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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-13
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1888
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L248 T-- ! vkltve C>,tttn.^uraul dtk D Brigade. Major Popo». der trüh^e Eemmaud^ni de« 1. Iusaeterle-Negimen»«. Major Boom, der gew.sene Jniendsnl desselben Regiment», Houptmaaa karai- waaow, der gewestne Zahlmcister. Lieutenant Lankow, oud der ge- ivtleue ?ldjuiani und previjoriiche Zah'.meistkr. Lieutenant Ktljamow, beide im qena»nleu Repim-nte Gegen Major Popow wird die An- (klage erkoben: 1) weil er die Fälschung amilicher Schriftstücke zugelassen habe; 2) w.-gea UaterichleiseS; 3) wegen Beruichiung uerichilichcr Pincesia^ten; 4) weil er von Mannschaften behus» Befreiung vom M litnirdienfle Bestechungen geordert habe. Die der Anklage zu Grunde liegenden Halle fallen unter die Be- sttmiilungea der 'Artikel 82. 148, 154 und LSI de» türkischen Sirai-GesetzducheS. Major Booew ist de» Uuterfchleise» irari- fcher Gelder und de» Mißbrauch« der Dinttgewalt in Gemäßheit von Artikel 82 und 83 des türkischen Slras-Beletzbnchel be schuldigt. Dem Hauplniann Karoiivaoow legt die Anklage Unter schlagungen, Annadnle von Bestechungen behufs Befreiung vom Miliiairdieiiste und Mißbrauch der Amtsgewalt nach Artikel 82, 83, 67 und 68 LcS vorgenannten LtrasgesetzbuchS zur Last. Lieutenant Bankviv ist der Unlcrlchlaguug von während der gerichtlichen Unter suchung rürtgestellien Lummen und wegen der Ballführung ungeseh- lieber Bciehle 'einer Vorgesetzten; Lieutenant Keljamvw lediglich des erstgeuanntki, Verbrechen« augeklogt. Ern i»> ltriegsniiaisterium an- gestellter C vildeomter. der zugleich Popow'« und Bonew'» Schwager ist, wird angeklagt, Acienstücke verbrannt zu habe», in welchen die von den genannten Olstcieren unterschlagene» Summen eisichilich gemocht waren. Al« der MilitairauklLger dem Major Popow den Auklage-Aci miltbeilte, erklärte Popow, daß er der Uatrrsuchuog»- romniisston die Legalität abspreche und daß kein bulgarischer Milltair- gerlchlShof zu leiuer Aburtheiluug kompetent fei. * Tie Dänen bewahren sich andauernd die Hoffnung aus Wiedergewinnung eine» Tbeile» Nordschle-wig». Bei einer vom Rechtender«», zu Kopenhagen zum Geburts tage de» König» veranstalteten Feier hielt Or. Ploug die Festrede, die mit den Worten schloß: „Laßt u»S wünschen, daß der König seine Augen nicht schließe, bevor Dänemarks innigster Wunsch erfüllt ist; wir erwarten nicht, baß die Er füllung aus dem KriegSwege geschehe, sonder» setzen unsere Hoffnung aus den Wellenlenker und sprechen den Wunsch au», daß König Christian IX seine Augen erst al» König aller Dänen schließen möge." * Verschiedene italienische Blätter haben sich darüber usgelalten, daß die fremden Souveraine — di« Königin von England, daS Kaiserpaar von Brasilien, die Königin von Serbien und da» Königspaar von Württemberg — nur nach Florenz gehen und nicht »ach Nom. ja daß sie die letztere Hauptstadt de» Lande» nicht einmal berühren, wenn sie Neapel besuchen. Man findet diese» Verfahren mit der gebührenden Achtung vor Italien und seinem König-Hause nicht im Ein klang, und Herr CriSpi ist ausgesorkerl worden, dafür zu sorgen, daß die fremden Souveraine. wenn sie so nahe an Rom komme», die KönigSsamilie auch da ehren, wo sie zu Hause ist, nämlich in Rom. Herr CriSpi hat einstweilen durch die „Nisorma" antworten lasten, die fremden Sou veraine seien quasi incoxnito, al» Vergnügen»- und Gesund- heitSreiscnde in Florenz, und man könne ihnen nicht rumulhcn, »ach Rom zu gehen, wenn sie nicht wollen. Daraus erwidert der „Dirilto": „Gut- die fremden Souveraine sind bloße Ne, sende und können gehen, wohin e» ihnen beliebt. Dann wäre aber auch ;u erwarten gewesen, daß nicht der ganze Hos samint den Ministern und ihren Secretairen nach Florenz geht und dort ossiciell ein paar Tage lang residirt." Man kann dem „Dirilto" nicht Unrecht geben. * Seit dem Beginn de» Frühjahre» ist die Auswan derung au» Irland nach den Vereinigten Staaten von Amerika so anqeschwollen. baß die Tompserlinien nicht Raum genug beschaffen können, um alle AuSwanderungS- ustigcn zu befördern. Und es sind nicht die schlechtesten und ärmsten Elemente, die dem heimathlichen Boden den Rücken ehren. Daß diese massenhafte Auswanderung eine der Folgen er Zwang-Politik der gegenwärtigen Regierung ist, braucht .licht erst bewiesen zu werden. Trotz Zwang-polilik und Aus wanderung aber büßt die Bewegung zu Gunsten der irischen Selbstregierung nicht» an ihrer Stärke