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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-24
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1888
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2VS0 6 ^.O.L.u.I.8I7.L.^. muL.rl«. O. O. 1^ .^1«» 8. 8 ^ ^ I^. ^Nt^nvInL^»«! Postftraße 1k. Lägl. geöffnet von Morgen« bi« Abend«. Sonntag cknUAU8IU8»tIU, bi« Mittag«. Wannenbäder genau noch ärztlicher Verordnung. »ch»t«»;v«m» r»'. VnouäSrfod«» » » rLVTHLVLL» »»TL, ««„e,»r»er »,« s» b » «drnd«»Udr. VI»rt«n-W»a. «affertr». D«»e,-V«da»ett: peratnr Mont.. Dien«., Donner«!, v. Größte« Schwimmbassin mit elektr. Beleuchtung. ^ „ Freitag 9—11 Uhr Vorm. «. Nruschäaefeld. Mittwoch u. Sonnabend 2 bi« Etseabaynftroße 31 Sophieaftraß« 13/14. > 4 Uhr Nachmittag«. TeSffnet »«» 7 Uhr Morgen» dt« » Uhr Aden»». viLllN-Sna, 8odM>a,«d»»«>o NNO Damen: Dienst . Donner»».. Sonnob.'/,». UN» VeUeudnck . 'i,11. Montag. Mittwoch, Frttlog'/«2-L. SoMou-vLä. r- >»«>,« a. M»««I»^»ckch. Ftrh», von3-'/,1n.4-S Uhr. Damen». 1-4lldrn,«^ Wannen» a. Hau«dLder >«d»r r«g«e^. «all» 4-tzO Damen: Dien«,.. DounnSt.n. koniwd. SVUH»LLZL»UL»«LSVUI^V 'i.11 ».Montag. Mtttw.. Freit..741,zs. K- s Mittwoch: Gräupchea Mit Riadsteis«. D. 8. RaK. IU. / . Grüne Bohne» mit Schöpsenfleisch. 1. 8. Unruh Neue Lei»». Sdetieantt , Zeißrr ktt. 43/45. DieaStag: Schwarzfleisch und Erb«. P-rte. Neueste Nachrichten aus Lerliu. * Ueber da« Befinden de» Kaiser» sind un< im Lause de« Tage» vom Wolfs'schen Büreau folgende tele graphische Nachrichten zugegangen: * Charlottenburg, 22 April, Abend» 9 Uhr. Bulletin: Der Kaiser hatte einen ziemlich guten Tag. Da» Fieber war während de» Tage- geringer al« an den früheren Tagen, jedoch ist Abend» eine Steigerung eingetreten. Mackenzie. Wegen«. Krause. Howell. Lehden. * Berlin, 23. April, Morgen». Der Kaiser hatte durch Husten unterbrochene, aber sonst leidliche Nacht. Da« Fieber ist niedrig. Mackenzie Wegener. Krause. Howell. v. Bergmann. Leyden. * Charloltenburg, 23. April, l Uhr 25 Min. Nach mittags Der Kaiser sollte heule für kurze Zeit ausstehen; das Fieber ist niedrig. * Berlin. 28. April, 4 Uhr 15 Min. Nachm. Nach der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" fühlte der Kaiser heute früh sich etwa» bester. * Berlin, 23. April. Der Kaiser war Mittag» 12 Uhr kurze Zeit außer Bett, der Kriiftezustand ist wachsend und der Appetit rege. * Berlin, 23. April. (Fernsprech-Mittheilung.) In dem Befinden de» Kaisers ist eine Besterung eingetreten. Dal Fieber ist beträchtlich geringer al» in den letzten Tagen. Die Stimmung de« Kaisers ist eine gehobene. Professor von Bergmann, welcher heute an der Consultation theil- »ahm, hat den Kaiser seit acht Tagen nicht so gut befunden wie heute, ebenso Pros. Leyden. Auch der Appetit de» Kaiser« ist bedeutend reger als gestern. Die Aerzte bestimmten, daß der Kaiser aus kurze Zeit heute Nachmittag da» Bett ver lassen sollte. Auch die Unterhaltung deS Kaiser» mit den Aerzten war heute eine lebhafte. Da« Aussehen de» hohen Kranken läßt aber trotzdem von Optimismus absehen und jedenfalls ist die Krankheit de» Kaiser» immer noch eme ernste. Mackenzie hat heute einen Brief an die „Krcuzzeitung" geschrieben, worin er aus Grund de» Preßgestttze« berichtigt haben will, daß durch ihn bei Ein setzung einer neuen Caniile da» Uebel verschlimmert worden sei. — Die Königin von England trifft Dienstag Vormittag» 0 Uhr in Berlin ein. — Bezüglich de- Testamentes de» Kaiser» Wilhelm verlautet, daß daS hinterlastene Vermögen Oe« Kaiser« über 24 Millionen Mark beträgt. Die Kaiserin Augusts erhält 3 Millionen Mark, die Großherzogin von Baden l Million Mark, der Krontresor 12 Millionen Mark. Im Uebrigen sind zahlreiche Legate auSgesetzt. — Unter den Schnhmachergehilfen von Berlin ist ein großer Streik auS- gebrochen; viele Tausende von Gehilfen haben die Arbeit niedergclegt. Die Streikenden verlangen 33'/, Procent Lohn erhöhung. Des Königs Geburtstag in Leipzig. * Leipzig, 23 April. Bereit» im Laus« de« gestrigen Tage» begann au» Anlaß de» Geburtstage» Sr. Majestät deS Königs der