelang). 1869 „Der Heimgang zum Herrn" heilige Gesänge bei Begänguissi n). ohne Iahre«zah> eine „AuSsührlichr Erklärung einiger evangelischer Kirchenlieder" von G. F G. Goltz Theoretische« gab Moritz Schäler auch heraus, zunächst Ferdinand «rieger'S „Rationellen Musikunterricht" (Versuch einer mnsikalischen Pädagog ! and Methodik 1872), dann Earl kantner « Handbuch der Tonsetzkuast (1865) und dessen Winke über die Figuration der Violinen inSbeionderr bei R kardationSoccordea (1871), Robert Aittmana'S UnterrichtSbriese sür daS Pianosorte (2. Auslage 1880) und Mehrere» von F. L. Schubert. Dieser bienenfleißige originelle Leipziger Musiklehrer, dem bekanntlich die Tinte Zkg seine« Lebens nicht ausgiiig, gab bei Schäfer »nno 66 „Die Instrumentalmusik in ihrer Theorie und Praxis oder die Hauptsormen und Tonwerkzeugr der Loacert-, Kammer-, Militoir- und Tanzmusik, iviffeiijchaslbck und historisch erläutert sür Tonkünstler und Musiksreuade" heraus. Testen Pianoiorteickule sür die Jugend" brachte eS 1880 zu einer vierten Auslage und dessen „Concordia" verstieg sich gar zu einer 8. Auslage 11877). Letztere» ist eine Anthologie elastischer Volkslieder für Pianosorte und Gesang. * Leipzig. Ll. März. Ostern naht! Auch die Mnsikscholaren hoben sich gerüstet, um vor Verwandten und Freunden mit ihren Paradestücken zu defiliren. Indem Musiki,istitut vo» Max Katzsch hierselbft. daS vom 1. April ab, beiläufig gesagt, au» seinen bis herigen Räumen nach der Albertstraße Ne. 27, parterre, üder- iedelt, gestalteten sich die siebente und achte Abenduntei Haltung zu ogenannlen PrüsungSconcerten, die von den Exercitien der ungen Truppe Zeugniß oblegen sollten. Wenn wir die große Reihe der gebotenen Leistungen überblicken, so können wir in der Haupt- ioche nur Ersreuliche» melden. Am ersten Tage wurde die Sonate op. 49 von Beethoven, desgleichen Robert Schumann'» op. 68, am lweitea Lage Schubert'» „Impromptu", Haydn « Sonate vckur und oeethoven'« Septett (op. 20). arrangirt für 2 Pianosorle zu acht Händen von G. M. Schmidt, mit anerkeuaeo-weriher Bravour vor- getraaea. Da» Gleiche ließ sich von einzelnen Salonstücken, wie „Maiglöckchens Läuten" von Siewert. „Kinder-Quadrille" von Tulschek, „Lapricclo" voa K»hu, .,Nocturna" von F>eld, „Welleaipiel" von Spindler, und dem reizenden» gefälligen „Geburt-tag-marsch" (or>. 27) von Max Katzlch behaupten, die nicht minder mit sauberer Abrundung und Reinheit zu Gehör gelangten. Die Schüler zeigte» sämmtlich eine gesunde Schulung, die sich in dem sicheren, sestea. aber keineswegs harte» Anichlag, in der lobenSwerthe» Ausdauer und Accuratesse kund that. Kam auch einmal eia falscher Ton mit zum Vorschein, so koante da- doch dem guten Gejammteindruck nicht hinderlich sein. Lehrer wie Schüler können vielmehr aus da» Ergebniß dieser Prüsungen mit Befriedigung zurückdlicken. Sehr gut gelang auch am ersten Abend da« „Lied ohne Worte" von Seher für Violine und Piano« svrtr. Am zweiten Abend boten die beiden Lomvositionea „Abend glücktet»" vnd „Ivaenderinneroug" voa dem Hamburger PH. L. Bach