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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-22
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1888
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1742 Vedürsulß »wluerlnNi«», deß «M»G «N D» «>Nel für dl« GewL^rnng h« Urufi«,»» hat dt« rlszetu« G««,iah» für ihre peust-uSdercchti-itei: Beamten oultzubnuge». U« jehoch »tch« vo» «»roherem rin« zu «rohe fia-»z>»ll« velaku», herbei, zulützr,^ ewpfietzlt e« sich, dte Hieufiousberechtigung »„nächst a»s dir Beamt«, »» deschrtnsr, an» hi» hiuterloffeue» derirldea zur Zeit »och uuSzuichließ-n. >«I Gruud »er gesammUt«, Ersah»»»«, Mir» Ham, i» einigen Jahre» sich beunhetls» «als,», ob hie PeafionS- »errchtigimg a»s hie H, „erb Uedem, her Be,»Ue, ao»ged»h,t sann. S) Die staatliche Gesrßgebmm hat sich a,s hi« >^rd»»,a z, deschräukeu, »ah »i« Gemem»«, ihre, venisSbeaMe». sele» »« Bar. ß»a»e »der U»Ierbeamt», Peufio, au» der «emeiaheeasse zu ge- mähre» habe». «,» »aß t» OetSfiatttt z» bestimme, ist. »er al« Ber»s«»ea«»rr «»»sehe, t» «» t> metche« Umsaugr »i« Peofi»» zu grmähr«, ist. 4i Die speriefie» Borschrist», hortber, »eiche Beamt», al« Be- rus»b«a»t, »» gelte» ha»«,, i, Melcher Hsde di« Beist», zu ge- Mähre» ist «d u»«er Melche, B«»i»«o,gr, die HKufioulbrrechtigung riatritt. sta» demgemäß «ristzatnarisch zu treffe». b) S« empfiehl, sich. a,s rrn« im »eg« der LaudsSaesetzgebung hrrbei»»sstdrr»»« Sicher»»» »er Existenz »erjeoige» Pprstiude. ioier» fit Ber»s«bea»te fi»d, Vedacht zu nehmen, welch« a»s Zeit gewählt Mord«, si»d „d dann »ich, Mieder gewählt »erde», etwa ia der Weise, daß de» Gemeinde, »,r Pflicht gemacht »ird, daß de, »ich» Mieder gewählte» Vorstände» aut eiae angemessen« Zeit ei» a». gemessener TheU de« Gehalte» al» kuftentatio» jortgewährt werde. 2, de» in diese, Sätze« niebergelegle« Sinne beantragt die Deputation, dir Kammer wolle beschließen, di« Petitionen der ! Staatsregierung zur Erwägung zu überweise».^ Der Venvaltunqsbericht der Stadt Leimig str Mtz. n. r.B.UB. «B« «wch tz»A»r«»m Belg««.! l Öffmtb« wirst birfus Vrrhättmiß , roßbrBa«ntk» .. durch di« Dienstmädchen rinerseit«, durch-die Schülerinnen de» Eouserdaiorium» anderersrit« herbeiqeskhrt. Da» starke Bor« wiege» de» männlichen Geschlecht« i« der au« de« ..übrige,» Königreich Sachsen" stammenden Nnstall»be»-ller»»g <33.38 LaMgg. Amettr R««»er. st Bo««de». M Marz. Dl« Zweit« Kammer trat hrnt« za rtnrr «brudsitznng zusammen, dl« um « Uhr ihren Anfang nahm »m N«,wr»»>Ilffchi »wlmle, derseldra bei die Herren Iustizministrr l ist durch -a,«niete Krl«g«mm.»,r General Gra, v.F.dricr, Finanz. * Än Bezug «ng dle Religion-Lekeantnisf« der leipziger B-vöckernng sagt der verwattungsbericht, daß von der Gesammtdcvölkcruiig ja der Stadt Leipzig die Lutheraner Ät.IZ Poc.. in den 'Grenzbvrfern 98.30 Proc.. iu drn Vorstabldviseru 98 83 Pror., in den Außenbörsern 98.42 Pror. in den ser»e»en Dörfer,! 88.74 Pror., im Durchschnitt dieser Grsammtheit aber 83.83 Proc. bilden. Je weiter wir rin« also von der Stadt rnijcruen. desto mehr nähern wir N»s deu allgemeinen sächsischen Verhältnissen, wo da» nichk- lulherischr Glaubenkbekenntniß :ur seltenen Ausuahme wird. Wir sehen aber auch, kotz r,e Nichttutheraner. welch« früher nur in de» größeren Städten de» Lande» verkommen, jetzt auch in den Bororlen wobnen und daß demnach auch in dieser Beziehung dieselben mit der alten Großstadt mehr uud mrhr eine Gesaninitbkit bilden. Von den Nichllntheranern nebmrn unser Interesse die Römisch-Katholisch», deshalb in erster Linie in Anspruch, weil sie sich in jüngster Zeit schneller vermehrt haben al» die Angehörigen andeier Nelig onsbi keniilnisse» während doch bekanntlich die nähere Umgebung Leipzig», welche sonst den Hauplrecrutirungsb-zirk für dieselbe bildet. keiiie-weg- eine römisch-katholische Bevölkerung hat. Woher kommt also diese Zunahme und woher lommci» die zugrwandertrn Römisch- Katholische»? Dirse Frage beantwortet sich dahin, daß diese Zunahme nicht etwa durch eine größere Frnchlbarkrit der hiesigen römisch-katholische» Familien ersolgt, sondern auf auswärtigen Zuzug zuilickznsuhrcn ist. und wiederum nicht aus den Zuzug voller Familien, sonder» enizelner erwachsener lediger Per sonen männlichen Geschlecht« Aller von 28—38 Jahren. 