ein; da» haben die Vorgänge gezeigt, die sich am Sonntag in mehreren Graf- schuften Irland» zugetragen haben. Tie angekUndigten Ver sammlungen sind zwar durch Waffengewalt gesprengt oder verhindert worden, aber die Tausende, die dem Ruse gefolgt waren, haben durch ihr bloße» Erscheinen Zeugniß dafür ab gelegt, daß die Nationalliga nicht, wie der irische Obeisecretair Balsour behauptet hatte, bereit» todt und begraben sei. Die Regierung läßt jedoch alle diese Umstände unbeachtet und macht keine Miene, von ihrer bi-herigen Politik auch nur im Geringsten abzuweichen. Ihre Vertreter haben von Neuem Gelegenheit genommen, die« zu bekräftigen. Hierüber geht der .Vossischen Zeitung" folgender Bericht zu: * London, 1t. April. Im Uulerhause wurde gestern Smith i'er erste Lord dr» Schatze») bcsiag». ob er da» Hau- vor oder an läßlich der zweiten Lesung der Localvkiwaltung-vorlage brtrrss» der Plane der Regierung drzügllch drr Loralvrrwaltuog für Ir land unterrichten würde. Smtth aalwor:ete. die Regieruug beab sichtige in dieser Session nicht, eine Localverwaliungrvorlage für Irland einzubringeu, da die Zeit beidrr Häuser de» Parlament» >a dieser Session mit anbei en Geschäften völlig tu An spruch g nomme» sei. Dir Regierung wäre jedoch nicht abgeneigt, Irland ein scincn Bdüisniss.u aucepaßle». verbissene» Lora ver wallung-siistem z» g'brn, wenn e» klar sri, daß da« titsche Volk vorbeikitet sei, tasselbe im Geiste der Treue gegen die Krone und die Beisaiiung auszunehniea und anzuwenden. Aebolich äußerte sich gestern LaliSlmiy ia seiner Io Carnavon gehaltenrn Rede. Dem irischen Volke, sagte er. müsse erst Achtung vor den Gesetzen ond den M> wchcn,echten ei'gcflößt werden, ehe an eine Aenderung sriaer politischen Lage g> dacht werden könne. * Der Streit, welchcr zwischen Marokko und den Ber einigte» Staaten von Amerika auSgebrochcn. ist einer Meldung an» Tanger zufolge beigelegt. Am 8. d. M. wurde in Tanger ein Vertrag unterzeichnet, dem zufolge der Sultan von Marokko die Entscheidung der Angelegenheit einem maurischen Vrr'.rctcr und dem amerikanischen Eonsul überläßt. Können kiese sich nicht einigen, so soll ein europäischer Ob mann hccangezogcn werden, besten Entscheidung cnkgiltig ist. «est-Alrika sich J-trressireod« bekannt sei» müßte», erklärt setz» ei« ueugeb'ldete „Deuilch-osrikanilche Minenqeselllchast". daß ..jeder Zweiset au der Existenz der deutschen Goldfelder auSgelwloff«" sein dürste, daß „die böLfte Wahrscheinlichkeit sei. ebenso Diamanten- loger z, finden!" Die'e EiklSrung wird nicht nur al« eine throrerilch« Meinung abgegeben, sondern al» Einleitung uud Motiv zu der öffent lich« Aufforderung an da» Publicum, 200 Skück Antkeilsicheiae 4 500 Vi für die Gesellschaft zu zeichnen uud zu bezahle»! Di» Sicherheit der Sprache de« in dr» üblich« BSrseasorme» gehalteaea Sudscrivtionl-Prosoeclet käaute Jrrthümer erwecken. Wir halten uns sür verpflichte». Einspruch zu erheben, vor Uebrrriluug zu warnen and zur ruhigen Prüfung der Dinge auizufordera. Den» di« reiche» und lobnenden Goldfelder sind leider noch nicht sestgeftellt, voa Diomoul«- lageru ist noch nicht eine Spur gesunden l Für Gold» und Diamanten- Uaiernehmnngrn in Südweft-Äsrika Geld za geben, ist eine Spe kulation. ist ein Wagaiß. Und noch mehr. Die „Deutlch-AIrckaaische Minengesellschasr, Dr. Braumüllei-Martiasea", welche die Gelder riusordert, ist keine juristische Persönlichkeit irgend einer Art: sie bat weder Eorporatioalrechte, noch ist sie «ine Actien- oder eine Lommandit- oder eine offene HandelSqeselljchast. Im Haadelt- registee ist sie nicht eingetragen. Für Verpflichtungen hastet keine Gemeinschast, sondern nur die eiazejnea Versank» hasten, welche sich zu dem Geschäft vereinigt habe», ond wer noch der „Grielllchasi" ,eitritt. wird persönlich für alle Verbindlichkeiten veraiiiwortlich. Eine Beschränkung ans den eingezahltea Benag ist rechilich unzu lässig. Alle diese Momente erfordern eingehende Prüfung: und zur Information de» Publicum» beizuiragea bat die Presse eine besonder« Verpflichtung. weil die Angelegenheit öffentlich angeregi ist. Wer dann, nachdem er Tdatsachea genügend kennt, sein Geld sür die aa- gepririrn« Zwecke hiagiedi. bedient sich nur seine» guten Recht» and Niemand wird ibn tadeln. Wir sreaea un« ousrichiig derjenigen Unternehmungen, dir unseren Eolonialbesitz aulzuichließea bemüht stad ond Opfer zu bringen wissen. Rur müsse» Zweck und Mittel richtig erkannt Lolonialpolilischts. — Der Kölnische Zwrigverein de« Allgemeinen Deutsche» Sprachverein» schlägt sür die aus vielen