Schmuck der öffentlichen und vieler Privcrt- gebäudc und heute war derselbe noch zahlreicher geworden. Reveille der Militaircapellcn leitete de» Festtag ein, woraus in den Schulen Fcstacte und in der Aula der Universität eine besondere akademische Feier stattfanden, Uber welche noch auSsübrlicher Bericht in der nächsten Nummer folgt. Vormittags II Uhr fand große Parade der Infanterie» Regimenter Nr. 106, l07 und >34 auf dem Exercirpiatze bei Gohlis vor Sr. Excelleiiz dem Herrn Generallieutenant von Tschirschkv statt. Die Parade war in einem Treffen sormirt und stand unter dem Befehl de» Herrn General major von Reiher, CominandeurS der». Infanterie-Brigade Nr. 48. Ans dem rechten Flügel der Parade-Ausstellung befanden sich auch die Stäbe der 2. Cavallerie - Brigade Nr. 24. Commandeur» Generalmajor von Nostitz Drze» wiecki, und 3. Infanterie-Brigade Nr. 47, Commandeur Generalmajvc von Tschirschnih, ferner Sanität»- und Neserveosficiere rc. AI» Se. Excellenz Herr Generallieutenant von Tschirschky aus dem Paradeselde eintraf, brachte Herr Generalmajor von Reyber ein Hurrah aus Se. Majestät den König au», in welches die Truppen begeistert einstimmten, während die Militaircapellcn die Sachsenhymne spielten. Nach Abreiten der Fronten von Sr. Excellenz sormirten sich die Truppe» zum Parademarsch, welcher zuerst in geöffneten Eolonnen in Zuge» und sodann 1» Compagniesrontcn er- tolgte. Prächtiges Wetter begünstigte da» imposante mili- lairisäie Schauspiel, dem eine zahlreiche Volksmenge beiwohnte. Zu dem solennen Festmahl in Bonorand'» Etablissement, welche» Nachmittag» 3 Uhr seinen Anfang »ahm. batten sich die Vertreter der Reich», der Landes- und stadiischen Behörden, sowie eine beträchtliche Zahl anderer Fcsttheilnehmer au» den verschiedene» Kreisen der Bürger- schasl eingesiinden Der Saal worin sinniger, den Bedeutung kcs Tage» aiigenieficiier Weise geschmückt. Der einzige, voii Herrn Oberbürgermeister vr. Georgi ausgebrachte Trink- spruch galt Sr. Majestät dem König und hatte folgenden Wortlaut: Meine hochgeehrten Herren! In ernster Stunde l aben wir u»S diesmal versammelt, daS Geburtsfest unseres Königs zu feiern; in ernster Stunde, denn noch bedrückt un» da» tiefe Weh. in welches uns der Tod uuseres ehrwürdigen Kaisers Wilbelni versetzt hat, und zugleich halten bange Sorge, innigstes Mitleid unseren Blick an da» Schmerzenslager ge fesselt. ans welchem unser geliebter Kaiser Friedrich mit schwerer Krankheit ringt. Aber auch i» so ernster Stunde diirscn und wollen wir den Gefühle» der Liebe, Treue n»d Verehrung für »»seren erhabenen König Albert Ausdruck ver leibe». Wissen wir doch in dein Ernste unserer Gedanken u»S vor Allem auch Ihm vereint, Ibm. den, treuesten Freunde und Bundesgenossen unsere» Kaiserhauses; wird e» u»S doch gerade rn diesen trübe» Zeiten so recht bewußt, welche» bohe Glück eS für nii« wie sür unser gesammlcS deutsches Vater land ist, daß an der Spitze unsere« Lanke» ein Fürst steht, welcher mit ausrichtigem Herzen, mit klarem Blicke und kräf tigem Willen Helsen wird, unser Vaterland durch die Gefahren hindurckzusühren, die un« bedrohen. Rusen wir daher mit kurzem Worte, wie e» unserer Stimmung entspricht, aber au« tiefbewegtem Herze» drin Könige Dank zu sür daS, wa» Er nn» bisher n»d auch im vergangenen Jabre gewesen ist» sür die Hoffnungen, mit denen Er sür die Zukunft u„S erfüllt; geloben wir Ihm aus» Neue, daß wir in uuerschütterlichcr Treue zu Ihm sieben, zu Ihm ausblicken wollen, al» dem erlauchten Führer in gute» und schlimmen Tagen, und flehen wir zu Gott recht au- unsere» Herzens Grund, daß Er Ihm Gesundheit schenken, daß Er Ihn erhalten wolle in voller Frische de« Geiste« und Körper», dem sächsischen, wie dem deutschen Vaterland« zur Freud« und zum Heile. Lang und hoch lebe unser allergnädigster» unser geliebter König Albert! Die erhebenden Worte de» Herrn Redner» wurden mit Begeisterung von der Festversammtung ausgenommen, die Musik intonirte die Sachfenhymne und e» wurde al-bann be schlossen. die Festgrüße der Versammlung Seiner Majestät telegraphisch zu übermitteln. Gegen 