2» Leipzig zeigt sich eine völlig abnorme AtlerSclasje» Zusammensetzung der römisch-lalhvlischen Bevölkerung. Bei dieser standen 33 88 Preeeut in. Aller von 20—48 Jahren gegen 38.5,1 Proceiit de: Gisaninithevölterung. Dem entsprechend waren auch alle jugendlichen und älteren Aller- rlasie» bei ihnen schwächer vertrete» als bei allen anderen Religionöbekeiinlnissen. Wir haben eS also wahrscheinlich mit kiner großen slueluirenkea römisch - katöolischeu Arbeiter bcvölkernng zu thnn. Uiid zwar ftaniiut diese Bevölkerung vorwiegend a»S »ichldenlscher H-imalh. Von de» Römisch Kaiholischen Leipzigs sind nämlich 984 männliche und 724 weibliche im »ichtdeiilschen Europa geboren, davon allein 747 und 820 i» Oesterreich Ungarn, iiisöesonvere 330 und 45»8 in Böhinen. Kein Tde«l »nscrer Bevöllcrung ist un» so s.emd al- der römisch katholische, denn kein anderer ist so wenig ortSgebiirlig als dieser, und keiner stammt verhällnißmäßig so sehr aus ii.chldculjch r Heimalh als dieser Wenn man sür tio Religionebekenntnisfe überhaupt nur silns Gruppen macht und alle Diejenige,,, welche nicht Lu lheraner, Resoriuirte, Römisch Katholische oder Israeliten sind, als „Anve-re" zusammens-igl, so zeigt sich, daß auch diese Anderen sich i» den lebten jiins Jahre» in unvrrhälliiiß mäßiger Weise ve> mehrt habe». -In dieser Verniehrung sind betheitigl die Anglikaner. Ez iskopalisten. Apostolisch-Katho tische», Allka'.holilen. Tculschkalholiken und Griechisch-Katbo, like», während die Tijjldeulcn und Aehnlichc sich veruunbert haben. Auch die Leipziger Israeliten biete» rin besondere» bevöikerungastatiftische- Interesse. Bis zum Jahre l888 war die Vermehr»»», der Iiiesigen jndiichcn Bevölkerung eine schnellere gewesen als die der Gesanimlbevölkeiung, seilvem ist sie dintcr der lehleren etwas zu nch,eb>leben. Noch inrmer aber besteht da- früher beobachtete B-rl'älliiiß fort, daß die Israeliten noch nicht zun» vierten Tveile m Leipzig geboren sind, sondern in »inverballaißinäsiigeii Quoten ans de,» Aus land stammen. Von den hnsige» Jsiaelitc» sind medr in Preußen, ja sogar »lehr ans; ivatb Deutschland« al» in Sachse» gedorc». Ganz anssätiig groß ist das Eo»ti»ge»t, welches Galizien und Rußlaad zu de» biestge» Israeliten slellk». Rach der Zählung vom l. Tee»ib.r 1883 betrug die Zahl der JSraelste» >n Leipzig 3818 gegen 25>5»l rin Jahre l875>, und davon stammten alle»» 838 aus Galizien und Rußland. Wenn wir un« n»t der Heimath der jetzt lebenden Leipziger B>vö!ker»ng beschält,,,en. so zeig,-» sich nicht nur verschiedene Bilder je nach dem Religionsbekenntnisse der einzelnen Gruppe» derselben, tonder» »>ub je »ach den Gruppen, welche sich als Haiw-ballliiigsbevolkeiuiig, AnstallS berolkeruiig, Bevölkeiniig de- einzelne» Sladllheste, 7l»ge höiige der verschiedenen Geschlechter und AtlerSelassen ergeben. Bei der Anstallöbevölkerung sind die in Leipzig Geborene» sehr schwach, die nnßeihilh der AinlShaupliuan» schasl Leipzig aber im Koni,reich Sachsen G>borc»e» sehr stark vertreten. Die« e k ict sich ab-r leicht durch d,e Recru tirnngSbezirke des hier casernirlen MilitairS. Viel ausjatliger ist es, dag die Richl'achje» ein verbällnißniäßig ebenso starke- Eenlingenl zur Anstaltsbevölkeriurg. wie zur HaushaltungS- drvölkcrniig stellen. Von den Le pziger Stadttheilen sind die Ort-g bür tigen am stärkst n im Qsien »nd W sten, am schwächsten im Noitcn verlrelen, die >» Bo>0ile» G-borenen am llaikiten in de» änßeicn Vorllädlen, die IIN roeileecn sächsiichen llinlreise tu der Sntvoislaet, die P »ilea in rer Roirvoistakt. die Tliliring-r in der ängerrn Lreeliooistatt. Es zeigt sich daraus, daß die Zuwandeier in de» j , Slaklihnl ihie Wolinnng »ebmeii. ivelcher >» der H >»>» lSrichlung ihrer ehemaligen Heiinalh liegt, obileich doch ; B. k,r Tbst,>nger Bahnhos im Rorven der Stadt sich b.si idet. Vi>U >chl eikiärt sich diese, auch bei sniheien VollSz ibtiing''» constalirtr Dl'ailache daranS. daß die Zuwand rer ,-a t> d nach e,eg » die Stadl vorrnrk» und oft erst in den Boroi' n Etappe machen. Begreiflicher Weite ist das w iblabe Geschlecht mehr einbeiiniich al« da« männliche: vo > dem eiilereii sind 37.36 Proceiit geborene L-ipiizer, vo» de» letzteren nur 3l.73 Prvrent. 