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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-08
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1888
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2L47 DtsammentzÜngk, daß sie hauptsüLlich für die ReichSlande ge- tzsibel wurden, fo die Feld-Arlillerie-äregimenter Nr. 15 und Zl, die Pionier-Bataillone Nr. 15 und 16, da» Train- valailloa Nr. 15. Kon Jnsanlerie-Regimentern gehören dirrbrr die Nrn. 97—99. 128—32. 135—138. von F»ß- Artillerie-Regimentern Nr. 19 (bei weichem >nd,ß die beiden Bataillone provinzielle Benennungen haben) und Nr. II. — Mil der Zeit mutz sonach doch aus die eine oder andere Weise nee Gleichmäßigkeit herbeigesübrt werden, die sich durch gänzliche» Wegjall jener Benennungen am einfachsten ergeben würde. Die Neberschwemmuiiys-Lalastrophe in Nor-deutschland. * Es scheint, als ob in den Kreisen der Bewohnerschaft unserer Stadt, die doch sonst in den Fällen der Noth das Herz aus dem rechten Flecke haben, noch nicht die entsetzliche Größe de» über weile Theiie de» nördlichen Teutschlanb in Folge der Ueberschwemmungen bereingebrochenen Unglückes zur Genüge bekannt geworden ist. Den Beweis biersür glauben wir darin finden zu können, daß da» Ergebniß der Sammlungen de» hiesigen Hilf-comilh- bisher nicht den Erwartungen entspricht, die man im Hinblick aus den ganz außerordentlichen Umfang jene» grausamen Unglücke» hegen durste. Wa» will die Katastrophe von Szegedm, diejenige iu der Oderlausitz zu Anfang der achtziger Jahre und die« jenige am Rhein vor mehreren Jahren bedeuten gegen die Noth und da» Elend, welche» da» Wüthen der Ele- mcnlc in den letzten Wochen an der Unter-Elbe, a» der Oder, Weichsel. Warthe und wie sonst die Ströme und Flüsse im Ueberschwemmungsgebiel beiße», hervorgernsen haben? Unendlich viel größer sind dieses Mal die Wassers» uoth und deren Folgen wie damals, und doch ermangelt da» Untcrstüyung-werk in unserer Stadt, deren WohllhätigkeilS- siun nicht zum Geringsten ihren Ruhm auSmacht, bis jetzt der Kraft und Energie, der Hingabe und Opserwilligkeit, welche bei jenen früheren Anlässen zu Tage traten und die gerade im gegenwärtigen Fall recht dringend nölhig sind, wenn Leipzig nicht vor den anderen großen deutschen Städten beträchtlich zurücktreten will. Bor Allem ist e» die Reich-Hauptstadt Berlin, welche diese» Mal ein glänzende» Beispiel giebt; ganz abgesehen von den vielen anderen dortigen Sammelstrllen, sind allein bi- jetzt an der Berliner Börse I3L 099 und von der Expedition der „Bossischen Zeitung" 70 099 gesammelt Worden, während da- hies'ge Hilf-» coinil» am Freitag erst über den Eingang von II 666 „E »uittiren konnte. Wie e» in den überschwemmten Gebieten auSsieht, davon möge folgende ergreifende Schilderung Zcugniß oblegen, die einem Privalbries eine» JngcnieurossicieiS enlnommen ist. der im UeberschwemmungSgebict zwischen Marienburg und Elbing die ReltungSarbeiten befehligt: Am Sonnlag zerriß der große Nogatdamm; ein 309 Meter Keiler EiSstrom mit furchtbaren Eisschollen und bäuserlangen Tafeln ergießt sich fortwährend io die Niederung und isollrt durch EiSdlöcke Mühle» und Hauser, die Ortschaften «»reißend, deren Bewohner «isi die Dächer geflüchtet. So hoch steht das Wasser, daß wir mit unser» PontoaS über die Telegraphenstangen der Eisenbahn hinweg fahren. Wir sauden fürchterliche Zustände. Eine Frau schrie au» dem Echorostein heran» nach ihrem Kinde. Wasser drang nach, wir rissen ein Loch in die Decke und fanden ein Kind in der Balkenlage noch lebend. In Fischau sahen wir eine Frau todt im Bett liegend im Wasser treiben. Dort retteten wir noch sech-zehn Familien und 27 Kinder. lieber eine unabsehbare See weiter fahrend, sah ich. wie im Lorse kommerau eine Noihflagge und eine bleiche Gestalt winkte. Der Litgang nahm dort gerade seinen Strom. Wir kämpitea fürchterlich «egen die Ei-platten, die sich gege» den schwachen Ponton drückten. Wir geriethen immer tieser hinein. Der Strom riß unser Ponion fort und in Zeit von zehn Minuten war ich von allen Seilen von k>< umgeben, bis au den Horizont nur Eisschollen sehend. Wir unirdrn eingeklemmt und haben elf Stunden im Li« gelegen. Mit nacklea Füßen aus EiStaseln balanctrend, versuchten wir dal Fahrzeug zu schieben, bis wir alle so entkräftet waren, daß wir uni aus Gnade und Ungnade aus den Hungertod gefaßt machten. Es war Abend geworden, und ich wollte noch einmal die Rettung »ersuchen. Wir nahmen >eder ein Brett, ließen