6 Uhr Abend« Halle die Festlichkeit ihr Ende erreicht, zu deren Gelingen, wie wir schließlich noch Hervorbeben, auch da« durch Herrn Lange vorzüglich ausgerüstete Mahl da« Seinige beigetragen hatte. König- Geburtstag in den Schulen. ir. Leipzig, 23. April. Wenn auch die Sachseuherzeu durch daS Beschick deS deutschen Kaiserhauses getrübt stob, so können sie eS sich doch nicht versagen, am Geburtstage ihre» allverehrten und ge liebten LandeSvaterS KSntzS Albert durch patriotische Feierlichkeiten ihre Gefühle der Anhänglichkeit und höchsten Verehrung kund zu gebe». Auch diesmal haben daher die Schulen, durch die der Patriotismus in der Jugend gepflegt werden soll, weihevolle Fest- lichkeüeu veranstaltet. In der Thomas schule saad der Actus heute srüh 9 Uhr statt und wurde mit einem Gesang der Alumnen eröffnet. Die Festrede hielt Herr vr. Brause, welcher »ach einem Hinblick auf die jetzige schwere Zeit deS Kaiserhauses und aus den Geburtstag deS allverehrten König» Albert über den römischen Kaiser Trajan ta geistreicher Weise sprach und denselben al« da« Ideal eine» Herrschers al-Vorbild sür uulere Regenten hiustellie. In der Rathrsreischule gestaltete sich die Königsfeier durch Gesänge, Teclamaliouen uns Festrede zn einer überaus erhebenden. Herr Oberlehrer Schuster begann seine Rede mit einem innigen Gebete für den allverehrten, geliebten König. „Mitten tm schöpfe- rischen Lenz", so führte der Redner weiter aus, „feiern wir unser« erhaben:» Königs 60. Geburtstag, einen Tag daher Freude sür unser ganzes Volk. König Albert sei uns ein Vorbild als Vater des Vaterlandes und als echter deutscher Fürst, der unsecm verewigten Kaiser Liebe und Treue bewahrt habe bis in das Grab. Darum seien wir glücklich und könalca mit dem Prediger Sal. (Cap. 10,17) auSrusen: Wohl dir Land, des König edel ist! Ihn zieren 1) Frömmigkeit und Gottesfurcht; 2) Weisheit und Gerechtigkeit: 3) Freundlichkeit und Güte. Dafür gebühren ihm am heutigen Festtage von ganzem Herzen Dank und Gelübde. Mit innigem Gebet wurde die Rede geschlossen. In der 1. Bürgerschule X. sür Mädchen ward« die Feier ebeniall« mit Gesang eröffnet, worauf Herr Dir. Albert Richter die Festrede hielt. Nachdem er ta der Einleitung des Kaiser» und König« gedacht hatte, entrollte ec rin höchst interessante» Lebensbild von dein berühmten Bildhauer Riet sch ei und verband dann mit der KöaigSseier zugleich die Einweisung einer neuen Lehrerin, an welche er eine recht herzliche Ansprache hielt, wobei er de« guten Einverständnisse« gedachte, da« zwischen Lehrern und Lehrerinnen an der Schule herrscht. Der Festredner der 4. Bürgerschule war Herr Lehrer Mittasch. Derselbe zog eine interessante Parallele zwischen dem verstorbenen Kaiser Wilhelm und König Albert und wie» aus die Theilnahmc sür alle Interessen de- Lande« und aus die unermüdliche Fürsorge sür da« Volk bet Beiden und aus ihre gegenseitige innige Freundschaft hin. Ein tief au« dem Her»-» kommendes Gebet de« Herr» Direktors vr. Ztmmermaao schloß dir Feier. Der Redner in der 2. Bezirksschule Herr Vöhlth sprach ebenfalls über Rietschel und gab ela Bild voa seinem Leben und Schaffen Gesang und Declamatioaen beendigten die Festlichkeit. * Zur Feier des Geburtstage» Sr. Majestät de» König« wurde heute Bormiltag 10 Uhr im königlichen Gymnasial» ein Actus gehalten. Die Festrede hielt Herr vr. Bechert. Nach dem er die Bedeutung des Tages hervorgchodea und aus den Ernst der Verhältnisse htagewtesen, unter denen sich die diesjährige Feier vollzieht, behandelte er den nationalsten der römischen Dichter, Virgil. Er schilderte den Zustand der römischen Literatur unter AugustuS und verglich des Kaisers Stellung zu ihr mit der Ludwig'S XIV. za der französischen Literatur, dann verband er mit einem Lebeutbildr Virgil'S eine Würdigung seiner Werke und führte tn-belondere au«, welch' große Verehrung ihm die Zeitgenossen gezollt. Ueberaehend zur Bedeutung de» Dichter« im Mittelalter, entwarf er eia Bild de- Zauberer« Virgil, schilderte die Wunderwerke, die ihm in Neapel und Ron, zugeichriebea werden, und hob schließlich die Stellen au« de- Dichter» Werken hervor, an welche die Sagen ongeknüpst hätten. Dieser Rede folgten voa Oberprimanern eine lateinische Rede über Horaz, eine deutsche über Goethe'« Aufenthalt in Leipzig und eia stimmungsvolles Bedicht: „Der Tod Friedrich'« de« Weisen". Gesang de« Schalerchor« gliederte die würdige Feier. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Zu der Ausweisung der an der Herstellung des „Socialdemvkrat" bclheiliatcn deutschen Socia list en au» der Schweiz schreibt die „Neue Zürcher Zeitung": Die socialdemokratischen Blätter behaupten neuerdings, der BundeSrath habe, indem er die Ausweisung der Leiter de« „Socialdemokrat" vcrsügie, unter einem auswärtigen Druck ge- handelt. Dieser Unwahrheit gegenüber muß abermals constatirt werde», daß seit März 1888, da der Bundesrath in seiner Botschaft an die Bundesversammlung über die anarchistischen und socialistischen Umtriebe Bericht erstattete, keinerlei bezügliche Beschwerden von der deutiche» Rcichsregierunq erfolgt sind. Indem der Bundesrath die Hauplschuidigen, cbe» jene Männer vom „Socialdemokrat", ouS- wies, handelie er ganz spontan in Erfüllung der ihm in Art. 102, Ziffer 8 und 9 der Bundesverfassung vorgeschriebenen Pflichten. In der gedachten Botschaft an die Bundesversammlung ho« der BiliideSrath erklärt: „Einer unverzeihlichen Schwäche würden wir uns ichnldig machen, wollten wir zusehen, wie unsere freiheitlichen Institutionen ihnen (den Ausländern) nur dazu diene», gegen unsere Nachbarn ungcstrast Feindseligkeiten zu unternehmen. ES ist uns daran gelegen, mit ander» Völkern und deren Regierungen im Frieden zu lebe»." Dieser Standpuncl hat mit der ganzen Vorlage einstimmig die Billigung beider Räthe gesunden. Kein einziges Mitglied der Bundesversammlung Hai im März daS Wort ergriffen und die Stellungnahme de- BundcSratheS mit Bezug aus die Hand habung der Fremdenpolizei anzusechien versucht. Im Falle de« „Solialdemokrat" spitzten sich besten lang ge- duldete Umtriebe schließlich dahin zusammen, ob im eigenen Land wir oder aber Fremde Meister sind. Wenn e« Schweizerbürger giebt, die e« in ihrer Pflicht und Würde betrachten, vier aus Grund unsere« BersastungSrecht« weggcwiesenc Ausländer gegen uoser Land und gegen den Bundes, „Ih in Schutz zu nehmen, so ist die« ihre Sache. Hier macht die» gar keinen Eindruck. Man scheint viel Gelaicht daraus zu legen, daß BundeSrath Ruchonnet gegen die Ausweisung gestimmt habe. Mit Unrecht: denn besten Stimmgab« bat sich, wie versichert wird, nicht nach Er- Wägungen de« Recht«, sondern nach wichen der Opportunität gerichtet. Die „Basler Nachrichten" meinen, der Bundesrath hätte im März der Bundesversammlung über den Puilkamer-Ftscherhandel eine Art Blaubuch vorlegea sollen. Diese» hätte schon deshalb nicht geschehe» können, wett der diplomatische Meinnng-onttausch zwischen den beide» Regierungen nur in gegenseitigen mündlichen Be sprechungen erfolgte. Die Behauptung der „Zürcher FreitagSzeitung", vr. Roth in Berlin habe, um endlich die Ausweisung der Socialistea zu erwirken, mit seiner Demission drohen müssen, ist vollständig au« der Lost gegriffen. Einige Blätter scheinen anzunedmen, die AuSgcwieseue» könnten sich gegen die AuSweijungsversügung bei der Bundes Versammlung beschwere»; diese Annahme ist ebenfalls ganz unrichlig. Ausländer, ob sie nun in der Schweiz niedergelaffen oder nur ge- dulde« sind, besitzen »ach konstanter bundesrechilichcr Praxi« kein individuelles Beschwerderecht. Wenn sie die in den Staat-Verträgen ibne» eingeräumten Rechte der allgemein anerkannten Grundsätze de- BölkerrechiS verletzt glauben, haben sie die diplomatische Hilfe des- lenigen Staate« onzurnfe», beste» Bürger sie sind. Musik. Neue- Theater. Leipzig, 23. Avril. E» gereicht der Theaterdirection zum Lobe, daß sie für die gesmge Ausführung der alten, ewig jungen .Zauberflüte" sämmtliche verfügbare erste Kräfte hercingezogen hatte. Diese Sorgfalt in der Besetzung war augenscheinlich die Veranlassung zu der außerordentlich freund lichen Aufnahme der Ausführung; e» herrschte eine Freude im