Speisekarten noch vorkommenden fremden Ausdrücke folgende Ver deutschungen vor: ?eu»iou — Kost und Wohaang; ksarnunmt — Erfrischung», hau», Gostwirthschast» WirtdSdan»; llütel — Gasthos; äleva — Tischkarte, Speisekarte; Ooarart —» Beb-ck Dtjeünsr ---- Frühstück, Früdmohj; Diner -»» Mittag-effen, M>:igg«mavl; Tadle ä'küto Gastlwi-tascl. Mittaq-rasel; 8«mp«r — Adendeffen. Abendtasel; ?lnt üo ioor — Tage-lchüffel; Xurrncüto — Mitlelripprustück, Rippen stück: Dessert — Nächtlich; Ooiwoww« — klare -raslbrühe; LooiUoo — Fleischbrühe: veekteak — Riadsstück; keekstenll 4 I» Tartar« — Taiarrind-Kück; Kllet aanco 4 j» tlaüär« — Rind-lend« ia Madeira; kumpstealr — Rnoipsstück; Xalbabops an tortna — Kalb», ioos nach SchildkrSirnart; dgl. 4 1» eioaig^ette — dgl. in kalter Essigbiüde; kaaitbeek «o^I ^ engl. Rrflbraien; Onlaied — Poprika- fleilch; Xaldanizxoüt — eingemachte- Kalbe fleisch, gewürzte« k.; Xald^üteletr« — kalbSrlppchen; X. oakorel — k. ohne Zntbat; kemoulaäeu-iaue« — Kräuierlunke; Loulett« — Fleischklüßchen; ?>,ulanla — Masthähnchen. Rebhuhn: Uayoanawa — Oeleiertuake; Uälaoge — G-mischie» Alleilet: lrib »t«M — irische» Hammel- sle sch, irisch geftopsie« tz.; krica«»« — Weißringemachle«: b'lawerio — kalte Mehlspeise; Xlevrov --- Blitlerteigschnitichen: DvUaatesss — L ckeibiffeu: Laues 4 l» Diabl« — Teusel-luake; 6ompote -- Diin'iobft, eingemachte Früchie; Laue« Tartars — tatarische Tunke; llsiinE warivir» — H. «»gebeizt oder sauer eingemacht; Larüiaea 4 l'knil« — 8. in Oel; Owslstt« oatnrel — Eierkuchen ohne Zu- thot, Iran». Eierkuchen: O. an kbow — Eierkuchen mit Rum; 0. »nr «ooütarm — Fruchieteiknche», Eierk. mit riagem. Früchten; 0. an» Uns» ksrb«, — Eierkuchen mit Schnittlauch, Eierk. mit seine» Kräutern - Owslstt« «oattl»« — Eiera»sla,s; kort« von Kartoffel» — Ousischkanoffeln, Konoffelmu«; Xart. 4 1» waltr« ü'KStal — Kart, noch Art de« Gaftherrn; komm«« naatts» — gesprungene ' Karroffeln; kowws»snte, —vratkartoffrl. gebockens«.; Lbampigwou werden. Un» vor einem blind«» Goldfteber zu bewahren, dessen ^ Taselpilz; kertaurationmcbmttcdeo --» ErsrilchungSschniitchea; Vorzeichen hier und da austouchea, wird nur gelingen, wenn da« Publicum über die Wahrheit immer naierrichtet bleibt und sich über Thalsachen nicht beirren läßt." Vortrag des Predigers Zoch. * Leipzig, 12. April. In der Aasiwirtdlchalt zum Glenbarger Bahnhvs dielt am gestrigen Abend der Reudniyer Männer verein eine öffentliche Bersaininlung ab, welche vom Vorsitzenden desselben, Herrn Zickniantel, mit einer herzlichen Begrüßung der sehr zahlreich Erschienenen und mit dem allgemeinen Gesänge de» Liede» „O du srödliche, o da selige Osterzeit" etugeleitet wurde. Sodann betrat Herr P istor Zach au» Zarjec» ia der Slowakei da» Rednerpult, um seinen Vortrag zu holten über „Die Lage der evangelisch-lutherischen Kirche in der Slowakei". Der Redner, dessen ungarischer Dialekt, trotzdem daß er die deutsche Sprache gut beberrschle, sich allenthalben gellend machte, entwarf ein Bild voa der wahrhaft trostlosen Lage der lutherischen Slowaken Ungarns. Die Geschichte derselben, Io hob der Sead- prcdiger u. A. hervvr, ist eine Leiden»- und Märiyeergeschichle und die Bedrückungen und Bersolgungen, welche sie von Seiten Anders, aländigrr zu »rleideu gehabt haben und gegenwärtig noch erleiden, sind außerordentliche. Die eiwa 13 Millionen Köpfe zählende Be- völkerung Ungarn« besteht an- Slowaken, Magyaren und Deutschen. Letzierr sind durch daS ganze Land zerstreut, während wir dir Slowaken in den Tbälera, aus den Anhöhen und Bergen der Kar- paihen finden. Diese« Gebirge, einst in seiner Urwüchsigkeit herrlich und schön, ist heute infolge der Autroltung drr Wälder « völlig unwirthlich geworden, die Bevölkerung ist au-g-Iogea von drn Juden ond von Wohlhabenheit kann bei ihr keine Rede mehr sein. Die Industrie liegt darnieder, der Verdienst ist gering; die meisten der industriellen Arbeiter verdieoen 20 und 30Klenzer pro Tag — da» ist zu wenig zum Lebensunterhalt. Infolgedessen ist die Auswanderung der armen Slowaken »ach Amerika eine außerartentlich zahlreiche. Aber die Anhänglichkeit an seine alle Heimath ist so groß und rührend zugleich, daß der au-qewanderte Slowake am Abend seine» Leben» in seine Heimath zarückkehrt, um in heimathlicher Erde be< graben zu sein. Wo» die ReligionS-Tenoffenschasten Ungarn« onbelangt, so stndro sich dort 6':, Millionen Einwobner römisch-katholischen, 1'/, Millionen griechischckaiholischcn Glauben«, 2'/, Millionen Resormirte, 700 000 Juden uud 900 000 Lutheraner. Der lulherüchen Kirche gehören