besondere« Interesse, da sie von Herrn Katzsch für Llavier, Violine und Harmonium arrangirt waren und in der Vearbeiiuag außer ordentlich aolvrachea. Lea Schluß der Prüfungen bildeten zwei Quartette: ,.Abendgebet" voo Oefteu und „Andante Srrioso" von Kölling, sür Pianoiorte, Harmonium, Violine und Violoncello gesetzt. Di« Toustücke wurde» sei» schattirt und mit vollster Tonsichrrheit wiedergegedeu. haben an« dt« Leistungen der innge» Pi»l>aift«n befriedigt, dr» bet einer sicher» und gewandten Bogealührong auch »me ersreuliche Fingerserttgkrit, überhaupt «tue lodenswenbe Technik verrielhe». Die bereits vorgeschrittenen Bioliaipieler verdienten bei ihren mit üdeiraschcnder technischer Gewandtheit dnrchqesührte»' Vorträgen (Td'otcr Lieder von Neibig. Variationen van Panoska re.) alle An erkennung. Bo» den Leistungen im Ensemble-Spiel verdienen in erster Linie da« Eng-lterzett au» dem „Elia«" (sür 3 B'ol'nen) und da» Albnmblatt van Macht« (sür 6 Violinen) genannt zu werden, da sie sich durch Reinbcit in der Intonation und schöne Ebenmäßig- keit im Tact ettwzeichnrtea. (Die beiden letzten Stücke haben wir nicht gehört, w-il die Kälte de« Saale« un« zun, Fortgehen nüitzizte.) Die Peüsuaa hat nicht »nr de» Schülern Gelegenheit geboten. ,dre erfreuliche» Fortschritte zu bekunden, sonder» auch dem Jasniut'- leiter eia ehrenvolle« Zeugniß au-grftellt. F Der Breslauer Orchefter-Verri» hat tu dem letzte» AboauemeatSconcerte dieser Wintersais»» unter der Lrilnaa voa Max Beuch und Ernst Flügel die Trauermäische au» der „Lroiea" voa Beetdove» und der „Götterdämmerung" voa Wagner, den Lhoral „Wenn ich einmal soll scheiden" ou« der MaiidäuS-Possion, sowie eia neue« Chorwerk von E. Flügel „Einem Freunde" und die Wandelmusil nebst dem Finale de« ersten Scte« auS „Puisisal" «ufgesührt. Boa dem Letzteren waren nur die eigentlichen Lhoesätz« beibedolteu. Da» Publicum, welche« durchweg ia Trauerkleibuag erschiene» war, zeigte sich aomenilich voa dein Bach'jcheu Choräle und dem Beetdoven'jchea Trauer morsch sichtlich ergriffe». — In den 12 Abonnement«-Loncerten dieser Saison bildete» de» Grundstock der Orch-ster-Lomposiiionea die Werke der Elalsiker und Romantiker: Beethoven, Gluck. Mendel-- sodn. Mozart, Schumann. Schuber» und Weber. Vo» »eueren Tcn- letzekn wurden Barg'«!. Bruhm», Berlioz. Bruck, Bade. Götz, Gold, mark und Wagner berücksichtigt. Unter Direktion der Lumponisten kamen Novitäten von Gcr»«heiin, Heid ngsicil», Hokmann, Iaduksohn und Plichal zur Auijühruug. Bo» au«wälligeu Solisten wirkten die Pianisten Eugen d'Albert, Heinrich Barth, Sophie Menter und Emil Sauer, die Violinisten Michael Banner, Rodert Heckmaun, Pablo de Sarasote und Marie Soldat und die Sängerinnen Fanny Mora».Olde», Wally Schaoseil und Herminr Spie« mit. * Für da» königliche Operahau« t» BrrN» «ft. wie da» „Berliner Tageblatt" erfährt, der Deaortst Or. G. Seidel vom Slodttdrater in Köln verpflichte« worden. Der Künstler wird am 1. September 1890 t«> den verband der Hosoper etatrekeu. * Der vornehmst« MLnnergesang.Verein