Publicum, daß man glauben konnte, e» gälte ein unbekannte« Werk au« der Taufe zu heben. Die Partie der Pamina hatte man der talenwollen jungen Sängerin Frl. Alexandra Mitschiner übertragen, die bekanntlich sür da» Fach der jugendlich dramatischen Sängerin in Aussicht genommen ist. Frl. Mitschiner ist erst kurze Zeit bei der Bühne und noch jung, bedarf also Zeit zur künstlerischen Entwickelung. Die Frage nach ihrem Talente darf man dahin beantworten, daß sie stimmlich außerordentlich begabt und auch darstellerisch hübsche« Talent zeigt. Da» Organ ist sehr sympathisch, weich, von poetischer Klangfarbe, die Vortragsweise zeigt intime» Verstänvniß sür die Fein heiten de» Mozart'schen Stile«. Einige», z. B- da» Duett: „Bei Männern, welche Liebe fühlen", gelang in dieser Hin sicht entzückend; der fremdartige Dialekt — Fräulein MLi sch in er ist Russin — macht sich auch im Gesang« geltend; er stört aber hier ebenso wenig als im Dialog. Da die ganze Leistung noch sehr unter dem Einfluss« großer Befangen heit stand, wird man gut thun, weitere Gastspiele der Dame für abschließende Urtheile abzuwarten. Neu war auch Herr Hübner al» Tamino. Der junI« Sänger stellte seiner Slrebsamkeit ein sehr günstige« Zeugniß auS; er beherrschte die Partie mit Sicherheit und Leichtigkeit, sang ausdrucksvoll und mit anerkrnnenSwerlher Ueberwindung der theilweise großen Schwierigkeiten. Im Uebrigen mag Herr Hübner seinen Tamino vor Uebertreibungen bewahren, dann wird er auch hier bald genug daS Nichtige treffen. IndiSponirt war die treffliche Frau Baumann, die deshalb ihre zweite große Arie sortließ Die drei Damen waren ver treten durch Frau Sthamer-Andriessen, Frl. NeuhauS und Frau Moran-Olden; man sang und spielte etwa« souverän, d. h. von oben herunter. Ganz tüchtig sangen Li« drei Knaben, die Damen Artner, Heldig und Lewinsohn. Fräulein Göhr-, unsere brillante Operettensängcrin, erschien, ein seltener Gast, al» Papagena aus der Bühne de- neuen Hause» und sang mit Herrn Schelper daS Duett im zweiten Acte so reizend, daß dasselbe zur Wiederholung verlangt, mit seinem künstlerischen Tacle aber dieser Forderung nicht Gewähr geleistet wurde. Die Herren Schelper (Papageno), Grengg, Perron, Marron leisteten sämmtlich Vorzügliches. Herrn Schelper'« unverwüstliche Laune bereitete dem Publicum größte- Ver gnügen und brachte dem Künstler die herzlichsten Auszeich nungen. Da» Orchester hatte keinen besonder» glücklichen Tag. Interessant hob sich die diesmal sehr maßvolle und schöne Austastung der Ouvertüre durch Herrn Mahler von früheren Aufführungen unter demselben Dirigenten ab. M. Krause. * Herr Concertänger Trautermaun au» Leipzig hat in der Aula deS Gymnasium- in Wittenberg durch seine liebenswürdige Mitwirkung in dem Concert zum Besten der lleberschwemmten große Erfolge errungen. Seinen Vorträgen folgte ungemein reicher Beifall und die Kritik hebt neben den bevcutendc» künstlerischen Vorzügen de» Künstlers die Uneigen- nützigkeit desselben ,n lobendster Weise hervor. 164 konnten sür die Ucberschwemmten adgeliesert werden. n. Leipzig, 22. April. Der Verein „Leipziger Zither freunde" feierte gestern in de», neue» schönen Sanle de« CasS Iattenberg" sein iechste» StislungSfest. Bekaanlttch wird viel geklagt, daß die Zithercouccrte immer von einer ermüdenden Ein tönigkeit seien. Diesem Uebel, welches voraeymlich i» der äußerst mangelhastea und noch unbedeuteaden Zitherliteratur seinen Grund hat, war gestern insofern aus da« Glücklichste vorgebeugt worden, al» der Verein zu seinem Stismag-sest eine Schaar wackerer Sänger gewonnen hatte, ivrlche tu da- Programm eine sehr angenehme Ab wechselung brachte. Sie eröffnet« auch den Festabend durch zwei prächtige Männerchöre „Humormarsch" von Geidcl und „Das erste Lied" von Tschirch, die so flott und natürlich aus den frischen Säagerkehlen erschollen, daß gewiß jeder der Anwesenden durch diesen glücklichen Ansang in die festlichste Stimmung versetzt wurde. Mit dem „SiegeSsestmarsch", vom Dirigenten de« Verein«, Herrn O. Meßner, componirt, führten sich hieraus die „Zithersrennde" recht günstig