7l»ch dir Voioile »nd der iibr'ge Bezirk der Anii»- hanvlniannfchasl sind unter den GebnitSoilen rer Frauen stäiker vertrete» al« unter teile» der Männer. Dasselbe gilt von dem Königreiche Preußen un AUg meinen und vom Reg °B z M rsedurg insbesondere, sowie von Sachsen Attrnburg, Weimar. M»> ng>», R.uß j. L . Scbwarzbura, Ul»«,»cl«ssea « veßug v»s die Gebürligkeit, «nd zwar qleicd-iltig, ob ma« de, de» Fragftellung von de» Gebürt»« bezirk au»geht oder voa der UllerSklofie. Da zeigt sich z. B-. daß von der i» der Stadt Leipzig geborene« Bevölkerung säst der viert« 2 heil, nämlich 24.18, der Altersklasse »nler 3 Jahre« angehvrt, sowie daß andererseit« von der hiesigen Bevölkerung i« Alter unter 8 Jahren 87.83 Proeenl in Leipzig geboren p«d. Unter den maßgebende» Altersklassen der Erwachsenen von übe, 23 Jahren find di« geboreur» Leipziger u«e noch mit etwa nnem Fünftel »drtreken. von den in den Leipziger vororle« Geborenen stehen un« verbältnißmäßig viele im Alter von 3—13 Jahre», als» i» schulpstiättigen Alter, weniger i« Alter von »—3 Jahren, so daß »an deutlich sicht, wie zahlreiche Familien erst dann von den Vororten nach der Stadt ziehen, rveun die Kinder da schulpflichtige Alter erreicht haben. Ir weiter der Geburtsort voa Leipzig enlserut ist. desto stärker sehen wir im Allgemeinen di« wanderlustigen Altersclaflea von 13—SV Jahren besetzt» ganz ausfällig zeigt sich die» ß« der außereurvpäischeu Be» vötterung. Geben wir »udererseit» vo« de« Altersklassen aus, so sehen wir. daß von den Kinder» »ntee 13 Jahren 88—90 Pror ent in der Stadl Leipzig selbst uud in deren Bororten geboren find, von den 13—20 Jahre alten ist ein Drittel in der Stadt Leipzig, ei« viertel aber rm Königreich Preußen ge» boreu. aussällig wenige im Königreich Sachsen. In den Altersklassen über 20 Jahre ist da» Königreich Preußen «it ei«e» »olle« Drittel vertreten. Vas Leipziger Adreßbuch für IM. Leipzig, 2l. März. Heute Mittwoch, also zehn Tage früher al« vorige- Jahr, ist da« Leipziger Adreßbuch für das lausende Jahr erschienen, begleitet von den gewöhnlichen Bei lagen. dem von Busch entworseaen Stadlplane und den UebersichtSplänen der Zuschauerräume der beiden Stadllhraler und de» Earolathealer». Das „Leipziger Adrrßbuch" erinnert, waS den späten Termin seine« Erscheine» aus der Bilbfläche unseres lokalen Lebens und Treiben- anlangt, an gewisse Gäste, welche trotz rechtzeitig rrbalteaer Einlatung mit einer zur Verzweiflung bringenden Regelmäßigkeit lange nach dem akademische» viertel ei,stressen. Gäste, die trotz diese» ihre« verjährten Fehlers doch aber so viel gute Seiten haben, baß man. wenn sie nun endlich kommen und ihr harmlose-, treuherzige» Gesicht naiv ohne alle verlegenbeit zeigen, schier vergißt, ihnen, wie man es doch u»sprü»glich Vorhalle, tüchtig, wenn auch freund schasllich den Kvpj zu waschen. „Spät kommt Ihr, doch Ihr kommt", heißt es bei demselben Dichter, der auch vom Brandschatze» der Geduld" spricht. Hoffen wir, daß der Jahrgang 1889 — der 88. in der Reihe — nächste- Jahr mindestei s im Januar erscheinen möge, sollten die Leser dadurch auch wirklich manchen ander» vorlbeil verlieren, der ihnen durch den bisherigen Erschei nungSmoduS gesichert wurde, wir man behanplet. Tor Jahrgang 1888 ist ein Band von 1284 Seiten, 30 mrhr alS der «crige Jahrgang auswic». Der Text nahm um 38. die Inserate um 12 Seiten zu. DaS Einwohuerverzeichniß ist um 32 Spalten stärker als im vorige» Jahre. Da man aus die Eolumne durchschnittlich 40 Namen rechnen kann, so bedeutet DaS. daß im neuen Jahrgang an 1300 Einwohner mehr zu finden sind, al- im alle» Bande? Im Ganzen beträgt die Zahl der Namen diese« Verzeichnisse- in runder Summe 33 080. Beim ersten Blick in diese Abtheilunq begegnet