t» Helstagsor», welcher sich „Moniere Musikanten" nennt, wird voa der Kaiserin non Rußland sehr protegt« und ost au« Anlaß de» Geburt-tage- de« Zaren bebus« Abhaltung «me« oder zweier Conrerte nack Peters burg beschiedeu, respektive mittelst eine« Exiraziiges dortbin gebrach». Aach diesmal wird der genannte Verein au- gleichem Grund« in Petrr«b»rg zwei Loacerre veranstalt»» und Hai zur solistischen Mit- w ikung in dealelden sein frühere« Mitglied, den Baiytonisien Herrn Philipp Forst«», «»geladen. Der Künstler koante aber in Folge eingegangeiier Verpflichtungen in Demschland und Oefterreich-Uogara die Reise dahin nicht uuterneba.ea. Berichtigt«»«. In der gestrigen Besprechung derLonservatorium«. Prüiung ist an« Versehen der Name de» Compomstea der beide,» Duette für Sopran «ud Barytoa, Paal Umlaust, weggeblieben. Königliches Landgericht. 111. Strafkammer. * Leipzig. L3. März. Im December v. I. erregte die voa un« berichietr Verhaltung de« Magaziuverwalter» der diesigen Schriftgießerei, Druckerei und galvanoplasistchea Anstalt von Sch St G., Namens Karl Gottsried Kleinoa au- Merseburg nicht geringe« Aussehen. E» kamrn Diebereien voa Metallen zum Echristgusi ,c. an de» Tag. welche bereit« im September 1883 begonnen hniten und seitdem bi» in den December v. I. hinein fortgesetzt worden waren, so daß de» Inhabern der Firma, welche in Kteinau volle« Bei trauen gesetzt hatten, ei» Be rin st von über 14 000 ^ erwachsen war. klkinan hatte — soweit die« überhaupt ermittelt werden konnte — in über 130 einzelnen Fälle» zumeist Ziao und nur geringere Quantitäten Knpser an den Rohproductenhändler Karl Gotihets SpringSklee vier bez. »er Inhaberin de« Geschäft« Theres« Wilhelmine der« Hel. Svrtngtkkee hier zu Preisen verkauft, welche mehr al- um dle Hälfte hiwer dem wahren Wert he zurückftaaden, so daß sür dir rund 14,MO repräsentirenden Meiallmassea nnr etwa 5500 gezahlt worden waren. Kleinao hatte jede-mal Spring«klee benachrichtigen lasten, wenn Metall zum Adbolea bereit log und den In dem Geschäfte voa Sch. L G. al« Schmelzer beschäftigten Arbeiter Karl Franz Georg Hess« Mit in« Vertrauen gezogen und ihn entsprechend durch iogeu. Schiveiggeld entschädigt, nicht minder de» Markthelser Karl August Rudols Schulze ou« Connewitz, welche dem Kleinon bei dem Forischaffea de« gestohlenen Gute« beviltlich gewesen waren. Lpring«klee, der übrigen« wegen gewerb«mähiger Hehlerei bereit» ZuchivauSstrase erlitten, hatte den größien Theil de« Metall« an de» Trödler Gustav Adolf Müller au« Talditz bei Dürrrnberg mit einem «ntsprecheudea Profit weiter verkauft und seinem Buchhalter Franz Schiller e»S Lindennaundors die Einträge über den Einkaus der DiebstahISobjecte in da« sogenannte Trödlerbuch untersagt, so baß, bi» aus einen einzigen Posten, keinerlei Notizen über den jahrelang betriebenen unlauieren BeichäftSbetrieb vorziifindea waren. Alle diese sieben vorgenananien Personen standen nun vor der dritten Straskammer des hiesigen königlichen Laadgericht«. Während Kteinau ein umioffende« Gcsiänbniß ablcgte, bemühten sich die Mehrzahl