ein. E« ist für 10 Spielend« keine leichte Aus- gäbe, ohne Taktstock zu spielen, und wenn die« so glatt und sicher vor sich geht, wie in dem gestrigen Concert, so erforderte die« volle- Lob der Kritik. Herr Meßner, besten Compositionea zu den besseren Gaben in der modernen Zitherlitrratur ge hören, ließ sich auch al« githervirtuo« hören. Wir haben seine große Fertigkeit, mit welcher er sein Instrument handhabt, schon öfter« lobend hervorgehoben und wußten schon im Voraus, daß er lein „Tiroler Heimweh", welche« ein anziehende- charakteristische» Colorit hat, in jeder Hinsicht fehlerfrei und ausgeglichen spielen würde. Auch zwei junge Damen, Mitglieder de» Vereins, zeigten ihre Gewandtheit im Zitherspiel in den „Sonntagsstudien" voa Meßner und ernteten sür den anmuthtgen, technisch ziemlich sicheren Bortrag lebhaften Beifall. Noch mehrere instrumentale Chor- und Solovorträge, auch noch einige stimmungsvolle Männerchöre wurden i»> Lause deS Abends zu Gehör gebracht, so daß diese« Sistuugs» scsi allen einige Stunden angenehmstcr Unterhalung gebracht haben wird. * Zu dem in Dessau im Mai stattfindenden Musikfeste de« Allgemeinen Deutschen TonkünstlervereinZ hat auch eine der hoch, geichätzteslen und bewähriesten »ni'ercr heimischen Künstlerinnen, Frau Metzler-Löwq, drren unvergessene Leistungen an unserer Bühnc erst kürzlich, anläßlich der Aiinühruug von Mozart'« „(losi kno tutts", rühmlich von der gesommlcn Kritik in Erinnerung gebracht worden, ihre Milwirkung zugejagt. Eine Einladung zur Betheiligung an dem von Herrn De. Hnu ll. Bülow am 23. tS. in Berlin veranstalteten Beethoven-Abend, bei welchem die nennte Shmphonie zur Auslührung kommen sollte, ist leider dadurch hinfällig geworden, daß der Chorbiriqent erkrankte und die Symphonie in Folge dessen vom Programm abgesetzt ist. * Im Saale der „Eintracht" in Bielefeld gab der Ham burger Opernsäuger Herr Franz Greve ein Concert unter Mit wirkung der Würzburger Opernsängerin Fäurl. Emmy Rein Hardt und des Pianisten Herrn Carl Wendling, Lehrers am königlichen Lonservatoriuin der Musik in Leipzig. Die „Neue Westsalische BolkS-Zeiiung" ber.chiet über dieses Concert: „Bürgen von vornherein alle drei Namen sür ein großartiges Gelingen d«S Loncerte«, lo wollen wir zunächst de- hier schon längst bekannten Herrn Greve gedenken. Bezüglich seiner Slimnimittel und Klang- schönheit de« Ton», sowie besten Behandlung können wir ihn ruhig al« einen Sänger von GotieS Gnaden bezeichnen. Der Applaus nach seinen Hauptpiecen als Archibald Douglas, Wolan's Abschied aus der Walküre, sowie Liedern von Schumann, Rubinstein rc. wollte kein Ende nehme» und mußte sich infolge besten Herr Greve zu zwei Zugaben herbeilasten. In Fräal. Reinhardt lernten wir eine schätzenSwertbe Krast kennen, weiche sich in nächster Saiion der Bühaenlansbahn widmen wird. Auch sic batte einen sdönen Erjolg zu verzeichnen in ihrer Arie der Michaela aus ..Carmen", sowie in Liedern von Eonimer, Schumacher ,c. Die Summe klingt außer- ordentlich irisch uud temperamentvoll, daß sie sicher in baldigster Zeit von sich reden machen wird. Als Dritten ivi Bunde nenne» wir Herrn Pianist C Wendling, den Unermüdlichen dieses Abend». Nick! allein als Solist, sondern ouch als Begleiter de? Toncerte« fungirle Herr Wendling. Wir freuen un« aufrichtig, die Bekannt- lchast de» junae» Künstler« auch hier gemach» zu habe», «elcher »errtt« seine, R»s durch Aostreie, in Concerte». al» Verkin. Leipzig. Stettin re., längst aus» Anerkannteste befestigt hat. Abgesehe, seiner perlenden Technik, verfügt er über einen Anschlag und p. diegeue Austastung, durch welche er die Sympathie aller iluwei-rdo, tm Fluge erobert hatte. Auch er mußte sich nach sein«, Lai». Piecen von Schumann, Reiuecke, Bizet rc. zu einer Zugabe versiehe,." * Enge» G»ra) der au» Donnerstag, den 26. April, dich einen Liederabend «rsrraea wird, hat auch in Berlin drei Lvrcen, gegeben, über welche die glänzendsten Berichte der gesammte, -mit erfolgt sind. Besonder» über iden dritten Abend ichreibt dir Voss,sch« Zeitung": „Herr Engen Gura au» München gab sei«, dritten