PonionS und Gepäck zurück und uns platt aus den Brettern verschiebend, über hochkantige Eisschollen, kamen wir ln zwei Stunden anS freie Master, wo der Etrornstrich war. Nach vielem Rusen fand un» ein verirrtes Vonton, und wir retteten da» eigne nackte Leben. Wir logiren jetzt bei Leuten aus Bäben mit gerettetem Vieh zusammen. Zur Per» »ollständigung de» Unglücks dient, daß allmälig auch Ortschaften, welche srüher niemals Ueberschwemmungen erlitten, weil sie a» ganz kleinen Wasterläufea liegen, unter nie geahnten Hochfluthe» zu Schanden gehen. Eine erschütternde Sprache redet auch da» Schreiben, welche» der SlaatSminifter Herr v. Pnttkamer, der selbst Augenzeuge des Elend» an den Stätten der Ueberschwcinmiing gewesen, an den Oberbürgermeister von Köln richtete. Das Schreiben lautet: „Berlin, den 1. April 1886. Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister 1 Die Zustände im östlichen Ueberschwemmungsgebiete spotten, wie ich Ihnen als Augenzeuge berichten kann, jeder Be. schreib«»». Unter diesen Umständen bitte ich um die Erlaubniß, Ihrem und Ihrer Mubürger bewährte,n Edelsinn die Bethätigung recht reichlicher Spenden dringend an das Herz zu lege». Bi es ist in diesem entsetzlichen Unglück noch immer zu wenig, und die freigebigste Privathilse, sowie umfassende StaaiShilse, an denen e» ja nicht fehlen wird, können immer nur einen geringen Theil der durch da- Schicksal geschlagenen Wunden heilen!" Praktisch scheint man in Dresden Vorgehen zu wollen. Bei den dortigen Sainmelstellen für die Ueberschwemmten wird Ansang nächster Woche Herr Ed. Gcucke mit einige» großen Möbelwagen Umfahrt halte», um die daselbst eingegangenen G- den an Kleidungs stücken, Naturalien und dergl. zu sammeln und in gemeinsamer Ber- ladung au die vom Dresdner Hilssromiiä anzugebenden BestimmungS- orte zu versenden. Die Grucke'schen Wagen werden übrigens bei d-r Umfahrt ebenso wie in den KrieqSjahren 1870,71 von Jedermann Liebesgabe» ousiiehmen: zu diesem Zwecke wird jedem Wagen ei» Be- gleiter beigegeben sein. Vielleicht ließe sich Gleiche- auch in Leipzig be- weikstellige». Dir würden glücklich sein, wenn wir durch unsere Mit» ideilungeu den Anstoß zu einer regeren Entwickelung der Unterstützung». Idätigkeit in unserer Stadt sür die lleberschwemmten gegeben hätten. Es ist ja durchaus nicht nöthig. Laß der einzelne Minderbemitielte diel giebt. Auch die kleinste Gabe ist willkommen, und viele kleine Gaben bringen schließlich eine große Summe lwrvor. Allerdings sind u»r auch der Ansicht, baß Le > vz > g da» Glück hat. recht viel reiche und wohlhabende Leute in seinen Mauern wohnen z» sehen, und diese können sür ihren Theil etwas tiefer i» de» Beutel greisen. Die Hauptsache ist, daß Jeder für seinen Theil und nach seinen K>ästen an dem Lieb-Sweik sich betbeiligt und in seinen Kreisen anregend und er» mm,lernt» zur Tbrilnahme an demselben zu wirken sucht, eingedenk de» herrliche» Schiller'ichen Wortes: „Wir wollen sein eia einig Volk von Brüdern, in keiner Nolh uns trennen und Gefahr." Heimath «an nicht gena» kenne, in di« Haut bineingetrage, »nd dort in den Retezellen abgelagerl werd«. Dir Wanderzelle» «er» ichwinden alsdann vom Schauplatze — wobin. weiß man nicht. „Sie weiden eben abgenutzt. w,e Alle» in der Welt, leibst rin Professor." Daraus erkläre sich denn leicht der Farbenwechiel der verpflanzten tzaullhrile. Die meisten werden au» dem Körper de» Reger» heraus ollmätig mit Farbstoff angesüllt: die schwarze» verbleiche, a»s Mangel an Farbsioffzusuhr. Wa» den erwädntea Kamps ,mt Da sein beireffe. Io spreche der folgende Fall, srriltch nur bedingt, gege, denselben. Bei einer in Leipzig au-gkiührlen Munddödlenoperatioa wurde eia Lappen Backenbaut mittelst UmklavpenS zur Deckung der Operation-wunde im Inner» deSMuude» verwendet. Dieser Lappe» hat sich nnn keineSlvegS der Umgebung aogepaßt ,ud i» Schleimhaut ver wandelt, sondern seine vrlprüvgliche Natur bridehaltrn, so daß dem Overirtra jetzt der Backenbart im Muude wächst. Allerdiug« handle sich» hierbei um Ucdersührung ri»es größere» compacte» Körper» theiie». Eine längere Erörterung veranlaßle der Berich« Thlrrsch' über Versuche um L'Dwyer» „jvtubatioo ok l-ar^ur". Dir bel Dlph- IheriiiS sehr häufig ongewandie Tracheoiomie (Eröffnung der Luftröhre nach der Außeiiseile deS Halle» durch blutige» Eingriff) ist zwar an sich, weuu uichi ungünstige Umstände vorliegea, weder eine schwierige, noch eine gefährliche Operation. Jndeß hat sie doch Uebelftände, die