vorzugsweise Slowaken an, die mit unerschütterlicher Festigkeit und wahrhaft kindlicher Frömmigkeit an ihrem Glauben sestdalteu. Dieser Lharakterzug hat den Slowaken auß-rordenilich zahlreiche Bersolgungen zugezogen, uud im Verlause der letzten Iadrvunderke, namentlich nach der großen Bertolqung gegen Ende de« lk. Jahr- dundert«, verlieben viele der slowakischen Glanbeu-genoffen Ungarn« ihr Vaterland, um sich in dem gastfreien Sachsen anzustedelo. Aber auch gegenwärtig wären. Io südrle der Redner de- Weiteren au», die Verhältnisse der slowakischen Slauben-genoffen äußerst trüb», die Angriffe seiten« der Jesuiten und Katholiken hätten sich nicht ver- mindert und e« gälte, für die lutherischen Glauben-genossen einz». treten. Die Verhältnisse dort müßlen geradezu al« eine offene Wunde an der lutherischen Kirche bezeichnet werden. Sind auch die vielfach unternommenen unioniftilchen B rsnch« gescheitert, so bilden gegenwärtig doch dir Gemeindrn der lutherische» Slowaken Ungarn« einen Tummelplatz sür politische Wühlereien. Namentlich bezichtigte man dieselben, baß sie Panslawisten wären; nicht« sei indessen ungerechtseritgler al« diese Bezichtigung. Wer aber mit dem Makel de« PanslawiSinu» behaftet worben wäre, der würde al- kein gutcr Patriot geschätzt, er könne nicht rückwärt« and nicht vorwärts. Sv sind die lutherischen Gemeinden der Slowakei der Armut» vrr- sallen und nur der milde Sinn der lntbertichea Glauben-genoffe», >nrbesoud«re Deutschland», könnt» diesen Sermften Goiie«hänser und Schulen, deren sie so nöthig bedürften, mi, errichten helfen. Man che» habe in dieser Richtung der Guslap.Ado's.Vcrein, haorn einzelne Wohltdäter qeihan. aber unendlich viel bl ebe noch zu ihn» übrig. Mit einem dir kindliche Frömmigkeit der Slowake» widerw egeladen VolkSltede ichloß der Redner seine Au-sübrnngen, die aus alle An wesenden ersichtlich einen tiefen Eindrn: machten Auf Beronlassuiig de» Herrn Pastor Müller au» Reudnitz wurde eine Sammlung iür diese GlaubenSbrüdcr veranstaltet, welche den reichen Ertrag von 100 ^l ergab. Ernster Gesang brendrle die Versammlung nach 10 Uhr. " Jeher eie Goldsunde in Südwesiasrika wird der „Nalioiialheitting" von sachkundigster Seite geschrieben: „Die Goldlunde im deutschen Schutzgebiete von Süd west Asrtka sangen an, die deutsche» Gemüllier mehr al- sonst zuträglich anszungen. Schon verwirren sich die Anschauungen über die Ihaliächlichen Verhältnisse derart, daß Phantasien zur Grundlage von Unternehmungen gemacht und verlockende Pcripecliven dem großen Publicum eröffn« werden. Um da« Publicum vor rrnstem Schaden zu bewahren muß die Sachlage klar erkannt werden. Sie ist einfach solgende: Nachdem Ende vorigen Jahre« die ersten Nach, iichien über gcmachle Golbsunde hierher gelangten, di« der Rcich«- conim ssar später unter Vorlegung einiger unbedeutender Erzprobea bestätigte, ist nur von Zeit zu Zeit gemeldet worden, daß auch an ander-» Slrllen Gold entdrckt sei. lieber die Zuverlässigkeit der letzie-ei, Angaben, über den Umfang und die Ausdehnung der Lager, ihre Rcichdaltt.ikeii und Abbauwürdigkeit. Umstände, von denen die Ren, tabilila: irgend welcher AuSbeuiung-arbe» stets nbdängen muß. ist bisher mcht der inmdeste Ihaisachbche Anhalt gegeben. W n» qleichwodl sich da« Auswärtige Ai»' zum Erlaß eines Berg- »iid speciell Goldgesetze« und die Slidiveslairckanüchk Eolonial-Gkielllchast zur Auistrllung einer Schutz, truppe vcranlaßl sahen. >o sollten damit, w c in de» Vorverhand- lunen w..Verholt audiorocheii worden, die Goldsunbe nicht verisicirt und al« ausgiebige hmgeftellt oder etwa gar eine Garantie sür gewinnbringende denische Arbeit übernommen, sondern nur die Wege iür orviiung-mäß gen B-irieb bei einem möglichen Vorkommen gebahnt werde». DaS Auswärtige Amt. wie die Colon al-Gescllitigsi wollten ihrerseiis nichis veiiäume»; sie durste» vorau-setzen, daß durch vorgängtge wissenichastUche und technische Erforschung, die zugleich unter dem Schutz dr« Gesetze« und der Truvve gestellt war, die Borbrdingungen geklärt werden würden. Zu diesem Zwecke ries auch die Lolonial Gesellschaft sosort «ne neue Vereinigung, da- südwest-osrikaaiichc Goldsyndicai, in» Leben. Die Untersuchungs-Expedition des letzteren ist am 28 v M. nach Asnka obgeqongen. Nachrichten von derselben baden noch nich! eintreffen können: der Werih der Goldsunde ist also bi» hcul'grn Tag« so problematisch wie je zuvor. Gegenüber diesen Verhältnissen, die jrdrm nur ratsrrnt sür Süd- Schnei-ergehilfeiiverlammluug. " Leipzig, 12. April. Die sür gestern Abend im Saale