der Mitangeklagten, ihre Schuld in Abrede zu stellen, so daß eia amsänglicheS Zeugenverhör ersorder- lich und dadurch die Verhandlung bi- in die Abendstunden des gestrigen Tage» hineln «„«gedehnt wurde. Die königliche Staal« anwaftschost beaniragie Verurtheilung sämmilicher Angeklagten in Gemäßheit de« Erüffnunglbtsckluffe«. Die Verkündung de» llrlheil« wurde aus den 26. März aaberaumt. Nachtrag. * Leipzig» 23. März. Ein« Anzahl von Hau« besitzer-Vereinen, darunter derjenige in Leipzig, hatte an den Landtag da» Gesuch gerichtet: „Die hohe königl. Staat«regierung zu ersuche», da« dermalen bestehende Geirtz, betreffend die Landerbrandcasse, vom 2b. August 1876, einer Abänderung unterziehen zu wollen, noch welcher ») in denjenigen Orlen, welche eine öffentliche Wasser leitung besitzen, sowie entweder eine BerusSseuerwehr in stetem Dienst unterhalten oder im Uebrigea über eine dieasttüchtige Feuerwehr versagen, die normale» Beiträge der LovdeSbrandcaffe um so weit herabgesetzt werden, al« di» Jeuer-gelehr durch diese Einrichtungen vermindert wird, und d) die Zuschläge «egen der Ansteckungsgefahr »»» außen über haupt wesentlich vermindert, sowie e) mit Rücksicht aus den güustigea Vermögeusstand der Anstalt die Beiträge herabgesetzt werdru." Die Petition-veputalion der Zweiten Kammer (Referent Abg. Däbriy) hat sich mit dem vorstehenden Gesuch nicht zu befreunden vermocht und sie schlägt vor. die Petition au' sich beruhen zu kaffen. Wir kommen aus den Bericht der Pclilionsdeputation zurück. * Leipzig, 23. Män. Die Ortßkrankencass« für <5 Leipzig, 23. März. Musikiuftttut von Hugo Marttui, Leipzig Reudnitz. Die Prüfung de» Martiui'schrn Institute«, weiche geftera Abend im Saale de« Schloßkrller« zu Reudnitz ab- . ... gehalten wurde, gab un« Gelegenheit, eine Anzahl Schüler und t Leipzig unv Umgegend zählte am 2S. Februar 31563 männ- Schülerinnen hinsichtlich ihrer Fortschritte im Llavier-, violin- und ftche und »0 359 weibliche, also zusammen 44 922 Mitglieder. Ememble.Sp" kennen zu lernen. Bei den jungen Schvlarea, d.e Gegenüber dem Monat Januar war die Mitglieder»!,« um heit »nt Bestimmtheit im Spiel, eia strammer Zug ,m Tuet und hei Einzelnen, namentlich bei den jungen Violinisten eia anerkennen«, weride« Streben nach Wärme im AnSdruck beobachten. Die Schüler und Schülerinnen, die ihre Fähigkeiten Im Llc vier spiel doenmentirte», boten meisten« leichte, eiasoche Stücke von Knllack. Llemeoii, Wodl- s-hr». Scharwenka, Vogel ,c. E« ist vn» aber tieb^, wen» junge Spieler ihre eiusachen Ausgaben mit Geschick »nd glücklichem Erfolge löien. ol« wenn sie schwierige Stücke, denen ihre Kräfte noch nicht gewachsen sind, in mangeldaster AuSsührnnq bftten. Freilich muß bei Besolgung diese« Grundsätze« die cialsilche Musik mehr oder minder in den Hinieegrund treten, «nd da« Programm der Prüfung halte in der Thal neben Mendel-sohn, Schuber», Lhopin, W. Gad» und Wagner, die je einmal v-rlreten waren, keine Classiker anf- zuweisen Da» nimmt man aber gern mit in den Kauf, wenn di« leichiea Stücke ueoerer Evmvonisten