Liederabend ta der Singakademie. Mit jedem Male sl,p er sich fester ta di« Ganft de« Publicum» hinein. Zu der Sch»,, heit seine» männlich kräftige» »ad biegsamen Baß-Vartiou« neu, alt vornehmste Llgenschaste» die mastkaltsche Keru.Nalur ieiret Wesen» »nd die eiusach treue Tert-Auffassung Hinz». Cr si>„ mit dem Herzen und dem gesunden Menschenverstände; Stimme ond Laßerltche Gesang».Technik sind itchl Selbstzweck, sondern bloße» Mittel zur veest,,. ltchang de» tm Gemüth lebendig Empfände,,, Weder die gemüthlose Glätte de» Salon», noch die trockne Kälte de» Gesang-Lehrmeister», noch endlich die effectsüchrsie Bühnen - Routtue haben dir schlichte Gesundheit seine« m,ß- kalischea »ad pottischen Empfinden» zu trüben vermocht „t was ein Schubert, eiu Schumann, Frau» uud Löwe gesungen habe», strömt, durch sei»« Kehle uud seiue» Muud vennmeü. in seiner ursprünglichen Eigenart tu die Ohre» and Herze, der Hörer über. Zwtt Gesänge voa Schobert, zwei Lieder vs, Franz, vierzehn voa Schumauu, ttue» von Loraeltu« »ad dni Balladen voo Löwe, deueu aus da» stürmische Berlange, det PublicomS noch „Prinz Eugen" zugegeben wurde, bildete» de, Inhalt d«S diesmaligen Abends. Besonder» daukdar sind wir si, Wiedererweckung der Löwe'schen Balladen, die ta ihrer überw -geode, Bedeutung sür die Geschichte de- deutschen Liedes noch immer »ich allgemein genug gewürdigt find. Häufigere Besuche in der Haich- stadt de« deutschen Reiche- werden ihn — so hoffen wir — über- zeugen, daß er voa jetzt an zu den beliebtesten Gästen de» Berit,er Publicum» zählen wird." <5 Die Wagnersäugetta Fraa Rosa Sucher gastiri je»! t, BreSlau, wo sie als Elisabeth im TaunhSuser Triumphe seien. — Ja derselben Ausführung kam auch eia musikalisches kurios»« vor. Die Sängerin, welcher dle Partie der Benu» überlragea wer. hatte e« nicht für der Mühe werth erachtet, ihre Rolle zu lewe» Da sie schon ta einer frühere» Ausführung ihre ungenaue Bekann- lchast mit der Rolle erwiesen hatte, so hatte Lapellmeiftcr Seidel sich daraas eingerichtet, die voa ihr au-gelastenea »der salich gelm>- geneu Stellen laut und vernehmlich zn ergänzen — und so bolle, die Breslauer in ihrem Stadtthrater da» Phänomen einer — Los stugeudea Benurl Verein für Volkswohl. * Leipzig. 23. Avril. In recht würdiger and echt patrw- lisch» Weise beging der Verein für Bolkswohl am gestrigen Abend im Bereintlocale die Feier de« sechzigsten Geburtstage« um-ret Königs Albert. Recht geschmackvoll war die Ausstattung des Sollet. An der hlater dem Rednerpulte gelegenen Wand hob sich zwiiche, grünen Bäumen die Büste unsere« Königs aus Drapericn m de, sächsischen uud deutschen Farben recht wirkungsvoll ab. In sinnige! Weise war die Gesammt-Decorattoa mit der Büste de« verstorben!, Kaiser» Wilhelm, die nach oben den Abschluß bildete, geschmückt. Herr Prosestor 1)r. Wöraer eröstntte mit einer kurze, begrüßenden Ansprache, in welcher aas die Bedeutsam!! I dtt Tages hingewiesea wurde, die Feier. Nachdem hierein »o> Mitgliedern der WehlS'schea Dileltautea-OrchestervereinS „Loaceri siii zwei Violinen" voa Daacla und von Mitgliedern des „Sänger- kreis" „Da» Herz am Rhein" ln ganz vorzüglicher Reise vorgetrage» worden war, hielt Herr Vr. BaldamuS die Festrede, die durch Form uud Inhalt aus die Zuhörer ttesergreisend wirkte. Eiulettead wie« der Herr Redner daraus hin, wie zur Zeit bangt Spannung and düsterer Ernst über Deutschland» Gauen lagern, wn sich kaum da» Grab über unserem geliebten Kaiser Wilhelm ge- schloffen, un» ein neuer Schlag droht und zwar zu einer Zeit, w» tu Frankreich der CäsariSmuS in einer sür uu» bedrohlichen Weise sein Haupt erhebt. Es sei erklärlich, daß sich unter diesen Umstände» btt Manchem sich keine rechte Feftsreude einstellen will. Aber erst recht hätten wir Ursache, uns de» Tages der Eeburi unseres König« Albert zn erfreuen, der eine Bedeutung wru über Sachsen- Grenzen hinaus gewonnen habe, da König Alberl nicht nur eiu Vater seine« Volkes sei, sondern auch eine deutsche Mission erfülle und ttue weltgeschichtliche Bedeutung errung.n Hobe. Daß derselbe ein Baker seines