de» Rcstauia.it» „Bellevue" einberuseae öffentliche Versammlung der Schneiderqehilsen war nur mäßig, voa «wo ISO Personen, besuch«. AI-Vorsitzende wurden die Herren Dürr, Güntder und Wittke gewählt. Zu Punkt 1 der Tagesordnung „Bericht über den ArbkitSnachweil" reserirte Herr Günther und theilte hierbei mit, daß während der Zeit de» Vestehen« de« von den Gehilfe» eingerichteten Arbeitsnachweise«. Oktober v. I. bi« mit März d. I.» 376 offene Arbeii-strllca angebotea und von denselben 238 beletzt wurden. Finanziell hat der Arbeil«nachwei« keine Erfolge ouizuweisea, da nach dem Berichte der Laffenavschluß ein kleine- Deficit von etwa 8 .Al bringt. Ans Grund dieser Miltheiluuq und mit dem Hinweis, daß das nächste halbe Jahr wegen der darein salleade» ungünstigen Geschäftszeit noch größere Opicr erfordern würde, schlug Herr Dörr vor, die jetzige Einrichiung de« Arbeitsnach weise« der Schneidergehilsea Leipzig« wieder auszugeben und de» Nachweis dem HerbergSwirtd zu übertragen, zur Ueberwackwng desselben aber eine Eonimilsion von drei College» zu wählen. Nach eine,» kurzen Meinungsaustausch wurde dieser Antrag mit großer Majoriiät angenommen und zur gedachten Commission die Herren Lewin, Schreier und Roßncr gewählt. Die hieraus vorgr traqene Abrechnung de« UnIerstützunzSsonds aus die Zeit vom August v. I. bis Januar l. I. ergiebt eine Einnahme von 13öO,4ö ^l, eine Ausgabe von 470.83 .6. darunter 50 Vs an die ftreikendra Sleniinrtz n, und einen Caffenbestand von 879,60 Der Vorsitzende, Herr Dörr, nadi» hierbei Gelegenheit, die Lolleaea zu mahnen, durch fleißigere« Kausen von Marten die Sache eitriger als in drr bisherigen Weise zu unterstützen. Der dritte nnd letzte Pnnct der Tagesordnung beiros die Abhaltung eines Soinmers-ne«. ES wurde beschlossen, daffelve am dritten Psingstreierloge statinnden zu taffen und hierzu ein Festconinä von 20 Personen gewählt. Hiermit fand ge^en 10 Uhr die Veiiammlun:, deren Verhandlungen in sehr rnhigrr und sachlicher Weise gesührt wurden, ihren Ad'chbiß. vermischtes. ---- <>'.»». 11. April. Während «och :» gen „Karlsruher Zeitung" von der weiteren Dauer Le» Ans enthalte» des großherzoglich badischen Ehepaare» in Berlin die Rede war. erfährt die „Post" heute, daß die badischen Herrschaften Anfang nächster Woche Berlin ver lassen werde», mit ihnrn dir Frau Kronprinzessin voa Schwede». — Wilhelmsbaven, lt April. Prinz Heinrich ist in Begleitung de» Ehrf» drr Admiralität hier eingetrofsen 6ki»rrr«u»e — Karlhäusc, schnaps. — München. 11. April. Hier herrscht seit gestern un aufhörlicher Schneesall, welcher Verkehrsstörungen und Uebcrschwemmungkn befürchten läßt. Göttin gen. 9. April. Da der Nest der für unsern Theaterbau nöihiqcn Bausumme durch die Bewilligung der Regierung mit 50 000 .ck gesichert ist. so wirb mit dem Bau nach dem Plane des Hoibaumeister» Schniltger in Oldenburg 'osort von demselben begonnen werben. Der Unternehmer ist vertragsmäßig verpflichtet, den Bau bi» zum November 1889 'ertigziistcllcn ---- Wir haben bereit» gemeldet, daß Emil Bessel«, der sich um die wiffeiischasNickie Erforschung der Nordpol- regionen die größten Verdienste erworben hat, am30. v. M. in Stuttgart gestorben ist. Gleich W yprecht hat er die Müdsale und Gefahren mehrerer Polar-Expevitionen glücklich Überstunden, um in seiner Heimath einem schleichenden Leiden zu erliegen Bessel» stand erst im 41. Lebensjahre. Seine erste große Reise machte er 1869 von Stuttgart au» nach Spitzbergen; sie geschah aus dem Schraubendampser .Albert" und dauerte ein halbe» Jahr. Seine zweite Reise führte ihn im März 1871 nach Amerika, nach Washington. Er hatte dort Schwierigkeiten mit dem Morineministerium, da» nicht gestatten wollte, einem Nickiamerikaner die Expedition der .PrlariS" im Dienste der Reeirrunq milmachen zu lasten. Die Expedition nahm «in tragische» End«. Nachdem Bessel» bi» Uber den 82. Grad nördlicher Breite hinau» zu einer Höhe gelangt war. die vorher nicht erreicht wurde, rettete er nach dem Schiffbruch der „PolariS" mit knapper Noth da» Leben. Er gab mit seinen Gefährten alle Hoffnung aus Rettung aus. al» in der Ferne zum Glück ein schottischer Walfischsänger in Sicht kam. Nach mehrmonatigem Ausi enthalte aus diesem Schiffe, da» ihm Ausnahme gewährte, kehrte er nach Dundee zurück; vo» da mußte er weitrr nach Amerika, um der Regierung zu Washington über die Reise zu berichten. Im Jahre 1876 rüstete Amerika eine neue Expedition unter Bessel» au», in der Absicht, einen Durch gang von Amerika nach Asien ausfinven zu taffen; die Reise ging daher von der Westseite