tbeil» mit der Fertigkeit de» Arzie», theil» mit ioaftigen äußeren Verhältnissen zusommeudäugea, theil» auch sich erst in der Folge äußern. L« ist deshalb schon vor längerer Zeit da» Bestreben lebendig geworden, die Tracheotomie durch ei» unblutige« Verfahre» zu ersetze». Ja de» fünfziger Jadrr» erregte i, Frank- reich ein dahingehende», von Trousseau vorgelchlagene« Verfahre», bestehend in der E,nsühr»,g einer Lanüle 1» die Luftröhre von der Mundhöhle au- Ausiedea. es wurde jedoch wegen der mangelhaften Erfolge durch einen förmlichen Beschluß der mediciaiichen Akademie nach längerer Verhandlung wieder au« der Welt geschafft. Neuerdings ist ein enlsprechrnde». voa O'Dwyer ausgebildete» verfahre» >a Amerika üblich geworden; in Anbetrachi der dort erzielten, nicht »»günstigen Ergebnisse hat nun Thiersch diese» Verfahren während ber ersten drei Monate diese» Jahre» in Leipzig versoch-weise an gewendet. Der Srsolg ist aber, wenn auch nicht gerade ganz ab schreckend. doch lange nicht so befriedigend gewesen, wie in Amerika Allerdings scheint e», olS ob die Dipbtderiii» in Amerika etwa« andere, merklich mildere Form besitze als bei un-, wo sich wiederum uamenilich Leipzig durch sehr schwere Formen der Krankheit un angenehm ou-zeichnet. ES wird bei dem verfahre» «ne Lanüle so vom Mund« au» la die Luftröhre eingksübrl, daß ihr oberer Rand zwischen den Stimmbändern eingeklemmt bleibt. Der augenblickliche Erfolg ist meist aasgrzelchnet; schon mit dem Tode ringende Kinder erholen sich sofort ans da» Urberraschendste. Aber bald verschlechtert sich da» Befinden wlrdrr vnd zuweilen könne» sogar unmittelbare GelLhrduugea de» Leben» durch den Tubus erzeugt werdeu. Rameuilich ist die Sach« mißlich bei starker Membraubildong und bei starken Schwellungen am Ke Hb köpfe. Die Kanüle ist zu eug, um starken Membraubildvngen de» Ausgang z» gestatten, sie kann sogar durch solche verstopft werde», und deshalb muß ein intubirte« Kind stet« uoler ärztlicher Be- wachung bleiben, was bei einem tracheotomirtea nicht nöthig ist, wenn einigermaßen geübte- Wattepersonal zur Verfügung steht. In einzelnen Fällen allerdings hat sich die Einführung der Kanüle gerade al» Mittel zur Beseitigung der Membrane erwiesen, insofern unmittelbar nach der Einführung der Kanüle nicht uur diese selbst, sondern eine bi- ö Zoll lange Membranröhre durch einen kräftige» Huftenstoß mit ausgeworse» wurde. Aber aadererseitt kann da» Einschieben der Kanüle auch eine Zusammruballung der Mein, braue in der Luftröhre und dadurch Erstickung Hervorrufen. - In 32 von Thiersch behandelte» Fällen mußte 18 Mal noch »ach- träglich tracheolomirt werden. Diese 18 liesra sämmllich tödtlich ab, von den übrigen 14 noch II. Al- ungünstige Folge der Ja- tubation werden noch vom Redner, sowie voa Re h»»Frouksurt am Main, der ebensall» die Methode versucht hat (bei 4 Heilungen in 13 Fällen). Auftreten von Schkuckpneumonie. schwierige» oft schmerzhafte- Schlucken, wobei leicht verschlucken eiatritt, Erosionen an den Stimmbänder». Schwierigkeit beim Einsetzen und Entfernen der Kanüle, die Möglichkeit, daß letztere beim Einsetzen oder ia Folge Au-Husten- in die Speiseröhre gelangt u. a. m. anqesührt. Wen» e- gelinge, da- Einsetzen zu erleichtern und zu sichern und den Durchmesser de- Tubus zu erweitert«, so habe übrigen» die Intu bation doch wohl eine Zukunst. Im weiteren Verlause der Sitzung kam nochmal» die Haut verpslanzung zur Sprache. Thie rsch - Leipzig stellte eine 66jährige Frau vor, welcher er ein ansehnliche» Larcinom voa der Stirn entserni hatte. Die fast über die ganze Stirn sich erstreckende Hautwunde war nach Anfrischung de» Stirnbeine» mit iremder Hau» ersolgreich gedeckt worden, und zwar hatte mau diese Haut einem jungen Manne gegen Zahlung von 10 entnehme» dürfen. Ein gleichfalls anwesender von Tdiersch am GesichtSkredS overirter Mann, dem fast die ganze rechte GesichtShälite batte bloSgelegt werden müssen, war so brhandelt worden, doß zunächst die vor. hondene Wunde durch Ausheilung eine» großen Lappens au- der angrenzenden Schläsenhaui und die so erhaltene Fehlstelle der Schläienhaut mittelst Haulstücken vom Oberschenkel de» Kranken selbst aberheilt wurde. Alle diese Operationen erwiesen sich als wohlgelungea. Musik. Vom deutschen Chirurgen-Longreß. * Aus dem in Liesen Tagen in Berlin siattgrsundenea deuischen Cbirurgen-Eongreß bat sich auch der Leiter unsere- städtischen Krankenhauses. Herr Gel). Medicinalrath Professor vr. Thiersch, in