Volke« ist, beweisen da« Blühen und Gedeihen von Handel und Industrie, sowie der hohe Stand ber iöchsischen Schulen, der Kunst und der Wistenichasien. Seine deutsche Mission hat König Albert dadurch erfüllt. daß er das Sircben des deutschen Volke« nach einer Einheit in allen auswärtigcn slragen mit dem audeeseitigen Wunsche der einzelnen deutschen Stämme, ihre eignen inneren Angelegenheiten selbst zu ordnen, richtig er kennend, »ach besten Kräften gefördert und gemeinsam mit Kaiicr Wilhelm zar Aussiihnrug gebracht har. Die weitgeichichilich« Stellung unsere« Königs wird bekundet durch seinen Siegeszug an der Spitze de« sächsische» Heeres im letzten Feldznge. aus dem die Namen St. Privat, Bcaumont, Sedan und Paris »elllcuchlende Sterne sür König Albert bleiben. Wo« derselbe im teißen Kampfe hat Helsen erringen, die deutsche Einheit, sucht 1 n'-i tönig aber auch im Frieden festzuhalten und zu schützen. S,i":c Bemühungen ist eS besonders zu danke», daß das Mißtrau, n, weiides dte deutschen Fürsten gegen die deutsche Einheit hegten, geschwu d n ist, und mit Recht kann man ihn als den Wächter und als e i n sicheren Hort Deutschland« und dessen Ehre betrachten, der vieiieichl. wie das Gerücht sagt, sür den Fall eines neuen Krieges berusen ist. den Oberbefehl über das gcsanimte deutsche Heer zu führen, lies der schweren Schickiolsschlägc bleibt uns in König Albcrr ein sicherer Trost sür Deutschlands Zukunft. In diesem Sinne ck> cst Herr vr. BaldamuS seine Rede mit einem dreifachen Hoch ott König Albert, in das alle Anwesende begeistert einstmimtcn und dcm sich der gemeinsame Gesang der Sachsenhymne anschloß. Der Abend brachte in seinem Verlause »och vieles Gatt urd Schöne. In erster Linie wurden die Festtheilnehmer noch durch einige vorzügliche Bortröge einiger Mitglieder des Walil-'ichea Orchestervcrcin« ersreut. Dieselbe» ernteten für die Bloimivii „Menuett" von Mozart, „Minnelied" von Hausen, „Largo" von Händel für Fagot und „Schlummerlied" sür 2 Violinen von Ersseir den ongttheilten Beifall der Zuhörer, der auch in gleicher Wcöe dem Doppelquattett für den Vortrag deS Mendelsjohn'schen Ledes „Was un« eint als deutsche Brüder" zu Thcil wurde. Aach die declamatorische Abtheiluug des Vereins trug ihren Theil zur Hrbung der Feier bei. Bon einigen Mitgliedern derselben wurden die Gedichte: „Zum 23. März" von Hermann Pilz, „Im Jahre 1870 Dichter unbekannt, und „Frühliag-gruß an da« Vaterland" von Max v. Schenkcndors vorgetragen und verfehlten diese Vorlrägc die beabsichtigte Wirkung aus die patriotische Stimmung der Zuhörer nick!. Herr Prosestor vr. Wörner tankte Namens des Vereins m herzlich«» Worten Herrn vr. BaldamuS für seinen Vorlre und sämniiliche» Mitwirkendcn sür ihre Beiträge zur Hebung der >-..mdiz verlaufenen Feier und mahnte zur cisrtgen Pflege der Liebe und Treue zu Kaiser und Reich, die mit der Liebe und Treue znm engeren Baterlandc Hand in Hand gehen müsse und wie erfreulicher Weise zn bemerken ist, auch von Jahr zu Jahr zugenommen hat. Mit dem gemeinsam gesungenen Liede „Deulschlaiid, Dentschlcad über Alle«" fand die Feier ihren Abschluß. Lrystallpalast. O> Leipzig, 23. April. Die Vorstellungen im Thcareriaale des Kryftallpalaste« haben seit längerer Zeit einen ungemein voiksidüm. lichen Charakter erlangt, insosera der „Weinzwang" einer allgemeine» Trinkireiheit hat Play machen muffen und neben dem Bacchus letzt auch Gambrin»« zu seinem Rechie kommt. Wenn wir heute wieder einmal ein Programm der bewährten humoristischen Quarletlsänger an dieser Stelle besprechen, so geschieht er. um zu zeigen, wie «restlich die „Leipziger Quartett- und Concertsänger" es vcrstehei- von Allem etwa» zu bitten. Wie exact und schneidig gelang z. V daS „Hoch im barmonischcn Klang", eine gelungene Gesangsquocrille von Woist. vorgetragen von den Herren Karl Ritter, Wilhelm Weist. F. Liport and Aagust Wöblctt. Wie effektvoll worden di« .Wiener Ballftudien" »0» Herrn Albert Semaba vorgesühr« »nd wie »» sprechend »trktr» da» Wiener Lied „Dir Mnttrrlie»«". >«s»,ie, »»
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