Amerika», von San Francisco an». Kaum war da» Schiff vierzehn Tage zur See. da erhob sich rin furchtbarer Sturm in der Nähe der Victoria- Inseln. da» Sckiff scheiterte, und Alle» ging verloren; nur Vir Insassen flüchteten sich aus einen Felsen. Von dem sie durch ein vorübersegelnde» Schiff ausgenommen wurden. Leider hat die amerikanische Regierung daraus verzichtet, noch einmal ein Schiss auszurüsten, und trotz vielfacher Bemühungen von Seiten Bessel'». au» Privatmitteln eine neue Fahrt in» Werk zu setzen, gelang ihm die« nicht, und so ist sein sehn lichster Wunsch nicht mehr in Erfüllung gegangen. Seither war er am Smitsonian-Institut thätlg al» dessen General« Srcretair. Nach mannigfachen persönlichen Unglttckssällen zog er sich während de« Brande» seine» Hause« zu Washington (1835), al» er in der bitterkalten Nacht vor Weihnachten säst ohne Kleider sich rettete, durch Erkältung ein schwere« Leiden zu, dem er nun erlegen ist. — In Wien wird am 16. April eine Maria» Theresia-Au«stellung eröffnet, welche bestimmt ist. eia umsaffende» Bild der Zeit der populaircn Kaiserin zu bieten Am l3 Mai wird da» Maria-Theresia-Denkmal enthüllt. — Pesier Blätter machen sich bei aller ihrer Bulgaren- sreundlichkeit lustig darüber, daß von den verschiedentlich«! Gaben der Mutter de» Prinzen Ferdinand von Coburg, der Prinzessin Element, ne. welche dieselbe ia Gestalt von Uhren, Ketten. Ringen. Diamantnadeln rc. bulgarischen Würdenträgern gespendet hat, einr nicht geringe Anzahl bereit» wieder au» Bulgarien gewandert und in ein Pester Leih hau« vbergegangen ist, welche« bei den Bulgaren den Rus bat, höhere Darlehne zu gewähren al« die Leihhäuser von Bukarest und Konstantinopel. Dl« verpfändeten Werihgegen stände in dem Pester Lrihhause bekunden durch Wappen oder NamenSzug unverkennbar ihre coborgisch-orleanistische Herkunft. Pari«, 10. April. Au» Grenoble wird gemeldet Ein schrecklicher Unfall trug sich heute um 8 Uhr früh au dem Polygon der Genietruppe zu. Elf Feuerwerker arbeiteten während de» dichten Schneefalls und benutzten einr kleine Pause, um iu ein isolirteS Local zu treten, wo die zur Verfertigung de» Kunstpulver» nvthiqe Kohle heraestellt wird. Sie stellten sich um einen Ösen, aus dem sich ein au» Ver sehen zurück telassener offener Kessel von 40 cm im Durchmesser besand. Plötzlich explodirte der Kessel und verwundete sechs Mann, darunter zwei, den Werssübrer E. Droyer und den Sapeur Eurty vom l Genie-Regiment, sehr schwer. Droyer hat den Brustkasten eingedrückt, ven linkcu Arm ver brannt nnd viele Wunden am Kops; Eurty bat die zwei Daumen zerquetscht und innere Verletzungen. Jbr Zustand ist hoffnung-loS. Die vier anderen Feuerwerker sind an der Stirn, den Händen und de» Beinen verwundet und befinden sich in ärztlicher Pflege. Der Unsall erklärt sich durch den Umstand, daß der Kessel explosible Stoffe und namentlich Dynaniit entbalten Halle, aber nicht genügend gereinigt worden war. Von Seiten ver Militairbehöcde ist eine Untersuchung eingeleitet worden. ----- London, 8. April. Der Prinz von Wale» hat dem ungarischen National-Casino und Jockey-Club in Pest, dessen Ekrenmilglied er ist, sein von Anqeli gemalte» Bild übersandt. — In der Anglo-Tänischen Ausstellung, welche wäbrenv diese» Monats in South Kensington abgehalten wird, sollen Auversen'S Märchen in einer Reihe von lebenden Bildern ousgesübrl werben. ---- Die ..Time»" veröffentlicht da» solgende bereit» kurz erwähnte Schreiben, welche» Emin Pascha unterm «6. August au» Wadela> an den Srcretair de» Londoner Anti sclaverei-Berein» gerichtet hat. Der Brief lautet: .Silber Herr AllrnI Idr höchst willkommene» Schreiben vom 19. November 1886 ist vier gegen End« Juni 1887 einqetroffea. Ich würde dasselbe solo« beantwort« bade», wenn ich vich, durch eine eine» Mona« in Anspruch nehmend« Arbeit an den westlichen Usern de« Albrrls-e- daran verbindet« worden wäre. Ene n-ne Station, welch« ich nach iudwärtS vorgeschoben habe, bedurfte der Iajpection. und außerdem mußte «ne lleiae Larowone mit Gütern voa Uganda heimgebracht werden. Entschuldigen Sie de-halb die Verzögerung und nehmen Ei« meinen beste» Dank für Ihre freund liche» uud herzliche» Wort» entgegen, llrbermittel, LK «nch untre, und meiner Leute herzlichste» Dank dem Sntisclaverri-Verei». besser bereitwillige Sympathie mit unserer Lagr an« sehr erfreut ha, Do« mich betrifft, so wird, wenn ich je der Ermnthiguu, Fortsetzung meine» Werke« brdürste, dl« Anerkennimg Desse- wa« ich mit Gotte« Hits« bi« jetzt vollbringen durste, wich c-. spornen, mein, Pflicht boffnungrireudig