hervorragendem Maße an den Verhandlungen belheiligt und über »ileressanle chirurgische Vorgänge in Leipzig berichtet. Wir enlnebinen Berliner Blättern hierüber Folgende-: Wölsler-Graz sprach über die Technik »nd den Werth von Schleimhaut-Uebertragungen. Tbierich ergriff hierbei da- Wort, um über die in Leipzig auSgesnhrten und vü liach erwähnten Ber. such: der Uebertragung von Neger hau» aus weiße Mein che» und von weißer Haut aus Neger zu berichten. Seiner Zeit habe er bei der ,.vo>läufigen Miiihkilnnq" über diese Beriuche gesagt, die schwarzen Hautstucke sei,» aus dem Weißen schwarz und die weißen Hantnücke aus dem Ecl-warz-m weiß geblieben. Wie so «st. sei auch in diesem Falle die „rorläusige" Miilhcilung eine „vor eilige" gewesen. Nach einigen Monate» »änilich habe» die über- pflanzten Hauistücke die Farbe ihre- neuen Troger- angenommen und diese Thaisache weise daraus hin, daß die Ansicht, der Farbstoff der dunklen Ham bilde sich in den Zellen des Rete Malpiqbi und vermehre sich doi! mit dem Bestreben der Erhaltung — eine Ansicht, der die meisten * Leipzig, 8. April. Stadttheater. Frau Paulin« Lucca ist am gestrigen Tage hier eingetrvffen. Am kom. inenden Dienstag, am 19. d., findet ihr schon wiederholt angezeigteS Gastspiel statt, da» infolge der von der Künstlerin gewählten Partien ein Interesse beansprucht, wie kaum eine Vorstellung vordem. Frau Lucca fingt bekanntlich die DeSp> na in „Oosi kan tutto" und spielt daraus die Al me rin Nanvl in dem reizenden Alpensiück ..Ta» Versprechen hinterm Herd". Da» letztere Stück geht am Di«,Stag hier in einer Besetzung in Scene, wie sie weder hier ober an irgend einem anderen Theater je gesehen ward. Den ergötzlichen „Slritzow" spielt Herr Scdelper, der Liebling der Leipziger Opernbesucher, den Michel Ouantner Herr (Ärengg, unser Bassist, um den gar manches erste Theater Leipzig beneidet. Frau Lucca hat die „Nandl" bisher nur vor einem „Parterre von Fürsten" gespielt, um so anziehender dürste sie am DienSlaq den Leipzigern und vor» n-hmlich den hier zur Messe anwesenden Fremden erscheinen, zumal in dieser reizenden Rolle die Individualität der be rübmten Sängerin i» ihrer ganzen Ursprünglichkeit zum Au«, druck kommt. Noch stärker als beim letzten Gastspiel der Frau Lucca ist der von auswärt» gemeldete Besuch Namentlich aus Berlin kommen sehr viele Verehrer der Diva. Wa» die noch zur Verfügung stehende» Billek» an langt, sp hören wir. daß da» Parquct bereit» bis aus wenige Plätze auSvcrkaust wurde, tag aber zu allen anderen Plätzen BillctS »och abgegeben werden können. d«» Nachmittagen ber Sonntage größer« Extraeoverrt« der Militaircapellen der 197er und I96er stattfinden sollen. ». Leipzig, 5. Avril. Gestern hielt der hiesige Lrzgebleg». Hweigverrin im Trietschler'jcheu Saale seinen unlängst ver- chobenen zweiten Familienadend für diesen Winter ad. Auch dieser Abend legte wieder Zeugniß davon ad, wie der Verein bestrebt ist, »eben dem Nützlichen, seiner Hauptauigab«, auch da» Angenehme, die Geselligkeit, unter seinen Mitgliedern zu pflegen. Da- Pro- gramm wie» musikalische und Gesang», wie deklamatorische Vorträge aus. Deu Mittelpuntt des musikaliichea TheilcS bildeten die Violin- votträg« de» Herr« Malz, eine- Schüler» de» Herrn Musikdirektor» Nestler, welcher persönlich auch die Llavierbegleitung übernommen hatte. Da- Spiel de« Herrn Malz zeigte in. Vortrage ein mehr al» gewöhnliche» Talent, und sein verstandnißvolle» Eingehen aus die Iutentioneu d«» Eomponisien übte eine gleichgestimmte Wirkung auch aus da- aufmerksame Publicum au». Besonderer Erwähnung ei hierbei de« Violinvortrag«: Loncert Nr. 22 II von Viotti mit eingelegter La dein von David, gethan; derselbe ries im Publicum ungctheilten Beifall hervor. Auch die GeiangSvorträge wurden durchweg gut ausgenommeu. AuSgeiührl wurdeo dieselben von l^erreo Photograph Hummel und Lehrer Uhlig. Letzterer trug auch naigr der stet» gern gehörten humoristischen Dichtungen von Baumbach vor. Dir übrigen deklamatorischen Vorträge, durchweg ritrre» Genre», worden sämmtlich ia erzgebirgischer Mundart ge- Uten und ernteten. Svttresslich wtedergegeden, bei dem sür die nmathlichen Laute besonders animitteu Publicum natürlich großen rsolg Rede» dem Vorsitzende» de» Verein», Herrn Weißdach, länzten io diesen Vorträgen die Herren Beck, Pollmer und Sudler. Den Borträgen soWte geielligeS Beisammensein, welche» Landsleute aud Gäste »och lange sröhlich erhielt. * Schkeuditz, 7. April. Da« von Herrn Jaftitut-director