dem Auge säst aus jeder Spalte eine kleine in den Text gedruckte Figur, die last wie eine kleine Trompete auSsieht, wenn man sie nicht für rin Lichlstüinpchen Hallen will. TicS Zeichen soll dem Leser sagen, baß der betreffende Einwohner Verbindung mit dem Fernsprechanite hat. Die Einheit deö Drucke- würde wohl mehr gewahrt erscheinen, wenn dieselbe Figur nur i» Um r ssen geschrillte» wäre. Ji» Ckraßenverzeichnisse wären diese Fingerzeige vielleicht noch willkommener. Jeder wüßte dann gleich, wo die nächste Fernsprechstellc wäre. Iw Anhang für das Postrvese» findet ma» übrigen- ein alpdabetische- Ver zeichniß aller Fernsprechadonnenlen unserer Sladt und der Vor- und Nachbarorte bi- gen Wahren. Großzschocher, Anger-Erotlknbors re. Gegen da- vorjährige Verzeichmß ge Halle», macht sich bei der diesjährigen Liste der Vorzug geltend, daß die Nummern beigesügt sind. Nr. l z B. hat die Firma Bäßler <L Bomnitz. dagegen Rr. 1130, wohl di« letzte Nummer, da- Botanisch« Institut der Universität Leipzig. Die zweite Abtheilung führt »in« die kaiserlichen, könig, liche» und stäklische», sowie UiiivkrsilälSbehördcn und Körper schasle», die Bürge,schasl und Euiivohnerschast in ihrer viel gestaltige» Gliederung vor. A» 400 Seiten werden durch all diese Systeme gefüllt, zwanzig mehr alS im vorigen Jahr gang. DaS Verzeichniß der gemeinnützigen, wissenschasilichen und knnstübenve» Vereine und Gesellschasten, sowie Anstalten führt weit über 350 Körperschaften vor. Unmittelbar hieran schli-ße» sich, etwa» versteckt allerdings, die Berichtigungen während deS Druckes (Seile 398 und sol gende an). DaS Wichtigste darunter ist wohl die Ausführung de- »euen Vorstandes des Leipziger KuiistvereinS mit Grneralconsul Thieine »»V Geh. Hosraih Pros. Or. zur. Wach alS Vorsitzenden. Auch wurde dadurch noch r»> Platz ge> sundcn. den Vorstand de- Wellsprachvereins Leipzig rnil zu erwähne». In der drillen, und zwar postalisch telegraphischen Ab theilung wurden einige Seilen gespart, obgleich der Fern- sprechemrichlnng erweiterter Raum gegönnt ward, wie wir oben saben. Der Anhang enthält >6 RalhSkundmachungen aus dem Jahre >887. Im Jahre 1886 waren dagegen 23 Bekannt macbunge» de« RatheS und de« PolizriamtS erlaffe» worden, die sich im Jahrgang 1887 finden. Uederall wacht sich da» WachSlhuin Leipzig- vortheilbasl bemerkbar. Da» Firmenregister z. B. »ah», im vorigrn Jabraange 82 Seile» mit 328 Spalten ei». J,n Jahrgang >888 aber ist der Umsang so gest egen, daß 16 Spalten mehr ersoiderlich waren. D>e Th »nehmer an der Siadk-Fernsprech- Einrichlung sind auch >» tiefer Liste besonder», wenn auch nicht so anssaUend, als im Einivohnerverzcichniß, konnttich gemacht. DaS Leipzig-r Adreßbuch für l887 war da- letzte, ba ren dem bald nach der AnSgabe de» Jahrganges verstorbenen Veilag-bnchhändler Alexander Edelmann mit Ausgebot der letzten schwindend«» Krästo selber fertig gest llt worden war. WaS de» Verstorbene an» dem ibm von Staritz seiner Z il libeilaffeiie» unscheinbare» Adreßbuch in. Lanse der Jahre geni ichl bat, ist bei Gelegenheit seine» Todes ausführlich er wähnt und dankbar anerkannt worden. WaS kein Unter nehmen etwa jetzt noch zur Weilerciilsallnng zn wünsche» wäre: hoffentlich wird die« Alle« unter der neuen Redaktion, die mit dem allerbesten Willen anS W rk zu gehen scheint, von I ihr zu Jahr mrhr erreicht. So beißen wir denn Jahr gang 1888 al- deren erste Thal in dieser Richtong wohl wollend willkommen; wöge die Rckgriion in diesem ihrem Streben durch die Ttikilnnhme und Mitarbeiterschaft des be- theiligleii Publicum- gelöidert und ihren scböiienZielen immer rascher nahe geführt werden. l)r Karl W. Wtzistling. »l« e1„tü>er Geyeustand der verolh,^, stand aus der Lage«. »rduuNg der «nicht der FmauzdepMa«»», Zd llder Lap. 40 Iilel 83 de« Staatshaushalt»^«»»» für 1888^89, de» Neubau eine» Amt«- »rrichtssebiude» t» Drr»de» bete Dl« Deputats»» hatte bezüglich der Ilatzsrag« zu einer Einigung nicht »langen kSnne» und spaltet sich l« rin« Ekmonrü». bestehend au» de« Adg. B»uisch. »nd einer Akajaritst, bestehend au« de» sümmllicheu übrige» Mitglieder» der Deputattan, sür welche vice- Präsident Geargi al» Aesereat anstra». Die Mehrheit setzte sich zusammen, außer de« ebeugeuauute» Nesereule». au» den Abgg. Uhlema»,.Görlitz. Kirbach, Hürtmig. Stetzer, Hauschild, Kvechtel, ». Oehlichlägrl uud Starke. Die Mehrheit der Drpntati»» braut ragte: „1) iu Ia». 