zu erfüllen. L« tdi: mir leid, daß Ihr freundlicher Wunsch, Ihr Brief wöge wiy i» Sicherheit tu Zanzibar oatreffeo, nicht tu Erfüllung gehe-, wird, und ich kann gleich hiuzusüge». daß die Zweifel welche einige Blätter darüber oosgesprochea haben, ob H »och drr Ankunft Stanley'« blelbra oder gehen würde, mich sehr amüst« habe». Meiner Meinung »ach knn» kein Zn»,!ei darüber herrsche», daß ich bleiben werde, »ud ich begreife nch,. wie man da« Grgentheii für möglich halt« konnte. Würden Sie wohl Jbr eigene« Werk gerade beim Anbruch besserer Zeiten im Stich« lasse»? Seit Abgang meine« letzt« Schreiben« Hab« ich die regelmäßigen Geschäfte wieder ausuehme» können. Ich habe unsere Stationen iuspicirt and zwei »eue errichtet, hob« überall die Ordnung wieder hergeftellt uud mit unseren eingeborene» Häup:- lioge, Beralhllngea adgehalte». Die Ernten sind iu diesem Jäher glücklicherweise reichlich au-gesallea; die Vanmwollpslauzunge» er. geben einen lehr guten Ertrag, and im Allgemeinen sehen die Dinge nicht mehr so düster au«, wie früher. Durch Mock^y'« reundliche Vermittelung habe ich eine beträchtlich« Menge Eloffe von Uganda erhallen, wenn aach nicht so viel, um alle »nsere Wünsche za befriedig«, so doch genügend, um einem Jede» ei» kleine« Geschenk za mach«; da aber »nser selbst gemachter vanm- wollenftoff sich mehr für den täglich« Gebrauch eignet, so spare» wir jeae für die Feiertag« aus. Di« uuerniüdüch« An- strengung« uud dir werihdoll« Hilf« de« Misstouar« Mackay in Ugauda köna« nicht genug gerühmt werdeu. Mit grob« per- söulich« Müh« Hot er nicht »nr dafür gesargt, da« »nsere Dosten von nud nach Zanzibar weitrr bes-rdert uud «nsere : )andelSverbindaag« ,» Uganda erleichtert worden fiud, sonder, er hat sich auch selbst vieler werthvoller Gegenstände beraubt, um mich u unterstützen. Er hat ia Uganda Vorzügliche« geleistet, leider find eine Aib itra in letzter Zeit aber einigermaßen durch di« Araber beeinträchtigt, welche ihn au» Ugauda hinan« zu dring« such«» Seine Lage ist de«l>olb gesährl ch geworden, doch hoffe ich, daß er seinen Stand brhoupteo wird. Im Jaterrffr der Ugaado-M, swn reue ich mich, daß Stanley dir Loagorootr sür seine Expedition gewählt Hot. Er wird dort zahllose Schwierigkeiten, dir »ameMilch dem Terrain ihren Grund Hobe», za bewältig« habe», doch wird ihm die« ohne Zweifel gelingen, während er, «rn» « den Weg über Uganda gewählt hätte, uiemal» die Erlaabuiß, hierher zu komm«, erhole« uud die Anwendung voa Gewalt da« Leben und Werk der Mnstonarr gesährdet haben würde. Erft einmal mV dem Erforderlichen verleben, halte ich e« durchao» nicht sür schwer, eine direct« Straße durch die Länder der Längs uud Masai za eröffnen. Eine kette von Stationen an geeigneiea Punkt« und in passenden jwilchrnräumea ist mehr al« genügend, um dir Straße offen halten, uud da» Load selbst ist so reich au kameelen und Eseln und eignet sich so gut zur Zucht derselbe», baß r« ule an Transportmitteln feblen wird. Da« einzige Htuderniß ist die Wildheit der Langv-Bewohaer. doch werde» dieselben bet vorfichüger und energilcher Behandlung vielleicht zugänglicher werden. Jeden- 'ells habe ich «ine Menge Arbeit vor mir. ond weaa ich mit Gone« Pilse nur einen Iheil davon zu vollbring« vermag, so werd« ich mich reichlich iür die aa-zullehead« Leiden eaischäd gt Hali« Eni- behrungen schrecken mich nicht, ein zwölsjährlqer Aufenthalt im Io- nern A«rika« ist eine gute Schale. Der Tod Gordoa'« ist rin großer Schlag sür die Etoilisation tu Afrika gewesen, au »ul liegt e«. lein Werk sortzusr-«» ond mir, seinem lebt« überlebrude» Ossicier im Suva». kommt e« zu. seine Inteuiioue» »ur Ausführung zu bringen. Der König von Uganda liegt wieder im Kriege mit ka- brega, der nich« aus meine Warnung« hären wolltr und sich oon einem arabischen Händler irreleitea ließ. Der ganze westlich« Theil voa Unyoro ist verwüstet, kabrega mußte flüchten »ad befindet sich in der Näh« von klsnga. Die Waganda Hab« sich t» Nayangcsi rstgeletzi und scheinen nicht gewillt zu sein, den Distrikt wieder zu verlassen. Alle Verbindung« haben ausgehört, und ich weiß'des- halb noch nicht, aus welchem Wege ich dies« Brief abschickea werde Schreiben Sie bald wirdrr and genehmigen Sie rc. Emin Pascha ' — Wenn die Anzahl der Recht-anwälte in einer Stadl aus die Strittigkeit der Bevölkerung schließen läßt, so müssen früheren Zeiten die Dreädener sehr friedlicher Natur gewesen sein. Die« scheint au» einem öffentlichen Anschläge de« Stadtratb» daselbst vom 5. Februar 1589 hervorzugeben. aus welchem angezeigt wurde, daß vom