L. Werner Arschlimaan au» Leipzig im „Rathskeller" veran- staltete Künstler-Loucert erfreute sich eine- zahlreichen Besucht». Den Reigen der Vorträge erössaete Herr Arthur Mrtzdorff, der sich durch sein treffliche» Spiel aus dem Violoncello sofort die Sympathien der Zuhörerschaft errang. E» folgte» GeiangSvorträge von Fräul. Gertrud Winzer, einer Schülerin von Larl Werner Aelcdlimann. Dir junge Dame trug Lieder von Mendelssohn, Spohr, FeSca re. vor, die alle Zeugniß einer gediegenen Ausbildung der sehr talentirte» Sängerin ablegteu. Wie wir vernahmen, ist die jugendliche Künst- lerin zur Zeit noch Schülerin der Musik»Lchule von L Werner Arschlimaan und köuuen wir derselben zu ihren schönen Ersolgen schon jetzt ei» sehr günstige» Prognosticoa ertheilen. Al» Flötist trat Herr Ferd. Bürger aus; er spielte mit guter Technik und seelenvoller Nuaucirung. voa Herr» Dramm aus dem Pianoiorte mit seiuem Lerftäaduiß begleitet, Lompositionen von Molique, vrtuer und Demeriemana: auch i» deu Ensemble-Stückeu ernten die Solisten reichlichen Beifall. * In Gera wnrd« am Lharsreitog vom dastgen Musikvereine unter W. Tschirch'» Leitung da» 8t»d»t water voa B. Rossini in sehr gelungener Weis« zur Aufführung gebracht. Die Solo- Partien wurden vorgetrogrn von Fräulein A. Dem-, Fiäulein L. -charnack und Herrn H. Gießen, sämmllich vom Hosiheater in Weimar. Limst - Gewerbe - Museum. * Die Ausstellung von Entwürfe» u»o kunstgewerb lichen Arbeiten, welche in dem. mit dem Museum verbundene» DamencursuS angrjertigt wurden, bleibk »och sür einige Tage besteben. Ebenso bleiben »och die von Herrn Professor A. Schefser» herausgegebenen, farbigen Kreuzstich-Muster einige Zeit au-gestellt. E» sei hier nochmals der Besuch dieser anregenden Arbeiten angelegentlichst rmpsohlen. Nament lich unsere Damenwelt wird denselben ihr Interesse rntgegen- bringen. Kunst-Verein. * Ausgestellt bleibe» >>» himere» Eckiaale zwei Pastell- Kinderbildmffe, sowie eine Landichost (Oelgemälde) von Erich Kubierschk» in Leipzig; im VortragSsaale: Weibliche« Bildniß voa Philipptne Wolis-Aradt; ein männliche« und ei» weiblich«» Bildniß vo» Brodle» in London; „Page" von Ferdiuand Keller tu Karl-ruhe, „AtsichiedSkuß", Genrebild voa Alma Ladema ta London. „Kiosk aus der Insel Pliilä' von H. Lorrodt in Rom, „FlamiagoS und Pelikane" von Wil Helm Gentz in Berlin, „Tempel von Kurna" von B. Fiedler in Triest, „Hasen von Tortrecht" voa Gustav Schöuleber jm Karlsruhe. „Leutaoreupärchen" von Arnold Bücklin in Zürich, „Eine Klippe im Meer" von F.L. Welsch; „P azca Garibaldi in Bergamo", rin Genrebild: „Italienische Kinder Karte spielend' und ein Stillleben: „Indischer Molm" von Minna Bartels in Hanau; „Ein Morgen am Achensee" von Lhristian Mali in München; »iSnnliche» Bildniß von Ludwig Nieper in Leipzig. Von plastischen Werken bleibt au-gestellt: Weibliche- Bildniß (Medaillon) von Alexandra Kindermann in Leipzig. Am heutigen Tage wird im Oberlichlsaale die Ausstellung der zum grüße, en Theiie auSqesührten architekionische» Eniwursc und eine Reihe von Aquarellen de- Leipziger Archiieklen Karl Weicharbt, sowie der nachgelassenen Skizzen, Zeichnungen und Aquarellen de« verstorbene» Leipziger Zeichner- und KupscrstccherS Adols Neumann eröffnet werden. * Leipzig, 7. April. Mit gestern erreichten dieWinter AbonnemenlSconcerte deS „Tivoli" ibr Ende und wir können auch von dem gestrigen sagen, daß e» wie alle vorhergehenden trefflich au-gesührl und gut zusan mcugestellt war. Es brachte »»S u. a. den „Krönungsmarsch" anS den Folkungern. die „Oberonouverture". die ..Tannöäuserouver Iure", die „ungarischen Tänze" und eine Anzabl weiterer musikalischer Gaben, die sür das große Publicum berechnet find und stets dankbare Hörer finden. Tie Ouvertüre deS Herrn Corpssübrer Schwerin war eine recht gute und die Eapelle de» 197. Regiments machte ihrem Rufe alle Ehre. Die AboiiiiemcnlScoiiccrle deS Tivoli haben auch diesen Winter ibren Platz im musikalischen Leben Leipzig- uu-gefüllt, insoser» sie dem Publicum der großen Süvvorsladt Gelegenheit gaben, sein musikalisches Bebüttniß aus eine billige und angenehme Art zu besrievigen. In erster Linie gebübrt eine An erkennung Herrn königl. Musikdirektor Walther, welcher immer bemüht war, die wichtige Frage der Zusammenstellung deS Programms in befriedigender Weise zu lösen, so daß neben den Gaben der Elosstkcr, auch die neueren Autoren gebührende Beachtung sanken und dem zahlreiche» Publicum manche- neue mnsikalische Erzeugniß