exact »nd sicher zu Gehör ge- bracht Werve» Bon den Tlavierfiückrn. die i'uS besonder» dnrch Akkuratesse und durch festen und dabei »ichi unschönen Anschlag er- sreulen, eiwähaen wir da« Pbantosiesiück „Beim Feste" vo» Gabe, „Sinderftückc" von Volk, „sonaiineujatz" van Tlrmrnti, „Tauzrondo" voa Vogel. Natürlich waren diese Stücke, w>« auch die übrigen, nicht ganz frei voa kleinen Unebenheiten, die tndeffe» des Anfänger, natürlich und verzeihlich sind. Noch mehr al» dir Csavierstücke tiguna von Bauärdeilern (wegen de« starken Froste«) seme Ursache batte. Anmeldungen gingen ei« 7509. Abmeldungen dagegen 7805; Mitgliedsbücher wurden 1715 auSgefertigt. Krankenaamelduagen erfolgten voa >628 männlichen und 4SS weiblichen erwerSonsähigen Mitgliedern, ein schließlich 57 Wöchnerinnen. Diese Zahlen entsprechen un» g fSbr denjenigen de- Januar. Der durchschnittliche Kranken- bestand an erwerbsunfähigen Mitgliedern betrog 2,8t Procent, gegen 2,95 Proeent im Januar. Außer diesen rrwerd«- unjähigen Mitgliedern worden 831 männliche und 284 weib» liche erwerbsfähige Mitglieder, sowie 6lt Ehefrauen. l025 Kinder und 29 andere Angehörige, al» in ärztliche Be handlung getreten, zur Anzeige gebracht. Krankenhau«» pflege erhielten 208 Personen, also ungefähr der zehnte Tbeil sämmilicher erwerb-unfähigen Erkrankten (gegenüber 2lll Personen im Januar). Im Ganzen wurden im Februar 17 005 ./k an Krankengeld — ungefähr 5000 -ck weniger al« »n Januar — und 2973 -ck an Sterbegeld gewährt. Da« letztere vertheilte sich auf 28 männliche und 8 weibliche Mitglieder, sernrr aus 17 Ehefrauen und tOO Kinder« voa Mitgliedern. Aus einen Wochentag entfielen im Febrünr 1880 -ck, im Januar dagegen 2033 -ck Kraukeligeib- Ar Mitglieder wurden aus ärztliche Verordnung serun noch gewährt 139 Brillen. 61 Bruchbänder. 174 verschiedene Bäder »:>b 58 diverse andere Heilmittel. AuSgefteuerl wurden, d. h e« erh ellen die vollen Leistungen der Easse 13 bez. 26 Wochen lang für eine unv die selbe Krankheit, blieben aber darüber hinaus ncck> krank. 35 Mitglieder. In fünf Fällen übernahmen die TerusS- genvffenschaslen die weitere Fürsorge. Bon den acht Berus-controlcuren wurden im vergangenen Monat 7330 Besuche in der Stakt Leipzig und 72 weiteren Ort schaften gemacht. Wegen Z»iv,kerhank»unzen gegen da» Statut mußten 363 Anzeige» erstattet werden. In 78 Fällen hiervon wurden Strafen im Betrage von l—5 -ck verfügt, in den übrigen Fälle» dagegen entsprechende Verwarnungen ertheilt. * Leipzig. 23. März. Für die Generalversamm» lnng des Kirche »bau-Verein» war der Montag der Ebarwoche auSersehen. Wegen Aebinverung der beiden Ver sitzenden ist jedoch eine Verlegung nethwenvig geworben; vie Versammlung wird nnnmebr am Freitag der Osterwoche, den 6. April, unv zwar wieder >n ver (alten) Buchhändler» börse stallsinden. - Da» lebhafte Interesse, welche» der bekannte, leider zu rüd verstorbene russische AtterlhumSsorscher Alexander 'eplouchow allezeit sür unser „Museum sür Völker kunde" an den Tag gelegt hat, ist auch auf den ältesten Sohn, den gegenwärtigen