40 Litt! 33 de» Etat» aus die Fnianzpmode 1888/89 zum Neudave enre« Amtsgericht-gebäude« an der Marschall straße zu Dresden al» erste Nie 400080 -sl. daher ge- «en>jährig traufitorisch 200000 riuzuftellen, 2) hierdurch di« i» Verichte rnvähme» Petülone» sür erledigt zu erachte»;" »ährend die Minderhrtt beantragt: »1) i» Eap. 40 Titel 33 de« Etat» »ns bi« Finanzperivde 1888/88 zum Neubau« eine» Amtsgericht-gedäudr« in Tre-dr» al« erste Rate 400 000 ^s, daher grmeinjihrig traufitorisch 200 000 riuzuftellen. 2) di« Erbauung Amlsarrichtsgebäude« aus dem reaierung»- senig vorgrschlageuea kstlatze a» der Marschallfiraß» abga- lehue», 6) d« ous Erbauung de« »rueu AmtsgerichtSgebäudr» aus dem Areale de» Valanischr» Garte»» gerichtete» Pttitiouru der kömgliche» SlaatSregieruag zur L.wägung zu über weisen." Der Berichterstatter der Minderheit, Abg. Bönisch, erörterte ln lsngrrer Rede di« Grüudr, welche für die Erbauung de« neue» Anii»qericht»gebätide» a»s dem Areale de» Botanilchen Ganrn» sprechen, sür welchen Platz sich lriarrzrrt auch da» Justizministerium m Jntrreffe der Dresdner Bevölkernng bestimmt erklärt hatte, »nd legte de» Breüeren die Nachtheilr klar, welch« den Dre»du«r Gericht»- eiugeirfirnen ('/, Milliau Menschen) au» der Verlegung aus die vom Mitlelpuact der Stadt sehr «ei» entfernte Marschallsirabc (östliche Peripherie der Stadt) erwachsen würde». Der Berichterstatter der Mehrheit, Bicepräsideut Georgi, vrr- thridigte den Slandvunct der Mehrheit, die sich mehr von fiscalilcbem Intereise leiten läßt, indem sie den Werth de» alten Bolanischea Garten» sür viel zu hach hält, um deusclbra für da« Dre-bnee Amtsgericht abzugcden. In länger alö zweistüudigrr Debatte wurde da? Für und Wider Irdhast erörtert. Simmtliche Dresdner Abge ordnete, mit alleiniger Ausnahme de» Abg. Bartholomäus (Dresdeu-Antonstadl). besitrworieten warm die Errichtung des neuen AnitSgerichtsgebäudeS aus dem Areale de» Botanischen Barleu» kan der zukünstige» Ringstraße und in unmittelbarster Nähe der demnächst za erbauenden vierten Dresdner Elbbrücke). Es wurde den Gegnern dieses Projekts «. A. eiitaegengedalte», daß eS seltsam erscheine, wenn die R>cht-DreSdner Abgeordnete» für sich den Anspruch er hebe«. die Beiürsniffe der Stadt Dresden bester beurlheilea zu können alS die Dresdner Abgeordneten selbst. Abg. Bartholomin» glanble die Bedürfnisse seine« Wahl« bezirkrs DreSden-Aaionftodt genugsam grw.hr» durch die Errichiung de» neue» Amtsgericht»«,bäude» an der Marschallftrabe, wohin die Bewohner der Neu- und Anlaustadt e« allerdings etwas näher habrn alS noch dem Areale deS Botanischen Gartens. Wegen diese» einseitigen StnudpuncieS ries ihm der Abg. Bönisch zu: „Auch Du, mein Brutus?!" Bon anderer Seite wurde in den Vordergrund gestrllt. daß für eine Großstadt, w t es Dresden sei» wolle, der grringe EnlsrrnungS- »nieischird keine Rolle sp el« und daß uuzwe.srlhast der Bau an der Marschallst,aße weit billiger auögesührt werde» könne. Unter Anderem wu de auch aus Leipzig Bezog genommeu. Dort Hab« «.in seinerzeit, alS da» Amtsgericht vrrlrqt wurdr, auch„HallokI' grschrirrn, i- tzt habe man sich aber recht schön an die größere Ent- srrnung gewütittt. Iusl.zmmister De. von Abeken erklärte: wenn eS lediglich aus die Vorzüge der Lage ankämc, so würde er sich auch heute noch für da- Areal de» Boian.scheu Gartens ouSlpr-che»; er habe aber niemals di« Ansicht vertreten, daß die Rücksicht aus die centrale Lage allein auoschlaggebend sei. Die neueste Entschließung der Regierung sei kniftandea aus Grund sorgfältiger uud gründlich r Prusun, der P rhältnisir, wie sie jetzt liegen, und da sei mau zu der Meinung gekommen, daß das Areal an der Marschallstraße un bedingt den Borzug verdiene. Der fircalische Standpunkt sei a.