vermittelt wurde. Es sind in dieser Hinsicht unsere Volksconcerte nicht zu unter- fchätzen und die Erziehung zum guten musikalischen Verständ lich und Geschmack kann gerade durch die richtige Auswahl de» Programme- neben der guten AnSsührung gefördert werden. Aber auch der Inhaber de» Tivoli Herr Max Bnsch hat durch die eousequente Durchführung des Unter» Neue Lilllstgcwkrbesachen. Die antike Lamp«, der alte itandelader mit ihren edlen Formen waren vorwursssreie Lösungen der Ausgabe, Beleuchiungskörper zu schaffen sür die dem Alterihum gegebene» Beleuchtung»»»»,!. Sie waren diesen letzteren vollkommen angepaßi, slylgemäß. Tie Neu- zeit, die mit ihrem Ga- und ihrer Elckiricität bas Oel so zu lagen nur noch in den Nothlampe» der Theaier re. kenn«, braucht andere Löiungen und hat sie, allerdings nicht ohne Abwege und Mißgusse, gesunden. Ein Gang durch die Lager unserer großen Lampe», und Beleuchtungskörper-Fabriken lehrt die«. Einen Weltruf bat sich in dieser Hinsicht die Wurzener Bronzewaaren-Fabrik von K. A Seiserr erworben. Diese steht im Begriffe, ei» große» Lager ihrer durchweg schönen und künstlerisch wcrih. und geschmackvollen Erzeug nisse am hiesige» Platze zu eröffnen und zwar ani Augstuspla tz Nr. 2 unter der Firma: „K. M. Seifert, Fabrikslager der lurzenrr Bronzewaarensadrik von K. A. Sciiert. Der Blick ia sormenschöne gediegene Reichlhümer dieses Lager» durch die mächtigen Fensterbogen de» Erdgeschosse» wird Lei» Platze geradezu zu besonderer ucuer Zierde gereiche». Diese wundervolle», von de» vornedmfien Meistern gezeichneten und modellirten Kronen sür Ga», und Älühllcht, diese stolz sich erbebenden Eandalader, i» den edelsten Formen der Renaissance, hier da auch in da» üppige Barock schweifend, in rchlcr Bronze ousgesührt oder in dem vnler kunstgeübter Hand geschmeidig in reiche Formen sich sch,»legenden Schmiedeeisen bilde» iu der Thai einen genußvollen, das Auge immer an neuen Puncle» fesselnden Anblick Die Wurzener Firma ist übrigen« »a Leipzig kein Fremdling mehr, de»» ihre Prachterzeugnisse zieren schon längst unsere hervorragendsten Bau- werke. So sind z. B. die schöne» Beleuchtungsanlagen de» k> »stall- Palastes, der Lentroldalle, de- Gesellschaft-Hause- der Harmonie, LeS Geschäftshaus«» Pölich, de- SchützenhauieS in Sellerhausen und de» Alberigarie» daselbst sämniilich K. A. Seifcrl'iche Herstellungen, und auch die großartigen Beleuchiungskörper, welche den großen Saal der neuen Buchhäudlerbörse zieren werden, sowie auch die sür alle anderen Räume diese» nrilen Bauwerke- bestimmten, werde» voa demselben Hause geliefert. Schon die nächsten Tage werben nun, wie schon gejagt, Leipzig Gelegenheit geben, mit all den präch tigen Erzeugnissen der Wurzener Broi-zewaarell-Fabrik am AugusiuS- piatz genaueste Bekanntschaft machen zu könne». Adols Weiske. l» brünstigem Gebet versenkte» Beterin. AmAuSgange de» Tbole» steigt düstere» Gewölk empor. An der Wand gegenüber befinden sich zwei größere neue Lai,dlchaft-bild,r, «in „Neuschalel" vo» I. Kruchen und em „Strandmotiv von ber Ostiee" von Ferdiuauä Hovve. Aut dem rrsterea blickt da» tnt-reffante Stäbichen von hohem Uier reci t< aus den mit allerhand Fahrzeugen siatsirlen Spiegel de« See» herab, während sich >m Hintergründe d e bläuliche Jurakette hinzietil. Ta» Hoppe'iche B !d we ß die Reize eines Ausblick aus die ruhige Li-iee trefflich zum Ausdruck zu brin.en. Jm zweiten Saale w rd inan aus da« ollerangenehmsie überiaichk durch die Bekanntschaft, welche man mit einem jungen Lildaißn- ier macht, der hier >» Leipzig bisher noch nicht« ausgestellt batte. Zwei Bildnisse von Georg «chwenk, eine» älteren Herrn und eine alle e Dame darstellend. Bnde bekunden schon eine gute, sichere Technik und Beide habe» da-, wa» die landläufige» Phoiograpbe» Vergrößerungen nie bade» könne», auch wenn e» aus der Phoiograpdie zu finden gewesen wäre, nämlich Stimmung. D es« Stimmung, diese innere Verarbeitung de- Dargestellien in, Auge des Malers ist, sobald sie vorbaudeu ist, siel» ein Beweis, doß der Künstler nach der Naiur geschaffen uud von der P oiograpbie entweder gar keinen, oder uur einen gauz ctScreten, erlaubien Ge brauch gemacht hat. Die Naivetät solcher Pholograplueverberder geht so weit, daß, al» der Schreiber diese» Berichie« lüagst einem Aussteller brieflich bemerkte, daß ein Paslellbild von seiner Hand keine Aehnlichkeit mit der pbotograpdischen Umerlage zeige, der Ge. tadelte sich sofort bereit erklärte dcm abzuhelseu, wenn ihm