Forstmeister Theodor Tep- touchow in JljiiiSkoja im Gouvernement Perm iibergegangen. So bat derselbe soeben de», Institute zwei prächtige voll» ständige Anzüge und zwar eine» Permjaken und einer P.rni- jakin, sowie verschiedene ankere Gegenstände der Eingeborener» de- Gouvernement» Perm übersandt. - W>r machen alle mciischeiisreundlich gestauten Bewchncr unserer Stadt darauf aufmerksam, daß am heutigen Sonnabend Nachmittag vie vom diesige» Frauen-HitsS- verrio im Parterre der alten Thomasschule veran- ialtete Ausstellung weiblicher Hanvarbeften w. zum Besten der SuppenvertheilungS-An statt de» Verein» ge- Lloffcn wirb, und zwar um 6 Ubr, woraus dann die Ver lass ung der AuSsirllungSgkgensiäude erfolgt. Bei der Ge diegenheit unv dem Wertste der großen Mehrheit derselben wollen wir nochmal» den Ai kaus vo» Loosen angelegentlich empsehle». — Herr August Bebel sagt in einer an un» gerichteten uschrist, die Mitlheiliing in ter Millwoch-nummcr unsere« lattcS, daß er am 18. März zur Begehung einer Com- muneseier in BorSdors sich brsundcn habe, fei falsch, in, Gegentdcil, er habe seit dem September vorigen Jahre» !Zo»Sdors nicht besucht. UuS war die Mtllhciluiig von guter Hand zugegangen. Stadttheater. Wir machen darauf ausmcrksam, daß die Abonnenten ker 3. Serie am heutigen Sonnabend, die der 4. Serie am Montag, kcn 26. ts»., die neuen Abonnc- mentSbücher de« 2. Quartal» de» IahreS-Abonncineul» an der Abendkasse de« Neuen Theater» von lO—3 Uhr unter Vorzeigung de« letzten AbonneinenlS-Umschlag» iu Empfang nehmen lasten können. Carola-Theater. Der wohlbekannte Zauberschwank BoSco" vo» Vüller kommt morgen, Sonntag, im Carola- Theater zur Ausführung. Außer diesem Stücke kommt noch da» dreiaetige Lustspiel »Spielt nicht mit dem Feuer" von G- zu Pullitz, welches zu diesem Zwecke neu einstudirt wurde, zur Ausführung. Beschäftigt sind darin u. A. dl« Damen Baumeister, Flösse!, Schneider, Körner, di« Herren Büller, Hartmann. Matthen» ic. — In dem Enlrte de« Panorama« im Krhstall- Palast ist seil einigen Tagen ein sehr interessante« Bild „Betende Juten" au-gestellt. Dasselbe ist ein Werk de« früh zeitig verstorbenen Warschauer Maler« M. Gottlieb. — Morgen Sonntag findet in ver Alberthalle de» Krystall-Palaste« rin Militoir»Coneert der Capelle de« 106. Infanterie-Regiment» unter Leitung de« Dirigenten i^errn H. Mattbey statt, verbunden mit Austreten von KünsUer-Specialitätkn. Die Beliebtheit, welcher sich die Veraiistaltuiiaen in der Alberlhalle erfreuen, sichert gewiß einen regen Besuch auch sür den morgenden Abend. — Morgen Sonntag Abendfindet, wie au« dem Anzrigen- theil ersichtlich ist. im großen Saale de« Centralhalle Extra-Concert der Capelle de» 131. Infanterie-Regiments unter L-ttung de» Herrn Musikdirektor Jahrow statt. — Morgen, Sonntag, Nachmittag» pünktlich um 3 Uhr indct im großen Theatersaale de» Krystallpalaste» die Oster- Vorstellung und Feier des siebzehnjährigen Be sehen» der Exercirschiilkn von Wilhelm Zörnitz statt, welche mit dem Aufmarsch und der Parade-Aufstellung be ginnt, woraus ein