> sich wohl gwechij.rtig», wen» die Differenz zwischen dem einen «nd dem anderen Projekte so bedeutende sind w e im vorliegenden Falle. DoS Areal deS B »anischen Garten» sei zweifellos viel werthvoller als das an der Marichallslruße. Ihm rrickieine r» auch ganz zw ürl lo-, daß mau nach Jahren, wenn die Ringstraße in ihrer Pracht erstanden sei» werde, sich darüber verwundern würde, wie man überhaupt ans den Platz am Botanischen Garten habe kommen können. In der Weite, wie jetzt daS Bauprojekt vorliege, könne übrrdem der Bau aus dem Areale des Botamicheu Garten» gar nicht au-gesührt werde». Die Vertreter der Stadt DreSven Hilten sich ai.Sichlicßlich aus die vorliegenden Petitionen gestützt, die von lauter B>«heiligten ausgegangen leien, die am beste» misten müßten, wo daS Gebäude am zweckmäßigsten zu errichten sei. LS leien die» aber schließlich keine allgemeinen Interessen, die da in den Vordergrund treten, sondern nur Interessen derjenige» Einzelnen, welche gerade aus drm Gericht« zu »hun dabrn. Iurrsten rrschrme daS Intrreste de- Emzeluen alS rin minimale- gegenüber dem siecalischen Interesse. Wenn eS im Dev»ralionsber>ch» beiße „Bester legitimir» zum Anspruch aus Berücksichtigung ibrrr dadurch berührten Interessen sind nur Vormünder, deren uneiit.iellliche D enst leistung sür ihre Mündel dadurch (durch die g.ögcre Sntsernuiiq de« neuen AnilöqcrichlSgebäudk« von« Mittelpunkte der Stadt) lästiger werden kann rc., so sei dem entgeqrnzuhaltra. daß sich durch die weitere Entirrniing Niemand abhallen lasten werde, eine Verwund schall zu übernehmen. Er bitte im allgemeinen LandrSintereste. da» Postulat der Regierung zu bewillige», schon au- drm Grunde, da e- >n diesem Landtage zu einer Einigung zwgchen Regierung und Stände» über einen andere» Bauplatz uicht kommen werde. Berichterstatter Abg. Bönisch (Minderheit) erinnerte daran, wie der Herr Just.zniinister »och im vorigen Landtage die bestimmte Erklärung obgeaebc» bade: „Ich constatire. daß nach meiner Meinung eS allerdings von Inierrste sür die Dre-vner B vöikerung ist, deren Interesse selbst verständlich in erster Linie hierbei in Betracht kommt, baß der Sitz de- Amt.'gerichl-, wenn irgend möglich, in der Mule der St.dt er halten bleibt. Und zwar halte ich da« Areal des Botanischen Garten» sür da- zw ckmäßigste. Ferner bin ich aber der Meinung, daß eine einheitliche Anlage sür daS Dresdner Amtsgericht jkvensolls großc Borzüge vor einer I rsptittekunq desselben in verschiedene Gebäude baden würde." Per Bauplan des Dresdner Ringstraße verleide erst dem Areale de- Botanischen Karlen- bedeutend döheren Werth, aus den mau jetzt poche. Der Herr Insl.znmiister habe selbst gesagt, das Amtsgeiichl-gebäudc sei lediglich ein „Ge. ichäsi-hau«" und Gelch-isiShäuser lege man nicht an daS ä»ß re Ende der Stadt. Der Bcr chierstatter der Mebrbeit. Biceprisid-nt Keorgi, konnte aus der langen Debatte nur zivei vvrgebeachle GesichiSpuncie herauSgrriskn, dir a>S neu zu bezeichnen leicn und zwar: erstens daß auch nach Fertigstellung der v erlrn Dreedner Elbbrücke der Bauplatz am Boianiscbeir Gaite» -nimer »och in 2. oder 3. Elaste ranqiren werde, und zweiten-, daß. wenn die Ringst,aß- m ihrer ganzen Pracht erstanden sein werde, ei» einiacheS, schlichtes Dienst gebände eine angenehme Abwechslung darbieten werde Redner w e- mit aller Entichiedenbeit den Bonvnrs zurück, als wenn sich die Nicht Dresdner Abgeordneten kerau-nehmen wollten, die B-büriniste Dresdens besser beurtbeileu zn können als die Dresdner seil st Bei der Abstimmung wurde der Antrag der Minderheit gegen 4 Stimmen obgeletinl, dagegen der Antrag der Mehr heit einstimmig an gen oi» men. Dieses Ergebniß wnid von der Mehrheit des Hause» mit großer Heiterkeit ausgenommen. Schluß der Sitzung Abends '/.8 Uhr. Nächste Sitzu g morgen Vormittag 10 Uhr Am Schlüsse unteres Berichtes können wir die Bemeeknnq nicht unterdrücken, daß während der heurigen ersten Abendsitznng der Kammer aus den Tribünen eine wohrdai» tropi'che Hitze herrsch!