nur briest ch die nölhiqen Angaben und Fingerzeige erlheilt wurden. Nun. wie unsere beiden Bilder vier zeigen, giebt e» auch noch wirk liche Bildoißmaler. Georg Schwenk ist ein solcher. Im dritte» Saale seien noch erwähnt zwei recht büblche Land schaften von Harald DteckS, ein „Harzmoliv" mit Tchasdrrde und ein „Eaprimoiiv". Da- erster« besonder» vermag den Beschauer dauernd zu fesseln. Der Blick durch den Vordergrund mit der »n chatten mächtiger Bäume lagernden Schaskerde in den besonnten Mittel, und Hintergrund giebt wirksame Contraste und ist auch in den Einzelbeileu von trefflicher fleißiger AuSftihning. vor allen, euch im Säiasvieh. L Beckmann bekundet sich als recht gcschcki n Hundenialer. Von W. Witttng ist ein weiblicher Studienkovs Alice" und vo» A. Martik ein eben solcher „Elisabeth" geminit, ausgestellt. Die W'ttiiig'sche „Alice" ist eine tr-sflich gelungene Studie. Die Martik'lchc „Elisabeth" ist vornehmer, pikanter, «parier tu der Aussassung. Adols WetSke. Ausstellung -es Modellircursus -es Qiceums sür Damen im stä-tischen Museum. Diele Ausstellung kann mau in gewissem Etnue eine JubelanS- telluiig nennen, denn e- sind nunmehr zehn Jahre verstrichen, daß auch der obengedachie CurluS de» durch die Hauptonregung der Frau l)r. Goldschmidt gegründeten und unter deren Förderung und 'itung steheadea Lyceum» sür Damen eröffnet wurde. An Herrn Mühlbach, Zeichenlehrer an unserem Realgymnasium, war «leiä! u Beginn eine sowohl in künstle, sicher wie in unlerrlchtlichcr Hin- icht ausgezeichnete Kraft s»r die Ertheilung de» Modelliriiuierli.l te» am Lyceum gewonnen worden. M t einer wechselnden Auzibl von Schill,eiittien, ober bei deren immer gleichem Eifer und durchschnitt lich trefflichem Geschick hat derselbe während der seitdem verslnch ae» zehn Jahre den gedachten Unterricht uiiunterbiochcn und, wie da« AiiSstellungSergebniß beweist, mit segensreichsten, Ersolge erl! e>lt. Dadurch, daß nicht bloS die Arbeiten der gegenwärtigen Schüler-iineii berücksichtigt, sondern haupsiächlich auch die der frühere» Tlikü- nehmeriniien am Eursus mit zur Ausstellung gebracht sind, w.rd ein Gesamintüberblick über die Ihätigkeit der Modellirschvlc des DameiilvceumS gewährt und dieser Uederblick erzeugt im Beschauer eine» Eindruck der Befriedigung, ja der Uebeiralchung, aus den Leiter, Lehrer und Schülerinnen der Anstalt immerhin mit gutem Rechte stolz sein können. Naturgemäß wird ja bei einer Modellirichule sür da» weibliche Geschlecht ta erziehlicher und praktischer Rücksicht da» erste Absehen aus Ausbildung de» Könne»- nach der k»»iigewerbl>chen Seile hi» gerichlet sein müssen, und da muß man denn mit Freuden zugesiebeii, daß hier. Dank dein solgerichiigen UntcrrichtSgange. vor Alle», aber Tank dem dekannilich dem Weibe eigene» l ochenlwickellen Sinn sür da« Schöne und Zierliche, ausnahmslos Vortreffliche-, in vielen Fälle» Musterhaftes geschaffen worden ist. So viel ist zwesielSohne, daß alle Diejenigen, welche sich in der Fettigkeit de» kunstgewerb lichen ModeUireaS «»»bilden wollen, gesunde naiürliche Anlage vorausgesetzt, tu diesem ModellircuisuS de» Domkiilycrum» ihre Rechnung voll finden werden. Die meisten der Schülerinnen sind nun im natürlichen, begreiflichen Drange, und wohl auch frei von nothwendiger Rücksicht aus die prakiiiche Seite ter Frage, weiter gegangen und haben sich dem „Figürlichen" zugewendct, so daß dieses auch dem äußere» Uinsange nach in der Ausstellung den breitesten Raum einninimt. Auch in diesen Sachen spricht sich durchschnittlich bedeutende» Geschick, ja tu Vielem schönste Talentirung o»S. Der Lehrgang ist, da» kan» man in übersichtlichster Weise versolge», ein lachgemäß richtiger, von den einsachsien llebunqen auS ruhig sorlscheeileiiüer und dadurch auch zu befriedigendste» Ergebnissen führender. Nach deu einfacheren llebungcn tritt die Annke als strenge Lcbrmeistertn in ihr R.chi, Relies und runde Arbeit werden geirieben, Nalursludie», Bildniß, ja freie Tomposilione» werben mit Gluck auSgejührt. Es kann natürlich nicht tm Plane de« Schreibers lirgen, hier in eine Schilderung und Einzrlkrilik der Arbeiien e,n- zugehe». Es sollle durch diese Besprechung nur zum Besuche dieser ruckbiickenden Ausstellung eiageladen werden zu einem Besuche, der gewiß Jedem einen hoffnungsvollen Borausblick aus die ZukunsiS- cuiivichlung de- ModellircuisuS unseres LamenIyeeuiuS gewahcen wird. Adols Weiske. Zoologischer Garten. * Im Naubthierbause unseres zoologischen Gartens dielel sich