Prolog folgt, an den sich dann die eigent lichen Hebungen anschlicßcn. ES sind im Ganzen 16 Nninmern. welche da» Programm verzeichnet, und jedenfalls wird da« al» Nummer lO gellende Wassenspiel. auSgesührt von l6 Knaben in Cosiüm. mit Schild und Schwert bewaffnet, allgemeine« Interesse in Anspruch nehmen. Der Sommer- Cursu» beginnt am 8. April »nv r» werden Anmeldungen sür beide Schulen (UiilerrichtSlocale Centralhalle und Krystall- palast) schon jetzt angenommen. D Leipzig, 23. März. Auf der Thüringer Vabn tras heule Morgen mtt dem Zuge 7 Uhr 20 Min. wiederum eine Abtbeilung Quartiermacher hier ein. E» waren 3 Osficierc und 61 Uulerossiciere und Mannschaften vom 22. Jnsan- terie-Negiment au» Slraßburg. welche um 8 Uhr 30 Mi nuten Vormittag» aus der Eilenburger Bahn weiter nach Glatz in Schlesien gingen. Besagte« Regiment ist dabin verlegt und wird ans dem Marsche in seine neue Garnison in der Nacht vom Montag zum D>e»«tag hier durchgehen. — Gestern Abend halte ein Dienstmädchen au« Wurzen. Nomen« Anna Richter, welche hier in ker Thalstraße in Diensten steht, da» Unglück, beim Herausbolen von Kohlen ou« dem Keller in Folge de« Bruche» einer Kellcrstuse mit dem Kohlenkasten rücklings die Treppe hinabzustürzen. Das arme Mädchen zog sich dabei eine bedeutende Kopswunde und auch innerliche Verletzungen zu und mußte deshalb >m Krankcn- baos« untergebracht werden. — In seiner Wohnung im Naundörsche» erschoß sich heute Morgen der 20 Jahre alle Lagerbiener eine-hiesige» kausmänmsche» Geschäfts. Man fand den Unglücklichen aus dein Sopba sitzend tobc aus. Er galt ol» durchaus solid und auch im Geschäft al» ein ordent licher, zuverlässiger Arbeiter, weshalb eS unerklärlich erscheint, wa» den jungen Mann zu der unseligen Tbat veranlaßt haben mag. — Heute Nachmitlag wurde rin >8 Jahre aller Laufbursche vo» hier in dem Keller eine» Grundstücks am Grimmaischen Steinweg erhängt ousgesunden und polizeil-ch aufgehoben; die Ursache de» Selbstmords» ist »»bekannt. — Bo» Seiten der noch streikenden hiesigen Steiumetz- gehilsen werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sremscn Zuzug sernziibalteu oder hier angekommene au-tvärlige Ecl- trgen zur Wieverabrrise zu bewegen. Die Streikenden be schränken sich aber nicht hieraus, sondern sie haben dnrch ihr Verhallen gegenüber hier arbeilenken College», die sie gestern Adend beispiel-weise aus dem Heimwege in unqualisicirbarer Weise bedroht und sogar ongespien haben, energisches 8 »- schreiten der Schutz Mannschaft nolbwentig gemacht. Ob die Streikenden dadurch ihrer Sache nützen, möchte doch sebr bezweifelt werden. * Leipzig. 23. März. Von der zweiten Straikaurmer de« hiesigen könrgl. Landgericht« wurde l) der Hand arbeiter Friedrich Kart Becter aus Gundors wegen Dieb- stahl« zu 4 Monalen Gesänqniß verurthcilt, dahingegen 2) der Maurer Johann Gottloh Brendel au» .Hopsgarten von der Anklage der Zuwiderhandlung gegen die allgemein anerkanntrn Regeln der Baukunst (tz. 330 de« R.-Str.-Ges.-V 3 srriqesvrochrn.
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