« Io daß Publicum und Journalisten ein fürchterliches Tcbw tzdad aus- zustehen hatte». Die Demprrotur wurde ous mindeste»« 28 Gab U. geschätzt. Für Ventilation war auch »ich» die germgste Vorsorge grtroffe, «vordem — »Direktorium hilsl" Vermischte«. — Gerls»», 20. März. Zur Ober Hpsmesfi^t« Jßr», Majestät der Kaiserin und Kv» igi» Bictaria Wk di« »Post" aassvhrsjcher berichtet, die Ffirsti, Hatzfeld». Trachrnderg ernannl worden. Die Palastdam« GoWn Brvd, bat da» Prädikat Excrllenz erkalten, der bisherige Kamme, der, »e, Kronprinzessm. Gras Seckendorfs, ist z»» 08m. Hofmeister der Kcujrrin ernannt worden. Zpm Oder Hos, und Hau-maefShall de« Kaiser« und König» »st Gras RatolmSk. ernannt worden, Major Frhr v. Lyncker wurde Hosmarschg?!. Der bisherige Oder-Hos- und HauSmarschall Graf Pnponche, ist in Ruhestand getreten. Giaf Perponcher, srüber g>« Garde » Kürassier - Osficier persönlicher Adjutant de» Prinzen Georg, trat Mitte der sechziger Jahre al» AdlaluS »e, Oder-Hos- «d HansmarsLall» Grasen Pückler in da» köni^ liche HosmarschaUamt ein. ward unter ihm Hosma,scholl unt wurde bei de» Rliektritl de» Grasen Pückler Oder-Hos- uns HauSmarschall. d. h. oberster Edes des königlichen Hau-Halis. Al» solcher führte er die Verwaltung de« königlichen .Ht-s-s, übernahm rr die Repräsentation derselben. Unter beide-, Ober-Hof- »ad Haulmarschällen bat sich der Berliner Hos da» Verdienst der militairischcn Ordnung, muslcrlüisl,» Organisation und «inrr vornehmen Eleganz erworben, welä- die Bewunderung, namentlich von Ausländern erregten, wr.-ii sie al» Gäste hierher kamen. Ein hohe- bleibendes Berd rust baden sich Gras Pückler wie Graf Perponcher »m den in,irre» Ausbau de» Berliner Schlöffe» erworben, um dasselbe einem der preußischen Krone würdigen, den Ansordernngkn der Neuzeit entsprechenden Fltrstenfitz zu machen Am gestrige» Tage hat Gras Perponcher die Geschähe de« HosmarschaUamlS an den Oder-Hos- »ab HauSmarschall Grasen RadolinSk, übergeben und sich von deu Beamten und dem Personal dei königlichen Hosmarschallaml» verabschiedet. Mil WehmiUt, sahen dies« ihren bisherigen Ehes scheiden. Er war ihi.cii eia gerechter, gütiger uud milder Borgeseyler gewesen, immi-, aus ihr Wohl bedacht, wo diese« mit den Pflichte» gegen seinen Heimgegangenen Herrn zu vereinbaren war. Nam.ni sich hat auch die Presse zu allem Dank gegen vea bisherigen Ober Hos- und Hau-marscball Ursache, welcher bei jete Gelegenheit «it rücksichtsvoller Genciglhrit ihren Wünsch >> entgegcngekommen war. - Berlin, 20. März. Die Leiche des Kaisers Wilhelm war. solange sie aus de« Todtenbelte im Slerbe zimmer ruhte, durch die Hand der Frau Großherzogn, von Baden mit zwei Kreuzen geschmiickl gewesen. Da rme mit dem Heilande hatte dir bohe Frau ihre« hochseii,e, Vater aus die Brust gelegt, während sie ihm ein kleines Elsrnbeinkrrur in die rechte Hand gegeben halte. Bei Ein sargung der Leiche halte die Großberzogin beide Kreuze wiese sortgenommen und da- Elseubeiiikreuz in einen Korb geiegi Al» dieser Korb mit dem Kreuz später gesucht wurde, war er spurlos verschwunden und ist b>S heute noch nicht wieder- gesundcn. Man wagt e» kaum, sich mit dem Gedanken ve> traut zu macheu, daß ang,-sicht» der Leich« der geheiliß! !> Person de- Kaisers sich eine fremde Hand nach dem We h-:»!,! auSgestreckt haben sollte. -- Nrber die Borgänge vor dem Berliner Do.!> wird der »Schlesischen Zeitung" au« Berlin, 20. Mir:, geschrieben: „lieber die beklagen-verlben Vorgänge am Dome b>gni»e > !iä> die Ansichten dahin zu klären und zu einigen, daß man die Sch:-.! nicht medr in erster Linie bei der Polizei sucht und vielmehr anci kennt, daß diese, abgesehen von Mißgiiffen in de« A>wrd»Uii,i:i durch den vollständig freien Zutritt der Massen vor eine überlialipi kaum oder nicht lösbare Ausgabe gestellt morde» ist. Gewiß eil! sprang der Entschluß zur Zulassung des Massenandranges eine», ieln edlen und richtige» Gtsü„le: Jedem, dem Niedrigsten wie d,»i Höchsten, sollte es frei gestaltet sein, noch einmal die Züge De. jein-i--, zu sehe», der rin gerechter Herrscher Aller und von Alle» qleiä gcliedt und verehrt war. Allein ehe die Versagung