Gericht fünf gewisse PersonenzuAdvocaten uudProcuratoreu bestellt worden eien, und sich Niemand uuterstehen solle, mit ander« als diesen vor dem Rath« und den Stadtgerichten zu prakticiren. Dresden zählte damal« etwa 20 000 Einwohner, ohne die Dorfschasten, welche zu dem Gerichtsspreugel gehörten. — Da» letzte Ueberbleibsel de« vormaligen Glaci« der Festung Pleißenburg nach der Stodtfeite, der Gart« am Müller'sch« Hause in der Schloßgaffe, ist durch ein« Neu bau nunmehr auch der Vernichtung anheim gegeben worb«. Al» da« Schloß, welche« noch zur Zeit de» dreißigjährig« Kricqe» al» eine der bedeutrudsten Festungen de« Lande» galt, zu Anfang de« vorigen Jahrhundert» diesen Rus verlor« batte, legte der Commandant. Generalmajor Wols Georg Marche, längst der jetzigen Schloßgasse eioen Garten an. der, nach der Zeit stückweise parcrllirt und verlauft, jetzt die süd liche Seite der Schloßgasse bildet. — Ein bedenklicher Druckfehler. „Gestern feierte der Gastwirtb und Weinhändler Schlämpel sein fünzigjährige« Jubiläum. Mehrere Freunde de« Jubilar« machten ibm mit sinniger Beziehung aus seinen Berus eine Panlck- * - ' - :«m Geschenk." Likralur. Eine Braut Lhrtfti. Roman vo» G. P Daniiew.n - Uebersetzung au« drm Russische» vo» E. v. Gleha. — Leipzig. Earl Reisurr. E« ist die« ein Werk voa ganz hervorragender Bedeutung, da« die größte Beachtung verdient; ein Werk von Io ties eindringlicher Wirkung, wie sie nicht viel« eigen ist. denn nicht viele vermögen e» in ähnlicher Weise gleichzeitig aus Geist uud Ge- müth eiazuwirkea, wie diese«. Die russische Literatur Hai un» in »«er Zeit der gut« Bücher gar mancherlei gebot«, aber ihn Wirkung war doch in d« meist« Fällen immer »ur eine einseitige: sie erregt« wohl immer unser Jaterrffr, da« oft mit Staunen ge mischt war. denn wir hatten er mit fremdartig« Erscheinung« zu Ihnu, wie sie fremdartige Verhältnisse erzeugen, seltener aber »nsere TheÜnadme, dazu mutheren na« eben die Menschen, der« Schicksale wir schildern höri« doch allzu seltsam an. Hier aber, in dem Roman Doaileiv«ki'r baden wir e« mit Menschen zu «Han, die bei aller charakteristische» Eigenart doch auch wieder den Beweis führ«, daß da« Menschen- Herz bei ollen Völker», allen Nationen den gleichen Taft schlag», daß menschliche« Fühlen, Wollen nud Wünschen, Irren und Straucheln überall da« gleich« ist, weil e« eben — menschlich ist. Der Roman, dies« Gruadtou der Welt-Symphonie besonder« hervorhebrnd, wird deshalb auch, er mag übersetzt werden tu welche Sprache es sei. stet» in gleicher Weise erschütternd wirken ond überall da« Empfinden de» Leser« in Mitleidenschaft zieh«. Doch nicht nur da» Vesüdl, auch der Verstaub findet Anregung genug ia diesem Werke, denn die ganze Eigenart, der äußeren Verhältnisse Rußland« in ihrer Rückwirkung aus da» gemeine Volk, wie aul die besitzende und die, wenn auch nur im Kleinen herrschende Llafse, ist demselben in vollmdeter Weise ausgeprägt und fordert »u Vergleichen uns. Mit schonungsloser Offeuheit sind Schäden ausgedeckt, die, wenn auch jetzt anscheinend noch unbedeutend, doch sortwachsend da« ganze Gebäude zu Falle bringe» können. Aber nicht nur der Krittler am Bestehenden komm« zu Worte, man vernimmt auch den scharfsinnigen Denker, welcher einer glückbringenden Lösung der social« Franc in ernster Weise nachstrebt. Al« Bewei« hierfür dürs« wohl die Worte des Helden Wctlügin gelten, in denen er seine Lebentonssaffnng klärt: die Gleichgiltigkeit der Gesellschaft, da« »st die wahre <i>e- fahr w. — Da auch die Fabel de« Werke« sehr geschickt ersue.de» ist, die Thnraklerzeichnung eine große Maanigsaltigkeil drr Figuren zeigt und sehr scharf au-geiührt ist, so bleibt die Spannung de» Leier» bi» ,»m Schluffe hin rege, und ist der Srsammie »druck, wie gesagt, ein ganz ungewöhnlicher. Buch die Uebersetzung kan« als wohlgetungen bezeichnet werden, sie qiebt die charakteristische Au«. diuckSweile te« russischen Volke» vollkommen genau wieder, ohne aber der deiilscheu Sprach- Gewalt anzuihnn, and so können w r denn diese« Werk al- ein aach jeder Richlnng bi» empseh en-tv ilhe« bezeichnen. Die tiefe Tragik de- Motive«, eia junge« blütienx«, Liebe erweckende« und Liebe empfindende« Mädchen, da« uiK der Ellern Sünde willen in religiöse Wahnvorstellungen versälli. wird wol» nirgend eindrnck-lo« bleiben.* U—«. Wir wollen doch nicht verfehl«, dir Vogelliebhaber antrr nnser. Lese« ans eine ungemein interessante „Oruilholoaische Skizze" ansmrrksam zu mach«, «elche den bekannt« Ornithologe» Profess«
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