seit einige» Tagen der seltene Anblick von nicht weniger als neun Stück in einen, Käsig ver einigten jungen Löwen verschiedenen Alters. Drei am >7. August vorige» IahreS u»v vier am 27. Oktober vorige» Jahres geborene Tbicre Vieser Art sind niil de» beite» etwa glkichalterigen jungen Löwen, welche vor Kurzen, direct anS ihrer asrikan,scheu Hkimalh nach Europa imporlirt uud von Herrn Piukert käuslich erworben wurden, zu einer hoch- interesianlcn Gruppe vereinigt worden, deren Iiiangeiischeii'- nalmie sich Niemand entgehen lasten sollte. Die Tbicre ve» tragen sich ausgezeichnet, unv nur zur Zeit ter Füller» >g macht cS sich, um unliebsame Eouslicle zu verineileu, nolb- tvendig, die vier jüngsten Ex>mplare ahzusperir». Troll. >: Scene» entwickeln sich, wem, kurz vor ter gegenivaii g > r6 llhr statlsi»de»den Fütterung der Rauttthierwä,ler den Käsig der neun Löwen, bchuss Reinigung dtsselbc», belnik. Hauplsächlich sind eS die beiden neu iinvorlirleu, sowie la vier in, October vorigen IahreS im Garte» g-bvieueii I--.. dividuen, welche ihrer Freude, ihren Pfleger in »nmiileib. .,r Nahe zu habe», tuich Anschmiege» nnv Anspringen au den selben kenntlichen Ausviuck geben, während sich die d,c> in, August geborenen »länisiichcn Exemplare keinselben gegenül er mehr ablchiikiiv verhallen, was vorzüglich von dem ein-,, derselbe» gilt, welches durch seinen stark entwuleilen riovi, de, ihm ein höchst »inrrischeS Ansehen giebt, krnnttich ist. Auch dann, wenn der Wärter ve» Käsig wieccr verlasse» will, giebk fick die Zärtlichkeit seiner Pst'gchrfoisieucn iu ziemlich z„» tiiuglichcr Weise kund, so daß der Mann inanchmal wirkt ci> Nolh hat, auS dcm Käfig zu kommen. sinricher gehuldigt hoben - irrig fti. E„e gründliche Arbeü des vehme.'.s nicht wenig zu Vesten großer Popularität btigelragen. läassiche, St-dSarzte« vr. «arg beslüligie vielmehr die Ansicht der Es wird daher mit Freuden begrützt werden, daß auch sür Madrrheit, dahivgeheud, daß der Farbstoff durch wauderzellen, deren «den Sommer Abonnement-concerte geplant sind und baß an Del vecchio's Kunstausstellung. Euiein oit behänden«» HochgebirgSmouv, dem „Obersee" hat Rodert Schultze in Manche» in unleugbarer Weise neuen Reiz abzugewinueu gewußt. Schon die ganz ander» wie gewöhnlich ge. artete VordergrundSbehandlung giebt der dusligen Gel irgSierne und dem in dem ernst erbobenen Felsenkessel eingebettete» blauleuchtenden Terspieqel eine unvergleichlich srsiche, wirkungsvolle Iluirahmung. Die Hauvtstücke der Ausstellung sind gegeuwärlig .zwe> klciiie „EomplonS". Llwa» reizvolle.«» wie diele beidrn kleinen Hoch- gebirgsbilder, beide» Sleirrmarknwtive aus der Näbe GasteinS, hat dieser Maler wohl noch nicht gemalt, ist wohl überhaupt lange nicht aus der Ausstellung zu sehen gewesen. Eo iipto» bietet aui diesen beiden Bildern n>chl» al» zwei wilde, schroffe. eiSiiM iaritc Berge-, gipset. DaS eine stellt nämlich den Gipfel deS „Ankogl" dar, bas andere deu de» „Hochalpenipitz", den «rsleren in warmer Abend- stimmung, den andern in sriichem, kühle», Iage-l,ä»e. W e er ta uber malt, da» ist wirklich entzuckenv, »nd den Bsichaner »nal weis lich sesselnd. Em allerliebste» kleine- Landichosi-bilb, »»ler Robcit Schultz«'» „Oberste" hängend, ist die „Lapelle am Waldwege" von Margarethe Baczko. A» einem Wege in tannenharzduslersulltem Thale lugt au» dem ernsten Grün rech« eine kleine Eapelle mit einer Nachtrag. --- Leipzig, 6. April. Se. Majestät der König bnk Allergnäkigst geruht, das Proteclorat über de» Soma riter--Verein zu Leipzig zu übernehmen. Tiefe boi-e und seltene Auszeichnung ist sür den Samariler-Vcrei» nm so ehrenvoller unv wird die Mitglieder und Freunde t>ss-'lb >, mit noch größerer Freude und Genuzthunng erfülle», als dem bezüglichen ErösjiiungSschreibe» an den Vorstand auch die Gründe angegeben sind, welche Se. Majestal bei d,c Verleibuiig be» Allerhöchste» ProlcctoralS geleilcl haben. Wir theilen sie hier wörtlich mit. ..Obwohl Se. M >j stat über gemeinnützige Vereine örtlicher Naiur »i der Regel des Proteclorat nicht zu übernehmen pflegen, so haben S . Majestät doch mit Rücksicht aus de» edlen »»'' v'stiem, lichen Zweck, welchen der Samariter-Verei» zu Leipzig ve> folgt und in der Hoffnung, daß die Gründung tesieib >, auch an anderen Orlen Anregung zur Bildung ähnlicher Vereine und zu ähnliche» E>»r>chlungen führen werde, ausnahms weise die Uebernahme des PrciectorolS zu beschließen gerubl."
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