de« freie» Intrm getroffen wurde, dätte erwogen «nd darcus aufmerksam geui >cti werden müssen, daß eS mlt dem Anwachsen Berlin-zu eiucr M ll,o ic, stad» zur Unmöglichkeit geworden ist. den Zutritt de» viele» Hunden lausenden von V ilinern und zogest, Suiten Fremde», die ihn begehrten, in geregelter Ordnung zu verichaffen. zumal da- GoltesüuuS, in welchem die sterbliche Hülle Kaiser Wilhelm'« ausgestellt wurde, in jeder Beziehung uuzuläuglich ist. Bei dieier Gelegriibeit wieder Hs! sich der Mangel eine» würdigen, großen, feierlichen Raumes sch fühlbar gemacht. Der Dom ist äußeilich wenig ichön, klein, die Z i gänge sind eng, das Innere überaus emsach. Der Gedanke, ein-, neuen Dom zu errichte», ist schon lauge gehegt worden, und zu >e,n-.n eifrigsten Förderern gehörte der Kronprinz, unsrr gegenwu-tigei Kaiser Friedrich. Neben seinem Schreibtisch im Neuen Pal.iie z>> Poisdam stand lange Zeit eine große Mappe. Domba» betr.ff.nd Wenn ihm volle Gesundheit gegebru wäre, würde das Weil w:h. sche.nlich bald der Verwirklichung entgegengeben: cnigcnblick.ich sie i-» mögen dringendere RegieruugSsorgen seinen G ist beichästige». --- Berlin. 20. März. Tie Deutsche Gesellschaft säe Chirurgie und die Berliner Mevicmischc Gesellschaft vera stallen am 3. April AbendS im großen Saale der I» ' z>» Philharmonie eine Grdächtnißscier sür Bernhard von Langenbeck. Zu derselben werden viele beruh».!« deutsche Aerzte, in-besoudcrc alle hervorragenden Chirurgen hier erwartet. O Delitzsch, 20. März. Heute früh 3 Nur w> r d r hiesige Bahnhos der Schauplatz eine- entsetzliche» ttn glückS fall es. Durch den ei»laus>nven Berliner Perioiieu. ;ug wurden zwei Arbeiter überfahren und der eine sofort gelödtct, der andere lödilich verletzt. Tic Mänm waren mit SchnerouSwerscn beschäftigt und ous da- B rli» Gleis übergetreten, um einem von Leipzig entlausend.!, Güterzuge auSzuweichen. I» der Tunk,ldeit und be> de» Scchncewelter halten sie daS Herannahen de« Berliner Znaea nicht bemerkt und wurden von demselben ersaßt. Ein interessante- Bild — so schreibt die „Danzig r Zeitung" unter dein 18. bs«. — bietet gegenwärtig unsere Ostsee dar: sie ist ein EiSmeer, so weit selbst das „be waffnete" Auge von den veis.birdensten Küstenpuncle» reicht, ei» Ei-meer, dem selbst kleine Eisb ige und die wundersamsten E.ssormal o»en nicht fehlen. Jin Sonnenschein gewährt die>- Sccnerie einen überaus rei;vollen, großartigen Anblick, lo wenig erwünscht sie auch sür Verkehr und E.werb ist Vo> Heia, vo» Rixhöst wird telegrapbirt, daß auch kort nirgend, offene- Wasser, nur rin starres EiSjelv zu sehen ist. Man fürchtet, daß außerhalb der Bucht verschiedene Scknsse un Eise stecken. --- Wien, 20. März. Die Hochwassergefahr Nngar» ist noch fortdauernd im Z inebinen. Seit grstern sind auch die am Nser liegenden Tbeilc P ßö gefährdet. J i Szalmar ist da« Wasser wobt etwas gesunken, aber b i größte Tbeit der Häuser ist deieitS euigestürzt und damit di Habe der ärmsten L-ute vernichtet. In Gyula wollten d. Bewohner die Dämme durchschneiden, um die G.sabr dr» ihrer Stadt adznwenven. Es inntzle eine Abtbeilnng M.iita > zum Schutze der Dämme abgeschickl werden. Tie Bevölkernna die bisher apathisch genug gewesen, hat nunmehr völlig b .i Kops verloren. (Eingesandt.) Vergeht der armen Vögel nicht! Obgleich der Leipziger Thierschntzoeieii, in weitgehender Weise für nnscre Vogelwell svrat, sobald sür tiesrlbe tnrch d>e WittrrnngSverhaiinisie zur Winlrrzeit da» Finden von Nadrung fast zur N»n>ö,lut keck wird, so kann koch solche gewiß «»erkennenswerlhe Wicksamsiit nicht im Stanke sein, die Unzahl ker «nmen Vögel, welche i» Leipzig nach Futter suchen, vor dem Hange, lode zu schütze». Nur dann ist eine durchgreisende Hilse sür dir kheilweise so nützlichen und lieblichen Tbierchen zu schaffen, wenn Jeder z» seinem Theil sich bereit finden läßt, da wo er ein passende- Plätzchen dazu hat: durch Darreichung von entsprechendem Futter de» hungernden Vögeln während der noch «»dauernden harte» W>nterzeit daS Leben zn fristen.
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